Forum: /dev/null Wie funktioniert Reture Ware? [Endet 18.09.]


von Erich (Gast)


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Hallo
Also ich habe mir vor ein Paar Wochen eine Split Klimaanlage auf Ebay 
gekauft welche recht günstig war als "Geprüfte" Reture mit Garantie. Das 
Gerät war also schon mal beim Kunden welcher es zurück geschickt hat.
So Meine Bestellung kam nur zur hälfte an. Nur das Außenteil mit Rohre 
welchen man ansieht das sie schon durch eine Wand geschoben wurden 
Wandhalterung und Kabel fehlt. Ein 2. Paket welches auch mit 
Sendungsnummer angekündigt wurde wurde nie an den Paket dient übergeben. 
Also denen eine Nachricht geschrieben ich bekomme ein Neues und ich 
sende das Paket zurück. Außengerät behalten und nur neues Innenteil 
meinten sie sei unmöglich....
Heute kommen die Neuen Pakete an Katon Innenteil war nie geöffnet alles 
Original verpackt
Paket Außenteil war geöffnet aber das Gerät war nie verbaut. Dafür 
fehlen Rohre Halter und all dieses Material. Gut ich sag mal kein 
Problem ich hab das erste Gerät noch nicht zurück geschickt und nehme 
das davon so habe ich eine Fast komplette Anlage.
Aber was ich mich frage. Kann man so ein Gerät echt einfach kaufen und 
wichtige teure Sachen Behalten und es dann zurück senden?
Beim 1. Paket fehlte die Wandhalterung (Dicke massive Winkel 3 Kilo 
bestimmt) und die Kabel (3x2mm ~5Meter und 5x1,5 auch 5 Meter)
Beim 2. Die Wandhalterung und die Kupferrohre 2 Stück auch 5Meter 
(Kosten bei Ebay über 100€ neu)
Das müsste doch da jemand merken und mal dem Kunden fragen wo der Rest 
ist?

: Gesperrt durch Moderator
von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Normalerweise wird die Retourware bei Amazon auf dem Hof verbrannt und 
nicht mehr an einen neuen Kunden verschickt.

von H. H. (Gast)


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Du bist hier falsch.

von Der Opa aus der Muppet Show (Gast)


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Na ja. Leute, die sorgfältig und gewissenhaft arbeiten, wollen auch ein 
anständiges Gehalt.

Wiederverkauf vor Reture Ware lohnt sich nur, wenn du dafür die 
billigsten Leute einstellst. Da kommt halt so etwas bei raus.

von Erich (Gast)


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Und wenn ich jetzt so was zurück schicke was ja schon mal zurück war 
geht vermutlich gleich in Müll?

von A. S. (Gast)


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Erich schrieb:
> Und wenn ich jetzt so was zurück schicke was ja schon mal zurück war
> geht vermutlich gleich in Müll?

Bei Amazons eigenen Sachen klar. Da kann keiner beurteilen,  ob am 
Flansch  eine Dichtung fehlt oder so aussehen muss.

Ein hersteller oder Fachhändler  kann das. Bei 50% Warenwert und dem 
Streß bei fehlerhaften Lieferungen lohnt es aber nur selten Sie können 
Retouren oft auch anders verwerten.

Btw.: auch Amazon verschickt Ware  von Herstellern/Fachhändlern, die 
Retouren dann bekommen.

von Einer (Gast)


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Ja, ja, die Retouren. Auf Amazon schimpfen, aber jeder Händler macht es, 
und die Kunden lieben die Möglichkeit den Kram zurück zu schicken und 
nutzen diesen Service auch kräftig.

Ich würde mal behaupten, alle Retouren unter 100,- Euro kann man als 
Großhändler gleich in den Müll werfen, oder B2B billigst verticken, und 
das landet dann bei irgendwelchen Ebay-Händlern.

Wer soll denn auch den Mist fachmännisch prüfen und reinigen? Das lohnt 
hinten und vorne nicht.

Einfach mal rechnen: 100,- Euro Endkundenpreis, das sind 84,- Netto. Wie 
hoch soll der Rohertrag sein? Z.b. 40% wäre dann 24,- Euro.

Das wird ganz schön eng. Denn von diesen 24,- Euro müssen die 
ursprünglichen Geschäfts-Kosten für den Erstkäufer bezahlt werden, die 
Rücksendekosten, das Handling für die Überprüfung der Waren, Reinigung 
und Wiederverpacken, die Geschäfts-Kosten für den zweiten 
Verkaufsvorgang, die Kosten für die gesetzliche Gewährleistung.

Und die Rücksende-Quote von nicht Originalverpackter Ware dürfte 
höllisch sein.

Sprich: Das lohnt kaum. Das macht nur Arbeit und Kosten.

Es ist auch logisch: Händler, egal ob klein und riesengroß, sind alles 
Schlitzohren. Die nehmen jeden Cent mit, der irgendwo zu holen ist. Das 
ist ja das Wesen eines Händlers.

Wenn ein Händler etwas vernichtet, egal ob es die Modebranche ist mit 4 
Saisons im Jahr, die Lebensmittelindustrie mit verderblicher Ware, oder 
ein Internet-Großkonzern wie Amazon, ist es schon die billigste und 
beste Lösung. Ein Händler vernichtet Ware nicht aus Spaß, Bequemlichkeit 
oder Langeweile, sondern weil alle anderen Lösungen mehr Geld kosten 
würden.

So einfach ist das. Die Aufregung über das Thema ist vollkommen 
künstlich und pure Heuchelei. Sie kommt von Menschen, die noch nie einen 
Industriebetrieb oder Handelsgewerbe von innen gesehen haben.

Ist so ähnlich wie mit der Sonntagsarbeit: Ganz schlimme Sache, 
Wochenende soll doch zur Erholung da sein, aber dass dafür große Teile 
der Bevölkerung arbeiten müssen, das wird gerne verdrängt. Internet, 
Strom, Gastronomie, und sonst noch alles, soll ja weiter laufen.

Wunschvorstellung und Realität ist bei den Deutschen besonders weit 
auseinander, habe ich den Eindruck.

von Der Opa aus der Muppet Show (Gast)


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> Das lohnt kaum. Das macht nur Arbeit und Kosten.

Eigentlich total verrückt. Die größere Hälfte wählt Politiker die im 
Wahlkampf versprechen, sie werden Arbeit schaffen. Inzwischen weiß doch 
jeder, diese Politiker schaffen nur nutzlose Arbeit und nutzlose Kosten.

Wenn wir schon 40 Stunden die Woche arbeiten wollen, warum schaffen wir 
unproduktive Arbeitsplätze in der nutzlosen Bürokratie, nicht in der 
Wiederverwendung und Reparatur? Die Kosten für die zusätzlich 
geschaffenen Arbeitsplätze wären doch gleich?

von Percy N. (vox_bovi)


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Der Opa aus der Muppet Show schrieb:
> Wenn wir schon 40 Stunden die Woche arbeiten wollen, warum schaffen wir
> unproduktive Arbeitsplätze in der nutzlosen Bürokratie, nicht in der
> Wiederverwendung und Reparatur? Die Kosten für die zusätzlich
> geschaffenen Arbeitsplätze wären doch gleich?

Damit lässt sich nichts verdienen. Wer etwas repariert, der schafft 
keinen Wert, das "wusste" schon Karl Marx (Neuwerttheorie).

https://de.wikipedia.org/wiki/Neuwert_(Marxismus)

Und weil Karl Marx die Funktionsweise des Kapitalismus recht akkurat 
beschrieben hat, richten sich die Kapitalisten nach ihm.

von Paul2 (Gast)


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Kapiere gerade den Zusammenhang nicht:

  Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik

-->  Bitte verschieben in Allgemeine Lebensberatung

von Jan H. (j_hansen)


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Einer schrieb:
> Wenn ein Händler etwas vernichtet, egal ob es die Modebranche ist mit 4
> Saisons im Jahr, die Lebensmittelindustrie mit verderblicher Ware, oder
> ein Internet-Großkonzern wie Amazon, ist es schon die billigste und
> beste Lösung. Ein Händler vernichtet Ware nicht aus Spaß, Bequemlichkeit
> oder Langeweile, sondern weil alle anderen Lösungen mehr Geld kosten
> würden.
> So einfach ist das. Die Aufregung über das Thema ist vollkommen
> künstlich und pure Heuchelei. Sie kommt von Menschen, die noch nie einen
> Industriebetrieb oder Handelsgewerbe von innen gesehen haben.

Dass das die billigste Lösung für den Händler ist kann sich die Mehrheit 
denken. Dass es für ihn selbst die beste Lösung ist auch. Trotzdem kann 
man das kritisieren, denn gesamtwirtschaftlich ist das schon 
hinterfragenswert.

Den Chemieabfall in den nächsten Fluss zu pumpen ist für den 
Industriebetrieb auch die "beste und billigste Lösung". Sollte man auch 
nicht einfach hinnehmen, oder?

von Jan H. (j_hansen)


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Percy N. schrieb:
> Damit lässt sich nichts verdienen. Wer etwas repariert, der schafft
> keinen Wert, das "wusste" schon Karl Marx (Neuwerttheorie).
> https://de.wikipedia.org/wiki/Neuwert_(Marxismus)

Dann hast du diesen kurzen Wikipedia-Artikel falsch verstanden.

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