Forum: HF, Funk und Felder Alu-Ösen im MRT


von Sylvia G. (Gast)


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Hallo,
ich hatte bei einem MRT meine Jogginghose anbehalten, weil ich dachte, 
die Ösen für das Taillenband wären aus Kunststoff.  Nun ging aber Farbe 
ab und ich habe gesehen, dass die Ösen aus Anuminium oder einem anderen 
Metall sind. (Lagen genau über der wichtigsten Stelle!)
Ist das MRT-Bild trotzdem noch aussagekräftig?
Die Röntgenassistentin meinte "Quatsch. Alles gut." Habe hier aber schon 
was Anderes gelesen.
Was stimmt denn nun?
Danke im Vorraus f.d. Hilfe!
Sylvi

von …———… (Gast)


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Sylvia G. schrieb:
> Hallo,
> ich hatte bei einem MRT meine Jogginghose anbehalten, weil ich dachte,
> die Ösen für das Taillenband wären aus Kunststoff.  Nun ging aber Farbe
> ab und ich habe gesehen, dass die Ösen aus Anuminium oder einem anderen
> Metall sind. (Lagen genau über der wichtigsten Stelle!)
> Ist das MRT-Bild trotzdem noch aussagekräftig?
> Die Röntgenassistentin meinte "Quatsch. Alles gut." Habe hier aber schon
> was Anderes gelesen.
> Was stimmt denn nun?
> Danke im Vorraus f.d. Hilfe!
> Sylvi

Glückwunsch für die Entdeckung eines neuen Elementes.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Sylvia.

Sylvia G. schrieb:

> Die Röntgenassistentin meinte "Quatsch. Alles gut." Habe hier aber schon
> was Anderes gelesen.
> Was stimmt denn nun?


Die Röntgenassistentin hat recht. Solange es sich bei dem Metall um 
NICHT ferromagnetische Materialien handelt UND die Objekte sehr KLEIN 
sind, ist das kein Problem.

Die starken Magnetfelder eines MRTs sind in erster Linie Gleichfelder 
die konstant bleiben. Induktion findet aber nur statt, wenn sich etwas 
ändert. Entweder das Feld oder die Position des Objektes im Feld.

Durch Dia- und Paramagnetismus erzeugte Kräfte sind klein gegenüber 
durch Ferromagnetismus erzeugten Kräften. Bei ferromagnetischem Material 
hätte es aber Probleme geben können, wenn die Objekte NICHT SEHR KLEIN 
sind.

Es hat Fälle gegeben, wo z.B. Farbdosen aus Eisenblech in das Feld 
gezogen wurden, und die dort befindliche Person erschlagen haben.

Deshalb besser sicherheitshalber alles Metall entfernen. Weil nicht 
immer wirklich sicher ist, um was für ein Material es sich handelt. Du 
wusstest ja z.B. nicht, dass es überhaupt Metall ist.

Die Messung wird dadurch eigentlich nicht beeinflusst, es geht also in 
erster Linie um Sicherheit.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

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von …———… (Gast)


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Die Verantwortung liegt beim Arzt, nicht bei der Assistentin. Piercings
sind auch interessant.

von Kranke Schwester (Gast)


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Sylvia G. schrieb:
> Hallo,
> ich hatte bei einem MRT meine Jogginghose anbehalten
Bei uns kommen die Patienten grundsätzlich nackig in die Röhre.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Die MRT-Dinger müssen irre starke Magnetfelder haben. Eine Freundin von 
mir, die in einer Uni-Klinik arbeitet, berichtete, dass eine 
Reinigungskraft ihren Trolley im Raum mit dem MRT-Gerät abgestellt hat. 
Als die MRT-Anlage eingeschaltet wurde, ist der Trolley mit solcher 
Wucht gegen die Anlage gezogen worden, dass diese nicht unerheblich 
beschädigt wurde.

von Metallsucher (Gast)


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eigentlich sollte man davon ausgehen, dass so etwas wie Metallsuchgeräte 
dort zum Einsatz kommen. Alternativ könnte man im Boden des Raumes eine 
Spule plazieren die teil eines Schwingkreises ist. Sobald sich Metalle 
in ihrer nähe befinden, die vorher nicht da waren könnte ein Einschalten 
des MRT verhindert werden.

Sollte mit Arduino, ein paar Bauteilen, Hühnerfutter und etwas 
Spulendraht machbar sein.

von Karl B. (gustav)


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Rainer Z. schrieb:
> Die MRT-Dinger müssen irre starke Magnetfelder haben.

Hi,
die machen solch einen Krach wie ein 60-zylindriger Schiffsdiesel ohne 
Motorenöl. Wie halten die Patienten das überhaupt aus?

ciao
gustav

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Karl B. schrieb:
> Hi,
> die machen solch einen Krach wie ein 60-zylindriger Schiffsdiesel ohne
> Motorenöl. Wie halten die Patienten das überhaupt aus?

Boah, das ist ja hammermäßig. Ne, ich war noch nie da drin. Habe nur 
eine radiologische Praxis von außen gesehen, mit eingezäuntem Bereich 
für die Helium-Tiefkühlung. Arbeiten die etwa mit supraleitenden Spulen? 
Oder ist das einfach nur heftige Kühlung?

von DoS (Gast)


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...Die Amalgan-, Goldfüllungen und Titanschrauben dürfen beim MRT auch 
drinnen bleiben...
Also cool bleiben :-)

von Michael M. (michaelm)


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Rainer Z. schrieb:
> Arbeiten die etwa mit supraleitenden Spulen?
> Oder ist das einfach nur heftige Kühlung?

Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Magnetresonanztomographie
 und finde das Wort "supraleitend"...
Michael

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Rainer und Karl.

Rainer Z. schrieb:
> Die MRT-Dinger müssen irre starke Magnetfelder haben. Eine Freundin von
> mir, die in einer Uni-Klinik arbeitet, berichtete, dass eine
> Reinigungskraft ihren Trolley im Raum mit dem MRT-Gerät abgestellt hat.
> Als die MRT-Anlage eingeschaltet wurde, ist der Trolley mit solcher
> Wucht gegen die Anlage gezogen worden, dass diese nicht unerheblich
> beschädigt wurde.

Na, starken die Magnetfelder werden nicht immer ein- und ausgeschaltet, 
weil es sehr Zeit- und Kostenaufwändig ist, Supraleitende Magnete rauf 
oder herunter zu fahren. Aber es langt, wenn der Trolly weit genug in 
den Raum geschoben wird....den Rest besorgt das Magnetfeld. Abgesehen 
das man Platz für die Montage braucht, braucht man den Freiraum auch um 
ihn von ferromagnetischenm Kram freihalten zu können. Darum ist meistens 
um diese Geräte her sehr viel Platz.

Das ist noch extremer bei dickwandigem Material, weil da mehr Volumen 
ist, auf das das Magnetfeld Kraft ausüben kann. z.B. ein Trolley mit 
einer Sauerstoff oder Pressluftflasche. So einen Vorfall hat es irgendwo 
in Norddeutschland gegeben. Die Sauerstoffflasche hing mitten in der 
Röhre, und man wollte vermeiden, die Magnete herunter und wieder herauf 
zu fahren (Zeit- und Kostenaufwändig, denke an ca. eine Woche). Darum 
hat man ein Dutzend gut trainierter Berufsfeuerwehrleute gebeten, das 
Teil so heraus zu ziehen. Nach einigen Stunden, und nachdem sich zwei 
Feuerwehrleute heftig die Finger geklemmt hatten, hat man die die Aktion 
doch erfolglos abgebrochen und in den sauren Apfel gebissen und die 
Anlage heruntergefahren.


Karl B. schrieb:
> die machen solch einen Krach wie ein 60-zylindriger Schiffsdiesel ohne
> Motorenöl. Wie halten die Patienten das überhaupt aus?

Das ist kein Problem, finde ich. Ja, ich war da schon mehrmals drin.
Mehr oder weniger Regelmäßig alle paar Jahre zur Untersuchung der 
Nackenwirbelsäule.
Jeder Dorfschmied (wo es noch einen gibt) ist lauter. :O)

Rainer Z. schrieb:
> Habe nur
> eine radiologische Praxis von außen gesehen, mit eingezäuntem Bereich
> für die Helium-Tiefkühlung. Arbeiten die etwa mit supraleitenden Spulen?

Ja. Magnetfelder im mehrere Tesla Bereich. Eisen ist schon lange in der 
Sättigung.

> Oder ist das einfach nur heftige Kühlung?

Nunja, bei Supraleitung muss jedes Wärmeleck und jeder Verlust, der 
nicht ohmsch ist, sehr mühsam weggekühlt werden.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

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von kandy (Gast)


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Naja die MRTs haben so ein Bumms das sich das Gewebe z.T. erwärmt, es 
gab sogar schon Verbrennungen weil die Hände die Oberschenkel berührt 
haben.

Ganz ehrlich, ich war noch nicht im MRT und will mich nicht freiwillig 
in eine Mikrowelle mit 300KW legen.
https://www.quora.com/How-much-power-does-an-MRI-machine-use
1
3*480V*200A= 288.000W Elektrische Leistung :/

von Christoph K. (christoph_k314)


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Bernd W. schrieb:
> Mehr oder weniger Regelmäßig alle paar Jahre zur Untersuchung der
> Nackenwirbelsäule.

Bist du sicher? Knochen werden in der Regel im CT untersucht. Die 
Signatur im MRT ist nicht aussagekräftig.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Ausdrücklichen Dank an Michael M. und Bernd W.  👍

Durch euch habe ich heute ein wenig über MRT gelernt. Wirklich 
spannendes Thema!

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Christoph K. schrieb:

>> Mehr oder weniger Regelmäßig alle paar Jahre zur Untersuchung der
>> Nackenwirbelsäule.
>
> Bist du sicher? Knochen werden in der Regel im CT untersucht. Die
> Signatur im MRT ist nicht aussagekräftig.

Ja. Ich habe mit meinem Arzt darüber gesprochen. Es geht dabei weniger 
um den Knochen sondern um Knorpel und Nerven. Das sieht er beim Röntgen 
schlechter.

Das ist im Nacken alles viel kritischer als im Rücken- oder 
Lendenbereich.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von DoS (Gast)


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kandy schrieb:
> Naja die MRTs haben so ein Bumms das sich das Gewebe z.T. erwärmt,
> es gab sogar schon Verbrennungen weil die Hände die Oberschenkel berührt
> haben.
> Ganz ehrlich, ich war noch nicht im MRT und will mich nicht freiwillig
> in eine Mikrowelle mit 300KW legen.
> https://www.quora.com/How-much-power-does-an-MRI-machine-use
> 3*480V*200A= 288.000W Elektrische Leistung :/

Eine Mikrowelle läuft mit 2,4GHz, weil in dem Frequenzbereich Wasser die 
Wellen gut absorbiert. Ein MRT läuft mit 42,6 MHz (1Tesla)...127,8 MHz 
(3Tesla), je nach magnetischer Feldstärke des MRT (Lamorfrequenz). 
Höhere Teslas gibt es, sind aber eher selten.
Der RF--Teil ist auch immer nur kurz an, weil die Spins ja nur 
"angelupft" werden sollen. Danach "bimmeln" die Atomhüllen nach und das 
ist ein sehr schwaches Signal. Da muss der Sender aus sein. Die 
Gradientenspulen haben eine hohe Leistung, aber verglichen mit der RF 
eine niedrige Frequenz, weil die ja eine quasi statische 
Magnetfeldstärkeänderung bewirken sollen, sonst würden alle Spins mit 
der gleichen Frequenz zurück bimmeln und eine Ortsauflösung unmöglich 
wäre.
Natürlich könnte man mit einem manipulierten/defekten MRT Menschen 
schaden zu fügen. Das geht aber auch mit einem Röntgengerät, einem 
Computertomograph und auch ein "aufgemachtes" Ultraschallgerät kann 
Schäden verursachen. Aber ganz ehrlich: 1. sind die medizinischen Geräte 
sicher und 2. wenn Du wirklich was hast, bist Du froh, die 
Diagnosemöglichkeiten zu haben.

von Teo D. (teoderix)


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Da gibst ein paar Unterschiede. Die ollen Geräte arbeiten mit ~1T, die 
HiTech-Dinger von Heute mit bis zu 7T. Evtl. macht das ja den Unteschied 
zwischen "Hosenknopf, Reißverschluss... bast scho" und "Bitte nackig 
machen!"?!

von Harald W. (wilhelms)


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DoS schrieb:

> Eine Mikrowelle läuft mit 2,4GHz, weil in dem Frequenzbereich Wasser die
> Wellen gut absorbiert.

Urban legend, siehe Wirkungsweise in diesem Link:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mikrowellenherd

von pqr (Gast)


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von Thorsten R. (halogenfan)


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Aluminium macht nix im MRT. Vor allem wenn es nicht in der räumlichen 
Nähe von dem zu scannenden Bereich ist. Davon abgesehen, sieht der 
Bediener oder die Bedienerin die Bilder live, da würden Bildfehler 
sofort auffallen.

von (prx) A. K. (prx)


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Karl B. schrieb:
> die machen solch einen Krach wie ein 60-zylindriger Schiffsdiesel ohne
> Motorenöl. Wie halten die Patienten das überhaupt aus?

Das Geräusch ist problemlos. Die Dauer machts. Danach weisst du, ob du 
auch nur eine Spur Klaustrophobie in dir hast.

von Malte _. (malte) Benutzerseite


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Karl B. schrieb:
> die machen solch einen Krach wie ein 60-zylindriger Schiffsdiesel ohne
> Motorenöl. Wie halten die Patienten das überhaupt aus?

Mit Kopfhörer. Ich war mal in einem. Die Unterwäsche darf man übrigens 
anbehalten. Bringt aber nicht ;) Beim Untersuchungsziel "Hüftgelenk" 
gabs ein Bild der Hoden gratis dazu. Ich fands eher Interessant.

von Thorsten R. (halogenfan)


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Was so laut ist, im MRT sind übrigens die sog. Gradientenspulen. Das 
sind große Spulen, die um den Hohlraum herum gewickelt sind. Durch diese 
werden zeitlich veränderliche Ströme in der Größenordnung bis 2000A 
geschickt. Die Spulen sind eingegossen und sie geraten bei diesen 
Strömen in mechn. Schwingungen. Das ist das laute Tack-Tack-Tack 
Geräusch. Im Prinzip wird jedes Mal ein Bild 'geschossen' wenn es Tack 
macht.

Diese Gradientenspulen erzeugen ein zeitlich und auch räumlich 
veränderliches Magnetfeld. Dieses veränderliche Magnetfeld wird dem 
statischen Magnetfeld (vom supraleitenden Magneten) überlagert. Der Clou 
dabei ist, dass man jetzt sowas wie ein Lineal hat, was auf den Körper 
gelegt wird. Denn die Frequenz des Kernspineffektes ist direkt von der 
mag. Feldstärke abhängig. Jetzt braucht man nur noch einen RF-Sender und 
Empfänger entsprechend durchzustimmen und kann dann quasi direkt mit 
einem kleinen Volumenelement im Körper telefonieren ;-)

von …———… (Gast)


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Schön erklärt. :)

von Karl B. (gustav)


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(prx) A. K. schrieb:
> Die Dauer machts. Danach weisst du, ob du
> auch nur eine Spur Klaustrophobie in dir hast.

Yep,
20 Minuten sind wie eine Ewigkeit. Für mich das nächste Mal vorher 
Propofol.

Da gab es mal bei Quarks eine Sendung, wo sich die Redakteurin 
freiwillig reinbegab, um die Wirkung von Mobilfunk"strahlung" im MRT 
feststellen zu können. Also, die sah hinterher auch ganz schön 
(angst)schweißüberströmt aus.
Und wollten die Quarksianer uns veräppeln? Mit so einem WLAN-Antennchen 
gegen MRT-Feldstärken anzustinken?
https://www.quarks.de/gesundheit/handystrahlung-wie-gefaehrlich-ist-das-neue-mobilfunknetz-5g/

ciao
gustav

von Udo S. (urschmitt)


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Karl B. schrieb:
> 20 Minuten sind wie eine Ewigkeit. Für mich das nächste Mal vorher
> Propofol.

Ihr stellt euch an. Also ich lege mich lieber für 20min in ein MRT um zu 
sehen ob irgendwo ein Tumor ist, wie der Knorpel am Knie aussieht, ob es 
Probleme mit Arterien gibt oder ob ich irgendwo eine innere Blutung 
habe, als dass ich mich nur zum "Nachschauen" aufschneiden lasse.

Aber jeder wie ihm beliebt.

von Prokrastinator (Gast)


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Sylvia G. schrieb:
> Die Röntgenassistentin meinte "Quatsch. Alles gut." Habe hier aber schon
> was Anderes gelesen.

Richtig!
Was weiß schon das medizinische Fachpersonal?
Echte Kompetenz in allen Lebenslagen findet man nur auf MC.net 😁

Oder ist das wieder einer dieser Trollposts: 'ich habe ja solche Angst 
vor .... Bin doch so ein armes zartes Weibchen... Bitte, liebe starke 
Männer auf MC.net helft mit ...'
(WÜRG)

von Karl B. (gustav)


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Zitat:
"...Ein wichtiger Aspekt ist die Schalldämmung der MRT-Geräusche nach 
außen..."
/Zitat
Quelle:
https://www.albatross-projects.com/loesungen/mrt-raeume/

Zitat:
"...
Wohlfühlatmosphäre für den Patienten
Bei allen physikalisch-technischen Anforderungen darf nicht außer Acht 
gelassen werden, wie der MRT-Raum auf den Patienten wirkt und wie er 
sich darin fühlt. Für viele Patienten stellt eine MRT-Untersuchung eine 
belastende Situation dar. Die Enge in der Röhre und das laute Geräusch 
des MRTs können Beklemmungen und Angstgefühle erzeugen. Hinzu kommen 
eventuell Sorgen, dass die Untersuchung eine schwere Krankheit zu Tage 
fördert. Die Innenraumgestaltung des MRT-Raums kann dazu beitragen, die 
Ängste der Patienten abzumildern und ein unbeschwertes Gefühl zu 
vermitteln..."
/Zitat

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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DoS schrieb:
> ...Die Amalgan-, Goldfüllungen und Titanschrauben dürfen beim MRT auch
> drinnen bleiben...
> Also cool bleiben :-)

https://de.wikipedia.org/wiki/Magnetresonanztomographie#/media/Datei:Magnetic_Resonance_imaging_warning.jpg

Künstliche Hüftgelenke sind allerdings offenbar ein Auschlusskriterium.
Werden bei 3T dann doch beim Reinschieben ins Feld
zu starke Ströme im Bauteil erzeugt?

: Bearbeitet durch User
von EmErTee (Gast)


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Udo S. schrieb:

> Ihr stellt euch an. Also ich lege mich lieber für 20min in ein MRT um zu
> sehen ob irgendwo ein Tumor ist, wie der Knorpel am Knie aussieht, ob es
> Probleme mit Arterien gibt oder ob ich irgendwo eine innere Blutung
> habe, als dass ich mich nur zum "Nachschauen" aufschneiden lasse.
>
> Aber jeder wie ihm beliebt.

Mach das so. Vielleicht verbessert der Aufenthalt im MRT Deine 
Fähigkeit, verständliche Sätze zu verfassen:

> Aber jeder wie ihm beliebt.

Nein.

Jeder, wie es ihm beliebt!

Prokrastinator schrieb:
> Richtig!
> Was weiß schon das medizinische Fachpersonal?

Wenig. Jedenfalls nicht, daß auch Stent-Träger im MRT große Probleme 
bekommen können und werden.

BTDT

von APW (Gast)


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MRT ohne Kopfhörer kann man gut aushalten.
Wenn man in etwa weiß, was da vor sich geht, sind die Geräusche 
eigentlich hochinteressant. Sorge hätte ich eher beim Einsatz von 
Kontrastmitteln.

von asd (Gast)


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> Künstliche Hüftgelenke sind allerdings offenbar ein Auschlusskriterium.
> Werden bei 3T dann doch beim Reinschieben ins Feld
> zu starke Ströme im Bauteil erzeugt?

Nein, das reinschieben ist langsam genug.
Die veränderlichen Gradienten-Magnetfelder sind das Problem. Wenn das 
Metallteil zu groß ist werden zu viele Wirbelströme induziert. Das 
versaut das Bild durch deren Magnetfeld, und es kann auch das Metallteil 
zu sehr erwärmen so dass es verbrennungen geben könnte.
Je kleiner ein Metallteil, desto problemloser. Kleine Öse, ein Piercing 
oder ein Nagel ist eher kein Problem.
Es gibt neuerdings auch Geräte mit der Option die Gradientenfelder 
langsamer zu schalten, dann ist auch ein Bild mit einer Hüftprotese 
möglich.

von Nero (Gast)


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Ich finde die Geräusche unter dem Kopfhörer entspannend und schlafe 
dabei fast ein….

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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hat eigentlich mal einer probiert, bis in welche Entfernung
sich eine Kompassnadel von einem MRT beeinflussen lässt?

: Bearbeitet durch User
von Silvio K. (exh)


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Vor Jahren habe ich eine Firma besucht, die Messtechnik für die MRT 
entwickelt und herstellt. Im Rahmen dieses Besuches haben wir eine 
Führung gemacht und einen Tomographen aus der Nähe betrachtet. Der Chef 
dieser Firma hat ein Stück Bosch-Profil (Alu- Profil, vielleicht 40 cm 
lang) aus dem Schrank genommen und in das starke Magnetfeld gehalten und 
mich aufgefordert das Gleiche zu tun. Das habe ich natürlich gemacht und 
mich gewundert, wie dieses ursprüngliche leichte Aluminiumprofil sich 
immer schwerer im Feld bewegen ließ. Je weiter man in der Röhre drin 
war, je schwerer ging dies. Besonders das Schwänken erforderte recht 
viel Kraft und das drehen entlang der eigenen Achse ging fast gar nicht. 
Das Drehen des Profils war in etwa so schwer, als wenn eine volle 
Waschmaschinentrommel hinten mit dran hing, oder ein Betonmischer. Mit 
beiden Händen und viel Kraft konnte man das Profil ganz langsam drehen. 
Das hat mich sehr beeindruckt. Wenn ich mich richtig erinnere, waren es 
1,4 T.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Silvio K. schrieb:
> Das hat mich sehr beeindruckt.

Finde ich auch interessant. Bin in Sachen MRT völlig ahnungslos.

Hier stellen sich dann Fragen, ob man dem MRT mit Jeans und normalen 
Hosenknöppen aus Metall zu nahe kommen darf? :))

(Sorry für den "Film" im Kopp, den ich damit auslöse).

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Rainer Z. schrieb:
> Hier stellen sich dann Fragen, ob man dem MRT mit Jeans und normalen
> Hosenknöppen aus Metall zu nahe kommen darf?

wenn die nicht ferromagnetisch sind, sollte das kein Problem sein.

von DANIEL D. (Gast)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> Rainer Z. schrieb:
>
>> Hier stellen sich dann Fragen, ob man dem MRT mit Jeans und normalen
>> Hosenknöppen aus Metall zu nahe kommen darf?
>
> wenn die nicht ferromagnetisch sind, sollte das kein Problem sein.

Also die Male wo ich immer in dem Ding war konnte ich die Hosen 
herunterlassen. Bis auf das letzte mal, da habe ich mir vorsorglich eine 
bequeme Hose ohne Metalle angezogen.

von Helmut -. (dc3yc)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> hat eigentlich mal einer probiert, bis in welche Entfernung
> sich eine Kompassnadel von einem MRT beeinflussen lässt?

Also die Magnetstreifen von Kreditkarten werden auf 5m Entfernung 
gelöscht. Deswegen gabs bei uns vor den MR-Anlagen Schließfächer für die 
Mitarbeiter. Und wenn der Geldbeutel die Hosentasche verlassen wollte, 
wusstest du, dass du vergessen hattest, dort was reinzulegen.
Ne Transport-Ameise konnte man dort auch mal in einem Magneten 
bestaunen. Der war hinterher nicht mehr zu gebrauchen.

von asd (Gast)


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> Hier stellen sich dann Fragen, ob man dem MRT mit Jeans und normalen
> Hosenknöppen aus Metall zu nahe kommen darf? :))

So gigantisch ist die Kraft auch wieder nicht. Aus der 
Sicherheitsschulung erinnere ich mich dass die max. Kraft an der 
ungünstigsten Stelle in etwa das 30-fache des Eisen-Gewichts entspricht 
(bei einem 3T MRT). Also ein 10g Hosenknopf zieht mit etwa 300g 
Gewichtskraft. Es sind also eher die losen Dinge die Probleme machen, 
also nicht Niete in der Jeans oder die Gürtelschnalle, sondern die Münze 
oder Schlüssel in der Tasche die es vielleicht raus zieht und die dann 
wie ein Geschoss einschlagen. Ein Schraubenschlüssel zieht schon ganz 
ordentlich, aber man kann ihn noch gut mit der Hand festhalten. Aber aus 
der Hand flutschen darf er einem dabei nicht, sonst gibt das Ärger...

von A. (Gast)


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> dieses ursprüngliche leichte Aluminiumprofil sich immer schwerer im Feld bewegen 
ließ.

Nimm ein Metallrohr und einen Stabmagneten und lass ihn senkrecht nach 
unten im Rohr durchfallen. Du wirst erstaunt wie langsam der nach unten 
durchkleppert (=> Wirbelstrombremse)

von Janvi (Gast)


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Kaiser Wilhelm war auch ein begnadeter Elektronikbastler. Vor allem weil 
der neuartige Funk besonders für sein Militär ziemlich nützlich 
erschien. Er wusste und förderte so alles was mit Elektronik und Röhren 
zu tun hatte. So kam es, daß Herr Röntgen auf seine Anregung hin eine 
Versuchsröhre im Deutschen Museum aufstellen musste. Immer wenn eine 
Truppe von Medizinstudenten vorbeikam, hat der Wärter den Rolladen 
runtergekurbelt und die Hochspannung eingeschaltet. Dann natürlich seine 
Hand reingehalten damit alle sehen, wie toll die Finger auf der 
Floureszenzleinwand ausschauen. Nicht lange danach wurde der Wärter 
plötzlich krank und alle haben sich gewundert warum ...

von Harald W. (wilhelms)


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Janvi schrieb:

> Nicht lange danach wurde der Wärter
> plötzlich krank und alle haben sich gewundert warum ...

Er hat sich eben den Herrn Röntgen als Vorbild ausgesucht.

von A. S. (Gast)


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Nero schrieb:
> Ich finde die Geräusche unter dem Kopfhörer entspannend und schlafe
> dabei fast ein….

Wenn man es gewohnt ist ... . Bei Seeleuten wird ja gesagt, dass die 
zuhause den Staubsauger am Bett laufen lassen, um überhaupt schlafen zu 
können.

Ich komme vom Land und es hörte sich für mich an wie alte Trecker, so 
mit 1000 Umdrehungen oder so. War aber bisher nur einmal freiweilig, aus 
Spaß drin (Gehirnscans).

Schlimmer als der Lärm war das Liegen. Wer Erkältet ist oder schlecht 
Luft bekommt, ist geliefert, wenn er 20 Minuten regungslos auf dem 
Rücken liegen soll.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo asd.

asd schrieb:

> Ein Schraubenschlüssel zieht schon ganz
> ordentlich, aber man kann ihn noch gut mit der Hand festhalten. Aber aus
> der Hand flutschen darf er einem dabei nicht, sonst gibt das Ärger...

Ist wie bei der Schwerkraft. Eine Schraubenschlüssel lässt sich 
problemlos festhalten. Aber wenn er oben von einem Kran fällt, kann er 
Dich leicht umbringen.

Die Beschleunigung über die Zeit sammelt Energie......

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von ex-MRTler (Gast)


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Du unterschätzt so einen Magneten. Der zieht schon ziemlich gewaltig. 
Auch einen Schlüssel.

Die Beschleunigung ist abstandsabhängig und steigt mit der Annäherung. 
Da gibt es einen Punkt ab dem du den Schlüssel nicht mehr wirst halten 
können. In Erlangen soll es mal einen Monteur erwischt haben, der einen 
Schlüssel in den Magen bekommen hat, der angezogen und auf der anderen 
Seite wieder rausgekommen war. Auch einen Feuerwehrmann soll es in das 
MRT reingezogen haben, der bei einer Übung seine Stahl-Sauerstofflasche 
auf dem Rücken hatte.

Alu ist im MRT unproblamtisch. Clips für Magen und Gallengang-OPs die 
verbleiben, sind z.B. nicht erheblich.

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