Forum: HF, Funk und Felder Verständlichkeit Digitalfunk vs analog FM


von Felix (Gast)


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Da hat mich C4FM sehr positiv überrascht:
https://www.youtube.com/watch?v=ZkuRZcxkBho
Analog-FM nur anstrengend verständlich und C4FM perfekt.


während hier C4FM nicht so überzeugend ist
https://www.youtube.com/watch?v=PfTXZ405c_s


Habt ihr zufällig Beispiele von D-star und DMR?

Die Empfindung scheint da auch individuell zu sein. Mich stört z.B. das 
FM-Gerausche sehr und SSB verstehe ich fast gar nicht. Ebensolche 
Probleme habe ich wenn in einem Raum viele Leute sprechen und ich 
jemanden verstehen will. Da finde ich Digital-Artefakte weniger schlimm. 
Ich bin oft sehr beeindruckt, wie manche Leute SSB Aussendungen 
verstehen. Vermutlich bedarf das sehr viel Übung.



DD3XK sagt zu C4FM auf 
https://www.afundr.de/technik/25-tipps-und-tricks/146-unterschiede-betriebsarten
"Die Stimmenwiedergabe und damit die Stimmenerkennung ist exelent, 
Umweltgeräusche sind nahezu ausgeschaltet und die Qualität der 
Modulation ist sehr viel besser als z.B. bei FM."

und zu DMR sagt er folgendes und bescheinigt dem DMR sogar eine höhere 
Reichweite als analog FM.

"Auch gibt es hier, wie bei C4FM keine Fadingeffekte und die Reichweite 
ist größer als bei FM aufgrund der "robusten" Digitalübertragung. Ist 
die Reichweite allerdings zu weit oder gibt es Abschattungen, dann tritt 
auch hier ein digitales Klötzeln auf, wie man es ev. vom Handy her 
kennt."



Welches Digitalverfahren ist denn heutzutage im Amateurfunk am 
verbreitesten?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Felix schrieb:
> Welches Digitalverfahren ist denn heutzutage im Amateurfunk am
> verbreitesten?

FT8 :-)

Aber du meintest vermutlich "digital voice". ;-)

von Roman (Gast)


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Felix schrieb:
> Welches Digitalverfahren ist denn heutzutage im Amateurfunk am
> verbreitesten?

Ich vermute DMR, weil es dazu billige chinesische Handfunken gibt. Die 
Yaesus für C4FM sind da vergleichsweise teuer. Aber da sich zur Zeit der 
zugegebenermaßen teure (für ein QRP-Gerät ohne ATU für Kurzwelle) IC-705 
wie warme Semmeln verkauft, könnte das ein Schub für D-Star werden. Ich 
mag D-Star allerdings nicht. Die Sprachverständlichkeit ist schlecht und 
technisch bietet es auch sonst nicht die Funktionsvielfalt wie DMR.

von abc (Gast)


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DMR ist wie ein Akzent der gesprochenen Sprache.

Mit etwas Training steigt die Sprachverständlichkeit enorm.

von Chris (Gast)


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DMR weil billigere Geräte gibt und es besser als Dstar und C4FM 
funjktioniert

von Ralph B. (rberres)


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Ich kann den Vocodercodierten Übertragungsarten nichts positives 
abgewinnen, weil die Sprache immer wie aus einen Computer und vollkommen 
unnatürlich, ja anstrengend klingt. Es wird um so schlimmer, je geringer 
die genutzte Bandbreite des Übertragungskanals wird.

Das gilt sowohl für die digitalen Voice-Betriebsarten der 
Amateurfunkgeräte, als auch bei den Internetbasierten Übertragungen wie 
Skipe usw-

Ich muss mich gewaltig konzentrieren um den Inhalt der Aussendung zu 
verstehen. Bei FM kann ich nebenbei noch was anderes machen.

Deswegen nehme ich an den digitalen Voice-Betriebsarten nicht Teil und 
habe deswegen auch kein passendes Equipment.

Vermutlich stehe ich mit meiner Meinung alleine auf weiter Flur.

Ralph Berres

von Stefan M. (derwisch)


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Ralph B. schrieb:
> Vermutlich stehe ich mit meiner Meinung alleine auf weiter Flur.

Nein, keine Angst.
Für mich ist das auch nix...

Zumal, wenn irgendwelche Daten auch über das Internet verteilt werden 
der ganze Sinn einer Funkverbindung aufweicht.
Man kann dann auch gleich das Smartphone zur Kommunikation nehmen.

Funk ist für mich eine analoge Verbindung, bei der das Signal auch 
hörbar im Rauschen untergehen darf.
Nur so kann ich in der Praxis feststellen, ob vielleicht eine andere 
Antenne oder ein anderer Empfänger noch etwas besser funktioniert.

Bei FT8 (wenn ich richtig informirt bin) braucht ja noch nichtmal der OM 
vor dem Funkgerät anwesend zu sein. Das macht der Rechner alles 
automatisch.
Wie langweilig.
Das ist nur etwas für Funkamateure, die auf möglichst viele Verbindungen 
scharf sind.
Und selbt das sollte doch bitteschön mit eignenem Schweiß vollbracht 
werden...
Aber da gibt es viele Meinungen.

von Volker M. (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Ich kann den Vocodercodierten Übertragungsarten nichts positives
> abgewinnen, weil die Sprache immer wie aus einen Computer und vollkommen
> unnatürlich, ja anstrengend klingt.

Solche Aussagen hatte ich auch gehört. Neulich bin ich dann mit dem 
frisch installierten IC9700 über ein Digitalsignal gestolpert 
(Relaisausgabe), das dürfte dann wohl D-STAR gewesen sein. Eine größere 
Runde traf sich dort, die Sprachqualität fand ich im positive Sinne 
überraschend und so gar nicht "synthetisch".

Gibt es also Unterschiede in der Signalverarbeitung je nach Gerät, 
liegt's am Verfahren oder wie erklären sich solche Unterschiede?

von Günter Lenz (Gast)


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von Felix schrieb:
>Mich stört z.B. das
>FM-Gerausche sehr und SSB verstehe ich fast gar nicht.

Was meinst du mit FM-Geräusche, meinst du daß Rauschen
des Empfängers wenn es auf der Frequenz kein Signal gibt?

Und bei SSB muß man sehr genau auf der Frequenz sein,
daß erfordert etwas Übung, sonst klingt die Stimme
nicht natürlich. Und was Reichweite angeht, müßte eigendlich
SSB allen anderen überlegen sein (bei Sprechfunk), weil da
die geringste Bandbreite nötig ist. Je geringer die
Bandbreite um so schwächer können die Signale sein, so
daß es trotzdem noch funktioniert. Deshalb ist ja CW
noch effektiver.

von Ham (Gast)


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Hallo

Ralph B. schrieb:
> Vermutlich stehe ich mit meiner Meinung alleine auf weiter Flur.

Nicht ganz - auch ich kann mich mit D-Star (andere Modes kenne ich aus 
eigener erfahrung nicht) nicht wirklich anfreunden.
Es sind diese komischen "Höhen" und "Nachhälle" -schwierig in Worten zu 
beschreiben - die auch bei guten Signal vorhanden sind, ganz zu 
schweigen vom Bereich der Übergänge wenn es zu "komischen" extrem 
nervigen (und manchmal im Wortsinn erschreckenden) Effekten und 
Artefakten kommt.

Wie gesagt die anderen digitalen Sprachmodis kenne nícht nicht aus 
eigener Anschauung, bewundere aber als fast Handytotalverweigerer die 
Leute die z.b. in der Bahn bei unzuverlässigen Signal ihren 
Gesprächspartner noch "einwandfrei" verstehen.
Ich empfinde die (sehr) kurzen Ausfälle und und vor alle die Übergaänge 
zwischen Signal da und weg (bzw. Datenraten extrem runter) als sehr 
störend und sehr schwer verständlich -und gerade in der Bahn ist dort wo 
ich ein Handy (Mobile) selten mal nutze - ansonsten wie geschrieben: 
Nahezu Totalverweigerer.

Das es anders geht und Digitale sprachübertragung auch sauber 
funktionieren kann weis ich aber von DAB+ selbst die Sender mit 
Spardatenraten, aber erst recht die Stationen (DLF und co.) die mit der 
Datenrate nicht geizen sind einwandfrei und ohne (sehr sehr wenige in 
seltenen Fällen) störende Artefakte zu hören und wenn das Signal zu 
Schwach wird sind die Übergangsphasen bei weiten nicht so nervig oder 
gar "erschreckend" wie bei D-Star.
Das Digitalaudio über Satellit und den Internet (Kabel, Glasfaser, 
Kaoxilkabel,...) einwandfrei funktioniert (nicht als Digital bemerkbar 
oder unterscheidbar zu Analog) ist ja allen bekannt.

Ham

von Ralph B. (rberres)


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Volker M. schrieb:
> Gibt es also Unterschiede in der Signalverarbeitung je nach Gerät,
> liegt's am Verfahren oder wie erklären sich solche Unterschiede?

Es gibt Unterschiede in der digitalen Übertragung.

Man kann Sprache nach den Gesetzen von Shannon digitalisieren und dann 
übertragen, so wie es bei ISDN gemacht wurde. Da wurde mit eine 
Auflösung von 8 Bit und 8Ksamples digitalisiert. Das recht für 3,5KHz NF 
Bandbreite ( die ja auch bei Amateurfunk im etwa verwendet wurde.

Die 8Bit hat man nach einer log Kennlinie verwendet, so das der 
Klirrfaktor einigermasen aussteuerungsunabhängig bei ca 2% betrug.

Das hört sich natürlich an. Das ursprüngliche analoge Signal bleibt 
weitgehend erhalten.

Die digitale Codierung mit Hilfe eines Vocoder funktioniert anders.

Hier wird die Sprache künstlich erzeugt. man Überträgt also nicht die 
eigentliche originale Sprachinformation, sondern legt Klangmuster in 
einen Speicher und ruft die ab. Das erfordert wesentlich weniger 
Bandbreite aber klngt halt künstlich. Die Sprache wird um so besser 
erkennbar, je mehr und je feiner die Klangmuster unterschieden werden

Scype arbeitet ähnlich.

Ralph Berres

: Bearbeitet durch User
von Felix (Gast)


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Günter Lenz schrieb:
> von Felix schrieb:
>>Mich stört z.B. das
>>FM-Gerausche sehr und SSB verstehe ich fast gar nicht.
>
> Was meinst du mit FM-Geräusche, meinst du daß Rauschen
> des Empfängers wenn es auf der Frequenz kein Signal gibt?

Es geht um die Sprachverständlichkeit bei FM und auch bei SSB. Das ist 
für mich sehr anstrengend wenn das Nutzsignal nicht sehr stark ist. Da 
finde ich etwas Computerstimme hingegen weniger schlimm.
Dieses Beispiel
https://www.youtube.com/watch?v=ZkuRZcxkBho
zeigt es recht deutlich.

von Ralph B. (rberres)


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Felix schrieb:
> Es geht um die Sprachverständlichkeit bei FM und auch bei SSB. Das ist
> für mich sehr anstrengend wenn das Nutzsignal nicht sehr stark ist. Da
> finde ich etwas Computerstimme hingegen weniger schlimm.
> Dieses Beispiel
> https://www.youtube.com/watch?v=ZkuRZcxkBho
> zeigt es recht deutlich.

Diese Meinung teile ich nicht. Für mich ist genau das Gegenteil 
zutreffend.

Ich verstehe in diesem aufgeführten Link das ( auch angerauschte ) FM 
einwandfrei ohne Anstrengung, während ich in C4FM ich die Ohren spitzen 
muss und genau zuhören muss, was ziemlich anstrengend ist. C4FM ist 
voller Artefakte ähnlich wie Scype beim Internettelefonieren.

Im übrigen habe ich auch kein Problem SSB zu verstehen. Selbst wenn sie 
100Hz neben der Frequenz steht.

Ralph Berres

von Ham (Gast)


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Hallo

wobei es aber im Video nicht nur an den schwachen FM Signal liegt, 
sondern mir scheint auch der Lautsprecher bzw. die NF Endstufe etwas zu 
verzerren (oder Aufnahme ist etwas übersteuert).
Aber wie schon von mehreren geschrieben:
Geschmackssache und (oder) wie man "aufgewachsen" ist.
Ich empfinde das C4FM (wenn auch schon deutlich besser als DSTAR) immer 
noch ein wenig nach "Blechdosenklang" mit einen minimalen mehr 
"gefühlten" Nachhall - zumindest in den ersten einigen Zehntel Sekunden 
des Durchgangs - wobei C4FM schon deutlich angenehmer als DSTAR zu sein 
scheint (wobei eine Aufnahme sagt gar nichts und es kann sowohl ein 
negativer als auch positiver Ausreißer sein und des weiteren man weis 
nichts über die Bedingungen und Aufnahmegeräte selbst - wahrscheinlich 
nur Smartphone mit eingebauten Mikrofon...?!
"Einfach" nicht so geizig mit der Bandbreite sein (gerade in den sowieso 
"überfüllten" Bändern oberhalb von 30MHz) und schon scheint es mir als 
wenn man keine hochmodernen CODECS benötigen würde und trotzdem gute 
Qualität mit sehr wenigen Digitalen Artefakten bekommen kann - siehe 
auch die Erklärung von Ralph Berres.
Schade das auch dort wo es nicht notwendig ist Bandbreite das Mantra ist 
- wahrscheinlich könnte man wenn man nur wollte in einen "normalen" FM-N 
Kanal locker ein Audiosignal unterbringen was einen FM (Analog) 
Radiosignal entspricht -und trotz alles Behauptungen - die Sprache 
beinhaltet auch Anteile die deutlich oberhalb von 3Khz und auch 6 kHz 
liegen - und man hört es.
Warum kein "HiFi" Digital Audio Mode im Afu, ein Mode mehr macht den 
Kohl nun auch nicht Fett!?

Nebenbei:
Hinter den ganzen Digitalaudiosystemen steckt ja meist auch noch 
Vernetzung - und die enttäuscht mich (zumindest bei DSTAR unjd den 
Systemen dahinter) immer wieder - Umschaltpausen und Reaktionszeiten im 
Sekundenbereich dürfen einfach nicht sein, mal ganz abgesehen von 
Verbindungsabrüchen aus 1001 Gründen und manchmal seltsamen 
Bedienungskonzepten (Nein ich will per Default z.B. nicht immer in ganz 
DL zu hören sein...) - wobei das aber nicht primär an   den digitalen 
Audiomodes liegt...

Ham

von dfIas (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Im übrigen habe ich auch kein Problem SSB zu verstehen. Selbst wenn sie
> 100Hz neben der Frequenz steht.
Insbesondere können - was leider gar nicht so selten vorkommt - mehrere 
gleichzeitig sprechen. Ist dann wie mit den Politikern in der Talkrunde, 
wenn keiner nachgibt. By Skype klappt das auch, mit FM (analog oder 
digital) noch nicht. Es sei denn, es gibt bereits Mischstationen, die 
mehrere Signale zusammenfassen können.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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dfIas schrieb:
> Insbesondere können - was leider gar nicht so selten vorkommt - mehrere
> gleichzeitig sprechen.

Auch, wenn's off-topic ist: das finde ich an CW besonders beeindruckend. 
Seit QSK-Betrieb praktisch die Norm ist, kann man dort seiner 
Gegenstation "dazwischen quaken". Das geht bei keiner anderen 
Modulationsart …

von dfIas (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Seit QSK-Betrieb praktisch die Norm ist, kann man dort seiner
> Gegenstation "dazwischen quaken". Das geht bei keiner anderen
> Modulationsart …
Mit Lineartranspondern - wir hatten hier früher sogar mal terrestrische 
- geht das in SSB genauso. Auch in FM und über Relais, sowie man 
gleichzeitig senden und empfangen kann. Ok, das quietscht dann oft 
unangenehm und sollte man zumindest nicht absichtlich oder ohne 
dringenden Grund machen. Oder auf KW mit gleichzeitigem Empfang über 
Web-SDR. Möglichkeiten der ungeordneten Betriebstechnik gibt es somit 
reichlich.

von dfIas (Gast)


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SSB mit Vox-Betrieb fällt mir dazu noch ein. Dann kann man einem zwar 
nicht ins Wort, aber in den Satz fallen ...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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dfIas schrieb:
> Auch in FM und über Relais, sowie man gleichzeitig senden und empfangen
> kann.

Das ist halt der Punkt: üblicherweise kann man nur eins von beiden. Ein 
FM-Relais treibt ja auch einiges an Aufwand, damit der 600 kHz daneben 
betriebene Sender nicht den Empfänger zustopft.

Bei paketorientierten Übertragungen (da sind wie ja fast wieder beim 
Thema) müsste sowas gehen, wenn also die digitalisierte Sprache nicht 
100 % der Sendezeit benötigt für die Übertragung. Dann könnte man 
dazwischen hören – braucht aber natürlich einen TRX, der das 
NF-signalmäßig unterstützt.

von dfIas (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Bei paketorientierten Übertragungen (da sind wie ja fast wieder beim
> Thema) müsste sowas gehen, wenn also die digitalisierte Sprache nicht
> 100 % der Sendezeit benötigt für die Übertragung. Dann könnte man
> dazwischen hören – braucht aber natürlich einen TRX, der das
> NF-signalmäßig unterstützt.
Leider geht das in die andere Richtung und die Umschaltpausen werden 
stattdessen immer länger. Bei DMR kommt es mir immer vor, als säße die 
Gegenstation auf dem Mond.

von dfIas (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Das ist halt der Punkt: üblicherweise kann man nur eins von beiden. Ein
> FM-Relais treibt ja auch einiges an Aufwand, damit der 600 kHz daneben
> betriebene Sender nicht den Empfänger zustopft.
Hier hilft Web-SDR. Schon ein paar Hundert Meter entfernt aufgestellt, 
sollte das gehen. Leider ist das Netz noch nicht so dicht bestückt für 
die oberen Bänder. Es gehen aber auch remote bediente Empfänger oder 
Sender an einem zweiten Standort.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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dfIas schrieb:
> Schon ein paar Hundert Meter entfernt aufgestellt, sollte das gehen.

"Schon". :-)

Letzter Beitrag für dieses ansonsten völlig OT: bei CW geht's halt mit 
dem gleichen TRX. Bei Digital Voice könnte es halt gehen, tut nur 
(derzeit) nicht. Bei allen anderen geht's nicht.

von herbert (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Vermutlich stehe ich mit meiner Meinung alleine auf weiter Flur.

Nein, glaube ich nicht. Neben dem angenehmeren hören denke ich, ist FM 
im Eigenbau auch einfacher zu realisieren als eine digitale Betriebsart.
Ich habe mir mal für CW ein Digitales Filter (SCF) gebaut wo ich die 
Bandbreite auf 50 Hz stellen kann. Aber diese Stille ist echt schwerer 
zu hören als wenn ich rauschen mit dabei hätte. Ernüchternd benutze ich 
es kaum,auch weil man Anrufe außerhalb der Bandbreite und das ist bei 
QRP öfters mal, nicht mitbekommt. Mein Stationstranseiver hat eine 
Filterbandbreite von 500 Hz und ist für mich angenehm und außerdem 
überhöre ich niemanden.

von Olaf (Gast)


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dfIas schrieb:
> Insbesondere können - was leider gar nicht so selten vorkommt - mehrere
> gleichzeitig sprechen.

Na zum Glück erfordert die Technik etwas Funkdisziplin. Wenn viele 
durcheinander Reden wie bei einem Frauentratsch oder wie bei Politikern 
ohne Benehmen in Talkshows, versteht ein Mann gar nichts mehr.

Felix schrieb:
> Es geht um die Sprachverständlichkeit bei FM und auch bei SSB. Das ist
> für mich sehr anstrengend wenn das Nutzsignal nicht sehr stark ist. Da
> finde ich etwas Computerstimme hingegen weniger schlimm.
> Dieses Beispiel
> https://www.youtube.com/watch?v=ZkuRZcxkBho
> zeigt es recht deutlich.

Das ist wohl Gewohnheit. Wer schon Jahrzehnte mit analogem Funk-Rauschen 
zu tun hatte, findet das angenehmer als die "Computerstimme". In diesem 
Beispiel empfinde die C4FM-Stimme erstaunlich gut. Viel besser 
verständlich als das analoge FM.

Ralph B. schrieb:
> Hier wird die Sprache künstlich erzeugt. man Überträgt also nicht die
> eigentliche originale Sprachinformation, sondern legt Klangmuster in
> einen Speicher und ruft die ab. Das erfordert wesentlich weniger
> Bandbreite aber klngt halt künstlich. Die Sprache wird um so besser
> erkennbar, je mehr und je feiner die Klangmuster unterschieden werden

Hört sich interessant an. Verstehe ich das richtig? Es erfolgt da 
zunächst eine Art Spracherkennung, die verschiedene Laute erkennt und 
diese dann vordefinierten Lauten zuordnet und diese dann ausgibt? Wie 
ist das dann bei Verschieden Sprachen? Die Laute sind da ja oft 
verschieden. Oder ist das System nur ans Englische richtig angepasst?

von Ralph B. (rberres)


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Olaf schrieb:
> Verstehe ich das richtig? Es erfolgt da
> zunächst eine Art Spracherkennung, die verschiedene Laute erkennt und
> diese dann vordefinierten Lauten zuordnet und diese dann ausgibt?

so ganz grob. Genaueres kannst du nachlesen bei
https://de.wikipedia.org/wiki/Vocoder

Ralph Berres

von Olaf (Gast)


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Hier wird die Funktion eines Vocoders etwas anders und nachvollziebarer 
erklärt:
https://www.youtube.com/watch?v=6Le3X4n1sKA

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Olaf schrieb:
> Hier wird die Funktion eines Vocoders etwas anders und nachvollziebarer
> erklärt

Danke für den Link!

von Jürgen M. (Gast)


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Bin recht neu in der Sache und habe noch keine Jahrzehnte Erfahrung in 
Analogfunk (SSB und FM). Konnte mich an die Digitalstimme von C4FM recht 
gut und schnell gewöhnen und finde es vor allem bei nicht optimaler 
Verbindung verständlicher als FM und SSB. Wenn die Verbindung zu 
schlecht wird und es beim Digitalfunk zu viele Aussetzer gibt, ist es 
natürlich Müll. Aber bei Analog verstehe ich bei schlechtem Signal auch 
schnell nichts mehr. SSB ist für mich besonders schlimm. Ich glaube da 
braucht man sehr viel Übung. Ich denke, es hängt vieles an Gewöhnung und 
Training.
Besonders in dem vorher verlinkten Video 
https://www.youtube.com/watch?v=ZkuRZcxkBho hört man ja wie überlegen 
C4FM zu FM ist. Und hier gibt es auch eine nette Rentnerrunde wo man mal 
die Verständlichkeit beurteilen kann:
https://www.youtube.com/watch?v=bBd2-Q4h8sE&;
Wie jetzt die anderen Digitalmodes D-Star und DMR sind, weiß ich nicht.

von WF88 (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Ich kann den Vocodercodierten Übertragungsarten nichts positives
> abgewinnen, weil die Sprache immer wie aus einen Computer und vollkommen
> unnatürlich, ja anstrengend klingt. Es wird um so schlimmer, je geringer
> die genutzte Bandbreite des Übertragungskanals wird.
> Das gilt sowohl für die digitalen Voice-Betriebsarten der
> Amateurfunkgeräte, als auch bei den Internetbasierten Übertragungen wie
> Skipe usw-
> Ich muss mich gewaltig konzentrieren um den Inhalt der Aussendung zu
> verstehen. Bei FM kann ich nebenbei noch was anderes machen.
> Deswegen nehme ich an den digitalen Voice-Betriebsarten nicht Teil und
> habe deswegen auch kein passendes Equipment.
> Vermutlich stehe ich mit meiner Meinung alleine auf weiter Flur.
> Ralph Berres

Ich habe auch teilweise erhebliche Probleme mit Skype/whatsapp 
Anrufen/etc.

Wenn aber der uralt-FM-Scanner in der Werkstatt aufeinmal schlechtes 
Englisch von Truckern durch die Wohnung brüllt, verstehe ich das 
"nebenher".

<Bei meiner Frau ists genau umgekehrt.

von Kilo S. (kilo_s)


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Das ist doch irgendwie vergleichbar zur Diskussion über Packet Radio, 
die einen mögen es, die anderen nicht. Wieder andere kennen 
hauptsächlich Digitale Betriebsarten und kommen mit SSB nicht so gut 
zurecht. (mach dir nix draus, manchmal stellst du dich auf einen in der 
Runde ein und die anderen klingen eben doch wie Mickey Maus)

Ich obwohl auch noch nicht so Alt, halte von dem Digitalzeugs allerdings 
auch nicht so viel.

Eher aber aus dem Grund das man dafür einfach nicht immer Plugins für 
SDR Programme bekommt (SDRTouch zb.) und man selbst auch keine Hardware 
dafür bauen kann wie bei analogem FM.

Am ende müsste ich also das passende Programm mit einem verfügbaren 
Plugin finden das auch noch funktioniert um dann mit meinem Rechner auf 
dem Berg zu stehen und das ganze zu decodieren und mir den OM im R2D2 
Blechsound anzuhören... Da bleibt ich lieber auf 80m SSB und lache dort 
über so manches QSO.

Weil ein Gerät für eine Betriebsart die ich nicht nutze Kauf ich mir 
sicher nicht um dann erst mal den Codeplug und scheiße zu brauchen, 
sofern kompatibel. Und dann sind DStar und wie sie alle heißen nicht mal 
zueinander kompatibel und müssen entweder über Gateways oder Relais 
umgesetzt und erreichbar gemacht werden, das ist doch Käse.

Das spaltet doch nur in "drei Digimodekirchengruppen". Sinn und Zweck 
ist es doch das alle mithören können und dürfen.

: Bearbeitet durch User
von fonkerausmbonker (Gast)


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Kilo S. schrieb:

> Eher aber aus dem Grund das man dafür einfach nicht immer Plugins für
> SDR Programme bekommt (SDRTouch zb.) und man selbst auch keine Hardware
> dafür bauen kann wie bei analogem FM.
>

Klar kann man SDR selber bauen.
Von einfach, siehe Softrock, FA-SDR etc. bis hin zu FPGA-Geräten wie bei 
http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/

von Kilo S. (kilo_s)


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fonkerausmbonker schrieb:
> Klar kann man SDR selber bauen.

Ich rede nicht von einem SDR.

Kommst du an die AMBE 2020 für D-Star in Hardware irgendwie dran?

Ich hab nur eben Google befragt, ich sehe da nichts wo man den kaufen 
könnte.

von lächler (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> Das spaltet doch nur in "drei Digimodekirchengruppen". Sinn und Zweck
> ist es doch das alle mithören können und dürfen.

So ist es. Alle sollten mithören können, denn nur so entsteht neue 
Vernetzung und Kommunikation. M.E. verhindert die Masse an Talk Groups 
bei DMR dies erfolgreich.
:-)

von Kilo S. (kilo_s)


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lächler schrieb:
>>
>
> So ist es. Alle sollten mithören können, denn nur so entsteht neue
> Vernetzung und Kommunikation.

Theoretisch geht das ja, die SDR Technologie macht es grundsätzlich 
möglich. Allerdings wie ich bereits bemängelt habe gibt es nicht für 
jedes SDR Programm entsprechende Plugins.

Einen AOR AR-DV10 Handscanner für Schlappe (+/-)~1400€ will und muss ich 
mir dafür nicht extra besorgen.
Und die Stationsmodelle auch nicht, das ist nur zum Empfang mehr als das 
SECHZIGFACHE! dessen was ein SDR bis 1GHz kostet.

Der MSI (RSP1 Clone) kostete mich 19,99... Beim NESDR Smart relativiert 
sich das mit ~50€ auf ca. Das Sechsundzwanzigfache, allerdings mit 
eingeschränktem Frequenzbereich.

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