Hallo, ich habe versucht eine Spule für ein PN532 NFC Lesegerät (Schaltplan: https://cdn-learn.adafruit.com/assets/assets/000/026/820/original/rfid___nfc_pn532_16.png?1438272672) zu wickeln nachdem ich es mit einem Oszilloskop und Kurzwellenempfänger geschafft habe eine fertige Spule/Antenne (W7002 von Pulse, Datenblatt: https://productfinder.pulseeng.com/doc_type/WEB301/doc_num/L153/doc_part/L153.pdf) erfolgreich abzustimmen. Es geht um 13.52MHz und meine Spule ist ein Quadrat, 70x70mm, 0.6mm Drahtdurchmesser, 6 Windungen. Während bei der fertigen Spule etwa 74pF Kapazität von jedem Ende nach GND nötig waren (ich habe C7/C8 im Schaltplan ersetzt) damit das möglichst stark schwingt darf ich nun überhaupt gar keine Kapazität hinzufügen (also C7/C8 im Schaltplan entfernt) weil es selbst mit 7pF immer schlechter wird bzw. die Amplitude meines Schwingkreises geringer wird. Die Reichweite von meiner Spule ist auch in etwa mit der fertigen vergleichbar bzw. nur minimal weniger, obwohl die fertige Antenne nur etwa 50x70mm groß ist (bzw. etwas kleiner). Was genau kann ich nun tun falls ich schon zu viel Kapazität habe bzw. falls ich die Reichweite noch steigern möchte? Gerade bei kleinen Tags habe ich nur etwa 35mm Reichweite, Adafruit hat mit einigen Anpassungen und einer kleineren Antenne aber 50mm geschafft (ganz am Ende ist eine Tabelle mit den Ergebnissen): https://cdn-shop.adafruit.com/datasheets/PN532_AntennaDesign_v1.0.pdf Mit einer Karte erreiche ich ähnliche Reichweiten wie in dem Dokument, aber ich denke es müsste durch die größere Spule im Vergleich zu dem Dokument eigentlich auch noch mehr möglich sein, aber was ist nun zu tun damit ich Kapazität hinzufügen kann/darf und damit das ganze dann vielleicht noch besser abstimmen kann und die Reichweite steigern kann? Dünnerer Draht? Mehr/weniger Windungen?
von MW schrieb: >aber was ist nun zu tun >damit ich Kapazität hinzufügen kann/darf Die Induktivität verringern, also weniger Windungen. Wenn die Induktivität kleiner wird, muß die Kapazität größer werden um wieder auf die selbe Resonanzfrequenz zu kommen. >Dünnerer Draht? Dann wird die Güte schlechter, die Bandbreite größer. https://de.wikipedia.org/wiki/Thomsonsche_Schwingungsgleichung https://physik.cosmos-indirekt.de/Physik-Schule/Thomsonsche_Schwingungsgleichung
MW schrieb: > ich habe versucht eine Spule für ein PN532 NFC Lesegerät... zu wickeln Lege dir eine Wobbler zu, dann kannst du die Resonanz besser sehen als bloß mit Oszi und Radio. Bei deiner Schilderung kommt mir der Verdacht, daß du dich bei den 6 Windungen verzählt hast. W.S.
Günter Lenz schrieb: > Dann wird die Güte schlechter, die Bandbreite größer. Welche Auswirkungen hätte eine schlechtere Güte in der Praxis? Also höhere Bandbreite ist klar, könnte ich damit vielleicht die Reichweite der Tags erhöhen falls die schlecht abgestimmt sind? Und bei gut abgestimmten Tags/Karten verringert sich die Reichweite? W.S. schrieb: > Bei deiner Schilderung kommt mir der Verdacht, > daß du dich bei den 6 Windungen verzählt hast. Also die 6 Windungen stimmen schon, verzählt habe ich mich da nicht. Die W7002 hat nur 3 Windungen. Ist die Windungsanzahl denn für die Reichweite in irgendeiner Form relevant oder ist es egal ob es nun 2 oder 20 Windungen sind wenn es richtig abgestimmt ist?
Wenn die Originalspule 70x50mm und 3 Windungen hat und du 70x70mm, also 40% mehr Fläche und 6, also doppelt soviel Windungen aufbringst, wird die Induktivität 1,4 * 2² also ca. 6 mal höher ausfallen und damit der Wert für einen Parallelkondensator entsprechend niedriger. Bei der Originalspule ist aufgrund der angegebenen Resonanzfrequenz von einer Eigenkapazität von 5pF auszugehen, bei deiner selbstgewickelten wären dann etwa 10-15pF anzusetzen, auch das geht in die Richtung. Wobei: Ich nehme an es ist eine abgestimmte Antenne? Dann bedeuten "mehr Windungen" nicht unbedingt "mehr Reichweite" oder "höhere Empfindlichkeit". Bedingt durch das Anpassungsnetzwerk kann dann u.U. die benötigte Resonanzfrequenz nicht mehr erreicht werden, man liegt immer drunter.
Habe auch mal bissel experimentiert, weil mich das interessiert hat. Wickelkörper: eine Schachtel von einer LTO-Kassette, 110 mm x 115 mm Kantenlänge. Material ist PE, das sollte bei den Frequenzen relativ neutral sein. 6 Windungen Kupferlackdraht von 0,6 mm ergeben um die 13 µH, aber eine Eigenresonanz bei 11 MHz. 5 Windungen liegen immer noch unter 13,5 MHz, also mit 4 Windungen weiter gearbeitet. Die Induktivität liegt jetzt bei etwa 6 µH, und ich brauche um die 12 pF (als Trimmer) parallel für eine Resonanz bei 13,5 MHz.
MW schrieb: > Es geht um 13.52MHz und meine Spule ist ein Quadrat, 70x70mm, 0.6mm > Drahtdurchmesser, 6 Windungen. Du liegst mit der Induktivität deiner Spule etwas zu weit außerhalb des empfohlenen Bereiches von 0,3...3uH. Die Eigenkapazität dürfte auch recht hoch sein um das vorhandene Anpassnetzwerk zu nutzen bzw. zu modifizieren. Es wäre notwendig die genauen Daten der/einer selbgewickelten Spule zu kennen um ein passendes Anpassnetzwerk zu entwerfen. MW schrieb: > Während bei der fertigen Spule etwa 74pF > Kapazität von jedem Ende nach GND nötig waren (ich habe C7/C8 im > Schaltplan ersetzt) damit das möglichst stark schwingt... Mit nur je 74pF für C7/8 lässt sich die W7002 von Pulse nicht auf 13.56MHz abstimmen da die Induktivität laut DB bei nur 650nH liegt. Die im DB empfohlenen Bauteile für das Anpassnetzwerk stimmen leider auch nicht, hier hat wohl jemand die Werte aus dem DB einer anderen RFID-Spule blind übernommen(?). Wie groß die Kondensatoren in etwa sein müssten, kannst du dem Anhang entnehmen. https://productfinder.pulseeng.com/doc_type/WEB301/doc_num/L153/doc_part/L153.pdf Das korrigierte Anpassnetzwerk (v1.5) im Adafruit PN532 Breakout Board ist recht gut. Siehe Anhang. Die Resonanz leigt zwar leicht oberhalb von 13.56MHz, ein RFID-Tag in der Nähe der Spule wird diese dann aber soweit verstimmen dass der Sender eine reelle Last bei 13.56MHz sieht. Die Güte der Spule liegt bei etwa 35. https://cdn-shop.adafruit.com/datasheets/PN532_AntennaDesign_v1.0.pdf Die Anpassung der gedruckten Antenne in der App-Note AN1445 von NXP (s. S.19f) ist auch sehr gut. Siehe Anhang. Die Last die der Sender sieht, liegt bei etwa 60 Ohm, was den Stromverbrauch der Endstufe senkt und den Leistungswirkungsgrad erhöht, ohne zu viel an Sendeleistung einbüßen zu müssen. Die Güte der Spule beträgt etwa 30. https://my.eng.utah.edu/~mlewis/ref/NFC/AN1445.pdf
Da die Werte der R im Anpassungsnetzwerk so niedrig sind, reicht es ja die Serien-/Parallelschaltung der Kondensatoren abzuschätzen: Bei 2.9µH sind es ca. 18/2+56/2+11=48pF, bei 1.9µH (22-10%)/2+100/2+10=70pF und bei 0.65µH noch ca. (47-20%)/2+375/2+5=212pF, und mit der Induktivität kommt man jeweils auf etwa 13.6MHz. [Die -10/20% sind nur geschätzt was die Serienschaltung mit 220pF reduziert.] Wobei der direkte Parallelkondensator durchaus im Bereich der Eigenkapazität der Spule liegen und somit entfallen könnte. Bei angepeiltem Q=30, also 3dB-Bandbreite 450kHz, sollte eine Abweichung des Gesamt-C-Wertes um ±1/Q also ±3.3% unkritisch sein, das wären hier ±1.5/2.5/7pF ca.
- Die Frequenz ist bestimmt 13,56 MHz, nicht 13,52 MHz. - Die Induktivität sollte zwischen 1 und und 2 uH liegen damit - die Güte des Antennenkreises um die 30 liegt. Der Hilfsträger, den das Tag erzeugt, 847,5 kHz, soll noch durch die Antenne detektierbar sein, sonst ist Einbahnstraße. Mit anderem Zirkus, 7 Wd. bei 70 x 70 cm braucht man nicht groß zu experimentieren, das ist viel zu viel Induktivität. Max. 3 Wd. würde ich bei der Fläche vorsehen, eher weniger, 2. Gruß... Bert
Auf dem EVA-Board von TI sind für 13.56MHz 3 Windungen. Mehr braucht es nicht. Und die sind mit knapp 1mm breite auch recht üppig. Den Rest macht eine saubere Anassung des NFC-Transceivers. NFC sind vereinfacht gesagt, Trafos, die miteinander koppeln. Dickere Kabel-> Mehr Power. Kürzere Kabel->Mehr Power. Auf den magn. Fluss und die Kopplung der Spulen kommt es an.
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Bert 0. schrieb: > Max. 3 Wd. würde ich bei der Fläche vorsehen, eher weniger, 2. Deckt sich mit meinen Messungen oben. Ich hatte 6 µH mit 4 Windungen, allerdings eine doppelt so große Fläche. Wenn man die auf 3 Windungen reduziert, dürfte man gerade so bei den empfohlenen maximal 3 µH rauskommen.
Vorab erstmal vielen Dank für die Antworten. Ich habe nochmal etwas experimentiert und wenn ich mein Oszi an eine Seite der selbstgewickelten Antenne anklemme habe ich eine neue beste Reichweite von 10cm mit der Karte und 5cm mit dem Tag. Interessanterweise reicht es dafür schon aus, wenn ich den Tastkopf auf einer Seite der Antenne anklemme (mit aktiviertem Spannungsteiler), das Oszi selbst muss gar nicht angeschlossen sein und der Tastkopf kann also "in der Luft" hängen. Also vermute ich das die Kapazität des Tastkopfes das ganze verbessert? Dann benötige ich also doch noch minimal mehr Kapazität damit alles passt? Mit der Reichweite würde ich mich dann wohl auch zufrieden geben, oder könnte ich das tatsächlich noch signifikant verbessern wenn ich weniger Windungen nutze? Ich muss auch bedenken, dass je kleiner die Cs sind desto kleiner ist auch der "Abstand" der Werte in der Reihe, einen C mit z.B. 78,7pF gibt es nur schwer, wenn ich aber irgendwas zwischen 1 und 2 brauche habe ich dort einige Optionen und kann somit genauer abstimmen. Jörg W. schrieb: > 6 Windungen Kupferlackdraht von 0,6 mm ergeben um die 13 µH, aber eine > Eigenresonanz bei 11 MHz. 5 Windungen liegen immer noch unter 13,5 MHz, > also mit 4 Windungen weiter gearbeitet. Die Induktivität liegt jetzt bei > etwa 6 µH, und ich brauche um die 12 pF (als Trimmer) parallel für eine > Resonanz bei 13,5 MHz. Dürfte ich fragen wie du das ermittelt hast? Hast du entsprechende Messgeräte dafür? Robert M. schrieb: > Du liegst mit der Induktivität deiner Spule etwas zu weit außerhalb des > empfohlenen Bereiches von 0,3...3uH. Inwiefern ist das schlimm bzw. welche Auswirkungen hat das in der Praxis? Robert M. schrieb: > Mit nur je 74pF für C7/8 lässt sich die W7002 von Pulse nicht auf > 13.56MHz abstimmen da die Induktivität laut DB bei nur 650nH liegt. Damit komme ich aber auf die maximal mögliche Reichweite, ich habe das experimentell ermittelt. Kann ich wirklich so falsch liegen wenn ich 7cm zu der Karte und 3.5cm zum Tag erreicht habe? Ich habe allerdings etwa 15cm Krokodilklemmen verwendet um die Kondensatoren anzuschließen, eventuell hat das alles etwas beeinflusst, das ist ja auch zusätzliche Induktivität? Aber so extrem? Robert M. schrieb: > Die > im DB empfohlenen Bauteile für das Anpassnetzwerk stimmen leider auch > nicht, hier hat wohl jemand die Werte aus dem DB einer anderen > RFID-Spule blind übernommen(?) Eventuell hast du das falsch verstanden: Im Datenblatt steht "Includes C2a and C2b values", eventuell beziehen die sich also auf die "ganze Spule" und C2 wäre dann also die Reihenschaltung (über GND) von C2a und C2b, also 360pF pro Kondensator, Reihenschaltung macht dann 180pF gesamt wie im Datenblatt. Das ist zumindest nah an dem von dir errechneten dran. Wofür sind eigentlich C3/C4? Machen die eine Impedanzanpassung? Woher weiß ich ob die bei mir passen? Bert 0. schrieb: > Die Frequenz ist bestimmt 13,56 MHz, nicht 13,52 MHz. Ja stimmt, keine Ahnung wie ich auf 13.52MHz gekommen bin. Ändert aber das ganze nur unwesentlich, oder? Bert 0. schrieb: > Mit anderem Zirkus, 7 Wd. bei 70 x 70 cm braucht man nicht groß zu > experimentieren, das ist viel zu viel Induktivität. Warum funktioniert es dann so gut? Ich kriege damit immerhin bis zu 10cm Reichweite hin. Laut https://electronics.stackexchange.com/questions/154295/nfc-reader-long-range-antenna ist der praktisch erreichbare Abstand für eine 40x40mm Antenne bei 5cm, da bin ich mit meiner Karte ja schon deutlich drüber. Ich habe allerdings auch das dreifache an Fläche, wäre damit also auch theoretisch das dreifache an Distanz möglich wenn ich alles richtig mache? Roland E. schrieb: > NFC sind vereinfacht gesagt, Trafos, die miteinander koppeln. Dickere > Kabel-> Mehr Power. Kürzere Kabel->Mehr Power. Auf den magn. Fluss und > die Kopplung der Spulen kommt es an. Warum nimmt man dann nicht einen dicken 1.5mm^2 (oder gar 2.5mm^2) Draht, wickelt den einmal rum und fertig? Das wäre dick und kurz.
MW schrieb: > Jörg W. schrieb: >> 6 Windungen Kupferlackdraht von 0,6 mm ergeben um die 13 µH, aber eine >> Eigenresonanz bei 11 MHz. 5 Windungen liegen immer noch unter 13,5 MHz, >> also mit 4 Windungen weiter gearbeitet. Die Induktivität liegt jetzt bei >> etwa 6 µH, und ich brauche um die 12 pF (als Trimmer) parallel für eine >> Resonanz bei 13,5 MHz. > > Dürfte ich fragen wie du das ermittelt hast? Hast du entsprechende > Messgeräte dafür? Ja, ich bin Funkamateur, da neigt man dazu, sich im Laufe der Zeit Messgeräte für HF-Technik zu bauen oder zu kaufen. ;-) Das LC-Meter ist ein Eigenbau, der sich ein bisschen an dem AADE-Gerät orientiert hat. Solche Geräte wurden hier schon diskutiert, und das misst zumindest bis ca. 1 µH herunter noch ziemlich genau. Die Eigenresonanz habe ich ermittelt, indem ich einen NanoVNA möglichst kurz (keine weiteren parasitären Kapazitäten) an die Spule geklemmt habe.
Jörg W. schrieb: > Die Eigenresonanz habe ich ermittelt, indem ich einen NanoVNA möglichst > kurz (keine weiteren parasitären Kapazitäten) an die Spule geklemmt > habe. Mit dem NanoVNA müsstest Du doch eigentlich auch L und C direkt in Abhängigkeit von der Frequenz angezeigt bekommen. Daher bräuchtest Du doch eigentlich kein extra LC-Meter, oder?
Gerd E. schrieb: > Mit dem NanoVNA müsstest Du doch eigentlich auch L und C direkt in > Abhängigkeit von der Frequenz angezeigt bekommen. Kann sein. Da bin ich etwas althergebracht und traue meinem LC-Meter mehr übern Weg. :-)
MW schrieb: > Ich muss auch bedenken, > dass je kleiner die Cs sind desto kleiner ist auch der "Abstand" der > Werte in der Reihe, einen C mit z.B. 78,7pF gibt es nur schwer Für die Feinabstimmung könntest du verschieden große Cs in Serie und parallel schalten. 100p + 330p||33p -> 78.4p Den Restfehler stimmst du über die Lage der Anschlusspins ab ;-)
Jörg W. schrieb: > Kann sein. Da bin ich etwas althergebracht und traue meinem LC-Meter > mehr übern Weg. :-) Wenn Du eh schon beides angeschlossen hast, kannst Du ja ne Kontrollmessung machen und die Werte beider Messgeräte vergleichen um noch mehr Sicherheit zu bekommen daß alles passt. Mein LCR-Meter kann max. 100 kHz. Die Ergebnisse sind gut für Schaltregler, den ESR von Elkos etc. Aber wenn es über nen paar MHz hinaus gehen soll, finde ich VNAs besser geeignet - wenn natürlich auch komplizierter zu Bedienen mit Kalibrieren etc.
Wolfgang schrieb: > Für die Feinabstimmung könntest du verschieden große Cs in Serie und > parallel schalten. Man kann auch ganz klassisch einen Trimmer parallel schalten … Gerd E. schrieb: > Wenn Du eh schon beides angeschlossen hast, kannst Du ja ne > Kontrollmessung machen und die Werte beider Messgeräte vergleichen OK, muss ich die Spule nochmal an die SMA-Buchse löten und nachmessen. Hatte jetzt alles schon auseinander gebaut.
Je nach Aufbau, Schaltungskapazität, Tastkopf ist eigentlich eine leichte Verstimmung zu erwarten. Deswegen würde ich in der Experimentierphase gleich einen Trimmer vorsehen und nur ganz lose eingekoppelt versuchen zu messen um die Verstimmung in Grenzen zu halten.
MW schrieb: > Robert M. schrieb: >> Du liegst mit der Induktivität deiner Spule etwas zu weit außerhalb des >> empfohlenen Bereiches von 0,3...3uH. > > Inwiefern ist das schlimm bzw. welche Auswirkungen hat das in der > Praxis? Wird die Induktivität und damit indirekt die Eigenkapazität der Spule zu groß, fällt irgendwann die Eigenresonanz zu nahe oder gar unterhalb von 13.56MHz und eine Anpassung ist nicht mehr möglich. MW schrieb: > Robert M. schrieb: >> Mit nur je 74pF für C7/8 lässt sich die W7002 von Pulse nicht auf >> 13.56MHz abstimmen da die Induktivität laut DB bei nur 650nH liegt. > > Damit komme ich aber auf die maximal mögliche Reichweite, ich habe das > experimentell ermittelt. Kann ich wirklich so falsch liegen wenn ich 7cm > zu der Karte und 3.5cm zum Tag erreicht habe? Ich habe allerdings etwa > 15cm Krokodilklemmen verwendet um die Kondensatoren anzuschließen, > eventuell hat das alles etwas beeinflusst, das ist ja auch zusätzliche > Induktivität? Aber so extrem? Mal abgesehen davon, dass man über 74pF in Reihe mit ~150nH (15cm Krokoklemmen) nicht mehr von einem Kondensator sprechen kann, bekommst du damit natürlich keine Resonanz bei 13,56MHz hin. Ohne Resonanz bei 13,56MHz und korrekter Anpassung an das EMC-Filter ist das Filter selbst falsch abgeschlossen und der Sender bei 13,56MHz kurzgeschlossen. MW schrieb: > Eventuell hast du das falsch verstanden: Im Datenblatt steht "Includes > C2a and C2b values", eventuell beziehen die sich also auf die "ganze > Spule" und C2 wäre dann also die Reihenschaltung (über GND) von C2a und > C2b, also 360pF pro Kondensator, Reihenschaltung macht dann 180pF gesamt > wie im Datenblatt. Das ist zumindest nah an dem von dir errechneten > dran. Für Eintaktbetrieb wären die Werte durchaus OK. Im Gegentaktbetrieb, wie im DB dargestellt, wäre nicht nur C2 zu verdoppeln sondern auch C1 und zusätzlich auch noch Rq anzupassen. MW schrieb: > Wofür sind eigentlich C3/C4? Machen die eine Impedanzanpassung? Woher > weiß ich ob die bei mir passen? Die RFID-Spule ist Teil eines Parallelschwingkreises welcher hochohmig ist und über C3/4 an das niederohmigere EMC-Filter anzupassen ist. C3/4 lässt sich berechnen (s. AN1445 von NXP), dazu musst du aber sämtliche Daten deiner RFID-Spule kennen.
Robert M. schrieb: > MW schrieb: >> Robert M. schrieb: >>> Du liegst mit der Induktivität deiner Spule etwas zu weit außerhalb des >>> empfohlenen Bereiches von 0,3...3uH. >> >> Inwiefern ist das schlimm bzw. welche Auswirkungen hat das in der >> Praxis? > > Wird die Induktivität und damit indirekt die Eigenkapazität der Spule zu > groß, fällt irgendwann die Eigenresonanz zu nahe oder gar unterhalb von > 13.56MHz und eine Anpassung ist nicht mehr möglich. Also könnte ich theoretisch, sofern ich mit den 6 Windungen noch knapp über den 13.56MHz bin, das so lassen und mit ein ganz klein wenig Kapazität abstimmen? Das ist nicht schlechter als 3 Windungen und mehr Kapazität? Robert M. schrieb: > MW schrieb: >> Robert M. schrieb: >>> Mit nur je 74pF für C7/8 lässt sich die W7002 von Pulse nicht auf >>> 13.56MHz abstimmen da die Induktivität laut DB bei nur 650nH liegt. >> >> Damit komme ich aber auf die maximal mögliche Reichweite, ich habe das >> experimentell ermittelt. Kann ich wirklich so falsch liegen wenn ich 7cm >> zu der Karte und 3.5cm zum Tag erreicht habe? Ich habe allerdings etwa >> 15cm Krokodilklemmen verwendet um die Kondensatoren anzuschließen, >> eventuell hat das alles etwas beeinflusst, das ist ja auch zusätzliche >> Induktivität? Aber so extrem? > > Mal abgesehen davon, dass man über 74pF in Reihe mit ~150nH (15cm > Krokoklemmen) nicht mehr von einem Kondensator sprechen kann, bekommst > du damit natürlich keine Resonanz bei 13,56MHz hin. Ohne Resonanz bei > 13,56MHz und korrekter Anpassung an das EMC-Filter ist das Filter selbst > falsch abgeschlossen und der Sender bei 13,56MHz kurzgeschlossen. Das kann ich so nachvollziehen, habe ich selbst auch so ausgerechnet. Dennoch funktioniert es erstaunlich gut. Warum weicht die Theorie so von der Praxis ab? Irgendwo muss doch etwas sein was ich aktuell übersehe. Könnten eventuell die mit einem Cuttermesser durchtrennten Leiterbahnen wie kleine Kondensatoren wirken? Dann würden sie das aber auch bei meiner selbstgewickelten Antenne und dann sollte die Kapazität viel zu hoch sein.... An anderer Stelle habe ich den folgenden Hinweis bekommen: > You do not want to tune the resonance for 13.56MHz, this is the frequency where your LC tank has highest impedance, i.e. there is no current in the coil. Your target frequency is somewhere between 14MHz to 19MHz. Oder habe ich durch Kroko und Kondensator einen weiteren Schwingkreis gebaut und zusammen mit dem eigentlichen/gewollten passt es dann zufällig genau? Ich versuche gerade zu verstehen warum es so gut funktioniert obwohl es laut Berechnungen deutlich daneben liegt, und das sowohl mit eigener Antenne als auch mit der fertigen. Eigentlich dürfte es doch überhaupt gar nicht funktionieren mit meinen Werten, dennoch habe ich eine ziemlich gute Reichweite. Wenn das nur mit der eigenen Antenne so wäre dann würde ich das auf unsauberes wickeln, falsche Annahmen bei der Berechnung der Induktivität etc. schieben, aber es ist ja dasselbe mit einer professionell gefertigten...
Die Reichweite von NFC ist in der Groessenordnung der Antennendimension. Bedeutet fuer groessere Reichweite braucht du einen groessere Antennen. Die Ski-karten haben eine feststehende Antenne von 50-70cm Durchmesser
MW schrieb: > Also könnte ich theoretisch, sofern ich mit den 6 Windungen noch knapp > über den 13.56MHz bin, das so lassen und mit ein ganz klein wenig > Kapazität abstimmen? Das ist nicht schlechter als 3 Windungen und mehr > Kapazität? Empfehlenswert wäre eine Spule mit einer Eigenresonanz größer 30...40MHz. Ein Bsp. wo das nicht zutrifft findet sich im Anhang. Die 6uH Spule wirkt bei 13,56MHz, bedingt durch die Eigenresonanzfrequenz von nur 16,8MHz, wie eine Induktivität (mittlerer Güte) in Höhe von 17,3uH. Dementsprechend klein sind die notwendigen Abstimm- und Anpasskondensatoren. Die Resonanzfrequenz hängt sehr stark von der Genauigkeit der Kondensatoren ab, das Netzwerk ist empfindlich und schwer abzustimmen. MW schrieb: > An anderer Stelle habe ich den folgenden Hinweis > bekommen: >> You do not want to tune the resonance for 13.56MHz, this is the frequency where > your LC tank has highest impedance, i.e. there is no current in the > coil. Your > target frequency is somewhere between 14MHz to 19MHz. Dies gilt nur für das EMC-Filter. Die Grenz- bzw. Resonanzfrequenz des Filter sollte oberhalb von ~14,5MHZ aber deutlich unterhalb der doppelten Nutzfrequenz liegen. Irgendwo im Bereich 14,5...22MHz wäre OK. Einen Kommentar zu "there is no current in the coil" spare ich mir. MW schrieb: > Oder habe ich durch Kroko und Kondensator einen weiteren Schwingkreis > gebaut und zusammen mit dem eigentlichen/gewollten passt es dann > zufällig genau? Ich versuche gerade zu verstehen warum es so gut > funktioniert obwohl es laut Berechnungen deutlich daneben liegt, und das > sowohl mit eigener Antenne als auch mit der fertigen. Eigentlich dürfte > es doch überhaupt gar nicht funktionieren mit meinen Werten, dennoch > habe ich eine ziemlich gute Reichweite. Keine Ahnung warum es funktioniert. Freu dich das es tut. Die 15cm Krokoklemmen an den 74pF Cs helfen keinen Deut bezüglich Resonanz bei 13.56MHz. Du könntest zu Vergleichszwecken die Spule von Pulse, wie weiter oben gezeigt, mit den richtigen Abstimm- und Anpasskondensatoren versehen und auf Funktion bzw. Reichweite mit RFID-Tags unterschiedlicher Größe prüfen.
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