Hallo, wenn es um das Einführen von Kabeln in ein geschirmtes Gehäuse geht wird in den EMV Büchern ja immer empfohlen so vorzugehen wie in Bild 1, d.h. alle Kabel an möglichst einer Stelle durchzuführen. Jetzt habe ich aber ein Gehäuse wie in Bild 2, mit Steckern an allen Seiten, was schon von der Anzahl der Stecker im Vergleich zur Gehäusegröße nicht anders geht. Die Platine im Gehäuse füllt im wesentlichen den ganzen Raum aus. Als Schmankerl ist 80% der PCB Fläche mit einem Schirmdeckel abgedeckt. Dieses Konzept ist so wie es ist. Wie könnte man das GND-Konzept angehen (mit Begründung)? GND nur an einer Stelle mit den Gehäuse verbinden und alle Verbindungen "in der Nähe" dieser Stelle vorbei zu führen klappt schon wegen der schieren Anzahl der Leitungen nicht. Etwas 100 analoge Signalleitungen an die ganzen Stecker. Vielleicht GND-Fläche und Gehäuse an mehreren (vielen) Stellen verbinden (Abstand <Lambda/10) damit es wenigstens keine Resonanzen geben kann? Dann wäre man bei dem Konzept von dem das EMV Buch abrät. Aber die Stecker sind nun mal so verteilt wie sie sind. Any hints? (und v.a. mit Argument warum es gut sein soll) Vielen Dank.
Wenn das Gehäuse schon existiert und nicht modifiziert werden kann/soll - habt ihr schon Messung zum Ist-Zustand der Einstrahlung/Abstrahlung/Empfindlichkeiten durchgeführt? Ihr solltet erst einmal den Ist-Zustand dokumentieren, bevor ihr rumdoktort. Wie könnt ihr sonst wissen welche Maßnahme gut und welche Blödsinn war?
Der Ist-Zustand ist nicht so toll. Mich würde interessieren wie es das Forum machen würde wenn man was ändern könnte. Die Methode aus dem Lehrbuch so wie ich mich normal dran halte kann man leider hier nicht in seiner Reinform durch ziehen. Große mechanische Änderungen sind nicht drin (Größe Gehäuse, Postion Stecker, Größe PCB und Schirmhaube) Aber die erwähnten Details könnte man ändern: Wie PCB GND Plane an das Gehäuse (bzw. die DSub-Schirmkontake) anschließen? Liegt die (beidseitige) PCB-Schirmhaube vollumfänglich auf der PCB-GND-Plane, oder nur an einer Stelle oder an einer Kante verbunden? Oder etwas anderes? Solange man die Sachen in der Zeichnung lässt, aber die Verbindungen selber designen kann.
Wie ist die Platine im Gehäuse befestigt? An der Stelle würde ich die Groundfläche freilegen von Schutzlack.
>Der Ist-Zustand ist nicht so toll.
Das war ja nach der Fragestellung schon klar.
Habt ihr Probleme mit Aussendung oder mit Einstreuung?
Aus was ist das Gehäuse, Plastik ? Dann gibt es eh keine Verbindung. Alu-Druckguss ? Wozu dann der Abschirmdeckel. Da die ganze Platine offenbar eine GND-Plane hat die den Namen auch verdient: Verbinde diese rundrum an zumindest den 3 Seiten mit Steckern mit dem Gehäuse. Also nicht nur punktuell, sondern rundumlaufend, z.B. mit Kupferblechstreifen die am Platinenrand aufgelötet von innen ans Gehäuse kratzen. Und sorge an jedem Stecker an jeder Leitung für eine Abblockung zur GND plane also einem Stützkondensator zwischen Leitung und Masse mit einer Kapazität die gerade das Nutzsignal nicht stört. Ein ESD Funke muss ruckartig das ganze Gehäuse und die ganze GND Plane auf ein anderes Potential ziehen können und jede Leitung gleich mit. Dazu muss es sehr gut leitfähig sein und niederinduktiv.
Läßt sich eine Kupferschiene unterbringen mit Schirmklemmen?
asd schrieb: > Der Ist-Zustand ist nicht so toll. Tatsächlich ... Gestrahlt oder Kabelgebunden, welcher Frequenzbereich, wie groß ist die Überschreitung? Oder reagiert es empfindlich auf Bestrahlung? Jede Schrimmaßnahme greift deutlich zu kurz, wenn die Störungen über die Kabel eindringen, bzw. ausgesendet werden. Die sind nämlich eine um Welten bessere Antenne als jede mangelhafte Schirmung. Für jede Frequenz brauchst Du auch eine Struktur die das effektiv abstrahlen kann. Wenn man den Frequenzbereich der Überschreitung kennt, ist es auch viel sinnvoller sich mit Nahfeldsonde und Speki auf die Suche zu begeben was denn eigentlich stört. Wenn Deine Störung auf der Masse ist, ist ein damit verbundenes Gehäuse mit Sicherheit keine Verbesserung. Also immer erst nachsehen was es ist, bevor man hektische Aktivität entwickelt und erneut durchrasselt. Ich hatte eine 10dB Überschreitung abgestrahlt im 70MHz Bereich. Wir haben garnichts geschrimt. Ein RC Glied über den schaltenden Mosfets hats gebracht. Störungen immer an der Quelle bekämpfen, bevor man versucht etwas einzufangen das sich bereits über die ganze Schaltung ausgebreitet hat.
Erst mal ... geht es um einen Analog Print oder um einem RF Print ? Was sind die Anforderungen ? Was sind die Stoerungen ?
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