Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Austausch von Lithium-Thionyl-Chlorid Batterien im Betrieb


von Reinhold E. (reinhold_by)


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Hallo Gemeinde,
zu diesem Typ Primärbatterie gibt es nur wenig Info im Netz, für meine 
konkrete Frage habe ich bisher nix gefunden:
Es geht um das weiterleben von Wärmezählern (Hier Qundis Heat5)über die 
Eichgrenze hinaus für nicht eichrelevante Anwendungen. Die Dinger sind 
billig zu bekommen, haben aber als Nachteil eine fest eingelötete 
LTC-Batterie (ca. AA-Size). Die Zähler, auch anderer Hersteller, sind so 
gebaut dass bei Ausfall der Spannung der Zähler 'hin' ist. Für die 
offizielle Anwendung kein Problem, da sie ja ohnehin wegen Ablauf der 
Eichung nach paar Jahren getauscht werden müssen. Aus Öko-Gedanken eher 
nicht so sinnvoll. Die älteren (aber auch teureren) Zähler aus den 90ern 
hatten noch Wechselbare Batterien und wurden nach dem Wechsel erneut 
geeicht/beglaubigt. Bei gewerblichem Einsatz scheint sich das aber heute 
nicht mehr zu rentieren.

Ich muss also um ihn weiterverwenden zu können, erstmal eine neue 
Batterie parallel anklemmen, am einfachsten in externem Batteriehalter. 
Externe 3,6V via nicht voll geladener Allerwelts-LiIon Akku ist 
angedacht (spart Reglerschaltung). Zum jährlichen wechseln dann kurz 
zwei Stück parallel (jede mit eigenem Widerstand, z.B. 10 Ohm,  in 
Serie)


Hier kommt jetzt die Haupt-Frage: Hat jemand praktische Erfahrungen wie 
sich eine LTC-Zelle bei Fremdspeisung verhält, also ob ich sie drin 
lassen kann als Sicherheits-Puffer beim umklemmen der externen 
Versorgung oder ob ich sie tatsächlich entfernen (also auslöten) muss, 
weil sie sonst durchgehen könnte. Lasse ich sie drin, könnte ich mir das 
mit dem doppelten Batteriehalter zum Wechseln sparen, die fast leere 
Batterie als Backup.
Oder geht das trotzdem nicht weil sich in der Batterie ohne Last ein so 
hoher Innenwiderstand aufbaut, dass die Spannung in diesem Moment zu 
stark einbricht.
Das in anderem Thread verlinkte Dokument von Tadiran ist aktuell leider 
nicht mehr verfügbar, evtl. stand ja dort etwas zu meinen Fragen. 
Deshalb hier nochmal als neuer Thread.
Willkommen wären natürlich auch Infos anderer Forenten die sowas 
vielleicht schon mal gemacht haben. Vielleicht hat Qundis ja auch eine 
Uhr eingebaut die den Zähler nach 10 Jahren abschaltet auch wenn die 
Spannung noch so gut ist....

von Hasenstall (Gast)


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Ich hatte mit Temperaturloggern das gleiche Problem.
Zuerst hatte ich eine gleiche Batterie parallel geschaltet, das ging 
problemlos. Insoweit praktische Erfahrung, klappt!

Irgendwann ist mir jedoch das Kabel abgelöst umd ich dachte, der Logger 
wäre hin… Dann in meiner Verzweiflung einen kurzen Kurzschluss über die 
Batterie und das Teil lief wieder. Das war reproduzierbar!

Viel Erfolg!🍀

von Gerd E. (robberknight)


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Du könntest vorher die aktuelle Batteriespannung messen. Dann ein 
Labornetzteil auf genau diese Spannung (und einen niedrigen Maximalstrom 
zur Sicherheit) einstellen und dann mit der Schaltung verbinden während 
Du die Batterie tauschst.

Da die Spannungen nun sehr nah beieinander liegen, findet keine 
nennenswerte Fremdspeisung statt.

von Manfred (Gast)


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Reinhold E. schrieb:
> Hat jemand praktische Erfahrungen wie
> sich eine LTC-Zelle bei Fremdspeisung verhält,

Die große Windel umgebunden, sicher ist sicher, und dann los :-)

Tausch im Meßgerät: Ich habe einen LiIon-Akku genommen, der teilentladen 
3,6 Volt liefert. In Reihe mit einem Widerstand 470 Ohm parallel an die 
Platine gebacken, neue Primärzelle rein und den LiIon wieder zügig ab.

Was soll passieren? Bei Kurzschluß würden 7 mA aus dem Akku kommen, die 
neue Zelle würde evtl. 200 µA in den Akku schieben wollen - also einfach 
machen.

von Gerald K. (geku)


Angehängte Dateien:

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Einfach einen 20F LIC parallel schalten, Primärzelle tauschen.

von MaWin (Gast)


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Reinhold E. schrieb:
> Die Zähler, auch anderer Hersteller, sind so gebaut dass bei Ausfall der
> Spannung der Zähler 'hin' ist

Einfach ein Netzteil über eine Diode an VCC anschliessen das auf 
dieselbe Spannung eingestellt ist die die Batterie derzeit hat.

Dann die alte Batterie abschneiden, die Spannung sackt etwas ab, sagen 
wir um 0.2V, dann die neue einlöten, sobald die verbunden wird fliesst 
kein Strom mehr aus dem Netzteil (sind eh nur Mikroampete, daher 
Spannungsabfall an der Diode minimal, nimm keine Schottky sondern 
1N4148).

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