Forum: Haus & Smart Home Heizkörperdimensionierung


von Thorsten E. (Gast)


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Hallo zusammen,

es gibt bereits den einen oder anderen Thread zum Thema, aber so recht 
schlau werde ich trotzdem nicht draus: Ich versuche gerade 
herauszufinden, warum unsere Kinderzimmer nicht in annehmbarer Zeit warm 
werden. Grundidee war, in unserem "Neubau" von 2014 mit FBH im EG die 
Kinderzimmer mit Flächenheizung auszurüsten, um sie tagsüber 
bedarfsweise "schnell" warm zu bekommen (Ist also kein neues Problem, 
fällt nur jetzt mit dem passenden Alter der Kinder mit mehr Spielen 
alleine oben auf ;))

Für Neubau, Kinderzimmer, 15m², keine FBH gibt z.B der Rechner unter 
https://portal.kermi.de/quickfinder eine Zielheizlast von 900 W an 
(anderswo habe ich mehrfach von einigermaßen durchschnittlichen 100W/m², 
also noch mehr, gelesen).

Nun sind dort Heizkörper der Sorte 
https://www.kermi.de/raumklima/produkte/flachheizkoerper/therm-x2-plan/ 
therm-x2 Plan-K Typ 10 405 x 1005mm installiert, die nach meinem 
Verständnis mit Heizleistung (Norm): 190 (371) W angegeben sind. Ist das 
plausibel? Wäre doch ohnehin hier schon total unterdimensioniert?

Aktuell beträgt die Vorlauftemperatur 40 Grad, zurück kommt das Wasser 
mit etwa 35-37 Grad. Mit höherer Temperatur erreicht der Heizkörper doch 
auch eine höhere Heizleistung. Auf welche Temperatur beziehen sich also 
die Leistungsangaben --> Könnte also hier meine einfachste Stellschraube 
liegen? (Einschränkung: Auch eine FBH im Rücklaufkreis hängt da im 
Badezimmer mit dran, zu heiß darf ich also nicht werden). Nachteile 
Wirkungsgrad etc. jetzt erstmal mehr oder weniger außen vor gelassen..

Ich hoffe, ihr bringt ein wenig Licht in mein Dunkel / Wärme in mein 
Zimmer, was erstmal die für weitere Recherche wichtigen 
Grundbegrifflichkeiten angeht..

Der Grundtenor meines bisherigen Googelns ist jedenfalls, dass das 
Verhalten, wie ich es mir erhofft weil von früher aus dem 
80er-Jahre-Haus meiner Eltern so gewohnt hatte, nämlich Heizkörper 
angedreht --> der bollert ordentlich durch --> Zack, Zimmer warm seit 
Einführung der Niedrigtemperatur so eben nicht mehr automatisch gegegen 
ist, sondern alles auf etwas gleichmäßigere Temperatur ausgelegt ist..?

vg
Thorsten

von Oliver S. (oliverso)


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Thorsten E. schrieb:
> Der Grundtenor meines bisherigen Googelns ist jedenfalls, dass das
> Verhalten, wie ich es mir erhofft weil von früher aus dem
> 80er-Jahre-Haus meiner Eltern so gewohnt hatte, nämlich Heizkörper
> angedreht --> der bollert ordentlich durch --> Zack, Zimmer warm seit
> Einführung der Niedrigtemperatur so eben nicht mehr automatisch gegegen
> ist, sondern alles auf etwas gleichmäßigere Temperatur ausgelegt ist..?

Das hast du, wenn auch um einige Jahrzehnte zu spät, aber richtig 
erkannt. Was deinem im Vergleich zu dem Altbau deiner Eltern gut 
gedämmten Neubau nämlich fehlt, ist die andere Richtung: Heizung aus, 
und zack, ist es wieder kalt. Die Zeiten sind vorbei.

Thorsten E. schrieb:
> Auf welche Temperatur beziehen sich also
> die Leistungsangaben -->

Steht dabei.

Thorsten E. schrieb:
> Könnte also hier meine einfachste Stellschraube
> liegen?

Prinzipiell ja, ist aber wenig zielführend. Grund siehe oben.

Oliver

von Andreas B. (bitverdreher)


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Ich würde mal über einen hydraulischen Abgleich der gesamten 
Heizungsanlage nachdenken. Da kann man evtl. etwas rausholen. Aber wenn 
Du sowieso planst einen anderen Heizkörper reinzumachen, dann mach ihn 
entsprechend größer.

Thorsten E. schrieb:
> Auf welche Temperatur beziehen sich also
> die Leistungsangaben
Meistens noch 70°C Vorlauftemperatur. Da hören sich die Werte einfach 
besser an.

: Bearbeitet durch User
von Thorsten E. (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Aber wenn
> Du sowieso planst einen anderen Heizkörper reinzumachen, dann mach ihn
> entsprechend größer.

Aktuell plane ich natürlich noch keine grundlegende Veränderung. Es geht 
mir erstmal darum, den "Ursachen" auf die Schliche zu kommen, und da 
bestätigen sich ja jetzt meine Vermutungen, aber auch ein Gefühl für die 
Größenordnungen zu bekommen..

Da alles in einen Gesamtzusammenhang zu stellen, ist ja doch eher 
knifflig. Die meisten Angaben findet man ja zu "Welche Heizleistung ist 
nötig, um einen Raum konstant bei der oder der Temperatur zu halten" und 
nicht "Mit welcher Heizleistung kriege ich ein Kinderzimmer 'schnell' 
warm" und welchen Unterschied machen da z.B.(!) XY Grad mehr 
Vorlauftemperatur.

Könnt ihr dazu mehr ganz grob abschätzen?

Andreas B. schrieb:
> Ich würde mal über einen hydraulischen Abgleich der gesamten
> Heizungsanlage nachdenken.

Mehr oder weniger hängen am Kreislauf Heizkörper besagtes Bad und die 
beiden Kinderzimmer (davon eigentlich auch nur ein Heizkörper 
gleichzeitig aufgedreht) --> Da müsste dann der hydraulische Abgleich 
aktuell doch  RICHTIG falsch sein, damit man da jetzt viel gewinnen 
könnte? Oder kann insbesondere die Konstellation, dass das Bad ziemlich 
dicht an der Brennwerttherme sitzt, die KInderzimmer ziemlich weit 
entfernt, sich verschärfend auswirken?

von Udo S. (urschmitt)


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Thorsten E. schrieb:
> in unserem "Neubau" von 2014

Hast du dann keine Angabe zum Heizwärmebedarf? Bei einem Neubau muss 
doch eine damals gültige EnEV erfüllt sein.

Thorsten E. schrieb:
> Aktuell beträgt die Vorlauftemperatur 40 Grad, zurück kommt das Wasser
> mit etwa 35-37 Grad.

Im Moment? Mitte September?
Deine Rücklauftemperatur ist meines Erachtens zu hoch.

Fakt ist wenn es nicht warm wird muss entweder die Vorlauftemperatur 
hoch, die Heizfläche erhöht werden oder die Verluste verkleinert. Da 
deine Rücklauftemperatur schon so hoch ist kann man da auch nichts mehr 
drehen, im Gegenteil ist der Durchfluss m.E. zu hoch.

Bei so einem neuen Haus dürfte die Temperatur ungeheizt eh nur um wenige 
Grad in 12h fallen.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Thorsten E. schrieb:
> Da müsste dann der hydraulische Abgleich
> aktuell doch  RICHTIG falsch sein,
Was heißt "falsch". Da das Kinderzimmer ja zu kalt ist, spricht ja 
nichts dagegen, das Begrenzerventil im Bad etwas zuzudrehen. Bei nur 2 
Heizkörpern im Kreis kann man dabei ja nicht viel falsch machen.

> Könnt ihr dazu mehr ganz grob abschätzen?
Die Leistungsabgabe ist etwa proportional der Differenztemperatur.
Also P ~ (Vorlauf-Rücklauf) - Raum
Ein seriöser Anbieter für Heizkörper gibt die Leistungen auch für 
verschiedene Vorlauftemperaturen an.
Ich habe es immer so gehalten: Viel hilf viel: Je größer der Heizkörper 
ist, desto niedriger ist die benötigte Vorlauftemperatur. Das ganze muß 
natürlich auch noch praktikabel sein. ;-)

> Oder kann insbesondere die Konstellation, dass das Bad ziemlich
> dicht an der Brennwerttherme sitzt, die KInderzimmer ziemlich weit
> entfernt, sich verschärfend auswirken?
Ja. Aber es kommt halt auch darauf an, ob dieser hydraulische Abgleich 
überhaupt mal gemacht wurde.

Edit
Udo S. schrieb:
> Deine Rücklauftemperatur ist meines Erachtens zu hoch.
Stimmt auch wieder. Evtl. ist der Heizkörper auch falsch herum 
angeschlossen. Alles schon gesehen. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Thorsten E. schrieb:
> Mit welcher Heizleistung kriege ich ein Kinderzimmer 'schnell'
> warm

Je mehr zusätzliche Heizleistung desto schneller.

Thorsten E. schrieb:
> welchen Unterschied machen da z.B.(!) XY Grad mehr
> Vorlauftemperatur.

Ist doch einfach. (mittlere)Heizkörpertemperatur - Zimmertemperatur ist 
die Differnztemperatur. Die abgegebene Leistung ist (annähernd) 
proportional zur Differenztemperatur.

von Udo S. (urschmitt)


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Wurde die Heizung von einem Fachbetrieb neu eingebaut?

von Heizer Nr. 1 (Gast)


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> Vorlauftemperatur 40 Grad

Bei dieser Temperatur
> bollert ordentlich
eben noch nuex.

Normalerweise hat eine Heizungsanlage aber hinreichende Reserven,
um der Vorlauftemperatur kurzzeitig mal auf die Spruenge zu helfen.
Hier z.B. 21 kW. Damit bekommt man auch ein grosses Haus schnell
warm.

von Thorsten E. (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Da
> deine Rücklauftemperatur schon so hoch ist kann man da auch nichts mehr
> drehen, im Gegenteil ist der Durchfluss m.E. zu hoch.

Wo sollte sie denn UNGEFÄHR liegen? Und: Im Winter höher als 
jetzt(größerer Durchfluss = mehr abgegebene Wärme?)

Das Ganze reguliert man dann rein über den Durchfluss AM HEIZKÖRPER?

von Andreas B. (bitverdreher)


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Thorsten E. schrieb:
> Das Ganze reguliert man dann rein über den Durchfluss AM HEIZKÖRPER?
Das macht i.A. der Thermostat am Heizkörper.
Zusätzlich ist unten noch ein Ventil für den hydraulischen Abgleich.

von Thorsten E. (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Wurde die Heizung von einem Fachbetrieb neu eingebaut?

Schon, aber...

Andreas B. schrieb:
> Ja. Aber es kommt halt auch darauf an, ob dieser hydraulische Abgleich
> überhaupt mal gemacht wurde.

...Vermutlich nicht ;)

Udo S. schrieb:
> Hast du dann keine Angabe zum Heizwärmebedarf? Bei einem Neubau muss
> doch eine damals gültige EnEV erfüllt sein.

Da lief natürlich viel über den Bauträger, und das Thema Heizung hatte 
ich seinerzeit nicht besonders auch dem Schirm..

Udo S. schrieb:
> Bei so einem neuen Haus dürfte die Temperatur ungeheizt eh nur um wenige
> Grad in 12h fallen.

Das ist ja auch kein Problem, das Haus hält schon dicht ;) Dauerhaft auf 
angenehmer Temperatur zu halten --> Kein Problem. Aber eben nicht 
dauerhaft auf "Schlaftemperatur", und dann bedarfsweise mal schnell auf 
"Spieltemperatur" (klar, dass es hinterher auch nicht in 10 Minuten 
wieder auf "Schlaftemperatur" ginge!)

von Udo S. (urschmitt)


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Thorsten E. schrieb:
> Wo sollte sie denn UNGEFÄHR liegen?

Ohne jetzt recherchiert zu haben glaube ich ca. 10K weniger als der 
Vorlauf.

Thorsten E. schrieb:
> Und: Im Winter höher als
> jetzt(größerer Durchfluss = mehr abgegebene Wärme?)

Je höher der Durchfluss, desto weniger kühlt sich das Wasser ab und 
desto höher ist die Rücklauf- und damit mittlere Heizkörpertemperatur 
(Vorlauf+Rücklauf)/2.
Aber bei dir kann man da nichts mehr drehen laut deiner Aussage:

Thorsten E. schrieb:
> Aktuell beträgt die Vorlauftemperatur 40 Grad, zurück kommt das Wasser
> mit etwa 35-37 Grad.

ist die Drossel (Rücklaufverschraubung) des Heizkörpers schon auf zu 
viel Durchfluss eingestellt.

Die benötigte Wärmemenge reguliert man nicht über höhere 
Durchflussmengen, sondern über eine aussentemperaturgesteuerte 
Vorlauftemperatur.

Termostatventile sind nichts weiter als Raumthermostate, die den Vorlauf 
drosseln wenn die Solltempertur erreicht wird. Ihr Regelverhalten 
(mechanische Ventile) dürften grob einem P-Regler entsprechen.

Die Crux bei dir dürfte sein. Der Bauträger hat die kleinstmöglichen 
Heizkörper laut Wärmebedarfsrechnung eingebaut, und damit hast du keinen 
Leistungsüberschuss um ein Zimmer "mal schnell" warm zu bekommen.

Da dürfte sinnvoll nur eine (elektrische) Zusatzheizung oder ein 
größerer Heizkörper helfen.

von A. S. (Gast)


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Fußbodenheizung ist große Fläche, niedrige Vorlauf-Temperatur.

Flächenheizer ist kleine Fläche, höhere Vorlauf-Temperatur. Mit 40° 
heizt Du da nichts "mal eben" auf. Und mit 50° versaust Du Dir alle 
Einstellungen, die sich der Heizungsbauer mal ausgedacht hat.

Hinzu kommt ein anderes Problem: Zudem hat Eure Heizung ja sicher 
Totzeiten, läuft z.B. nur alle 15 Minuten. Dann schiebt sie einmal 40° 
heißes Wasser in die Kinderzimmer und das wars. Das kommt dann so warm 
zurück, dass die Heizung wieder aus geht für 15 Minuten. Die Heizkörper 
aber werden dabei nichtmal lauwarm, nur am Thermostat selber (also der 
Leitung dahinter) kannst Du merken, dass es "angenehm" ist. Nach einer 
Stunde hat die Heizung dann 25°

Entweder Du steuerst Deine Heizung (mit E-Thermostaten, Absenkung, etc.) 
im Voraus oder Du schaffst Dir E-Heizungen für "spontan" an.

von A. S. (Gast)


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Udo S. schrieb:
> ist die Drossel (Rücklaufverschraubung) des Heizkörpers schon auf zu
> viel Durchfluss eingestellt.

Ist normalerweise richtig. Hier will er ja nur 2 Mini-Körper aufheizen, 
da ist egal, welche Drossel dort verbaut ist. Der Abgleich ist dafür da, 
dass nicht ein Raum die anderen "kurzschließt". Diesen "Kurzschluss" 
gibt es (bei einem bzw. 2 Zimmern, die beide nicht warm werden) nicht.

von Oliver S. (oliverso)


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Udo S. schrieb:
> Deine Rücklauftemperatur ist meines Erachtens zu hoch.

Nee, ist die nicht. Der TO will ja mehr Leistung, da wäre 39,9 Grad 
Rücklauf noch besser, wenn man dafür genug Wasser durch den Heizkörper 
bekommen würde.

Andreas B. schrieb:
> Die Leistungsabgabe ist etwa proportional der Differenztemperatur.
> Also P ~ (Vorlauf-Rücklauf) - Raum

Nein, der Strahlungsanteil steigt mit der vierten Potenz. Höhere 
Heizköpertemperaturen führen daher zu sehr, sehr, sehr viel höheren 
Leistungen. Nur dadurch schaffte man früher(tm) bei den damals üblichen 
90 Grad oder später 60 Grad Vorlauftemperaturen ja diese 
Blitzaufheizungen der Räume. Die Zeiten sind aber vorbei.

Oliver

von Durchheizer (Gast)


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Ich würde einfach einen Gebläsekonvektor (z.B. von Eurapo oder Daikin) 
nehmen: Einmal Vorlauf, einmal Rücklauf und einmal Strom.

Da kommt man auch mit relativ niedrigen Vorlauftemperaturen aus und im 
Sommer kann man (wenn es die Wärmepumpe macht) auch effektiv kühlen.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Oliver S. schrieb:
> Nein, der Strahlungsanteil steigt mit der vierten Potenz. Höhere
> Heizköpertemperaturen führen daher zu sehr, sehr, sehr viel höheren
> Leistungen.
Im Prinzip hast Du Recht. Ich bin von einer Konvektorheizung 
ausgegangen, wo der Strahlungsanteil relativ gering ist. Kommt also 
drauf an.
Daher:
Andreas B. schrieb:
> Ein seriöser Anbieter für Heizkörper gibt die Leistungen auch für
> verschiedene Vorlauftemperaturen an.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Oliver S. schrieb:
> Nee, ist die nicht. Der TO will ja mehr Leistung, da wäre 39,9 Grad
> Rücklauf noch besser

Klar, mit einer Turbopumpe pro Heizkörper!

Oliver S. schrieb:
> Nein, der Strahlungsanteil steigt mit der vierten Potenz. Höhere
> Heizköpertemperaturen führen daher zu sehr, sehr, sehr viel höheren
> Leistungen.

Bei 40°C oder auch beio 60°C Vorlauftemperatur und einer 
Heizkörperfläche von 0,4m² ist die Abgabe durch Wärmestrahlung nur ein 
Bruchteil der Konvektionsleistung.

von Thorsten E. (Gast)


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A. S. schrieb:
> Hinzu kommt ein anderes Problem: Zudem hat Eure Heizung ja sicher
> Totzeiten, läuft z.B. nur alle 15 Minuten. Dann schiebt sie einmal 40°
> heißes Wasser in die Kinderzimmer und das wars. Das kommt dann so warm
> zurück, dass die Heizung wieder aus geht für 15 Minuten. Die Heizkörper
> aber werden dabei nichtmal lauwarm, nur am Thermostat selber (also der
> Leitung dahinter) kannst Du merken, dass es "angenehm" ist. Nach einer
> Stunde hat die Heizung dann 25°
>
> Entweder Du steuerst Deine Heizung (mit E-Thermostaten, Absenkung, etc.)
> im Voraus oder Du schaffst Dir E-Heizungen für "spontan" an.

Ist das dann nur das zu warme Ventil am Heizkörper, das schließt oder 
ggf. auch eine zu hohe gemessene Rücklauftemperatur in der 
Heizungsanlage selbst, die dann für Zeit X komplett dicht macht?

- E-Thermostate --> Die messen eher "echte" Raumluft?
- Hast Du bewusst "Steuern" geschrieben? Also z.B. im Sinne von Ventil 
stumpf für Zeit X öffnen?

von Wolfgang (Gast)


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Thorsten E. schrieb:
> Aktuell beträgt die Vorlauftemperatur 40 Grad, zurück kommt das Wasser
> mit etwa 35-37 Grad.

Ist das die Rücklauftemperatur gemessen direkt am Heizkörper im 
Kinderzimmer oder die Temperatur vom Rücklaufgemisch, dass bei der 
Heizung ankommt?

von A. S. (Gast)


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Thorsten E. schrieb:
> Ist das dann nur das zu warme Ventil am Heizkörper, das schließt oder
> ggf. auch eine zu hohe gemessene Rücklauftemperatur in der
> Heizungsanlage selbst, die dann für Zeit X komplett dicht macht?

Hier ist es der Brenner, der abschaltet, damit er nicht immer nur 
Sekundenweise läuft.

Eine normale Zentral-Heizung (die Wasser erwärmt und verteilt) wird 
mehrfach geregelt:

Thermostat an jedem Heizkörper. Das schließt komplett, wenn warm.

Rücklaufdrosseln oder voreinstellbare Thermostate an jedem Heizkörper 
--> hydraulischer Abgleich. anderes Thema

Vorlauf-Temperatur --> Damit unterwegs nicht zuviel verloren geht

Steuerung der Vorlauf-Temperatur, in Abhängigkeit von Außentemperatur 
--> damit die Vorlauftemperatur immer optimal ist

Nachtabsenkung --> damit nachts nicht so stark geheizt wird

Brenner (z.B. 10% ... 100% Leistung) --> damit der bei moderaten 
Temperaturen nicht nur wenige Sekunden läuft

Pumpendruck bzw. Drezahl: Damit bei wenigen aktiven Heizköpern (die 
meisten oder alle zu) nicht zuviel Pumpenleistung verbraten wird

Rücklauftemperatur: Abschalten bei einer errechneten (analog der 
Vorlauftemp.), als Indiz, dass alle Heizkörper ausreichend warm sind

Totzeit Brenner --> damit er nicht so oft läuft und sich abnutzt

Größe der Heizkörper, Fußbodenschlangen etc.-> Damit jeder Raum mit der 
gleichen minimalen Vorlauftemperatur klar kommt.

Vorlauf-Zeit und Nachlauf-Zeit: Zeiten, die die Pumpe vor bzw. nach dem 
Brenner läuft, damit das warme/abgekühlte Wasser sich gleichmäßig 
verteilt, bevor die anderen Regelungen greifen.

Das alles spielt zusammen und ist nicht trivial. Damit es überhaupt 
klappt, sind einige Regelungen nahezu Zweipunkt (Thermostat), andere mit 
langen Totzeiten (Brenner an/aus).

Zudem gibt es noch dutzende Parameter, die nichts mit dem Brenner an 
sich zu tun haben, sondern z.B. die Berechnung der Heizkurve 
(Vorlauftemperatur) beeinflussen.

> - E-Thermostate --> Die messen eher "echte" Raumluft?
> - Hast Du bewusst "Steuern" geschrieben? Also z.B. im Sinne von Ventil
> stumpf für Zeit X öffnen?

E-Thermostat meinte ich Thermostatköpfe, die per Alexa, Schaltprogramm 
oder auch Manuell ein paar Stunden vorher langsam aufheizen. Bsp: 
Kinderzimmer ab 15°° warm --> ab 12 Uhr 23°-Einstellung

von someone else (Gast)


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Hier wird viel Theorie diskutiert.

Das Grundproblem ist doch, dass der TO eine On-Off Heizung haben will.

Man sollte man die VL-Temperatur niedriger halten und durchheizen, dann 
gibts das Problem auch nicht. Wer es gar nicht sein lassen kann, kann ja 
Heizung ein wenig drosseln, aber nicht abwürgen.

Aber gut, niemand, außer das Material im Neubau, hindert daran, immer 
noch 70°C+ VL zu fahren und dann schön digital zu heizen.

von Horst (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> Das hast du, wenn auch um einige Jahrzehnte zu spät, aber richtig
> erkannt. Was deinem im Vergleich zu dem Altbau deiner Eltern gut
> gedämmten Neubau nämlich fehlt, ist die andere Richtung: Heizung aus,
> und zack, ist es wieder kalt. Die Zeiten sind vorbei.

Nee, so ganz stimmt das nicht. Wenn besser isoliert wird, dann wird 
sogar noch schneller warm. Die Sache ist eine andere: Die Heizkörper 
sind heute alle optimiert, eingemessen und der Vorlauf runtergedreht. 
Mit nur 40 Grad dauert es eben länger, weil die maximale Temap am HK 
eben nur 37 ist. Das ist viel zu wenig. Um ein mittelgroßes Zimmer zu 
heizen, braucht es 43, für große Zimmer 47!

Sonst wartet man 1h und mehr!

Das Problem ist auch, dass meistens dann geheizt wird, wenn es kälter 
wird. Sinkt am Nachmittag die Temp aber ab, machen alle Ventile auf. 
Damit teilt sich die Peek-Heizleistung nochmal auf.

*******************************
Vorlauf-Temperatur hochstellen!
*******************************

Der Kessel hält dann mehr Vorlauf, es gibt etwas mehr Verlust in den 
Wänden, was selbige heizt und damit nicht wirklich Verlust ist, aber das 
Potenzial ist höher und gut ist!

Ist dasselbe wie mit zu geringer Vss bei PWM: Man kriegt niedrige 
Taktfrequenzen!

von Udo S. (urschmitt)


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someone else schrieb:
> ber gut, niemand, außer das Material im Neubau, hindert daran, immer
> noch 70°C+ VL zu fahren

Horst schrieb:
> Vorlauf-Temperatur hochstellen!

Ihr wisst also genau, dass der TO zwei unabhängige Heizkreise mit 
getrennt steuerbaren Vorlauftemperaturen hat?
Denn im EG is Fußbodenheizung!

Eure Glaskugel ist echt spitze

von Oliver S. (oliverso)


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Horst schrieb:
> Das ist viel zu wenig. Um ein mittelgroßes Zimmer zu
> heizen, braucht es 43, für große Zimmer 47!

Dafür braucht es 42. Immer…

Oliver

von Christian F. (christian_f476)


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Das ist ein echt komplexes Thema, vor allem die Auswahl von Heizkörpern. 
Wir hatten das vor zwei Jahren beim Austausch von alten Heizkörpern und 
da wurden die Heizkörper schon rechnerisch sehr groß wenn die auf einmal 
45°C an Stelle von 70-75°C Zulauftemperatur haben sollten.

Korrekt berechnet man das anhand des Raumvolumens, Qualität der 
Isolation (also Verlust nach außen) und der gewünschten 
Temperaturdifferenz außen/innen. Es gibt da wie o.g. entsprechende 
Rechner für die fast so genau sind wie die Heizungsfirmen auch rechnen.

Also z.B. 60m³ Volumen eines Raums, mittelgute Isolierung, maximale 
Temperaturdifferenz zu außen 30°C, dann sollte die Heizleistung 4,3kW 
sein. Dann im Datenblatt vom Flachheizkörper für 45°C Zulauftemperatur 
nachgeschaut: monströser Kloppi den man so nicht verbauen will oder auf 
einmal mehrere Heizkörper braucht.

Die Fachleute die uns da geholfen hatten haben dann empfohlen, dass wir 
lieber beim renovieren gucken, dass wir die ältesten Fenster tauschen, 
dann die ganzen Rohre im Heizungsraum und die Hauptrohre zu den Etagen 
ordentlich isolieren und wir 55-60° Zulauftemperatur fahren und alles 
dann ordentlich Abgleichen. Das klang für mich auch sehr schlüssig und 
hat im letzten Winter einen spürbar geringeren Gasverbrauch gebracht.

von Elektrofan (Gast)


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Udo S. schrieb u.a.:

> Deine Rücklauftemperatur ist meines Erachtens zu hoch.

Wenn, wie hier, die Temperaturdifferenz Vorlauf-Rücklauf relativ
niedrig ist, ist der Durchfluss doch schon "schnell", der Heizkörper
gibt praktisch soviel Wärme ab, wie bei der gegebenen
Vorlauftemperatur max. möglich ist.
Soll also mehr Heizleistung aus dem Körper herauskommen,
muss die Vorlauftemperatur höher sein.

von temp (Gast)


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Wenn die beiden Räume die einzigen Probleme im ganzen Haus sind:

Wie oben schon gesagt, bevor der Vorlauf pauschal höher gestellt wird 
erst mal kontrollieren ob die Ventile für den hydraulischen Abgleich 
alle voll auf sind. Wenn ja, hilft in meinen Augen nur ein größerer 
Heizkörper. Den Vorlauf höher zu nehmen als nötig ist nur die zweit 
beste Wahl. Bei einem Neubau geht es ums Geld, und da kleinere 
Heizkörper billiger sind als große gibt es so Potezial um eine 
Ausschreibung zu gewinnen.
Eigentlich kann ein Heizkörper nicht zu groß sein. Runter regeln lässt 
sich das immer, in die andere Richtung nicht. Niedrige 
Vorlauftemperatur, gerade in Verbindung mit Fußbodenheizung, ist immer 
besser.

von temp (Gast)


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Elektrofan schrieb:
> Wenn, wie hier, die Temperaturdifferenz Vorlauf-Rücklauf relativ
> niedrig ist

Ok, hatte ich überlesen. Wenn das wirklich der Fall sein sollte hilft 
nur mehr Fläche oder höherer Vorlauf.

von Heinz R. (heijz)


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" schnell mal den Raum hochheizen" und "hydraulischer Abgleich" 
widerspricht sich schon mal generell

Dein Haus / deine Heizung ist halt so optimiert das so was nicht geht

Hast Du wenigstens getrennte Mischer für FBH und Heizkörper?

Du musst für solche Wünsche generell die Vorlauftemperatur erhöhen
Der Verlust ist dabei übrigens gar nicht so viel höher wie oft behauptet

pragmatische Lösung:  investiere für dieses Zimmer in einen 10€ 
Heizlüfter
Der Mehrpreis für den Strom beträgt einen Bruchteil aller evtl 
notwendigen Maßnahmen, der Umbau rechnet sich in 50 Jahren nicht

von Achim H. (pluto25)


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Thorsten E. schrieb:
> Ist das plausibel?
> Wäre doch ohnehin hier schon total unterdimensioniert?
Ja die haben sie flasch berechnet (Vorlauf 85°)
Selbst Typ 20 wäre knapp. Auch die Höhe ist eher schlecht.
Gerade beim Brennwertgerät ist es günstig kalten(<40°) Rücklauf zu haben 
damit der Brennwert zu tragen kommt. Das wird umso schwieriger je 
niedriger die Körper sind. Zwei vom Typ22 905x1005 wären ideal. Zum 
schnellheizen den Vorlauf auf 60° und runterstellen sobald der Rücklauf 
warm wird. Dann ist der Raum mollig bis die Heizung mit Ihren 40° 
Vorlauf wieder startet und den Raum auf Temperatur hält. Dann mit 
"schönen" 25° Rücklauf.

von svensson (Gast)


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Wenn möglich, denn einmal die Vorlauf und Rücklauftemperaturen direkt am 
Heizkörper (also direkt an den Rohren) messen. Wenn der Rücklauf nahe 
der Raumtemperatur ist, dann ist der Durchfluß zu niedrig. 
Wahrscheinlich ist aber die Heizfläche einfach zu klein für die 
Temperaturdifferenz, denn 2 x 40 x 100 cm für 15 qm ist nicht gerade 
viel.

Ich würde auch sagen, daß der Vorlauf erhöht werden muß. Die Heizkörper 
gegen größere zu tauschen ist ein enormer Aufwand, den sich der TE 
sicherlich nicht geben möchte. Außerdem müßte sichergestellt sein, daß 
die Rohre überhaupt eine größere Wassermenge durchlassen können.

> Heizkreise
Auch wenn es nur einen einzigen Heizkreis gibt, die FBH hält auch mehr 
als 40° aus. Wenn es mehrere Heizkreise gibt, um so besser, dann nur die 
Vorlauftemperatur des entsprechenden Heizkreises anpassen.

Ich würde zunächst einfach 5K mehr Vorlauftemperatur versuchen. 
Anleitung lesen. Evtl. gibt es einen Parameter "Raumtemperatur erhöhren" 
oder "Offset" oder "Anhebung der Heizkurve" mit dem ganz einfach die 
Regelkurve verändert werden kann.

Bei BJ 2014 gehe ich einfach von außentemperaturgesteuerter Regelung und 
Elektronik aus.

von Lutz S. (lutzs)


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'Nun sind dort Heizkörper der Sorte
https://www.kermi.de/raumklima/produkte/flachheizkoerper/therm-x2-plan/
therm-x2 Plan-K Typ 10 405 x 1005mm installiert, die nach meinem
Verständnis mit Heizleistung (Norm): 190 (371) W angegeben sind. Ist das
plausibel? Wäre doch ohnehin hier schon total unterdimensioniert?'

Ja. Nur ein Stück oder mehrere? Warum solche kleinen Heizkörper?

von Heizer Nr. 1 (Gast)


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> Zum
> schnellheizen den Vorlauf auf 60° und runterstellen sobald der Rücklauf
> warm wird.
++

Manche Heizungssteuerung hat dafuer sogar ein Bedienelement.

von svensson (Gast)


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> therm-x2 Plan-K Typ 10 405 x 1005mm 190W

Du könntest die gegen Typ Typ 33 (850/1300W) tauschen (lassen), die 
haben die gleiche Breite und Höhe.

Allerdings bei Deinem Betriebspunkt von 40/30/21 haben die nur so etwa 
1/3 der angegebenen Leistung, also ca. 450W

von oszi40 (Gast)


Angehängte Dateien:

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Thorsten E. schrieb:
> Plan-K Typ 10 405 x 1005mm installiert

1.Die schnelle Lösung wäre in der Übergangszeit die Heizkurve etwas 
höher zu stellen (sofern keine störende Luft im System ist).
2.Die technisch schönere Lösung wären 2 Heizkörper, da ein zu großer nur 
einen Regler hat und dann ganz warm oder ganz kalt ist.
3.Eine Notlösung wäre auch, ein elektronisches Heizkörperventil welches 
man eine Stunde früher programmiert, bevor die Kinder Wärme brauchen. 
Wenn jedoch der Vorlauf nur 40 Grad liefert, sollte man viel Geduld 
haben oder eine warme Decke, da der Heizkörper doch etwas klein ist für 
schnelles heizen.

Problem bei der Heizungseinstellung ist immer, dass ein daher gelaufener 
Heizungsprofi nie lebenslang da wohnen muß und nur irgendetwas 
einstellt, was das Werk vorschlägt.

von Heinz R. (heijz)


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oszi40 schrieb:
> Problem bei der Heizungseinstellung ist immer, dass ein daher gelaufener
> Heizungsprofi nie lebenslang da wohnen muß und nur irgendetwas
> einstellt, was das Werk vorschlägt.

das Problem ist eher das seit Jahren behauptet wird man könne durch die 
richtige Heizkurve, niedere Rücklauftemperaturen, hydraulischen Abgleich 
usw massivst Energie einsparen

Wie soll das funktionieren?  Einzig durch Brennwerttechnik lassen sich 
ein paar wenige Prozent einsparen


Stellt Euch vor Ihr würdet die Bude mit Teelichter heizen - in jedem 
Raum so viel das es für Euch angenehm ist

Wo soll man da sparen?

Aber eine ganz gro0e Einsparmöglichkeit sind das ganze Jahr gekippte 
Schlafzimmerfenster, Katzenklappen, die 3 Stunden offen stehende Haustür 
usw

von oszi40 (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Einzig durch Brennwerttechnik lassen sich
> ein paar wenige Prozent einsparen

An Gas ja. Die Rechnung für zerfressene Abgasrohre (durch schweflige 
Säure) kommt viele Jahre später.

Heinz R. schrieb:
> gro0e Einsparmöglichkeit sind das ganze Jahr gekippte
> Schlafzimmerfenster

Dank der nun dichten Fenster sollte reichlich gelüftet werden um 
Schimmel zu vermeiden. Unschön ist nur, dass dann über den angekippten 
Fenstern oft eine schwarze Fahne an der Außenwand zu sehen ist ...
Die Summe aller Einsparungen bringt dann neue Aufträge für alle 
Handwerker.

von A. S. (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Wie soll das funktionieren?

Durch weniger Verluste in Keller oder DG, wo Brenner und Rohre heißer 
sind als nötig.

Also wenn Therme und Rohre nicht in sowieso geheizten Räumen sind.

von Heinz R. (heijz)


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A. S. schrieb:
> Durch weniger Verluste in Keller oder DG, wo Brenner und Rohre heißer
> sind als nötig.
>
> Also wenn Therme und Rohre nicht in sowieso geheizten Räumen sind.

Ja, aber wer hat so was heutzutage noch?

Ich habe bewusst bei der Heizungsmodernisierung die meisten Rohre nicht 
mal isoliert, laufen eh alle durch bewohnte Räume

Statt dann im Hobbykeller die Heizung auf 16° zu stellen kann ich auch 
einfach die Isolierung der Rohre weg lassen

von Irgendjemand (Gast)


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Hallo

Heinz R. schrieb:
> Aber eine ganz gro0e Einsparmöglichkeit sind das ganze Jahr gekippte
> Schlafzimmerfenster, Katzenklappen, die 3 Stunden offen stehende Haustür
> usw

Tja - blöd nur wenn man alles das eben nicht macht aber eine 
Umfangreiche Däümmung des Hauses (neben der potentiellen Probleme wenn 
nicht alles möglich genau beachtet wird) wegen der Kosten einfach nicht 
in Frage kommt bzw. bis sich das auch bei den unverschämten 
Energiepreisen (an dem nicht die "bosen" Händler Schuld sind...!) 
finanziell rechnet oft erneut investitionen erfoderlich sind.
(Heiz-) Energie muss einfach wieder billiger werden, bzw. Dämmung 
bezahlbarer (auch die rein künstlichen -ohne jeden technischen 
Hintergrund- enorm gestiegenen Entsorungskosten denken).
Es muß ja nicht letztendlich Erdöl oder Gas sein (bleiben) - hauptsache 
ist das die Belastung des geldbeutel pro "Wärmeeinheit" endlich dutlich 
abnimmt.

Irgendjemand

von Wolfgang (Gast)


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A. S. schrieb:
> Nachtabsenkung --> damit nachts nicht so stark geheizt wird

Hoffentlich wissen das die Heizkörperthermostatventile und reißen nicht 
voll auf, sobald die Zentrale beschließt abzusenken.

von A. S. (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Hoffentlich wissen das die Heizkörperthermostatventile und reißen nicht
> voll auf, sobald die Zentrale beschließt abzusenken.

Wenn deine Heizung nicht eingestellt oder Nachtabsenkung zu kompliziert 
ist, dann brauchst Du es nicht nutzen. Alternativ kannst Du stattdessen 
(oder parallel) die Thermostate per Hand oder Programmierung runter und 
runter stellen

von svensson (Gast)


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Thorsten E. schrieb:
> Mit höherer Temperatur erreicht der Heizkörper doch
> auch eine höhere Heizleistung.
Etwas vereinfacht ja.

> Auf welche Temperatur beziehen sich also die Leistungsangaben
Nach Norm auf 75/65/20

> Könnte also hier meine einfachste Stellschraube liegen?
Ja. Wenn Du jetzt 40/30/21 hast könntest Du mit 50/40/21 fast die 
doppelte Heizleistung erzielen.

> (Einschränkung: Auch eine FBH im Rücklaufkreis hängt da im
> Badezimmer mit dran, zu heiß darf ich also nicht werden)
Die FBH erhält also als Vorlauf den Rücklauf der Heizkörper? Dann wäre 
das auch kein Problem, weil der wohl auch nicht über 40° steigen dürfte.

von Kolja L. (kolja82)


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Das Problem ist doch die zu geringe Wärmeabgabe im Kinderzimmer und um 
diese zu erhöhen kann man:
a. die Ubertragerfläche vergrößern, oder b. den Volumenstrom anpassen 
oder c. die Zulauftemperatur erhöhen.

A würde einen neuen Heizkörper und B und C Eingriffe in, hoffentlich 
abgeglichene, Hydraulik bedeuten.

Dann wäre da noch d., die Konvektion zu erhöhen. Leg doch einfach mal 
ein paar PC Lüfter auf den HK und miss nach, ob sich dadurch die 
Rücklauftemperatur ändert.

von Udo S. (urschmitt)


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Eigentlich wurde schon gestern alles gesagt, nur noch nicht von jedem 
:-)

Was allerdings fehlt sind wesentlich Infos vom TO.
Was für eine Heizung hat er?
Hat er für die Radiatoren einen 2. Heizkreis und kann den unabhängig vom 
FBH Heizkreis in der Temperatur steuern?
Wie lüftet er die Zimmer und welches Temperaturprofil will er haben?

Denn eins ist klar. In einem fast neuen Haus nach einer EnEV die 2014 
gültig war wird ein ungeheiztes Zimmer in 12h wenig abkühlen, ausser das 
Haus ist eher aus Pappe gebaut und kann nur wenig Wärmeenergie speichern 
(Fertighäuser).

Fakt ist 40°C Vorlauf jetzt wo die meisten noch gar keine Heizung 
anhaben ist definitiv schon viel, noch höhere Vorlauftemperatur macht 
keinen Sinn, was will er dann im Winter fahren? Heissdampfheizung?

Genauso ist der Durchfluss durch den Heizkörper schon zu hoch, er hat 
nur 3-5K Differenz zwischen Vor und Rücklauf.

Wenn das Haus jetzt 7 Jahre alt ist, warum fällt das jetzt erst auf?
Ich frage mich ob das eigentliche Problem nicht vieleicht in einem 
ungünstigen Lüftungsverhalten liegt. Stundenlanges lüften mit Auskühlen 
der Zimmer, dann ist es klar dass eine moderne auf energiesparen 
ausgelegte Heizung die Zimmer nicht in kurzer Zeit warm bekommt.

: Bearbeitet durch User
von svensson (Gast)


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Ja, es braucht weitere Informationen.

Für eine Heizung mit Heizkörpern ist 40° jedoch eher wenig. Sofern die 
Wärmequelle nicht gerade eine Wärmepumpe ist, dürfte eine leichte 
Erhöhung der Vorlauftemperaturen um 5° oder 10° keinen merklichen 
Einfluß auf den Gesamtwirkungsgrad haben.

Immerhin haben die Kinderzimmer wenigstens nicht nur FBH, denn die wäre 
durch ihre Regelträgheit extrem ungeeignet für ein schnelles Aufheizen.

Die Heizung scheint so dermaßen auf Sparen ausgelegt zu sein, daß der 
Wohnkomfort nicht mehr gegeben ist; ein Kinderzimmer sollte man 
innerhalb von 30 Minuten von 15° auf 21° bringen können. Er braucht 
einfach eine höhere Heizleistung in den beiden Räumen.

Und dann auch noch Heizkörper vom Typ 10. Wenn möglich sollten die gegen 
solche vom Typ 22 getauscht werden, die hätten immerhin so etwa die 
dreifache Leistung - bei gleicher Höhe und Breite. Und die Kosten von 
170 Euro pro Stück sollten zu verschmerzen sein.

PS: Bei mir läuft die Heizung auch im Sommer (allein schon wegen WW).

von Udo S. (urschmitt)


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svensson schrieb:
> PS: Bei mir läuft die Heizung auch im Sommer (allein schon wegen WW).

Da läuft die Warmwasserbereitung, aber keine Heizkreise.

svensson schrieb:
> ein Kinderzimmer sollte man
> innerhalb von 30 Minuten von 15° auf 21° bringen können.

Hat man die 15°C vom Stoßlüften, dann ja, aber hat man sie weil man 5h 
lang durch dauerlüften Decke Boden und Wände durchgekühlt hat, dann kann 
das keine nach modernen Regeln berechnete Heizung im (fast) Neubau 
leisten.
Und bei einem Haus von 2014 dürfte ein unbeheiztes Zimmer gar nicht auf 
15°C kommen, wenn die Nebenräume und der Stock darunter geheizt werden.

svensson schrieb:
> Und dann auch noch Heizkörper vom Typ 10. Wenn möglich sollten die gegen
> solche vom Typ 22 getauscht werden, die hätten immerhin so etwa die
> dreifache Leistung - bei gleicher Höhe und Breite.

Das wäre die beste Lösung für den TO. Und kostet keine zusätzliche 
Energie.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Thorsten E. schrieb:
> Einschränkung: Auch eine FBH im Rücklaufkreis hängt da im
> Badezimmer mit dran, zu heiß darf ich also nicht werden).

Wer hat eigentlich so einen Pfusch verzapft?
Wenn man die Typ10 Heizkörper durch Typ22 tauscht, dann werden die 
Heizkörper Thermostatventile den Volumenstrom viel stärker drosseln und 
die Rücklauftemperatur (=Vorlauf der Fussbodenheizung im Bad) wird 
sinken.
Also wird das Bad nicht mehr richtig geheizt werden.

Das ist wie eine Reihen und Parallelschaltung von Widerständen. Nur dass 
die Thermostatventile zusätzlich einzelne Widerstände "vergrößern" oder 
gar "abschalten".

: Bearbeitet durch User
von Axel (Gast)


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Lese dich mal in Heizlastberechnung ein...

von Kolja L. (kolja82)


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Axel schrieb:
> Lese dich mal in Heizlastberechnung ein...

Möge er doch die korrekte Form des Imperatives verwenden 😉

von svensson (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Da läuft die Warmwasserbereitung, aber keine Heizkreise.

Doch, weil es auch im Sommer immer einmal kühle Abende geben könnte. 
Allerdings schaltet sich irgendwann der Kessel und die Pumpe aus, sind 
aber im Stand-By.

> Hat man die 15°C vom Stoßlüften, dann ja, aber hat man sie weil man 5h
> lang durch dauerlüften Decke Boden und Wände durchgekühlt hat, dann kann
> das keine nach modernen Regeln berechnete Heizung im (fast) Neubau
> leisten.
> Und bei einem Haus von 2014 dürfte ein unbeheiztes Zimmer gar nicht auf
> 15°C kommen, wenn die Nebenräume und der Stock darunter geheizt werden.

Das kommt auf die Bauweise an. Und auf die Nebenräume. Wenn da im OG nur 
Kinder- und Schlafzimmer sind, sowie ein kleines Bad, die in der Nacht 
alle auf 15° eingestellt sind, dann braucht eine Heizung von 
lächerlichen 370W halt Stunden, um den Raum zu erwärmen.

PS: Dann bin ich aber froh, um meinen "Altbau", dessen VL zwischen 40 
und 60 (bei -25° AT) liegt.

von Udo S. (urschmitt)


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svensson schrieb:
> PS: Dann bin ich aber froh, um meinen "Altbau", dessen VL zwischen 40
> und 60 (bei -25° AT) liegt.

Im Moment sind aber +15°C und der TO hat schon von 40°C Vorlauf 
gesprochen.
-25 gabs hier im Rheingraben schon seit 20-40 Jahren nicht mehr.

von svensson (Gast)


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Ich habe auch so um 40° VL derzeit. Unterhalb davon leidet ansonsten der 
Komfort, da der VL zu stark schwankt, was zu Regelproblemen führt.

Den "je niedriger der VL, desto besser" Fetisch verstehe ich ohnehin 
nicht. Außer bei einer Wärmepumpe spielt es nahezu keine Rolle, ob der 
VL nun 40° oder 45° hat.

Stimmt, die -25° hatten wir lange nicht, aber im letzten Winter gab es 
ein paar Tage, da hatten wir -20° in der Nacht.

von Udo S. (urschmitt)


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svensson schrieb:
> Den "je niedriger der VL, desto besser" Fetisch verstehe ich ohnehin
> nicht. Außer bei einer Wärmepumpe spielt es nahezu keine Rolle, ob der
> VL nun 40° oder 45° hat.

Ich habe hier schon viele Minuspunkte kassiert weil ich gegen den 
"hydraulischem Abgleich bis man keine Thermostatregelung mehr braucht" 
Fetisch diskutiert habe.
Aber 40°C für eine Fussbodenheizung ist schon als maximum bei -20°C 
grenzwertig hoch.
Meine Aussentemperaturgeführte Vorlauftemperatur ist bei derzeit knapp 
20°C aussen praktisch auch auf 20°C. Heizung ist aus.
Ein kühlen Abend kann ich locker mit der eingestrahlten Wärme tagsüber 
überbrücken. Altbau von 1914, Mansarde und Dachspitz, vor 25 Jahren gut 
gedämmt.

Auch bei einer Brennwertheizung ist eine möglichst niedrige 
Rücklauftemperatur wichtig, weil sonst die Kondensationswärme nicht 
genutzt werden kann.

Aber so lange der TO nicht mehr über seine Heizung erzählt und nicht 
sein Heizprofil in den Zimmern skizziert ist jede weitere Diskussion 
müßig.
Fakt ist wenn du ein auf 15°C durchgekühltes Zimmer auf 21°C aufheizen 
willst brauchst du bei Massivbau einige kWh, das geht nicht "mal 
schnell" ohne massive Überdimensionierung.

von A. S. (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Ich habe hier schon viele Minuspunkte kassiert weil ich gegen den
> "hydraulischem Abgleich bis man keine Thermostatregelung mehr braucht"
> Fetisch diskutiert habe.

Naja, ganz falsch ist so ein Abgleich ja nicht, beschert auch einige 
Zusatz-Handwerker-Stunden.

Das andere Extrem sind leute, wo die Nachtabsenkung nicht mehr geht, 
weil der Thermostat alles macht.

von svensson (Gast)


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> FBH
Aber auch die FBH wird Thermostatventile haben. Es dürfte sich bei einer 
höheren VL evtl. vielleicht eine ungleichmäßige Erwärmung der Fläche 
einstellen, je nachdem wie die Schlangen verlegt sind. Kann ein Problem 
sein, muß aber nicht.

> niedriger RL für Brennwert
Eine höhere VL-Temp bedeutet nicht zwangsläufig, daß der RL auch höher 
wird. (Ist in diesem Beispiel ohnehin schon sehr hoch). Ggf. könnte mit 
den Drosselventilen des Heizkörpers eine zu große Durchströmung 
verhindert werden.

> Nachtabsenkung
Ich habe die bei mir abgestellt, weil ansonsten die Thermostaten einfach 
weiter aufregeln. An einigen Punkten habe ich Thermostate mit 
eingebauter Elektronik.

von Heinz R. (heijz)


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A. S. schrieb:
> Naja, ganz falsch ist so ein Abgleich ja nicht, beschert auch einige
> Zusatz-Handwerker-Stunden.

damit hast leider vollkommen Recht - und wird sogar vom Staat gefördert, 
also muss es was Gutes sein...

ein kleines bisschen über Physik nachzudenken - die Bude braucht halt 
mal so und so viel KWh um die gewünschten Temperaturen zu haben  würde 
wesentlich mehr helfen

Aber ich kenne genügend Leute die denken wenn sie 12 Stunden am Tag die 
Heizung aus machen brauchen sie nur noch halb so viel Energie....

von temp (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Aber ich kenne genügend Leute die denken wenn sie 12 Stunden am Tag die
> Heizung aus machen brauchen sie nur noch halb so viel Energie....

Und ich kenne genügend die immer Behaupten Nachtabsenkung oder 
zeitweises ganz Ausschalten der Heizung bringt überhaupt nichts. Beides 
ist falsch. Wie viel davon wahr ist und in welche Richtung das tendiert 
ist wie immer von den baulichen Gegebenheiten und persönlichen Vorlieben 
abhängig.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Auch kommt es darauf an, wieweit die Nachtabsenkung betrieben wird. Bei 
mir (Altbau 1910) bringen weniger als 17°C ziemlich wenig, weil morgens 
die Heizung losbollert und ewig braucht bis die T wieder erreicht wird.
Bei den heutigen Papphäusern sieht das wieder anders aus.

von dfIas (Gast)


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Kolja L. schrieb:
> Das Problem ist doch die zu geringe Wärmeabgabe im Kinderzimmer und um
> diese zu erhöhen kann man:
>
> Dann wäre da noch d., die Konvektion zu erhöhen. Leg doch einfach mal
> ein paar PC Lüfter auf den HK und miss nach, ob sich dadurch die
> Rücklauftemperatur ändert.
Kermi hat diese Variante selbst im Programm, falls das Zusatzgeräusch 
und die stärkeren Staubverwirbelungen akzeptabel für ein Kinderzimmer 
sein sollten. Nach dem Aufheizen lassen sich die Lüfter auch wieder 
abschalten oder in der Drehzahl reduzieren.
Wegen der Umrüstung von Öl auf WP muss ich in der Küche einen etwas zu 
klein geratenen Radiator gegen einen mit Lüftern austauschen, da dieser 
in einer Nische unter dem Fenster angebracht ist. Ich will hoffen, dass 
sich diese Teile auch gelegentlich säubern lassen, denn von Filtern habe 
ich dort nichts gelesen.

von Erich (Gast)


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dfIas schrieb:
> Wegen der Umrüstung von Öl auf WP muss ich in der Küche einen etwas zu
> klein geratenen Radiator gegen einen mit Lüftern austauschen, da dieser
> in einer Nische unter dem Fenster angebracht ist.

Da würde ich aber doch eher versuchen, in der Nische einen grösseren 
oder dickeren (Type "22" oder "33") unterzubringen.

Gruss

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