Forum: Offtopic Kartoffelbauern/-kenner hier?


von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Seltsame Sache...
Wir waren bei einem Spaziergang "Kartoffelstoppeln", so hiess es 
zumindest früher. Also auf dem abgeernteten Feld nach brauchbaren 
Kartoffeln suchen.  Ausbeute war erstaunlich gut, schöne Exemplare 
dabei.
Beim Verarbeiten fiel auf dass die extrem fest sind und auch sehr hell, 
fast schon weiss. Gekocht wie üblich - mehr oder weniger komplett 
zerfallen und auch geschmacklich nicht gut. Genauer: ziemlich fad.
Industriekartoffeln für die Stärkegewinnung? Schweinefutter? 
Pommeskartoffeln (ja, die waren schon irggendwie alle länglicher als 
sonst üblich)?

von Richard H. (richard_h27)


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Wenn sie auch noch recht groß waren, war der anbauende Landwirt kein 
Intellektueller.
Übrigens: Der Krieg ist lange aus. Ihr sollt Kartoffeln kaufen und nicht 
stehlen.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Das ist kein stehlen, sondern erlaubt.
Und macht Spass :-)

von Cyblord -. (cyblord)


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H.Joachim S. schrieb:
> Das ist kein stehlen, sondern erlaubt.
> Und macht Spass :-)


Nö.

"Streng juristisch gesehen ist das Kartoffelstoppeln jedoch ein 
Straftatbestand. Anwenden würde man am ehesten § 248a StGB, „Diebstahl 
und Unterschlagung geringwertiger Sachen“.

https://www.derwesten.de/incoming/kartoffelstoppeln-spass-oder-straftat-id5116864.html

Allerdings interessiert es keinen und ich wäre der letzte der alles 
verbieten wollte.
Nur zu behaupten es wäre erlaubt stimmt einfach nicht. Und das muss man 
einfach klar sagen.

: Bearbeitet durch User
von Al. K. (alterknacker)


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H.Joachim S. schrieb:
> Das ist kein stehlen, sondern erlaubt.
> Und macht Spass :-)

Das kenne ich auch.
Auch Ähren sammeln nach der Getreideernte.
Ist aber fast 70 Jahre her.

: Bearbeitet durch User
von Richard H. (richard_h27)


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H.Joachim S. schrieb:
> Das ist kein stehlen, sondern erlaubt.
Vielleicht von einem Erzbischof?

> Und macht Spass :-)
Dann hat es auch der Erzbischof nicht erlaubt.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Streichen wir also alles was erlaubt, geduldet oder verboten ist: es 
geht mir eigentlich um die Kartoffelsorte bzw deren Verwendung.

von Michael B. (alter_mann)


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H.Joachim S. schrieb:
> deren Verwendung.

Wodka!

von Richard H. (richard_h27)


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Der Bauer hat alle Kartoffeln, die beim Kochen zerfallen und fad 
schmecken,  zurückgelassen und nur die Guten geerntet. Wahrscheinlich 
haben die neuen Vollernter entsprechende Sensoren.

von Tim D. (Gast)


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Das werden halt irgendwelche billigen Sorten sein. Im Supermarkt 
bekommst Du auch solche hellen faden Dinger, die kosten fast nichts und 
schmecken nach nichts. Es gibt nur wenige Sorten die kaufe.

von Ralf X. (ralf0815)


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H.Joachim S. schrieb:
> Beim Verarbeiten fiel auf dass die extrem fest sind und auch sehr hell,
> fast schon weiss. Gekocht wie üblich - mehr oder weniger komplett
> zerfallen und auch geschmacklich nicht gut. Genauer: ziemlich fad.
> Industriekartoffeln für die Stärkegewinnung? Schweinefutter?
> Pommeskartoffeln (ja, die waren schon irggendwie alle länglicher als
> sonst üblich)?

Die Pommesindustrie verlangt an sich nach naturgelber Farbe und bestimmt 
nicht nach "schlechtem" und/oder faden Geschmack.
Neben Fleisch und Fisch gehört für mich Kartoffeln zu den wichtigsten 
regelmässigen Lebensmitteln (von der Menge her) und achte da auf 
Geschmack, allerdings auch in Verbindung zum Preis.
In schlechten Kartoffeljahren/Zeiten bin ich öfters auf TK-Fritten 
ausgewichen, wenn die Qualität der Frischkartoffeln in den Keller ging, 
die Preise aber utopisch wurden.
Und dann habe ich die TK-Ware auch ähnlich geschälter und frischer 
Rohware verwendet und war angenehm überrascht.

Als Stärkequelle, auch als Tierfutter ist die bei Dir angebaute 
Kartoffelsorte wahrscheinlicher.
Aber ICH würde dennoch wohl probieren, die z.B. mal als Rohgeröstete in 
Olivenöl zuzubereiten, ggf. auch gereinigt, aber ungeschälte Scheiben, 
mediteran gewürzt...
Jedenfalls bevor ich den Rest ggf. in die Biotonne gebe. :-)

von Guido C. (guidoanalog)


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Hallo Joachim,

warst Du in Bayern unterwegs? Rund ein Drittel der gesamten bayrischen 
Kartoffelernte wird von der Südstärke Gmbh zu Kartoffelstärke 
verarbeitet [Quelle: https://www.suedstaerke.de/index.php?Imagefilm]. 
Wenn ich mich richtig erinnere darf die Südstärke Gmbh laut Gesetz nur 
Kartoffeln mit einem Mindestanteil an Stärke verarbeiten. Der 
Mindestanteil ist so hoch, dass die Kartoffeln nicht wirklich zum Essen 
geeignet sind.

Mit freundlichen Grüßen
Guido

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