SEM 80/90 Nachbau für 20k€ / Stück Kein Witz, eher Realsatire. https://www.golem.de/news/600-millionen-euro-bundeswehr-laesst-funkgeraete-von-1982-nachbauen-2109-159853.amp.html Aus meiner Zeit dort als Truppenfernmelder erinnere ich mich, noch, wie das SEM 90 im Bus eingebaut mit Mastantenne draußen nichtmal so weit kam wie die billigen Handfunken aus dem Saturn von unserem Ausbilder.. In echten Einsätzen leihen sie sich dann Zeug von den Amis.. Totaler Wahnsinn. Was mich aber interessiert: Kann man 40 Jahre alte Technik heute wirklich noch in Stückzahl bauen, was ist da drin..?
Dunno.. schrieb: > Kann man 40 Jahre alte Technik heute wirklich noch in Stückzahl bauen, > was ist da drin..? 1.) Ja mann kann ;-) 2.) Transistoren und TTL Technik. :-D
Da wird einfach ein Baofeng in das SEM Gehäuse integriert. Mehr kann ich mir nicht vorstellen, sonst wäre der ambitionierte Preis nicht realisierbar.
Hallo Dunno..... Dunno.. schrieb: > SEM 80/90 Nachbau für 20k€ / Stück > > Kein Witz, eher Realsatire. > https://www.golem.de/news/600-millionen-euro-bundeswehr-laesst-funkgeraete-von-1982-nachbauen-2109-159853.amp.html Aus dem verlinkten Artikel: "Bis zu 30.000 dieser Retro-Geräte". Was wollen die mit so vielen Geräten? Hat die Bundeswehr überhaupt noch so viele Fahrzeuge? Was haben die vor? > > Kann man 40 Jahre alte Technik heute wirklich noch in Stückzahl bauen, > was ist da drin..? Da sehe ich bis auf den Preis eher kein Problem. Ein Großteil der Kosten entsteht aber auch dadurch, dass man Bauteile verwenden will, die einem militärischen Standard genügen, und das teure ist die Zertifizierung..... Der Aerospace Bereich verwendet solchen Kram immer noch, geben tut es das Zeug also durchaus. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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Da verschwindet das Steuergeld ;-) In ein paar Jahren dann im E-Schrott, weil den Deppen dort der nächste Hirnfurz gekommen ist, ist schliesslich nicht deren Kohle.....
Dunno.. schrieb: > Kein Witz, eher Realsatire. Naja, im linklink steht was anderes: Bundeswehr beauftragt Thales mit dem Fähigkeitserhalt https://esut.de/2021/09/fachbeitraege/29623/bundeswehr-faehigkeitserhalt-sem-80-90/ jetzt erklär UNS das und dann gibts guten frz. Senf dazu aus z.B. Burgund - Dijon
Dunno.. schrieb: > mit Mastantenne draußen nichtmal so weit kam > wie die billigen Handfunken aus dem Saturn Solche Funkgeräte haben einen aufwendigen Schutz gegen den elektromagnetischen Puls. Zur Zeit des kalten Krieges war das durchaus sinnvoll. In der Technik geht das nicht ohne Nachteile in anderen Funktionen in Kauf zu nehmen. In diesem Falle wäre die Empfindlichkeit zu nennen.
Die Lachnummer ist dass man Thales als Originalhersteller bezeichnet und beauftragen musste um die europaweite Ausschreibung zu umgehen. Daher darf auch keine neue Funktion hinzukommen und es muss Fähigkeitserhalt heißen. Alles nur Trickserei mit dem Vergaberecht. Thales hat keinerlei Wissensvorsprung vor anderen Firmen. Die sind nur zufällig Leichenfledderer von SEL. Niemand von SEL, der damals die Geräte entwickelt hat, wird heute noch bei Thales arbeiten. Sogar wer bei diversen Entlassungswellen und Umorganisationen nicht hopps genommen wurde arbeitet nicht mehr da sondern ist in Rente. Ob die original Entwicklungsunterlagen überhaupt noch vollständig aufzufinden sind wage ich auch zu bezweifeln. Bei Thales wird man sich kaputt lachen. Statt sich Einbauadapter für auf dem Markt befindliche militärische Funkgeräte fertigen zu lassen jetzt Reverse-Engineering um das Vergaberecht zu umgehen.
Bernd W. schrieb: > Aus dem verlinkten Artikel: "Bis zu 30.000 dieser Retro-Geräte". Was > wollen die mit so vielen Geräten? Hat die Bundeswehr überhaupt noch so > viele Fahrzeuge? Was haben die vor? Sie geben es den anderen Ländern damit die nicht so viel Geld in die Entschlüsselung stecken müssen, da einer irgendwo gelesen hat das man das Recht auf Informationsfreiheit hat. War wohl ein Praktikant.
Oliver S. schrieb: > Trostpflaster der Nachbarn für den versummsten U-Boot Deal. Daran dachte ich auch.. Dieter schrieb: > Solche Funkgeräte haben einen aufwendigen Schutz gegen den > elektromagnetischen Puls. Zur Zeit des kalten Krieges war das durchaus > sinnvoll. In der Technik geht das nicht ohne Nachteile in anderen > Funktionen in Kauf zu nehmen. In diesem Falle wäre die Empfindlichkeit > zu nennen. Sicher. Allerdings könnte ich mir schon vorstellen dass sich da in den letzten 40 Jahren durchaus ein bisschen was getan hat, und man heute bessere Kompromisse hinbekommen sollte - Ne Funke die neu so wenig funkt wie eine andere wenn sie schon kaputt ist, hilft auch nicht. :)
Zumindest haben die Funkgeräte der 80er den großen Vorteil, dass sie sich nicht so einfach durch einen digitalen Virus lahmlegen lassen. Notfalls könnte man die Technik der 80er auch noch mit Röhren realisieren, dann sind die Funkgeräte sogar noch EMP-fest. It's not a bug, it's a feature.
Hardy F. schrieb:
Bundeswehr läßt 80er Funkgeräte nachbauen.
Kriegt sie auch neue Musketen?
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Hardy F. schrieb: > Speere aus Carbon Die kosten dann auch 600.000.000,00 Euro? Sorry, ich musste die Zahl mal ausschreiben, damit erkennbar wird, wieviel Geld die Bundeswehr wieder verbrennt/verschwendet/vergeudet für den alten Schrott. Dabei muss nichts entwickelt werden, es ist das gleiche Ding wie vor fast 40 Jahren. Es ist unfassbar.
Das klingt eher nach einer Retrofit Neuentwicklung: "In den nächsten zwei Jahren soll Thales laut Vertrag den Prototypen eines neuen Funkgeräts entwickeln, das die gleichen Maße und Anschlüsse hat wie das SEM 80/90, damit es problemlos in alle Fahrzeuge eingebaut werden kann. Gleichzeitig soll die Leistung nicht höher sein als die der alten Modelle, um keine langwierige Ausschreibung machen zu müssen." Klar, die Bauteile von damals gibts ja auch schon lange nicht mehr. 15.000€ der 20.000€ pro Gerät gehen locker für das Projektmanagement mit der BW (alles per Post, kilometerlange Unterlagen durchackern, irrsinnig lange Entscheidungswege, drölfzehn neue Minister bis zur Auslieferung) drauf. Insgesamt finde ich jetzt 20k pro Gerät nicht übertrieben, die Anforderungen sind sicher extrem, die Tests und Qualifizierungen jedes Gerätes sicher auch.
Wahrscheinlich hat Uschi zuviele Geräte in Afghanistan liegen lassen.... das ist jetzt ernst gemeint. Als hobbymässiger Sammler historischer Nachrichtentechnik ( 3 Regalmeter Militärfunk von 30m Gesamtbestand) besuche ich ab und an die Amateurfunk und Sammlermärkte. Von den SEM 80/90 tauchten nur vor ca. 10 - 15Jahren mal wenige Geräte sehr teuer über 500Euronen auf dem Gebraucht/Sammler markt auf. Sonst kaum. Vergleichbare britische Geräte bekommt man für etwa 100 Euro pro Stück hinterhergeworfen. Aber dieses Nachbauen hat System. Das wurde im BOS Funkbereich auch gemacht. Manufakturmässig... Die Firma Lohrmann in Garbsen hat das z.B. mit den alten Aeg FuG Geräten gemacht . Ich war 2007 bei der Versteigerung dabei und habe gut moderene Messtechnik eingekauft... . Aber da gabs auch viel Museumskram - mit dem die Uraltgeräte weitergefertigt wurden. Analoge Funkmessplätze mit Nixieröhrenanzeigen usw. Es ist zum Haareraufen. Bei den Stückpreisen und Gesamtsummen von meinen Steuergeldern... P.S. Bei dem Amerikanern scheint es aber ähnlich. Die mustern auch eine bei Funkamateuren beliebte ultrakompakte Kurzwellengeräteserie nicht weiter aus.
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Als Nächstes wird die Enigma für die U-Boote nachgebaut.
Bei augengeradeaus heißt es, tausende der Geräte wurden an industrielle Verwerter verscherbelt um 100..250€ pro Stück. Wer sowas im nachweislich verwendungsfähigen Zustand hat, erreicht jetzt 2.500€ Marktpreis. Nett. Ich denke mal, funktionsgleich heißt nur: Stecker, Gehäuse, Knöpfe gleicher Funktion. Drin steckt dann eher modernes. Richtig schlau ist, im Nachfolgeauftrag neue, wegen aktueller Ausschreibung blockierte Funktionen zu verkaufen :-)
Maik .. schrieb: > Aber dieses Nachbauen hat System. Das wurde im BOS Funkbereich auch > gemacht. Manufakturmässig... Die Firma Lohrmann in Garbsen hat das z.B. > mit den alten Aeg FuG Geräten gemacht . Ich war 2007 bei der > Versteigerung dabei und habe gut moderene Messtechnik eingekauft... . > Aber da gabs auch viel Museumskram - mit dem die Uraltgeräte > weitergefertigt wurden. Analoge Funkmessplätze mit Nixieröhrenanzeigen > usw. Lohrmann hat für AEG schon seit den 1970iger Jahren BOS Geräte entwickelt und gefertigt, nichts Nachbau... Oelmann gehört in die gleiche Gruppe.
Richard H. schrieb: > Als Nächstes wird die Enigma für die U-Boote nachgebaut. Da genügt ein Musterexemplar, mehr seetüchtige U-Boote haben wir eh nicht...
Helge schrieb: > Bei augengeradeaus heißt es, tausende der Geräte wurden an industrielle > Verwerter verscherbelt um 100..250€ pro Stück. Sollte das nicht alles mal damit abgelöst werden? https://euro-sd.com/2019/07/news/14161/new-software-defined-radios-for-the-german-army/ Vielleicht ist der Chip-Mangel so gravierend, dass bis 2023 nicht abzusehen sein könnte, dass genügend Geräte produziert werden können. ;o) ;o))
Icke ®. schrieb: > Da genügt ein Musterexemplar, mehr seetüchtige U-Boote haben wir eh > nicht... In dem Falle wäre bei einem erfolgreichen Meldungsaustausch zu genau 100% der Feind am anderen Ende. Es müssen daher mindestens zwei Musterexemplare sein.
Dieter schrieb: > Sollte das nicht alles mal damit abgelöst werden? Das läuft parallel dazu. Allerdings sind die Unions-VM incl. Beraterheer die wahren Abrüster, nicht die Friedensbewegung ;-)
Habt ihr die Leiterplatten nicht gesehen von dem Teil? https://www.bw-funk.de/sem80.htm Siehe weiter unten.
Richard H. schrieb: > Als Nächstes wird die Enigma für die U-Boote nachgebaut. https://www.golem.de/news/32-millionen-euro-bundeswehr-laesst-Chiffriermaschinen-von-1942-nachbauen-2113-169721.amp.html
Dunno.. schrieb: > Ne Funke die neu so wenig funkt ...ist für die Truppe wie ein Hubschrauber, der am Boden bleiben muss. Also alles in Ordnung ;-)
Da gibt es die Quelle: https://esut.de/2021/09/fachbeitraege/29623/bundeswehr-faehigkeitserhalt-sem-80-90/ Weitere Quellen: https://augengeradeaus.net/2021/09/gefaehrliche-funkstoerung-die-fortsetzung-80er-jahre-bitte-kommen/ https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-warum-die-truppe-uralte-funkgeraete-nachbauen-lassen-will-a-cac08748-7a00-4bfc-be8e-85de087d075b https://www.t-online.de/digital/hardware/id_100002422/bundeswehr-laesst-40-jahre-alte-funkgeraete-nachbauen-20-000-euro-pro-stueck.html Vermutlich geschieht das notgedrungen. Vielleicht muss ein Fahrzeug bei größeren Änderungen (hier Kabelbaum, Bestandsschutz entfällt) wegen der Umweltvorschriften dann ganz viel nachgerüstet werden, so dass diese Lösung trotzdem viel günstiger wird und diese Lösung weniger als 1/20 kostet. Oder man hat festgestellt, dass man ohne simpleren Funk gar nicht mit anderen Partnern in den Einsätzländern per Funk kommunizieren könnte, es sei denn man war in der Stadt und das Mobiltelefonnetz ging noch. Übrigens mit den Amateurfunkern ging es dann vermutlich auch nicht. Beitrag "aktueller Amateurfunk Notfunk Einsatz?"
Also ich wäre für 2 Blechdosen und einen Faden. 100% EMP Sicher und braucht nicht mal Strom....
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> Solche Funkgeräte haben einen aufwendigen Schutz gegen den > elektromagnetischen Puls. Zur Zeit des kalten Krieges war das durchaus > sinnvoll. Nach meiner Erinnerung (aus den 1980er-Jahren) waren die Geräte nicht gegen EMP geschützt. Mir liegen hier Schaltbilder des SEM 70 bzw. SEM 80 vor, die ich nochmals durchgesehen habe. Diesbezüglich kann ich ebenfalls nichts erkennen. Die Gerätefamilie FuG A – VHF (interne Bezeichnung) wurde ab etwa Ende 1980 an die Kunden ausgeliefert – also vor rund 40 Jahren. Nach dieser Zeit dürften übrigens viele Bauelemente des Funkgerätes die MTBF weit überschritten haben.
Patrick L. schrieb: > Also ich wäre für 2 Blechdosen und einen Faden. > 100% EMP Sicher und braucht nicht mal Strom.... Kein Witz, wir haben damals wenn's funktionieren musste dann Verbindungen mit dem Feldtelefon FFOB/ZB aufgebaut. Technik aus dem 1. Weltkrieg, aber besser als das SEM. Zumindest bis einer das Kabel kappt.. :)
Dunno.. schrieb: > Kein Witz, wir haben damals wenn's funktionieren musste dann > Verbindungen mit dem Feldtelefon FFOB/ZB aufgebaut. Technik aus dem 1. > Weltkrieg OT Der FF OB/ZB (auch als FF 54 bekannt) wurde ab 1955 gefertigt. Er wurde ab Anfang der 1960er-Jahre flächendeckend bei der Bundes- wehr eingesetzt. Auch in diesen Tagen findet dieses Feldtelefon noch Verwendung – etwa vereinzelt beim THW. In den Anfangsjahren der BW kam der Feldfernsprecher 33 zum Einsatz, den die Deutsche Wehrmacht ab 1934 nutzte.
Ich weiß nicht was ihr habt, mein SEM25 lief zu meiner Bw-Zeit einwandfrei. Erstaunt hat mich damals, daß man bei völlig verrauschten Empfang oftmals noch problemlos die Fernschreiben empfangen konnte. Vielleicht waren SEM70 und aufwärts schlechter?
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