Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 2 Leitermessung versus 4 Leitermessung


von Ludi (Gast)


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Hallo zusammen,
kannn man zur genauen Bestimmung des ohmischen Widerstandes anstelle 
einer 4 Leitermessung auch eine Zweileitermessung nehmen und davor 
einfach Nullen(Quasi beide messspitzen zusammen halten und diesen Offset 
rausrechnen). Wäre das genauso genau?

Viele Grüße
Ludi

: Verschoben durch Moderator
von Günni (Gast)


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Bei einer 2-Leitermessung wird neben dem Widerstand selbst immer auch 
der Widerstand der Zuleitungen und der Kontaktstellen mit gemessen. Wenn 
man die Prüfspitzen zusammenhält, findet das ja nicht "unten" am 
Widerstand selbst statt. Wenn man den "Offset" der anderen Widerstände 
herausrechnen will, müsste man den Widerstand mit "Null-Ohm" brücken 
(also ohne jegliche Übergangswiderstände). Das ist praktisch nicht 
machbar. Deshalb geht für eine genaue Widerstandsmessung an der 
4-Leitermessung kein Weg dran vorbei.

von W.S. (Gast)


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Ludi schrieb:
> Wäre das genauso genau?

Nein, nicht genau so, sondern eher ein Notbehelf, wenn man es anders 
nicht kann, wie z.B. beim portablen Digitalmultimeter, was nur 2 Buchsen 
hat und wo obendrein auch noch der Übergangswiderstand des Drehschalters 
mit hineinspuckt.

W.S.

von Lotta  . (mercedes)


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Kleine und ganz kleine Widerstände solltest Du
mit der 4-Leitermethode messen, das ist genauer,
da "rechnest" Du die Meßschnüre quasi raus.
Für größere Widerstände ab rund 100 ohm ist
2-Leitermessung ok

mfg

: Bearbeitet durch User
von A. S. (Gast)


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Lotta  . schrieb:
> Für größere Widerstände ab rund 100 ohm ist
> 2-Leitermessung ok

Zweileitermessung ist quasi immer OK, wenn der Kontaktierungswiderstand 
in jedem Fall vernachlässigbar ist.

Hat der Widerstand z.B. eine Oxydschicht und der Kontaktwiderstand ist 
1000R, so geht das voll in den Messwert ein, also 1100R statt 100R.

Bei 4-Leiter-Messung und typischem Innenwiderstand von DMM ist der 
Messwert 100,00 Ohm.

von Jörg R. (solar77)


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Ludi schrieb:
> kannn man zur genauen Bestimmung des ohmischen Widerstandes..

Du schreibst nichts zum ungefähren Widerstandsbereich den du messen 
möchtest. Deshalb die Frage ob Du den Sinn einer Vierleitermessung 
kennst und wie sie funktioniert?

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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W.S. schrieb:
> Nein, nicht genau so, sondern eher ein Notbehelf, wenn man es anders
> nicht kann, wie z.B. beim portablen Digitalmultimeter, was nur 2 Buchsen
> hat und wo obendrein auch noch der Übergangswiderstand des Drehschalters
> mit hineinspuckt.

Mit jedem portablen Digitalmultimeter kann man eine 4-Leiter Messung 
machen. Man braucht nur ein Netzteil, das einen ausreichend konstanten 
Strom liefert.

von Wolfgang (Gast)


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Lotta  . schrieb:
> da "rechnest" Du die Meßschnüre quasi raus.
> Für größere Widerstände ab rund 100 ohm ist
> 2-Leitermessung ok

Die Messschnüre werden dabei überhaupt nicht rausgerechnet. Deren 
Widerstand geht in die Messung einfach nicht ein, weil Stromeinspeisung 
und Spannungsmessung über separate Leitungen erfolgen.

von MaWin (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Mit jedem portablen Digitalmultimeter kann man eine 4-Leiter Messung
> machen. Man braucht nur ein Netzteil, das einen ausreichend konstanten
> Strom liefert.

Man kann auch mit jeder Socke einen Widerstandswert auf 4 
Nachkommastellen ermitteln. Man braucht halt nur noch ein 
Präzisionsmultimeter dazu.

Mann, die Herleitungen um irgendwelche Sonderlockenmeinungen unters Volk 
zu werfen werden immer abstruser.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Zumindest im Elektrobereich ist das doch Stoff im 1. Lehrjahr. Grübel

von Nasenbär (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Die Messschnüre werden dabei überhaupt nicht rausgerechnet

Genau deshalb schrieb sie das Wort „quasi“ in die Erklärung!
Zieh die Ärmelschoner aus! Besserwisser du bist!
Schönen Sonntag noch!

von Klaus B. (butzo)


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Ludi schrieb:
> Hallo zusammen,
> kannn man zur genauen Bestimmung des ohmischen Widerstandes anstelle
> einer 4 Leitermessung auch eine Zweileitermessung nehmen und davor
> einfach Nullen(Quasi beide messspitzen zusammen halten und diesen Offset
> rausrechnen).
Ja geht, du musst die schwankenden Übergangswiderstände zu Messstelle 
nur konstant halten und vorher exakt bestimmen.

Empfehle eine vorab Vierleitermessung der Übergangswiderstände zwischen 
Messobjekt und Prüfkabel :-)

Bei << 1 Ohm wird Zweileiter unhandlich, bei 1 µOhm sind selbst bei 
Vierleitermessung große Prüfströme sinnvoll.

Wie immer: so genau wie erforderlich, aber nicht mehr.


Butzo*aussen

von Michael (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Mit jedem portablen Digitalmultimeter kann man eine 4-Leiter Messung
> machen. Man braucht nur ein Netzteil, das einen ausreichend konstanten
> Strom liefert.

Genau.
Easy und funktioniert

http://afug-info.de/Tipps-Tricks/milliOhm-messen/

von Michael (Gast)


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Wie Jörg schon richtig fragte, für welchen Widerstandsbereich meinst du.

von Jörg R. (solar77)


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Klaus B. schrieb:
> Bei << 1 Ohm wird Zweileiter unhandlich, bei 1 µOhm sind selbst bei
> Vierleitermessung große Prüfströme sinnvoll.

Das Keithley DMM6500 löst bis 1 µOhm auf. Im 1R Messbereich fließt ein 
Strom von 10mA. Das ist jetzt nicht soviel;-)


Ludi schrieb:
> kannn man zur genauen Bestimmung des ohmischen Widerstandes anstelle
> einer 4 Leitermessung auch eine Zweileitermessung nehmen und davor
> einfach Nullen(Quasi beide messspitzen zusammen halten und diesen Offset
> rausrechnen). Wäre das genauso genau?

Nein, und wozu sollte es die Vierleitermessung geben wenn es so einfach 
wäre?

Miss mit deiner Methode mal 1 mOhm mit einem 3,5 stelligem Messgerät das 
als kleinsten Messbereich 200 Ohm hat.

von W.S. (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Mit jedem portablen Digitalmultimeter kann man eine 4-Leiter Messung
> machen. Man braucht nur ein Netzteil,...

Das möchte ich mal sehen. Ich stelle mir gerade vor, du stehst auf der 
Baustelle und möchtest ein Netzteil haben...

W.S.

von pnp (Gast)


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W.S. schrieb:
> Wolfgang schrieb:
>> Mit jedem portablen Digitalmultimeter kann man eine 4-Leiter Messung
>> machen. Man braucht nur ein Netzteil,...
>
> Das möchte ich mal sehen. Ich stelle mir gerade vor, du stehst auf der
> Baustelle und möchtest ein Netzteil haben...
>
> W.S.

Wer hat was von Baustelle gesagt? Es ging darum, dass man nicht 
unbedingt ein Messgerät mit Vierleiter-Anschluss braucht. Wie du jetzt 
auf Baustellen-Einsatz kommst, ist mir schleierhaft.

von Jörg R. (solar77)


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W.S. schrieb:
> Wolfgang schrieb:
>> Mit jedem portablen Digitalmultimeter kann man eine 4-Leiter Messung
>> machen. Man braucht nur ein Netzteil,...
>
> Das möchte ich mal sehen. Ich stelle mir gerade vor, du stehst auf der
> Baustelle und möchtest ein Netzteil haben...

Wenn Du solche Messungen auf einer Baustelle machen musst, und nicht 
über das passende Equipment verfügst, tust du mir leid.

von W.S. (Gast)


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pnp schrieb:
> Wer hat was von Baustelle gesagt?

Na, ICH

Also, ein Ohmmeter zusammen mit einem (Labor)-Netzteil benutzen zu 
wollen oder so einen Vorschlag zu machen, ist schlichtweg albern.

Man kann sich im Labor mit 2 Voltmetern und einem Referenzwiderstand 
behelfen oder ein Volt- und ein Amperemeter benützen, um damit Messungen 
mit Kelvin-Kontakten zu machen, aber sowas setzt einen Aufbau voraus, 
der sich denn doch erheblich von einem üblichen fertigen DMM 
unterscheidet. Das ist der Punkt.

W.S.

von pnp (Gast)


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W.S. schrieb:
> Also, ein Ohmmeter zusammen mit einem (Labor)-Netzteil benutzen zu
> wollen oder so einen Vorschlag zu machen, ist schlichtweg albern.

Schon wieder nix verstanden. Kein Ohmmeter, sondern ein Multimeter, weil 
die Spannung gemessen werden muß. Denn: R=U/I

von Jörg R. (solar77)


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W.S. schrieb:
> Also, ein Ohmmeter zusammen mit einem (Labor)-Netzteil benutzen zu
> wollen oder so einen Vorschlag zu machen, ist schlichtweg albern.

Hat auch niemand gemacht.

von pnp (Gast)


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Jörg R. schrieb:
> Hat auch niemand gemacht.

W.S. schrieb:
> Na, ICH

:-)

von Harald W. (wilhelms)


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Lotta  . schrieb:

> Kleine und ganz kleine Widerstände solltest Du
> mit der 4-Leitermethode messen, das ist genauer,
> da "rechnest" Du die Meßschnüre quasi raus.
> Für größere Widerstände ab rund 100 ohm ist
> 2-Leitermessung ok

Für Widerstände zwischen ca. 5 Ohm und 100 Ohm ist die Methode
der Nullwiderstandsmessung noch tragbar. Unter 1Ohm ist m.E.
die 4Draht-Methode zwingend notwendig. Wobei die Stromquelle
nicht unbedingt im Meßgerät eingebaut sein muss, sondern man
kann auch z.B. ein externes Netzteil nehmen.

von Werner H. (werner45)


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Jhr habt ja alle Recht!

Aber auch Widerstände unter 1 Ohm messe ich mit dem DMM, zum 
Einsortieren oder Überprüfen geht das locker, weil man maximal 3 Stellen 
braucht (oft genügen 2). Meßspitzen kurzschließen und die REL-Taste 
(relativ) drücken, das kompensiert den Leitungswiderstand. Auf der 
Baustelle geht das auch.

Für genauere Messungen geht die Wheatstone-Meßbrücke, die mißt oft weit 
genug runter. Für zu kleine Werte die Kelvinbrücke, das ist dann 4draht. 
Wenns tatsächlich noch genauer sein müssen sollte, wird halt die olle 
Stöpselwiderstandsdekade mit Spiegelgalvanometer aufgebaut, liefert dann 
mehr als 4 Stellen. Geht aber nicht mehr auf der Baustelle.

von Manfred (Gast)


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Werner H. schrieb:
> Meßspitzen kurzschließen und die REL-Taste (relativ) drücken,

So das DMM diese Funktion denn hat!

> Für zu kleine Werte die Kelvinbrücke, das ist dann 4draht.

Die natürlich jeder Bastler auf dem Tisch hat! Für mich ist es 
realistisch, aus einem Labornetzteil Strom zu speisen und mit zwei 
anständigen DMM Strom / Spannung zu messen.

> Aber auch Widerstände unter 1 Ohm messe ich mit dem DMM, zum
> Einsortieren oder Überprüfen geht das locker

Einsortieren und Fehlersuche sind eine Sache, einen Widerstand genau 
auszumessen, eine andere. Gucke ich meinen Multimeterzoo an, weichen die 
bei Widrstandsmessungen untereinander deutlich ab, während sie sich bei 
Spannung und Strom sehr gut einig sind.

von Michael (Gast)


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Manfred, das sehe ich komplett genauso.
Deshalb hatte ich auch das Video verlinkt. Das klappt super.

von Rainer V. (a_zip)


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Manfred schrieb:
> So das DMM diese Funktion denn hat!

Also meins hat das...heißt da "Zero" und wenn ich dann auch noch 
Autorange ausschalte, dann bleiben keine Wünsche offen. Fall doch, dann 
muß halt die 4-Leiter-Messung her :-)
Gruß Rainer

von Elektrofan (Gast)


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Und falls mal Widerstände mit vorab eingebauten 4 Anschlüssen gegeben
sein sollten, könnte besonders bei Experten/iNNen mit der ausgereiften
Technik-Kompetenz von Netzspeicher-, Kobold- und Leistungs-Gigabytes
u.ä.- die Frage aufkommen, welche Funktion die zwei zusätzlichen
[aus Plastik(!), also definitiv NICHT Bio-konform hergestellten]
Klemmen haben könnten ...?

von W.S. (Gast)


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Elektrofan schrieb:
> aus Plastik(!)

Leitplastik?

Naja, dieser Thread ist schon ganz schön ins Schlingern gekommen. Im 
Grunde fragte der TO danach, ob eine Messung mit Kelvinkontakten und 
eine ohne Kelvinkontakte, aber mit rechnerischem Entfernen der diversen 
Kontakt- und Leitungswiderstände als gleichwertig anzusehen seien.

Dazu sage ich NEIN, wenngleich auch man sich in den Fällen, wo das 
Meßgerät keine Kelvin-Kontaktierung vorsieht, mit dem rechnerischen 
Abziehen der störenden Kontaktwiderstände behelfen kann.

W.S.

Beitrag #6832903 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6832929 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Harald W. (wilhelms)


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W.S. schrieb:

> mit dem rechnerischen Abziehen der störenden Kontaktwiderstände behelfen

Ja, es gibt eben immer einen Unterschied zwischen einer behelfsmäßigen
Messung und einer richtigen Messung.

Beitrag #6833010 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6833026 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6833386 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Einer (Gast)


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Ähm, subtrahiert natürlich...

von Jörg R. (solar77)


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Wolfgang schrieb im Beitrag #6833026:
> Jörg R. schrieb:
>> Das Keithley DMM6500 löst bis 1 µOhm auf. Im 1R Messbereich fließt ein
>> Strom von 10mA.
>
> Ein genauer Blick in das Handbuch bzgl. der Messgenauigkeit verrät dann
> auch, wie vielen von den 6 1/2 Stellen man dann noch irgendwie trauen
> kann.

Ich habe auch überhaupt nichts von Messgenauigkeit geschrieben, sondern 
von Auflösung.

Das verwechseln Laien gerne;-)

Jörg R. schrieb:
> Das Keithley DMM6500 löst bis 1 µOhm auf. Im 1R Messbereich fließt ein
> Strom von 10mA. Das ist jetzt nicht soviel;-)

: Bearbeitet durch User
von Einer (Gast)


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Ähm, drehen die Moderatoren durch?

Warum wurde mein Beitrag, dass gute Messgeräte die Polarität vom 
Messstrom umpolen und die beiden Messungen subtrahieren um so die 
Thermospannungen rauszurechnen, gelöscht?

Und warum wurde mein Rechtschreib-Korrektur-Beitrag völlig aus dem 
Zusammenhang stehen gelassen?

Geht's noch?

Beitrag #6834346 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Jörg R. (solar77)


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Einer schrieb:
> Ähm, drehen die Moderatoren durch?

Einer schrieb:
> Geht's noch?

Nein, nur vergreifst Du dich gewaltig im Ton;-(

Einer schrieb:
> Warum wurde mein Beitrag, dass gute Messgeräte die Polarität vom
> Messstrom umpolen und die beiden Messungen subtrahieren um so die
> Thermospannungen rauszurechnen, gelöscht?

Ich vermute weil der Nick des Users den Du u.a. zitiert hast zweifelhaft 
war.

PS: Wenn Du solche Fragen hast schreibe einen MOD an, denn dass ist 
keine Frage für einen Thread. Notfalls musst Du dich anmelden, schaffst 
Du schon👍


Einer schrieb:
> Und warum wurde mein Rechtschreib-Korrektur-Beitrag völlig aus dem
> Zusammenhang stehen gelassen?

Da fehlt ein Wort;-)

: Bearbeitet durch User
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