Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik bluetooth speaker output delay


von blueRF (Gast)


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hey leute,

hab hier einen billigen Anker SoundCore 2 , der sich leider nicht zum 
musikmachen mit egitarre eignet, delay mit mind. mehr als 200ms
getestet über den klinken eingang.

meine frage ist, kann man da was mit aufwand+- modifizieren um das zu 
reduzieren ?

danke <3

von DANIEL D. (Gast)


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Die einzige Erklärung warum das Ding sowas überhaupt macht, ist eine 
Korrektur vom Frequenzgang, ohne diese wird es sicher scheiße klingen. 
Äußerst fraglich ob das möglich ist, vielleicht ist die Korrektur, und 
die wahrscheinlich Class D Endstufe sogar ein IC, dann wäre dieses 
vorhaben sogar sehr nahe an unmöglich. Aber das können auch 2 getrennte 
ICs sein.

Naja aber das ist alles nur Rätzel raten, aber vermutlich lohnt sich so 
ein Vorhaben nicht.

von Nautilus (Gast)


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Leider Nein.
Der gute Sound wird in der Aktivbox durch einen DSP berechnet.
Dieser benötigt etwas Zeit.
Dafür brauchte der Hersteller kein Lautsprechergehäuse für den Klang zu 
konstruieren. Zu Großvaters Zeiten wurden dafür große Holzgehäuse 
gebaut. Da gab es keine Signalverzögerungen.
Für Musikanwendungen der Profis gibt es spezielle DSP, die sau teuer 
sind aber sehr kleine Verzögerungen aufweisen.

von DANIEL D. (Gast)


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Nautilus schrieb:
> Dafür brauchte der Hersteller kein Lautsprechergehäuse für den Klang zu
> konstruieren.

Und vor allem wurden passive Frequenzweichen verbaut, und wenn es nur 
ein RLC Schaltkreis für Breitbänder war. Alte große und teure Bauteile, 
sind in so einem Gerät natürlich fehl am Platz.

von Stefan F. (Gast)


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Die Audio Übertragung wird gepuffert und verzögert wiedergegeben, um 
Zeit für Fehlerkorrektur zu bekommen. Meine Yamaha HiFi Anlage verzögert 
sogar um 250ms.

von Gerhard Z. (germel)


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Meines Wissens liegt die Verzögerung rein in der Übertragung per 
Bluetooth begründet und hat mit dem Sound-DSP nichts zu tun. Nicht 
umsonst wird bei Programmen, die geringe Latenz voraussetzen (z.B. 
online jammen mit Jamulus) immer darauf hingewiesen, dass man unbedingt 
kabelgebundene Kopfhörer benutzen muss und kein Bluetooth.

von blueRF (Gast)


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Gerhard Z. schrieb:
> Meines Wissens liegt die Verzögerung rein in der Übertragung per
> Bluetooth begründet und hat mit dem Sound-DSP nichts zu tun. Nicht
> umsonst wird bei Programmen, die geringe Latenz voraussetzen (z.B.
> online jammen mit Jamulus) immer darauf hingewiesen, dass man unbedingt
> kabelgebundene Kopfhörer benutzen muss und kein Bluetooth.

ja ich wundere mich auch sehr, warum ein audio kabeleingangsignal derart 
verzögert wird, ich hatte einmal den gleichen gerätetyp "Bose SoundLink 
Mini" und bei dem hatte es nicht so sehr über den kabel eingang 
verzögert

Nautilus schrieb:
> Leider Nein.
> Der gute Sound wird in der Aktivbox durch einen DSP berechnet.
> Dieser benötigt etwas Zeit.
> Dafür brauchte der Hersteller kein Lautsprechergehäuse für den Klang zu
> konstruieren. Zu Großvaters Zeiten wurden dafür große Holzgehäuse
> gebaut. Da gab es keine Signalverzögerungen.
> Für Musikanwendungen der Profis gibt es spezielle DSP, die sau teuer
> sind aber sehr kleine Verzögerungen aufweisen.

was genau meinst du mit aktivbox,
interessant wäre auch noch wieviel % die produktionskosten steigen würde 
wenn  der hersteller diesen guten DSP chip verwendet hätte....

von blueRF (Gast)


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kann man sagen:
 das die audio DSP technologie im gegensatz zu herkömmlichen IC's die 
keine softwarebearbeitung durchführen.
 die soundqualität, bei jeder anwendung, erheblich verbessern ?
lautsprecher und BOX spezifikationen natürlich auch.

Nautilus schrieb:
> Dafür brauchte der Hersteller kein Lautsprechergehäuse für den Klang zu
> konstruieren.

sicher hat er doch ein gehäuse konstruiert, bei meinem Bose und Anker 
vergleich kann doch nicht so viel unterschied sein oder doch

von blueRF (Gast)


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bei soundqualität meine ich jetzt den klang nicht die verzögerung

von H. (Gast)


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blueRF schrieb:
> was genau meinst du mit aktivbox,
Aktivboxen sind generell Lautsprecher mit eingebautem Verstärker.

blueRF schrieb:
> interessant wäre auch noch wieviel % die produktionskosten steigen würde
> wenn  der hersteller diesen guten DSP chip verwendet hätte....

„Guter“/„Schlechter“ DSP, so kann man das nicht sehen. Das Gerät ist 
einfach nicht für Livesound ausgelegt. Es bringt doch nichts, da einen 
DSP für 10..20€ reinzunageln, den 99.999% der Nutzer nicht nutzen.

blueRF schrieb:
> "Bose SoundLink
> Mini" und bei dem hatte es nicht so sehr über den kabel eingang
> verzögert

Den kenne ich, klingt wie ein 80er Jahre Transistorradio. Könnte gut 
sein, dass da Klangverbesserung nur auf einem sehr niedrigen Niveau mit 
niedriger Latenz stattfindet.

von H. (Gast)


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blueRF schrieb:
> bei soundqualität meine ich jetzt den klang nicht die verzögerung

Bei Heise gab es mal einen Artikel, der die Soundbearbeitung in solchen 
Büchsen beschrieben hat. Da wird sehr viel getrickst, damit so eine 
kleine Büchse nach mehr klingt. Z.B. werden Bassfrequenzen quasi gegen 
andere Harmonische ersetzt, die auf dem gegebenen Setup druckvoller 
wiedergegeben werden können. Andere Originalfrequenzen, die nicht 
effektiv wiedergegeben werden können und das Chasssis einfach nur 
mechanisch beschäftigen würden, werden rausgenommen. Das alles kostet 
Rechenzeit. Es ist nicht nur die althergebrachte Klangregelung.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Nö, es ist sicher nicht der DSP, der die Verzögerung macht, sondern eben 
die BT Übertragung. Mein E-Bass Verstärker ist eine Eigenkonstruktion 
mit dem DSP TAS3208 von TI - und da verzögert nichts mehr als 1ms. Und 
da läuft das Signal über 2 Stück 7-Band EQ, Loudness Filter und Limiter 
im DSP.
Die Konstruktion kann man sich hier anschauen:
https://www.schoeldgen.de/bassalizer/index3.html

von H. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Nö, es ist sicher nicht der DSP, der die Verzögerung macht, sondern eben
> die BT Übertragung.

Wäre sofort bei Dir gewesen, wenn er nicht das hier gesagt hätte:

blueRF schrieb:
> getestet über den klinken eingang.

Allerdings könnte es natürlich sein, dass auch der LineIn aufgrund der 
möglichen BT-Kopplung von zwei Boxen künstlich verzögert wird.

von Stefan F. (Gast)


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blueRF schrieb:
> kann man sagen:
>  das die audio DSP technologie im gegensatz zu herkömmlichen IC's die
> keine softwarebearbeitung durchführen.
>  die soundqualität, bei jeder anwendung, erheblich verbessern ?

Nein. Jede Abweichung zum Original kann man auch als Verschlimmbesserung 
betrachten. Es hängt davon ab, ob die Veränderung vom Hörer erwünscht 
war.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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H. schrieb:
> Allerdings könnte es natürlich sein, dass auch der LineIn aufgrund der
> möglichen BT-Kopplung von zwei Boxen künstlich verzögert wird.

Das wäre die einzige logische Erklärung, die Verzögerung müsste dann 
evtl. einstellbar sein.
Denn so schlecht kann man einen DSP gar nicht programmieren, das er 
unabsichtlich 200ms oder mehr verzögert.

von IC (Gast)


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Ich war selber schon tiefer in Bluetooth-Stacks drinen und habe 
Bluetooth Audio mal auf nem Cypress als auch auf dem Espressif SoC 
gemacht.

Der DSP selber ist kein Problem. Selbst wenn der 10 IIR filter 
durchrechnet um den Lautsprecher zu entzerren macht das faktisch keine 
hörbare Latenz.

Das Delay kommt hauptsächlich durch das Buffering zustande.
Je nach Abstand vom Smartphone zum empfangenden Bluetooth-Controller und 
Wänden zwischen drin kann es sein, dass die Datenpakete "sehr" 
unregelmäßig effektiv sauber empfangen werden.

Ist schon nicht so unüblich, dass man da Größenordnung 10k Samples 
"buffert um drop-outs zu verhindern. Wenn man da dann bei 44.1k oder 48k 
sample-rate ist, ist man dann schnell bei den 250ms die du am Messen 
bist.

von blueRF (Gast)


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DSP ist ja ein weitreichender begriff

DSP bei audioanwendungen beeinhaltet immer mind. einen ADC und/oder DAC
wenn aber KEINE audio-spektrum-software-nachbearbeitung stattfindet, 
sollte es mit dem delay aber wirklich keine probleme geben.

WIRELESS audio übertragung
problem delay

kabel audio übertragung
delay sehr einfach niedrig zu halten

korrigiert mich

von blueRF (Gast)


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d.h. der hersteller hat die software in diesem billigen gerät "Anker 
Soundcore2" sehr schlecht implementiert

von H. (Gast)


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blueRF schrieb:
> d.h. der hersteller hat die software in diesem billigen gerät "Anker
> Soundcore2" sehr schlecht implementiert

Das könnte man sagen, wenn das Gerät den primären Einsatzzweck nicht gut 
beherrscht. Ich denke, dass Du in erster Linie für den beabsichtigten 
Zweck einfach das falsche Gerät gekauft hast.

von blueRF (Gast)


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> Das könnte man sagen, wenn das Gerät den primären Einsatzzweck nicht gut
> beherrscht. Ich denke, dass Du in erster Linie für den beabsichtigten
> Zweck einfach das falsche Gerät gekauft hast.

ich benutze ihn auch oft um damit auf max lautstärke musik zu hören, bin 
damit einigermaßen zufrieden,

aber das ist ja so, zeit = geld = bessere software

von blueRF (Gast)


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interessant wäre wie es ganz genau mit der software hier aussieht, ob
  das nur minimalste veränderungen im code gewesen wären, auf was man 
achten hätte müssen , hmm

von H. (Gast)


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blueRF schrieb:
> aber das ist ja so, zeit = geld = bessere software

Du scheinst einen Schuldigen zu suchen wo es keinen Schuldigen gibt. Du 
kannst z.B. auch mit einem ungeeigneten BT-Kopfhörer (mit normaler 
Latenz) kein TV schauen. Ist deswegen der Kopfhörer-Hersteller unfähig 
zur Software-Optimierung?

von blue rf (Gast)


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Thread ready to be closed :-)

Wann werden die eigentlich hier gelöscht, oder wird alles auf ewig 
gespeichert?

von Rolf M. (rmagnus)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Die Audio Übertragung wird gepuffert und verzögert wiedergegeben, um
> Zeit für Fehlerkorrektur zu bekommen. Meine Yamaha HiFi Anlage verzögert
> sogar um 250ms.

Aber wozu braucht er am analogen Klinkeneingang eine Fehlerkorrektur?

blueRF schrieb:
> kann man sagen:
>  das die audio DSP technologie im gegensatz zu herkömmlichen IC's die
> keine softwarebearbeitung durchführen.
>  die soundqualität, bei jeder anwendung, erheblich verbessern ?

So pauschal kann man das natürlich nicht sagen. Und was eine 
Verbesserung ist, kann auch sehr subjektiv sein. Aber wenn man eien Box 
hat, die klein und billig aufgebaut ist und damit von sich aus nicht 
besonders toll klingen würde, kann man mit einem DSP ein bisschen was 
retten.
Deshalb klingen auch die Lautsprecher in Handys überraschend gut, wenn 
man bedenkt, dass die nur ein paar Millimeter groß sind.

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Nein. Jede Abweichung zum Original kann man auch als Verschlimmbesserung
> betrachten. Es hängt davon ab, ob die Veränderung vom Hörer erwünscht
> war.

Lautsprecher verursachen durch ihre Mechanik und die Elektronik des 
Verstärkers immer eine Abweichung zum Original. Einen DSP kann man 
unter anderem auch dafür nutzen, solche Abweichungen zu kompensieren.
Natürlich gibt's aber auch einige (digitale, aber auch analoge) Tricks, 
um das Signal bewusst zu verfälschen, so dass es für den 
Gelegenheitshörer "satter" oder "kräftiger" klingt. Und die werden im 
Hifi-Bereich praktisch immer angewendet. Oft sind die Leute überrascht, 
wie "platt" etwas klingt, wenn man es mal auf einem wirklich neutralen 
System wiedergibt, das maximal auf unverfälschten Klang ausgelegt ist.

von Stefan F. (Gast)


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H. schrieb:
> Du kannst z.B. auch mit einem ungeeigneten BT-Kopfhörer
> (mit normaler Latenz) kein TV schauen.

Mein Fernseher hat dafür extra eine Einstellung.

Zurück zur Musikanlange von blueRF:

Rolf M. schrieb:
> Aber wozu braucht er am analogen Klinkeneingang eine Fehlerkorrektur?

Keine Ahnung. Ich vermute, dass der analoge Eingang den selben Puffer 
durchläuft. Vielleicht war das so einfacher oder billiger zu 
implementieren. Es ist halt das falsche Produkt für diesen 
Anwendungsfall.

von H. (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Mein Fernseher hat dafür extra eine Einstellung.

Dein TV hat eine einstellbare BILDverzögerung? Wo wird denn gepuffter? 
Interne HDD? Und die ist für Kopfhörer getrennt einstellbar? Oder muss 
man jedesmal wieder justieren? Nebenbei gibt es noch den relativ 
häufigen Anwendungsfall, dass eine schwerhörige Person Kopfhörer benutzt 
werden die anderen Personen parallel ohne Kopfhörer schauen.

von Stefan F. (Gast)


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H. schrieb:
> Dein TV hat eine einstellbare BILDverzögerung?

Ja

> Wo wird denn gepuffter?

Keine Ahnung, aber es funktioniert. Vermutlich in einem RAM. Davon hat 
er offenbar ziemlich viel. Wenn uns die Internet-Verbindung abbricht, 
läuft Netflix noch etwa 2 Minuten lang weiter, bevor es stoppt.

> Und die ist für Kopfhörer getrennt einstellbar?

Das wäre schön, aber nein. Es gibt nur zwei Einstellungen, eine für 
Bluetooth und eine für den optischen Ausgang.

Das ist kein speziell teurer Fernseher, sondern eins der billigsten 
Modelle von Samsung.

von H. (Gast)


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Okay, Tonverzögerung war mir bekannt, Bildverzögerung noch nicht.

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