Forum: HF, Funk und Felder Reparatur R&S SMG Meßsender


von Volker S. (sjv)


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Hallo,
Habe Probleme bei der Reparatur eines SMG. Die Oszillatorbg. hat 2 
Oszillatoren mit identischer Schaltung, die den Bereich 500-753 u. 
754-1000MHz abdecken, wobei der erste nicht schwingt.
Spg. und Ströme der Transistoren sind identisch. Die Umschaltung erfolgt 
an den Eing. 1 u. 2 mit TTL-Pegel. Habe auch die Diodenstrecken der 
Transistoren geprüft.
Die Abstimmspannung speise ich extern ein. Sie wird normal vom 
Phasendetektor erzeugt und ist beim defekten Osz. 0V, bei 754 MHz 
springt sie auf 2,8V. Das Oszillatorsignal messe ich am Ausg. der Bg. 
mit einem SA.
Hat jemand eine Idee was defekt sein könnte?

: Bearbeitet durch User
von Thomas W. (goaty)


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Keine Ahnung, aber was ist mit der BB405 ? Geht die ?

von hard worker (Gast)


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Volker S. schrieb:
> Hat jemand eine Idee was defekt sein könnte?

Volker S. schrieb:
> Spg. und Ströme der Transistoren sind identisch.

Nachdem der Oszillator-Transistor mit einer Stromquelle ein-
geprägt ist kann es sein dass der Transistor zwar den Strom
führt aber trotzdem kaputt ist. Ich würde versuchshalber
erst mal nur den Transistor austauschen.

Dann später, wenn nichts geht, die Varaktoren durch eine
Festkapazität ersetzen.

von Petra (Gast)


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Schau mal ob über den Transistor V80 / V85 die Versorgungsspannung für 
den Oszillator kommt.

von Petra (Gast)


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PS: Prüfe sämtliche rote Elkos im Gerät auf Risse. Speziell wo es warm 
wird, sind die oft kapazitätslos.

von hard worker (Gast)


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Petra schrieb:
> Schau mal ob über den Transistor V80 / V85 die Versorgungsspannung für
> den Oszillator kommt.

Volker S. schrieb bereits im Beitrag #6830931:
> Spg. und Ströme der Transistoren sind identisch.

von herbert (Gast)


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Funktioniert die Umschaltung mit den Schaltdioden V118,V98?

von Ralph B. (rberres)


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Sind die ganzen Kondensatoren auf der Leiterplattenunterseite?

Wenn ja dann würde ich mal überprüfen, ob nicht einer der 
SMD-Kondensatoren einen Haarriss hat. Das können ganz tolle Effekte 
ergeben.

Da die DC Spannungen ja offensichtlich stimmen, kann es fast nur ein 
Frequenzbestimmendes Bauteil sein, Ich tippe am ehesten auf ein 
Kondensator.

Und wie Petra schon geschrieben hat, erneure diese kaminroten 
Rödersteinelcos. Sie sind ein Quell der Freude.

Ralph Berres

von Volker S. (sjv)


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Hallo,
Die Kapazitätsdioden und die Schaltdioden hab ich mit dem DMM geprüft. 
Den Signalweg habe ich auch mit einem Meßsender geprüft, mit einer 
Drahtschleife in den Leitungskreis eingekoppelt, kann man das Signal am 
Ausgang messen. Alle mit * gekennzeichneten Bauelemente sind SMD auf der 
Lötseite. Die Röderstein Elkos sehen noch gut aus, wohl bedingt durch
die geringe Nutzung des Gerätes. Ich werde es mit einen neuen Transistor 
versuchen, wenn der nicht hilft, muß man weitersehen.

M.f.G.

von Ralph B. (rberres)


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Volker S. schrieb:
> Die Röderstein Elkos sehen noch gut aus, wohl bedingt durch
> die geringe Nutzung des Gerätes.

Das muss nichts heisen. Die Dinger trocknen mit der Zeit aus ungeachtet, 
ob das Gerät benutzt wird oder nicht.

Schaue dir die SMD Kondensatoren unte einer Lupe oder Mikroskop genau 
an, ob nicht einer von denen Risse hat. Das ist ein beliebter Fehler, 
und hat schon so für manche AHA-Effekte gesorgt. Besonders die , welche 
für die Rückkopplung zuständig sind habe ich in Verdacht.

Das es der Transistor ist, dagegen spricht, das die Gleichspannungen an 
Basis und Kollektor ziemlich genau stimmen.

Ralph Berres

von Michael M. (michaelm)


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Ralph B. schrieb:
> ...Das muss nichts heisen. Die Dinger trocknen mit der Zeit aus ungeachtet,
> ob das Gerät benutzt wird oder nicht....

Das bestätige ich gerne.
Die Sauberkeit der Betriebsspannung lässt sich zunächst schnell per 
Scope prüfen; der Tausch der Elkos (ROE EK) ist jedoch sehr sinnvoll.

Ein leichter Weg zur Fehlereingrenzung: Mechanisch die Platine leichter 
(!) Spannung aussetzen, evtl. durch Klopfen mit isoliertem Material auf 
der Oberfläche. Das spart u.U. eine (mehrmalige) Montagearbeit.
Analog-Messgerät ist hier vorteilhaft, weil man kurze DC-Sprünge besser 
erkennt. ;-)

Michael

von Ralph B. (rberres)


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Michael M. schrieb:
> Das spart u.U. eine (mehrmalige) Montagearbeit.
> Analog-Messgerät ist hier vorteilhaft, weil man kurze DC-Sprünge besser
> erkennt. ;-)

Ich glaube nicht das es sich um einen DC-Arbeitspunktangelegenheit 
handelt, sondern eher das im Rückkopplungsweg eine zu hohe Dämpfung 
aufgetreten ist.

Deswegen würde ich die dafür zuständigen SMD Kondensatoren näher 
untersuchen.

Ralph Berres

von Michael M. (michaelm)


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Moin Ralph,

nein nein, nicht die Arbeitspunkte (kein/wenig Zweifel), aber z.B. die 
Steuerspannung f. d. VariCaps wäre interessant zu untersuchen, ob sie 
bei leichtem Druck/Zug auf der Platine Sprünge macht bzw. die PLL 
rastet.

Michael

von Volker S. (sjv)


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Michael M. schrieb:
> die
> Steuerspannung f. d. VariCaps wäre interessant zu untersuchen, ob sie
> bei leichtem Druck/Zug auf der Platine Sprünge macht bzw. die PLL
> rastet.
Der 2. Oszillator (754-1000MHz) funktioniert einwandfrei und macht bei 
der Grobabstimmung 1 MHz Schritte. Die Baugruppen sind wegen der 
Schirmbleche sehr starr und lassen sich kaum verformen.

M.f.G.

von Michael M. (michaelm)


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Volker S. schrieb:
> ...und lassen sich kaum verformen.

Das habe ich mir auch gedacht; Wie sieht es mit vorsichtigem Klopfen 
aus?
Michael

von Volker S. (sjv)


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Michael M. schrieb:
> Wie sieht es mit vorsichtigem Klopfen aus?
Das kann man versuchen.

von Ralph B. (rberres)


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Michael M. schrieb:
> aber z.B. die
> Steuerspannung f. d. VariCaps wäre interessant zu untersuchen, ob sie
> bei leichtem Druck/Zug auf der Platine Sprünge macht bzw. die PLL
> rastet.

da diese VFO Steuerspannung ja die gleiche ist, welche auch den zweiten 
Oszillator steuert, der zweite Oszillator aber einwandfrei funktioniert, 
kann der Fehler eigentlich nicht aus dem Phasenvergleicher kommen.

Es scheint offensichtlich das der Oszillator überhaupt nicht schwingt.

Volker S. schrieb:
> Die Kapazitätsdioden und die Schaltdioden hab ich mit dem DMM geprüft.

Ganz ausschließen lassen sich die Kapazitätsdioden trotzdem nicht, denn 
sie werden in Sperrrichtung betrieben, mit dem DMM misst du aber in 
Durchlassrichtung deine ca. 0,7 Volt.

Aber das es die Kapazitätsdioden sind glaube ich eher nicht. Selbst wenn 
die defekt wären müsste der Oszillator auf irgend einer Frequenz 
schwingen, welche durch parasitäre Kapazitäten bestimmt wird.

Um das aufzudecken könntest du ja mal parallel zu den beiden 
Kapazitätsdioden mal Festkondensatoren löten, welche ein paar Pikofarad 
haben, und die VCO Spannung mit einen maximalen Wert an Stelle der 
Spannung aus dem Phasenvergleicher einspeisen.

Dann muss er schwingen. Es sei denn der Fehler liegt im 
Rückkopplungsnetzwerk C90 C91 C93 C94 C95 C99 an C97 fällt mir schwer zu 
glauben, das der es wäre. Diese Kondensatoren würde ich mal näher 
untersuchen.

Ralph Berres

von Michael M. (michaelm)


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Volker S. schrieb:
> Die Abstimmspannung speise ich extern ein. Sie wird normal vom
> Phasendetektor erzeugt und ist beim defekten Osz. 0V, bei 754 MHz
> springt sie auf 2,8V.

Ralph B. schrieb:
> da diese VFO Steuerspannung ja die gleiche ist, welche auch den zweiten
> Oszillator steuert, der zweite Oszillator aber einwandfrei funktioniert,
> kann der Fehler eigentlich nicht aus dem Phasenvergleicher kommen.

Ja, sie kommt aus galvanisch identischer Quelle (PLL), aber wenn der 
Oszillator seinen Dienst verweigert, dann ist sie in dem Fall ja 0 
anstatt 2,8 V, wie Volker bereits sagte.

Michael

von Ralph B. (rberres)


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Michael M. schrieb:
> Ja, sie kommt aus galvanisch identischer Quelle (PLL), aber wenn der
> Oszillator seinen Dienst verweigert, dann ist sie in dem Fall ja 0
> anstatt 2,8 V, wie Volker bereits sagte.

ja weil die Regelspannung wegen fehlender Ist Frequenz  am 
Phasenvergleicher am Poller hängt.

Ralph Berres

von Volker S. (sjv)


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Ich hab die SMD Kondensatoren auf der Lötseite mit dem Mikroskop 
kontrolliert und nichts finden können. Dann hab ich den BFR96 erneuert( 
von R&S über dataTec bezogen), das hat am Fehler nichts geändert. Auch 
verstellen des Trimmers R92 ändert nichts.
Wenn ich über einen kleinen C ein 720MHz Signal in die Auskoppelwicklung 
einspeise und man den Oszillator um 720 MHz herum abstimmt, setzt die 
Schwingung ein. Dann kann ich die Einspeisung abschalten und der 
Oszillator schwingt weiter. Die Abstimmung funktioniert dann von 753-625 
MHz, da setzt der Oszillator aus und schwingt auch nicht wieder an.
Der Oszillator ist vom Negativ-Impedanz Typ und kein Klassischer mit 
Rückkopplung. Die negative Impedanz an der Basis des Transistors 
entdämpft den Schwingkreis und erzeugt so die Schwingung.
Kannn es sinnvoll sein den Transistor durch eine andere Type zu 
ersetzen?
Ich habe noch BFY90.

von hard worker (Gast)


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Messe doch mal beim funktionsfähigen, eingeschalteten Nachbar-
Oszillator die Spannung am Emitter, vorzugsweise am Kollektor
der Stromquelle V90 bzw V110. Geschätzt müssten da ca. -10V
anliegen damit der Oszillator anständig Hub hat schwingen
zu können. Beide Transistoren sollten ja etwa den gleichen
Arbeitspunkt haben. Haben sie den? Und Ube ist jeweils ok?
Der Strom durch die BFR95 lässt sich ja durch Messen der
Spannung an R90 / R100 überprüfen, ist der jeweils plausibel?

Sorge sicher dafür dass die Oszillatoren eingeschaltet sind,
evtl. direkt an R80 / R100 ein TTL Signal anlegen (ohne
die nicht sichtbare TTL-Ansteuerung zu beschädigen).

Wenn noch nichts stabil schwingt würde ich sukzessive die
Kondensatoren (Spannungsteiler C94,C95) in kleinem Maße
variieren. C99 könnte man mal versuchshalber weglassen. Der
verbessert die Schwingneigung ja nicht.

Evtl. wurde vom Design her eine zu geringe Anschwing-Reserve
vorgesehen wodurch bei Bauteil-Streuung Ausfälle vorkommen
können. Ralph Berres hat ja auch schon die Haar-Riss-Problematik
bei SMD-Cs angesprochen. Einfach die Kondensatoren mal aus-
und wieder einlöten kann nicht schaden, dabei würde dann ein
gebrochenes Teil auffallen.

Ein Foto der anderen Seite der Platine wäre auch aufschlussreich.

von Petra (Gast)


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Auf der Seite, im Nebenraum sind braune, längliche Verstärker. Da hatte 
ich seinerzeit schon öfters Ausfälle. Kann man sehr gut mit einem HF 
Voltmeter messen oder auch mit einem 500 MHz Oszi Tastkof und einem 
Spaektrumanalyzer. Auf die genauen dB musste ich nicht achten, entweder 
sie verstärken oder sie waren tot.
Den Oszillator ohne Deckel zu betreiben kann leicht in die Irre führen. 
Probiere mal die Frequenzverschiebung aus, wenn der Regelkreis eine 
Fixspannung hat, und der Oszillator schwingt. Hatte auch schon Fälle, da 
hat er seinen Dienst verweigert. Ein gut aufliegendes Blech über den 
Oszillatorkäfig sollte reichen.

von Robert M. (r0bm)


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Volker S. schrieb:
> Wenn ich über einen kleinen C ein 720MHz Signal in die Auskoppelwicklung
> einspeise und man den Oszillator um 720 MHz herum abstimmt, setzt die
> Schwingung ein. Dann kann ich die Einspeisung abschalten und der
> Oszillator schwingt weiter. Die Abstimmung funktioniert dann von 753-625
> MHz, da setzt der Oszillator aus und schwingt auch nicht wieder an.
> Der Oszillator ist vom Negativ-Impedanz Typ und kein Klassischer mit
> Rückkopplung. Die negative Impedanz an der Basis des Transistors
> entdämpft den Schwingkreis und erzeugt so die Schwingung.
> Kannn es sinnvoll sein den Transistor durch eine andere Type zu
> ersetzen?

Der Oszillator scheint ja schwingwillig zu sein, benötigt aber etwas 
Starthilfe. Um dies zu ändern, versuche es mit 1...2pF parallel zu C99 
(optional auch noch C91) um den negativen Realteil der Eingangsimpedanz 
zu erhöhen. Im Anhang sieht man, dass dadurch S11 von 1,3 auf ca. 1,6 
gesteigert werden kann und das Maximum im gewünschten Frequenzbereich 
liegt. Verwendet wurde ein BFQ149 @ 10V/15mA (BFR96(S) in SMD). 
Alternativ ließe sich auch C94 um ein paar pF verkleinern.

Nachtrag:
Versuche auch an Trimmer C97 zu drehen, vielleicht ist einfach nur der 
Kontakt zum Rotor leicht oxidiert.

: Bearbeitet durch User
von Volker S. (sjv)


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Oszillator funktioniert wieder!
Hatte es zuerst versucht mit externer Anregung, weil ich vermutete das 
beim aussetzen bei 625 MHZ die Abstimmspg. am Limit war, konnte das aber 
nicht reproduzieren. Habe dann alle SMD Cs nachgelötet und C97 verdreht 
und zurückgedreht. Wollte dann die Spg. an V95, V115 nachmessen, bei V95 
fehlte die Emitterspg, der L96 Draht hatte sich von der Lötstelle gelöst 
(Durchkontaktierung zu den Cs und Emitter). Danach funktionierte der 
Oszillator wieder und ließ sich über den ganzen Bereich 
abstimmen.Fehlerursache könnte C97 gewesen sein.
Vielen Dank für Eure Unterstützung!

von hard worker (Gast)


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Volker S. schrieb:
> Oszillator funktioniert wieder!

Danke für die Rückmeldung! Spannende Sache, obwohl ja nicht
ganz klar ist was es nun wirklich war. C97 ist ein recht
hochpreisiger Trimmer, vielleicht das Teuerste am gesamten
Oszillator-Aufbau. Aber auch der könnte durch sein Alter
(Korrosion) mal Probleme bekommen haben, und durch Verdrehen
hast du die Kontaktierung evtl. wieder funktionsfähig gemacht.

Meinst du dass du die Verbindung L96 selbst zunächst
beschädigt hast, denn anfangs hattest du ja berichtet dass
die Spannungen beider Transistoren gleich (richtig) sind ...

von Volker S. (sjv)


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hard worker schrieb:
> Meinst du dass du die Verbindung L96 selbst zunächst
> beschädigt hast, denn anfangs hattest du ja berichtet dass
> die Spannungen beider Transistoren gleich (richtig) sind ...

Vermutlich nach dem ersten Versuch mit der externen Anregung hatte ich 
den neuen Transistor nochmal nachgelötet. Danach ließ sich die externe 
Anregung ja nicht reproduzieren, vermutlich weil der Draht ab war.

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