Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LED Pendelleuchte - ein LED Strang flackert/blinkt


von Alex H. (alex73)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,

bei uns hängt seit 2015 eine dieser modernen Pendelleuchten.
Sie hat 4 parallele LED Segmente a 5 LEDs in Serie:
* 1x kleiner Ring nach oben
* 1x kleiner Ring nach unten
* 2x im großen Ring

Netzteil ist eine KSQ mit 30-50V und 1A.
Strom geht via 2 der 3 Seile zu den einzelnen Segmente. Es gibt keine 
Schaltung zum gleichmäßigen Verteilen des Stromes über die Segmente.

Die verwendeten LEDs sind auf einem Keramik Plättchen mit Beschriftung 
C1215-2 wobei "5-" geraten ist.

Seit heute flackert/blinkt (ich weiß nicht wie ich es besser beschreiben 
soll) beim kleinen Ring der obere Licht-Kranz für ca 10-20 Sekunden und 
ist dann dunkel. Sieht fast wie ein (thermischer?) Wackelkontakt aus, 
nur, es bewegt sich da nichts und die Leuchte war die ganze Nacht über 
ausgeschaltet - also faktisch kalt und die Leuchte hängt still.
Nach dem Einschalten leuchten alle 4 Segmente und nach wenigen Sekunden 
beginnt eben das oberste Segment zu flackern/blinken bis Licht aus.
Ich kann mir das nicht wirklich erklären. Wo fange ich am besten zum 
Suchen an? Kann eine defekte LED im Strang diesen Effekt hervorrufen?

Abgesehen vom unangenehmen Geblinke, teilt sich jetzt der Strom auf nur 
mehr drei Stränge auf. Als statt 250mA jetzt 333mA. Kann ich die Leuchte 
trotzdem noch guten Gewissens betreiben? Welche Spezifikation mögen die 
LEDs haben?

Vielen Dank,
Alex.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Alex H. schrieb:
> Seit heute flackert/blinkt
Bekannter Effekt. Wackler am Bonddraht.

> Sieht fast wie ein (thermischer?) Wackelkontakt aus
Ich würde da schnurstracks zum Giftschrank laufen und Kältespray holen.

> Wo fange ich am besten zum Suchen an?
Ich würde einfach mal eine LED nach der Anderen mit einem Draht 
überbrücken. Wenns wieder leuchtet hast du die defekte LED gefunden.

: Bearbeitet durch Moderator
von wendelsberg (Gast)


Lesenswert?

Alex H. schrieb:
> Kann eine defekte LED im Strang diesen Effekt hervorrufen?
Ja.
> Abgesehen vom unangenehmen Geblinke, teilt sich jetzt der Strom auf nur
> mehr drei Stränge auf. Als statt 250mA jetzt 333mA. Kann ich die Leuchte
> trotzdem noch guten Gewissens betreiben?Das weiss nur der Hersteller.
>Welche Spezifikation mögen die
> LEDs haben?
Das weiss nur der Hersteller.
Wegschmeissen + Neukaufen ist angesagt.

wendelsberg

von wendelsberg (Gast)


Lesenswert?

Grrrr, wieder die Formatierung nicht geklappt.
So sollte das Aussehen.

wendelsberg schrieb:
> Kann ich die Leuchte
> trotzdem noch guten Gewissens betreiben?
Das weiss nur der Hersteller.

> Welche Spezifikation mögen die
> LEDs haben?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Alex H. schrieb:
> Sie hat 4 parallele LED Segmente a 5 LEDs in Serie
Und dann wird das ding ohne Symmetrierwidersatnd an einer KSQ betrieben. 
Was für ein Murks. Lampenbauer sind halt Lampenbauer und keine 
Elektriker.

> teilt sich jetzt der Strom auf nur mehr drei Stränge auf.
> Als statt 250mA jetzt 333mA.
Der war eh schon vorher ungerecht verteilt...

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Alex H. schrieb:
> Kann ich die Leuchte trotzdem noch guten Gewissens betreiben

Ja.

Sie geht halt in absehbarer Zeit ganz kaputt und nervt in der 
Zwischenzeit mit Geflacker.

Kauf halt nicht mehr solchen Schrott.

Die direkt Parallelschaltung von LEDs ohne Stromverteilungsmechanismus 
ist früher oder später immer ein Problem.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


Lesenswert?

IKEA?
Sorry, ich will nur gewarnt sein wegen:

MaWin schrieb:
> Kauf halt nicht mehr solchen Schrott.

von Alex H. (alex73)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> Alex H. schrieb:
>> Seit heute flackert/blinkt
> Bekannter Effekt. Wackler am Bonddraht.
>
>> Sieht fast wie ein (thermischer?) Wackelkontakt aus
> Ich würde da schnurstracks zum Giftschrank laufen und Kältespray holen.
>
>> Wo fange ich am besten zum Suchen an?
> Ich würde einfach mal eine LED nach der Anderen mit einem Draht
> überbrücken. Wenns wieder leuchtet hast du die defekte LED gefunden.

Danke für die Tips, werde ich probieren.

von Alex H. (alex73)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Alex H. schrieb:
>> Kann ich die Leuchte trotzdem noch guten Gewissens betreiben
>
> Ja.
>
> Sie geht halt in absehbarer Zeit ganz kaputt und nervt in der
> Zwischenzeit mit Geflacker.

Ja, genau das hatte ich befürchtet. Mehr Strom, mehr Wärme, mehr Strom, 
mehr Wärme, ...

> Kauf halt nicht mehr solchen Schrott.

Schrott ist gut. War nicht billig. Und wie ich das so sehe/lese (auch 
hier) sind so ziemlich alle dieser LED Lampen so gebaut.
Und die Lampe wurde im lokalen Möbel-Fachhandel gekauft (nein, nicht bei 
IKEA), also nicht irgendwo.

> Die direkt Parallelschaltung von LEDs ohne Stromverteilungsmechanismus
> ist früher oder später immer ein Problem.

Stellt sich die Frage ob man da selber was ändern kann dran. Welchen 
Widerstand müßte ein Serienwiderstand haben um genug Ausgleich zwischen 
den Strängen zu erreichen (ohne selber abzubrennen)? Bleibe ich da im < 
10E Bereich? Oder ist das dann eh schon zu viel?

von Leuchte (Gast)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> Ich würde einfach mal eine LED nach der Anderen mit einem Draht
> überbrücken. Wenns wieder leuchtet hast du die defekte LED gefunden.

Ja, und der ganze Strang ist für die Tonne, weil der dabei den ganzen 
Strom der Versorgung abkriegt, denn wegen der nun viel niedrigeren 
Spannung fließt gar nichts mehr in die anderen 4 Stränge.

Alex H. schrieb:
> Es gibt keine
> Schaltung zum gleichmäßigen Verteilen des Stromes über die Segmente.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> Ich würde einfach mal eine LED nach der Anderen mit einem Draht
> überbrücken. Wenns wieder leuchtet hast du die defekte LED gefunden.

Und die restlichen LEDs des Strangs mit vollen 1A in die ewigen 
Jagdgründe geschickt.

von Cosmo (Gast)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> Ich würde einfach mal eine LED nach der Anderen mit einem Draht
>> überbrücken. Wenns wieder leuchtet hast du die defekte LED gefunden.
>
> Und die restlichen LEDs des Strangs mit vollen 1A in die ewigen
> Jagdgründe geschickt.

Ja, das wäre keine so gute Idee. Deshalb beim ausgefallenen Segement die 
Spannung über jeder Diode messen. Bei der unterbrochenen Diode wird eine 
Spannung von deutlich über 10 Volt zu messen sein.

von Alex H. (alex73)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Danke erst einmal für eure Kommentare!

Ich habe die Lampe zwischenzeitlich seziert und bin recht rasch ohne 
viel Zutun auf den Schuldigen gestoßen.

Die LEDs sind 3x3 Matrizen von denen dann eine oder zwei Reihen nicht 
mehr leuchten. Spannend für mich ist jedenfalls die Beobachtung, dass 
das ganze Segment dann glimmt.

Klopft man auf das Metall neben der LED, bringt man ab und zu wieder das 
gesamte Segment zum Leuchten. Also wohl wirklich ein Wackelkontakt wie 
schon eingangs vermutet.

Im Regelbetrieb liegen 44V an einem Segment an. D.h. ~9V pro LED Modul 
bei nominell 250mA.

Ich sehe für mich daher ad hoc folgende Möglichkeiten:
* eine schwächere KSQ besorgen und das Segment still legen
* die LED mit z.B. 3x 3V Zener Dioden (BZX85..) überbrücken
* oder mit jeder Menge 1N4007er
* eine Ersatz-LED besorgen und tauschen (wie ablösen und aufkleben?)
* 20 Ersatz-LEDs besorgen und tauschen (wie ablösen und aufkleben?)

Hat von euch noch wer andere (bessere?) Ideen dazu?

Eigentlich möchte ich die Lampe behlaten, das uns das Design sehr gut 
gefällt.

Kann mir jemand noch einen Tip geben, wie ich den Strom ausbalancieren 
kann? Es ist nicht viel platz unter der Plastik Abdeckung und ich würde 
auch gerne vermeiden, dass da irgendwo ein schwarzer MOSFET 
durchleuchtet.

von Manfred (Gast)


Lesenswert?

Alex H. schrieb:
> Im Regelbetrieb liegen 44V an einem Segment an. D.h. ~9V pro LED Modul
> bei nominell 250mA.

Also als HauRuckLösung 36 Ohm über die defekte LED, einen 4 Watt-Typ.

Und dann im Internet suchen, wo man passenden Ersatz her bekommt.

> die LED mit z.B. 3x 3V Zener Dioden (BZX85..) überbrücken

Leistung beachten, 9*0,25= 2,3 Watt.

> Kann mir jemand noch einen Tip geben, wie ich den Strom ausbalancieren
> kann?

Bei 44V LED-Spannung gegen mögliche 50V des Netzteils könnte man die 
Stromverteilung verbessern, indem vor jeden Strang 10 .. 15 Ohm kommen. 
I_Quadrat_mal_R ... da fallen dann je Widerstand an 1 Watt Abwärme an.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Alex H. schrieb:
> Hat von euch noch wer andere (bessere?) Ideen dazu?

Offenbar hat das Netzteil 50V 1A und die Lampe 4 x 5 (20 LEDs) a 
9V/250mA.

Ersetze die anfälligen Murks 3x3 LED Arrays gegen ordentliche 1W single 
chip LEDs auf Star Aluleiterplatte, es werden dann 15 pro Ring in Reihe 
das erscheint sowieso gleichmässiger verteilt.

Bei angenommen 3.2V pro LED in Summe 48V bleiben nur 2V für einen 
Vorwiderstand von 8 Ohm der den Strom auf 4 x 250mA und die Leistung pro 
LED auf 0.8W verteilt.

Bleibt die Frage, was eine gute 1W LED von Lichtfarbe und Spektrum ist. 
Es geht dir ja wohl kaum um maximale Lichtausbeute.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?


von Alex H. (alex73)


Lesenswert?

Liebe leute, vielen Dank für die Unterstützung, LED Lampe leuchtet 
wieder - allerdings mit einem Modul weniger. Aufgrund der beengten 
Verhältnisse unter der Abdeckung war es etwas langwierig die passenden 
Widerstände zu finden.
Geworden sind es dann SMD 1W 4x150R 2512 parallel.

Die Ausgleichswiderstände muss ich noch beschaffen. Nachdem es mit den 
SMDs, wie es scheint, gut geht, werden auch diese vom selben Typ sein.

Solange das jetzt so gut geht, lass ich es dann so. Beim nächsten 
Ausfall geht's dann an der Ersatz der LEDs.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.