Hallo zusammen, habe heute ein Arbeitszeugnis bekommen obwohl ich darum nicht bat. Es war ja wohl ein Teil von standardisiertem Exit-Prozess. Das Unternehmen ist OEM in BaWü und dort habe ich mich als Software Ingenieur beschäftigt. In meinem Arbeitsgebiet mit mehr als 17 Jahren BE, brauche ich eigentlich keine Referenzen, möchte aber gerne wissen ob ich das Zeugnis auch einscannen soll oder lieber im Ordner oder Regal verstauben lassen: Herr XXXX, geboren am XXXX in XXXX, trat am 01.03.2016 in unser Unternehmen in die Abteilung XXX als Entwicklungsingenieur Hard- und Software ein. Das Tätigkeitsfeld von Herrn XXXX umfasste folgende Aufgaben: blablablabla etc. Die Arbeitsweise von Herrn XXXX war in jeder Hinsicht immer geprägt von außerordentlicher Zielstrebigkeit, Systematik und Verantwortungsbewusstsein. Er war auch in schwierigsten Situationen jederzeit äußerst belastbar und handelte stets ruhig und überlegt. Dabei setzte er stets seine sehr guten Fachkenntnisse mit ausgezeichnetem Erfolg in seinem Aufgabengebiet ein. Herr XXXX war jederzeit bereit, auch über die üblichen Anforderungen hinaus, Verantwortung zu übernehmen und bearbeitete seine Aufgaben stets mit größter Einsatzbereitschaft und Initiative. Seine hervorragend ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit und seine Fähigkeit, stets sehr klar und überzeugend zu argumentieren und eigene Ideen einzubringen, machten Herrn XXXX zu einem Mitarbeiter, dessen Urteil jederzeit besonders geschätzt wurde. Die ihm übertragenen Aufgaben erledigte Herr XXXX stets zu unserer vollsten Zufriedenheit. Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Mitarbeitern und Kollegen war jederzeit und in jeder Hinsicht vorbildlich, sehr kooperativ und äußerst konstruktiv. Herr XXXX verließ das Unternehmen auf eigenen Wunsch zum 31.08.2021. Wir danken Herrn XXXX für die stets hervorragende und äußerst erfolgreiche Zusammenarbeit und bedauern sein Ausscheiden sehr. Für seinen weiteren Berufs- und Lebensweg wünschen wir alles Gute und weiterhin viel Erfolg. Vielen Dank im Voraus.
Das Zeugnis ist ne glatte 1. Sehr gut. Fast könnte der nächste Personaler argwöhnen, dass Du weggelobt wurdest. Aber es gibt da am Ende die Bedauernsformel und so ist alles gut. Hansi schrieb: > Seine hervorragend ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit... Über solche Formulierungen muss ich schmunzeln. Normalerweise besagt dies, dass Du die ganze (Arbeits-)Zeit mit den Kollegen gesabbelt hast statt zu arbeiten, aber im Kontext des Zeugnisses ist klar, dass dies hier nicht so gemeint ist. Du hast das Zeugnis doch bestimmt hier eingestellt, weil Du Dich insgeheim freust, oder? :))
Hansi schrieb: > oder lieber im Ordner oder Regal verstauben lassen Noch ein "jederzeit" mehr und es wird unglaubwürdig... ;-) Wenn deine restlichen Zeugnisse ähnlich gut sind, dann kannst du das im Regal "verstauben lassen" machen. Sonst pack es dazu, die paar Byte machen den Kohl nun auch nicht fett.
Hansi schrieb: > In meinem Arbeitsgebiet mit mehr als 17 Jahren BE, brauche ich > eigentlich keine Referenzen, Wieso keine Referenzen? 5 von 17 Jahren sind fast 1/3. Wenn der nächste in 5 Jahren Pleite geht, bist Du bald 50 und es fehlen 5 Jahre. Zudem solltest Du ja nun mehrere Zeugnisse haben und das gut einordnen können.
Find das Zeugnis auch gut. Und langweilig. Zeugnisse sind beschissen.
Schwierig, auf den ersten Blick ne 1 aber dieser Teil "Seine hervorragend ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit und seine Fähigkeit, stets sehr klar und überzeugend zu argumentieren und eigene Ideen einzubringen, machten Herrn XXXX zu einem Mitarbeiter, dessen Urteil jederzeit besonders geschätzt wurde." hört sich für mich eher nach, war ein sturer, rechthaberischer Schwätzer an, den man lieber nur von weitem sah. Es liegt an dir zu beurteilen, ob das zutrifft. Es kann ja auch sein, dass das ganz anders gemeint war, wie ichs übersetzt hab. Ich sag aber dazu, dass ich stets nur Zeignisempfänger war, niemals welche geschrieben hab.
Rainer Z. schrieb: > Das Zeugnis ist ne glatte 1. Sehr gut. Und das muss der Ausstelle dem nächsten Arbeitgeber begründen können! Kann er es nicht, können sogar Schadensersatzforderungen geltend gemacht werden. Genau das hat man bei uns vor kurzem gemacht, als man ein 1er Bewerber nach 4 Wochen wieder rausgeworfen hatte.
Die beste Note im Arbeitszeugnis ist die 2. Eine 1 ist zu verdächtig. Eine 3 eigentlich eine 6.
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Content B. schrieb: > Und das muss der Ausstelle dem nächsten Arbeitgeber begründen können! Ja, ein Zeugnis muss wohlwollend, aber wahr sein. Dass allerdings Schadensersatz geltend gemacht wird, dürfte eher sehr selten vorkommen. Schließlich hat der Arbeitnehmer am neuen Arbeitsplatz erst nach einem halben Jahr Kündigungsschutz (wenn überhaupt, Kleinbetriebe sind ausgenommen), die Kündigungsfrist ist bei der üblichen Vereinbarung einer Probezeit verkürzt, da entstehen keine nennenswerten Schäden, sondern man trennt sich wieder. Schäden - wegen was? Minderleistung? - dürften eh schwer darzulegen sein. Weich W. schrieb: > Die beste Note im Arbeitszeugnis ist die 2. Eine 1 ist zu verdächtig. Ist auch mein Eindruck. Über das Zeugnis vom TO mit den aneinandergereihten Superlativen lacht man fast. Aber so sehen Arbeitszeugnisse mit Note 1 aus. Wenn der Satz > Herr XXXX verließ das Unternehmen auf eigenen Wunsch zum 31.08.2021. nicht wäre, wäre es ein katastrophales Zeugnis. Weggelobt, einvernehmlich getrennt, arbeitsgerichtliche Auseinandersetzung.
Zu viel Vergangenheitsformen... > geprägt von außerordentlicher Zielstrebigkeit Schießt weit übers Ziel hinaus > Er war auch in schwierigsten Situationen jederzeit äußerst belastbar und handelte stets ruhig und überlegt. Jetzt nicht mehr > Dabei setzte er stets seine sehr guten Fachkenntnisse Jetzt nicht mehr > Herr XXXX war jederzeit bereit ...
Nö, Vergangenheit in Zeugnissen ist normal. Schliesslich wird ja das beurteilt was derjenige während seiner Zeit im Unternehmen gemacht hat. Zeugnisse gibts ja üblicherweise erst am Tag des Austritts. Ausser man verlangt bei einem Abteilungs-, Vorgesetztenwechsel ein Zwischenzeugnis. Und Superlative sind normal, auch wenns die offiziell gar nicht gibt.
Rainer Z. schrieb: > da entstehen keine nennenswerten Schäden, sondern man trennt sich > wieder. Schäden - wegen was? Minderleistung? - dürften eh schwer > darzulegen sein. Du übersiehst, dass der MA nicht zum Spaß eingestellt wurde, sondern um eine Aufgabe zu erfüllen, die jetzt liegenbleibt oder delegiert werden muss, wodurch andere Aufgaben leiden. Hinzu kommen in jedem Fall die Kosten für ein weiteres Personalfindingsverfahren, oder, wenn es Dir lieber ist, stattdessen die frustrierten Aufwendungen für die Findung der Niete. Rainer Z. schrieb: > Weggelobt, einvernehmlich getrennt, arbeitsgerichtliche > Auseinandersetzung. Der "eigene Wunsch" lässt sich seitens des AG nicht nur fördern, sondern auch ursprünglich hervorrufen.
Percy N. schrieb: > Du übersiehst, dass der MA nicht zum Spaß eingestellt wurde, sondern um > eine Aufgabe zu erfüllen, die jetzt liegenbleibt oder delegiert werden > muss, wodurch andere Aufgaben leiden. Die Darlegungslast erwähnte ich schon. Dazu ist das letzte Arbeitszeugnis nur ein Kriterium. Und Minderleistung ist ein Thema für sich, welche Kriterien? Forget it. Ich kenne ein Beispiel für Haftung für falsche Angaben im Arbeitszeugnis eher bei solch greifbaren Angaben/Tatsachen wie "Zuverlässigkeit", die dem Arbeitnehmer fälschlich bescheinigt wurden und dann unterschlägt er im neuen Betrieb erneut etwas...
Rainer Z. schrieb: > Die Darlegungslast erwähnte ich schon. Dazu ist das letzte > Arbeitszeugnis nur ein Kriterium. Und Minderleistung ist ein Thema für > sich, welche Kriterien? Forget it. Ich rede nicht von Minderleistung, sondern davon, dass die Arbeit durch reuer angemietete ANÜ-Kräfte überbrückungsmäßig erledigtxeerden muss, und davon, dass ein fehlgeschlagenes Personalfindungsverfahren bares Geld gekostet hat, was als frustrierte Aufwendung ersatzfähig ist. Der verständige Leser konnte das ohne weitere Anleitung meinem Text entnehmen. Ob daneben noch Gewinn entgangen ist, weil Arbeit liegengeblieben ist, ist eine andere Frage.
Die Bremser-Firmen müssen aktuell ihre Leute loswerden. Und werden durch Polestar, Tesla und Nio ersetzt. Tschö mit õ.
Bremsen braucht ein e Auto schon noch anders als Kolbenmotor und große Getriebe.
OEM oje schrieb: > Die Bremser-Firmen müssen aktuell ihre Leute loswerden. Und werden durch > Polestar, Tesla und Nio ersetzt. Tschö mit õ. Porsche Taycan, Mercedes EQS, Audi e-tron GT, BMW IX... Da würde ich mir keine Gedanken machen.
Der Markt unter 80k Liste wird von den OEM hergegeben. Nio und Hyundai sagen danke.
OEM oje schrieb: > Der Markt unter 80k Liste wird von den OEM hergegeben. Wie kommst du auf das schmale Brett? Auch in diesem Bereich sind deutsche Hersteller von Kraftfahrzeugen sehr gut aufgestellt.
Aber nicht elektrisch. Und jetzt komm nicht mit der überteuerten ID3 Kiste. Was soll jemand kaufen der bisher sagen wir mal einen Opel Astra oder Skoda Octavia oder auch einen Insignia hatte? Gib mal etron in den Übersetzer 😉
OEM oje schrieb: > Aber nicht elektrisch. Und jetzt komm nicht mit der überteuerten ID3 > Kiste. Was soll jemand kaufen der bisher sagen wir mal einen Opel Astra > oder Skoda Octavia oder auch einen Insignia hatte? Zum Beispiel einen Skoda Enyaq iV.
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