hallo Leute, arbeite nun seit einigen Jahren nach dem Studium in einem Betrieb bzw. Konzern im Bereich Software für Lagerlogistiksysteme/Intralogistik (etwas ähnlich zu Amazon, aber anders). Das Warenwirtschaftssystem hat schon viele Jahre am Buckel und soll abgelöst werden. Es werden täglich Millionen Transaktionen eines bzw. mehreren Verteilcenters verarbeitet, Filialnetze von z.B. Lebensmittelketten sind angeschlossen. Damit werden in den Verteilzentren Transportaufträge für paketierte Lebensmittel in Hochregallager ausgelöst, einiges ist da im Spiel (Mechanik, SPS, Elektronik, Software, Datenbanken, SAP etc.) Nun für die Ablösung des Systems wurden einige branchenbekannte Software-Lieferanten ausgeschrieben und Angebote (RFPs etc.) eingeholt usw. Aktuell ist es so, dass sich das Management blöderweise für den günstigsten & am besten klingenden Software-Lieferanten entschieden hat, entgegen der Empfehlungen der IT !! ev. war da auch undurchsichtige Unternehmenspolitik und Intrigen im Spiel(?) denn uns leuchtet es nicht ein, wie man so doof sein kann. Überraschung, nach Bekanntwerden aller Anforderungen ist bereits jetzt das Projekt 2-3x teurer als geplant. Darüber hinaus haben wir in der IT festgestellt, dass im Kern der Lieferantensoftware noch eine Uralt-Komponente steckt: Oracle Tuxedo https://en.wikipedia.org/wiki/Tuxedo_(software) Dies ist bereits 5 Jahre alt und man benötigt Dutzende an Security Patches um das wieder halbwegs zu aktualisieren. Lt. Lieferanten macht denen Tuxedo in Kombination mit ihrer Software selbst immer wieder Probleme und sie müssen oft bei Oracle nachfragen. Das kann sehr schnell instabil werden.. Und es gibt noch viel mehr Probleme (technisch, finanziell, ressourcen), aber man will an dem Projekt festhalten - keiner weiss genau warum. Wie kann es sein, dass sich ein Unternehmen für so eine Lösung entscheidet?!
Beratungsresistentes Management. Soll öfters vorkommen. So what? Ist es Deine Firma?
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Andreas B. schrieb: > Beratungsresistentes Management. Soll öfters vorkommen. > So what? Ist es Deine Firma? Stimmt auch wieder. Nein, zum Glück nicht.
gesichtdergrimmigengottheit schrieb: > Wie kann es sein, dass sich ein Unternehmen für so eine Lösung > entscheidet?! gesichtdergrimmigengottheit schrieb: > ... dass sich das Management ... für den > günstigsten ... Software-Lieferanten entschieden hat Damit hast du dir die Antwort schon selbst gegeben. Bei einer Ausschreibung ist erstmal davon Auszugehen das alle angeboten Lösungen die Anforderung erfüllen und somit gleichwertig sind. Details wie z.B. welch Software von Drittanbietern verwendeten wird oder gar deren Softwareversionen gibt es in der Regel erst nach Vertragsabschluss. Bei der geschätzten Auftragsgröße dürfte das eine EU-weite Ausschreibung mit 1000enden von Auflagen gewesen sein. Da haben sowieso fast nur die Anwälte beider Seiten das Sagen.
gesichtdergrimmigengottheit schrieb: > Andreas B. schrieb: >> Beratungsresistentes Management. Soll öfters vorkommen. >> So what? Ist es Deine Firma? > > Stimmt auch wieder. Nein, zum Glück nicht. Es ist aber sein Brötchengeber. Wenn es dem Brötchengeber schlecht geht, ist das für den Knecht definitiv nicht von Vorteil. Irgend W. schrieb: > Bei einer Ausschreibung ist erstmal davon Auszugehen das alle angeboten > Lösungen die Anforderung erfüllen und somit gleichwertig sind. Naja...aus Laiensicht mag das schon so aussehen. Der Staat mag sich das leisten können, der treibt notfalls einfach mehr Steuern ein, für Firmen ist dieser Ansatz verheerend wenn er blind durchgezogen wird. Die Firma des TS ist - jedenfalls nach dem TS - auf dem besten Wege, eine bisher (anscheinend) funktionierende Lösung durch kontinuierliche Flickerei zu ersetzen. Ich hab mal für eine Firma gearbeitet, wo wir auch mit sehr viel Aufwand nur eine Handvoll Angebote für den Kunden geprüft haben - geradezu grauslig, vor was wir den Kunden da teilweise bewahren mußten. Und gar nicht so einfach zu argumentieren.
gesichtdergrimmigengottheit schrieb: > Dies ist bereits 5 Jahre alt was eigentlich schon recht jung ist für ERP, CRM oder sonstiger Betriebssoftware, die möchte man doch nicht jährlich wie ein Smartphone OS wechseln. Üblich sind Wartungsverträge und nicht komplette Wechsel. Kompliziert wird es bei Modulen die speziell für einen Betrieb entwickelt wurden, das mal eben auf ein anderes System zu bringen wird teuer.
Wir haben hier uralte Software (Dokumentenmanagement und Unterschriften SW mit Berechtigungsverwaltung) die umständlich zu bedienen und fehleranfällig ist. Jetzt soll alles in die Cloud wandern. In der Ausschreibung wurde gefordert dass die neue Software genauso umständlich zu bedienen und fehleranfällig ist, wie die alte. Die Umsetzung dauert jetzt schon ein Jahr länger und das Budget ist gesprengt. Ich betreue hier nur eine kleine Schnittstelle zum System. Aber mir tut das Umsetzungsteam und der Cloud Anbieter leid. Das muss vor die Hunde gehen. Aber es war nicht möglich da Einfluss zu nehmen das unheilvolle Trio aus "haben wir schon immer so gemach" "haben wir noch nie so gemacht" und "funktioniert ja eh" waren einfach zu stark. Sg
Clemens S. schrieb: > In der Ausschreibung wurde gefordert dass die neue Software genauso > umständlich zu bedienen und fehleranfällig ist, wie die alte. Bei einem Unternehmen wurde eine neue Software für die Kernaufgaben eingeführt, die eine sehr betagte, aber stabile Lösung auf Basis eines Siemens/Fujisu-Großrechners ablösen sollte. Als jedoch die neue Lösung eingeführt war, behauptete der Betriebsrat, nicht hinreichend in den Entscheidungsprozess eingebunden worden zu sein. Er reklamierte, dass die Bedienphilosophie ganz anders wäre als bei der alten Lösung mit blockbasierten Terminals. Das ganze ging vor Gericht, wobei tatsächlich festgestellt wurde, dass solch eine Änderung zustimmungspflichtig gewesen wäre. Daraufhin musste das Unternehmen viel Geld in die Hand nehmen, damit der Hersteller die moderne GUI durch eine 1:1-Nachbildung des alten Systems ersetzt. Das ging natürlich völlig in die Hose, da die Bedienphilosophien natürlich komplett anders waren. Diese Krückenlösung war komplett unbrauchbar, so dass irgendwann der alte Großrechner als Übergangslösung wieder reaktiviert wurde. Anschließend wurde unter strikter Einbindung des Betriebsrats eine neue Software ausgesucht und eingeführt. Das ganze zog sich rund 2-3 Jahre hin und kostete viele Millionen Euro. Auf Grund der o.a. instabilen Krückenlösung brach ca. alle 2-3 Wochen das ganze System zusammen, so dass dann sogar alles händisch in Nachtschichten erledigt werden musste. Teilweise gab es auch Produktionsausfälle, die dem Unternehmen fast das Genick brachen. Aber Hauptsache, der Betriebsrat hat sich, wohlgemerkt gegen den Widerstand der eigenen Mitarbeiter, durchgesetzt.
Andreas S. schrieb: > Aber > Hauptsache, der Betriebsrat hat sich, wohlgemerkt gegen den Widerstand > der eigenen Mitarbeiter, durchgesetzt. Ich glaube bei der Spezies Mensch können Soziologen und Psychiologen sehr interessanten Studien durchführen. Gib einem Menschen Macht, und du erkennst seinen Charakter.
Hab als SW Entwickler selber genug dieser "Death marches" mitgemacht. Hab dann festgestellt dass es an mir lag :) Hab mir die Firma ja selbst ausgesucht.. Wenn ich also in einem Umfeld bin in dem die Prozesse und das Management dysfunktional sind und gerade wieder eine bescheuerte Idee nach der anderen verlautet wird, "Projekte" schlecht geplant sind, mache ich mir keinen Stress mehr, weil "ich hab ja gleich gesagt dass das nicht geht und entschieden hat das sowieso wer anders".. Schlimm ist es halt wenn man in richtige Agile Teams kommt, da muss man nämlich selber entscheiden und trägt dann auch die Verantwortung dafür wenn es nicht klappt ;)
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gesichtdergrimmigengottheit schrieb: > Überraschung, nach Bekanntwerden aller > Anforderungen ist bereits jetzt das Projekt 2-3x teurer als geplant. Und wäre das anders bei einem Anbieter mit teurerem initialen Angebot? Gerade bei großen IT-Projekten zeigen sich die eigentlichen Anforderungen doch erst im Projektverlauf, und dann ist es doch klar, dass der Lieferant die Mehraufwände in Rechnung stellen muss. Wenn der Auftraggeber halbwegs schlau ist, jammert er zwar nach außen wegen der Mehrkosten herum, hat aber natürlich das entsprechende Budget längst eingeplant. Ich kenne es auch von einem meiner Kunden, dass er seinen Mitarbeitern und uns als Zulieferern recht enge, aber noch realistische Termine vorgibt. Und wenn die Zeit dann knapp wird, heißt es von Seiten des Geschäftsführers: "Kein Problem, wir haben noch vier Wochen.". Natürlich würde er niemals vorher sagen, wie groß der von vornherein eingeplante zeitliche Puffer ist, denn dann würden alle ihn bereits einplanen. So verhindert er auf jeden Fall Ärger auf Seiten seiner Kunden wegen Lieferverzögerungen, aber auch, dass auf den letzten Drücker noch irgendetwas Halbgares zusammengeflickt werden muss.
gesichtdergrimmigengottheit schrieb: > Wie kann es sein, dass sich ein Unternehmen für so eine Lösung > entscheidet?! In den Bieterkriterien zu der Ausschreibung müsste eigentlich auch festgehalten sein, wie die Auswahl des Anbieters erfolgt. Üblicherweise ist das ein Punktekatalog (Muss/Soll1/Soll2 Kriterien) in Verbindung mit dem Angebotspreis. Sicherlich gibt es auch in der Ausschreibung einen Passus zur IT-Sicherheit.
gesichtdergrimmigengottheit schrieb: > Nun für die Ablösung des Systems wurden einige branchenbekannte > Software-Lieferanten ausgeschrieben und Angebote (RFPs etc.) eingeholt > usw. Aktuell ist es so, dass sich das Management blöderweise für den > günstigsten & am besten klingenden Software-Lieferanten entschieden hat Nunja, sie haben sich entschieden das Produkt zu nehmen das sich am besten anhört und günstig ist. Vor allen Dingen mögen Unternehmer günstige Investitionen. gesichtdergrimmigengottheit schrieb: > Und es gibt noch viel mehr Probleme (technisch, finanziell, ressourcen), > aber man will an dem Projekt festhalten - keiner weiss genau warum. > Wie kann es sein, dass sich ein Unternehmen für so eine Lösung > entscheidet?! Weil es günstig ist. Deshalb. Du musst dich einfach von dem Gedanken verabschieden, dass Unternehmer immer nur gute Entscheidungen treffen. Auch solltest du respektieren, dass diese die Verantwortung für ihre Firma tragen. Heißt: Wenn sie etwas verbocken, dann verlieren sie Geld. Wenn sie ein teures System haben wollen müssen deine Chefs viel Cash bezahlen. Also deren Entscheidung und deren Konsequenzen. Sie können auf die IT hören, oder sie lassen es bleiben. Das ist auch vollkommen okay, denn sie tragen die Verantwortung. Ich finde es immer wieder amüsant wie bei Fehlentscheidungen alle aus ihren Löchern gekrochen kommen und alles besser wissen. Wenns gut läuft wird dann gesagt, dass man es auch so gemacht hätte. Das ist für denjenigen der die Entscheidungen trifft echt nicht gut, denn er kann es aus den Augen der Leute nur falsch machen. Und glaub mir: Um solche mit Risiko verbundenen Entscheidungen zu treffen, braucht man Eier! Ich denke, dass viele Leute für sowas erst Verständnis aufbauen, wenn diese selbst solche Entscheidungen treffen und die Konsequenzen tragen müssen.
Hallo Leute, Danke für euer Feedback. Ja die heutige Lösung funktioniert stabil und wurde auch in den letzten vielen Jahren bzw. zwei Jahrzehnten auch immer weiter entwickelt und stabilisiert. Der jetzige Lieferant würde sogar eine Nachfolgelösung anbieten, die war in der Ausschreibung leider etwas teurer als der neue Anbieter, mit dem man dummerweise den Vertrag abgeschlossen hat. Und der ist jetzt 3x so teuer! Ja anscheinend kommt es wirklich nur auf den Preis an und ja da sind nur mehr Anwälte dran am Verhandeln. Aber der jetzige Lieferant kann ja auch die Kosten viel realistischer einschätzen drum ist er etwas teurer, aber langfristig moderner und im Betrieb weit günstiger und weniger Risiko. Nicht mal Hausverstand scheint man bei der Entscheidung eingesetzt zu haben. Könnte sein dass der Betrieb ev. vor die Hunde geht.. bzw. wie geschrieben wurde, Millionen draufgehen werden für so eine Krücke.. Klar hat das Mgmt. insgeheim mehr Zeit und Geld eingeplant.
Es kann auch sein, dass es eine ganze Latte an wichtigen nicht-technischen Entscheidungskriterien gibt, die Du und Deine Kollegen eben nicht überblicken können, weil Ihr die entsprechenden Informationen nicht habt. Vielleicht gehört der neue Lieferant zu einem Konzern, den Euer Unternehmen selbst als Kunden oder strategischen Geschäftspartner gewinnen möchte. Vielleicht spielen Euer Vorstand und der Vorstand des Lieferanten in demselben Golfclub, und im Falle der Auftragsvergabe legt dann der andere Vorstand ein gutes Wort für Euren Laden gegenüber irgendeinem Dritten ein. Oder der Lieferant hat nur deswegen den Zuschlag bekommen, weil er als einziger zugesagt hat, das neue Klettergerüst für den Spielplatz zu stiften, auf dem die Kinder der Nichte Eures Einkaufsleiters so gerne spielen. Oder, oder, oder...
Andreas S. schrieb: > Oder, oder, oder... Ja, ganz genau, bei der Entscheidung war auch viel Politik im Spiel. Ja, es gibt tatsächlich sowas wie eine strategische Richtung ..
gesichtdergrimmigengottheit schrieb: > Andreas S. schrieb: >> Oder, oder, oder... > Ja, ganz genau, bei der Entscheidung war auch viel Politik im Spiel. > Ja, es gibt tatsächlich sowas wie eine strategische Richtung .. Und warum sollen dann die gefällten Entscheidungen "doof" sein? Nur weil sie nicht Deinen technischen Wünschen entsprechen? Es gibt schon Gründe, warum Du nur der kleine Techniker bist und jemand anderes der Entscheider. Derjenige ist offenbar besser in der Lage, das Gesamtpaket aus technischen, kommerziellen, firmenpolitischen und anderen Punkten abzuwägen. Die Reduktion auf einen einzigen Aspekt wäre hingegen (um bei Deiner Ausdrucksweise zu bleiben) "doof". Bezüglich des zugrundeliegenden Oracle Tuxedo gibt es auch kaum etwas zu beanstanden. Das mag zwar nicht der heißeste Scheiß sein, war es aber vermutlich zu dem Zeitpunkt, als die Entwicklung begonnen wurde. Und es ist nach wie vor ein von Oracle betreutes Produkt. Die Tatsache, dass schon mehrere Jahre lang keine neuen Versionen erschienen sind, muss nicht schlecht sein. Es gibt einfach Produkte, die fertigentwickelt sind. Problematischer fände ich hingegen, wenn solch eine unternehmenskritische Anwendung auf dem allerneuesten Web-Framework basieren würde. Wie viele hochgelobte Frameworks sind plötzlich wie eine heiße Kartoffel fallengelassen und eingestampft worden?
Andreas S. schrieb: > gesichtdergrimmigengottheit schrieb: >> Andreas S. schrieb: >>> Oder, oder, oder... >> Ja, ganz genau, bei der Entscheidung war auch viel Politik im Spiel. >> Ja, es gibt tatsächlich sowas wie eine strategische Richtung .. > > Und warum sollen dann die gefällten Entscheidungen "doof" sein? Weil das alle politischen Lösungen, die auf Sachprobleme angewandt werden, so an sich haben. Und wer mit den politischen Lösungen dann arbeiten muß, beschwert sich m.E. auch zu recht darüber. Sei es besonders fehleranfällige Software, bei der man höllisch aufpassen und höchst merkwürdige Macken umschiffen muß, oder sei es schlechtes Handwerkszeug, oder Mitarbeiter die nix bringen außer Kosten, die dir aber potentiell die Sozialstruktur in der Firma zerstören oder anderweitig unnütze Kosten verursachen (siehe das Beispiel mit dem Betriebsrat). Wenn dein Arbeitgeber unbedingt Geld loswerden will, soll er doch lieber dein Gehalt saftig erhöhen anstatt eine externe Bande fürs Luftpumpen zu entlohnen.
Warum bezeichnest du das Projekt eigentlich als Death March? Hört sich für mich an als hättet ihr noch gar nicht richtig losgelegt. Warte mal was da noch kommt!
Andreas S. schrieb: > Und warum sollen dann die gefällten Entscheidungen "doof" sein? Nur weil > sie nicht Deinen technischen Wünschen entsprechen? Nein, nicht wg. "technischen Wünschen"! Du verstehst wohl nicht welche Konsequenzen so eine politische Entscheidung hat, die wohl halbbesoffen am Golfplatz getroffen wurde. Aber hinsichtlich Time to market, Lieferfähigkeit, Marktdynamik, Strategie, Betrieb, Kernsystem scheinst du auch noch nichts gehört zu haben! Naja, sieht man an deiner Webseite: "Neuigkeiten von 2011". Es gibt schon Gründe, > warum Du nur der kleine Techniker bist und jemand anderes der > Entscheider. Ja, Grund ist das Peter Prinzip und gewisse Seilschaften und die eigene Unfähigkeit nicht erkennen. Die Entscheider sind meist Politiker und haben von Technik, Strategie, Markt wenig Ahnung. Dafür sehr gut in den A.. kriechen, Politik und vielleicht Kommunikation. Derjenige ist offenbar besser in der Lage, das Gesamtpaket > aus technischen, kommerziellen, firmenpolitischen und anderen Punkten > abzuwägen. Die Reduktion auf einen einzigen Aspekt wäre hingegen (um bei > Deiner Ausdrucksweise zu bleiben) "doof". Der wägt gar nichts ab, sondern macht brav das, was von einer Hierarchiestufe weiter oben befohlen wird. Wühlhase schrieb: > Weil das alle politischen Lösungen, die auf Sachprobleme angewandt > werden, so an sich haben. Ganz genau, ist leider so. Wühlhase schrieb: > Wenn dein Arbeitgeber unbedingt Geld loswerden will, soll er doch lieber > dein Gehalt saftig erhöhen anstatt eine externe Bande fürs Luftpumpen zu > entlohnen. Ja, absolute Zustimmung. Wird wohl ein Millionengrab. Oder wie mein Prof. sagte: besser solche Projektbudgets an die Caritas spenden.
Jan H. schrieb: > Warum bezeichnest du das Projekt eigentlich als Death March? Hört > sich für mich an als hättet ihr noch gar nicht richtig losgelegt. Warte > mal was da noch kommt! Es läuft eigentlich schon 1,5 Jahre bis jetzt wurde nur Zeit verschwendet und geplant. Architektur ist immer noch nicht fertig. Bald sollen die ersten Installationen anfangen. Aber selbst ein Senior consultant sagt, dass sie immer wieder Probleme bei ihren Installationen der Software haben.
Andreas B. schrieb: > Beratungsresistentes Management. Soll öfters vorkommen. > So what? Ist es Deine Firma? eher "gut beratenes Management", denn oft sind die Entscheidungen, was an IT eingeführt wird, Folge von Zuwendungen an den Entscheider. In einem mir bekannten Fall bekommt der GF einer Firma Anteile über Tantiemen an einer Software, die der IT-Betrieb ihm verkauft hat und nun zurückleast. Damit kann der GF einen schönen satten Gewinn an der Firma vorbei schleusen, denn die muss ja die um so teurere SW kaufen. In einem anderen Fall ist der IT-Entscheider der Cousin vom Lieferanten. Total gegen die Compliance-Regeln, aber es wusste ja keiner. Alles Vetternwirtschaft heute. Und war es nicht so, dass ausgerechnet die Firma, bei der der Partner des Gesundheitsministers arbeitet, die ominösen überteuerten Masken geliefert hat? Das weckt echtes Vertrauen, bei denen, die solches Treiben beobachten.
gesichtdergrimmigengottheit schrieb: > Andreas S. schrieb: >> Es gibt schon Gründe, >> warum Du nur der kleine Techniker bist und jemand anderes der >> Entscheider. > Ja,[...] >> Derjenige ist offenbar besser in der Lage, das Gesamtpaket >> aus technischen, kommerziellen, firmenpolitischen und anderen Punkten >> abzuwägen. Die Reduktion auf einen einzigen Aspekt wäre hingegen (um bei >> Deiner Ausdrucksweise zu bleiben) "doof". > Der wägt gar nichts ab, sondern macht brav das, was von einer > Hierarchiestufe weiter oben befohlen wird. Das ist genau die beschriebene Sicht des (kleinen) Technikers. Niemand entscheidet, wird alles "von oben" befohlen. Das Gegenteil ist der Fall. Dass dabei viele Fehler gemacht werden, geschenkt. Eben weil vieles ungewiss ist. Und sicher gibt es auch unfähige Entscheider. Trotzdem ist bei hinreichender Mitarbeiterzahl die Chance 1, dass immer einer was zu meckern hat. Beliebige Corona-Maßnahmen (lockern/Lockdown) mal als Beispiel.
- @ Falk B. : Ich selbst bin schwerbehinderter Informatiker, der wie Herr Wissenschaftler Drosten den Wehrdienst verweigert hat. Zivildienst: Arsch abwischen, wenn man kein Vitamin B hat. Damit kann ich keine Fortbildung in der Bundeswehr anbieten ( siehe https://soldata.expo-ip.com/media/fair1/it-weiterbildung-fuer-soldaten-JxVIKUuV2OO2eE3.pdf ). "Akademiker-Arbeitsmarkt" für mich: immer atypische Beschäftigung; Schwierigkeiten des AG mit dem Lohnbüro; Massenkündigungen; Arbeitsbescheinigung zu meinen Ungunsten die sogar die Arbeitsagentur abweist; Edel-Beschäftigte (gewerkschaftlich organisiert) im Entleiher-Betrieb schreien sich untereinander an: "Ich gehe dich persönlich an, ich geb's dir richtig fett"; AG bearbeitet meinen AV nach 3 Monaten nochmal nach; SAP-System klemmt und Zugangschipkarte kann für mich nicht freigeschaltet werden; Staatskasse eines Bundeslandes zahlt zuwenig KV-Beitrag; Vorgesetzter will mich nicht haben und genau dann fängt der Techniker Versuche mit stinkigem Kältespray an (verbraucht 10 Spraydosen in 3 Wochen); Arbeitsvertrag in 2 Versionen - davon eine für die Arbeitsagentur um Lohnzuschlag zu ergaunern. Das sind also meine soziologischen Studien, die ich wider Willen an den Firmen durchführen muss. Das Schema ist, dass sie im Vorstellungsgespräch sehr streng mit mir sind aber am Ende des AV das Arbeitszeugnis nicht in der Lage sind ohne Rechtschreibfehler zu Papier zu bringen. - Problem mit Computersicherheit im 1. Beitrag: Die Kriminalität kommt meist durch Insider, welche die Hintertüren einbauen.
Mach Dir keinen Kopf. Das ist einfach der heutige Zeitgeist. Egal wo man hinkommt werden regelmäßig technisch sinnfreie Entscheidungen getroffen, nach einiger Zeit wieder revidiert oder die Projekte still und heimlich beerdigt. Und dabei ein Haufen Geld verbraten. Wenn die sogenannten Entscheider wenigstens mal den Sachverstand der Mitarbeiter hören würden, statt auf Ihre schöngefärbten Prospekte, Vertreter und Ihr Halbwissen... Hauptsache die persönlichen Jahresziele werden erfüllt, damit die Kasse stimmt für den Moment. Mal in Zukunft einen Blick wagen? Wozu - lange bleibt man sowieso nicht in der Position und dann darf sich der nächste mit rumschlagen. Die neuste Masche sind sogenannte "Teamentscheidungen" . Wenns schief läuft wills keiner gewesen sein und jeder zeigt auf den anderen wenn nach Verantwortung gerufen wird. Das am Ende die relevanten Entscheidungen jedoch fast immer von der selben Person im Team getroffen bzw. durchgedrückt werden hat derjenige spätestens dann vergessen, wenn dem Kunden die Zornesröte ins Gesicht steigt. Du solltest nur darauf achten frühzeitig zu Erkennen, wenn das Ganze komplett den Bach runtergeht und Dir vorher eine neue Stelle suchen, sonst konkurrierst Du dann mit deinen Kollegen wenn es so weit ist. Und bis dahin hilft einfach viel Gelassenheit. Investiere Deine Energie lieber in Hobbies.
YussufSeineKusenck schrieb: > Und glaub mir: Um solche mit Risiko verbundenen Entscheidungen zu > treffen, braucht man Eier! > > Ich denke, dass viele Leute für sowas erst Verständnis aufbauen, wenn > diese selbst solche Entscheidungen treffen und die Konsequenzen tragen > müssen. Achja. Na dann erzähl Doch mal von den Konsequenzen! Ein paar tausend Euro weniger im Jahr? Als ob die das bei deren Grundgehalt überhaupt merken würden. Die meisten bleiben ja gar nicht solange bis der Karren im Dreck steckt. Entweder sind sie vorher schon abgesprungen oder sitzen dann wenn es soweit ist in höherer Position und können den rannehmen, der den von Ihnen verzapften Mist übernommen hat. Die oberen Chefs entscheiden schon lange nichts mehr, dafür gibts genug Führungsebenen dazwischen, und die sind auch nur angestellt. Wenn der Kahn untergeht, gehts halt zum nächsten. Und genauso muss man das als ausführende Kraft auch sehen. Gibt genug freie Stellen.
Claus W. schrieb: > Ich selbst bin schwerbehinderter Informatiker Da hast du's bestimmt nicht leicht. Während man Informatiker mit körperlichen Behinderungen sehr gut integrieren kann, ist das bei schweren psychischen Störungen wie "Querulatorischem Wahn" leider kaum möglich.
Andreas M. schrieb: > Achja. Na dann erzähl Doch mal von den Konsequenzen! Ein paar tausend > Euro weniger im Jahr? Als ob die das bei deren Grundgehalt überhaupt > merken würden. Die meisten bleiben ja gar nicht solange bis der Karren > im Dreck steckt. Entweder sind sie vorher schon abgesprungen oder sitzen > dann wenn es soweit ist in höherer Position und können den rannehmen, > der den von Ihnen verzapften Mist übernommen hat. Die oberen Chefs > entscheiden schon lange nichts mehr, dafür gibts genug Führungsebenen > dazwischen, und die sind auch nur angestellt. Wenn der Kahn untergeht, > gehts halt zum nächsten. Und genauso muss man das als ausführende Kraft > auch sehen. Gibt genug freie Stellen. Naja, wenn was richtig in die Hose geht, dann kanns schonmal mächtig Ärger von oben geben. Wenn in meiner Klitsche eine Entscheidung getroffen wird, wegen der dem CEO ein paar tausend Euro durch die Lappen geht, dann wird es wahrscheinlich knallen. Ironisch irgendwie, die Leute die am meisten haben sind am geizigsten. Zumindest meiner Erfahrung nach. Was du beschreibst ereignet sich wahrscheinlich eher in größeren Läden mit zig Hierarchiestufen.
Andreas S. schrieb: > Teilweise gab es auch Produktionsausfälle, die dem Unternehmen fast das > Genick brachen. Aber Hauptsache, der Betriebsrat hat sich, wohlgemerkt > gegen den Widerstand der eigenen Mitarbeiter, durchgesetzt. Genau, solche Produktionsausfälle und schlechte Wartbarkeit oder überhaupt dass das System funktioniert bis hin zum Totalausfall und baldigem Konkurs sind Folgen solcher Entscheidungen. Die Entscheider springen dann schon rechtzeitig vom Kahn einfach in den nächsten Job. Wühlhase schrieb: > Weil das alle politischen Lösungen, die auf Sachprobleme angewandt > werden, so an sich haben. Ja, ausbaden tuts dann die IT, dann heisst es bei denen funktioniert überhaupt nichts. Nicki schrieb: > eher "gut beratenes Management", denn oft sind die Entscheidungen, was > an IT eingeführt wird, Folge von Zuwendungen an den Entscheider. Ganz genau, Zuwendungen und Nicki schrieb: > Alles Vetternwirtschaft heute. Seilschaften. Nichts mehr oder weniger. Der IT Chef eines Kollegen auch in einem Konzern stellt z. B. bevorzugt seine Kumpels als Teamleiter ein, mit denen er schon früher zusammen arbeitete. Völlig inkompetente Vögel, Schleimer und dies führt allgemein zu 0 Kritik oder Hinterfragen der Führungsmethoden. Quasi alle Mitarbeiter sind dort gleichgeschaltet Stasi / SED Methoden. Wenn einer eine andere Meinung hat, als der IT Chef oder seine Kumpels fliegt derjenige raus. Andreas M. schrieb: > Mach Dir keinen Kopf. Das ist einfach der heutige Zeitgeist. Andreas M. schrieb: > Die neuste Masche sind sogenannte "Teamentscheidungen" . Wenns schief > läuft wills keiner gewesen sein Genau Andreas M. schrieb: > Du solltest nur darauf achten frühzeitig zu Erkennen, wenn das Ganze > komplett den Bach runtergeht und Dir vorher eine neue Stelle suchen Danke ja das werde ich auch tun. Andreas M. schrieb: > Die oberen Chefs entscheiden schon lange nichts mehr, dafür gibts genug > Führungsebenen dazwischen, und die sind auch nur angestellt. Wenn der > Kahn untergeht, gehts halt zum nächsten. Ja ganz genau. Leider ! Warum ist das so. Täglich wird auf LinkedIn geprägt von Coach, Leadership, agile Methoden in Wirklichkeit ist das alles heisse Luft. YussufSeineKusenck schrieb: > ereignet sich wahrscheinlich eher in größeren Läden mit zig > Hierarchiestufen. Ja .. genau in so einem Laden arbeite ich.
YussufSeineKusenck schrieb: > Wenn in meiner Klitsche eine Entscheidung getroffen wird, wegen der dem > CEO ein paar tausend Euro durch die Lappen geht, dann wird es > wahrscheinlich knallen. Ab einer gewissen Firmengröße interessieren solche Beträge niemanden mehr. Wir haben regelmäßig Fremdgeräte bei uns (z.B. für Tests oder Messeaufbauten) die einfach hier stehenbleiben und nicht mehr zurückgeholt werden. Fragen zum zurücksenden werden teilweise nicht mal mehr beantwortet. Und es geht hier um Größenordnungen von 20-40k / Gerät. Solche Kosten werden bei diesen Firmen einfach auf die Projekte gebucht und wenn die erst mal abgerechnet sind interessiert das keinen mehr. Ist bei uns nicht anders, was da an Geld in Evaluierungshardware verbraten wird... Edit: Wir haben übrigens gerade mal eine niedrigen dreistelligen Mitarbeiterzahl, in unserer Branche gehören wir eher zu den Kleinen.
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gesichtdergrimmigengottheit schrieb: > Der jetzige Lieferant würde sogar eine Nachfolgelösung anbieten, die > war in der Ausschreibung leider etwas teurer als der neue Anbieter, mit > dem man dummerweise den Vertrag abgeschlossen hat. Und der ist jetzt 3x > so teuer! > Ja anscheinend kommt es wirklich nur auf den Preis an und ja da sind nur > mehr Anwälte dran am Verhandeln. Wer billig kauft, kauf doppelt (und dreifach). Erst recht bei IT, Bauvorhaben etc. Alles, was deutlich größer als ein 4 Wochen Einmannprojekt ist.
Falk B. schrieb: > Wer billig kauft, kauf doppelt (und dreifach). > Erst recht bei IT, Bauvorhaben etc. Alles, was deutlich größer als ein 4 > Wochen Einmannprojekt ist. Wer billig kauft, kauft doppelt oder dreifach. Also werden doppelt und dreifach Steuern gezahlt und das BIP gesteigert. Also ist die billige Lösung für ein starkes Deutschland und somit gut für uns! TO hat sehr soziale Chefs!
Andreas M. schrieb: > Mach Dir keinen Kopf. Das ist einfach der heutige Zeitgeist. +1. LMAA-Stimmung lernen und durchhalten. wendelsberg
Als Techniker hat man da doch gar keinen richtigen Einblick, da sieht man doch nur unwichtige Details... Der Rest fällt unter Verschwörungstheorie. Und wie blöd muss man sein, sowas in einem öffentlichen Forum zu diskutieren, wo man keine Namen nennen kann? Schon in der Kaffeepause ist sowas heikel, aber da kann man wenigstens konkrete Problem ansprechen, aber hier? Dazu Schlagwörter wie "gesichtdergrimmigengottheit" und "Deathmarch".. Ich würde den Typen sofort kündigen... zum Glück habe ich nix zu sagen :-)
gesichtdergrimmigengottheit schrieb: > Nein, nicht wg. "technischen Wünschen"! Du verstehst wohl nicht welche > Konsequenzen so eine politische Entscheidung hat, die wohl halbbesoffen > am Golfplatz getroffen wurde. Aber hinsichtlich Time to market, > Lieferfähigkeit, Marktdynamik, Strategie, Betrieb, Kernsystem scheinst > du auch noch nichts gehört zu haben! Doch, das verstehe ich sehr wohl. Wieso gehst Du denn überhaupt davon aus, dass die erfolgreiche Einführung des neuen Systems überhaupt das gewünschte Ziel ist? Oft stecken hinter vermeintlich dummen Entscheidungen ganz andere Ziele, bei denen ein großer Schaden sogar gewünscht ist oder in Kauf genommen wird. Ich habe schon mehrere solche Fälle erlebt; im extremsten Fall wurden nicht nur Menschenleben gefährdet, sondern gezielt deren Tod in Kauf genommen, um bei einem sehr großen Projekt ein anderes Unternehmen diskreditieren zu können, so dass sich bei Folgeprojekten die eigene Verhandlungsposition verbessert. In einem anderen Projekt ging es darum, dass der Stellvertreter seinen Chef, der kurz zuvor zum konzerninternen "Produktmanager des Jahres" gekührt wurde, eiskalt sabotierte, um dessen Position übernehmen zu können. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass in hier diskutierten Projekt beabsichtigt wird, die eigene IT-Abteilung schlecht aussehen zu lassen, egal wie die IT-Fachleute vor der ausgewählten Software gewarnt haben. Wenn das Projekt den Bach hinunter gegangen ist, wird der zuständige Vorstand endlich mal Führungsstärke zeigen und den unschuldigen IT-Leiter hochkant hinauswerfen. Und damit kann er dann das schon seit langem hinter vorgehaltener Hand geplante Outsourcing an irgendeinen windigen IT-Dienstleister durchsetzen. So profitiert auch gleich sein Schwager davon, der bei den IT-Dienstleister in der Geschäftsführung sitzt. Und der Vorstand wechselt dann auch zu dem IT-Dienstleistung und erfüllt damit die Einstellungsvoraussetzung, nämlich einen wichtigen Kunden mitzubringen. > Naja, sieht man an deiner Webseite: "Neuigkeiten von 2011". Eigentlich könnte ich die Webseiten sogar abschalten, denn unser Geschäft basiert fast vollständig auf Empfehlungen. > Es gibt schon Gründe, >> warum Du nur der kleine Techniker bist und jemand anderes der >> Entscheider. > Ja, Grund ist das Peter Prinzip und gewisse Seilschaften und die eigene > Unfähigkeit nicht erkennen. Die Entscheider sind meist Politiker und > haben von Technik, Strategie, Markt wenig Ahnung. Exakt. Um so einfacher fallen dann auch Entscheidungen in fachfremden Bereichen. > Dafür sehr gut in den A.. kriechen, Politik und vielleicht > Kommunikation. Genau finden heute die Machtspielchen statt. Das Kerngeschäft interessiert nicht mehr, aber Hauptsache die Krawatte sitzt, die Pomade tropft aus der Frisur und die Protzkarre ist frisch poliert. > Derjenige ist offenbar besser in der Lage, das Gesamtpaket >> aus technischen, kommerziellen, firmenpolitischen und anderen Punkten >> abzuwägen. Die Reduktion auf einen einzigen Aspekt wäre hingegen (um bei >> Deiner Ausdrucksweise zu bleiben) "doof". > Der wägt gar nichts ab, sondern macht brav das, was von einer > Hierarchiestufe weiter oben befohlen wird. Exakt. Derjenige macht aus seiner Position genau das, was jeder andere (erfolgreiche Mitarbeiter) in solchen Konzernstrukturen auch macht: seine eigene Position sichern und sich rücksichtslos die eigenen Taschen vollstopfen. So etwas ist doch nicht blöd, sondern eben ausgesprochen gerissen. Dass dabei ggf. das ganze Unternehmen in den Abgrund gerissen wird, nimmt man eben schulterzuckend zur Kenntnis. Ggf. schließt man vorher noch entsprechende Wetten auf fallende Aktienkurse ab und verdient damit gleich doppelt und dreifach. Und falls einem das nachgewiesen werden kann, zahlt man eben eine kleine "anonyme" Parteispende, und der Innenminister pfeift den ermittelnden Staatsanwalt gleich wieder zurück. Sache geklärt.
Das sind zwar, zugegeben, alles Dinge die kein normaler AN, der nix Böses will und nur ordentliche Arbeitsergebnisse abliefern will, sieht. Aber ich sehe keinen Grund, sich als AN nicht laut zu beschweren und über diese Entscheidungen zu schimpfen. Wahrscheinlich findet das Management das in solchen Fällen sogar noch gut, weil es die verkappten destruktiven Ziele am Ende gar unterstützt. Man kann es natürlich auch lassen, wobei ich mir lieber eine andere Firma suchen würde.
Falk B. schrieb: > Wer billig kauft, kauf doppelt (und dreifach). Ganz genau! wendelsberg schrieb: > +1. > LMAA-Stimmung lernen und durchhalten. Korrekt. udok schrieb: > Und wie blöd muss man sein, sowas in einem öffentlichen Forum zu > diskutieren, > wo man keine Namen nennen kann? Wieso? Eben, es wurden ja keine Namen genannt und die Geschichte ist anonymisiert. > Schon in der Kaffeepause ist sowas heikel, aber da kann man wenigstens > konkrete Problem ansprechen, aber hier? Warum nicht? > Dazu Schlagwörter wie "gesichtdergrimmigengottheit" und "Deathmarch".. > Ich würde den Typen sofort kündigen... zum > Glück habe ich nix zu sagen Ja das hat schon seinen Grund warum du nix zum sagen hast. Wenn dich schon Schlagwörter stören.. Andreas S. schrieb: > Wieso gehst Du denn überhaupt davon aus, dass die erfolgreiche > Einführung des neuen Systems überhaupt das gewünschte Ziel ist? Oft > stecken hinter vermeintlich dummen Entscheidungen ganz andere Ziele, bei > denen ein großer Schaden sogar gewünscht ist oder in Kauf genommen wird. Stimmt schon.. genau.. aber eigentlich irre, wenn da wirklich sogar so ein Schaden in Kauf genommen wird. Das wäre ja nicht rational bzw. im Sinne des Unternehmens. Da müssten ja die Alarmglocken beim Aufsichtsrat läuten?! Andreas S. schrieb: > Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass in hier diskutierten Projekt > beabsichtigt wird, die eigene IT-Abteilung schlecht aussehen zu lassen, > egal wie die IT-Fachleute vor der ausgewählten Software gewarnt haben. Könnte durchaus sein, aber auch das wäre wahnsinnig. Warum so einen Aufwand treiben um die IT Abteilung schlecht aussehen zu lassen? Da profitiert ja die eigene Firma auch nicht davon. > Wenn das Projekt den Bach hinunter gegangen ist, wird der zuständige > Vorstand endlich mal Führungsstärke zeigen und den unschuldigen > IT-Leiter hochkant hinauswerfen. Und damit kann er dann das schon seit > langem hinter vorgehaltener Hand geplante Outsourcing an irgendeinen > windigen IT-Dienstleister durchsetzen. Könnte vielleicht tatsächlich so sein. Aber auch da: gibt es nicht viel billigere und einfachere Möglichkeiten einen IT Leiter loszuwerden? Andreas S. schrieb: > Eigentlich könnte ich die Webseiten sogar abschalten, denn unser > Geschäft basiert fast vollständig auf Empfehlungen. Glaub ich dir, dann würde ich es zumindest kürzen / bereinigen, auf eine moderne Website mit kurzem Profil, Geschichte und ein paar Fakten zur Firma . Andreas S. schrieb: > Das Kerngeschäft interessiert nicht mehr, aber Hauptsache die Krawatte > sitzt, die Pomade tropft aus der Frisur und die Protzkarre ist frisch > poliert. Ja.. aber wie kann so ein Unternehmen dann noch wirtschaftlich überleben?! Andreas S. schrieb: > So etwas ist doch nicht blöd, sondern eben ausgesprochen gerissen. Dass > dabei ggf. das ganze Unternehmen in den Abgrund gerissen wird, nimmt man > eben schulterzuckend zur Kenntnis. Ja solche Parasiten an Manager gibt es einige. Und die werden nachher nicht mal zur Rechenschaft gezogen. Derweil hört man immer von so grosser Verantwortung und Leadership im Management. Andreas S. schrieb: > zahlt man eben eine kleine "anonyme" Parteispende, und der Innenminister > pfeift den ermittelnden Staatsanwalt gleich wieder zurück. Sache > geklärt. Irre ja, klingt aber sehr plausibel.
Wühlhase schrieb: > Wahrscheinlich findet das Management das in solchen Fällen sogar noch > gut, weil es die verkappten destruktiven Ziele am Ende gar unterstützt. Interessant. Inwiefern kann das unterstützen?
gesichtdergrimmigengottheit schrieb: > Wie kann es sein, dass sich ein Unternehmen für so eine Lösung > entscheidet?! Die Entscheider sind Menschen, deshalb passiert das. Ich habe vor vielen Jahrzehnten folgendes "Requirement" gehabt: Beliebiger Datenaustausch zwischen beliebigen Warenwirtschaftssystemen. (zu DOS-Zeiten, noch vor xtml geschweige denn Json). Jedes System war eine Insellösung, Datentausch hieß damals Datenfernübertragung DFÜ. Zwei Fimen bewarben sich, die eine realistisch und sagte, was geht, was nicht geht und wo die Schwierigkeiten liegen. Die andere Firma stellte sich dem Vorstand mit dem Satz "Alles ist möglich" vor. Rate einmal, wer den Zuschlag bekam. Was die zweite Firma verschwieg, war, ist dass Alles möglich ist, wenn man unendlich viel Geld und Zeit investiert. Aber das hat der Kunde ja selbst gemerkt, nachdem man den Vertrag unterschrieben hatte.
DoS schrieb: > Alles ist möglich" vor. > Rate einmal, wer den Zuschlag bekam. Was die zweite Firma verschwieg, > war, ist dass Alles möglich ist, wenn man unendlich viel Geld und Zeit > investiert. Aber das hat der Kunde ja selbst gemerkt, nachdem man den > Vertrag unterschrieben hatte. Naja, als Manager sollte man das schon vorher wissen. Erinnert mich aber an den naiven Versuch eines Kunden, den potentiellen Lieferanten eine Liste an Anforderungen zukommen zu lassen und diese sollten bewerten wie gut ihre Lösung diese erfüllt. Jeder Lieferant meldete die volle Punktzahl zurück. Also wertlos, aber der Ehrliche wäre gleich draußen gewesen.
gesichtdergrimmigengottheit schrieb: > Wühlhase schrieb: >> Wahrscheinlich findet das Management das in solchen Fällen sogar noch >> gut, weil es die verkappten destruktiven Ziele am Ende gar unterstützt. > Interessant. Inwiefern kann das unterstützen? Na, nimm doch mal das Szenario von Andreas: Jemand will euren IT-Leiter rauswerfen lassen und bastelt dazu an einer Katastrophe, damit sie auf das Konto des Rauszuwerfenden geht. Da ist jeder, der laut über das Mißmanagement rumkotzt, Gewinn und Gehilfe. Selbst wenn die richtigen Leute wissen daß er das nicht zu verantworten hat - es reicht, wenn die Firmenöffentlichkeit ihn für den Schuldigen hält, wenn er entsprechend präsentiert wurde. Dann noch ein paar Gerüchte gestreut, und dann zählt die Meinung von den ca. 10% Vernünftigen unter den Menschen einfach nicht mehr.
Jan H. schrieb: > Erinnert mich aber an den naiven Versuch eines Kunden, den potentiellen > Lieferanten eine Liste an Anforderungen zukommen zu lassen und diese > sollten bewerten wie gut ihre Lösung diese erfüllt. Jeder Lieferant > meldete die volle Punktzahl zurück. Ja so in etwa lief es in der Ausschreibung auch. Wühlhase schrieb: > Na, nimm doch mal das Szenario von Andreas: Jemand will euren IT-Leiter > rauswerfen lassen und bastelt dazu an einer Katastrophe, damit sie auf > das Konto des Rauszuwerfenden geht. Interessant. Aber warum soviel Aufwand deswegen und dann auch noch wirtschaftlichen Verlust für das Unternehmen verursachen? Was ich meine: da gibt's ja von ganz oben, GL etc. viel einfachere und günstigere Möglichkeiten, einen IT Leiter loszuwerden, oder doch nicht? Wühlhase schrieb: > Selbst wenn die richtigen Leute wissen daß er das nicht zu verantworten > hat Klar weiss ich das der nicht schuld daran hat, das klingt ja fast nach einer Verschwörung, die ev. politische Gründe hat oder vom ganz oberen Mgmt. initiert wurde, ... aber nur um den IT Leiter loszuwerden? Ev. auch diesen Systemlieferanten, mit dem bestehen bereits grössere Verträge viell. will man den auch gleich elegant loswerden um 2 Fliegen mit ner Klappe zu schlagen. Und dann auch noch Kosten sparen und zum Schluss die ganze IT outsourcen (auch da hatte ich Gerüchte gehört). Das wäre etwas im größeren Rahmen, ja soetwas könnte ev. theoretisch ein Plan sein. Aber das wär fies, da gibt's dann sicher ein Aufschrei und viel Proteste, und viele Kunden würden abwandern. Der Konzern würde sich ja ins eigene Fleisch schneiden?!
Was genau dahintersteckt, wissen wir natürlich auch nicht. Ich habe nur einige(!) mögliche Szenarien dargestellt, aber es gibt natürlich noch Unmengen anderer. Letztendlich geht es aber darum, dass sich in typischen Unternehmen außer ein paar "Nerds" in technischen Bereichen wirklich niemand für die technische Realisierung irgendwelche (auch unternehmenskritischer) Applikationen interessiert. Technik wird von den meisten Menschen als bedrohlich angesehen, und wenn ein technisches System nicht eingeführt werden kann, freuen sie sich insgeheim. "Der Konzern" hat keinen eigenen Willen.
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Andreas S. schrieb: > Was genau dahintersteckt, wissen wir natürlich auch nicht. Ich habe nur > einige(!) mögliche Szenarien dargestellt, aber es gibt natürlich noch > Unmengen anderer. Das glaube ich. Ja .. die Szenarien klingen interessant. Genau.. mein Ziel war ev. auch ein Brainstorming dieser Unmengen an möglichen Szenarien zu provozieren. Vor allem da ich etwas besser die "Unternehmenspolitik" und Intrigen verstehen und lernen möchte, was in solchen Szenarien, Verschwörungen, Intrigen, Politik etc. vor sich geht.. so etwas lernt man auf der Uni leider anscheinend nicht.. Andreas S. schrieb: > Letztendlich geht es aber darum, dass sich in > typischen Unternehmen außer ein paar "Nerds" in technischen Bereichen > wirklich niemand für die technische Realisierung irgendwelche (auch > unternehmenskritischer) Applikationen interessiert. Technik wird von den > meisten Menschen als bedrohlich angesehen, und wenn ein technisches > System nicht eingeführt werden kann, freuen sie sich insgeheim. Das ist schade. Das ist eben genau das Problem, was solchen technikfeindlichen Konzernen in naher Zukunft in den Untergang führt und sie somit restlos auslöscht. Ich verstehe nicht, warum wenn das wirklich wahr ist, von sovielen Menschen die Technik als bedrohlich angesehen wird? Und interessant, dass man nicht mal bei unternehmenskritischen Applikationen mal wenigstens zum Nachdenken anfängt. Aber wie ich die bürokratischen Konzerne so kenne, kann das ggf. schon zutreffen. Wieder ein Punkt wo die US IT Giganten GAFAM gnadenlos zuschlagen werden und sich über die Dummheit dieser Oldschool Konzerne freuen werden.
Erinnerst du dich noch an die - ziemlich große - Containerschiffreederei, die vor ein paar Jahren einen vollständigen Absturz ihrer IT-Systeme hatte? Und voll beladene Containerschiffe deshalb nicht einlaufen und entladen werden konnten? Da haben sich bei der Aufarbeitung viele Experten die Haare gerauft, wie man ein solches System so blöde aufziehen kann. Unsichere Anwendungen mit Godmode-Berechtigungen auch in Bereichen, die sie überhaupt nicht brauchen und sowas alles. Kann einem egal sein, kann man schlecht finden, oder man kann sich auch eine sicherere Firma suchen.
gesichtdergrimmigengottheit schrieb: > Das ist schade. Das ist eben genau das Problem, was solchen > technikfeindlichen Konzernen in naher Zukunft in den Untergang führt > und sie somit restlos auslöscht. Ich verstehe nicht, warum wenn das > wirklich wahr ist, von sovielen Menschen die Technik als bedrohlich > angesehen wird? Ganz einfach. Schlechte Erfahrungen. Mit jeder neuen Superduperallesperfektloesung wurde vorher schon Schlechtes noch schlechter gemacht. wendelsberg
Ein Hauptproblem von solchen Projekten ist finde ich immer eine schlechte Aufgabendefinition. Beispiel BOX Einführung in unserer Firma. "Box soll das bestehende Dokumentenverwaltungssystem ersetzen" Arbeitsablauf jetzt: Vorlage herunterladen Auf interner Webseite Dokumenten Typ auswählen Titel und Nummer ziehen, Ersteller Namen eingeben Nummer, Titel und Ersteller in Dokument eintragen Dokument ausfüllen Wenn jetzt das Dokument unterschrieben werden soll: Interne Webseite öffnen Neuen Task starten, Dokumentennummer, Titel und Revision eingeben Task speichern und schließen Dokument öffnen Tasknummer in Dokument eingeben (Revision eintragen) Dokument speichern Ordner mit Tasknummererstellen und Dokument in Dokumentenverwaltung hochladen. Rechtsklick auf Dokument => Link senden an Link aus E Mail kopieren Link in Unterschriften Task einfügen Ersteller eingeben Unterschriften Task abschließen Fertig Im neuen System wird eben in BOX hochgeladen. Meiner Meinung nach sollte die Aufgabe lauten: "Erstelle optimierte Arbeitsabläufe und setze sie mit BOX um" Zb: Gehe auf interne Webseite Wähle Dokumententyp Gib Titel ein Klicke erzeugen #Dokument wird in Box erstellt# Dokument ausfüllen Speichern Dokument unterschreiben: Interne Webseite öffnen Task erstellen Rechtsklick auf Dokument in Box Unterschriften Task auswählen (nur meine Tasks werden vorgeschlagen- suche nach tasks anderer ersteller aber möglich) Task starten #Box aktualisiert Kopf und Fußzeile Klar ist das mehr Aufwand, aber bei 60k Dokumenten und 5k Unterschriften pro Jahr ist das schnell herinnen. Zudem muss dann niemand mehr die dutzenden Fehler ausbessern die durch die händische Mehrfacheingabe passieren. Um dem noch die Kroneaufzusetzen haben wir noch ein eigenes Zählsystem erfunden. start ist 0.1 0.2 1.0 2.1 2.2 2.0 3.1 3.0 Usw bring das mal externen Personen oder einer Verwaltungssoftware bei. Sg
Denkt denn niemand an die Kinder äh Endanwender? Warum geile Technik alleine nicht reicht: Da fragt einer angepisst Jobs warum er damals Technik XY hat fallen lassen, worum es da konkret geht ist egal aber die Antwort von Jobs ist allgemeingültig. https://www.youtube.com/watch?v=oeqPrUmVz-o Kurz: Super Technologie zu haben um diese zu vermarkten ist der falsche Weg. Man braucht ein Produkt auf das der Endanwender abfährt, was da unter der Haube werkelt interessiert niemanden. Wenn mit der Super Technologie kein gutes Produkt umsetzbar ist das sich verkaufen lässt dann ist die Technologie (für Apple) uninteressant. Die verkaufen Produkte für Endanwender, nicht für Technikexperten.
Ich habe auch noch zwei Beispiele für vermeintliche Rückständigkeit, die sich aber bei genauerem Hinschauen ganz anders zeigt: 1. Die Bedienung vieler SAP R/3-Module erinnert zunächst an die IT-Steinzeit und ist ziemlich inkompatibel zu dem, was ein typischer PC-Anwender (auch Entwickler!) heutzutage als sinnvoll erachtet. ABER: Solche Module werden üblicherweise von Leuten bedient, die den ganzen Tag lang nichts anderes machen als z.B. meterdicke Stapel von Lieferscheinen, Rechnungen oder sonstige Papierbelegen zu erfassen. Daher haben sie genau verinnerlicht, wann sie wo per Tabulatortaste zum nächsten Eingabefeld springen müssen, und schauen bei der Belegerfassung gar nicht mehr auf den Bildschirm. Wenn jetzt irgendwelche Hipster mit einer tollen Wischgestenbedienung usw. ankommen, kotzt die ganze Abteilung, weil damit auch nach Einarbeitung die Produktivität plötzlich halbiert oder gedrittelt ist. Für den Gelegenheitsanwender sind schicke, selbsterklärende GUIs natürlich sehr sinnvoll, aber nicht für Hardcorebediener. 2. IKEA verwendet ein ähnliches, selbst zusammengeklöppeltes Warenwirtschaftssystem, das auf irgendwelchen Mainframes gehostet wird, ebenfalls mit solch einer vermeintlich antiquierten Oberfläche. Es gab auch hier vor etlichen Jahren mal einen kleinen Versuch, das zu modernisieren, aber auch hier stellte sich heraus, die die Bedienphilosophie der Blockterminals genau richtig war. Folglich wurde sie beibehalten. In gewisser Weise stehen diese Beispiele im Gegensatz zu meinem weiter oben aufgeführten Beispiel, bei dem erfolglos versucht wurde, eine Blockterminalbedienung auf eine hierfür nicht vorbereitete und geeignete Windows-Anwendung draufzubasteln. Der Unterschied bestand aber darin, dass in diesem Fall eine Oberfläche mit grafischen Darstellungen für viele, nicht alle, Geschäftsvorfälle erhebliche Vorteile gehabt hätte.
gesichtdergrimmigengottheit schrieb: > Stimmt schon.. genau.. aber eigentlich irre, wenn da wirklich sogar so > ein Schaden in Kauf genommen wird. Das wäre ja nicht rational bzw. im > Sinne des Unternehmens. Bei vielen Großunternehmen bzw. Konzernen sind der Vorstand und Aufsichtsrat doch überhaupt nicht am Unternehmen beteiligt. Auch die Familien der ursprünglichen Unternehmensgründer sind gar nicht mehr in das operative Geschäft involviert oder untereinander so zerstritten, dass es hierdurch zum Machtvakuum kommt. Und dann werden eben vermeintlich neutrale Dritte, die überhaupt keinen Bezug zum Unternehmen haben, auf die Entscheiderposten gesetzt. Und wenn sie dann merken, dass der Laden den Bach abkackt, wird mit dem eigenem Geld dann eben auf fallende Aktienkurse gewettet. Teilweise hat ja auch der Vorstand direkt die Aufgabe, hervorragende Unternehmen zu zerstören. Vor ein paar Jährchen war ja Nokia der große Platzhirsch bei Mobiltelefonen. Und dann gab es den unsäglichen Stephen Elop, der von Microsoft geschmiert zunächst die Umstellung der Symbian-Plattform auf das völlig schrottige Windows Mobile durchdrückte und bis zum bitteren Ende Nokias beibehielt. Anschließend kehrte er zu Microsoft zurück und wurde dort gefeiert, weil er im Alleingang die Symbian-Plattform quasi komplett vom Markt entfernt hatt4e. > Da müssten ja die Alarmglocken beim Aufsichtsrat läuten?! Als vor einigen Jahren irgendein großer Skandal aufgedeckt wurde, den der Aufsichtsrat eines Großunternehmens hätte bemerken müssen, sagte der Vorsitzende: "Ich bin in über zwanzig Unternehmen im Aufsichtsrat und Vorstand! Da kann ich mich doch nicht um jedes einzelne kümmern." Wir sehen es doch gerade bei den ganz großen Organisationen, dass die Aufsichtsratposten nicht nach fachlicher Eignung, sondern nur über Seilschaften und Parteibücher vergeben werden. Und Du glaubst wirklich, dass sich solch ein Aufsichtsratmitglied für die technischen Details irgendeiner Software interessiert, die in dem Unternehmen eingeführt werden soll? Er trifft sich höchstens auf dem Golfplatz mit dem Vorstand des liefernden Unternehmen und plaudert dort über das Wetter und ein paar "Zuwendungen".
Andreas S. schrieb: > Für den Gelegenheitsanwender sind schicke, selbsterklärende GUIs > natürlich sehr sinnvoll, aber nicht für Hardcorebediener. Das muß sich aber beides nicht ausschließen. Gute Benutzeroberflächen sind sowohl intuitiv als auch gut und schnell bedienbar. Zeiten als Double vollständig mit 12 Nachkommastellen eingeben zu müssen (SAP) ist einfach vergurkt, ganz egal wie sehr ein paar Tippsen auf diesen Müll trainiert sind. Oder Teamcenter (wird bei einem großen deutschen Antriebsmaschinenkonzern eingesetzt): Wenn du da ein Worddokument hochlädst, dann macht das Teamcenter automatisch eine PDF-Kopie davon. Aber wehe, man vergißt die alte PDF-Kopie zu löschen wenn man das Dokument aktualisiert - u.a. muß man sich dabei Dokumentennummern mit, ich weiß nicht mehr, 10 Stellen oder so, merken - dann muß man den ganzen Hochladeprozeß von vorn beginnen. Die Firma, die Teamcenter verkauft, wird am Wartungsvertrag und dem Helpdesk sicher fürstlich verdienen, aber eigentlich dürfte es für so eine Scheißsoftware weder einen Markt geben, noch dürfte sie für die Luftfahrtbranche überhaupt zertifizierbar sein. Ich sage ausdrücklich nicht, daß neu auch besser ist, auch mit neuen GUI-Frameworks läßt sich leicht grauenhafter Müll produzieren. Eine gute GUI zu bauen ist eine Kunst für sich, da braucht es Leute die das können. Da muß man nicht nur den technischen Kram sowie zusätzlich die Domäne besonders gut verstehen, sondern tatsächlich auch das Sozialzeug, wie tickt der Benutzer, was wissen die, was erwarten die, welche Aufgaben erledigen die besonders oft und wie geht das am komfortabelsten, usw. Und dann gehören da auch mal ein paar Testläufe dazu. Das funktioniert aber nicht mit der Hammer-Nagel-Blinder-Bediener-Methode, wo ein paar Softwareheinis ein Problem nicht nur branchen- sondern am besten industrieübergreifend lösen wollen, vor dem sie selber noch nie standen.
Matumba schrieb: > Ein Hauptproblem von solchen Projekten ist finde ich immer eine > schlechte Aufgabendefinition. Das ist zwar richtig, aber kaum verhinderbar. Außer bei komplexen, genau definierten Operationen, wirst Du kein System irgendwie spezifizieren können ohne das es vom Aufwand her einer Realisierung gleich kommt oder die Spezifikation iterativ angepasst wird. Du kannst von einem Dienstleister eine sinus-Funktion bestellen, mit einer Seite Spezifikation. Weil sinus mathematisch relativ genau definiert ist, eine Realisierung relativ komplex und ein (stichpunktartiger) Test relativ einfach. Du kannst auch Glück haben: Mit 100 Seiten Spec ein System, wo 100.000 Leute mit arbeiten und was auf Anhieb zur Zufriedenheit aller funktioniert. Doch kannst Du sicher sein, dass der nächste Anbieter mit der gleichen Spec eine totale Katastrophe, wenn auch Spec-konform, liefert.
Matumba schrieb: > Ein Hauptproblem von solchen Projekten ist finde > ich immer eine schlechte Aufgabendefinition. Erarbeitung und Präzisierung der Zieldefinition ist Bestandteil des Entwicklungsprojektes. Das weiss nur niemand -- oder es will niemand hören... Wie sagte hier jemand so treffend? "Der erste je gemachte Fehler besteht in einer falschen Annahme."
A. S. schrieb: > Außer bei komplexen, genau definierten Operationen, > wirst Du kein System irgendwie spezifizieren können > ohne das es vom Aufwand her einer Realisierung gleich > kommt oder die Spezifikation iterativ angepasst wird. Merkwürdigerweise wird auch sprachlich nicht zwischen dem Finden innovativer Lösungen und dem Ausarbeiten bewährter Lösungsprinzipen nach den anerkannten Regeln der Technik unterschieden -- beides heisst "entwickeln".
Andreas S. schrieb: > Und dann gab es den unsäglichen Stephen > Elop, der von Microsoft geschmiert zunächst die Umstellung der > Symbian-Plattform auf das völlig schrottige Windows Mobile durchdrückte > und bis zum bitteren Ende Nokias beibehielt. Ich vermisse mein Lumia 735. Schöne Größe, tolle Oberfläche, leichte Bedienung. Da war Symbian schrottiger. Und man konnte Apps besser (optisch) individualisieren als unter Android.
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YussufSeineKusenck schrieb: > Und glaub mir: Um solche mit Risiko verbundenen Entscheidungen zu > treffen, braucht man Eier! > Ich denke, dass viele Leute für sowas erst Verständnis aufbauen, wenn > diese selbst solche Entscheidungen treffen und die Konsequenzen tragen > müssen. Dummes Gelaber! Habe genug Pfeifen als Entscheidungsträger erlebt. Die brauchen nur zwei Dinge: 1. Die Position 2. Unverfrorenheit Um Scheiße zu verzapfen und sich parallel nach was besserem umzusehen reicht das völlig aus. Eier würden solche Schaben nur dabei behindern durch den nächsten Türschlitz zu kriechen.
gesichtdergrimmigengottheit schrieb: > Wie kann es sein, dass sich ein Unternehmen für so eine Lösung > entscheidet Die Erfahrung, dass andere Softwarebuden auch nicht besser sind, nur anders schlecht ? Nicht-funktionierender Schrott ist seit Microsoft doch kundentauglich und seit Scrum Stand der Technik.
MaWin schrieb: > Die Erfahrung, dass andere Softwarebuden auch nicht besser sind, nur > anders schlecht ? Jede Softwarebude ist anders aber nicht zwingend schlecht. Gibt viele Beispiele wo Qualität, Automatisierung (CI/CD) nicht nur ein Schlagwort sind. > Nicht-funktionierender Schrott ist seit Microsoft doch kundentauglich > und seit Scrum Stand der Technik. Die Methode ist nicht zwangsläufig ein Schluss auf die Qualität der Software. Wasserfall kann genauso (wenn nicht noch schlimmer) in die Hose gehen. Und damit mein ich richtigen Durchfall.
gesichtdergrimmigengottheit schrieb: > Wasserfall kann genauso (wenn nicht noch schlimmer) in die Hose gehen. Bloss dann gibt es das Produkt halt nicht. Entwicklung gescheitert, Firma pleite, Leute entlassen, Kunde kauft woanders. Bei Scrum wird dann noch jahrelang mit einem unfähigen Team nachgebessert, und der Kunde für die Versorgung der überforderten Truppe gemolken, mit immer neuen Versprechungen in 2 Jahren doch endlich das zu bekommen was schon vor 2 Jahren drin sein sollte.
MaWin schrieb: > Bloss dann gibt es das Produkt halt nicht. Entwicklung gescheitert, > Firma pleite, Leute entlassen, Kunde kauft woanders. Macht Sinn. > Bei Scrum wird dann noch jahrelang mit einem unfähigen Team > nachgebessert, und der Kunde für die Versorgung der überforderten Truppe > gemolken, mit immer neuen Versprechungen in 2 Jahren doch endlich das zu > bekommen was schon vor 2 Jahren drin sein sollte. Verstehe, das ist schlecht. Auch in diesem Bsp. (ob agile oder nicht) sollte der Kunde hier den Stecker ziehen. Wird er halt aber eben auch nicht, da er schon einiges an Geld reingesteckt hat. Im agilen vs. nicht agilen Paradigma gibt es bekanntlich das Kosten-Scope-Schedule Dreieck. Im Wasserfall Kontext ist Scope fixed, Kosten & Schedule variabel. Im Agile Kontext ist wiederum Scope variabel, Kosten & Schedule fixed. https://www.visual-paradigm.com/servlet/editor-content/scrum/what-is-agile-project-management/sites/7/2018/12/agile-vs-waterfall-quality.png Das Dilemma hier ist: bei Wasserfall sollte der Scope (Ziel) klar sein. Bei Agile kann sich der Scope verändern, das tut er auch, auch aufgr. äusserer Einflüsse, da man heutzutage in der schieren Komplexität schwer zu 100% alles abschätzen kann, Markt ändert sich etc. (Stichwort VUCA). So ist Agilität eigentlich näher an der Realität, man versucht mit den verfügbaren Ressourcen das bestmöglichste (Scope=variabel) zu erreichen. Das wird natürlich nicht immer erreicht. Während sich während des Wasserfall Projekts bereits schon einiges am Scope geändert hat, reagiert die agile Methodik darauf. Sie ist besser geeignet um auf Komplexität, Chaos etc. zu reagieren. Wasserfall geht halt davon aus, dass genau das Ziel erreicht werden wird und das dies auch in ferner Zukunft nicht ändert. Klar, ist nicht jede Methode auch für jedes Vorhaben geeignet. Aber auch NASA etc. wendet sogar agile Methoden an: https://www.federaltimes.com/it-networks/2019/11/26/how-nasa-upended-internal-processes-to-prepare-for-its-next-lunar-mission/ “Agile is all about small, manageable pieces of work,” Smith said. Will nicht sagen, dass Agile "besser" ist aber evtl. zeitgemässer um auf heutige gewisse Dynamik und Komplexität zu reagieren. Wasserfall ist dennoch immer noch wichtig im Projektmanagement und wird es auch bleiben: https://www.plutora.com/blog/waterfall-methodology Fazit: beides wird gebraucht und ist notwendig
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gesichtdergrimmigengottheit schrieb: > Im Agile Kontext ist wiederum Scope variabel, Kosten & Schedule fixed. Auf gut Deutsch: Es wird voll kassiert und der Scope so lange zusammengestrichen bis nur noch 10% vom ursprünglich angedachten Umfang umgesetzt wurden. Der Elefant kreist und gebiert eine Maus. Ja, viele IT Projekte laufen genau so.
MaWin schrieb: > Es wird voll kassiert und der Scope so lange zusammengestrichen bis nur > noch 10% vom ursprünglich angedachten Umfang umgesetzt wurden. Bei so manchem reinen Wasserfallprojekt wird festgestellt, dass es exakt der vorgegeneben Spezifikation entspricht. Leider wurden einige Fehlannahmen getroffen, da zum Beginn des Projekts eben auch das Wissen darüber minimal ist. Das Ergebnis ist formal korrekt, aber nicht oder nur mit großen Verrenkungen einsetzbar. Der Aufwand für Korrekturen ist wiederum immens, da er sich über alle Ebenen hinzieht.
MaWin schrieb: > Nicht-funktionierender Schrott ist seit Microsoft doch kundentauglich > und seit Scrum Stand der Technik. Nach jedem Sprint muss das Product Increment in einem nutzbaren Zustand sein. Wie kann es bei Scrum also zu "nichtfunktionierendem Schrott" kommen? In der Praxis meist dadurch, dass auf das existierende Chaos "Scrum" geschrieben und sonst nichts geändert wird. Also nicht Scrum sondern "kopflos" die Methode ist. MaWin schrieb: > Bei Scrum wird dann noch jahrelang mit einem unfähigen Team > nachgebessert, und der Kunde für die Versorgung der überforderten Truppe > gemolken, mit immer neuen Versprechungen in 2 Jahren doch endlich das zu > bekommen was schon vor 2 Jahren drin sein sollte. Der Kunde bekommt alle paar Wochen eine testbare Version wo Features wirklich "fertig" (Definition of Done) sind. Er hat einen transparenten Fortschritt. Wenn er ignoriert, dass nichts fertig wird, und auch keinen Projektplan hat, dann wird er halt gemolken werden. Methode egal.
Jan H. schrieb: > Wie kann es bei Scrum also zu "nichtfunktionierendem Schrott" kommen? Schau dir halt aktuelle Software an, beginnend mit der Paradeanwendung von Scrum, WebFesign. Es gibt doch quasi keine 'moderne' WebSeite mehr, die einfach funktioniert. Druckbar und durchsuchbar sind nur noch die wenigsten. Zentrale kritische Funktionen wie PayPal innerhalb eBay, haken seit Jahren, mit Abbruch am kritischsten aller Punkte, nach Eingabe des Passworts bis zur Bestätigung. Aber auch Apps, altmodisch Programme genannt, mögen im Test des Kunden bei seinen 3 Ausprobierversuchen erfolgreich gewesen sein, sind aber im Praktischen Einsatz ein Quell der überraschenden Dysfunktionalität. Sogar in modernen Autos versagt die Bananensoftware in kritischen Momenten, so blockiert die Servounterstützung der Lenkung wenn das Fahrzeug nach einem OTA Update den Versionswechsel durchführt. Sorry, aber Softwareentwicklung ist seit agilen Methoden einfach nur noch kaputt, dazu muss gar keine Boeing 737Max abstürzen. Meine Digitaluhr, mein Taschenrechner, meine Solarsteuerung, mein Radio, sind zwar schon Jahrzehnte alt und vor Scrum entwickelt worden, funktionieren aber einfach tagein tagaus. Sie mögen weniger komplex sein, aber das zeigt ja nur die Überforderung aktueller Programmierer.
MaWin schrieb: > Sorry, aber Softwareentwicklung ist seit agilen Methoden einfach nur > noch kaputt, dazu muss gar keine Boeing 737Max abstürzen. Und doch hat das wenig mit den agilen Methoden zu tun, sondern mit: - Man kann ja einfach einen Patch nachschieben - First to market macht das Geschäft, der Kunde ist ja nicht so streng - Die Komplexität ist so hoch, das bekommt man mit vertretbarem Aufwand nicht (nahezu) fehlerfrei. Der Kunde priorisiert Features über Stabilität. Das sind die heutigen Rahmenbedingungen, unabhängig von der konkreten Methodik.
Hinzu kommt noch etwas: Wenn ein Produkt völlig reibungslos über Jahre funktioniert, benötigt man als Kunde keinen Wartungs- oder Updatevertrag. Bei Bananensoftware ist man jedoch auf ewig darauf angewiesen. Ein Paradebeispiel für diese Vorgehensweise ist Altium Designer. Statt etliche der Unmengen an Fehlern zu beheben, schickt man dort lieber die Vertriebler los, die dann behaupten, all diese Fehler würden natürlich im nächsten kostenpflichtigen Wartungsinterval behoben werden. Ich hatte einmal die Wartung für AD ausschließlich unter der Bedingung beauftragt, dass ein bestimmter Bug behoben würde. Dies wurde mir von dem Vertriebler auch so bestätigt. Wenn ich dort bezüglich der Behebung nachfrage, kommt nicht einmal mehr eine Reaktion. Stattdessen hatte ich nach einiger Zeit natürlich den nächsten Vertriebler an der Backe, der die Thematik genauso ignorierte, aber wieder "KAUFEN! KAUFEN KAUFEN!" schrie. Offenbar scheint diese Taktik bei Altium aufzugehen.
Jan H. schrieb: > Und doch hat das wenig mit den agilen Methoden zu tun, sondern mit: > - Man kann ja einfach einen Patch nachschieben Genau. Früher wäre ein mittelschwerer Softwarebug für den Lieferanten sehr teuer geworden, d.h. ein Totalschaden, eine aufwändige Rückrufaktion oder eine Horde Techniker, die zum (E)PROM-Tauschen ausrücken müssen.
Andreas S. schrieb: > Wenn ein Produkt völlig reibungslos über Jahre funktioniert, benötigt > man als Kunde keinen Wartungs- oder Updatevertrag. Das gabs aber schon immer. Schon für IBM oder Siemens Hosts gab es für Hard und Software Wartungsverträge, nur waren die so teuer dass man davon heute eine neuen Rack mit Servern jedes Jahr kaufen könnte. Auch die in 80gern bis in die 00er Jahre beliebten HP oder SUN Unixworkstations gabs praktisch nur mit Wartung, genau wie die IBM AS 400 oder Vax MVS Systeme von DEC.
Diese Wartungsverträge wurden aber nicht primär angeboten, weil das Produkt wirklich so schlecht war, sondern weil es sich häufig um Einsatzgebiete mit hohen Verfügbarkeitsanforderungen handelte. Wenn ein Fehler auftrat, wurde er dann durch den Techniker umgehend behoben und nicht wahrheitswidrig behauptet, im darauffolgenden Wartungszeitraum gäbe es eine wohl eine Korrektur. Damals(tm) am Rechenzentrum der Kieler Uni saßen dauerhaft zwei Techniker, d.h. einer von Siemens und einer von DEC. Den Siemens-Menschen habe ich nie kennengelernt, aber den DEC-Techniker konnte man auch für viele Themen in den Instituten konsultieren. Die beiden reparierten nicht nur, sondern waren auch für die Netzwerkanbindungen usw. zuständig. Über den DEC-Techniker weiß ich aber auch, dass er damals auch noch für die (in fußläufiger Entfernung vom Uni-RZ entfernte) Vielzahl von DEC-Rechnern bei Hagenuk zuständig war. Ach, und es gab im Physikzentrum der Uni sogar einen Techniker von Tektronix mit einem eigenen Büro, der die ganzen Messgeräte auch anderer Institute wartete. Als irgendwann seine Stelle gestrichen wurde, machte er sich selbstständig, indem er den Scopeshop Wolfgang Weiß in Hamburg gründete. Das war ein ganz ausgezeichneter Händler. Seit Herr Weiß in Rente ist und der Laden an Calplus verkauft wurde, hat der Laden aber deutlich nachgelassen.
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