Hallo zusammen, lässt sich ein kleiner DC-Motor mit einer Stromregelung zerstörungsfrei im Stillstand betreiben? Ich dachte an eine Chopper-Regelung wie früher bei den Schrittmotoren. Hintergrund: Ich will meinen Filamentdrucker "selbstansaugend" bekommen. Den Filamenteinzug habe ich aus Staubschutzgründen über einen Bowden-Schlauch bis hin zur Spule gestaltet, die sich in einem geschlossenen Kasten befindet. Den Filamentweg habe ich auch so glatt hinbekommen, dass es problemlos möglich ist, ein neues Filamentstück an das andere dranzuhängen. Es muss nur in dem kurzen Zeitraum, in dem die Trennstelle im Extruder immer wieder hin- und zurückgezogen wird, ein leichter Druck von der Spulenseite gehalten werden, damit der Übergang problemlos klappt. Momentan mache ich das so, dass ich die paar Minuten, auf die es ankommt, von Hand gegendrücke. Das will ich jetzt automatisieren. Die benötigte Kraft ist minimal, im Bereich 1 N. Allerdings wird das Filament immer mal wieder mit hoher Geschwindigkeit zurückgedrückt. Als Motor habe ich an einen einfachen bürstenbehafteten DC-Motor aus einem alten Kinderspielzeug gedacht und an eine Chopper-Regelung wie früher bei Schrittmotoren. Jetzt frage ich mich allerdings, ob das überhaupt praktikabel ist, oder ob mir da irgendeine Charakteristik eines DC-Motors einen Strich durch die Rechnung machen kann.
Du musst das im Prinzip der Synchromotoren machen. Dies ist bei CNC Standard (Bei großen CNC) sind das keine Steppermotoren, sondern eigentlich "normale" DC Motoren mit Pulscoder. So wird durch ständiges Hin und He schalten der Drehrichtung der Motor gehalten.
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Patrick L. schrieb: > So wird durch ständiges Hin und He schalten der Drehrichtung der Motor > gehalten. Es geht nicht darum, dass der Motor sich selbst halten soll. Der Motor soll sein nicht sehr großes Moment immer in die gleiche Richtung aufbringen, um eine mechanische Vorspannung zu halten. Aber meistens wird er eben mechanisch gestoppt oder gar von einem stärkenen Motor in die Gegenrichtung angetrieben.
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Dann genügt auch schon eine einfache 250mA Konstantstromquelle mit Shuntwiderstand und zwei Transistoren.
Walter T. schrieb: > er Motor > soll sein nicht sehr großes Moment immer in die gleiche Richtung > aufbringen Also eher wie eine Gegenfeder mit unbegrenzter Länge und immer gleicher Federkraft? Ja, dann würde ich eine Konstantstromquelle nehmen. Je nach Verlustleistung eher eine getaktete. Ein LED Treiber (schaltend) sollte den Job erledigen.
Sollte funktionieren. Allerdings weit unter dem Nennstrom da beim Blockieren auch keine Kühlung stattfindet.
Prokrastinator schrieb: > Also eher wie eine Gegenfeder mit unbegrenzter Länge und immer gleicher > Federkraft? Das trifft den Anwendungsfall ziemlich genau. bastler schrieb: > Allerdings weit unter dem Nennstrom da beim Blockieren auch keine > Kühlung stattfindet. Natürlich weit unter dem Nennstrom. Der Motor hat ja keinerlei Chance, mechanische Leistung abzugeben. Die komplette Leistung, die der Motor aufnimmt, wird in Wärme umgesetzt. Wahrscheinlich wird eine einfache Konstrantstromquelle wirklich ausreichen. Zumindest lassen sich so die Erstversuche dann auch einfach mit einem Labornetzteil machen.
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Ich würde einen LED-Treiber mit PT4115 dafür versuchen. Da läßt sich der Strom gleich mit Poti oder uC-Ausgang vorgeben.
Das mit der Kühlung hatte Bastler ja schon geschrieben. Wenn es sich also um einen Kleinmotor ohne integrierten Lüfter handelt, spricht Nichts dagegen. Wurde früher in Kassettenlaufwerken auch so gemacht (für das Aufwickel-Drehmoment).
Ingo W. schrieb: > Wurde früher in Kassettenlaufwerken auch so gemacht (für > das Aufwickel-Drehmoment). Interessant. Ich dachte immer, das sei eine Reibkupplung gewesen. Der Bandantrieb das dünne Metallstäbchen wurde über ein Zahnrad oder direkt angetrieben, die Bandspule über einen Riemen. Aber kann sein, dass ich damals, als ich meinen ersten Kassettenrekorder kaputtgemacht habe, zu jung, um das Funktionsprinzip zu verstehen und irgendwo noch ein zweiter Motor versteckt war.
Walter T. schrieb: > Ich dachte immer, das sei eine Reibkupplung gewesen. Bei den tragbaren Geräten war das auch so, die etwas besseren, für den stationären Einsatz hatten bis zu 3 Motoren (zwei für die Wickelteller und einen für den Capstanantrieb). Der zum Aufwickeln, beim Abspielen wurde dann entweder mit Konstantstrom betrieben, so wie dem TE das hier auch vorschwebt, ober mit einer fallenden U/I-Kennline. Das hatte den Vorteil, dass bei leerer Spule (hohe Aufwickeldrehzahl) das Drehmoment niedriger ist und der Bandzug damit etwa gleich bleibt. Aber Dies ist hier ja etwas OT, daher bin ich jetzt wieder ruhig ;-)
Ingo W. schrieb: > Aber Dies ist hier ja etwas OT, So Off-Topic ist das gar nicht. Einer der Motoren aus meiner Bastelkiste, den ich als möglichen Antrieb ausersehen habe, kommt aus einem Bandlaufwerk.
Da reicht auch ein kleines DC Netzteil und ein Leistungswiderstand. 6V und ein 22R 3 Watt Widerstand und Du hast 270mA
Sonyo schrieb: > Da reicht auch ein kleines DC Netzteil und ein Leistungswiderstand. > 6V und ein 22R 3 Watt Widerstand und Du hast 270mA Das halte ich für keine gute Lösung; Ohne "echten" Konstantstrom ändert sich das (ohnehin etwas winkelabhängige) Drehmoment eines Gleichstrom-Bürstenmotors während jeder Umschaltphase der Kollektor/Bürstenkontakte, also normalerweise 3 mal pro Umdrehung.Der Antrieb des originalen Vorschubsstranges ist nicht unendlich steif, in Folge wird durch die wechselnde Vorschubkraft möglicherweise der Druck an dieser Stelle versaut. In anderen Worten: Man kann am falschen Ende sparen, muss man aber nicht. HTH
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