Hallo, bei älteren PKWs hat man früher oder später das Problem, dass der Motor beim Anfahren in Schwingungen gerät, bis er an den Begrenzungen der Motoraufhängung anschlägt. Von den Werkstätten hört man dann, es braucht eine neue Kupplung. Was nicht wirklich der Grund sein kann, denn man konnte auch am Berg (unter Last) anfahren. Nun nutze ich einen neu gekauften PKW seit 8 Jahren und 85.000 km und nun stellt sich auch dort das gleiche Problem ein. Hier besteht das Problem jedoch nur, solange der Motor kalt ist. Bei warmem Motor macht das Anfahren keinerlei Probleme mehr. Was mich wundert, denn bei meinem vorigen PKW war es gerade anders herum: Kalt keine Problem, Motor auf Betriebstemperatur war jedes Anfahren ein Kunststück, wollte man den Motor nicht an den Begrenzungen der Motoraufhängung anschlagen hören. Was stimmt mit einer Kupplung nicht, wenn dieses Problem auftritt? Und wieso hängt das Problem mit der Motortemperatur zusammen? Uwe
MaWin schrieb: > Motorlager putt Das ist natürlich eine Erklärung für die Frage Uwe A. schrieb: > Und wieso hängt das Problem mit der Motortemperatur zusammen? ;-)
Vordämpfer in der Kupplungsscheibe ausgeleiert, kaputt. Die Fenster für die radial angeordneten Federn in der Kupplungsscheibe sind dann vergrößert(Verschleiß) und die Radialfedern haben Spiel. Also doch neue Kupplungsscheibe.
pnp schrieb: > MaWin schrieb: >> Motorlager putt > > Das ist natürlich eine Erklärung für die Frage > > Uwe A. schrieb: >> Und wieso hängt das Problem mit der Motortemperatur zusammen? > > ;-) Weil die Motoren im Kaltlauf andere Laufeigenschaften haben und daher andere Resonanzen. Hatte das selbe Problem beim meinem VW
in der kupplung gibt es federn zur dämpfung, die sind ausgeleiert und darum soll die kupplung neu.
Also bei meinem V6 waren mal drei von sechs Zündspulen kaputt, der hat dann auch ganz schön geschüttelt. Wenn man beim Beschleunigen so komische ruckler wahrnimmt dann deutet das auf Zündaussetzer hin. Und die gehen gerne mal nach einer gewissen Lebensdauer kaputt, sind aber nicht so teuer und relativ leicht zu tauschen. Aber ob es da ein Zusammenhang mit der Motortemperatur gibt weiß ich nicht.
Flip B. schrieb: > federn zur dämpfung Und ich dachte immer, "federn" sind zum "Federn" und Dämpfer zur "dämpfung". Muss wohl noch viel dazu lernen...
DANIEL D. schrieb: > Also bei meinem V6 waren mal drei von sechs Zündspulen kaputt, der hat > dann auch ganz schön geschüttelt. Du bist auf der falschen Party, hier geht es nur um das Anfahren. Erfahre eben von dritter Seite, dass man den Effekt "rupfende Kupplung" nennt. Und das kann viele Ursachen haben. Z.B. gealterte Gummis in der Motoraufhängung oder eine leicht verölte Kupplungsscheibe aufgrund "schwitzender" Simmerringe. Nicht selten wird da für viel Geld "was" gemacht und das Problem besteht weiterhin. Deshalb weg mit der Gurke und ein neues Auto her, so der Rat des Experten. Kleine E-Autos lohnen sich und haben keine Kupplung.
Die Kupplung kann neu sein, und dennoch kann das Problem auftreten. Dann sehen die Kupplungsscheiben idR so aus: http://heiderei.ch/Rainer4x4/getriebe/IMGP0667.JPG http://heiderei.ch/Rainer4x4/getriebe/IMGP0668.JPG Der Kunde kann aber auch durch permanentes "Stehen auf dem Kupplungspedal" sowas selbst hervorgerufen haben: http://heiderei.ch/Rainer4x4/getriebe/IMGP0663.JPG http://heiderei.ch/Rainer4x4/getriebe/IMGP0662.JPG In beiden Fällen wurden neue Kupplungen reklamiert. Dem im oberen Beispiel habe ich ne neue eingebaut. Oft ist ausgetretenes Fett/Öl die Ursache. Das sieht dann ähnlich aus wie oben. Man spricht übrigens vom "Rupfen": https://www.schaeffler.com/remotemedien/media/_shared_media/08_media_library/01_publications/schaeffler_2/symposia_1/downloads_11/2_RUPFEN.pdf
Welle schrieb: > Und ich dachte immer, "federn" sind zum "Federn" und Dämpfer zur > "dämpfung". Muss wohl noch viel dazu lernen... Ja.
Welle schrieb: > Flip B. schrieb: >> federn zur dämpfung > > Und ich dachte immer, "federn" sind zum "Federn" und Dämpfer zur > "dämpfung". Muss wohl noch viel dazu lernen... Die ideale Feder und den idealen Dämpfer gibt es in der Praxis nicht, wobei der Begriff "ideal" auch schon wieder oft falsch verstanden wird, bzw. unterschiedlich angewendet werden kann. Zur Frage des TE: Es kann die unterschiedlichsten Ursachen und Kombinationen davon geben, die zu so einem Verhalten o.ä. führen können. Aber selbst bei einem ganz bestimmten Fahrzeugmodell eines bestimmten Herstellers kann es ggf. diverse Ursachen und Kombinationen davon geben. In anderen Technik-/Wissensschaftsbereichen ist das aber auch nicht anders. In der Praxis hilft es dann nur, systematisch unter Berücksichtigung von Wahrscheinlichkeit/Erfahrung und Kosten vorzugehen.
Da habe ich ja mal Glück, mit Reiner D. ist hier offensichtlich ein Fachmann unterwegs. Rainer D. schrieb: > Die Kupplung kann neu sein, und dennoch kann das Problem auftreten. Neue Kupplung in gebrauchtem Fahrzeug, oder Neufahrzeug? > In beiden Fällen wurden neue Kupplungen reklamiert. Dem im oberen > Beispiel habe ich ne neue eingebaut. Ich habe immer so meine Probleme damit, wenn etwas Neues erneuert wird, in der Hoffnung, dass Neue2 besser funktioniert als Neue1. Und der Alptraum ist eine Reparatur mit 4-stelligem Rechnungsbetrag und das Problem besteht weiterhin :-( > Man spricht übrigens vom "Rupfen": > https://www.schaeffler.com/remotemedien/media/_shared_media/08_media_library/01_publications/schaeffler_2/symposia_1/downloads_11/2_RUPFEN.pdf Hochinteressante Abhandlung! Scheint eine Raketenwissenschaft zu sein. Wobei in der Abhandlung nur von subjektiver Beeinträchtigung die Rede ist. Wenn der Motor so in Resonanz gerät, dass er hart an den Begrenzungen seiner Aufhängung anschlägt, kann man nicht mehr von subjektiver Beeinträchtigung reden. Mit solch einem Fahrzeug will man nicht fahren.
Dieter J. schrieb: > Vordämpfer in der Kupplungsscheibe ausgeleiert, kaputt. > Die Fenster für die radial angeordneten Federn in der Kupplungsscheibe > sind dann vergrößert(Verschleiß) und die Radialfedern haben Spiel. > > Also doch neue Kupplungsscheibe. Nennt sich Zweimassenschwungrad: - https://de.wikipedia.org/wiki/Zweimassenschwungrad
Irgend W. schrieb: > Dieter J. schrieb: >> Vordämpfer in der Kupplungsscheibe ausgeleiert, kaputt. >> Die Fenster für die radial angeordneten Federn in der Kupplungsscheibe >> sind dann vergrößert(Verschleiß) und die Radialfedern haben Spiel. >> >> Also doch neue Kupplungsscheibe. > > Nennt sich Zweimassenschwungrad: > - https://de.wikipedia.org/wiki/Zweimassenschwungrad Ist so nicht richtig! Das von mir erwähnte System ist in der Kupplungsscheibe integriert (siehe Bild rechte Seite http://heiderei.ch/Rainer4x4/getriebe/IMGP0667.JPG). Das 2-Massenschwungrad ist, wie der Name schon sagt, im Schwungrad integriert.
Aber mehr oder weniger wurden nur die Federelemente von der Kupplungsscheibe ins Schwungrad versetzt. VG Matthias
Bei meiner Schwungscheibe flog eine Feder aus derselben, dann gabs ne krasse Unwucht! Man nutzt die Federn um Kupplungwelleneingang und Ausgang zu entkoppeln. Die Vibrationen bei niedrigen Drehzahlen sollen vom Antriebsstrang fern gehalten werden. Diese Anlage gibt es vorzugsweise beim Diesel. Das 2 Massen Schwungrad ist direkt neben der Kupplung oder ein Teil davon.
Christian M. schrieb: > Man nutzt die Federn um Kupplungwelleneingang und Ausgang zu entkoppeln. > [...] Die Vibrationen bei niedrigen Drehzahlen sollen vom Antriebsstrang > fern gehalten werden. Man nutzt die Federn, um die Resonanzfrequenz des Antriebsstrangs massiv abzusenken. Damit liegt die Resonanz unterhalb der normalen Antriebsdrehzahl, d.h. der Antriebsstrang wird überkritisch gefahren. Von der Systemdynamik ist das also kein Hochpass (das wäre ja auch irgendwie sinnlos), sondern eine Verstimmung.
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Uwe A. schrieb: > bei älteren PKWs hat man früher oder später das Problem, dass der Motor > beim Anfahren in Schwingungen gerät. Das gilt nicht generell. Das Problem wurde von Rainer richtig beschrieben: Rupfende Kupplung aufgrund Reibschwingungen während des Schlupfes. Prof. Albers liefert die wissenschaftliche Begründung dazu. Hier noch ein Infoblatt dazu: https://www.schaeffler.com/remotemedien/media/_shared_media/08_media_library/01_publications/schaeffler_2/publication/downloads_18/luk_kupplung_nio_pkw.pdf > Problem jedoch nur, solange der Motor kalt ist. Genau genommen hängt es von der Temperatur des Reibbelages ab. Wird die Kupplung von der Motorwärme erwärmt so ändern sich die Reibeigenschaften des Kupplungsbelages. Daher der vermeintliche Zusammenhang mit der Motortemperatur. Man kann durch eine "beherzte" Anfahrt gleich zu Beginn den Reibbelag der Kupplung gleich mal ordentlich erwärmen und das Rupfen so schneller beseitigen. Sollte man aber können um die Kupplung nicht zu verheizen. Motordrehzahl um ein paar 100 Umdrehungen erhöhen hilft oft auch schon. Dauerhafte Abhilfe bringt meist nur der Tausch der Kupplung.
Uwe A. schrieb: > bei älteren PKWs hat man früher oder später das Problem, dass der Motor > beim Anfahren in Schwingungen gerät, bis er an den Begrenzungen der > Motoraufhängung anschlägt. "Man" hat das sicher nicht, du vielleicht. Und wenns bei dir immer an der Kupplung liegt, solltest du deine Anfahrtechnik mal überdenken. https://youtu.be/LOVM5xZBTm0 Oliver
Ich würde (falls vorhanden) auch das Zweimassenschwungrad nicht ausschließen. Hab das bei meinem bei etwa 240.000 km gewechselt, die Kupplung gleich mit obwohl sie noch 60% Belag hatte. Seitdem fährt sich das Auto wieder butterweich beim Schalten, während man zuvor mit extrem viel Gefühl kuppeln musste um nicht Kopfnicker zu erzeugen und die Mitfahrer dachten man wäre zu blöd zum Schalten. Wenn man es schafft - egal in welchem Betriebsfall - die Motorlager auf Anschlag gehen zu lassen, sodass sie klappern, sind diese auf jeden Fall hinüber und sollten getauscht werden.
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