Forum: HF, Funk und Felder Grundlagen und Auslegung magentsiches Schlussglühen


von Dussel (Gast)


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Moin,

es geht mehr oder weniger um Felder. Hat jemand Informationen zum Glühen 
zur Verbesserung der magnetischen Eigenschaften? Also welche Stoffe 
sinnvoll für Verbesserung der magnetischen Eigenschaften geglüht werden 
können, was dabei passiert und wie das Glühprofil aussieht bzw. wie man 
ein Glühprofil grundsätzlich erstellt.

Sehr gerne im Internet, weil ich das zu Hause habe, aber auch gerne eine 
Buchempfehlung.

Natürlich habe ich selber auch schon gesucht, aber da nur ziemlich 
Allgemeines gefunden, meistens Informationen über 'mechanisches Glühen', 
magnetisches Glühen nur am Rande.
https://www.sekels.de/waermebehandlung/gluehen gibt es Vergleiche für 
Vacoflux, aber nichts zum Profil. Ein Beispielprofil gibt es unter 
https://www.grau-stanzwerk.de/d/kompetenz/verguetungsgluehen.php. Da ist 
aber wiederrum die Rede von Stickstoff, während woanders 
Wasserstoffatmosphäre empfohlen wird (dann gibt es wiederrum im 
mechanischen Bereich das Wasserstoffarmglühen, bei dem der Wasserstoff 
rausgeglüht werden soll). Hier 
https://thermocompact.com/de/magnetisches-gluehen steht 'über 
Curietemperatur'. Aber ist die Curietemperatur das einzige Kriterium?

Es geht um die Fragen:
Mit welcher Temperatur (abhängig vom Werkstoff) muss geglüht werden? 
Muss man Reineisen oder magnetischen Stahl auch glühen oder bei welchen 
Legierungen ist es sinnvoll? Welchen Effekt hat Wasserstoff und hat er 
Vorteile gegenüber Stickstoff?

Und nebenbei kam dann die Frage, was Glühen als Dienstleistung kostet. 
Hat da jemand zufällig Erfahrungen? Ich habe jetzt nichts Spezielles zu 
glühen, deshalb kann und will ich da keine Anfrage stellen, es 
interssiert mich nur mal allgemein, so aus Interesse.

von Hp M. (nachtmix)


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von Stephan (Gast)


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Ggf wäre die Recherche nach mit den Begriffen ‚wärmebehandlung 
magnetische eigenschaften‘ auch geeignet.

Da findet man dann die Firmen Sekels und die von Dir genannten, aber 
auch z.B. dieses Werk: https://d-nb.info/1163274429/34
Da geht es zwar primär um den Einfluss durch mechanische Bearbeitung, 
aber das umfangreiche LitVerz bringt Dich ggf auf weitere interessante 
Quellen…
Viel Spass bei der Spurensuche!

von Forist (Gast)


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Dussel schrieb:
> magentsiches Schlussglühen

Was soll das sein?

von MaWin (Gast)


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Forist schrieb:
> Was soll das sein?

Ein Intelligenztest für dich, ob du erkennst, welche beiden Buchstaben 
ihren Platz vertauscht haben.

Du bist beim Test durchgefallen. Obwohl das eigentlich jeder kann.

https://www.heise.de/tp/features/Unlguailbch-3431355.html

von Forist (Gast)


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MaWin schrieb:
> Ein Intelligenztest für dich, ob du erkennst, welche beiden Buchstaben
> ihren Platz vertauscht haben.

... welche vier ...
Irgendwie sollte es doch möglich sein, wenigstens den Titel unfallfrei 
einzugeben.  :-(

von Thomas W. (Gast)


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Moin, -

Du musst zwei Materialeigenschaften angucken:

- beim Tempern stellst Du ein bischen (in Abhaengigkeit der Legierung) 
die Korngroesse ein (je laenger und waermer [in Relation zum 
Schmelzpunkt] sind die Koerner groesser). Das solltest Du in jedem Buch 
ueber Materialphysik finden.

Wir hatten damals aber unter Argon geschmolzen und im Feinvakuum 
getempert. War aber Cu.

- Wenn Du einen Ferromagneten bis zur Curietemperatur erhitzt, werden 
die Weissen Bezirke (suchbegriff: magnetic Domain) umsortiert (da spielt 
aber die Korngroesse [s.o.] eine wichtige Rolle). Barkhausen-Effekt, 
magnetisches Rauschen sind Deine Suchbegriff.

Ein paar Warme Worte (TM) findest Du in der Wikipedia (englische 
Ausgabe, https://en.wikipedia.org/wiki/Magnetic_domain).

Tempern oder Ausgluehen ist so eine Art Voodoo-Wissenschaft, jeder hat 
seine eigene Methode um reproduzierbare Ergebnisse zu bekommen. 
Vergleichbar ist das  alles nicht. Es liegt aber auch an der Natur der 
Sache (nicht-linear, irreversibel, fern ab vom thermodynamischen 
Gleichgewicht).

Viel Erfolg

Th.

von Dussel (Gast)


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Danke für die Antworten erstmal.

Stephan schrieb:
> Da findet man dann die Firmen Sekels und die von Dir genannten, aber
> auch z.B. dieses Werk: https://d-nb.info/1163274429/34
> Da geht es zwar primär um den Einfluss durch mechanische Bearbeitung,
> aber das umfangreiche LitVerz bringt Dich ggf auf weitere interessante
> Quellen…
Das Dokument habe ich sogar schonmal runtergeladen, aber auf die Idee, 
das Quellenverzeichnis durchzugehen, bin ich nicht gekommen. (Nicht 
umsonst nenne ich mich Dussel...)

Forist schrieb:
> Irgendwie sollte es doch möglich sein, wenigstens den Titel unfallfrei
> einzugeben.  :-(
Habe ich im Text noch einige Fehler (wegen "wenigstens")? Der Fehler im 
Betreff ist wahrscheinlich passiert, weil ich einen Betreff eingeben 
musste, um die Vorschau zu sehen. Da habe ich das auf die Schnelle 
eingegeben und im Gegensatz zum Beitragstext dann nicht mehr geprüft.

Thomas W. schrieb:
> - beim Tempern stellst Du ein bischen (in Abhaengigkeit der Legierung)
> die Korngroesse ein (je laenger und waermer [in Relation zum
> Schmelzpunkt] sind die Koerner groesser). Das solltest Du in jedem Buch
> ueber Materialphysik finden.
>
> Wir hatten damals aber unter Argon geschmolzen und im Feinvakuum
> getempert. War aber Cu.
Da ging es eher um die mechanischen Eigenschaften, oder? Kupfer ist ja 
kein Magnetwerkstoff. Über 'mechanisch' Glühen findet man deutlich mehr.

Thomas W. schrieb:
> - Wenn Du einen Ferromagneten bis zur Curietemperatur erhitzt, werden
> die Weissen Bezirke (suchbegriff: magnetic Domain) umsortiert (da spielt
> aber die Korngroesse [s.o.] eine wichtige Rolle).
Und vor Allem deren Beweglichkeit zu beeinflussen, oder? Man will ja zum 
Beispiel bei weichmagnetischen Werkstoffen, dass die weisschen Bezirke 
möglichst leicht ihre Ausrichtung ändern, soweit ich weiß.

Thomas W. schrieb:
> Vergleichbar ist das  alles nicht.
Das muss es für mich auch nicht sein. Ich bin weder 
Magnetzeugentwickler, noch will ich Anbieter für Glühbehandlungen 
werden. Mir geht es nur darum, (wieder) eine grobe Vorstellung davon zu 
bekommen, warum was passiert und ob im speziellen Anwendungsfall Glühen 
notwendig und sinnvoll ist.

Stephan schrieb:
> Viel Spass bei der Spurensuche!
Thomas W. schrieb:
> Viel Erfolg
Danke.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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>> magentsiches Schlussglühen
> Was soll das sein?
Das Ende der Telekom. Zeit dafür wär's.

von GHz N. (ghz-nerd)


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Das Ausglühen ist ein wichtiger Schritt beim Herstellen von 
Abschirmungen aus Mumetall. Nur so kriegt man die Permeabilitätswerte 
von 50k oder mehr hin.
Etwas Info steht zb hier:

http://www.mu-metal.com/uploads/5/4/5/0/54501895/mu-2_mumetal_brochure.pdf

von Wolfgang (Gast)


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Thomas W. schrieb:
> ... die Weissen Bezirke ...

Der Entdecker hieß Pierre-Ernest Weiss, also entweder Weiss-Bezirke oder 
weisssche Bezirke.

von Dussel (Gast)


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GHz N. schrieb:
> Etwas Info steht zb hier:
>
> http://www.mu-metal.com/uploads/5/4/5/0/54501895/mu-2_mumetal_brochure.pdf
Danke. Leider steht es da auch nur grob für den Spezialfall Mumetall 
drin.
Hoffentlich sind Bücher da etwas ausführlicher.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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https://vacuumschmelze.de/03_Documents/Brochures/PHT%20001%20de.pdf
Ab PDF-Seite 17: Kapitel Wärmebehandlungen

von Dussel (Gast)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> https://vacuumschmelze.de/03_Documents/Brochures/PHT%20001%20de.pdf
> Ab PDF-Seite 17: Kapitel Wärmebehandlungen
Insbesondere nachdem ich darauf gekommen bin, dass Vacofer Eisen ist, 
ist das hilfreich. Danke auch dafür.

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