Ich brauche Kondensatoren mit 100µF vor und hinter einem 3,3V LDO. Ich war jetzt länger am rumsuchen und überlegen, weil die Platine auf beiden Seiten wenig Platz in die Höhe hat. Bei den flachen Elkos ist die Auswahl nicht so groß, doch ich habe gesehen, dass größere Kerkos mittlerweile garnicht mehr so teuer sind. Ein billiger 85°C 2000h Elko hätte sowieso nicht gereicht. Also so ein 100µF X5R Kerko scheint ganz passend. Bisher hatte ich das überhaupt nicht auf dem Schirm, aber ein Kerko sollte doch sogar besser im Bezug auf EMV sein. Übersehe ich hier irgendwas oder kann ich den Kerko einfach als perfekten Drop-In Ersatz betrachten?
Dielektrika wie X5R weisen Derating auf, je nach Höhe der angelegten Gleichspannung sinkt die Kapazität ein gutes Stück. Wenn die Kapazität relevant ist, wäre C0G die bessere Alternative, ansonsten einfach mal das Datenblatt deines Kondensators studieren, möglicherweise ist der Kapazitätsverlust verkraftbar. Auch das Datenblatt deines LDOs würde ich konsultieren, es kann sein, das dein Regler mit dem ESR oder ESL eines Keramikkondensators nicht zurechtkommt und anfängt zu schwingen.
Kevin M. schrieb: > Kerkos haben eine von ihrer Bias Spannung abhängige Kapazität. Diese Aussage ist pauschal nicht korrekt, Klasse 1 Dielektrika weisen diesen Effekt nicht auf, sind dafür allerdings nicht mit so großen Kapazitäten verfügbar, sondern nur wenige μF, eher nF. Gibt der Hersteller des Reglers keine Empfehlung?
René F. schrieb: > Diese Aussage ist pauschal nicht korrekt, Klasse 1 Dielektrika weisen > diesen Effekt nicht auf, sind dafür allerdings nicht mit so großen > Kapazitäten verfügbar, sondern nur wenige μF, eher nF. Es ging um X5R oder nicht?
Das sind schonmal gute Stichpunkte, danke. Der spannungsabhänige Kapazitätsverlust müsste akzeptabel sein. Der 6,3V Kerko hätte bei 3,3V noch ca. 80% der Nennkapazität. Dafür gibt es aber auch keinen starken altersbedingten Verlust zu berücksichtigen wie bei Elkos. Zu ESR oder ESL finde ich überhaupt nichts im Datenblatt. Der LDO ist ein ME6209A33. https://static.chipdip.ru/lib/570/DOC010570641.pdf Dort werden Probleme mit Wechselstromnetzteilen erwähnt. Ich werde leider nicht schlau draus. "During the test, if AC/DC power supply and the ceramic chip capacitors collocation are used, there may be serious voltage spike phenomenon instantaneously." Und Tantal-Kondensatoren klingen auch nach einer guten Alternative, von der Bauform her. Aber die sind doch ziemlich empfindlich?
Fimmelfinder schrieb: > Dort werden Probleme mit Wechselstromnetzteilen erwähnt. Ich werde > leider nicht schlau draus. Das Zuleitungskabel bildet mit dem Kerko einen Reihenschwingkreis, der beim Zusammenstecken schwingen kann. Durch den geringen Strombedarf kann dieser stark überschwingen. Daher sollte noch eine Transzorb an den Eingang. Lt. Datenblatt sind 10µF ausreichend, ich würde 22µF nehmen.
Keramik statt Elko machen wir seit vielen Jahren. Funktioniert problemlos. Keramik statt Tantal ebenso. In beiden Fällen hat man den Vorteil, dass sie nicht verpolt bestückt werden können.
ths schrieb: > In beiden Fällen hat man den > Vorteil, dass sie nicht verpolt bestückt werden können. Welcher Honk ist bloß auf die abartige Idee gekommen, bei Tantals den Strich als Pluspol zu nehmen.
ths schrieb: > Keramik statt Elko machen wir seit vielen Jahren. Funktioniert > problemlos Je nach Spannungsregler-IC, über den du NATÜRLICH nichts geschrieben hast.
Es sind NATÜRLICH sehr viele verschiedene, auch Schaltregler. Bisher keine Probleme. Ausprobieren sollte man das in jedem Fall, ist ja kein großes Ding.
ths schrieb: > Ausprobieren sollte man das in jedem Fall, ist ja kein großes Ding. Ich guck lieber ins ESR Diagramm des Reglerdatenblatts, dann weiss ich dass meine Schaltung nicht nur mit dem einen Exemplar funktioniert das ich ausprobiert habe, sondern mit jedem mit der Typennummer. Das ist ingenieursmässiges konstruieren statt bastlermässiges Rumpfuschen. Aber Made in Germany war schon immer als Warnzeichen vor Pfusch gedacht, du machst ihm alle Ehre, kein Wunder wenn man inzwischen lieber in China einkauft.
Lieber MaWin, dann schau mal in das Datenblatt des genannten Reglers. Hilft dir ganz doll weiter.
ths schrieb: > Lieber MaWin, dann schau mal in das Datenblatt des genannten > Reglers. Hilft dir ganz doll weiter. Dann nimmt man eben einen Regler von einem seriösen Hersteller mit ausführlichem Datenblatt, und nicht der billigen chinesischen Kopierklitsche. https://www.torexsemi.com/file/xc6209/XC6209.pdf Der ist explizit für Kerkos geeignet.
Erstaunlich spät kam in dieser Diskussion überhaupt erst das wichtigste Argument, das gegen einen Kerko sprechen könnte, auf: Manche LDOs reagieren "sauer" auf Kerkos am Ausgang. Sie schwingen, wenn der Kondensator nicht einen Mindest-ESR hat. Der wird von Kerkos sicher unter-, aber von Tantal- oder Alu-Elkos aber normalerweise sicher überschritten. Es gibt in den Datenblättern dann ein Diagramm mit der "Safe Operation Area". Insbesondere die Ultra-LDOs mit besonders geringer Drop-Out-Spannung sind oft "allergisch", weil sie mit einer Source- bzw. Emitter-Schaltung als Längstransistor arbeiten. Dort ist Drain bzw. Collector der Ausgang. Ich verwende jetzt nur noch für Kerko spezifizierte Ultra-LDOs. Die gibt's auch. Einfache LDOs, wie die, die üblicherweise eine 1117 im Namen haben, arbeiten mit einer Collector-Schaltung wie auch die 78xx. Dort ist der Emitter des Längstransistors der Ausgang, und die vertragen sich mit Kerkos.
Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb: > Erstaunlich spät ... Naja, Rene hatte es schon ganz oben erwähnt. Aber das darf man wegen der Wichtigkeit (und weil trotz dieser oft erst mal unbeachtet) gern mehrfach anführen. Auch ist es (bzgl. 100µF etc.) oft wenig vorteilhaft bzw. überwiegen die Nachteile, deutlich_höhere Kapazität als nötig anzusetzen. (100µF "für alles von 10-100µF" != 100nF "für alles von 10-100nF".) > Manche LDOs reagieren "sauer" auf Kerkos am Ausgang. Sie schwingen, wenn > der Kondensator nicht einen Mindest-ESR hat. Der wird von Kerkos sicher > unter-, aber von Tantal- oder Alu-Elkos aber normalerweise sicher > überschritten. Eine Option, die Vorteile von Kerkos trotzdem nutzen zu können, wäre Platzierung eines Zusatz-R seriell dazu (Wert eben >= des im DaBla geforderten). Das habe ich schon mehrfach gemacht, und wundere mich stark, daß die Option nicht bekannter ist (und so selten gewählt wird).
R_ser/ESR schrieb: > Eine Option, die Vorteile von Kerkos trotzdem nutzen zu können, wäre > Platzierung eines Zusatz-R seriell dazu (Wert eben >= des im DaBla > geforderten). > > Das habe ich schon mehrfach gemacht, und wundere mich stark, daß die > Option nicht bekannter ist (und so selten gewählt wird). Mache ich auch gerne so.
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M.A. S. schrieb: > Mache ich auch gerne so. Ja, und in Verbindung mit "nicht sehr viel mehr Kapazität als nötig" findet man dann auch noch viel einfacher den passenden Kerko - der dann auch klein genug ist, daß (auch bei wenig Platz) dieser R_ser einfach(er) hinpaßt.
Wie hoch ist eigentlich die Eingasspannung? Warum "braucht" man vor und hinter diesem "ultraschnellen" Regler 100µF....?-O
Das Thema ist für mich mal wieder viel komplexer als zuerst angenommen, aber deswegen habe ich schließlich um Rat gebeten. Am Eingang ist gleichgerichtete Wechselspannung, also hier ist eine starke Glättung dringend nötig. Und etwas mehr sollte hier doch nicht schaden? Am Ausgang hatte ich zuerst 10µF und die Schaltung funktionierte ohne sichtbare Probleme. Aber mit dem Oszilloskop konnte ich sehen dass die Spannung mehrmals pro Sekunde um 0,5V einbricht. Also kam ein Upgrade auf 100µF. Ob auch nur 47µF ausreichen würden weiß ich ehrlich gesagt nicht. Bis jetzt scheint mir die Lösung mit Kerko plus Vorwiderstand am einfachsten zu sein. 0,1 Ohm sollten wohl grob passen. Habe ich das richtig verstanden, dass der Kerko am Ausgang des Spannungsreglers kritisch ist, aber am Eingang muss ich mir keine Gedanken machen?
Fimmelfinder schrieb: > Am Eingang ist gleichgerichtete Wechselspannung, also hier ist eine > starke Glättung dringend nötig. Und etwas mehr sollte hier doch nicht > schaden? Oje, und die Spannung inkl. Ripple hast Du arg knapp über dem notwendigen Minimum definiert, so daß jeder Netzspannungseinbruch zu einem "Unterspannungsdurchschlag" durch den Regler führt. > Am Ausgang hatte ich zuerst 10µF und die Schaltung funktionierte ohne > sichtbare Probleme. Aber mit dem Oszilloskop konnte ich sehen dass die > Spannung mehrmals pro Sekunde um 0,5V einbricht. Also kam ein Upgrade Mehrmals pro Sekunde ... klingt sehr nach niederfrequenter Störung. 100Hz? Dann schlägt wohl der Ripple vom Eingang durch. > auf 100µF. Ob auch nur 47µF ausreichen würden weiß ich ehrlich gesagt > nicht. das sieht dann irgendwie nach Pfusch aus, den Ripple auf diese Weise noch weg zu bekommen. Die 10% mögliche Netzspannungsschwankung (oder nur 5%?) hast Du dann wohl auch noch nicht auf dem Schirm ...
Jens G. schrieb: > das sieht dann irgendwie nach Pfusch aus, den Ripple auf diese Weise > noch weg zu bekommen. Hast recht. Ich habe aber auch ein Detail vergessen, sorry. Ich hatte ursprünglich noch einen 78L05 als Spannungsregler (über 1V dropout Spannung). Wegen dem 0,5V Ripple habe diesen gegen einen LDO ersetzt und zusätzlich den Kondensator vergrößert.
Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb: > Manche LDOs reagieren "sauer" auf Kerkos am Ausgang. Sie schwingen, wenn > der Kondensator nicht einen Mindest-ESR hat. Könnte man dieses Problem umgehen, indem man zu einem Multilayer Kerko X5R mit beispielsweise 100uF einen Kerko X7R von 100nF parallel schaltet? Der X7R von 100nF sollte den ERS-Wert des Multilayer-Kerkos X5R doch erhöhen?!
Hallo Mal zur "Abschreckung" - aber nicht wegen der Qualität des Artikels sondern eben den technisch physikalischen Gründen weshalb der Artikel dann so lang und teilweise recht komplex und zu einen kleinen Teil durchaus auch mal etwas "Wischi Waschi" (Übertrieben:Abhängig von der Mondphase, der Schuhgröße und der der zeitigen Laune) werden musste: https://de.wikipedia.org/wiki/Keramikkondensator oder wer es noch etwas verwirrender mag (zusätzlich Fremdsprache bei einen Fachtema...) https://en.wikipedia.org/wiki/Ceramic_capacitor Irgendjemand
ein paar Dinge wären zu klären: 1. Welche Kapazität hat der X5R bei der genannten Spannung, und wieviele parallel brauchts um 100µ zu erreichen? Da kann das Datenblatt meistens Auskunft geben. Murata und Kemet haben auch online-Datenbanken für ihre Kondensatoren. 2. Ist der LDO überhaupt stabil mit Kerkos? Das ist NICHT selbstverständlich. Da kann das Datenblatt des LDO Auskunft geben. Man kann durchaus den ESR nachrüsten, z.B. durch einen Serienwiderstand. Nicht schön, aber wenn man alte Gurken nutzt manchmal nötig. Ein Tipp für diesen Fall wären auch noch Tantals. Da wird man mit Bauform A auskommen, das wird also ziemlich sicher kleiner als die Kerko-Lösung. Bitte Derating beachten, dazu Appnotes der Hersteller prüfen (für 5V brauchts - je nach Art des Tantals - gerne 10V-Typen). ESR kann man recht gut aussuchen, von 20mOhm-1000mOhm (oder mehr) ist alles erhältlich.
Kai schrieb: > Der X7R von 100nF sollte den ERS-Wert des Multilayer-Kerkos X5R doch > erhöhen?! Ist ESR gemeint? Wenn ja: Parallel schelten SENKT den ESR. Ist also kontraproduktiv. Es gibt LDO, denen der ESR wurscht ist. Das wäre dann eine gute Lösung...
Fimmelfinder schrieb: > Das Thema ist für mich mal wieder viel komplexer als zuerst angenommen, > aber deswegen habe ich schließlich um Rat gebeten. LDO-Regler sind Sensibelchen, was die äussere Beschaltung angeht. Man sollte LDOs nur verwenden, wenn man die Eigenschaft "niedrige Dropspannung" wirklich benötigt. Normale Dreibeinregler wie z.B. der LM 317 sind bezüglich der Aussenbeschalung wesentlich toleranter.
E-Mail schrieb: > Parallel schelten SENKT den ESR. Denn ESR = Equivalent SERIES Resistance. Normalerweise dimensioniert man alles mit etwas Sicherheitsmarge so daß es nicht vorkommt (und nicht mal bei Netzspannung gleich Untergrenze Toleranz), daß die nach Gleichrichtung 100Hz auf den Ausgang durchkommen können (ob nur bei Lastspitzen oder immer, ist auch schon fast egal... das ist halt schlecht). Ein Workaround könnte sein, statt nur eines 100µF Elko zwei davon und dazwischen eine kleine aber sehr niederohmige Speicherdrossel zu verwenden. Macht man normalerweise halt, um mit geringerer Kapazität ziemlich glatt zu werden. (Und dafür wird auch mal ein Widerstand statt der Drossel verwendet bei geringem Strom - der aber käme hier keinesfalls in Frage: Drossel und niederohmig.) Oder, @Fimmelfinder: Zeige die gesamte Schaltung (Schaltplan und Stückliste bzw. zumindest Bezeichnung (wg. Datenblatt) des Trafos damit man bisher unbekannten Fehlern nicht "Stück für Stück" auf die Spur kommen muß.
R_ser/ESR schrieb: > statt nur eines 100µF Elko zwei davon > und dazwischen eine kleine aber sehr niederohmige Speicherdrossel Eingangs! ;-) Nach dem Dreibeiner sollte hohe Kapa erst recht unnötig sein, das wäre tatsächlich "hingepfuscht".
Harald W. schrieb: > LDO-Regler sind Sensibelchen, was die äussere Beschaltung angeht. Nur die schlechten. Ich bekomme kein Geld von Microchip :-), aber den hier habe ich wohl schon mehr als einmal genannt, weil wir damit gute Erfahrungen gemacht haben: MCP1825. Nicht nur, dass er von den hier diskutierten Problemen frei ist (es werden maximale Verlustwiderstände der Cs gefordert und minimale C-Werte, Keramik-Cs sind ausdrücklich empfohlen). Er ist auch wirklich low-drop (also nicht viele 100 mV wie manch anderer), und schaltet unterhalb der konfigurierten Regelspannung "auf Durchgang" (bis ca. 2 V Eingangsspannung hinab), sodass man ihn prima als Spannungsbegrenzer im Batteriebetrie benutzen kann, ohne bei geringem Ladestand der Batterie dann noch große weitere Verluste über dem Längstransistor in Kauf nehmen zu müssen.
R_ser/ESR schrieb: > Nach dem Dreibeiner sollte hohe Kapa erst recht unnötig sein, das > wäre tatsächlich "hingepfuscht". ...und könnte zum Schwingen des Reglers führen. Ich vermute mal, der TE hat einfach eine zu geringe AC-Eingangsspannung für die gewünschte DC-Ausgangsspannung gewählt. Das kann man nur selten mit einem LDO-Regler ausgleichen.
Beitrag #6838233 wurde von einem Moderator gelöscht.
Fimmelfinder schrieb: > Dafür gibt es aber > auch keinen starken altersbedingten Verlust zu berücksichtigen wie bei > Elkos. Ist aber ebenfalls ein Trugschluss, auch Klasse 2 und 3 Dielektrika unterliegen ebenfalls einer betriebsbedingten Alterung, interessanterweise lässt sich durch Erhitzung über die Curie-Temperatur des Dielektrikums die Alterung rückgängig machen, genaue Daten zur Alterung bitte dem Datenblatt entnehmen, im Anhang ein Beispiel.
Jörg W. schrieb: > Harald W. schrieb: >> LDO-Regler sind Sensibelchen, was die äussere Beschaltung angeht. > > Nur die schlechten. ... und weiterer Text. Ich stimme zu. Außer vielleicht, dass ich die "anderen" nicht als schlecht bezeichnen würde. Ich unterscheide LDOs und Ultra-LDOs. Und vielleicht noch was dazwischen: *Normal*: die 78xx-Serie, Darlington-Emitterfolger als Längstransistor, deswegen Drop-Out ~2 V. Stabil mit allen Kondensatoren. *LDO*: Die, die oft "1117" im Namen haben. Einfacher Emitterfolger als Längstransistor, deswegen Drop-Out ~1 V. Stabil mit allen Kondensatoren. *Dazwischen*: Bipolare LDOs, Collector ist Ausgang, deswegen Drop-Out << 1 V, aber >> 0 V. Die kenne ich nur als stabil mit Kondensatoren mit größerem ESR. *Ultra-LDOs*: MOS-FETs als Längstransistor, Drain ist Ausgang, deswegen 0 V Drop-Out im Leerlauf, ansonsten Drop-Out weitgehend entsprechend einem mehr oder weniger niederohmigen Widerstand. << 30 mV ist nicht unrealistisch. Aaaaber: Die gibt es Kerko-stabil und Kerko-unstabil. Muss man ins Datenblatt sehen. Den genannten MCP1825 habe ich auch hier. Fehlkauf: War bei Mouser als DPAK gelistet, war aber die DDPAK-Version (hat Mouser kostenlos erstattet, DPAK-3 ist jetzt korrigiert, DPAK-5 steht immer noch falsch gelistet). Statt dessen habe ich jetzt NJW4184DL-33 oder NJM2845-33 im Einsatz. Letzterer ist sehr preiswert. Im SOT23-Gehäuse MCP1700 oder MCP1745. Alle diese Ultra-LDOs sind im Datenblatt mit Kerkos (ohne ESR) als zulässig, aber mit einer minimalen Ausgangskapazität von wenigen µF angegeben, die ungefähr umgekehrt proportional der Ausgangsspannung ist. Maximal ist egal (und reimt sich).
Fimmelfinder schrieb: > Also kam ein Upgrade > auf 100µF. Ob auch nur 47µF ausreichen würden weiß ich ehrlich gesagt > nicht. Wie wäre es mit: - Kalkulation mit der E-technik Mathematik anstellen? Stichwort: Über die elektrische Ladungsbilanz. - in Spice/LTspice simulieren (für alle die ungern rechnen) die Rechnung gegenprüfen. Nebenbei: 1. und 2. können auch in umgekehrter Reihenfolge benutzt werden :)
Harald W. schrieb: > der TE hat einfach eine zu geringe AC-Eingangsspannung > für die gewünschte DC-Ausgangsspannung gewählt. Höchstwahrscheinlich ja. Harald W. schrieb: > Das kann man nur selten mit LDO ausgleichen. Das würde ich nicht sagen. In solchen Fällen könnte doch ein LDO -ganz im Gegenteil also- sogar häufig "die Lage retten". Bloß sollte man es eigentlich gar nicht dazu kommen lassen(!): R_ser/ESR schrieb: > Normalerweise dimensioniert man alles mit etwas Sicherheitsmarge > so daß es nicht vorkommt (und nicht mal bei Netzspannung gleich > Untergrenze Toleranz), daß die nach Gleichrichtung 100Hz auf den > Ausgang durchkommen können (...). (Vielleicht meintest Du aber auch genau_das mit "kann...selten".) René F. schrieb: > Ist aber ebenfalls ein Trugschluss, auch Klasse 2 und 3 Dielektrika > unterliegen ebenfalls einer betriebsbedingten Alterung, Dieser unterliegt zu einem gewissen Grad auch alle Elektronik. Auf jeden Fall ein sehr guter Hinweis, da vielen nicht bewußt. Je nach Beanspruchung verändern sich Parameter m.o.w. schnell - die Beanspruchung steht leider nicht direkt bei Deinem Graphen dabei, sicherlich an anderer Stelle im Datenblatt. Doch verringert sich bei MLCCs m.W. nur die Kapazität, bei Elkos aber geht das noch dazu mit einer Erhöhung des ESR einher. Deswegen sind Kerkos immer noch etwas im Vorteil - speziell bei Schaltwandler-Einsatz mit RF-Rippelstrom meine ich (dort wird man sicher keinen R_ser nutzen wollen, minimaler ESR ist genau, was man da haben möchte - er transformiert auch vglw. hohen Stromripple in recht geringen Spannungsripple). Auf den aktuellen Einsatz bezogen wäre noch zu unterscheiden wo der Kerko sitzt: In der Glättung oder nach dem Dreibeiner. In der Glättung entsteht ebfs. eine Beanspruchung durch Ripple (in meinem Beispiel mit CLC Filter vor allem beim ersten C nach der Gleichrichtung, bei dem am Dreibeiner weniger/kaum). Jedoch i.A. geringere als bei Switchern (oft auf minimalste Größe optimiert). Nach dem Dreibeiner ist eseine Frage der Lastcharakteristik, ob eine wesentliche Beanspruchung stattfindet - häufig nicht. (Und o. g. serieller R täte noch ein Übriges, um sie weiter zu drücken.) > interessanterweise lässt sich durch Erhitzung über die Curie-Temperatur > des Dielektrikums die Alterung rückgängig machen Interessant (und mir bisher unbekannt), auch wenn man dazu leider wohl den C besser auslöten sollte (und ob und wie das dann geht, bzw. ob es gezielt durchführbar wäre, ist mir dabei unklar). Andrew T. schrieb: > Wie wäre es mit: Das wäre schön, aber wenn nicht, könnte man immerhin wenigstens so vorgehen, wie andere: Besser "großzügig" dimensionieren - lieber ein, zwei Volt höhere Rohspannung nach Gleichrichtung als unbedingt nötig wäre. (Und vielleicht auch - wie Harald sagte - wo problemlos möglich, eben sogar LDOs meiden, und Standard-Dreibeiner nutzen... denn die meisten letztgenannten sind nun mal einfacher handhabbar.) Ohne weitere Daten zur Applikation bleibt es wohl dabei.
R_ser/ESR schrieb: > Doch verringert sich bei MLCCs m.W. nur die Kapazität, bei Elkos > aber geht das noch dazu mit einer Erhöhung des ESR einher. > (...) > die Beanspruchung steht leider nicht direkt bei Deinem Graphen > dabei Gerade habe ich ein Dokument gefunden, das darauf eingeht: https://www.tme.eu/Document/73f8fd69a3c583056066ce6caf567110/AVX-X5R.pdf Zitat Seite 54 Textbeginn: "Effects of Time – Class 2 ceramic capacitors change capacitance and dissipation factor with time as well as temperature, voltage and frequency. (...)" Du hattest prinzipiell recht. Auch der Verlustfaktor steigt mit an. Bei Schaltwandlern ist der sehr wesentlich. Auch wenn die Anwendung im Aktuellen Fall davon wenig betroffen ist, habe ich da doch Unsinn erzählt - tut mir leid.
R_ser/ESR schrieb: > Das würde ich nicht sagen. In solchen Fällen könnte doch ein LDO > -ganz im Gegenteil also- sogar häufig "die Lage retten". Aber nur scheinbar. Es ist wahrscheinlicher, das man damit den Trafo überlastet. Denn der Kondensator zum glätten, musste natürlich dementsprechend groß sein und hat nur seeehr wenig Zeit sich auf zu laden -> vieeel Strom aus dem Trafo == vieeel Spannung im Trafo zu verheizen, da ja Kupfer bekanntlich kein Supraleiter ist -> vieeeel Heiß!
R_ser/ESR schrieb: > René F. schrieb: >> Ist aber ebenfalls ein Trugschluss, auch Klasse 2 und 3 Dielektrika >> unterliegen ebenfalls einer betriebsbedingten Alterung, > > Dieser unterliegt zu einem gewissen Grad auch alle Elektronik. > Auf jeden Fall ein sehr guter Hinweis, da vielen nicht bewußt. Naja ob man Effekte wie Elektromigration tatsächlich als Verschleiß werten kann ist fraglich, zumindest im Fall von beispielsweise Y5V (10% Kapazitätsverlust nach 2000 Stunden) kann man eindeutig von Verschleiß sprechen und bei Produkten mit erwünscht hoher Lebensdauer muss dieser auch beim Design beachtet werden.
Teo D. schrieb: > R_ser/ESR schrieb: >> Das würde ich nicht sagen. In solchen Fällen könnte doch ein LDO >> -ganz im Gegenteil also- sogar häufig "die Lage retten". > > Aber nur scheinbar. Aber nicht doch. Da hast Du thematisch etwas mißverstanden. > Es ist wahrscheinlicher, das man damit den Trafo überlastet. > der C zum glätten müsste natürlich dementsprechend groß sein > (und folgender Text) Müßte nicht. Das war alles bezogen auf den allgemeinen Fall: Harald W. schrieb: > einfach eine zu geringe AC-Eingangsspannung für die > gewünschte DC-Ausgangsspannung gewählt. Das kann man nur selten > mit einem LDO-Regler ausgleichen. Nicht auf diesen konkreten/aktuell diskutierten "Extremfall", wo vielleicht nicht einmal der LDO mit ultra niederohmigem Mosfet als Stellglied reichte - in seiner Standard-Beschaltung meine ich. Weshalb ich ein CLC Filter (keine Erhöhung der Glättkapazität um so einiges, bis hin zu rund einer Größenordnung - mit den von Dir genannten mögl. bis wahrsch. Effekten) empfahl. Womit vielleicht sogar der derzeitige LDO saubere DC ausgäbe. Außerdem hätte ich zwar statt 2 x 100µF den Wechsel auf 2 x 47µF empfehlen können (Trafobelastung sogar geringer, oder ein CLC Filter mit exakt gleicher I_RMS Belastung des Trafos errechnen vielleicht...?). Aber da wohl Bastelei und kein Serienprodukt, ging ich trotz der weiter ungenannt bleibenden genauen Trafo-Daten davon aus, daß der Trafo "gut ausreichend" (oder sogar deftig überdimensioniert) ist, oder aber sowieso schon zu klein. (Außerdem davon, daß ein CLC Filter mit nur 2 x 47µF wohl vermutlich gar nicht reichte - und davon, daß der TO diesen Test auch lieber machte, wenn "weniger Arbeit" und Nutzung vorh. Teile möglich. Auf meine Rückfragen hin kam leider nichts, sonst hätte ich noch beigefügt "Welche Speicherdrosseln hättest Du denn da? - Bestimmt ginge hier auch ein Ferrit-Stab- oder Eisenpulver- Ringkern mit wenigen Windungen Draht... Niederohmigkeit über alles, Induktivität darf gering sein, ... ausprobieren!")
R_ser/ESR schrieb: > Bestimmt ginge hier auch ein Ferrit-Stab- oder Eisenpulver- > Ringkern mit wenigen Windungen Draht... Sogar ein Stückchen / Stab massives Eisen mag gehen. 100Hz und nur wenige nötige Windungen würden das erlauben. Und eigentlich wäre Weicheisen hier sogar besser: Eine höhere Permeabilität und höhere erlaubte Feldstärke. Ist meist sehr einfach beschaffbar, ein Stückchen Rundeisen. Und die Windungen könnte man aus allem möglichen machen. Ob massiv oder feindrähtig, hauptsache Kupfer mit Lackierung oder Ummantelung und nicht zu geringem Durchmesser. So etwas habe ich früher wirklich oft gebastelt. :-)
Fimmelfinder schrieb: > Übersehe ich hier irgendwas oder kann ich den Kerko einfach als > perfekten Drop-In Ersatz betrachten? Was steht im Datenblatt des LDO?
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