Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Hardware-Entwickler im Ausland


von Bob E. (embedded_bob)


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Hallo zusammen,

ich spiele immer wieder mit dem Gedanken in das Ausland zu ziehen. Dabei 
habe ich keine konkrete Vorstellung wohin genau, jedoch reizt mich die 
USA ziemlich.

Wie hoch ist die Nachfrage nach (Embedded-Hardware)Entwicklern und wie 
gefragt sind deutsche "Fachkräfte" ? Wie schwer ist der Einstieg und ist 
die Sprache eine große Hürde ? Natürlich kann ich Englisch und verwende 
es nahezu täglich auf der Arbeit (eher Schrift, oft auch Sprechend) 
jedoch ist es doch was anderes mit Muttersprachlern zu sprechen

Hat jemand Erfahrungen gemacht und könnte hierzu etwas berichten ?

Für mich kämen höchstens 3-4 Jahre in Frage. Danach würde ich 
wahrscheinlich wieder zurück nach Schland.

von Purzel H. (hacky)


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Ohne jetzt definitive Antworten geben zu koennen..

Du wirst eine Anstellung benoetigen, sonst wird's eher kein Visum geben.

Dann solltest du etwas koennen was gefragt ist, nicht einfach nur eine 
LED an einem Arduino und etwas Python. zB kuenstliche Intelligenz auf 
Bilderkennung in Echtzeit. Kannst du ein Studium in irgendwas 
Zusaetzlichem reinwerfen ?

Und dann waere allenfalls noch wichtig wo in den USA.

Ja, die Sprache muss fluessig kommen. Schon bei der Bewerbung. Nach 
einer erfolgreichen schriftlichen Bewerbung kommt das Videointerview. 
Und ausser du bist der Supercrack auf etwas was sie wirklich wollen, 
solltest du dann kein Gestammel mit einer Permutation aus einer 
Selektion von 20 Worten bringen.

: Bearbeitet durch User
von Go West ! (Gast)


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Du brauchst nen 'sponsor' für das job permit aka "Employment 
authorization Document".
Am besten du bist angestellt bei ner deutschen Firma, die auch Standorte 
in den US hat (Infineon, BMW).
Oder bei einem deutschen Firma, die von einem Ami gekauft wurde und 
zwecks Zusammenwachsen die Ingenieure im jeweils anderen Land arbeiten 
lässt. bspw. HarmanBecker.

https://www.usvisaservice.de/visa-wissen/employment-authorization-document/

Alle anderen probleme (Sprache, Fahrerlaubnis) sind Pillepalle.

Beitrag #6837505 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Bob E. (embedded_bob)


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Purzel H. schrieb:

> Dann solltest du etwas koennen was gefragt ist, nicht einfach nur eine
> LED an einem Arduino und etwas Python. zB kuenstliche Intelligenz auf
> Bilderkennung in Echtzeit. Kannst du ein Studium in irgendwas
> Zusaetzlichem reinwerfen ?

Das ist natürlich auch abhängig von der Firma und Stelle für die man 
sich bewirbt.

Studium der Elektrotechnik und in ein paar Jahren noch ein paar Jahre +2 
Berufserfahrung :D

von Bob E. (embedded_bob)


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Go West ! schrieb:
> Du brauchst nen 'sponsor' für das job permit aka "Employment
> authorization Document".
> Am besten du bist angestellt bei ner deutschen Firma, die auch Standorte
> in den US hat (Infineon, BMW).
> Oder bei einem deutschen Firma, die von einem Ami gekauft wurde und
> zwecks Zusammenwachsen die Ingenieure im jeweils anderen Land arbeiten
> lässt. bspw. HarmanBecker.
>
> https://www.usvisaservice.de/visa-wissen/employment-authorization-document/
>
> Alle anderen probleme (Sprache, Fahrerlaubnis) sind Pillepalle.

Da muss man aber auch erstmal rein kommen.. beziehungsweise eine Zeit 
lang für die Firma in DE arbeiten.. Was mich jetzt nicht sonderlich 
stören würde, da ich die nächsten Jahre sowieso hier verbringen würde.

Die Frage ist halt welche Firma und Abteilung hierfür die richtige ist.

von Bob E. (embedded_bob)


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Kanada England und Australien wären sicherlich auch interessant :)

von Go West ! (Gast)


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Bob E. schrieb:
> Kanada England und Australien wären sicherlich auch interessant :)

Kannst du nicht selber nach den gesetzlichen Bestimmungen für die 
arbeitsaufnahme in den jeweiligen Ländern googeln?!

Für Australien gab es mal einen längeren thread:
Beitrag "Projektleiter wider Willen"

Beitrag #6837543 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Bob E. (embedded_bob)


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Go West ! schrieb:
> Bob E. schrieb:
>> Kanada England und Australien wären sicherlich auch interessant :)
>
> Kannst du nicht selber nach den gesetzlichen Bestimmungen für die
> arbeitsaufnahme in den jeweiligen Ländern googeln?!
>
> Für Australien gab es mal einen längeren thread:
> Beitrag "Projektleiter wider Willen"

Es geht nicht nur um die gesetzlichen Bestimmungen. Sondern auch um 
persönliche Erfahrungen.

von Go West ! (Gast)


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Bob E. schrieb:
> Es geht nicht nur um die gesetzlichen Bestimmungen. Sondern auch um
> persönliche Erfahrungen.

Auch persönliche Erfahrungsberichte kann man sich er-googlen. Oder 
er-xingen, oder er-linked.inen. Kontakte über Ham-radio sind auch ne 
gute Idee.

Aber die nutzen dir nichts wenn dir dem Gesetz nach eine Arbeitsaufnahme 
unmöglich/erschwert ist. Beispielweise dank Brexit.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Go West ! schrieb:
> Aber die nutzen dir nichts wenn dir dem Gesetz nach eine Arbeitsaufnahme
> unmöglich/erschwert ist. Beispielweise dank Brexit.

Als LKW-Fahrer hat man derzeit ganz gute Chancen, allerdings befristet 
für nur ein halbes Jahr. Ob sich da viele melden?

von Dieter H. (kyblord)


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In England wird doch eh nichts mehr entwickelt...

von Bob E. (embedded_bob)


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Kennt jemand zufällig interessante Firmen die in dem Bereich tätig sind?

von Go West ! (Gast)


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Bob E. schrieb:
> Kennt jemand zufällig interessante Firmen die in dem Bereich tätig sind?

Interessante Firmen mit hardware Entwicklung im Ausland?!
Klar, einfach mal die typschilder in deiner heimelektronik lesen: Apple, 
nvidia, intel, Samsung, kenwood, logitech, Garmin, Sony, Panasonic, LG 
Star, ...

von Bob E. (embedded_bob)


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Go West ! schrieb:
> Bob E. schrieb:
>> Kennt jemand zufällig interessante Firmen die in dem Bereich tätig sind?
>
> Interessante Firmen mit hardware Entwicklung im Ausland?!
> Klar, einfach mal die typschilder in deiner heimelektronik lesen: Apple,
> nvidia, intel, Samsung, kenwood, logitech, Garmin, Sony, Panasonic, LG
> Star, ...

Die großen Namen meinte ich damit jetzt logischerweise nicht.. Die 
konkurrenz ist da sicherlich groß und wieso sollten die einen Anstellen 
wenn sich Amerikaner auch auf die Stellen bewerben und man sich das 
Green Card Verfahren sparen kann

oder liege ich da falsch?...

von Kang Y. (Firma: EVE Energy Co., Ltd.) (shenzhensoftwerker)


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Ich bin beim 4. größten Batteriezellhersteller in China tätig (Großraum 
Shenzhen neben Hongkong, bessere Luft als in Stuttgart, Strände um die 
Ecke) und wir suchen noch europäische Ingenieure (Software, Hardware, 
System) für Projekte mit europäischen Kunden. Konkret geht es um die 
Entwicklung der Elektronik (bei 12V und 48V mit MOSFET Circuitbreakern, 
bei HV üblicherweise Schütze mit Hilfskontakten). Arbeitszeit: 40 Std. 
die Woche. Bezahlung mit Deutschland vergleichbar, jedoch 
Lebenshaltungskosten nur etwa halb so hoch (220€ Warmmiete für 85qm). 
Ein weiterer Vorteil ist dass keine Kapitalertragsteuer mehr in 
Deutschland anfällt. Durch das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen China 
und Deutschland entfällt wie der Name schon sagt doppelte Besteuerung. 
Da ich das Prozedere selbst durch habe, kann ich bei Fragen 
unterstützen. Beruflich in China gewesen zu sein kommt sehr gut im 
Lebenslauf. Das ist jedoch nichts für Leute, die auf IGM pochen und 
jeden Tag pünktlich 15:30 Feierabend machen wollen. Dafür ist es dort 
einfacher beruflich aufzusteigen. Mit Frau und Kindern würde ich das 
nicht empfehlen, aber ansonsten ist es eine großartige Erfahrung. Die 
Menschen nehmen Ausländer vor Ort ganz anders auf als wir es in Europa 
handhaben, viel gastfreundlicher. Ich habe mich auch in keinem Land 
sicherer gefühlt als in China. Selbst ohne Mandarin Kenntnisse kommt man 
z.B. in der Ubahn besser klar als in Deutschland, weil es so logisch 
aufgebaut wurde, dass alle Bildungsschichten ohne große Anstrengungen 
reisen können. Bei Interesse gerne PN.

von Go West ! (Gast)


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Kang Y. schrieb:
> Die
> Menschen nehmen Ausländer vor Ort ganz anders auf als wir es in Europa
> handhaben, viel gastfreundlicher.

Ja klar, das habe ich aber anders erlebt. Bei den Chinesen biste als 
Langnase ein Portemmonaie mit Beinen, mehr nicht.

Gehalt wie in Deutschland ist ja auch ne Lachnummer, bei 2000 Yuan/Monat 
- und die muss man erst mal kriegen.

> Selbst ohne Mandarin Kenntnisse kommt man
> z.B. in der Ubahn besser klar als in Deutschland, weil es so logisch
> aufgebaut wurde, dass alle Bildungsschichten ohne große Anstrengungen
> reisen können.

Naja, ohne irgendeine Form von Reiseführer ist das leben als 
Sprachunkundiger reichlich erschwert und U-Bahnen in China sind in 
letzter Zeit dafür bekannt geworden, das man bei Tropensturm darin 
jämmerlich absäuft:

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/ungluecke/flutwelle-in-china-in-der-u-bahn-ertrunken-17447693.html


Aber mach mal und lass Dich von einen namenlosen Forums-greenhorn nach 
WildOst-China locken und berichte dann, wie es war.

von Suzhou (Gast)


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Sagst Du als China-Kenner oder jemand, der sein Wissen aus Funk & 
Fernsehen hat? Ich habe China genauso erlebt, wie von Kang Y. 
dargestellt.

Toll finde ich auch die positive Einstellung der Menschen. Es gibt da 
eine "can do-attitude", die uns in D völlig abgeht. Ich hatte viele 
Vorurteile über China, die ich alle revidieren musste.

Dem TO möchte ich ausserdem sagen, dass es auch jede Menge 
nicht-englischsprachige Länder in Europa gibt, in denen es sich sehr gut 
lebt.

von Go West ! (Gast)


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Suzhou schrieb:
> Sagst Du als China-Kenner oder jemand, der sein Wissen aus Funk &
> Fernsehen hat?

Als China-Kenner, quer durchgereist (Insgesamt ca 5 Monate). Mit der 
Transib rein, über Peking, Xian in den Süden Kanton dann noch Westen 
(Emai Shan, Chengdu,Lanzhou??) Über Dunhuang, Golmud nach Tibet, 
abschließend und auf einer zweiten Reise Schwerpunkt Mittelasien 
(Urümqui,Tienshan, Kashgar, KKH).

Die Masse macht die Erfahrung, mit den Minderheiten überwiegend gute 
Erfahrungen, bei den Han-chinesen dagegen ca. 50% Pöbelquote.

Also keinesfalls besser als .de. Thailand im vergleich durchgehend 
freundliche und nicht solche 'Menschenmassen überall und jederzeit' wie 
in Zentralchina. Als stressfaktor hinzu kommt die Eigenheit der 
Chinesischen Sprache, das man sie nicht leise/'flüsternd' sprechen kann. 
Kulturschock in Reinform:

https://www.focus.de/reisen/china/was-europaeer-im-reich-der-mitte-zum-staunen-bringt-kulturschock-asien_id_2340738.html

von klausi (Gast)


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China - sehr interessantes Thema.
Waren mal von unserer TU aus vor längerer Zeit für einen Workshop in 
Shanghai auf der CEIBS (https://www.ceibs.edu/).

Interessant, was man dort so alles sieht & lernt. z.B. ist dort in 
Shanghai eines der kommerziellsten Chinesen überhaupt gesehen, wo man ja 
immer über "kommunistische VR China" redet - schon lange nicht mehr.
Bei den städtischen Chinesinnen ist alles Westliche der letzte Schrei, 
neuestes Iphone, Gucci Klamotten und und und, dazu noch einen Jahrmarkt 
mitten irgendwo in Shanghai wo soviel Kohle von sovielen Leuten dort 
rausgeballert wird, schlimmer als wie bei uns am Kirmes.
Zusätzlich um die ca. 150.000 Kameras alleine nur in Shanghai-Stadt die 
direkt an einen Zentralrechner gestreamt werden, wobei neueste 
Face-Recognition Technologie zum Einsatz kommt, auch für das "Social 
Scoring" das dort zum Einsatz kommt.

Alles, wirklich alles läuft über "WeChat" das ungefähr 1 Mrd. User hat 
(fast jeder Chinese, zu 99% oder so), also auch bei jedem letzten Bauern 
auf dem Feld kannst du mittels WeChat zahlen.
In rund 20 Jahren hat uns ein Chinese erzählt, hat er noch in Hütten 
gewohnt, während heute am gleichen Platz eine Skyline um ihn herum 
erstanden ist (er ging nach Europa, wieviele Chinesen um zu studieren, 
aber die meisten kehren zurück, da jeder Chinese es heute gut findet, 
ein eigenes Startup zu eröffnen).

Also alles sehr interessant... Und ja Batteriehersteller usw.
Die Chinesen fangen erst so richtig an...

von Kang Y. (Firma: EVE Energy Co., Ltd.) (shenzhensoftwerker)


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Go West ! schrieb:
> Ja klar, das habe ich aber anders erlebt. Bei den Chinesen biste als
> Langnase ein Portemmonaie mit Beinen, mehr nicht.

Hast du konkrete Beispiele? Ich habe nun in ca. 4 Jahren sehr viele 
Menschen kennengelernt und muss meist um die Rechnung kämpfen. Ein 
Beispiel: Eine Assistentin hatte mich zu ihrer Hochzeit ins Dorf 
eingeladen und ich ihr umgerechnet 70€ geschenkt. Als ich Jahre später 
in Deutschland heiratete und sie nicht kommen konnte, hat sie mir die 
70€ versucht per WeChat zurückzuzahlen, aber ich die Annahme verweigert. 
Da war ich schon sehr verwundert. Sie pocht darauf dass ich sie besuche 
und sie mich zum Essen einlädt, um ihre Schuld zu begleichen. In Europa 
völlig unmöglich. Ausnahmslos bei jedem Kollegen, egal ob er umgerechnet 
1000€ oder 10.000€ monatlich verdient, muss ich um die Rechnung kämpfen. 
Man versucht immer einzuladen. Abgesehen von paar Taxi-Betrügern an 
großen Flughäfen und Bahnhöfen, habe ich NIE etwas negatives erlebt, und 
solche Touristenfallen gibt es in jeder beliebten Großstadt in Europa 
und Nordamerika auch. Diebstahl oder Prügeleien habe ich noch nie 
gesehen, während ich in einer deutschen Großstadt nur mal wen "falsch" 
anschauen muss.

Go West ! schrieb:
> U-Bahnen in China sind in letzter Zeit dafür bekannt geworden, das man
> bei Tropensturm darin jämmerlich absäuft:

Schon vergessen was vor wenigen Monaten in Deutschland war? Die 
Infrastruktur ist in China einfach auf einem so unglaublich guten Level. 
Kein Vergleich zum maroden Deutschland. Ich hatte noch nie ein 
Zugverspätung in China, während ich in Deutschland bei 3 Fahrten im Jahr 
immer hoffe, dass er überhaupt kommt, weil es zu häufig nicht der Fall 
war.

Go West ! schrieb:
> Aber mach mal und lass Dich von einen namenlosen Forums-greenhorn nach
> WildOst-China locken und berichte dann, wie es war.

Es geht um einen börsennotiertes sehr großes Unternehmen. Mehr 
Sicherheiten hat man auch in Deutschland nicht, wenn man den Arbeitgeber 
wechselt. Das ist sicherlich nicht für jeden etwas, aber man kann immer 
einfach zurückkehren, wenn es einem nicht gefällt. Viele bleiben aber 
lange, nicht ohne Grund.

Suzhou schrieb:
> Toll finde ich auch die positive Einstellung der Menschen. Es gibt da
> eine "can do-attitude", die uns in D völlig abgeht. Ich hatte viele
> Vorurteile über China, die ich alle revidieren musste.

Das ist der Hauptgrund für mich. Neben dem ganzjährig warmen Klima um 
Shenzhen und dem meiner Meinung nach sehr guten Essen. Wenn man seine 
Vorurteile wie " Go West" nur aus westlichen Medien hat, dann ist man 
gar nicht offen die Realität zu sehen.

Go West ! schrieb:
> Als China-Kenner, quer durchgereist (Insgesamt ca 5 Monate).

Go West ! schrieb:
> Als stressfaktor hinzu kommt die Eigenheit der Chinesischen Sprache, das
> man sie nicht leise/'flüsternd' sprechen kann. Kulturschock in Reinform:

Völlig falsch. Nur die ungebildeten insbesondere älteren vom Land sind 
für Europäer ziemlich laut. Das zeigt mir schon welcher Teil des Landes 
deine einseitige Sicht geprägt hat. Die gebildeten Chinesen schreien 
nicht und sind auch sonst höflich nach europäischen Regeln, so wie du es 
erwartest.
China hat die gesamte Bandbreite der Welt zu bieten, von Wüste über 
subtropischen Klima bis russische Kälte im Norden, von total 
ungebildeten Bauern bis über Menschen mit der höchsten Bildung der Welt, 
in Orten wie Shanghai. Das macht das Land mit seiner 5000-jährigen 
Geschichte so interessant.

Davon abgesehen: Nur weil etwas in Europa als richtig/höflich/kultiviert 
gilt, heißt das nicht, dass der gesamte Planet sich unterzuordnen hat. 
Zeig wenigstens etwas Respekt und Offenheit gegenüber anderen Kulturen. 
Ich finde gerade das China teilweise so anders ist als sehr interessant 
und eine Reise wert, anstatt immer dem gleichen Ballermann Urlaub, immer 
überall Pizza, Pasta und Bürger zu essen, weil viele kaum noch etwas 
anderes essen.

klausi schrieb:
> Interessant, was man dort so alles sieht & lernt. z.B. ist dort in
> Shanghai eines der kommerziellsten Chinesen überhaupt gesehen

Vielleicht die paar Prozent der Reichen und noch geschätzt 20% 
Oberschicht, während viele andere Menschen diese Marken gar nicht 
kennen. Einfach mal etwas Mandarin lernen und mit den Leuten sprechen 
bringt neue Sichtweisen.

klausi schrieb:
> Alles, wirklich alles läuft über "WeChat" das ungefähr 1 Mrd. User hat
> (fast jeder Chinese, zu 99% oder so), also auch bei jedem letzten Bauern
> auf dem Feld kannst du mittels WeChat zahlen.

Nicht alles, manchmal kann man auch nur mit Alipay zahlen und ich habe 
auch schon Plätze gefunden, wo nur Bargeld akzeptiert wurde. Ich 
persönlich finde WeChat sehr angenehm, kein Bargeld mehr rumschleppen. 
Ich bin kein Krimineller und darum habe ich nichts zu befürchten. Es 
dämmt Schwarzarbeit ein, was du aktuell indirekt über höhere Steuern für 
dich mitbezahlst. Oder hast du schon mal eine Quittung beim Dönermann 
oder Friseur bekommen? PS: Nicht mal die Mobiltelefon-Quote ist bei 
Chinesen bei 99%, denn es gibt noch ländliche Bevölkerung ohne und 
dementsprechend ohne WeChat. Klassisch Bankkarte und Bargeld 
funktioniert, aber ist halt einfach zu unbequem. Als ich mein Bankkonto 
eröffnet habe, musste ich z.B. 100 einzahlen und die haben kein WeChat 
oder Alipay akzeptiert.

klausi schrieb:
> Also alles sehr interessant... Und ja Batteriehersteller usw.
> Die Chinesen fangen erst so richtig an...

Deshalb mein Hinweis hier.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Kang Y. schrieb:

>  Die
> Menschen nehmen Ausländer vor Ort ganz anders auf als wir es in Europa
> handhaben, viel gastfreundlicher.

Diese doppelte Pauschalierung ist doppelt falsch.

Hinsichtlich des Umgangs mit Zugereisten gibt es schon in .de sehr 
unterschiedliche Regionen, mancherorts ist jeder unwillkommen, den man 
nicht schon aus dem Kindergarten kommt, anderswo wird man gleich in den 
Biergarten eingeladen und ins 'Bedingslose Feiern' als Traditionspflege 
eingeführt. ;-)

Und nicht jeder Ausländer weckt die gleichen Verhaltensweisen. Da gibt 
es schon Unterschiede zwischen neuer Nachbarschaft, Latin Lover, 
Thai-Frauchen. Oder der, um es der Diskussionsinitierung  unverblümt zu 
sagen, 'gelben Flut', bei der man um seinen Arbeitsplatz und damit 
Lebensunterhalt fürchtet.
Klar kann die einzelne Person nichts dafür, da sie als Vertreter eines 
expansionistischen Überwachungsstaates angesehen wird, aber die 
schlechten Erfahrungen mit durch Fernost plattgemachte Unternehmen wie 
die Siemens-Handy-BenQ geschichte oder 'erst Patente Transferieren, dann 
Bude dicht' wie bei SABA-Thomson wirkt halt ewig nach.

Und das ist nicht nur in Europa so. Auch aus Afrika gibt es Berichte von 
wütenden Jugendlichen vor Chinesischen Standorten, weil China gleich die 
billigen Arbeitskräfte aus Pekings Provinzen mit exportiert.

https://www.spiegel.de/politik/ausland/chinesen-in-aethiopien-wer-den-bauboom-in-afrika-vorantreibt-a-1279872.html

von klausi (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Auch aus Afrika gibt es Berichte von wütenden Jugendlichen vor
> Chinesischen Standorten, weil China gleich die billigen Arbeitskräfte
> aus Pekings Provinzen mit exportiert.

Haben wir bei einer Firmenführung auch gesehen,  ein Firmenpalast in 
Shanghai Umgebung. Unglaublich,  eine Eingangshalle grösser als ein 
Fussballfeld, hab ich noch nie gesehen. Ging um einen Multikonzern, die 
Wasserkraftwerke und Schiffshäfen bauen, in Afrika Unmengen von 
Ländereien und ganze Küstenabschnitte aufgekauft bzw. umbauen.
Leider fällt mir der Name nicht mehr ein, muss mal in meine Unterlagen 
nachschauen,  ist schon ein paar Jahre her (fing glaube ich mit T.. an)

von Kang Y. (Firma: EVE Energy Co., Ltd.) (shenzhensoftwerker)


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Ich stimme dir, fpgakuechle, 100% zu, aber nur im Bezug auf Deutsche. 
ABER: Ich habe noch keinen Chinesen getroffen, der zwischen einem 
Schweden und einem Italiener unterscheiden kann. Auch nicht zwischen 
einem Russen oder Spanier. In China ist jegliche Form von Ausländer 
gleichermaßen willkommen. Und das liegt nicht nur an dem 
Knowhow-Transfer. Selbst wenn ein Franzose nach dem fachfremden Studium 
als Englischlehrer sein Geld verdient und durch China reist, dann feiern 
ihn die lokalen Leute schon wenn er fähig ist auch nur 3 Sätze auf 
Chinesisch zu sprechen. Selbst ein simples Hallo auf Mandarin wird von 
Fremden mit einem Lächeln und Interesse quittiert. In Deutschland 
verdrehen extrem viele Leute die Augen, wenn jemand nicht fließend 
Deutsch spricht. Ein Hallo reicht ganz sicher nicht, um Interesse von 
irgendwem in Deutschland zu wecken. Und wenn Chinesen in Deutschland auf 
Dienstreise sind, dann ist das den allermeisten im Büro völlig egal, um 
16:00 Uhr ist Feierabend, bis Morgen. Die Chinesen zeigen dir hingegen 
die Heimat. Ausnahmen bestätigen die Regel. Das sind Erfahrungen, die 
ich gemacht habe, die mehrere Personen in meinem Umfeld in Deutschland 
(NRW, NDS, Hessen, Bayern) und in China gemacht haben. In Südeuropa oder 
Osteuropa waren die Leute dann wieder viel herzlicher. Und die mit 
Abstand nettesten Menschen, die ich getroffen habe, waren Iraner. Das 
ist natürlich nur eine Meinung, denn ich keine nennenswerte Anzahl 
Menschen aus diesen Ländern.

von Kang Y. (Firma: EVE Energy Co., Ltd.) (shenzhensoftwerker)


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klausi schrieb:
> Unglaublich,  eine Eingangshalle grösser als ein Fussballfeld, hab ich
> noch nie gesehen.

Solche Eingangshallen sind sowohl für Firmen, Bahnhöfe, Flughäfen als 
auch größere Hotels üblich. Man muss aber auch die Anzahl Menschen 
sehen, die das nutzen. Chinesen benötigen in ihren Communities weniger 
Ressourcen als der Deutsche mit Einfamilienhaus, denn in einem 40 Etagen 
Gebäude leben auch grob 1000 Leute auf einer Fläche wie in Deutschland 5 
Einfamilienhäuser stehen.

von Juergen P. (optronik)


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Kang Y. schrieb:
> wir suchen noch europäische Ingenieure (Software, Hardware,
> System) für Projekte mit europäischen Kunden. Konkret geht es um die
> Entwicklung der Elektronik (bei 12V und 48V mit MOSFET Circuitbreakern,

Also ich finde es gut von Dir hier solch ein Angebot reinzubringen. Wie 
sonst könnte ein Deutscher so eine, in meinen Augen sehr interessante 
Stelle, in China finden? Ich denke selbst wenn sie hier irgendwie über 
Stepstone usw. ausgeschrieben wäre, wäre die Hürde zu hoch weil es dann 
doch zu viele Unklarheiten gäbe wie Arbeitszeit, Kollegen, Sprache, etc.

Rein interessehalber, wie viele ca. haben sich bei dir gemeldet die das 
weiter verfolgen möchten?

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Kang Y. schrieb:
> Chinesen benötigen in ihren Communities weniger
> Ressourcen als der Deutsche mit Einfamilienhaus, denn in einem 40 Etagen
> Gebäude leben auch grob 1000 Leute auf einer Fläche wie in Deutschland 5
> Einfamilienhäuser stehen.


Auch in Deutschland gibt es Ameisenbauten, aehm, Hochhausklötzer:
https://amp.ksta.de/image/26860434/max/1920/1080/3fb184f5094af4c8e051c968028684fc/ab/71-116290948--null--08-05-2017-08-52-27-702-.jpg 
(Köln)
https://www.supernovamag.de/wp-content/uploads/2019/11/plattenbau.jpg 
(Berlin-Marzahn)
https://c7.alamy.com/compde/r067ta/luftaufnahme-hochhaussiedlung-kannenstieg-magdeburg-sachsen-anhalt-deutschland-deu-europa-luftaufnahme-vogel-augen-blick-luftaufnahmen-aeria-r067ta.jpg 
(Magdeburg)

von Kang Y. (Firma: EVE Energy Co., Ltd.) (shenzhensoftwerker)


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Juergen P. schrieb:
> Also ich finde es gut von Dir hier solch ein Angebot reinzubringen. Wie
> sonst könnte ein Deutscher so eine, in meinen Augen sehr interessante
> Stelle, in China finden?

Ich kenne dieses Forum schon seit einem Jahrzehnt und bin kein 
Personaler, werde für den Beitrag nicht bezahlt. Zugegeben würden mehr 
Europäer jedoch meinen Arbeitsalltag erleichtern, weil nun durch die 
Elektromobilität immer mehr Projekte reinkommen und das ist sicher auch 
ein Grund warum ich diesen sehr passenden Beitrag genutzt habe.

Juergen P. schrieb:
> Rein interessehalber, wie viele ca. haben sich bei dir gemeldet die das
> weiter verfolgen möchten?

Zwei PN kamen bisher, aber keine direkten Anfragen. Auf LinkedIn ist es 
einfacher. Aber ich schätze viele Leute in dem Forum und wollte es 
probieren. Ich kann aber auch verstehen, dass die Hürde sehr hoch ist. 
Besonders wenn man lange in einem guten Unternehmen mit langweiligen 
Job, dann ist sehr schwer so eine Entscheidung zu treffen. Ich hab es 
nie bereut, aber garantieren kann das natürlich niemand, auch nicht beim 
Wechsel in Deutschland. So eine grosse Veränderung ist vermutlich eher 
was für ledige, die ohnehin gerade auf der Suche sind, z.B. vom pleite 
gegangenen Zulieferer kommen.

Wenn nicht gerade Pandemie wäre, hätte ich auch gesagt, einfach vorbei 
kommen und anschauen. Das geht aber nur mit Leuten, die schon im Land 
sind.

von Maxe (Gast)


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Kang Y. schrieb:
> In China ist jegliche Form von Ausländer
> gleichermaßen willkommen.

Das stimmt so nicht. "Weiße" sind willkommen, dann gibt es noch einen 
graubereich und Schwarze tun sich eher schwer. Das sind so meine 
Erfahrungen, insbesondere aus Ost- bis Nord-Ost-China.

Kang Y. schrieb:
> Diebstahl oder Prügeleien habe ich noch nie
> gesehen, während ich in einer deutschen Großstadt nur mal wen "falsch"
> anschauen muss.

Also Prügeleien hab ich schon viele gesehen, zwei Mal besonders bizarr 
mitten auf einem 4-Spurigen Kreisverkehr direkt unter den 
Überwachungskameras. Gings wohl um genommene Vorfahrt. Ich bin selber 
schon im Straßenverkehr in eine brenzlige Situation gekommen, wo sich 
nach einem Streifer ein Passant mit meinem Unfallgegener solidarisieren 
wollte um mich anzugreifen. Im Süden scheint mir das Temperament 
diesbezüglich besser, dafür ist die organisierte Kriminalität in 
Südchina stärker vertreten.

Trotzdem, mir hats dort insgesamt super gefallen.

> Neben dem ganzjährig warmen Klima um
> Shenzhen und dem meiner Meinung nach sehr guten Essen. Wenn man seine
> Vorurteile wie " Go West" nur aus westlichen Medien hat, dann ist man
> gar nicht offen die Realität zu sehen.

Meine Beobachtung ist, wenn jemand das Essen dort nicht mag, dann mag er 
auch den Rest nicht, und umgekehrt. Also tendenziell, statistisch. Nicht 
in jedem Fall. Man muss sich m.E. schon auf einiges einlassen wollen, um 
es ertragen zu können. Wie eben den Lärm, den Dreck usw. In Shenzhen, 
Shanghai und Peking ist das natürlich deutlich besser als im Rest vom 
Riesenreich.

von Dra Chanasan mat dam Kantrabass (Gast)


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Maxe schrieb:
> Shenzhen

Shenzhen ist ähnlich wie Wolfsburg, alles nur zugezogene, Planstadt die 
sich zu einem der Elektronikentwicklungszentren gemausert hat. Kannst 
nicht so richtig mit dem typischen China vergleichen. Ebenso wenig wie 
Peking oder Shanghai. Nicht umsonst wird ständig vor "mainland Chinese" 
gewarnt.

Kang Y. schrieb:
> Ich finde gerade das China teilweise so anders ist als sehr interessant
> und eine Reise wert, anstatt immer dem gleichen Ballermann Urlaub, immer
> überall Pizza, Pasta und Bürger zu essen, weil viele kaum noch etwas
> anderes essen.

Wie z.B. Hunde, Katzen oder Fledermäuse.

Kang Y. schrieb:
> ABER: Ich habe noch keinen Chinesen getroffen, der zwischen einem
> Schweden und einem Italiener unterscheiden kann. Auch nicht zwischen
> einem Russen oder Spanier.

Macht nichts, ich kann auch nicht zwischen Japanern, Koreanern, Chinesen 
und den Rest unterschieden.
Außerdem wissen wir alle, dass Asiaten am white fever leiden.

von Go West ! (Gast)


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Kang Y. schrieb:
> Das ist der Hauptgrund für mich. Neben dem ganzjährig warmen Klima um
> Shenzhen und dem meiner Meinung nach sehr guten Essen. Wenn man seine
> Vorurteile wie " Go West" nur aus westlichen Medien hat, dann ist man
> gar nicht offen die Realität zu sehen.

Naja, leugne mal weiter , aber ich weiss was ich über China weiß aus 
eigener Anschauung. Auch über andere Länder, aber auf dem Gebiet der VR 
China war ich am längsten. Und natürlich 'offen'; geht ja garnicht 
anders wenn man ÖPNV reist und außer wechselnden Hotelzimmer keine 
Privatsphäre hat. Und bei dormitories ist auch nicht unbedingt von 
Privatsphäre die Rede.

> Go West ! schrieb:
>> Als China-Kenner, quer durchgereist (Insgesamt ca 5 Monate).
>
> Go West ! schrieb:
>> Als stressfaktor hinzu kommt die Eigenheit der Chinesischen Sprache, das
>> man sie nicht leise/'flüsternd' sprechen kann. Kulturschock in Reinform:
>
> Völlig falsch. Nur die ungebildeten insbesondere älteren vom Land sind
> für Europäer ziemlich laut. Das zeigt mir schon welcher Teil des Landes
> deine einseitige Sicht geprägt hat. Die gebildeten Chinesen schreien
> nicht und sind auch sonst höflich nach europäischen Regeln, so wie du es
> erwartest.

Merkst Du nicht, das deine 'Sicht' die einseitige ist?! Ich spreche hier 
von ner 50/50 Erfahrung. Und dazu gehört nun mal die Feststellung , das 
es durch den tonalen Charakter des Chinesischen es nicht möglich ist, 
tonlos also flüsternd zu sprechen. Das ist nicht unbedingt laut, aber 
lautlos ist es keinesfalls. In einen Waggon oder Bus ist immer einer 
irgendwie am sprechen.
Und Grossstädte sind ohnehin 'der Brüller' nicht nur in China.

> Die gebildeten Chinesen schreien
> nicht und sind auch sonst höflich nach europäischen Regeln, so wie du es
> erwartest.

naja wenn man sich in freier Wildbahn bewegt, hat man aber überwiegend 
mit den 99% Arbeiterklasse unter den Chinesen zu tun und nicht mit den 
'gebildeten' mit denen es ein Austauschstudent/-techniker zu tun hat.

> China hat die gesamte Bandbreite der Welt zu bieten, von Wüste über
> subtropischen Klima bis russische Kälte im Norden,

Das haste auch in Japan, Russland, USA, Argentinien, Australien, 
...einfach auf einen Globus schauen welche Länder diverse Klimazonen 
traversieren.
https://diercke.westermann.de/content/erde-klimate-der-erde-978-3-14-100800-5-244-4-1

>  Das macht das Land mit seiner 5000-jährigen
> Geschichte so interessant.

So so und Ägypten, Persien, Griechenland, ... haben keine vergleichbare 
geschichte zu bieten? Und die USA mit ihren, rechnen wir mal bis 
Kolumbus- 500 Jahren sind deshalb total uninteressant?! Abgesehen davon, 
das die Chinesen während des "Großer Sprung" und "Kulturrevolution" fast 
alles zerkloppt haben, was älter als Mao war.

Da war es fast ein Glücksfall, das vorher mehrere Millionen mit ihrer 
Kultur das Rote China verlassen haben und in Taiwan, Singapur, Malaysia, 
HK und Übersee die nicht-mao Traditionen bewahrt haben.

Und die Bildung an den ehrwürdigen Universitäten in Oxford, Heidelberg, 
Rom zählt weniger als die in Shanghai ... das klingt fast als hätten 
dich die Chinesen mehrmals ihrem berüchtigten 'brainwash' (洗腦) 
unterzogen:
https://en.wikipedia.org/wiki/Thought_reform_in_China

> Davon abgesehen: Nur weil etwas in Europa als richtig/höflich/kultiviert
> gilt, heißt das nicht, dass der gesamte Planet sich unterzuordnen hat.
Soso, aber genau das verlangt ja 'dein Hohelied' auf die chinesische 
Kultur.

> Zeig wenigstens etwas Respekt und Offenheit gegenüber anderen Kulturen.
Ja doch, zeigt man ja und verschweigt die Folgen nicht -> Kulturschock 
eben.

> Ich finde gerade das China teilweise so anders ist als sehr interessant
> und eine Reise wert,

Ganz mein Reden, deshalb hab ich ja verschiedene Reisen unternommen, 
alles sehr lehrreich, aber China ist dabei nicht zu meiner 
Wunschdestination geworden.

Man muß allerdings nicht bis nach China reisen, um gleich ne andere 
Kultur zu erleben. Schon mal Russland besucht? Oder das Baltikum? Oder 
die Kirchen/Klöster auf dem Pilgerweg nach santiago de Compostela? Schon 
zwischen einer Trinkhalle in Düsseldorf und einem Biergarten auf einer 
Alm im Allgäu liegen Welten ... und spätestens in Istambul beginnt der 
Orient, nun ja für manche schon in Kreuzberg ...

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Kang Y. schrieb:

> Wenn nicht gerade Pandemie wäre, hätte ich auch gesagt, einfach vorbei
> kommen und anschauen. Das geht aber nur mit Leuten, die schon im Land
> sind.

Das ist nicht ganz korrekt so, eine Bekannte ist vor einigen Monaten, 
also mitten im der Pandemie mit einen speziellen Chinapaket zwecks 
Business von Deutschland nach Rotchina gereist.
Chinapaket, meint nach dem Flug direkt ins Quarantänehotel und 7 (?) 
später Beginn des eigentlichen Chinatrips. Das war allerdings nicht ihr 
erster Chinatrip, sie war da in den letzten Jahren öfters dort.

> Zugegeben würden mehr
> Europäer jedoch meinen Arbeitsalltag erleichtern, weil nun durch die
> Elektromobilität immer mehr Projekte reinkommen und das ist sicher auch
> ein Grund warum ich diesen sehr passenden Beitrag genutzt habe.

Also ich seh da einen geringen Nutzen sich einen Kandidaten zu 
entscheiden weil er Europär ist (aka aus der selben Ecke wie der Kunde 
stammt) und einige Erfahrung mit Embedded hat. Entscheidend hier ist 
doch die Kenntniss und Einführung  der lokalen Zulassungsbestimmungen?! 
Also sollte man sich speziell nach einem umschauen, der Erfahrung mit 
den relevanten Automotive-Normen hat ?!.

Wobei manche Firma aber auch gerade nach unbedarften berufsanfängern 
suchen um denen sonstwas zu erzählen, was erlaubt ist und was nicht.
Und Spezifikation soll der am besten auch gleich selbst einbringen, weil 
man sich dieser Mühe entziehen will. Erst mal loslegen, irgendwann kann 
der Kunde nicht mehr zurück... das schimmert auch in dem 
Australien-thread gut durch:

Beitrag "Projektleiter wider Willen"

von Kang Y. (Firma: EVE Energy Co., Ltd.) (shenzhensoftwerker)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Das ist nicht ganz korrekt so, eine Bekannte ist vor einigen Monaten,
> also mitten im der Pandemie mit einen speziellen Chinapaket zwecks
> Business von Deutschland nach Rotchina gereist.
> Chinapaket, meint nach dem Flug direkt ins Quarantänehotel und 7 (?)
> später Beginn des eigentlichen Chinatrips.

Es sind 14 Tage Quarantäne und das macht es ziemlich unattraktiv für 
einen Urlaub, oder wer will schon 2 Wochen seines Urlaubs durchgehend im 
Hotelzimmer verbringen? Touristenvisa sind nicht möglich, aber Business- 
und Arbeitsvisa gehen weiterhin.

Fpgakuechle K. schrieb:
> Also ich seh da einen geringen Nutzen sich einen Kandidaten zu
> entscheiden weil er Europär ist (aka aus der selben Ecke wie der Kunde
> stammt) und einige Erfahrung mit Embedded hat.

Wenn auf einer Seite nur Asiaten und auf der anderen hauptsächlich 
Deutsche/Franzosen/Italiener/Briten sitzen, dann führt das meiner 
Erfahrung nach zu vielen vermeidbaren Missverständnissen. Nicht nur 
wegen der Sprache oder dem teilweise starken Akzent, auch wegen 
kultureller Unterschiede. An solchen kulturellen Unterschieden sind auch 
amerikanisch-deutsche Unternehmen zerbrochen, auch wenn die Deutschen 
sicherlich gut genug Englisch sprechen. Wenn auf beiden Seiten Europäer 
und auf beiden Seiten Chinesen sitzen, dann ist die Kommunikation am 
besten. Meiner Meinung nach. Es ist natürlich auch etwas ganz anderes in 
einem Land zu arbeiten verglichen mit 2 Wochen Dienstreise oder 5 
Monaten als Tourist.

: Bearbeitet durch User
von Pandur S. (jetztnicht)


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> So so und Ägypten, Persien, Griechenland, ... haben keine vergleichbare
Geschichte zu bieten?

Uninteressant, da in einem ueberhitzten Sandhaufen versteckt und in 
einem maximal schlechten Zustand. Da die Technologie wieder verschwunden 
ist und der Lebensstandard fast wieder auf Null abgesackt ist - 
weglassen.

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