Forum: Fahrzeugelektronik CDI-Injektor undicht, Erfahrung gesucht wenn man noch 25km fahren muß


von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Hi!

Ich packe die Frage auch einmal in dieses Forum, da hier doch mehr 
Schrauber unterwegs sind als in den anderen Foren, die ich so nutze.

Mein S400CDI Sternenkreuzer hat sich kurz vor'm Winter noch was Neues 
einfallen lassen, damit mir nicht langweilig wird - einer der Injektoren 
ist undicht geworden, wie es bei älteren Mercedes-Dieseln gerne mal 
passiert.

Wie man an den Kupferdichtring drankommt um das zu reparieren weiß ich, 
aber mein Problem ist, daß ich erst zu Mercedes muss um die Teile zu 
holen (Dichtringe und die Schraube für den Injektorhalter soll eine 
Dehnschraube sein, die hätte ich gerne neu - weil wenn die abreißt wirds 
'ne größere Reparatur und der Zylinderkopf/-deckel ist alles Aluminium) 
und dann zur Werkstatt, sind zusammen etwa 22km. Von mir zu Mercedes 
etwa 12km und von Mercedes zur Werkstatt etwa 10km, größtenteils 
Landstraße mit 70km/h.

Was ich schlecht einschätzen kann, wie kann man damit noch am besten 
diese Strecke fahren? Den Injektor/Zylinder stilllegen oder aktiv 
mitlaufen lassen? Nur mit geringer Leistung fahren ist mir klar (in 
beiden Fällen).

Den Zylinder stilllegen hätte den Vorteil, daß dann keine heißen 
Verbrennungsgase mehr durch die Undichtigkeit zischen und die 
Dichtflächen keinen weiteren Schaden nehmen. Ich habs auch sehr schnell 
gemerkt, es ist noch nichts verkokt wie man es auf manchen 
Horror-Bildern aus dem Internet sieht. Wobei man das deutlich riecht, 
ich weiß nicht wie manche Leute damit weiterfahren. Die undichte Stelle 
ist alles noch sauber bzw. bekomme ich mit einem Lappen geputzt und mir 
wäre es lieb wenn's so bleibt. Allerdings läuft auch ein V8 mit nur 7 
aktiven Zylindern etwas unruhig und ich kann nicht gut einschätzen, ob 
ich dadurch andere Schäden riskiere.

Was würdet ihr machen, welche Möglichkeit findet ihr besser und warum?

Danke und schönen Sonntag Abend noch!

von Bratmaxxe (Gast)


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Hatte das gleiche Problem bei einem alten Fiesta. Ich hab das Problem 
zwei Mal in Angriff genommen (überholte Injektoren, Dichtungen und 
Stehbolzen getauscht).
Ne Weile geht es, dann wird es wieder undicht. Wenn es nicht zu stark 
raus tritt kannst du meiner Erfahrung nach noch bedenkenlos damit 
fahren.
Umweltzonen evtl. lieber meiden, wenn es kräftig hinten raus rußt :))

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Es rußt nichts hinten raus, der Injektor ansich ist in Ordnung und 
tropft nicht. Der Kupferdichtring zwischen Brennraum-Bohrung und 
Außenwelt ist undicht geworden. Man merkt nichts am Fahrverhalten, aber 
zumindest im Stand tritt etwas Abgas am Injektor vorbei aus (sieht man 
beim OM628 nur wenn man den Luftfilter runterbaut, ansonsten hört man es 
nur wenn man weiß worauf man achten muß). Ob das viel oder wenig ist 
kann ich nicht gut einschätzen, mir fehlt der Vergleich was viel oder 
wenig ist. Vor allem riecht man es wenn man neben dem laufenden Auto 
steht und wer seine Kiste mag, der schaut dann mal unter die Motorhaube 
was denn da los ist.

Beitrag #6843739 wurde vom Autor gelöscht.
von Holger R. (holgerr)


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Moin
wenn Du mit Deiner Karre nicht mehr in die Werkstatt fahren möchtest um 
Teile zu kaufen, fände ich das OK. Frag doch mal einen Kumpel, Freund, 
Nachbarn oder Arbeitskollegen ob der der/die Dich fährt. Und sonst gibt 
es auch Auto mit einem Schild obendrauf, heißen Taxi oder mal das 
Fahrrad nehmen. Wäre vielleicht billiger als ein Motorschaden. Oder mal 
in der Werkstatt anrufen, vielleicht haben die auch einen Lieferdienst. 
Unser Sohn hatte mal ein Praktikum in einer KFZ-Werkstatt gemacht, die 
hatten einen Fahrer für mehrere Werkstätten, die haben untereinander 
Audi, VW, Skoda und Seat Teile getauscht. Alles die gleichen Teile und 
paßten trotzdem nicht.
HolgerR

von bernd (Gast)


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Lass dich hinschleppen! Wenn da was durchpfeift, dann wird das Leck 
größer, nicht kleiner! Unverbrannter Diesel im Verdichtungsbereich ist 
tötlich, denn das Zeug ist nicht komprimierbar und summiert sich auf! 
Irgendwo muss das hin! Wenn du auf 7 Töpfen fahren willst, dann den 
Injektor raus. Dann aber zwei neue Themen: Dreck kommt rein und wohin 
mit dem austretendem Sprit?
Bei so ner Karre wird dir der Abschlepper schon was wert sein dürfen!
Viel Spaß

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich rufe morgen früh bzw. nachher erstmal bei Benz an und frage ob sie 
die Kupferdichtringe und Dehnschrauben da haben. Vermutlich nicht, dann 
muß ich das sowieso zu Dienstag bestellen... dann mal sehen wie ich's 
evtl. her bekomme. Auf direktem Wege von hier bis zu meiner Werkstatt 
sinds "nur" etwa 16km.

Ich habe auch leider das Werkzeug nicht hier um draußen vor der Tür 
einen Injektor zu ziehen. Ist auch immer die Frage, wie fest das Ding 
sitzt. Wenn er locker ist und ich ihn ohne großes Rumgewürge bzw. Gewalt 
mit dem Negativhammer raus bekomme, dann würde man es hinkriegen... aber 
das weiß man immer erst wenn man es versucht und ich habe auch nichts 
zum Reinigen der Dichtflächen hier.

Alles scheiße irgendwie.

von Andre (Gast)


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Bisschen alte NYM Leitung ausglühen und einen Dichtring improvisieren?

von foobaz (Gast)


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> und einen Dichtring improvisieren?

Das haelt bei den Druecken nicht.
Wenn es nur ein bisschen sabbert, kann man die 16 km damit schon
noch fahren.
Abschleppen tut da nicht Not.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Nachtrag @Bernd:

Der Injektor ansich ist dicht und tropft nicht, es tritt kein Diesel 
aus. Wenn man den elektrischen Stecker vom Injektor abzieht, dann kommt 
kein Diesel mehr in den Zylinder, der sich da drin sammeln könnte. Der 
Zylinder läuft dann quasi mit wie im Schubbetrieb den Berg runter oder 
bei Schubabschaltung, ich weiß nur nicht obs okay ist wenn man das 25km 
weit so macht.

Mit aktivem Injektor läuft der Motor völlig normal, man merkt auch die 
Undichtigkeit nicht beim Fahrverhalten. Aber dann gibt's halt das 
Problem mit den austretenden Brenngasen und ich möchte gerne vermeiden, 
daß die am Ende doch noch einen Kanal in die Dichtfläche fressen oder 
das Loch verkoken, in dem der Injektor sitzt.

@Andre:

Sorry aber das kannste an der Stelle vergessen. Erstens kommen in meinen 
Motor nur original Mercedes Teile und zweitens muss die Dicke der 
Dichtung halbwegs passen. Ansonsten trifft der brennende Diesel am Ende 
den Kolben oder der Kolben den Injektor wenn der zu tief drin sitzt und 
dann hab ich erst so richtig Spaß.

Auch dran denken, beim Diesel hat man alleine nach dem Verdichten schon 
etwa 20bar bei diesem Motor wenn ich das korrekt in Erinnerung habe. 
Nach dem Zünden weiß ich nicht, aber so 50..100bar? Nee, das 
funktioniert mit einer Redneck-Lösung nicht.

Der Motor macht 340PS, bei Vollgas veranstaltet man auf 4L Hubraum ein 
Feuerwerk mit einem halben Megawatt thermisch... da ist nichts mit 
rumfrickeln wenn man will, daß das auch hält.

Edit @foobaz:
Hast Du ein Beispiel was "EIN BISSCHEN sabbern" ist?

: Bearbeitet durch User
von Thorsten S. (thosch)


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Wenn ein Injektorsitz undicht ist, brauchst du anschließend aber meist 
mehr, als nur eine neue Kupferdichtung + Dehnschraube...

Da kann es schnell notwendig sein, den Dichtsitz im Kopf mit dem 
passenden Sonderwerkzeug auszufräsen. Gerade bei einem Alu-Zylinderkopf 
nimmt der Dichtsitz sofort Schaden, wenns da erst mal durchpfeift. Das 
betrifft dann nicht nur den Kupferdichtring.
Und auch der Injektor kann beschädigt sein, auch wenn das bei dem Teil 
aus Stahl unwahrscheinlicher ist. Aber das muß man sich in jedem Fall 
genau anschauen.
Fahren würde ich in dem Zustand nicht mehr damit.

von Helge (Gast)


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Die Ruckelei mit totgelegtem Zylinder kann einem ne Kupplung oder den 
Ausgleich an der Klima kosten. Das ist jedenfalls keine gute Lösung.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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@Thorsten
Weiß man natürlich erst wenn man den Injektor draußen hat, aber nach 
allem was ich so zum Thema gefunden habe, soll das bei Mercedes ziemlich 
unproblematisch sein. Die älteren CDI-Motoren haben alle irgendwann 
Probleme mit undichten Injektoren (nicht tropfenden Injektoren). Bei 
meinem kam das jetzt mit 200Tkm und was ich in den letzten beiden Tagen 
so gelesen habe, ist das eine sehr weite Strecke mit den originalen 
Dichtungen.

Mir stellt sich nur die Frage ob ich gleich alle acht neu machen soll. 
Hinlegen werde ich mir die sowieso, aber ich möchte keinen Injektor 
ziehen wenn es nicht unbedingt sein muß.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Ben B. schrieb:
> Wie man an den Kupferdichtring drankommt um das zu reparieren weiß ich,
> aber mein Problem ist, daß ich erst zu Mercedes muss um die Teile zu
> holen

Ben B. schrieb:
> Ich rufe morgen früh bzw. nachher erstmal bei Benz an und frage ob sie
> die Kupferdichtringe und Dehnschrauben da haben. Vermutlich nicht, dann
> muß ich das sowieso zu Dienstag bestellen... dann mal sehen wie ich's
> evtl. her bekomme. Auf direktem Wege von hier bis zu meiner Werkstatt
> sinds "nur" etwa 16km.

Ich verstehe Dein Problem nicht, ganz ehrlich! Wenn Du nicht mit Öffis 
zur Werkstatt fahren kannst, was spricht gegen, Dich aufs Fahrrad zu 
schwingen und die paar Ringe zu holen? 16 km und zurück sind absolut 
lachhaft, solche Strecken ist meine Mutter noch mit über 80 Jahren 
häufig gefahren.

von Klaus W. (mfgkw)


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Ob du die Teile auch anders bekommst, sei dahingestellt.

Aber zur eigentlichen Frage:
Wenn du den Injektor stilllegen kannst, daß er keinen Diesel einspritzt, 
und der eine Zylinder geschleppt, wird, hätte ich keine Bedenken noch 
ein paar km zu fahren.

Mit etwas unrunderem Lauf und wenig Leistung wirst du leben können.

(Wir hatten einen kleinen Schiffsmotor im Institut, einen 6-Zylinder MAN 
20/27, Der ist jahrelang auf 3 Zylindern gelaufen. In den anderen dreien 
waren die Kipphebel ausgebaut und Löcher im Kolben, damit die Luft im 
Zylinder bei jedem Hub durch die Löcher ins Kurbelgehäuse muß und wieder 
zurück und dabei Leistung frisst. Sinn war, mit weniger 
Kraftstoffaufwand und weniger wegzubremsender Leistung Messungen an den 
laufenden 3 Zylindern zu machen. So lief das Ding jahrelang auf dem 
Prüfstand.
Ok, war kein Automotor. Aber mit einem arbeitenden Zylinder weniger wird 
der Automotor auch zurechtkommen.)

PS:
Mit Verbrennungsdruck würde ich es nicht so entspannt sehen, weil die 
Undichtigkeit dann sich eher größer brennt. Aber so...

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (Gast)


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Klaus W. schrieb:

> Wenn du den Injektor stilllegen kannst, daß er keinen Diesel einspritzt,
> und der eine Zylinder geschleppt, wird, hätte ich keine Bedenken noch
> ein paar km zu fahren.

Daimler hat das ein paar Jahre lang bei den V8- und V12-Benzinern ganz 
bewusst gemacht, um bei geringer Last Sprit zu sparen. 
Zylinderabschaltung hatte z.B. die Motorbaureihe M113. Dort hat man 
allerdings die Ventile auf Durchzug gestellt, um die Bremswirkung zu 
vermeiden :-)

von Klaus W. (mfgkw)


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Soul E. schrieb:
> Dort hat man
> allerdings die Ventile auf Durchzug gestellt, um die Bremswirkung zu
> vermeiden :-)

Sicher?
Eher werden die Ventile ganz abgeschaltet (öffnen also während der 
Zylinderabschaltung gar nicht mehr).
Dann muß die Luft zwar komprimiert werden beim Verdichtungstakt (ebenso 
wie dann auch beim Ausschiebetakt), dafür bekommt man aber das meiste 
wieder zurück beim folgenden Abwärtshub.

Bei offenen Ventilen müsste Luft durchgepumpt werden, was mehr Verlust 
bedeutet.

von weiter weg (Gast)


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Klaus W. schrieb:
> Bei offenen Ventilen müsste Luft durchgepumpt werden, was mehr Verlust
> bedeutet.

Hätt ich mir jetzt auch so gedacht ... (lese still mit)

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Mercedes und BMW soweit ich weiß auch hatte aber auch ordentlich 
Probleme mit der Zylinderabschaltung, teilweise sind bei diesen Motoren 
Kurbelwellen gebrochen usw.

Die Ventile sollten dabei geschlossen bleiben, ansonsten stimmt der 
Lambda-Wert nicht mehr wenn man unverbrauchten Sauerstoff in den Auspuff 
pumpt.

Aber im Prinzip ist's das Gleiche, ich weiß nur nicht ob die Idee über 
25km so gut ist. Mein Autoschrauber sagt ich soll einfach mit dem 
(aktiven) undichten Injektor fahren, Schäden am Sitz des Injektors im 
Zylinderkopf sind bei Mercedes sehr selten. Naja mal sehen, so richtig 
überzeugt mich beides nicht.

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Ben B. schrieb:
> Auch dran denken, beim Diesel hat man alleine nach dem Verdichten schon
> etwa 20bar bei diesem Motor wenn ich das korrekt in Erinnerung habe.
> Nach dem Zünden weiß ich nicht, aber so 50..100bar? Nee, das
> funktioniert mit einer Redneck-Lösung nicht.
Es ist sogar noch etwas mehr.

Zitat von: 
https://www.motor-talk.de/forum/aktion/Attachment.html?attachmentId=697264

"Die zweite Generation der CDI-Technologie verbessert 2002 erneut
Fahrleistungen, Verbrauch, Komfort und Emissionen. Dazu erhöhen die
Mercedes-Benz Ingenieure unter anderem den Zünddruck von 145 bar auf
155 bar und erreichen so einen optimierten Ladungswechsel. Gesteigerte
Durchzugskraft und Elastizität sind die Folge. Der erneut angehobene
Einspritzdruck von 1600 bar erlaubt im Zusammenspiel mit der neu
entwickelten Siebenloch-Einspritzdüse eine feinere Verteilung des 
Brennstoffs
in den Brennräumen sowie eine bessere Gemischbildung und homogenere
Verbrennung."

von Stephan S. (outsider)


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Das ist ja ein ganz schöner Mist...

https://www.youtube.com/watch?v=MA5xfUUHjF8&t=858s

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Na so schlimm sah das bei mir bei weitem nicht aus. Der Injektor ging 
auch recht einfach raus, also ohne Negativhammer oder andere Späße.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Ben B. schrieb:
>
> Wie man an den Kupferdichtring drankommt um das zu reparieren weiß ich,
> aber mein Problem ist, daß ich erst zu Mercedes muss um die Teile zu
> holen ....sind zusammen etwa 22km.
> Von mir zu Mercedes
> etwa 12km und von Mercedes zur Werkstatt etwa 10km, größtenteils
> Landstraße ....

So wie ich das verstehe hast du ein Logistik- und kein Technikproblem.
22 km sind ja keine Distans, die man nicht mit dem Fahrrad bewältigen 
kann. Die Teile passen auf den Gepäckträger und dann kannst du das zu 
Hause reparieren.

Und wenn der Sternenkreuzer dahin muss, dann kann man den schleppen. 
Dafür gibt es Dienstleister oder Nachbarn.

Wo ist das Problem?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Daß das Problem schon lange behoben ist.

von MaWin (Gast)


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Klaus W. schrieb:
> Ok, war kein Automotor

Das war vor allem ein Zweitakter und kein Viertakter.

von MaWin (Gast)


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Soul E. schrieb:
> Zylinderabschaltung hatte z.B. die Motorbaureihe M113. Dort hat man
> allerdings die Ventile auf Durchzug gestellt

ganz sicher nicht. Bei Zylinderabschaltung bei Benzinmotoren werden die 
Ventile permanenet geschlossen. Zylinderabschaltung beim Diesel gibt es 
nicht, weil der eh kraftstoffmengengesteuert ist.

von Armin X. (werweiswas)


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Und halte mal ein Ventil offen wenn der Kolben hochkommt...
Das funktioniert vielleicht bei zweitakt Schiffsmotoren, aber nicht bei 
Automotoren!

von AufArbeit (Gast)


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Hatte ich 2x bei meinem Diesel. Das erste mal ist auf der Autobahn 
passiert. Danach noch ca 80 km gefahren. Hatte keine Probleme gemacht. 
Da man die Injektoren nur mit Glück leicht rausbekommt, ist da eher 
Spezialwerkzeug angesagt. Und Reinigen geht eh nur mit Spezialwerkzeug. 
Ich habe hier in der Nähe eine (Bosch-)Werkstatt, die nur 
Einspritzpumpen und Injektoren repariert und die auch aus- und einbaut. 
Laut dem Chef könne die Injektoren so Fest sitzen, dass die auch 
abreissen können :O. Für solche Fälle haben die eine spezielle 
hydraulische Presse, macht 20 Tonnen Druck. Ausbauen, Reinigen und 
Abdichten hat so ca. 120€ gekostet. Vermessen des Injektors ca. 80€. 
(Die waren nach 280tkm noch in der Neutoleranz!).
Das ist eine der wenigen Reparaturen, die ich am Auto nie selbst machen 
würde!

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Naja... Horrorgeschichten.

Bei den Injektoren ist ganz wichtig, welches Werkzeug man verwendet und 
ob man ein paar Tricks kennt.

Erstens sind die Verkokungen bei kaltem Motor hart wie Beton. Daher 
niemals versuchen, Injektoren mit starken Kanal-Verkokungen bei kaltem 
Motor auszubauen, sondern den Motor vorher richtig schön warmlaufen 
lassen.

Zweitens nur im absoluten Notfall ein Werkzeug verwenden, was den 
Injektor an irgendwelchen Gewinden herausziehen möchte. Gibts z.B. für 
Mercedes, wo man die Magnetspule oben abschraubt und dann das Werkzeug 
darauf. Prima Sache, danach kann man den Injektor als Ganzes 
wegschmeißen. Kann man machen wenn wirklich nichts anderes hilft, aber 
angesichts der Kosten für neue Injektoren muß man sich das dann auch 
leisten wollen.

Drittens kann man auch Redneck-Methoden probieren, wie den 
betriebswarmen Motor bei etwa 3000 U/min laufen lassen und den 
arbeitenden Injektor vorsichtig anlösen. Kann sein, daß er sich dabei 
schon lockert, dann kann man ihn ein paar mal wieder reindrücken 
(festziehen) und wieder lockern, wenn das geht kriegt man ihn hinterher 
auch gezogen. Oder wenn das nicht reicht, mit dem angelösten Injektor 
auf die Straße und einmal kräftig durchbeschleunigen. Wenn der Injektor 
davon unbeeindruckt bleibt, ja dann viel Spaß...

Klar kann man die Dinger auch abreißen wenn man es mit Gewalt probiert 
und dann wird das eine größere Reparatur. Meistens zieht man dann das 
untere Gewinde, mit dem die eigentliche Düse im Injektor gehalten wird, 
auseinander und die Düse bleibt dann mit dem Rest im Schacht stecken. 
Entweder gleich Zylinderkopf runter oder spätestens nachdem beim 
Ausbohren Teile der Düse in den Zylinder gefallen sind. Die bekommt man 
nämlich ohne Kopf runterschrauben nie wieder raus.

von Klaus W. (mfgkw)


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MaWin schrieb:
> Klaus W. schrieb:
>> Ok, war kein Automotor
>
> Das war vor allem ein Zweitakter und kein Viertakter.

Nein, war ein Viertakter.

von chris (Gast)


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Also mit dem Injektor kannste trotzdem fahren. da passiert nix nur das 
die Laufruhereglung etwas mehr zu tun hat.

Jenachdem um welchen Stern es sich handelt ist es Blödsinn die Karre 
warm zu fahren da man mindestens ca. 1h braucht eh man am Injektor ist 
da hat der Motor wieder fast nur seine 40°C

Injektor elektrisch abklemmen ist absolut legitim denn was anderes macht 
man bei der Zylinderabschaltung auch nicht, evtl. noch Ventis anpassen 
das die Kompression nicht wirkt und gut ist

Ben B. schrieb:
> von
>
>         Ben B.
>           (Firma: Funkenflug Industries)

ernsthaft bei 3000UPm willst du den Injektor ausbauen ??? Komm lass gut 
sein je nach Ausführung muss der Ventildeckel ab und dann ölst alles 
voll genau wie das durch die Kompression, ca. 60Bar, dir der Injektor 
den Kopf weg schießt.

Auch Werkzeug ist nicht nur im Notfall sondern immer zu nutzen zb. 
Schlagwerkzeug, InjektorCrack oder Heißluftpföhn....

Gruß aus der Werkstatt

von MaWin (Gast)


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Klaus W. schrieb:
> Nein, war ein Viertakter.

Das waren ja auch nur wieder falsche Beiträge vom Psychopathen der 
seinen Namen nicht kennt und stattdessen MaWin ins Gastnamenfeld 
schreibt.

> von MaWin (Gast)12.12.2021 00:29
> von MaWin (Gast)12.12.2021 00:34

Keine Ahnung was das soll. Ist der Typ wirklich so doof fachlich immer 
falsch zu liegen, oder schreibt er mit Absicht den fachlichen Unsinn um 
ihn mir in die Schuhe zu schieben.

Beitrag #6914507 wurde von einem Moderator gelöscht.
von ??? (Gast)


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Frage falsch gestellt: sollte heißen: wenn ich 25 km fahren möchte!

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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@Chris

Danke für die Tips, bin einfach mit dem aktiven Injektor und möglichst 
wenig Leistung gefahren. Der Diesel hat keine Zylinderabschaltung. Die 
Undichtigkeit war auch nicht wie befürchtet zwischen Dichtring und dem 
Alu-Zylinderkopf, sondern zwischen Dichtring und Injektor. Also die 
Dichtfläche am Injektor mußte ich etwas nacharbeiten, jene vom 
Zylinderkopf war makellos.

Beim S400CDI (OM628/629) müssen die Injektoren raus, um den Ventildeckel 
ausbauen zu können, also alles gut. Ich hätte den Injektor auch nicht 
bei 3000 U/min ausbauen wollen, sondern lediglich anlösen, so daß er vom 
Verbrennungsdruck aus seinem Sitz gelockert wird und man ihn hinterher 
einfacher ausbauen kann. Und das mit dem betriebswarmen Motor macht 
wirklich Sinn, Du bist der erste überhaupt, der mit einer gegenteiligen 
Meinung kommt. Genau wie Deine Meinung über Werkzeug... ich nutze das 
Werkzeug was ich brauche und so wie es brauche, mit so wenig 
Kraftaufwand/Gewalt wie möglich. Da muß ich den Injektor definitiv nicht 
immer rauskloppen oder wie immer Du Dir das vorstellst wenns auch 
sanfter geht (wie hier durch betriebswarmen Motor).

Die Kompression bei dem Motor sind übrigens um die 20 bar und der 
Verbrennungsdruck bis zu 155 bar wenn man dem zitierten Text oben in 
diesem Thread Glauben schenkt. Der Injektor fliegt auch beim Anlösen 
nicht sofort raus wie Du es darstellst. Die Dehnschraube der 
Halteklammer ist einen gefühlten Meter lang und die 
Diesel-Hochdruckleitung wäre auch noch angeschlossen. Also mehr als 2..3 
Millimeter kann man sowieso nicht machen, sonst beschädigt man die.

Naja egal, will mich nicht streiten und inzwischen ist das Problem auch 
schon lange gelöst.

von MaWin (Gast)


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Klaus W. schrieb:
> Nein, war ein Viertakter.

Ok.

> damit die Luft im
> Zylinder bei jedem Hub durch die Löcher ins Kurbelgehäuse muß

Daraus hatte ich auf Zweitakter geschlossen.

von MaWin (Gast)


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MaWin schrieb:
> Ist der Typ wirklich so doof fachlich immer falsch zu liegen

Ach. Dann erkläre mir doch, wie Zylinderabschaltung funktioniert.
Bin gespannt, Psycho-MaWin.

von !MaWin (Gast)


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Den konnt ich mir nicht verkneifen :)

von chris (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Die Dehnschraube der
> Halteklammer ist einen gefühlten Meter lang und die

Genau darum hast du dein Problem!! Diese Dehnschrauben werden mit der 
Zeit dezent länger und dadurch bekommt die ganze Sache Spie, dies 
arbeitet wiederum die Kupferdichtung aus. wenn man sich diese anschaut 
erkennt man das dort der Druck deznt entweichen kann weil diese 
ausgefressen ist.

Zum Werkezeug wir nutzen ab und an ein Pressluftmeissel mit Aufsatz um 
den Injektor um die Z-Achse zu drehen dann kommt Injektorcrack, 
Frühstückspasue, danach gehts evtl raus und wenn nicht gehts 
aufjedenfall mit ner Wumme.

Zur Kompression wenn dein Diesel nur noch 20Bar hat ist der im Arsch und 
wenn der bisher gut lief hat der keine 20 bar sondern mindestens >42/43 
Bar denn das ist solch magische Grenze für die Selbstzündung des 
Gemisches.

Dachte mir zwar das dein Problem schon lange gelöst ist, nur gewisse 
kann ich einfach so nicht stehen lassen.

Hatte nen Audi und dort waren die Injektoren vom Öl umspült und dieser 
war binnen 30min drausen.. Würde alle Hersteller dies so machen wäre 
Injektoren wechseln ne feine Sache.
Man muss aber auch sagen das sich die Hersteller weiterentwickelt haben 
und dies meistens so die ersten Generationen betrifft...

von N. A. (bigeasy)


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Ben B. schrieb:
>...der Halteklammer...

...der Spannpratze...

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Na zum Glück war ich nicht in Deiner Werkstatt, sonst hätte ich wohl 
'nen neuen Satz Injektoren gebraucht. Übrigens ist der Wagen aus 2003, 
so schlecht find ich die Qualität dieser Dichtungen gar nicht. Die alle 
18 Jahre mal neu machen find ich akzeptabel. Ist zwar schon irgendwo 
eine Mercedes-Diesel-Macke, aber bei anderen Herstellern fallen die 
Dinger genauso und teilweise noch viel früher auseinander.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Wer weiß wieviel zig km der TO schon mit der Undichtigkeit gefahren ist, 
und dann wird da so ein Theater wegen der letzten paar km zur Werkstatt 
gemacht.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das weiß ich rein zufällig, denn man riecht sowas ziemlich schnell, 
vielleicht waren es inkl. der Fahrt zur Werkstatt 30km, keinesfalls 
mehr.

von Benzfahrer (Gast)


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Ganz schön frech, dafür dass er dir hier weitergeholfen hat.
Immerhin hat chris ja wohl viel weitergeholfen mit deiner eigentlichen 
Frage.
Und nur weil er dir erklärt wie er es in der Werkstatt mit festsitzenden 
Injektoren macht?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Hmm was soll ich dazu sagen... ich respektiere seine Meinung und seine 
Tips, aber er scheint von Mercedes V8 Dieselmotoren leider nicht so viel 
Ahnung zu haben bzw. ich weiß nicht von welchen Motoren er Ahnung hat. 
Meine, so Aussagen wie Motor warm wäre sinnlos, das stimmt einfach 
nicht. Ich brauche auch keine Stunden um bei meinem Motor an die 
Injektoren zu kommen, das sind eher so 10 Minuten, und das auch nur weil 
man außer der "Grabplatte" mit dem Luftfilter noch eine Alu-Abdeckung 
demontieren muß.

Oder die Dehnschrauben... der ganze Zylinderkopf ist ein verdammt großer 
Klotz aus Aluminium, welches sich bei Erwärmung nunmal leider anders 
ausdehnt als der Injektor. Der ist aus Stahl. Ohne Dehnschrauben oder 
irgend ein anderes Element, was das ausgleicht, würde man das überhaupt 
nicht auf viele Jahre dicht bekommen.

von Jemand (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Oder die Dehnschrauben... der ganze Zylinderkopf ist ein verdammt großer
> Klotz aus Aluminium, welches sich bei Erwärmung nunmal leider anders
> ausdehnt als der Injektor. Der ist aus Stahl. Ohne Dehnschrauben oder
> irgend ein anderes Element, was das ausgleicht, würde man das überhaupt
> nicht auf viele Jahre dicht bekommen.

Das Problem ist doch nicht die Erwärmung, das sind die impulsartigen 
Druckbelastungen bei jeder Verbrennung, die Vibrationen dabei.

von c-hater (Gast)


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Jemand schrieb:
> Das Problem ist doch nicht die Erwärmung, das sind die impulsartigen
> Druckbelastungen bei jeder Verbrennung, die Vibrationen dabei.

Ich würde mal sagen beides ist in Kombination das Problem.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Glaube ich eigentlich gar nicht, sonst hätten Zünd- und Glühkerzen das 
gleiche Problem. Die sind aber einfach eingeschraubt. Es wird einen 
Grund dafür geben, wieso sie es bei den 15cm..20cm langen Injektoren 
anders gemacht haben.

von Asdf Q. (Gast)


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Ben B. schrieb:

> (...) Es wird einen
> Grund dafür geben, wieso sie es bei den 15cm..20cm langen Injektoren
> anders gemacht haben.

Injektoren haben üblicherweise mehrere Anschlüsse und sind daher nicht 
rotationssymmetrisch. D.h. es ist nicht egal in welchem Winkel das Ding 
nach dem Festschrauben steht. Winkel und Anzugsmoment gleichzeitig 
kontrollieren ist sehr aufwendig, daher bevorzugt man andere 
Befestigungen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Gut, aber dann könnte man auch eine andere Halteklammer ohne 
Dehnschraube nehmen wenn es für die Dehnschraube keinen Grund gäbe. Das 
meine ich damit.

von c-hater (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Gut, aber dann könnte man auch eine andere Halteklammer ohne
> Dehnschraube nehmen wenn es für die Dehnschraube keinen Grund gäbe.

Ja genau.
Und der Grund heißt: Temperatur und Druckverhältnisse bei gegebener 
Injektorgeometrie.
Gucke dir so ein Ding einfach mal an und schaue wo Dichtfläche und wo 
Halteklammer sind.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich weiß wie so'n Ding aussieht und daß die Dichtfläche unten 15cm von 
der Halteklammer oben entfernt ist. Deswegen braucht das Ding ja die 
Dehnschraube, weil sich Stahl und Aluminium verschieden ausdehnen und es 
bei einer festen Verbindung das Gewinde ausleiern oder zu starken Druck 
auf die Dichtfläche gäbe.

Die Druckimpulse und Vibrationen sollten dafür egal sein, sonst würde 
das wie gesagt bei Zündkerzen und Glühkerzen genauso passieren.

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