Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Seid ihr Mitglied in der Gewerkschaft?


von Member (Gast)


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Hallo,

da ihr hier schon viel über die tollen IGM Tariflöhne fachsimpelt, kam 
mir neulich die Frage, wie es denn mit der Mitgliedschaft in dieser 
Gewerkschaft aussieht.
Seid ihr Tariflohnbezieher eigentlich Mitglied und zahlt dafür Beiträge 
oder ist da eher nicht so üblich? Wie viel zahlt man da überhaupt?

Beste Grüße

von Arno (Gast)


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Member schrieb:
> Wie viel zahlt man da überhaupt?

1% vom Brutto.

MfG, Arno

von Chemieingenieur (Gast)


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Ich bin, aber mein neues Unternehmen ist gar nicht in der IGM.
Macht es Sinn, da drin zu bleiben?

von Rudi Radlos (Gast)


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Member schrieb:
> Wie viel zahlt man da überhaupt?

https://www.igmetall.de/service/fragen-und-antworten/du-willst-deinen-mitgliedsbeitrag-anpassen
Es gibt Firmen wo nur die IGM-Mitglieder nach Tarif bezahlt wurden. Ob 
das  schlau war, oder der Gewerkschaft zu neuen Mitgliedern verholfen 
hat, steht auf einem anderen Blatt.

von Shorty (Gast)


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Member schrieb:
> Seid ihr Tariflohnbezieher eigentlich Mitglied und zahlt dafür Beiträge
> oder ist da eher nicht so üblich?

Nein, da ich derzeit nicht sehe, dass die IGM meine Interessen vertritt.

von Hans (Gast)


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Ja ist denn schon wieder Freitag ...............

von FraWa (Gast)


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Ja.
Stell dir einfach vor wie das Arbeitsleben ohne Gewerkschaften aussähe.
40..35 Stundenwoche, Gesundheitvorsorge, Kündigungsschutz und und und - 
kommt nicht daher, dass die Arbeitgeber so einsichtig sind.
Wenn jeder einzelne für sich versucht das Beste rauszuholen - kann für 
einzelne klappen. Ist aber ungleich schwerer und für den Durchschnitt 
sähe es schwieriger aus.

Siehe schwache Gewerkschaft der Pflegeberufe.

von Manfred (Gast)


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Chemieingenieur schrieb:
> Ich bin, aber mein neues Unternehmen ist gar nicht in der IGM.
> Macht es Sinn, da drin zu bleiben?

Ein Unternehmen ist niemals Mitglied der Gewerkschaft. Es ist entweder 
in der Gegenseite organisiert, einem Arbeitgeberverband, oder halt 
ungebunden.

Chemiefritzen sind im Regelfall in der Chemie-Gewerkschaft, IGBC und 
nicht in der IGM! Hinterfrage, ob und wo Deine Kollegen organisiert sind 
und wechsele.

Und ja, es kann Sinn machen, in der Gewerkschaft zu bleiben, bei einem 
hohen Organisationsgrad der Mitarbeiter haben diese schon etliche 
Betriebe in die Tarifbindung bewegt und / oder die Gründung eines 
Betriebsrates initiiert.

Shorty schrieb:
> Nein, da ich derzeit nicht sehe, dass die IGM meine Interessen vertritt.

Das kann ich nachvolziehen, die politische Ausrichtung sehe ich sehr 
kritisch.

Aber: Nachdem unser neue Firmenbesitzer den Patriarchen herausgehängt 
hat und aus dem Tarif ausgestiegen ist, stieg in unserem Laden die 
Organisationsquote deutlich an. Es brauchte dann einige Aktionen, ihn 
vom Gegenteil zu überzeugen und sich doch in die Tarfibindung zu 
begeben. So oder so, in dem Punkt war die IGM meinen Interessen 
dienlich.

Als ich mich dann später verabschiedet habe, wollte ich gerne noch etwas 
Geld haben, meine Aufforderung hat er natürlich ignoriert. Ein Gespräch 
mit der lokalen IGM-Dame "In Vollmacht unseres Mitgliedes ... fordern 
wir sie auf ..." und noch zweimal mit ihr telefoniert, kam eine 
Nachberechnug und Geld aufs Konto, kalte Füße bekommen. Das war für mich 
sehr bequem.

Das Kind hat mehrere Seiten, siehe:
FraWa schrieb:
> Stell dir einfach vor wie das Arbeitsleben ohne Gewerkschaften aussähe.

von Jochen P. (Gast)


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Nein, aber ich bekam mal bei der IGM auch als Nichtmitglied eine
erstklassige kostenlose Rechtsberatung!

Ein ehemaliger AG war mir eine vierstellige DM-Summe schuldig
geblieben und forderte sogar 10.000DM Schadensersatz. Ich
verklagte ihn natürlich daraufhin.

Den Prozess vor dem Arbeitsgericht gewann ich wie erwartet.
Während der Verhandlung musste ich mir ein breites Grinsen
verkneifen, als der überaus verärgerte vorsitzende Richter
den reichlich unverschämten Anwalt des Gegners zusammenstauchte.
:-)

von Pandur S. (jetztnicht)


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Nun, die Gewerkschaften waren gut fuer die Maschinenarbeiter. Fuer 
Ingenieure stelle ich mir etwas mehr vor. Ohne Ingenieure läuft 
eigentlich schnell gar nichts mehr. Also sollten deren Löhne auch 
mindestens bei jenen der Anwälte liegen.

von Ulf L. (ulf_l)


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Seit 40 Jahren bin ich bei der IGM. Auch wenn ich oft nicht wirklich 
mich vertreten sehe, ist es meiner Meinung nach doch so, daß es ohne 
Gewerkschaften wesentlich schlechter aussähe. Wie weiter oben schon 
geschrieben, die AG sind nicht das Sozialamt, und der gesetzliche Rahmen 
für Arbeitnehmer, liegt schon einiges unter dem was z.B. die IGM für 
Ihre Mitglieder erstritten hat. Da ja vermutlich unsere Oberliberalen 
jetzt wieder in der Regierung landen, werden die Gewerkschaften auch 
wieder einiges zu tun bekommen. Wenn dann da nicht der entsprechenden 
Rückhalt über einen guten Organsationgrad da ist, hätte die es um 
einiges schwerer die Arbeitnehmer zu vertreten.

von Shorty (Gast)


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Ulf L. schrieb:
> Auch wenn ich oft nicht wirklich
> mich vertreten sehe, ist es meiner Meinung nach doch so, daß es ohne
> Gewerkschaften wesentlich schlechter aussähe.

Dessen bin ich mir nicht so sicher. In den USA sind Gewerkschaften z.B. 
von den Angestellten nicht so gerne gesehen.

Ulf L. schrieb:
> Wie weiter oben schon
> geschrieben, die AG sind nicht das Sozialamt, und der gesetzliche Rahmen
> für Arbeitnehmer, liegt schon einiges unter dem was z.B. die IGM für
> Ihre Mitglieder erstritten hat.

Das spricht aber eher gegen die Politik hier (Stichwort Verräterpartei, 
der die IGM besonders nahe steht) und nebenbei: Ist dir schon mal 
aufgefallen, dass die Obergewerkschafter in den Firmen gerade die Leute 
sind, die nur Fordern, aber selbst nie durch Leistung auffallen?

von Senf D. (senfdazugeber)


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Shorty schrieb:
> Ulf L. schrieb:
>
>> Auch wenn ich oft nicht wirklich
>> mich vertreten sehe, ist es meiner Meinung nach doch so, daß es ohne
>> Gewerkschaften wesentlich schlechter aussähe.
>
> Dessen bin ich mir nicht so sicher. In den USA sind Gewerkschaften z.B.
> von den Angestellten nicht so gerne gesehen.

Was haben die USA hiermit zu tun?

Es ist doch eigentlich ganz einfach: Vergleiche dazu im Mittel die 
Arbeitsbedingungen und Gehälter in Unternehmen mit IG Metall 
Tarifbindung und ohne jegliche Tarifbindung in Deutschland. Was fällt 
dir dabei auf?

Ich bin übrigens auch nicht restlos von der IG Metall überzeugt, dass 
sie meine Interessen als Ingenieur vertritt, aber das, was Ulf L. oben 
schreibt, "daß es ohne Gewerkschaften wesentlich schlechter aussähe", 
dem stimme ich zu. Gemeinschaftlich organisiert erreicht man für die 
Mehrheit der Leute eben mehr als wenn jeder für sich selbst kämpfen 
muss. Selbst Leute mit AT-Vertrag profitieren nicht selten indirekt vom 
Tarif, nämlich aufgrund des in vielen Bezirken gültigen Abstandsgebots.

von Helmut (Gast)


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Ich bin nicht Mitglied einer Gewerkschaft. Aus Überzeugung.
Durch Gewerkschaften bereichern sich Minderheiten auf Kosten der 
Mehrheit.
Eine ganze Funktionärskaste lebt davon. Im Ergebnis steigen die 
Belastungen für alle und sinkt im produzierenden Gewerbe die 
Wettbewerbsfähigkeit.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Helmut schrieb:
> Durch Gewerkschaften bereichern sich Minderheiten auf Kosten der
> Mehrheit.

Minderheiten? Bei mancher Mini-Gewerkschaft gebe ich dir ja recht, aber 
hier geht es gerade um die IG Metall mit über 2,2 Millionen Mitgliedern. 
Das ist nun wirklich keine kleine Gruppe. In den großen 
Automobilkonzernen und der Stahlindustrie liegt der Organisationsgrad 
zum Beispiel bei über 90%.

Ich finde Interessenvertretungen generell eine gute Sache. Da tun sich 
Leute zusammen, die für ein gemeinsames Ziel kämpfen; daran ist erst mal 
nichts Schlechtes, denn gemeinsam ist man in der Regel stärker als 
alleine. Schlecht wird es nur, wenn eine Art Erpressung daraus wird wie 
in der Vergangenheit teilweise bei Lokführern und Piloten beobachtet.

Helmut schrieb:
> Im Ergebnis steigen die Belastungen für alle und sinkt im produzierenden
> Gewerbe die Wettbewerbsfähigkeit.

Das für die Gewerkschaftsmitglieder erkämpfte Mehr an Geld würde wohl 
weniger in günstigere Preise der Produkte investiert werden als in die 
Taschen der Eigentümer wandern - was im Kapitalismus auch ganz normal 
ist.

: Bearbeitet durch User
von IGM-Knecht im Osten (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Schlecht wird es nur, wenn eine Art Erpressung daraus wird wie
> in der Vergangenheit teilweise bei Lokführern und Piloten beobachtet.

Komisch nur, dass die Chefetagen-Kuschel-Eisenbahnergewerkschaft auf 
einmal nachverhandeln wollte und auch nachverhandelt hat.

IGM-Knecht im Osten

von Roland E. (roland0815)


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Senf D. schrieb:
> Shorty schrieb:
>> Ulf L. schrieb:
>>
>>> Auch wenn ich oft nicht wirklich
>>> mich vertreten sehe, ist es meiner Meinung nach doch so, daß es ohne
>>> Gewerkschaften wesentlich schlechter aussähe.
>>
>> Dessen bin ich mir nicht so sicher. In den USA sind Gewerkschaften z.B.
>> von den Angestellten nicht so gerne gesehen.
>
> Was haben die USA hiermit zu tun?
>
Amerika ist, aufgrund des "Entwicklungsvorsprungs 2WK", eine gute 
Prognose wie es in Europa weiter gehen wird. So mit etwa 30..40 Jahren 
Vorsprung.

In Amerika haben sich die Gewerkschaften so um 2010 den Ast abgesägt, 
auf dem sie saßen. Dummerweise saßen ihre Mitglieder auch auf diesen 
Ästen. Die Auswirkungen sind als "SubPrime-Krise" hier ebenfalls 
angekommen.

> Es ist doch eigentlich ganz einfach: Vergleiche dazu im Mittel die
> Arbeitsbedingungen und Gehälter in Unternehmen mit IG Metall
> Tarifbindung und ohne jegliche Tarifbindung in Deutschland. Was fällt
> dir dabei auf?
>
> Ich bin übrigens auch nicht restlos von der IG Metall überzeugt, dass
> sie meine Interessen als Ingenieur vertritt, aber das, was Ulf L. oben
> schreibt, "daß es ohne Gewerkschaften wesentlich schlechter aussähe",
> dem stimme ich zu. Gemeinschaftlich organisiert erreicht man für die
> Mehrheit der Leute eben mehr als wenn jeder für sich selbst kämpfen
> muss. Selbst Leute mit AT-Vertrag profitieren nicht selten indirekt vom
> Tarif, nämlich aufgrund des in vielen Bezirken gültigen Abstandsgebots.

So lange halt, bis der AG in Insolvenz geht, um die Tarifbindung 
abzuschütteln, und sich mit unorganisierten Arbeitskräften neu 
aufstellt.
Siehe GM. Bei den Zulieferern ging das abschütteln der Gewerschaften 
noch schneller, die Buden gehören jetzt Chinesen. Die stellen keinen 
Gewerkschafter ein.

Senf D. schrieb:
> Minderheiten? Bei mancher Mini-Gewerkschaft gebe ich dir ja recht, aber
> hier geht es gerade um die IG Metall mit über 2,2 Millionen Mitgliedern.
> Das ist nun wirklich keine kleine Gruppe. ...

Doch, bei etwa 20Mio Werktätigen in DE ist das eine klare Minderheit. 
Peanuts. Ersetzbar.

: Bearbeitet durch User
von Senf D. (senfdazugeber)


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IGM-Knecht im Osten schrieb:
> Komisch nur, dass die Chefetagen-Kuschel-Eisenbahnergewerkschaft auf
> einmal nachverhandeln wollte und auch nachverhandelt hat.

Das war doch erwartbar, dass dies geschieht. Zwei oder mehr zueinander 
konkurrierende Gewerkschaften im gleichen Unternehmen sind eben nicht 
gerade die optimale Konstellation, die man sich vorstellen kann; da 
möchte natürlich keine Gewerkschaft zurückstecken, da sie ansonsten 
einen Mitgliederschwund befürchtet.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Roland E. schrieb:
> Doch, bei etwa 20Mio Werktätigen in DE ist das eine klare Minderheit.
> Peanuts. Ersetzbar.

Du solltest die Anzahl an Mitgliedern vielleicht eher auf den Bereich 
bzw. die Branche beziehen, den die Gewerkschaft vertritt, statt auf die 
Gesamtzahl an Werktätigen. Ersetzbar daher schon gleich gar nicht.

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Shorty schrieb:
>> Wie weiter oben schon
>> geschrieben, die AG sind nicht das Sozialamt, und der gesetzliche Rahmen
>> für Arbeitnehmer, liegt schon einiges unter dem was z.B. die IGM für
>> Ihre Mitglieder erstritten hat.
>
> Das spricht aber eher gegen die Politik hier (Stichwort Verräterpartei,
> der die IGM besonders nahe steht)

Die IGM hat in ihrer letzten Papierpostille empfohlen, "Die Linke" zu 
wählen.

von Roland E. (roland0815)


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Senf D. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Doch, bei etwa 20Mio Werktätigen in DE ist das eine klare Minderheit.
>> Peanuts. Ersetzbar.
>
> Du solltest die Anzahl an Mitgliedern vielleicht eher auf den Bereich
> bzw. die Branche beziehen, den die Gewerkschaft vertritt, statt auf die
> Gesamtzahl an Werktätigen. Ersetzbar daher schon gleich gar nicht.

Selbst in der "Branche" sind die gewerkschaftlich Organisierten eine 
Minderheit, Tendenz weiter fallend. Außer in Konzernen macht sich kaum 
ein AG den Aufwand, den Tarifgemeinschaften beizutreten. Er hat ja nix 
davon außer Kosten und Aufwand. Und die Mehrheit der Unternehmen sind 
keine Konzerne.
Und jeder ist ersetzbar.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Roland E. schrieb:
> Außer in Konzernen macht sich kaum ein AG den Aufwand, den
> Tarifgemeinschaften beizutreten. Er hat ja nix davon außer Kosten und
> Aufwand.

Natürlich hat auch der Arbeitgeber etwas davon. Wenn es nicht so wäre, 
gäbe es keine Arbeitgeberverbände und keine Tarifabschlüsse. Es ist wie 
immer im Leben, jede Medaille hat zwei Seiten.

von Holger R. (holgerr)


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Als Selbstständiger bist Du immer in der Gewerkschaft.
Hab mich getäuscht, die heißen anders :
Finanzamt
Handelskammer
Handwerkskammer
Innung
Berufsgenossenschaft
GEZ
Gema
Künstlersozialkasse
Versicherungsgesellschaften
Gruß HolgerR

von michael_ (Gast)


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Helmut schrieb:
> Ich bin nicht Mitglied einer Gewerkschaft. Aus Überzeugung.
> Durch Gewerkschaften bereichern sich Minderheiten auf Kosten der
> Mehrheit.

Erstmal nassauerst du von den erkämpften Erfolgen von Gewerkschaften.
Ansonsten würdest du 8 3/4 Std. und den halben Sa arbeiten.

Und wenn du arbeitsrechliche Sachen hast, die sich nur über Anwalt 
klären lassen, bist du froh, in einer Gewerkschaft zu sein.
Leider mußte ich das zwei mal in Anspruch nehmen.
Ein Kollege in gleicher Sache konnte sich da keinen Anwalt leisten.

Ich wünsche dir, dass dir deine Fa. nicht mal in den Arsch guckt.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Manfred schrieb:
> Die IGM hat in ihrer letzten Papierpostille empfohlen, "Die Linke" zu
> wählen.

Interessant. Dachte, die Klassenkämpfermentalität der heutigen 
Gewerkschaftsfunktionäre in Nadelstreifanzug wäre Vergangenheit.

von Walter K. (walter_k488)


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michael_ schrieb:
> Und wenn du arbeitsrechliche Sachen hast, die sich nur über Anwalt
> klären lassen, bist du froh, in einer Gewerkschaft zu sein.
> Leider mußte ich das zwei mal in Anspruch nehmen.
> Ein Kollege in gleicher Sache konnte sich da keinen Anwalt leisten.

„Einfache“ Gewerkschaftsmitglieder werden zur DGB - Rechtsstelle 
geschickt…
Vom kleinsten Funktionär bis zu gewerkschaftlich gebundenen 
Betriebsräten, gibt es dann die freie Auswahl an Anwälten.

Warum ist das wohl so?

Außerdem ist privater Rechtsschutz mit Arbeitrecht kaum teurer als 
Gewerkschaftsbeitrag!

: Bearbeitet durch User
von chris (Gast)


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Walter K. schrieb:
> „Einfache“ Gewerkschaftsmitglieder werden zur DGB - Rechtsstelle
> geschickt…
> Vom kleinsten Funktionär bis zu gewerkschaftlich gebundenen
> Betriebsräten, gibt es dann die freie Auswahl an Anwälten.
> Warum ist das wohl so?

Ist dem denn so? Kannst Du diese Behauptung auch belegen?

Kenn ich von der IGM anders, da haben sich die eigenen Anwälte gekümmert 
und beraten.

von F. B. (finanzberater)


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michael_ schrieb:
> Ein Kollege in gleicher Sache konnte sich da keinen Anwalt leisten.

Eine Rechtsschutzversicherung ist günstiger als der IGM-Beitrag.

von michael_ (Gast)


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Arbeitsrecht ist da ausgeschlossen.

von Senf D. (senfdazugeber)


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F. B. schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Ein Kollege in gleicher Sache konnte sich da keinen Anwalt leisten.
>
> Eine Rechtsschutzversicherung ist günstiger als der IGM-Beitrag.

Und nachts ist es kälter als draußen. Der Vergleich ergibt keinen Sinn. 
Niemand tritt nur für Rechtsschutz einer Gewerkschaft bei.

Ob man nun Mitglied in einer Gewerkschaft ist oder nicht, soll  doch 
einfach jeder handhaben, wie er möchte, das ist eine ziemlich 
persönliche Entscheidung. Darüber zu streiten ist in etwa so sinnvoll 
wie über die Mitgliedschaft in einer Religionsgemeinschaft oder im 
örtlichen Kleintierzüchterverein.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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chris schrieb:
> Ist dem denn so? Kannst Du diese Behauptung auch belegen?

Ja, kenne ich persönlich aus der Praxis.

> Kenn ich von der IGM anders, da haben sich die eigenen Anwälte gekümmert
> und beraten.

Und die "eigenen Anwälte" bedeutet eben keine freie Anwaltswahl. 
Außerdem sind die Gewerkschaftsvertreter nicht zwingend Volljuristen.

michael_ schrieb:
> Arbeitsrecht ist da ausgeschlossen.

Die Rechtsschutzversicherung kann mit diesem Risiko problemlos 
abgeschlossen werden. Musst nur fragen, welche Risiken der Vertrag 
abdeckt und ggfls. ergänzen. Mieterrechtsschutz ist auch nicht in allen 
Versicherungsverträgen enthalten.

von Elektrofan (Gast)


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> Seid ihr Mitglied in der Gewerkschaft?

War ich.
20 J. lang in der IGM (dabei auch Vertrauensmann).
Aus diesem Verein trat ich aus, nachdem aus gewerkschaftlichen
Ambitionen "Co-Management" wurde.
Dazu lernte ich einen gewissen Walter Riester, die mutmasslich
damals massgebende Person in diesem Verein persönlich kennen.

Der bestätigte alle meine Ansichten, das wir Mitglieder zwar gerne
als Beitragszahler und (auf eigene Knochen/Kosten!) durchgeführte
Warnstreikler gesehen waren, aber sonst wenig bis nix zu melden
hatten.
(Der charismatische Steinkühler war für mich nur die Marionette,
die diesen Betrug uns IGMetallern verkaufen sollte.)

Dieser "unser" Walter ist derjenige (für mich) Arbeiterverräter, der
mittels seiner "Rente" vorher (für mich zutreffend) als Klassenfeind 
definierten Institutionen wie der Deutschen Bank ein einträgliches 
Zusatzgeschäft generierte, von dem für uns Arbeitnehmer nur
Brosamen abfielen, falls überhaupt.

von Wer hats erfunden? (Gast)


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FraWa schrieb:
> Stell dir einfach vor wie das Arbeitsleben ohne Gewerkschaften aussähe.
> 40..35 Stundenwoche, Gesundheitvorsorge, Kündigungsschutz und und und -
> kommt nicht daher, dass die Arbeitgeber so einsichtig sind.

Nee, das hat man der Regierung vor 90 Jahren zu verdanken:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1126144/umfrage/woechentliche-arbeitszeit-in-deutschland/

Hören die Gewerkschaften nicht gerne, ist aber so. Gesundheitsvorsorge 
ist auch in den Reformbewegungen ausserhalb der Gewerkschaften 
entstanden, beispielsweise durch die Arbeit des Priesters Sebastian 
Kneip 1821-1897

https://de.wikipedia.org/wiki/Sebastian_Kneipp

Die USA zeigt wie es auch ohne die (von mafia und Kommunisten) 
unterwanderte Gewerkschaften geht. Nicht perfekt, aber auf Basis der 
Eigenverantwortlichkeit kann man genauso viel erreichen wie durch 
organisierte Zwangsbeglückung.

Da ne Liste zum Organisationsgrad (Anteil Gewerkschaftler):
http://de.worker-participation.eu/Nationale-Arbeitsbeziehungen/Quer-durch-Europa/Gewerkschaften

Schweden 70%, Rumänien 35%, Griechenland: 35% Deutschland: 18% 
Frankreich: 8%

von Dagobert (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Schlecht wird es nur, wenn eine Art Erpressung daraus wird wie in der
> Vergangenheit teilweise bei Lokführern und Piloten beobachtet.

Ob "das Band" oder der Zug oder das Flugzeug bestreikt werden, macht 
keinen Unterschied im "Erpressungspotenzial". Als Kunde habe ich die 
Mehrkosten zu tragen aus Verzögerung und Lohnerhöhungen und spüre die 
Verzögerung "am Band" ggf. auch direkt. Das Lustige war, als sie den 
GdL-Chef nach mehreren Streiktagen in die Fernsehstudios kurz eingeladen 
haben und der die von der DB ach so gönnerhafte Lohnerhöhung transparent 
auf die Laufzeit ungerechnet hat und dabei schwindelerregende 0,6% 
rauskamen. Dass das DB-Management wegen solcher Lapalien durch trotziger 
Blockade mit resultierenden Streiks willentlich mehr Schaden als Nutzen 
praktiziert, geht auch nur, weil sie gerade beim Fernverkehr keine 
Konkurrenz haben und auch vom Eigentümer nicht zur Rechenschaft gezogen 
werden. Oder der Eigentümer will es auch, was auch seine 
Unterfinanzierung der Schiene im internationalen Maßstab erklären würde.
Man kann sagen, dass gerade durch das geringe "Erpressungspotenzial" die 
Streiks bei der Bahn solange dauern, weil die DB AG durch Hinauszögern 
nur gewinnen kann.

von Stefan M. (schwanzlurch)


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Ich war 20+ Jahre IGM Mitglied und habe von Segnungen wie z. B. der 35 h 
/ Woche nie profitiert. Eine nach dem Austritt abgeschlossene 
Rechtschutzversicherung hat mir bei einer Zeugnisstreittigkeit deutlich 
schneller und professioneller (Anwalt) geholfen. Die IGM ist spätestens 
seit Schröder und den Grünen überflüssig. Gegen das Leiharbeitsunwesen 
bzw. Rente mit 67 hätten eine Gewerkschaften auf breiter Front mit 
massiven Streiks angehen müssen.

von Brüder zur Sonne..... (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Ich war 20+ Jahre IGM Mitglied und habe von Segnungen wie z. B. der 35 h
> / Woche nie profitiert. Eine nach dem Austritt abgeschlossene
> Rechtschutzversicherung hat mir bei einer Zeugnisstreittigkeit deutlich
> schneller und professioneller (Anwalt) geholfen. Die IGM ist spätestens
> seit Schröder und den Grünen überflüssig. Gegen das Leiharbeitsunwesen
> bzw. Rente mit 67 hätten eine Gewerkschaften auf breiter Front mit
> massiven Streiks angehen müssen.

Seh ich genauso.
Die haben seit Mitte der 80-er nix mehr in Sachen Arbeitszeitverkürzung 
erreicht. Und das bei massiver Produktivitätssteigerung und 
Automatisierung in den letzten 40 Jahren.
Die Riester-rente bennant nach dem ehemaligen IGM-Vorsitzenden Rister 
ist nichts anderes als Absenkung der gesetzlichen Rentenansprüche.
Trarifverhandlungen sind nur noch Schauveranstaltungen.

Die einzig noch ernst zu nehmende Gewerkschaft ist die der Lokführer.
Deshalb werden die auch in den Medien so negativ dargestellt.

von Brüder zur Sonne..... (Gast)


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Dagobert schrieb:
> Senf D. schrieb:
>> Schlecht wird es nur, wenn eine Art Erpressung daraus wird wie in der
>> Vergangenheit teilweise bei Lokführern und Piloten beobachtet.
>
> Ob "das Band" oder der Zug oder das Flugzeug bestreikt werden, macht
> keinen Unterschied im "Erpressungspotenzial". Als Kunde habe ich die
> Mehrkosten zu tragen aus Verzögerung und Lohnerhöhungen und spüre die
> Verzögerung "am Band" ggf. auch direkt. Das Lustige war, als sie den
> GdL-Chef nach mehreren Streiktagen in die Fernsehstudios kurz eingeladen
> haben und der die von der DB ach so gönnerhafte Lohnerhöhung transparent
> auf die Laufzeit ungerechnet hat und dabei schwindelerregende 0,6%
> rauskamen. Dass das DB-Management wegen solcher Lapalien durch trotziger
> Blockade mit resultierenden Streiks willentlich mehr Schaden als Nutzen
> praktiziert, geht auch nur, weil sie gerade beim Fernverkehr keine
> Konkurrenz haben und auch vom Eigentümer nicht zur Rechenschaft gezogen
> werden. Oder der Eigentümer will es auch, was auch seine
> Unterfinanzierung der Schiene im internationalen Maßstab erklären würde.
> Man kann sagen, dass gerade durch das geringe "Erpressungspotenzial" die
> Streiks bei der Bahn solange dauern, weil die DB AG durch Hinauszögern
> nur gewinnen kann.

"Erpressungspotenzial".
Dem haben die Medien ordentlich das Gehin gewaschen.
Wie währe es mit "Lohngerechtigkeit"
Ein Lokfahrer leistet mehr fuer die Gesellschaft als ein Konzernbeamter.

von Percy N. (vox_bovi)


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Brüder zur Sonne..... schrieb:
> Seh ich genauso.
> Die haben seit Mitte der 80-er nix mehr in Sachen Arbeitszeitverkürzung
> erreicht. Und das bei massiver Produktivitätssteigerung und
> Automatisierung in den letzten 40 Jahren.
> Die Riester-rente bennant nach dem ehemaligen IGM-Vorsitzenden Rister
> ist nichts anderes als Absenkung der gesetzlichen Rentenansprüche.
> Trarifverhandlungen sind nur noch Schauveranstaltungen.

Immerhin hat sich Peters jahrelang erfolgreich gegen die Einführung des 
Mindestlohns gestemmt ..

von Arbeiter (Gast)


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Hallo

Ja ich bin Mitglied in einer (nach meiner Meinung viel zu großen) 
Gewerkschaft.

Eventuell aber nur "noch".

Warum:
Lächerlich Abschlüsse, anstatt Arbeitszeitverkürzungen bei vollen 
Lohnausgleich eher kleine (in den Details) Arbeitszeitverlängerungen, 
Rückschritte in so einigen Kleinigkeiten welche sich aber summieren.
Und vor allem viel zu wenig Biss - zu angepasst zu sehr auf billige 
Kompromisse aus, eben nach meinen Dafürhalten weil sie so groß ist und 
zu viele sehr verschiedene Branchen, aber auch selbst innerhalb der 
Branche sehr verschiedene "Firmen" (eher Anbieter in der Daseinsvorsorge 
die eigentlich immer wichtiger werden  - sollen - ...).
Seid Jahren ja eigentlich Jahrzehnten kein Reallohnzuwachs, sondern eher 
noch Verluste...

Nicht im geringsten Vergleichbar mit der vollkommen richtig (auch wenn 
ich schon drunter leiden musste) Lokführer- und Pilotengewerkschaft.

Was da alle parr Jahre an Lohnerhöhung raus kommt dürfte weniger 
ausmachen als eine selbst gemachte "Lohnerhöhung" indem ich den 
Gewerkschaftsbeitrag einsparen würde.

Noch bleibe ich in der Gewerkschaft, eben auch aus den schon von anderen 
angesprochenen Tatsachen (oder war das mal so und ist 
eigentlich"Arbeiterkampfromantik", ich weis es selbst nicht genau...) - 
wenn der ("mein") Verein aber weiterhin so "Wischi Waschi Kuschel" 
bleibt dann ignoriere ich diese "Solidarität" mit den anderen - den die 
anderen Beteiligen sich weder beim Begleichen meiner Rechnungen noch 
nehmen sie mir auch nur 1% Arbeit (und nein ich meine nicht Arbeit im 
Sinne von  Einkommen ) ab.

"Die" Gewerkschaften (es gibt ja die wenigen Ausnahmen wo "jeder" 
Ausstehende meckert und sogar versucht rechtlich dagegen vorzugehen das 
diese den Auftrag ihrer Mitglieder ernst nehmen) müssen endlich wieder 
echte Gewerkschaften werden...


Arbeiter

von Senf D. (senfdazugeber)


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Brüder zur Sonne..... schrieb:
> Ein Lokfahrer leistet mehr fuer die Gesellschaft als ein Konzernbeamter.

Der gesellschaftliche Nutzen ist absolut schwer zu bemessen und zwischen 
verschiedenen Berufen schwer zu vergleichen, aber hier bin ich anderer 
Meinung: Ein Ingenieur leistet mehr für die Gesellschaft und wird daher 
auch richtigerweise besser bezahlt.

von Stefan M. (schwanzlurch)


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Senf D. schrieb:
> Brüder zur Sonne..... schrieb:
>> Ein Lokfahrer leistet mehr fuer die Gesellschaft als ein Konzernbeamter.
>
> Der gesellschaftliche Nutzen ist absolut schwer zu bemessen und zwischen
> verschiedenen Berufen schwer zu vergleichen, aber hier bin ich anderer
> Meinung: Ein Ingenieur leistet mehr für die Gesellschaft und wird daher
> auch richtigerweise besser bezahlt.

Er schrieb von Konzernbeamten. Ich bin gleicher Meinung.

von Wer hats erfunden? (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Brüder zur Sonne..... schrieb:
>> Ein Lokfahrer leistet mehr fuer die Gesellschaft als ein Konzernbeamter.
>
> Ein Ingenieur leistet mehr für die Gesellschaft und wird daher
> auch richtigerweise besser bezahlt.

Es gab mal Zeiten da brauchte man einen (Maschinenbau-) 
Ingenieursabschluß um Lokführer zu werden. Damals musste man noch 
wirklich die Technik verstanden haben um sich ggf. selbst auf der 
Strecke helfen zu können. Aber heutzutage ist Lok fahren so simple wie 
mit dem Microsoft Flight Simulator zu fliegen.

Und dem Claus Weselsky hört und sieht man an, das ihm die höhere Bildung 
fehlt.

von Percy N. (vox_bovi)


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Wer hats erfunden? schrieb:
> Und dem Claus Weselsky hört und sieht man an, das ihm die höhere Bildung
> fehlt.

Möchtest Du Dich lieber vom Kollegen Kefer kutschieren lassen?

von Dagobert (Gast)


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Wer hats erfunden? schrieb:
> Es gab mal Zeiten da brauchte man einen (Maschinenbau-)
> Ingenieursabschluß um Lokführer zu werden. Damals musste man noch
> wirklich die Technik verstanden haben um sich ggf. selbst auf der
> Strecke helfen zu können.

Nur weil es in England/USA train engineer heißt,  bedeutet das nicht 
Ingenieur, sondern Techniker und auch nicht im Sinne staatlich geprüfter 
Techniker. Vor allem damals bei Dampf und später bei den großvolumigen 
Dieseln, war/ist es wichtig, dass man einen großen Schraubenschlüssel 
richtig einsetzen kann.
Was soll auch draußen ein Ing. alleine mit ner kaputten Lok machen? 
Bauteil konstruieren, neuzeichnen inkl. Planung und Bau der 
entsprechenden Fabrikhallen? Keine Nation konnte es sich leisten, seine 
raren Maschinenbauingenieuren in solchen Jobs zu verheizen. Heute, wo 
man in Deutschland mit suchenden Maschinenbauern ganze Einkausmeilen 
zupflastern kann, könnte man aber wohl aus Jux und Dollerei alle 
Lokführer samt Busfahrer mit der stillen Ingenieurarbeitslosenreserve 
ersetzen.

von Sludge Hammer (Gast)


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War mein gesamtes Arbeitsleben (40 Jahre) nie in der Gewerkschaft, weil 
die sich nicht um Arbeitslose gekümmert haben. Wer die verfetteten 
Schwurbler weiterhin unterstützen will - nur zu!

von Arbeiter (Gast)


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Hallo

Das ist aber auch nicht die Aufgabe einer Gewerkschaft, sondern der 
Versicherungssysteme und des Staates.

Böse aber realistisch gesagt:
Würde die Gewerkschaft sich für (Langzeit-) Arbeitslose einsetzen würde 
das den Interessen der Gewerkschaftsmitglieder entgegenlaufen:

Höhere Leistungen für (Langzeit-) Arbeitslose müssten ja finanziert 
werden - letztendlich über irgendeinen Weg von der arbeitenden 
Bevölkerung die zu größeren teilen halt in irgendeiner Gewerkschaft ist.
Und selbst wenn das Wunder geschehen sollte das das die starken AG 
(ni9cht die kleine Bude die so über die Runden kommt) finanzieren würde 
- es glaubt doch keiner Ernsthaft das das die Masse der arbeitenden bzw. 
konsumierenden Bevölkerung das nicht letztendlich doch bezahlt - 
durchaus versteckt und über verschlungene Wege - aber bezahlen 
(verzichten. mehr leisten) müsste sie es...
Ich bin nicht gläubig und habe es ganz bestimmt nicht mit der Bibel 
vertraut - der Spruch mit den Reichen und den Nadelöhr ist mir aber 
trotzdem bekannt (Der war aber auch von Luther und steht nicht in der 
Bibel?!)

Und anstatt "Himmelreich" kann man sicherlich auch sagen: Will nicht 
verzichten, will nicht abgeben, ist nicht mit geringeren Gewinnen 
zufrieden (Obwohl viele Reiche gar nicht mehr ihr Geld für ein 
angenehmeres und "besseres" Leben nutzen können - sondern es zu 
Selbstzweck zum Spielgeld wird das aber aber der Masse ganz Real das 
Leben schwerer macht)

Arbeiter

von Senf D. (senfdazugeber)


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Sludge Hammer schrieb:
> War mein gesamtes Arbeitsleben (40 Jahre) nie in der Gewerkschaft, weil
> die sich nicht um Arbeitslose gekümmert haben.

Warum sollten sie das auch tun? Das ist nicht deren Aufgabe. Eine 
Gewerkschaft ist eine zielgerichtete Interessenvertretung von 
Angestellten eines bestimmten Bereichs oder einer Branche, also von 
Berufstätigen und nicht Arbeitslosen. Du verwechselst Gewerkschaften 
vielleicht mit Sozialverbänden wie dem VdK.

von Manfred (Gast)


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Sludge Hammer schrieb:
> War mein gesamtes Arbeitsleben (40 Jahre) nie in der Gewerkschaft,

Ich war auch Jahrzehnte nicht dabei, primär wegen derer politischer 
Ausrichtung.

Und dann kam irgendwann eine Situation in der Firma auf, wo ich 
eingetreten bin. Ich habe noch immer Bauchgrummeln, aber für mich 
persönlich betrachtet war es die richtige Entscheidung!

Senf D. schrieb:
> Sludge Hammer schrieb:
>> nie in der Gewerkschaft, weil
>> die sich nicht um Arbeitslose gekümmert haben.
> Warum sollten sie das auch tun? Das ist nicht deren Aufgabe. Eine
> Gewerkschaft ist eine zielgerichtete Interessenvertretung von
> Angestellten eines bestimmten Bereichs oder einer Branche, also von
> Berufstätigen und nicht Arbeitslosen.

Die Gewerkschaften nehmen auf die Poltik Einfluß, auch bzgl. 
Arbeitslosenversicherung und Renten. Arbeitslose Mitglieder zahlen einen 
festen Monatsbeitrag um 1,50 Euro und haben dafür noch immer den 
DGB-Rechtsschutz.

Wie ich schon schrieb, es entschidet jeder für sich selbst und in diesem 
Thread wurden alle möglichen Wenn und Aber beleuchtet - und das sogar 
untypisch friedlich.

von Roland E. (roland0815)


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Wer hats erfunden? schrieb:
> Senf D. schrieb:
>> Brüder zur Sonne..... schrieb:
>>> Ein Lokfahrer leistet mehr fuer die Gesellschaft als ein Konzernbeamter.
>>
>> Ein Ingenieur leistet mehr für die Gesellschaft und wird daher
>> auch richtigerweise besser bezahlt.
>
> Es gab mal Zeiten da brauchte man einen (Maschinenbau-)
> Ingenieursabschluß um Lokführer zu werden.

Nein. Ein einfacher Maschinenschlosser war ausreichend. Bzw war der 
sogar Teil der Ausbildung.

Nurmlsoamrande: Ein Maschinenschlosser ist eine Fachkraft. Ein Ingenieur 
nicht.

> Damals musste man noch
> wirklich die Technik verstanden haben um sich ggf. selbst auf der
> Strecke helfen zu können.

Fast richtg. Man musste das Handbuch des Fzgs und die darin enthaltene 
Fehlersuchprozedur verstehen. Und umsetzen können.

> Aber heutzutage ist Lok fahren so simple wie
> mit dem Microsoft Flight Simulator zu fliegen.
>

Nein. Die Technik in den Fahrzeugen ist in den 80ern einfach zu komplex 
geworden (Vorschriftsgemäß werden müssen...), um auf der Strecke noch 
effektiv Notreparaturen durchführen zu können. Ich unterstelle mal, dass 
du nicht in der Lage wärst, ohne Anleitung durch den og 
Maschinenschlosser ein aktuelles Schienenfahrzeug 500m (+/-30m) nach 
vorn zu Rangieren. Womöglich noch über ein Signal. Mal ganz zu Schweigen 
von einer Maschine aus den 40ern oder gar einer Dampflok.

> Und dem Claus Weselsky hört und sieht man an, das ihm die höhere Bildung
> fehlt.

Das ist allerding richtig. Der ist nur noch auf einem Egotrip, bevor 
seine "Gewerkschaft" in 3 Jahren in der Bedeutungslosigkeit versinkt.

von Stefan M. (schwanzlurch)


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Manfred schrieb:
> Sludge Hammer schrieb:
>> War mein gesamtes Arbeitsleben (40 Jahre) nie in der Gewerkschaft,
>
> Ich war auch Jahrzehnte nicht dabei, primär wegen derer politischer
> Ausrichtung.

Dann hast du ja Jahrzehntelang das richtige getan.

> Und dann kam irgendwann eine Situation in der Firma auf, wo ich
> eingetreten bin. Ich habe noch immer Bauchgrummeln, aber für mich
> persönlich betrachtet war es die richtige Entscheidung!

Das hört sich ja fast nach SPD an. Die hatten auch immer Baugrummeln.

> Senf D. schrieb:
>> Sludge Hammer schrieb:
>>> nie in der Gewerkschaft, weil
>>> die sich nicht um Arbeitslose gekümmert haben.
>> Warum sollten sie das auch tun? Das ist nicht deren Aufgabe. Eine
>> Gewerkschaft ist eine zielgerichtete Interessenvertretung von
>> Angestellten eines bestimmten Bereichs oder einer Branche, also von
>> Berufstätigen und nicht Arbeitslosen.
>
> Die Gewerkschaften nehmen auf die Poltik Einfluß, auch bzgl.
> Arbeitslosenversicherung und Renten. Arbeitslose Mitglieder zahlen einen
> festen Monatsbeitrag um 1,50 Euro und haben dafür noch immer den
> DGB-Rechtsschutz.

Wenn du auf den angewiesen bist dann gute Nacht. Ich persönlich habe 
eine Rechtsschutz bei der HUK und würde aus diesem Grund definitiv nicht 
mehr IGM Mietglied werden. 1% vom BRUTTO ist wirklich dreist.

> Wie ich schon schrieb, es entschidet jeder für sich selbst und in diesem
> Thread wurden alle möglichen Wenn und Aber beleuchtet - und das sogar
> untypisch friedlich.

von tvödler (Gast)


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War nie in einer Gewerkschaft und habe das auch nicht vor. Ich fühle 
mich nicht vertreten.
Ich war viele Jahre im öffentlichen Dienst tätig. Als Akademiker auf 
E13+E14, die meiste Zeit aber befristet.

Wenn es Tarifverhandlungen gab, dann kam letztendlich das meiste in den 
unteren Stufen raus, bei uns Akademikern kam oft wenig an. Insbesondere 
wenn es Mindestbeträge an Lohnsteigerung gab, fiel diese in den unteren 
Stufen prozentual sehr stark aus. Die Stufen schieben sich gefühlt immer 
näher aneinander ran. Karriere wird uninteressanter. Ich finde es gut 
und richtig, dass die unteren Stufen einen guten Lohnzuwachs haben. Das 
darf aber nicht auf Kosten der anderer Stufen erfolgen.
Wenn schon der Zuwachs beim Geld für Akademiker moderat ist, dann wäre 
aber eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen wünschenswert gewesen. In 
den unteren Stufen sind diese übrigens eher besser durch mehr 
entfristete Stellen. Aber bei "uns": Dort ist ÜBERHAUPT NICHTS passiert. 
Kettenbefristung, Jobunsicherheit, potentieller Jobverlust mitten in der 
Promotion, kurzfristige Verlängerung TAGE vor Vertragsende, etc. Von 
unzähligen Überstunden, die nirgends erfasst werden, spreche ich noch 
gar nicht. Erst recht nicht für Leute auf "Teilzeit"-Stellen mit der 
Erwartung, man solle Vollzeit arbeiten.

Auch für den AG kommt da nix gutes raus. Die schlechten Bedingungen und 
der geringe Lohn führt dazu, dass viele, besonders die guten, Akademiker 
von der Forschung in die freie Wirtschaft abwandern.

Warum also der Gewerkschaft noch Geld hinterherwerfen, wenn ich bisher 
das Gefühl hatte, dass sie eher gegen einen arbeiten?

von Elektrofan (Gast)


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> Wenn es Tarifverhandlungen gab, dann kam letztendlich das meiste in den
> unteren Stufen raus, bei uns Akademikern kam oft wenig an.

> Insbesondere
> wenn es Mindestbeträge an Lohnsteigerung gab, fiel diese in den unteren
> Stufen prozentual sehr stark aus.

"Sehr stark". - Naja, mindestens kam ja für 'uns Akademiker' dieser 
Mindestbetrag ebenfalls heraus ...

> Auch für den AG kommt da nix gutes raus. Die schlechten Bedingungen
> und der geringe Lohn führt dazu, dass viele, besonders die guten,
> Akademiker von der Forschung in die freie Wirtschaft abwandern.

Fragt sich dann, warum die "AG" so blöd waren/sind, diese schlechten 
Bedingungen eher NOCH schlechter haben woll(t)en?

*****

Obiges ändert nix daran, dass ich Riester, Müntefering, Clement,
Schröder u.a. für Arbeiterverräter halte.

von Dagobert (Gast)


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Roland E. schrieb:
> Das ist allerding richtig. Der ist nur noch auf einem Egotrip, bevor
> seine "Gewerkschaft" in 3 Jahren in der Bedeutungslosigkeit versinkt.

Also haben die DBler in 3 Jahren gar keine Gewerkschaft mehr außer das 
Arbeitgebermaskottchen EVG?
Das ist bitter, ohne Gdl wäre den DBlern schon heute 1110 Euro 
Corona-Prämie durch die Lappen gegangen. Als zumindest Außenstehender 
kommt es einem vor, dass die EVG für DBler soviel Wert wie die IGM für 
Zeitarbeiter/Werksveträgler hat. Außer Heuchelei, Lügen, Angriffe in 
Rücken und die Flanke und fallen lassen bei nächstbester Gelegenheit, 
hat man wohl nichts zu erwarten.
Wir haben "bei uns" einen übergewechselten DB-Mechatroniker, der 5 Jahre 
nach Ausbildung noch als Mechatroniker in einer DB-Werkstatt gerarbeitet 
hat und dann von allem dort die Schnauze voll hatte. Einzig beim 
Fernverkehr würde es sich noch etwas lohnen, da dort  wenigstens 1-2 
Gehaltsgruppen bei gleicher Tätigkeit höher als anderswo im Konzern 
eingruppiert werde.

von SPD SelbstbedienungsPatei (Gast)


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Elektrofan schrieb:
> *****
>
> Obiges ändert nix daran, dass ich Riester, Müntefering, Clement,
> Schröder u.a. für Arbeiterverräter halte.

Mich wundert auch dass es so eine Partei wie die SPD überhaupt noch 
gibt.
Bei der letzten Wahl ca. ein viertel der Stimmen.
Wahlbetrug? Oder sind die Deutschen Wähler wirklich so doof?
Olaf Scholz war das nicht der wo seine Bestechungsgelder in Form von 
fürstlichen Vortragshonoraren einkassiert hat?

von Stefan M. (schwanzlurch)


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SPD SelbstbedienungsPatei schrieb:
> Oder sind die Deutschen Wähler wirklich so doof?

Die sind tatsächlich so doof. Merkel war ja ebenfalls 16 Jahre 
Kanzlette.

von Shorty (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Es ist doch eigentlich ganz einfach: Vergleiche dazu im Mittel die
> Arbeitsbedingungen und Gehälter in Unternehmen mit IG Metall
> Tarifbindung und ohne jegliche Tarifbindung in Deutschland. Was fällt
> dir dabei auf?

Dass es einen massiven Überschuss an Arbeitskräften gibt. Hätten Politik 
und Medien nicht Jahrzehntelang der Wirtschaft einen 
Arbeitskräfteüberschuss besorgt, so bräuchte man keine Gewerkschaft.

von Manfred (Gast)


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Shorty schrieb:
> Dass es einen massiven Überschuss an Arbeitskräften gibt. Hätten Politik
> und Medien nicht Jahrzehntelang der Wirtschaft einen
> Arbeitskräfteüberschuss besorgt, so bräuchte man keine Gewerkschaft.

Ein Arbeitskräfteüberschuss, den wir angeblich nicht haben, beruht eher 
auf politisch gwollten Erschwernissen. Als aktuelles Beispiel schaue man 
sich das neue Tesla-Werk an, wer das erlebt hat, will nicht mehr in 
Deutschland investieren.

Auch da, wo man in D noch mit Gewinn fertigen könnte, werden Bereiche 
ins Ausland verlegt, die Gier nach mehr Gewinn. Zum Beispiel liegen 
Continental Reifen preislich am oberen Ende, und es reicht noch immer 
nicht dafür, diese weiterhin in Deutschland zu fertigen?

Fleischsalat etc. (Homann) bringt selbst zu Ost-Löhnen in Thüringen zu 
wenig Gewinn, also verlagert man nach Polen. Da helfen die Aktionen der 
Gewerkschaften leider auch nicht, die Werke sind trotzdem zu.

Die Quittung der Verlagerung bekommen wir gerade, Engpässe wegen zu 
starken Abhängigkeiten.

Unabhängig vom Arbeitskräfteüberschuss wird ein allgemeiner Mangel 
selbiger beklagt, die Firmen wollen billige Leute. Natürlich müssen die 
höchstqualifiziert sein und für 10 Euro Stundenlohn arbeiten.

von Elektrofan (Gast)


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> Unabhängig vom Arbeitskräfteüberschuss wird ein allgemeiner Mangel
> selbiger beklagt, die Firmen wollen billige Leute. Natürlich müssen
> die höchstqualifiziert sein und für 10 Euro Stundenlohn arbeiten.

Fragt sich, warum die offiziell als fast schon "überqualifiziert"
definierten Fachkräfte (-iNNen werden auch hier diskriminiert),
die derzeit an Deutschlands Ostgrenze warten, dass sie -völlig
uneigennützig- von unseren polnischen "Freunden" durchgereicht
werden, gar wenig erwünscht sind.
Wo bleiben Greta, Neubauer u.ä., was macht Annalena, wenn mal sie
mal wirklich braucht?
Wer schmeisst die Teddies ?

von Holger R. (holgerr)


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SPD SelbstbedienungsPatei schrieb:
> Oder sind die Deutschen Wähler wirklich so doof?

Die Deutschen Wähler sind wirklich doof.
Politik ist 12 Stücken Kuchen an 18 Leute so zu verteilen,
ohne das es einer merkt angeschissen zu werden.

Fragt mal Deinen Arzt, warum er Dich als Kassenpatienten noch behandelt.

HolgerR

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (mrpeak)


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Senf D. schrieb:
> Sludge Hammer schrieb:
>
>> War mein gesamtes Arbeitsleben (40 Jahre) nie in der Gewerkschaft, weil
>> die sich nicht um Arbeitslose gekümmert haben.
>
> Warum sollten sie das auch tun? Das ist nicht deren Aufgabe. Eine
> Gewerkschaft ist eine zielgerichtete Interessenvertretung von
> Angestellten eines bestimmten Bereichs oder einer Branche, also von
> Berufstätigen und nicht Arbeitslosen. Du verwechselst Gewerkschaften
> vielleicht mit Sozialverbänden wie dem VdK.

Auf die Frage, wie denn die Zukunft aussehe, wenn all die ehemaligen 
Kollegen die aufgrund einer Umstrukturierung bei einem zuvor 
ausgegliederten Bereich von ihrem "vertraglich" zugesicherten 
Rückkehrrecht Gebrauch machen würden, antwortete mir ein Betriebsrat, 
dass er selbstverständlich sein Möglichstes dafür tun werde, dass KEINER 
der ehemaligen Kollegen jemals zurückkehren kann. Schließlich liefe dies 
den Interessen der Beschäftigten, also denen die NOCH im Unternehmen 
sind, entgegen.
Er war übrigens daran beteiligt besagtes Rückkehrrecht Jahre zuvor 
"auszuhandeln".
So, jetzt wisst ihr Bescheid was das für Leute sind.

von Shorty (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> So, jetzt wisst ihr Bescheid was das für Leute sind.

Das ist ein bisschen wie mit den Linken. Wenn es allen Menschen gut 
geht, dann sind sie überflüssig, von daher muss immer ein gewisser 
Notstand - den man natürlich zu bekämpfen vorgibt - erhalten werden, 
damit es eine Existenzberechtigung gibt.

von Dieter (Gast)


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Manfred schrieb:
> die Firmen wollen billige Leute. Natürlich müssen die höchstqualifiziert
> sein und für 10 Euro Stundenlohn arbeiten.

Weil der Kunde auch billige Produkte haben will. Natuerlich muessen die 
hoechstfunktional sein und fuer 1 Euro Kaufpreis arbeiten.

Aber Gewerkschaft muss mit Augenmass fuer seine Beschaeftigten 
eintreten, damit diese nicht unter die Raeder getreten werden. Die 
grosse Politik links & rechts ist aber nicht deren Schwerpunkt.

von Dieter H. (kyblord)


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Dieter schrieb:
> Manfred schrieb:
>> die Firmen wollen billige Leute. Natürlich müssen die höchstqualifiziert
>> sein und für 10 Euro Stundenlohn arbeiten.
>
> Weil der Kunde auch billige Produkte haben will. Natuerlich muessen die
> hoechstfunktional sein und fuer 1 Euro Kaufpreis arbeiten.
>
> Aber Gewerkschaft muss mit Augenmass fuer seine Beschaeftigten
> eintreten, damit diese nicht unter die Raeder getreten werden. Die
> grosse Politik links & rechts ist aber nicht deren Schwerpunkt.

welcher ing arbeitet für 10€ die stunde? da geht man einfach auf die 
baustelle und hat mehr

von Senf D. (senfdazugeber)


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Shorty schrieb:
> Das ist ein bisschen wie mit den Linken. Wenn es allen Menschen gut
> geht, dann sind sie überflüssig, von daher muss immer ein gewisser
> Notstand - den man natürlich zu bekämpfen vorgibt - erhalten werden,
> damit es eine Existenzberechtigung gibt.

Da gebe ich dir vollkommen recht, das stört mich nämlich ebenfalls 
massiv. Ständig wird auch alles schlecht geredet, man könnte meinen, es 
gibt vor allem Armut und Massenarbeitslosigkeit in Deutschland; und 
Arbeitgeber sind natürliche Feinde, gegen die man kämpfen muss.

Das ist natürlich kompletter Blödsinn, aber ein paar wenige Abgehängte 
fallen offenbar darauf rein. Für mich nicht nachvollziehbar.

: Bearbeitet durch User
von Elektrofan (Gast)


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> Das ist natürlich kompletter Blödsinn, aber ein paar wenige Abgehängte
> fallen offenbar darauf rein. Für mich nicht nachvollziehbar.

Und die paar Kinder/iNNen, und deren allein Erzieher/iNNen, die via
Hartz4 durchgefüttert werden; die paar Rentner/iNNen, die auch mittels 
Flaschensammeln ihr 'Einkommen' sichern, zählen mutmasslich nicht mit.
Bei Wahlen spielen sie kaum eine Rolle, weil sie eben nicht
dürfen, bzw. längst resigniert haben.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Elektrofan schrieb:
> Und die paar Kinder/iNNen, und deren allein Erzieher/iNNen, die via
> Hartz4 durchgefüttert werden;

Kind ab in die Betreuung und selber arbeiten; alternativ einen neuen 
Partner suchen. Niemand sollte Hartz IV als Dauereinrichtung ansehen.

> die paar Rentner/iNNen, die auch mittels
> Flaschensammeln ihr 'Einkommen' sichern, zählen mutmasslich nicht mit.

Die gibt es, sind aber deutlich in der Minderheit. Wer im Alter 
Pfandflaschen sammeln muss in Deutschland, hat aber vorher in seinem 
Leben auch viel falsch gemacht. Daher hält sich mein Mitleid 
diesbezüglich in Grenzen.

> Bei Wahlen spielen sie kaum eine Rolle, weil sie eben nicht
> dürfen, bzw. längst resigniert haben.

Dass Kinder noch nicht wählen dürfen ist auch richtig so, eine gewisse 
Mindestreife sollte vorhanden sein (z.B. ab 16 Jahren). Wer nur aus 
Resignation nicht wählen geht, hat das gute Recht dazu, braucht sich 
nachher aber auch nicht über das Wahlergebnis beschweren.

von Shorty (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Dass Kinder noch nicht wählen dürfen ist auch richtig so, eine gewisse
> Mindestreife sollte vorhanden sein (z.B. ab 16 Jahren).

Reife ist keine zwingende Frage von Alter, bezogen auf die Reife wäre 
das Wahlrecht ab 21 bei den meisten noch grenzwertig. Eigentlich wäre 
Volljährigkeit plus 4 Jahre ein gutes Alter, da liegt dann mindestens 
eine real erlebte Wahlperiode zwischen Volljährigkeit und erster Wahl.

von sexy Henry (Gast)


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Chemieingenieur schrieb:
> Ich bin, aber mein neues Unternehmen ist gar nicht in der IGM.
> Macht es Sinn, da drin zu bleiben?

Ja natürlich. Es bedarf willigen Beitragszahlern die meinen Wohlstand 
finanzieren.

von Schwanzlurch (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Erzieher/iNNen

Kauf dir mal neu Tüte Deutsch.

von Schwanzlurch (Gast)


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Ne Tüte Deutsch. So kanns gehen

von Senf D. (senfdazugeber)


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Schwanzlurch schrieb:
> Senf D. schrieb:
>> Erzieher/iNNen
>
> Kauf dir mal neu Tüte Deutsch.

Und du lerne bitte richtig zu zitieren, ich habe so einen Unsinn nämlich 
nicht verzapft. Ich gendere nicht, denn ich finde, das verunstaltet die 
Sprache unnötig.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Shorty schrieb:
> Reife ist keine zwingende Frage von Alter

Natürlich gibt es auch ältere Menschen, die charakterlich unreif sind, 
aber einem Kind oder Jugendlichen unterhalb eines bestimmten Alters (zum 
Beispiel 16 Jahre) spreche ich die nötige Reife generell ab. Juristisch 
gilt man bis 14 Jahren sogar noch als Kind.

von Schwanzlurch (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Und du lerne bitte richtig zu zitieren, ich habe so einen Unsinn nämlich
> nicht verzapft. Ich gendere nicht, denn ich finde, das verunstaltet die
> Sprache unnötig.

Das ist richtig, sorry.

von Shorty (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Ständig wird auch alles schlecht geredet, man könnte meinen, es
> gibt vor allem Armut und Massenarbeitslosigkeit in Deutschland; und
> Arbeitgeber sind natürliche Feinde, gegen die man kämpfen muss.

Es scheint nebenbei auch dir zu entgehen, dass manche Dinge schlecht 
geredet werden, damit man nicht über die echten Probleme reden muss.

von Elektrofan (Gast)


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> Es scheint nebenbei auch dir zu entgehen, dass manche Dinge
> schlecht geredet werden, damit man nicht über die echten Probleme
> reden muss.

I.d.R. werden viele Dinge deswegen "gut geredet", damit man die
Realität gar nicht oder wenigstens viel später schnallt, als direkt
nach der nächsten Wahl.
---
Zum Gut-Reden gehört zwingend, bis auf weiteres unausweichlich, die
Auffüllung der "Tüte Deutsch" (bis sie platzt?), mit Genderitis ...

von Senf D. (senfdazugeber)


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Shorty schrieb:
> Es scheint nebenbei auch dir zu entgehen, dass manche Dinge schlecht
> geredet werden, damit man nicht über die echten Probleme reden muss.

Du meinst Ablenkungsmanöver, so wie sie beispielsweise Boris Johnson 
praktiziert. Ja, so eine Taktik kann durchaus eine Weile funktionieren, 
aber man kann massive Probleme nicht ewig übertünchen.

von Shorty (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Shorty schrieb:
>> Es scheint nebenbei auch dir zu entgehen, dass manche Dinge schlecht
>> geredet werden, damit man nicht über die echten Probleme reden muss.
>
> Du meinst Ablenkungsmanöver, so wie sie beispielsweise Boris Johnson
> praktiziert.

Nein, ich meine die, denen du auf den Leim gehst. Die Briten schließen 
einen Lockdown aus, bei uns dürfte der Schwachsinn kommen.

von Percy N. (vox_bovi)


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Shorty schrieb:
> Die Briten schließen einen Lockdown aus

Warum auch nicht; davon gibt es ja kaum noch welche; der Rest, den 
Bobbele nicht beerdigt hat.

von Hennes (Gast)


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Hallo

Senf D. schrieb:
> Natürlich gibt es auch ältere Menschen, die charakterlich unreif sind,
> aber einem Kind oder Jugendlichen unterhalb eines bestimmten Alters (zum
> Beispiel 16 Jahre) spreche ich die nötige Reife generell ab. Juristisch
> gilt man bis 14 Jahren sogar noch als Kind.

So ist es - wenn ich daran denke was für ein Träumer und Idealist selbst 
ich in so manchen Punkten mit 16 (bis fast in die frühen 20er) war und 
sehe wer vorrangig unser Altgasleben immer teurer machen will und uns 
zum Verzicht auf das hart erarbeitete leiten will, selbst aber zum 
größten Teil noch immer von Mama und Papa Vollfinanziert wird (siehe 
z.B. die Nasen die man gestern 22.10.2021 auch in Berlin bewundern 
durfte), dann ist es geradezu ein muss das Wohlrecht mit 16 zum großen 
teil nicht gegeben ist.
Mit 16 hätte ich selbst (als einer von sehr vielen Gleichalterigen) 
dafür gesorgt das mir nicht mal 10 Jahr später mein eigenes leben 
unnötig schwer, arbeitsintensiv und teuer gemacht hätte.

Tja träumen und Ideale funktionieren nur soll lange wie man selbst dafür 
nicht durch Verzicht und gleichzeitig Mehrbelastung (welch eine Idiotie 
mehr Leistung zu fordern dafür aber man dafür weniger bekommen und auf 
vieles was das leben lebenswert macht bitte doch verzichten soll und 
sich möglichst auch noch dafür bedankt...) gerade stehen muss, weil 
alles (noch) von anderen bezahlt wird und man (noch) im geschützten Raum 
lebt.
Aber kaum steht die erste eigene Wohnung an und die ersten 
Nebenkostennachzahlung kommt...

Hennes

von Shorty (Gast)


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Hennes schrieb:
> Mit 16 hätte ich selbst (als einer von sehr vielen Gleichalterigen)
> dafür gesorgt das mir nicht mal 10 Jahr später mein eigenes leben
> unnötig schwer, arbeitsintensiv und teuer gemacht hätte.

Mit 16 sitzt man noch in der Schule und wird ideologisch indoktriniert. 
Das böse erwachen kommt dann später, wenn überhaupt.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Shorty schrieb:
> Mit 16 sitzt man noch in der Schule und wird ideologisch indoktriniert.

Es ist richtig, dass man als Jugendlicher sehr beeinflussbar ist und 
viele Dinge, auch Doktrinen, wie ein Schwamm in sich aufsaugt.

> Das böse erwachen kommt dann später, wenn überhaupt.

Dein Nachsatz "wenn überhaupt" ist berechtigt, denn ich kann bei mir 
bisher kein böses Erwachen feststellen. Nur weil man mit steigendem 
Lebensalter vielleicht vom Idealisten zum Realisten reift, muss dies 
kein Schock darstellen.

von Schäbiger Lump (Gast)


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Shorty schrieb:
> Mit 16 sitzt man noch in der Schule und wird ideologisch indoktriniert.
> Das böse erwachen kommt dann später, wenn überhaupt.

Liegt aber am politischem System, das seine Handlanger sorgsam über den 
Geldhebel in die Schaltpositionen setzt. Geht aber auch nur mit 
ebenfalls dauerhaft verdummten Erwachsenen, ansonsten hätten diese die 
verdorbenen Politschergen, die nur Pein, Verzicht und Schmerz auf das 
einfache Volk bringen, schon lange aus den Parlamenten gespült.

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