Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Application vs. Embedded


von MediumPerformer (Gast)


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Vorab: Ich weiß, dass dieses Thema alleine in diesem Forum in 
vielfältiger Weise bereits diskutiert wurde. Ich bitte trotzdem um Rat, 
vorzugsweise von alten weis(s)en Männern und um Skepsis und Ehrlichkeit.

Ich bin Student und habe ~90% im Anwendungsbereich entwickelt. 
Anwendungsbereich heißt heutzutage meist webbasiert. In meinem ersten 
Studentenjob war ich in einer Klitsche. Jetzt habe ich z.B. die 
Möglichkeit bei einem französischen Dienstleister als Student 
einzusteigen, die Konditionen sind gut. Allerdings bereitet mir die 
Perspektive Sorgen: Wenn ich als Entwickler bei einem Unternehmen 
einsteige, welches über 100.000 Inder für den EU-Sektor beschäftigt... 
und der ganze Bereich ist extrem kurzlebig (etwa breaking changes nach 
1-2 Jahren bei libs).

Ich habe also ein Auge auf den Embedded-Bereich geworfen. Software 
Entwicklung mit ARM-Cortex zB. scheint mir sehr zukunftssicher. 
Kontinuität ist mir wie gesagt wichtig. Und sichere Arbeitsplätze 
scheint es in Embedded auch einige zu geben, vielleicht in einem 
Verhältnis von 1:25 zu Application.

Ich schlage folgende Varianten vor, das Ziel ist eine langfristige 
Perspektive als geringverdienender SE in einem kontinuierlichen Bereich, 
vielen Dank im voraus und LG:


1. Ich nehme das Angebot von dem französischen Dienstleister an und...

i. ...lasse mich einfach überraschen, wohin mich der Wind weht.

ii. ...kaufe mir Literatur und bestelle µC aus China, um mich neben dem 
Studium und dem Job auf eine stud. Tätigkeit als Embedded Software-Dev 
vorzubereiten.

2. Ich meide den Dienstleister, weil Arbeitserfahrung in Application und 
Taschengeld unbedeutend ist, und...

i. "..."

ii. "..."

3. Alle Vorschläge sind schwachsinnig, weil...

von Wurzelanpacker Onan Iudasson (Gast)


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>das Ziel ist eine langfristige
>Perspektive als geringverdienender SE in einem kontinuierlichen Bereich,

Begib Dich wegen pathologischer Selbstabwertung aka Self-Handicapping 
und einer gewissen Internetabhängigkeit in Behandlung (Psychologischer 
Dienst des Studentinnenwerkes), leichte Gruppentherapie sollte genügen.

In einigen Fällen wird eine Zusammenhang zwischen Symptomen wie oben 
geschildert und Genussmittel-/Drogenmißbrauch (Cannabis) vermutet, 
vielleicht wirste in dieser Richtung aktiv.

Dann lösen sich die scheinbar schweren Probleme in Luft auf.

von Bastelbudenfrickler (Gast)


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Such dir doch einen ordentlichen Arbeitgeber. Wieso musst du auf einen 
französischen DL zurückgreifen? Wie viele Bewerbungen hast du 
verschickt?

von Wurzelanpacker Onan Iudasson (Gast)


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Bastelbudenfrickler schrieb:
> Such dir doch einen ordentlichen Arbeitgeber.

Der will da als Student einsteigen, das ist also nicht wirklich ein 
Arbeitgeber.

Einen richtigen Arbeitgeber kann er sich suchen, wenn er das Studium 
abgeschlossen hat.

von MediumPerformer (Gast)


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Strukturschwache Region. Alternativ kann ich auch bei IGM arbeiten, 
allerdings kein Home Office und die Bezahlung ist gleich (also weniger 
durch Benzinkosten). Das Unternehmen macht aber Millionen Verluste (laut 
Bundesanzeiger). Und beim DL arbeite ich intern an nutzlosen Projekten, 
also von der Tätigkeit kein großer Unterschied denke ich.

von Wurzelanpacker Onan Iudasson (Gast)


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MediumPerformer schrieb:
> Strukturschwache Region.
> weniger durch Benzinkosten
> Das Unternehmen macht aber Millionen Verluste
> Und beim DL arbeite ich intern an nutzlosen Projekten,


Ja klar, immer gleich ne Ausrede parat, etwas nicht zu tun.
Wenn Du nicht entscheiden kannst, da würfele es aus -
https://medium.com/in-der-sprache-der-dichter-und-denker/wie-du-eine-entscheidung-psychologisch-korrekt-mit-einem-wurfel-triffst-6853d835c4d7

Dafür gibt es auch Apps:
https://www.giga.de/extra/android/tipps/kostenlose-wuerfel-apps-fuer-android-und-ios-unser-tipp/

von A. S. (Gast)


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MediumPerformer schrieb:
> Ich bin Student und habe ~90% im Anwendungsbereich entwickelt.

Was studierst Du denn? Was ist Deine Vorbildung?

Embedded heißt eigentlich nicht, auf µC SW zu machen. Sondern mit µC 
das, in das der µC eingebettet ist, zu steuern. Es kommt also eher 
darauf an, technische Zusammenhänge zu verstehen oder sich in 
Bediener/Nutzer/Mechaniker/Sicherheitsingenieure einzudenken.

Es gibt Embedded-Systeme mit mehreren vollständigen 
high-End-Linux-Rechnern oder Fitness-Armbänder mit einem 20Cent-Chip.

Einfaches (IGM-) Geld in D verdienst Du nur durch das drum herum 
verbaute Heavy-Metal. Reine Algorithmen, Datenbanken, 
Web-Visualisierungen etc. kann ein Inder ähnlich gut zum Bruchteil des 
Preises. Massenware auch.

von MediumPerformer (Gast)


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Wurzelanpacker Onan Iudasson schrieb:
> MediumPerformer schrieb:
>> Strukturschwache Region.
>> weniger durch Benzinkosten
>> Das Unternehmen macht aber Millionen Verluste
>> Und beim DL arbeite ich intern an nutzlosen Projekten,
>
> Ja klar, immer gleich ne Ausrede parat, etwas nicht zu tun.
> Wenn Du nicht entscheiden kannst, da würfele es aus -
> 
https://medium.com/in-der-sprache-der-dichter-und-denker/wie-du-eine-entscheidung-psychologisch-korrekt-mit-einem-wurfel-triffst-6853d835c4d7
>
> Dafür gibt es auch Apps:
> 
https://www.giga.de/extra/android/tipps/kostenlose-wuerfel-apps-fuer-android-und-ios-unser-tipp/

Ich bin doch Informatiker, dafür brauche ich keine App.

Ich habe doch bereits abgewogen, der DL hat einen hohen Bekanntheitsgrad 
und steht in meiner jetzigen Situation am besten da. Du hast ja richtig 
gesagt, dass ich als Student nicht wirklich arbeite und 
Unternehmenstarife egal sind, wenn ich als geringfügig entlohnter 
Beschäftigter angestellt bin.

Also empfiehlst du mir 1.a. und zeitgleich eine kostenfreie Therapie 
beim Studierendenwerk? Wie sind danach meine Aussichten mit 
durchschni... hervorragenden Leistungen bei Google zu landen?

von Wurzelanpacker Onan Iudasson (Gast)


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MediumPerformer schrieb:
> Also empfiehlst du mir 1.a. und zeitgleich eine kostenfreie Therapie
> beim Studierendenwerk?

Ich empfehle Dir, das du diese Entscheidung zu 100% selbst triffst.

Uund wenn es dir nicht möglich ist, selbst eine Entscheidung zu treffen 
du Therapiemöglichkeiten (bspw. über Studentenwerk) nutzt. Und wenn es 
was kostet , musst du selbst, entscheiden ob es das Geld wert ist.
Ja das klingt wie eine Zwickmühle, zu entscheiden ob Entscheiden was 
kostetn darf.
Aber da musste durch als Lurch, wenn Du Frosch werden willst.

von MediumPerformer (Gast)


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A. S. schrieb:
> Was studierst Du denn? Was ist Deine Vorbildung?

Kerninformatik, keine Ausbildung. Ich habe in der Schulzeit 
zwischendurch mit µC gebastelt.

A. S. schrieb:
> Embedded heißt eigentlich nicht, auf µC SW zu machen. Sondern mit µC
> das, in das der µC eingebettet ist, zu steuern.

Ich ziele nicht auf ein hohes Gehalt ab, da mache ich freiwillig 
einbüßen. Dafür möchte ich SW entwickeln, weil ich um Faktor x schneller 
entwickle als das Mittelmaß und im Zweifelsfall eine ruhige Kugel 
schieben kann. Das SW bei eingebetteten Systemen keine große Rolle 
spielt, ist tatsächlich ein Problem. Was hältst du von Treibern oder 
reverse engineering? Die Sache mit den Indern ist kein Scherz, 
Webentwicklung kann man mMn komplett vergessen, zumal bald ein großer 
Teil der jetzigen Tätigkeiten durch CMS ersetzt wird. Aber Application 
Jobs ohne Web ist heutzutage schwierig.


Wurzelanpacker Onan Iudasson schrieb:
> Ja das klingt wie eine Zwickmühle, zu entscheiden ob Entscheiden was
> kostetn darf.
> Aber da musste durch als Lurch, wenn Du Frosch werden willst.

Ich glaube, dass du selbst noch ein Student bist und dich daher mit den 
Angeboten gut auskennst. Ich war auch mal so optimistisch und hochmütig, 
so im 1-4 Semester. Vielleicht haben wir aber auch unterschiedliche 
Vorstellungen, sind 60-70k brutto viel Geld für dich?

von A. S. (Gast)


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MediumPerformer schrieb:
> Dafür möchte ich SW entwickeln, weil ich um Faktor x schneller
> entwickle als das Mittelmaß und im Zweifelsfall eine ruhige Kugel
> schieben kann.

Verabschiede Dich von der Idee ganz schnell. Da gibt es keine 
Objektivität. Zum einen kennst Du höchstwahrscheinlich noch keine guten 
SW-Entwickler (man sieht es den Kommilitonen nicht an), zum anderen 
macht die zweite Reihe Karriere und schiebt die ruhige Kugel. Und jedes 
Jahr fallen Studenten aus der Uni, die den letzten heißen Scheiß mit der 
Muttermilch aufgesogen haben.

von Dieter H. (kyblord)


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du hast das falsche studiert. jetzt wirst du verheizt. arividerci amigo.

von MediumPerformer (Gast)


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A. S. schrieb:
> Verabschiede Dich von der Idee ganz schnell. Da gibt es keine
> Objektivität. Zum einen kennst Du höchstwahrscheinlich noch keine guten
> SW-Entwickler (man sieht es den Kommilitonen nicht an), zum anderen
> macht die zweite Reihe Karriere und schiebt die ruhige Kugel. Und jedes
> Jahr fallen Studenten aus der Uni, die den letzten heißen Scheiß mit der
> Muttermilch aufgesogen haben.

Die letzten beiden Sätze musst du mir nochmal erklären. Ich bin im 
Studium durchschnittlich und wie geschildert möchte ich Karriere 
vermeiden, also Führungskraft werden.

Meine Frage ist ja, was ich machen soll, um SW Entwickler langfristig zu 
bleiben. Und ob die Beobachtung der Vergangenheit, nämlich dass 
hardwarenahe Entwicklung kontinuierlich ist, auch auf die Zukunft 
zutreffen wird. Meine Behauptung ist nämlich, dass wenn ich als SW viel 
mit den jetzigen Frameworks bsw. arbeite, das Wissen in spätestens 10 
Jahren bedeutungslos sein wird.

Ich möchte ja Fragen stellen und mich nicht darstellen, deswegen gehe 
ich auf die ersten Sachen nicht ein.

von A. S. (Gast)


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MediumPerformer schrieb:
> Ich bin im Studium durchschnittlich und wie geschildert möchte
> ich Karriere vermeiden, also Führungskraft werden.

Ich nehme an, am Ende fehlt ein "nicht". Trotzdem steht es im Gegensatz 
zu

MediumPerformer schrieb:
> weil ich um Faktor x schneller
> entwickle als das Mittelmaß und im Zweifelsfall eine ruhige Kugel
> schieben kann.

Sorry, ich werde daraus nicht schlau.

Eine ruhige Kugel kannst Du nur dort schieben, wo andere das Geld 
machen. So wie ich schrieb. Aber nicht durch besser als Mittelmaß oder 
durchschnittlich.

von Weich W. (Firma: Weichwarengesellschaft mbH) (hand_werker)


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Wurzelanpacker Onan Iudasson schrieb:
> Bastelbudenfrickler schrieb:
>> Such dir doch einen ordentlichen Arbeitgeber.
>
> Der will da als Student einsteigen, das ist also nicht wirklich ein
> Arbeitgeber.

Na dann doch erst recht. Die Konzerne nehmen doch gerne Werkstudenten, 
da sie billig und lernwillig sind. Wenn man dann noch die 
Abschlussarbeit im selben Unternehmen schreibt, bestehen gute Chancen 
auf eine Übernahme.

von MediumPerformer (Gast)


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A. S. schrieb:
> Ich nehme an, am Ende fehlt ein "nicht". Trotzdem steht es im Gegensatz
> zu

Für mich ist Studium =/= SW-Entwicklung. Manche schreiben eine 1.0 in 
diskrete Mathematik und programmieren wie ein Fachinformatiker, 
umgekehrt natürlich dasselbe.

A. S. schrieb:
> Eine ruhige Kugel kannst Du nur dort schieben, wo andere das Geld
> machen. So wie ich schrieb. Aber nicht durch besser als Mittelmaß oder
> durchschnittlich.

Wenn ich beispielsweise einen Soll von 40 Stunden arbeiten muss, der 
(heimliche) Ist bei 35 liegt und die Leistung stimmt, ist das für mich 
eine relativ ruhige Kugel. Das geht natürlich nicht auf, wenn ich in 
einem dynamischen Bereich unbezahlte Überstunden mache und die "neuesten 
Technologien" in meiner Freizeit lernen muss, um auf dem Stand der Dinge 
zu bleiben, weil sich die Dinge fast im jährlichen Turnus ändern. Und 
das ganze Wissen ist quasi wertlos, sobald die neue "Revolution" kommt.

Weich W. schrieb:
> Na dann doch erst recht. Die Konzerne nehmen doch gerne Werkstudenten,
> da sie billig und lernwillig sind. Wenn man dann noch die
> Abschlussarbeit im selben Unternehmen schreibt, bestehen gute Chancen
> auf eine Übernahme.

Ich möchte in einem möglichst großen Unternehmen arbeiten. Aber die 
Frage stellt sich ja auch hier: Lohnt es sich für mich, mich mit 
Embedded Software Engineering zu beschäftigen und in einen Bereich zu 
gehen, der ein geringeres Angebot an Stellen hat (als PC / Application). 
Und habe ich da die Aussicht, langfristig als Entwickler arbeiten zu 
können?

von Dieter H. (kyblord)


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im embedded bereich braucht man auch Kenntnisse in schaltungstechnik.
zumindest sollte man schaltungen verstehen. Signalverarbeitung, 
Regelungstechnik, Steuerungstechnik sind so Dinge, die gerne mal gemacht 
werden. Ich glaube nicht, dass man sich da als Informatiker einfach 
schnell reinfummeln kann... Da hättest du eher technische Informatik 
studieren sollen.
Warum willst du in den Bereich Technik? Geh zur Bank oder SAP!

von A. S. (Gast)


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MediumPerformer schrieb:
> Soll von 40 Stunden arbeiten muss, der (heimliche) Ist bei 35 liegt und
> die Leistung stimmt,

Der Unterschied zwischen 2 Kollegen mit gleicher Bezahlung ist gerne 
auch Mal Faktor 10. Der Mythos von "gerechter" Bezahlung ist ein Mythos.

Das ist bei inhabergeführten klitschen oder Konzernen oft anders (Apple, 
MS, ...)

von Weich W. (Firma: Weichwarengesellschaft mbH) (hand_werker)


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MediumPerformer schrieb:
> Ich möchte in einem möglichst großen Unternehmen arbeiten. Aber die
> Frage stellt sich ja auch hier: Lohnt es sich für mich, mich mit
> Embedded Software Engineering zu beschäftigen und in einen Bereich zu
> gehen, der ein geringeres Angebot an Stellen hat (als PC / Application).

Ja, es lohnt sich. Je besser du spezialisiert bist, desto mehr Gehalt 
kannst du verlangen. Und die PC-App-Branche läuft dir doch nicht davon. 
Durch deine Vorkenntnisse kannst du dich dort jederzeit innerhalb 
weniger Wochen wieder auf den neuesten Stand bringen. Ich habe in diesem 
Bereich auch ein Nebengewerbe laufen. Sollte ich irgendwann mal in einer 
Sackgasse landen, hebe ich einfach bei Bewerbungen die Selbständigkeit 
mit vorzeigbaren Projekten hervor und kann dann einfach dort 
weiterarbeiten. Oder ich mache mich Vollzeit selbständig.

: Bearbeitet durch User
von Dieter H. (kyblord)


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Weich W. schrieb:
> MediumPerformer schrieb:
>> Ich möchte in einem möglichst großen Unternehmen arbeiten. Aber die
>> Frage stellt sich ja auch hier: Lohnt es sich für mich, mich mit
>> Embedded Software Engineering zu beschäftigen und in einen Bereich zu
>> gehen, der ein geringeres Angebot an Stellen hat (als PC / Application).
>
> Ja, es lohnt sich. Je besser du spezialisiert bist, desto mehr Gehalt
> kannst du verlangen. Und die PC-App-Branche läuft dir doch nicht davon.
> Durch deine Vorkenntnisse kannst du dich dort jederzeit innerhalb
> weniger Wochen wieder auf den neuesten Stand bringen. Ich habe in diesem
> Bereich auch ein Nebengewerbe laufen. Sollte ich irgendwann mal in einer
> Sackgasse landen, hebe ich einfach bei Bewerbungen die Selbständigkeit
> mit vorzeigbaren Projekten hervor und kann dann einfach dort
> weiterarbeiten. Oder ich mache mich Vollzeit selbständig.

nice bre. apps sind aber eh was für inder

von Untertürkheimer unter Franken in Unterfranken (Gast)


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Nutze die Chance beim Dienstleister mal was anderes kennenzulernen, evt. 
kommst du dort in einen Bereich den du noch nicht kennst und evt. magst, 
wenn nicht dann weisst du wenigstens was du später nicht machen willst.
Auf embedded oder generell irgendwas würde ich mich gar nicht erst 
festlegen solange noch im Studium.
Der Witz ist bei mir war es ähnlich. Web nebenher gemacht, eigentlich 
nie interessiert aber durch die Erfahrung dort kam ich in zig andere 
IT-Bereiche und Branchen weil Web heute überall eine Rolle spielt, das 
ist DER Türöffner schlecht hin. Wenn du dich gleich auf embedded 
festnagelst bist du viel zu unflexibel.

von Unwicht (Gast)


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Warum fürchtet ihr euch alle vor Indern? Klar sind einige gut, aber was 
hindert euch daran auch gut zu werden? Und kommt jetzt nicht mit von 
wegen: "Wir sind zu teuer". In der Schweiz sind die Gehälter um einiges 
höher als hier, aber trotzdem ist das eines der produktivsten Völker der 
Welt und viele namhafte Firmen haben dort ihren Standort.

Am meisten nervt mich die falsche Bescheidenheit deutscher Ingenieure 
und Informatiker. Anstatt sich auf das Besserwerden zu fokussieren, 
wollen viele nur ihren armseligen Status beibehalten. Wir müssen 
selbstbewusster werden!!! Technik und Know-how ist die Zukunft und ohne 
uns sieht es düster aus für Deutschland.

von A. S. (Gast)


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Unwicht schrieb:
> Und kommt jetzt nicht mit von
> wegen: "Wir sind zu teuer". In der Schweiz sind die Gehälter um einiges
> höher als hier, aber trotzdem ist das eines der produktivsten Völker der
> Welt und viele namhafte Firmen haben dort ihren Standort.

Doch. Wir sind zu teuer. D war die letzten 100 Jahre führend in der 
Welt. Interessierte Kinder hatten die Möglichkeit mit Elektrobausätzen 
oder Metallspielzeug, Fischertechnik etc. ein gutes technisches 
Verständnis heran zu bilden, während in China z.B. Kinder und Studenten 
aufs Land mussten um dort (fast) zu verhungern.

Das ist heute nicht mehr. Indien und China haben einfach viel viel mehr 
gute Leute. Es bleiben ein paar Nischen an High-Tech.

Dass die Schweiz die intelligentesten und reichsten Leute in Europa 
beherbergt, geschenkt. Fleißig sind sie auch, aber da ist kein Faktor 2 
oder so zwischen. Und woher und warum die Schweiz ihren Reichtum in 
Europa hat, ist ja auch kein Geheimnis.

von Wurzelanpacker Onan Iudasson (Gast)


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A. S. schrieb:
> Das ist heute nicht mehr. Indien und China haben einfach viel viel mehr
> gute Leute. Es bleiben ein paar Nischen an High-Tech.

Nein. Haupttummelfeld für Ingenieure ist Infrastruktur, nicht 
Hight-Tech.

Und da haben Chinesen und Inder genug im eigenen Land zu tun, als das 
sie den Europäischen Ingenieuren den Europäischen Infrastrukturmarkt 
(Energieversorgung, Netze, Gesundheitswesen, Starssen-, Schienensystem 
samt Signal und Steuersystem, Technische Überwachung (TÜV,...,LBA, BAM) 
abnehmen würden. Und dem Bereich Infrastruktur ist man mit Embedded 
näher als Büroinformatiker aka Application programmer.

von Masch (Gast)


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Wurzelanpacker Onan Iudasson schrieb:
> Und da haben Chinesen und Inder genug im eigenen Land zu tun, als das
> sie den Europäischen Ingenieuren den Europäischen Infrastrukturmarkt
> (Energieversorgung, Netze, Gesundheitswesen, Starssen-, Schienensystem
> samt Signal und Steuersystem, Technische Überwachung (TÜV,...,LBA, BAM)
> abnehmen würden.

Ganz so einfach ist es nicht. Die Chinesen sind dem 
Spezial/-maschinenbau längst auf die Pelle gerückt. Weil in den letzten 
Jahrzehnten das Gesetz der Wachstumsgrenzen eingetreten ist gibt es kaum 
technische Fortschritte. Die Unternehmen werden Systemanbieter und 
expandieren in dem Softwarebereich, also mehr Büroinformatiker. Das 
können die Chinesen aber auch, mal sehen wie sich das entwickelt....

Die Chinesen werden uns den Wohlstand nehmen aber nicht den TÜV 
abnehmen. Aber die Aufwärtsfahrt hat auch bei denen bald ein Ende dann 
haben die Ihre eigenen Probleme.

Dem TE kann ich nicht empfehlen, gezielt ES zu machen. Leute ohne 
ET-Hintergrund können wir nicht gebrauchen die stellen ständig dumme 
Fragen. Mach dir keinen Kopp du bist noch so jung und die IGM 
Geschichten im forum kannst du vergessen. Und plan nicht soviel in die 
Zukunft, bis du richtige Berufserfahrung hast gibt es wahrscheinlich 
keine Benziner mehr.

von Xxx (Gast)


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Capgemini?

von MediumPerformer (Gast)


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Xxx schrieb:
> Capgemini?

Ne, Atos, ich verwechsel die auch immer.

von A. S. (Gast)


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Wurzelanpacker Onan Iudasson schrieb:
> Nein. Haupttummelfeld für Ingenieure ist Infrastruktur, nicht
> Hight-Tech.

Das ist richtig: In Deutschland findest Du im Umkreis von 50km hunderte 
von Spitzenexperten aller Coleur: Den SW-Experten genauso wie den 
Schmiermittel-, Metall-, Lager-, Holz-, Automatisierungs-, ...-Experten. 
Mit Weltmarktführern in allen möglichen Nischen. Das ist aber nur ein 
Erbe der 100 guten Jahre. Das baut sich in China genauso schnell auf, 
wie es sich hier abbaut.

von klausi (Gast)


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A. S. schrieb:
> Dass die Schweiz die intelligentesten und reichsten Leute in Europa
> beherbergt, geschenkt.
Woher kommt diese Behauptung? Quelle?
Klar verdienen die viel, aber haben auch ihre hohen Ausgaben! Wenn man 
6000 Stutz im Monat verdient,  dafür 0,5l Blondes in Züri 9 CHF und die 
Miete 2000 CHF kostet, verpufft der Monatslohn recht schnell und mir 
hilft der Lohn in CH auch nix.
Zur Intelligenz: wie da oder anderswo gibt's auch dort genauso 
Volldeppen.
Relative Kaufkraft ist das Zauberwort!

>Fleißig sind sie auch, aber da ist kein Faktor 2
> oder so zwischen. Und woher und warum die Schweiz ihren Reichtum in
> Europa hat, ist ja auch kein Geheimnis.
Fleißig ok. Aber auch ähnlich Fleißig wie die ganze DACH Region.
Ja, globale Steueroase, Begünstigung von Dritten  zur eigenen 
Steuerhinterziehung. Ist halt ein Win-Win Geschäftsmodell.  Wenn der Ami 
seine Millionen auf einer CH-Bank verstecken kann, profitiert er davon 
durch Hinterziehung seiner US Steuern die er an sein Government 
abliefern müsste, aber auch die CH Bank durch frisches Kapital.  Nicht 
mehr so wie früher wegen den Negativzinsen möglich, wo das Geld einfach 
auf der Bank liegt und Zinsen generiert. Heute wird das Geld dann gleich 
in überhitzten Immobilienmarkt investiert, oder in Offshore Konten 
aufgeteilt. USA rügt zwar die CH Banken und andere weltweit mit hohen 
Millionenstrafen, sind aber selbst nichts besser. Delaware ist eines der 
schnellst gewachsen US Staaten geworden mit Beihilfe zur 
Steuerhinterziehung.

klausi

von Untertürkheimer unter Franken in Unterfranken (Gast)


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klausi schrieb:
> A. S. schrieb:
>> Dass die Schweiz die intelligentesten und reichsten Leute in Europa
>> beherbergt, geschenkt.
> Woher kommt diese Behauptung? Quelle?

Und was auch immer unter den Tisch gekehrt wird: Deutlich weniger 
Urlaubstage und höhere Wochenstundenzahl. Nix mit IGM 35h/w Paradies + 
Gleitkonto füllen, Überstundenabbau bis auf die Minute oder ansammeln 
für ein Sabaticaljahr,... Da wird rangeklotzt bis die Löchli aus dem 
Emmentaler fliegen. Haus bauen oder kaufen ist auch utopisch, trotz des 
"hohen" Gehalts. So ein Deutscher ist geblendet von seinem "hohen" 
Gehalt, der Schweizer ärgert sich warum der Deutsche mit so einem 
Dumpinglohn eingestellt wurde, der verdient nämlich nochmal deutlich 
mehr.
Der Deutsche in der Schweiz ist das selbe was der Inder, Russe, in 
Deutschland ist: ne billige Fachkraft mit der man die Löhne drücken 
kann.

von A. S. (Gast)


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klausi schrieb:
> A. S. schrieb:
>
>> Dass die Schweiz die intelligentesten und reichsten Leute in Europa
>> beherbergt, geschenkt.
>
> Woher kommt diese Behauptung? Quelle?

Es ist vor allem ein Selbstverständnis der Schweizer, die auf uns 
blicken wie wir auf Österreicher

Verschiedene Studien oder die Anzahl Nobelpreise pro Einwohner (bei mehr 
als 2 oder 3 Preisen) geben ihnen meist Recht, daher

A. S. schrieb:
> geschenkt

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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MediumPerformer schrieb:
> Ich habe also ein Auge auf den Embedded-Bereich geworfen.
Der Witz am "Embedded" ist der, dass du vom daranhängenden System eine 
Ahnung haben mußt, um gute Software verfassen zu können. Denn wenn du da 
eine ungünstige Software schreibst, die verzögert auf ein Sensorsignal 
reagiert, dann kann es sein, dass sich die angeschlossene Maschine 
gerade zu Kleinholz fährt. Das ist ärgerlicher als wenn einfach ein 
"Bestellen"-Button einer Oberfläche den gewünschten Bestellvorgang erst 
nach 5 Sekunden auslöst.

Die Frage muss also sein: was kannst du? Womit kennst du dich aus? Wofür 
könntest du eine gute Steuerung schreiben?

von Weich W. (Firma: Weichwarengesellschaft mbH) (hand_werker)


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Untertürkheimer unter Franken in Unterfranken schrieb im Beitrag 
#6847357:
> Da wird rangeklotzt bis die Löchli aus dem
> Emmentaler fliegen. Haus bauen oder kaufen ist auch utopisch, trotz des
> "hohen" Gehalts. So ein Deutscher ist geblendet von seinem "hohen"
> Gehalt, der Schweizer ärgert sich warum der Deutsche mit so einem
> Dumpinglohn eingestellt wurde, der verdient nämlich nochmal deutlich
> mehr.

Aber ein Haus kann der sich auch nicht leisten. Haha.

von Dieter H. (kyblord)


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Weich W. schrieb:
> Untertürkheimer unter Franken in Unterfranken schrieb im Beitrag
> #6847357:
>> Da wird rangeklotzt bis die Löchli aus dem
>> Emmentaler fliegen. Haus bauen oder kaufen ist auch utopisch, trotz des
>> "hohen" Gehalts. So ein Deutscher ist geblendet von seinem "hohen"
>> Gehalt, der Schweizer ärgert sich warum der Deutsche mit so einem
>> Dumpinglohn eingestellt wurde, der verdient nämlich nochmal deutlich
>> mehr.
>
> Aber ein Haus kann der sich auch nicht leisten. Haha.

:D ich warte eigentlich nur darauf, dass mich die firma ins 
osteuropäische ausland verfrachtet. :D dann wird erstmal ein fettes haus 
gebaut :) Deutsches Gehalt in Osteuropa, läuft.

von Wurzelanpacker Onan Iudasson (Gast)


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Weich W. schrieb:
> Untertürkheimer unter Franken in Unterfranken schrieb im Beitrag
> #6847357:
>> Da wird rangeklotzt bis die Löchli aus dem
>> Emmentaler fliegen. Haus bauen oder kaufen ist auch utopisch, trotz des
>> "hohen" Gehalts. So ein Deutscher ist geblendet von seinem "hohen"
>> Gehalt, der Schweizer ärgert sich warum der Deutsche mit so einem
>> Dumpinglohn eingestellt wurde, der verdient nämlich nochmal deutlich
>> mehr.
>
> Aber ein Haus kann der sich auch nicht leisten. Haha.

J freili, der baut sich gleich ein Chalet, so heißen die Traditionelle 
Höhenwohn in der Schweiz.
https://www.local.ch/de/c/bh/bau-handwerk/planung-beratung/chalet-bauen-schweiz-kosten

Oder ein Fertighaus, bringt man Muskelkapital mit ist man schon mit 300k 
CHF dabei, also ca. 3 Jahresgehälter. Dann kann man sich schon sein 
eigene kleine Strasse im laufe des Lebens aufbauen und wenn man über 
genügend Lendensaft verfügt auch mit eigenen nachkommen füllen ;-)

von Weich W. (Firma: Weichwarengesellschaft mbH) (hand_werker)


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Wurzelanpacker Onan Iudasson schrieb:
> Oder ein Fertighaus, bringt man Muskelkapital mit ist man schon mit 300k
> CHF dabei, also ca. 3 Jahresgehälter. Dann kann man sich schon sein
> eigene kleine Strasse im laufe des Lebens aufbauen und wenn man über
> genügend Lendensaft verfügt auch mit eigenen nachkommen füllen ;-)

Richtiges Niedriglohnland, die Schweiz. Halbes Polen/Ungarn. Da gehe ich 
hin.

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