Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Warum existiert in IT Abteilungen typischerweise soviel Chaos?


von Maximilian (Gast)


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hallo Leute,

nach einigen Jahren Erfahrungen in IT Abteilungen (Industrie, Banken 
etc.) stellte ich fest, dass meistens immer ein echtes Chaos vorhanden 
ist. Wie ein Prof. mal schön dargestellt hat (finde die Quelle nicht 
mehr): die soziale / organisatorische Struktur (Chaos) spiegelt sich 
auch sehr gut im Code wieder.

Obwohl es Bemühungen gibt, mehr produktorientiert (agile) zu arbeiten 
als wie mit x Projektleitern in einer Matrixorganisation, funktioniert 
das irgendwie nicht. Die Firmen inkl. das Management sind zu altbacken 
und können/wollen nichts von IT, Komplexität, Code, Produkt etc. 
verstehen. Alles ist Prio 1, technische Schulden sind erstmal unwichtig, 
es muss einfach jeden Monat was releast werden, was versprochen wurde. 
Middle Manager sind alles mehr Politiker und Schauspieler.

Es zählt einzig und allein Firmenpolitik, Autorität, Finanzkennzahlen. 
IT & Technologie ? Zählt null.
Warum sollen sie auch? Auf ihre Hierarchiestufen und Boni verzichten? 
Ein wirklicher Techno-Konzern werden und umdenken? Das fkt. in einer 
Bank, wo ich gearbeitet habe, in 100 Jahren nicht. Dazu müsste das 
Middle-Management und viele Leute dort nicht einfach in Rente gehen, das 
auch, aber besser letztendlich einfach aussterben sodass was Neues 
nachkommen kann (wie mein Kollege das mal schön formuliert hat).

Ich denke, dass das Chaos auf Nichtwissen vieler Leute im Management 
basiert und Geringschätzung von IT / Technik  dort normal ist und auch 
manchmal einfach nicht verstanden wird oder nicht verstanden werden 
möchte. Ein Grund mehr, warum China / GAFAM etc. uns alle überholen 
wird...

Maximilian

von MaWin (Gast)


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Maximilian schrieb:
> Ich denke, dass das Chaos auf Nichtwissen vieler Leute im Management
> basiert

Lass mich raten: du bist Programmierer.

Denen fehlt immer R
ealitätsbezug, daher das Chaos.

Maximilian schrieb:
> Obwohl es Bemühungen gibt, mehr produktorientiert (agile) zu arbeiten

So so, noch einer, der nicht verstanden hat, dass diese primitive 
Organisationsform von Managern erfunden wurde um sie zu knechten, sie 
alle zu finden, Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.

Scrum bietet vor allem eines: ein simple Masszagl, die man steigern 
kann. Sie ist zwar falsch was Effektivität betrifft, aber das ist egal. 
Hauptsache die Velocity im Schaumschlagen wird gesteigert, dann ist der 
Scrum-Master zufrieden

von ing1 (Gast)


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Maximilian schrieb:
> Obwohl es Bemühungen gibt, mehr produktorientiert (agile) zu arbeiten
> als wie mit x Projektleitern in einer Matrixorganisation, funktioniert
> das irgendwie nicht. Die Firmen inkl. das Management sind zu altbacken
> und können/wollen nichts von IT, Komplexität, Code, Produkt etc.
> verstehen. Alles ist Prio 1, technische Schulden sind erstmal unwichtig,
> es muss einfach jeden Monat was releast werden, was versprochen wurde.
> Middle Manager sind alles mehr Politiker und Schauspieler.

Sehe es anders: Das vorhandene Projektmanagement versucht gar nicht, 
einen perfekten Zustand herzustellen. Sondern es wird nur erreicht, dass 
es sich halbwegs im Rahmen hält. Das bekommen diese Firmen durchaus hin. 
Es gibt sie noch, was kommt auch irgendetwas heraus am Schluss.


MaWin schrieb:
> Scrum bietet vor allem eines: ein simple Masszagl, die man steigern
> kann. Sie ist zwar falsch was Effektivität betrifft, aber das ist egal.
> Hauptsache die Velocity im Schaumschlagen wird gesteigert, dann ist der
> Scrum-Master zufrieden

Scrum ist nicht schlecht. Es wird aber oft schlecht angewandt, da nicht 
verstanden. Ich behaupte nicht, dass ich das könnte. Aber zumindest 
Elemente davon haben mir DEFINITIV schon Projekte gerettet.


Maximilian schrieb:
> Ein Grund mehr, warum China / GAFAM etc. uns alle überholen
> wird...

wird? Hat schon längst in vielen Bereichen...

von Harry (Gast)


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Maximilian schrieb:
> Obwohl es Bemühungen gibt, mehr produktorientiert (agile) zu arbeiten
> als wie mit x Projektleitern in einer Matrixorganisation, funktioniert
> das irgendwie nicht.

Hör mir nur damit auf! Das wird bei uns seit 2 Monaten versucht 
einzuführen. Da mag ja bei Projekten oder in der Programmentwicklung 
funktionieren, aber da wo ich arbeite, ist schnelle Reaktion (und sonst 
nichts) gefragt: Endgeräte-Service, LAN/WLAN, ..... na das Zeugs halt, 
das den Laden am Leben hält. Mein/unser Job ist 90% fremdbestimmt und 
nicht planbar. Klar Erweiterungen/Redesign oder irgendwelche 
Bestellungen können geplant werden, aber das kommt ja nicht dauernd vor. 
Ich wenn dieses "ag..." (ich weigere mich das auszuschreiben) nur hör, 
könnt ich ko..en.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Maximilian schrieb:
> nach einigen Jahren Erfahrungen in IT Abteilungen (Industrie, Banken
> etc.) stellte ich fest, dass meistens immer ein echtes Chaos vorhanden
> ist.

Ja, und das ist gut so. Entwickler sind einerseits Handwerker, und 
andererseits kreative Menschen. Ohne Freiräume gehen die ein wie 
Zimmerpflanzen ohne Wasser.

von Christian M. (likeme)


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Chaos ist überall wo ordentlich gehobelt wird! Die nicht Kreativen 
haben, weil sie nicht kreativ sind, Zeit zum Aufräumen. Die Anderen 
verbeißen sich in ihrem Projekt bis sie keine Power mehr haben und gehen 
erst mal heim, an nächsten Tag geht's Vollgas weiter. ABER es gibt auch 
Leute die echt zu faul oder doof sind aufzuräumen ;-) Also: Chaos allein 
ist nicht gleich kreativ!

: Bearbeitet durch User
von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Natürlich kann man ordentlich arbeiten. Aber die vorherigen Antworten 
zeigen direkt woran es meist scheitert. Die Leute wollen nicht.

Statt z.B. 15 Minuten mit einem Kollegen reden (Reden? Ihhhhhhh!) und 
sich abstimmen (Abstimmen? Ihhhhhh!), wird lieber zwei Stunden an was 
rumgebastelt. Das geht in beide Richtungen. Sie geben nicht die 
Informationen die für die Anderen wichtig sind, und sie erhalten nicht 
die Informationen die für sie wichtig sind.

Aber Hauptsache dass man am Ende das Tages sagen kann, dass man den 
Drecksladen wiedermal eigenhändig gerettet hat. Zumindest wird sich das 
eingebildet.

Und natürlich zählt die IT für den Rest der Firma nicht. Das ist ein 
elender Kostenfaktor. Da laufen die ungewaschenen, ungehobelten aber 
überteuerten ITler rum, die immer nur von Problemen reden und das in 
merkwürdiger Sprache. Dies geht nicht. Das geht nicht. Dies darf man 
nicht, das macht man so nicht. Chef will eine neue Software einführen? 
IT macht wie immer Theater. IT sagt die Software ist scheiße. IT sagt 
dann brauchen wir aber noch diesen teuren Server, Platz wo wir den 
aufstellen, die Klimaanlage reicht für den aber nicht. Dazu muss einen 
zusätzlichen Hansel zur Betreuung her, der geschult werden muss. 
Backups, immer wieder Downtime, ...

Eigenentwickelte Software ist noch schlimmer. Wird nie fertig, kann 
nicht dass was sie soll und ist hauptsächlich Ausdruck der 
künstlerischen Seele und geistigen Instabilität der Programmierer. 
Sprich, verschroben und an den Bedürfnissen der eigenen Anwender vorbei. 
Das ist gekaufte Software zwar auch, aber man hat nicht das Theater mit 
den eigenen Entwicklern.

Aus Firmensicht kostet die scheiß IT nur Geld und macht dauernd Ärger.

Hat sich schon mal jemand gefragt, warum sich auch kleine Firmen davon 
überzeugen lassen in die Cloud zu wandern und SaaS-Produkte zu kaufen? 
Nicht weil die besser ist. Weil sie damit ihre eigene IT umgehen. Eine 
teure blinkende Kiste weniger die irgendwo im Keller steht und an der 
ständig das ungehobelte IT-Personal bastelt. Eine Bastel-Entwicklung 
weniger um die man sich selbst kümmern muss.

von Programmierer (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> Nicht weil die besser ist. Weil sie damit ihre eigene IT umgehen.

Kann ich bestätigen! Es ist so einfach sich bei Amazon AWS, Azure o.ä. 
einen Server zu klicken, selbst einzurichten und das über das 
Projektbudget abzurechnen, als sich monatelang mit der IT zu streiten. 
Gelobet sei die Cloud! Wobei, "streiten" kann man das unregelmäßige 
Austauschen von Wortfetzen via Tickets nicht nennen - ein richtiges 
Gespräch (Audienz) bekommt man ja nicht mit den Leuten.

Bei uns hat die IT zwei Wochen gebraucht, einen Labor-PC ans Internet 
anzuschließen, weil keiner weiß wie das LAN konfiguriert ist und was für 
eine IP-Konfiguration man einstellen soll. Dieser PC ist extrem wichtig 
für das Projekt...

von loooser (Gast)


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Wieder mal ein Paradebeispiel für das hier vor einiger Zeit verlinkte 
"Gervais-Prinzip":

"Hugh MacLeods Cartoon ist ein perfektes Symbol für eine unorthodoxe 
Managementschule, die auf dem Axiom basiert, dass Organisationen nicht 
an Pathologien leiden, sondern in sich selbst pathologische Konstrukte 
sind.
Idealisierte Organisationen sind nicht perfekt. Sie sind vollkommen 
pathologisch."

(aus Ribbonfarm.com - Das Gervais-Prinzip, übersetzt mit deepl)

von Vancouver (Gast)


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ing1 schrieb:
> Scrum ist nicht schlecht. Es wird aber oft schlecht angewandt, da nicht
> verstanden.

Und es wird oft in Bereichen angewendet, wo es nicht passt. Scrum ist 
kein Wundermittel, es hat seine Grenzen. Es wurde gemacht für planbare 
Entwicklungsprojekte, wo innerhalb einer deinierten Zeit ein bestimmtes 
Ziel erreicht werden soll und der Weg dahin im Wesentlichen klar ist, 
wenn auch durchaus unvorhersehbare Probleme auftreten können.
Aber Scrum z.B. im Servicebereich einzusetzen ist zumm Scheitern 
verurteilt, siehe den Beitrag von Harry oben 
(Beitrag "Re: Warum existiert in IT Abteilungen typischerweise soviel Chaos?").
Ebenso eine Bauchlandnug erlebt man mit Scrum in forschungslastigen 
Projekten. Dabei weiß man nicht so genau, wo die Reise hingeht und auf 
welchem Weg, wie lange es dauert, und unvorhersehbare Probleme sind die 
Regel, nicht die Ausnahme. Diesen Prozess in ein Scrum-Korsett zu 
zwingen, scheitert zwangsläufig. Bei uns wurde das genau einmal 
probiert, aber die Verantwortlichen waren zum Glück lernfähig

von Udo S. (urschmitt)


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MaWin schrieb:
> Scrum bietet vor allem eines: ein simple Masszagl, die man steigern
> kann. Sie ist zwar falsch was Effektivität betrifft, aber das ist egal.
> Hauptsache die Velocity im Schaumschlagen wird gesteigert, dann ist der
> Scrum-Master zufrieden

Wundervolle Definition :-)

von Anarchist (Gast)


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Also eine IT-Abteilung hat eigentlich nichts mit Code zu tun ausser 
vielleicht ein paar Scripte.

Eine IT Abteilung braucht man heute eigentlich nicht mehr, Windows 10 
ist sehr stabil geworden. Einige meiner Kunden setzen schon auf 
self-service,
überlassen es also dem Mitarbeiter, seine IT-Probleme in den Griff zu 
bekommen. Ansonsten gibt es einen externen IT-Dienstleister, der an 
einem bestimmten Tag in der Woche vorbeikommt wenn sich die Probleme von 
remote nicht beheben lassen.

Bei den Entwicklern kommt es drauf an. Eine Führungskraft muss diese 
ergänzen. Wenn also der Entwickler zu Chaos neigt, muss die 
Führungskraft stets bemüht sein, ihm klare Strukturen aufzudrängen, z.B. 
regelmäßiges Einchecken in ein RCS statt Ordner mit .old und .new.

von ITler (Gast)


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Weil viele ITler denken sie wären die größten und sich sowieso nichts 
sagen lassen. Dabei sind es die niedersten Knechte.

von MaWin (Gast)


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ing1 schrieb:
> Scrum ist nicht schlecht. Es wird aber oft schlecht angewandt, da nicht
> verstanden

Das sagen die Gläubigen, du musst nur mehr beten und richtig glauben 
sagt mir ein Pastor auch. Der wurde dann bei einem Erdbeben in seiner 
Kirche von herabfallendem Mauerwerk erschlagen, er hätte halt mehr beten 
müssen.

Scrum ist ein Glauben, auch ohne Ahnung ohne Plan irgendwie Geld im IT 
Business verdienen zu können. Er kommt von denjenigen, die nicht Wissen 
wie es geht, nicht Wissen was der Kunde will  nicht Wissen wie es 
umzusetzen ist. Es wird dann halt einfach mal drauflosgebastelt.

Leider erstickt die ganze Softwareindustrie gerade an den ahnungslosen 
Gläubigen. Selbst für Scrum prädestinierte Anwendungen wie eBay sind 
seit Benutzung agiler Methoden kaputt. Da funktioniert hinten nicht 
mehr, was vorne versprochen wird (dafur ist es vorne wöchentlich anders) 
und die App kann (nach 10 Jahren) immer noch nicht dasselbe wie die 
Webanwendung. Auch Pollin kannst du nicht Drucken, bei Conrad nicht 
Suchen, in Chefkoch funktioniert auch immer weniger, ...

ing1 schrieb:
> Aber zumindest Elemente davon haben mir DEFINITIV schon Projekte
> gerettet.

So so, aber sicher die 10, ach hundertfache Anzahl von Projekten 
ruiniert. Das schöne bei agilen Methoden: man kann im Projektverlauf 
auch die Anforderungen zusammenstreichen, bis der Elefant die Maus 
gebiert, und dann das Projekt sls erfolgreich abheften. Es war halt nur 
viel zu teuer.

Harry schrieb:
> Das wird bei uns seit 2 Monaten versucht einzuführen

Du armer. Andere leiden schon 20 Jahre drunter, haben Lehrgänge und 
Zertifizierungen von 6Sigma über Scrum bis Kanban hinter sich, und 
wissen inzwischen: Religion krankhaft Religiöser, ähnlich schädlich wie 
der Islam, die Leute dort sind auch abgehängt von der technisch 
fortschreitenden Welt und haben ihren hohen wissenschaftlichen und 
weltherrschaftlichen Zustand den sie hatten als bei und Mittelalter war 
vollkommen verloren.

von Vancouver (Gast)


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ITler schrieb:
> ITler denken sie wären die größten

Was genau verstehst du unter einem ITler?
Einen Softwareentwickler?
Einen Admin?
Oder einfach jeden, der irgendwie mit nem PC rummacht?

von Grünkohl (Gast)


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Scrum. Punkt.

von Oliver S. (oliverso)


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MaWin schrieb:
> So so, aber sicher die 10, ach hundertfache Anzahl von Projekten
> ruiniert. Das schöne bei agilen Methoden: man kann im Projektverlauf
> auch die Anforderungen zusammenstreichen, bis der Elefant die Maus
> gebiert, und dann das Projekt sls erfolgreich abheften. Es war halt nur
> viel zu teuer.

Ja, war die Vor-Scrum-Zeit doch schön: Alle Projekte wurden im Zeit- und 
Budgetplan erfüllt, mit voller Zielerreichung. Immer.

Da stellt sich wirklich die Frage, warum immer wieder neue Methoden 
erfunden wurden und werden.

Oliver
P.S. Wer die Ironie erkennt, darf sie behalten

von MaWin (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> Wer die Ironie erkennt,

Nicht Ironie erkennt man in deinem Beitrag, sondern offenkundige 
Defizite in logischen Schlussfolgerungen, Allquantor und Existenzquantor 
hast du wohl nicht verstanden.

Scrum ist halt wie Sozialismus: wenn auch nach 20 Jahren das 
regelmassige Scheitern der Methode erklärt werden muss mit "du hast es 
nur nicht der wahren Lehre nach entsprechend umgesetzt und bist deswegen 
gescheitert" dann begreift auch der dümmste: die Methode taugt offenbar 
nicht  Der Sozialismus hat sich in der Geschichte verabschiedet, bei 
Scrum gibt es leider noch eine viel zu grosse Mitlaufergemeinde und 
einige Einpeitscher.

von (prx) A. K. (prx)


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Vancouver schrieb:
> ITler schrieb:
>> ITler denken sie wären die größten
>
> Was genau verstehst du unter einem ITler?
> Einen Softwareentwickler?
> Einen Admin?
> Oder einfach jeden, der irgendwie mit nem PC rummacht?

Scheinbar alle, die seinem kreativen Chaos organisierend im Weg stehen 
und nicht von der Personalabteilung sind. ;-)

von Bentschie (Gast)


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Anarchist schrieb:
> Eine IT Abteilung braucht man heute eigentlich nicht mehr, Windows 10
> ist sehr stabil geworden. Einige meiner Kunden setzen schon auf
> self-service,
> überlassen es also dem Mitarbeiter, seine IT-Probleme in den Griff zu
> bekommen.

Ich befürchte das das eine sehr begrenzt Sicht auf die Welt der IT ist. 
Wer ernsthaft die IT an die Anwender übergibt ist entweder sehr klein (3 
Leute) oder sehr naiv. Sowas wie Backups, Rechteverwaltung, 
Netzwerkstruktur, Telefonie, Security.... kommt dann nicht vor.

Nein, ich bin kein ITler. Aus meiner Sicht ist die IT Dienstleister für 
das Unternehmen. Nicht für die Mitarbeiter, das ist doch etwas anderes. 
Z.B. kann und muss die IT den Mitarbeitern einige Sachen verbieten. Da 
die Anwender einfach zu wenig Ahnung haben, was sie übersehen und was 
funktioniert. Andererseits ist die IT dafür da den Laden am laufen zu 
halten, also die anderen Mitarbeiter in die Lage zu versetzen effektiv 
zu arbeiten.
Und ja, das gibt immer mal wieder Reibungspunkt.

Wir arbeiten hier kooperativ. Wenn ich Probleme habe kommt jemand und 
versucht mir zu helfen. In der regel innerhalb von 2 Minuten. Wenn ich 
selbst eine Lösung für ein Problem finde, so schreibe ich das der IT. da 
brauchen die das nächste mal nicht erst aufwendig zu suchen.

von (prx) A. K. (prx)


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Anarchist schrieb:
> Also eine IT-Abteilung hat eigentlich nichts mit Code zu tun ausser
> vielleicht ein paar Scripte.

Yep.

> Einige meiner Kunden setzen schon auf self-service, überlassen
> es also dem Mitarbeiter, seine IT-Probleme in den Griff zu bekommen.

Im Zeitalter von Ransomware eine erfolgversprechende Strategie. Fragt 
sich nur für wen. ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Bentschie schrieb:
> Leute) oder sehr naiv. Sowas wie Backups, Rechteverwaltung,
> Netzwerkstruktur, Telefonie, Security.... kommt dann nicht vor.

In obigem "das macht der Anwender" Stil muss man sich wohl eine 
voll-durchgecloudete Unternehmenswelt vorstellen, in der das Unternehmen 
nur eine formale Postadresse für den Snailmail-Verkehr hat. Die Daten 
liegen in der Cloud, die Mitarbeiter im Homeoffice, der Chef am Strand.

Bei Backups verlässt man sich dann natürlich auf die Cloud-Provider, 
lokal gibts ja nichts zu sichern. Weil in den Verträgen keiner darauf 
geachtet oder gar danach gefragt hat - wer denkt denn an sowas - 
machen die das natürlich nicht. Aber das merkt man nicht so bald.

> Z.B. kann und muss die IT den Mitarbeitern einige Sachen verbieten.

Igitt. Den mit Kenntnissen von allem, was die Welt zu bieten hat, 
vollgestopften Mitarbeitern (siehe oben) etwas verbieten? Kreativität 
vernichten? Wo käme man denn da hin!

> Wenn ich Probleme habe kommt jemand und
> versucht mir zu helfen. In der regel innerhalb von 2 Minuten. Wenn ich
> selbst eine Lösung für ein Problem finde, so schreibe ich das der IT. da
> brauchen die das nächste mal nicht erst aufwendig zu suchen.

Support kann man auslagern, wie oben beschrieben. In den 2 Minuten bist 
du dann mit viel Glück durch das 0800 Maschinchen durchgedrungen und 
kannst anfangen, dem 1st Level dein Anliegen zu schildern. Wenns über 
dessen Horizont hinaus geht, dann gibts ein Ticket, und das geht dann 
auf die Reise durch die Instanzen.

Betrieb kann man auch auslagern. Komplett. Jede Änderung ist dann 
natürlich eine teure Äffäre, mit Projekt und Finanzierungsfrage. Damit 
verdienen die Dienstleister ihr Geld. Im Projekt sitzen dann die 
Experten am anderen Ende des Tisches, mangels lokaler Kompetenz hat ja 
im Unternehmen keiner mehr wirklich Ahnung vom Thema.

Aber schon vorher kann es interessant werden. Denn es ist viel 
einfacher, die Auslagerung bisher lokaler Dienste an externe 
Dienstleister und Clouds zu starten, als diesen Prozess erfolgreich 
abzuschliessen. Natürlich nimmt man dafür auch einen Dienstleister in 
Anspruch, also ein Consulting-Unternehmen. Am Anfang sieht das so 
richtig einfach aus. Und so auf halber Strecke wechselt man dann das 
Consulting-Unternehmen, weil das vorherige zwar gute Powerpoints zuwege 
brachte, aber nichts sonst.

: Bearbeitet durch User
von Anarchist (Gast)


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Bentschie schrieb:
> Ich befürchte das das eine sehr begrenzt Sicht auf die Welt der IT ist.

das<b>s</b> das

> Wer ernsthaft die IT an die Anwender übergibt ist entweder sehr klein (3
> Leute) oder sehr naiv.

ich rede von Firmen mit 100MA.

> Sowas wie Backups,

Doch nicht die Arbeitsplatz-PCs. Die Server ja, da wechselt ein 
Mitarbeiter die Bänder. Kompliziert ist das nicht.

> Rechteverwaltung,

Bei Windows ist es am günstigsten, wenn alle Administratorrechte haben. 
Dann gibts am wenigsten Fehlfunktionen.

> Netzwerkstruktur,

Gigabit LAN wie die letzten 15 Jahre schon. Die Patchkabel und 
Cisco-Fronten in den Wandschränken sind inzwischen vergilbt. 
Funktioniert natürlich trotzdem noch.

> Telefonie,

Längst IP.

> Security.... kommt dann nicht vor.

Bei Windows ist die wichtigste Sicherheitskomponente des besonnene 
agieren der Anwender.

von Knowing (Gast)


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IT Department ist aus User Sicht meist lahm unfreundlich und kauzig. Ein 
notwendiges übel. Lets face it. Ohne Manager würden die sich komplett 
mit sich selbst beschäftigen.

von Udo S. (urschmitt)


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Anarchist schrieb:
> Bei Windows ist die wichtigste Sicherheitskomponente des besonnene
> agieren der Anwender.

Nett naiv.

Wer sorgt vor Schutz vor Ransomware oder sonstiger Malware?
Wer vor Industriespionage?
Wer sorgt dafür das das Unternehmen compliant zu Regularien wie OFAC, 
HIPAA, GDPR etc. pp. ist?
Wer sorgt dafür dass die Server gesichert sind und kein Datenleck 
entsteht, bzw dass es schnellstmöglich erkannt wird 
(Informationspflicht)?
....

Wenn auch nur an einer Stelle was passiert ist die Firma ganz schnell am 
Arsch wegen Strafen und Renommeeverlust.

Bei uns (Internationales Software Unternehmen im Bankenbereich) ist 
inzwischen fast jede 4. Stelle in der IT (Nicht Entwicklung).
Als Entwickler ist das nervig, ich habe gerade mal wieder die jährliche 
Sicherheitsschulung ableisten dürfen, aber durchaus auch verständlich 
wenn man sich mal ansieht wie schnell das amerikanische Schatzamt mal 
eine Strafe von vielen Millionen Dollar gegen Unternehmen verhängt die 
sich nicht an die Regularien gehalten haben.

Siehe:
https://www.welt.de/print/welt_kompakt/print_wirtschaft/article176325485/OFAC-Die-vier-Buchstaben-des-Schreckens.html

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Anarchist schrieb:
> Bei Windows ist die wichtigste Sicherheitskomponente des besonnene
> agieren der Anwender.

Es ist mittlerweile ein lukrativer Markt, die Besonnenheit von 
Mitarbeitern zu testen, indem man ihnen fabrizierte Mails zusendet.

Entweder (1), um vom Unternehmen unfreiwillig dafür bezahlt zu werden, 
die Daten wieder unverschlüsselt bereit zu stellen, ohne sie publik zu 
machen. Oder auch direkt auf Anweisung hin ohne jede Drohung Geld 
zugesteckt zu bekommen.

Oder (2), um vom Unternehmen freiwillig für die Erkenntnis bezahlt zu 
werden, wie es zu (1) kommt, und um die (hoffentlich) peinlich berührten 
Mitarbeiter zu schulen, die auf den Link geklickt haben. Auch 
Sicherheitskultur lässt sich als Dienst auslagern.

Das Problem dabei ist, und das ist auch die Erkenntnis aus (2): Die 
Quote unbesonnener Mitarbeiter ist nach wie vor beachtlich hoch. Es 
müssen aber alle besonnen sein, nicht bloss die Mehrzahl.

: Bearbeitet durch User
von Hildegard (Gast)


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Anarchist schrieb:
> Also eine IT-Abteilung hat eigentlich nichts mit Code zu tun ausser
> vielleicht ein paar Scripte.
>
> Eine IT Abteilung braucht man heute eigentlich nicht mehr, Windows 10
> ist sehr stabil geworden. Einige meiner Kunden setzen schon auf
> self-service,

Schonmal was von Devops gehört? Infrastructure is Code?

Außerdem höre ich immer "Windows". Was ist das hier, motzender 
Kindergarten?

Herzlich willkommen im 21 Jahrhundert lieber 90er-Jahre Umschuladmin.

von Felix W. (fhwe)


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Maximilian schrieb:
> Es zählt einzig und allein Firmenpolitik, Autorität, Finanzkennzahlen.
> IT & Technologie ? Zählt null.
> Warum sollen sie auch? Auf ihre Hierarchiestufen und Boni verzichten?
> Ein wirklicher Techno-Konzern werden und umdenken? Das fkt. in einer
> Bank, wo ich gearbeitet habe, in 100 Jahren nicht. Dazu müsste das
> Middle-Management und viele Leute dort nicht einfach in Rente gehen, das
> auch, aber besser letztendlich einfach aussterben sodass was Neues
> nachkommen kann (wie mein Kollege das mal schön formuliert hat).

Wahrscheinlich ist Aussterben die Lösung, wenn auch eine unschöne. 
Leider wohl nicht das Middle-Management, sondern eher die ganze Firma. 
Die meisten Firmen bringen aus sich selbst heraus nicht die Kraft auf, 
sich grundlegend zu ändern (Innovator's Dilemma). Wäre ein Nachteil für 
viele der Protagonisten, insbesondere aber für die Investoren. Diese 
schauen auf Quartalsgewinne und schichten halt um, wenn die nicht mehr 
sprudeln.
IT und Software sind da wichtig, denn sie sind agil und damit "Enabler" 
für agile Geschäftsmodelle, siehe Fintechs.

Beispiel Sparkasse: Neulich versuchte mein Berater mir irgendwelche 
Investment-Produkte zu verkaufen. Gewinn hätte bei dem Modell wohl nur 
DEKA gemacht, aber nicht ich. Traurig, dass seine Sparkasse wirklich 
nichts im Angebot hatte, was für mich attraktiv wäre. Es wird wohl auf 
Fintech-Produkte hinauslaufen.

Beispiel Volkswagen: Ich sehe schwarz für Tesla-Konkurrenz, gerade weil 
bei VW mehr Geld und Manpower dahintersteckt. Es gilt, Investoren weiter 
gute Quartalszahlen zu liefern und zehntausende Arbeiter in der 
Motorenproduktion weiter zu beschäftigen (Gewerkschaften, Investor 
Niedersachsen...).

Bezug zu Software und Elektronik: Die Todeskandidaten bei der Berufswahl 
vermeiden wo immer möglich. Ok, nicht ganz einfach wenn das Reihenhaus 
in Wolfsburg oder Stuttgart steht.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Felix W. schrieb:
> Beispiel Sparkasse: Neulich versuchte mein Berater mir irgendwelche
> Investment-Produkte zu verkaufen. Gewinn hätte bei dem Modell wohl nur
> DEKA gemacht, aber nicht ich.

Bekanntermassen ist ein Unternehmen primär am eigenen Vorteil 
interessiert, nicht wirklich an deinem. Die Hoffnung unseres 
Wirtschaftssystems besteht darin, dass es auf Dauer nur funktioniert, 
wenn beides zusammen kommt. Das ist freilich keine sonderlich neue 
Erkenntnis. Und da die Hoffnung bekanntlich als letztes stirbt, können 
sich Unternehmen, bei denen sich die Vorteile nicht decken, mitunter 
ewig am Markt halten.

IT-Beratung kann auch dazu gehören. Nicht nur Investment-Beratung.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Felix W. schrieb:
> Bezug zu Software und Elektronik: Die Todeskandidaten bei der Berufswahl
> vermeiden wo immer möglich.

Oder auf Pflegeberufe umsteigen. Die gibts auch im übertragenen Sinn, 
denn bis deine Todeskandidaten endgültig unter der Erde sind, kann mit 
deren Siechtum viel Geld gemacht werden. Das ist dann halt 
Einstellungssache.

: Bearbeitet durch User
von Hermann S. (diphtong)


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Im IT Bereich herrscht auch Chaos? -ich kenne das auch aus der 
Bauteilentwicklung (keine Elektronik...klassischer Maschinenbau)...da 
muss es doch einen Zusammenhang geben...^^

von (prx) A. K. (prx)


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Hermann S. schrieb:
> Im IT Bereich herrscht auch Chaos?

Der Gegenpart zu Chaos ist strikte Bürokratie. Weshalb eine gute IT für 
kreative Köpfe mitunter zu bürokratisch wirkt - und gleichzeitig für 
andere zu chaotisch.

von MaWin (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Der Gegenpart zu Chaos ist strikte Bürokratie.

Nicht nur.

Es reicht, wenn sich jeder auskennt, und weiss was er zu tun hat.

Ob Ameisenstaat oder Zirkus-Hochseiltruppe.

Heute hat jedoch keiner mehr einen Plan.

von wendelsberg (Gast)


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Maximilian schrieb:
> Obwohl es Bemühungen gibt, mehr produktorientiert (agile) zu arbeiten

 Und DAS soll das Chaos kleiner machen?
Selten so gelacht.

wendelsberg

von (prx) A. K. (prx)


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MaWin schrieb:
> Es reicht, wenn sich jeder auskennt, und weiss was er zu tun hat.

In den angesprochenen Unternehmen jenseits 100 Mitarbeiter ist das 
ausgeschlossen. Selbst wenn es ein Technik-Unternehmen ist. Darin 
arbeiten ja nicht nur MaWins. Die wenigsten Mitarbeiter sind in allen 
Lebens- und Wissensbereichen kompetent und bekanntlich deckt sich auch 
die Kenntnis der eigenen Inkompetenz nicht immer mit der Realität.

Ich hatte oben schon Unternehmen skizziert, die im Auftrag anderer 
Unternehmen Fake-Mails an deren Mitarbeiter senden, um sie auf Links 
klicken zu lassen. Klicken die dann wirklich drauf, gibts keinen 
Trojaner, aber ein deutliches Ätsch, mit einer Erklärung, weshalb sie 
das nicht hätten tun sollen. Die Durchfallquote ist zu hoch. Überall.

: Bearbeitet durch User
von Maximilian (Gast)


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Hallo,
Zusammenfassung / Input aus meiner Sicht:
IT deshalb ein Chaos u.a.
 -> auch IT Leiter nur an Quartalsergebnissen interessiert und nicht an 
langfristiger, nachhaltiger Optimierung bzw. Technologieaufbau und 
-verständnis (warum auch, sind auch die Boni nur an diesen 
Quartalsergebnissen orientiert)
und sonst:
 -> IT ist ein Business Enabler und müsste daher, wenn das Mgmt. etwas 
von Technologie bzw. Digitalisierung versteht (Dies ist aber selten der 
Fall), weit stärker gefördert werden.
-> wie vorher erwähnt wurde gilt das Innovator's Dilemma, das es einer 
Firma unmöglich macht, sich selbst neu zu erfinden, dies könnte zur 
Auslöschung bzw. Bereinigung verschiedener Marktsektoren resultieren. 
Meiner Meinung nach eine gute Sache, das ist die natürliche Selektion 
oder Fortschritt, der in der Natur des Stärkeren liegt, wie Darwin schon 
formuliert hat
-> Ingenieure und Techniker werden in Unternehmen zuwenig wertgeschätzt 
(ausser in den grossen Big-Tech Konzernen z.B. GAFAM, die global alle 
andereren traditionellen Unternehmen im gleichen Branche weitgehend 
überholt oder ausgelöscht haben)
-> ein Prof. hat mal geschrieben (Finde die Quelle nicht mehr) das 
Time-to-market also Speed immer wichtiger wird, und nicht mehr die 
perfekte Lösung. Es werden momentan ganze Sektoren in wenigen Wochen 
"transformiert". Speed bedeutet demnach, Investition in DevOps (Wie 
schon erwähnt wurde) um digitale Lösungen möglichst kundennah und 
schnell lancieren zu können. Hier auch wieder: ohne flexible IT keine 
Chance mit Time-to-market, da heute alles über IT läuft.
-> Fazit: Ich möchte in einem BigTech Konzern (GAFAM) arbeiten.Viel 
Arbeit? Ja. Aber auch viel Gehalt. Viele Weiterentwicklungsmöglichkeiten 
und sogar umso mehr nach einem GAFAM Job im Lebenslauf: Möglichkeiten im 
IT Bereich unbegrenzt.

Maximilian

von (prx) A. K. (prx)


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Maximilian schrieb:
> Zusammenfassung / Input aus meiner Sicht:

Es war von vorneherein im Thread nicht eindeutig, ob IT-Unternehmen oder 
Abteilungen für IT-Produkte als Teil des Portfolios eines Unternehmens 
gemeint sind. Oder IT-Abteilungen von Unternehmen, deren Aufgabe 
IT-Dienstleistungen innerhalb der Unternehmen sind. Dementsprechend wirr 
ist das Ergebnis, denn das sind völlig verschiedene Bereiche.

: Bearbeitet durch User
von Anarchist (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Wer sorgt vor Schutz vor Ransomware oder sonstiger Malware?

Sowas hat es bei mir noch nie gegeben. Auch die MA haben ihrer Arbeit 
nachzugehen. Da kommt keine Ransomware aufs System. Fürs private 
Surfvergnügen in den Pausen gibt es das private Smartphone oder Tablet.

> Wer vor Industriespionage?

Sag mal hast du zu viel XY ungelöst angeschaut? Wer spioniert fliegt 
fristlos raus.

> Wer sorgt dafür das das Unternehmen compliant zu Regularien wie OFAC,
> HIPAA, GDPR etc. pp. ist?

Das geht meinen Kunden sowas von am Ar... vorbei. Ich weiss nichtmal was 
das ist, und muss es auch nicht wissen. Mir klingt es stark nach 
Beschäftigungstherapie.

> Wer sorgt dafür dass die Server gesichert sind und kein Datenleck
> entsteht, bzw dass es schnellstmöglich erkannt wird

Hä? Das Wechseln der Tapes übernimmt ein MA.

> Wenn auch nur an einer Stelle was passiert ist die Firma ganz schnell am
> Arsch wegen Strafen und Renommeeverlust.

Hä? Bist du ein frommer Nice Guy?

> Bei uns (Internationales Software Unternehmen im Bankenbereich) ist
> inzwischen fast jede 4. Stelle in der IT (Nicht Entwicklung).

Da dürfte es in sehr absehbarer Zeit knallen bei soviel Ineffizienz.
Hier in der Region ist auch gerade ein IT-Haus pleite gegangen.

von Udo S. (urschmitt)


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Anarchist schrieb:
> Sowas hat es bei mir noch nie gegeben.

Was soll man darauf sagen? Frei nach
"Ich bin schon 10 mal ohne links und rechts zu schauen über die Dtraße 
gegangen. Das ist der Beweis, man kann nicht überfahren werden"

Die Welt ist größer als der 10m Radius um deine Person.

Anarchist schrieb:
> Hä? Bist du ein frommer Nice Guy?

Nein, aber du bist ziemlich naiv.

Siehe
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_data_breaches
oder mal als Beispiel:
https://en.wikipedia.org/wiki/Health_Service_Executive_ransomware_attack

von (prx) A. K. (prx)


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Anarchist schrieb:
> Auch die MA haben ihrer Arbeit
> nachzugehen. Da kommt keine Ransomware aufs System. Fürs private
> Surfvergnügen in den Pausen gibt es das private Smartphone oder Tablet.

Es gibt berufliche Tätigkeiten, die Mailverkehr im Internet beinhalten. 
Und spätestens da wird es interessant. Manche sind beruflich sogar 
gezwungen, darüber Excel-Sheets auszutauschen, und nicht nur solche ohne 
aktivem Inhalt.

In ganz exotischen noch nie in µc.net vorgekommenen Berufen ist man 
sogar im Web unterwegs, beispielsweise auf der Suche nach einem 
Datasheet, oder wenn man um Hilfe nachsucht, weil man deinen Grad an 
Allwissenheit noch nicht erreicht hat.

Zwar passiert meistens nichts, wenn du dir das Datasheet eines ICs 
runterlädst und ansiehst, aber schon das ist nicht einmal dann eine 
garantiert sichere Operation, wenn du das ausschliesslich beim 
Hersteller machst.

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (oliverso)


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Udo S. schrieb:
> Anarchist schrieb:
>> Hä? Bist du ein frommer Nice Guy?
>
> Nein, aber du bist ziemlich naiv.

Anarchist ist schlicht ein Troll, oder ein schlichter Troll, oder was 
auch immer.

Oliver

von Udo S. (urschmitt)


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Anarchist schrieb:
> gerade ein IT-Haus
Ich rede von einem Unternehmen das mehr als 1 Milliarde Umsatz im Jahr 
macht.

Und weil du gerade von kleineren Unternehmen redest und das Wort 
"Spionage" witzig findest:

Bevor wir ein Teil dieses Großunternehmens wurden waren wir eine 70-100 
Personen-Klitsche, die aber schon seit über 30 Jahren Software gemacht 
und erfolgreich in seiner Nische verkauft hatte.
Wir hatten da einen guten Kunden (so was ähnliches wie z.B. ein 
überregionales Volksbank Rechenzentrum) das eine unserer 
Softwareprodukte erfolgreich seit Jahren eingesetzt hat. Das hat sich 
auch eine andere Software von uns angesehen und für Pilotfilialen 
eingeführt. Nach wenig mehr als einem Jahr wurde der Vertrag zu dieser 
2. Software wieder gekündigt.
Ein Jahr später bekamen wir eine Spezfikation zugespielt, von diesem 
Kunden für seine interne Entwicklungsabteilung, die fast zu 100% eine 
Beschreibung unserer Software (der gekündigten) war, incl. aller 
suboptimalen Features.

Im Endeffekt hat uns das einen mittleren 5-stelligen Betrag Wartung pro 
Jahr und mehrer Hunderttausend Lizenzkosten für die nächsten 5 Jahre 
gekostet.

von JJ (Gast)


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Naja, Softwareentwicklung so zu strukturieren wie z.B. Autoproduktion 
lohnt sich einfach nicht:
- Keine Produkthaftung, keine Verantwortung
- Kein Patentschutz
- Niederige Einstiegshürde für die Konkurrenz
- IT ist kein Statussymbol mehr

von Oliver S. (oliverso)


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Udo S. schrieb:
> Im Endeffekt hat uns das einen mittleren 5-stelligen Betrag Wartung pro
> Jahr und mehrer Hunderttausend Lizenzkosten für die nächsten 5 Jahre
> gekostet.

Nun ja, wenn eine Eigenentwicklung für den Kunden so offensichtlich 
günstiger war, braucht man sich nicht zu wundern.

Oliver

von Udo S. (urschmitt)


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Oliver S. schrieb:
> Nun ja, wenn eine Eigenentwicklung für den Kunden so offensichtlich
> günstiger war, braucht man sich nicht zu wundern.

War sie wahrscheinlich nicht, es war wohl eine politische Entscheidung 
weil durch eine Fusion Mitarbeiter "frei" wurden und man glaubte so 
günstiger wegzukommen.

Laut einem Mitarbeiter der einige Jahre später von dem Kunden in unser 
Unternehmen wechselte hat man Jahre herumgemurkst bei wenig Kunden (= 
Filialmitarbeiter) Akzeptanz.

Aber sowas später in besser, schlechter, billiger, teurer zu fassen ist 
eh schwierig bis unmöglich, denn man kann die Zeit nicht zurückdrehen 
und es anders herum probieren.

: Bearbeitet durch User
von Richtig so (Gast)


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Maximilian schrieb:
> Es zählt einzig und allein Firmenpolitik, Autorität, Finanzkennzahlen.
> IT & Technologie ? Zählt null.

Die machen das genau richtig. Eine Bank will Geld verdienen und nicht 
coolen Hipster Tech Konzern spielen. Wichtig ist, dass die IT als 
Hilfsdienst zuverlässig läuft. Ob das Coding aus Entwicklersicht "schön" 
ist, dabei hingestellt. Das Zeugs soll einfach die Arbeit machen und 
nicht so viel Geld kosten fertig. IT ist für eine Bank einfach ein 
Kostenfaktor, der es bei gesetzter Qualität zu minimieren gilt. Ganz 
ähnlich wie das Reinigungspersonal. Das soll die Büros und 
Schalterhallen zuverlässig sauber halten, zu einem vernünftigen Preis. 
Mehr nicht. Wenn es ein Putzdienstleister nicht sauber bringt zum 
gesetzten Preis, wird eben ein anderer eingesetzt. So läuft das auch in 
der IT.

von Oliver S. (oliverso)


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Richtig so schrieb:
> IT ist für eine Bank einfach ein
> Kostenfaktor, der es bei gesetzter Qualität zu minimieren gilt.

Nun ja, die paar Banken, die das noch so sehen, dürften bald Geschichte 
sein (wenn es davon überhaupt noch welche gibt). Wenn 100% der 
Geschäftsfälle in einer IT abgewickelt werden, könnt man schon drauf 
kommen, daß die IT ein wesentlicher Teil des Kerngeschäftes ist.

Oliver

von Lutscher (Gast)


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Chaos ist die billigste Organisationsebene. Na gut, totales Chaos ist 
noch preiswerter.

von René H. (mumpel)


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Anarchist schrieb:
> Bei Windows ist es am günstigsten, wenn alle Administratorrechte haben.

Was dabei herauskommt sieht man an erfolgreichen Hackerangriffen.

von Hermann S. (diphtong)


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(prx) A. K. schrieb:
> Hermann S. schrieb:
>> Im IT Bereich herrscht auch Chaos?
>
> Der Gegenpart zu Chaos ist strikte Bürokratie. Weshalb eine gute IT für
> kreative Köpfe mitunter zu bürokratisch wirkt - und gleichzeitig für
> andere zu chaotisch.


Falsch...auch mit Bürokratie herrscht das Chaos...oder genau deswegen?

von Oliver S. (oliverso)


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Hermann S. schrieb:
> Falsch...auch mit Bürokratie herrscht das Chaos...oder genau deswegen?

Besorg doch mal einen Passierschein 38A...

Oliver

von (prx) A. K. (prx)


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Hermann S. schrieb:
> Falsch...auch mit Bürokratie herrscht das Chaos...oder genau deswegen?

Fast. Gute Bürokratie beherrscht das Chaos. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Hermann S. (diphtong)


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Oliver S. schrieb:
> Hermann S. schrieb:
>> Falsch...auch mit Bürokratie herrscht das Chaos...oder genau deswegen?
>
> Besorg doch mal einen Passierschein 38A...
>
> Oliver

Passierschein A38...wenn ma schon bei der Bürokratie sin^^

von Hermann S. (diphtong)


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(prx) A. K. schrieb:
> Hermann S. schrieb:
>> Falsch...auch mit Bürokratie herrscht das Chaos...oder genau deswegen?
>
> Fast. Gute Bürokratie beherrscht das Chaos. ;-)

"Gute Bürokratie"...wo gibts denn sowas?

Nein...mal Spass beiseite...man kanns mit der Bürokratie eben 
übertreiben...und dann ist das Chaos perfekt! Keiner weiß dann mehr 
welches Formular jetzt benötigt wird und ob überhaupt. Und wo das alles 
archiviert ist/wird...1000 verschiedene Systeme...etc., alle halbe Jahre 
werden Prozesse über den Haufen geschissen und "neu" aufgesetzt, 
permanente "Umstrukturierung"....
Wer in einem Grosskonzern arbeitet weiß wovon ich rede.

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (r2d3)


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Hallo Richtig so,

Richtig so schrieb:
> IT ist für eine Bank einfach ein
> Kostenfaktor, der es bei gesetzter Qualität zu minimieren gilt. Ganz

ja, den Eindruck habe ich auch.

Oliver S. schrieb:
> Richtig so schrieb:
>> IT ist für eine Bank einfach ein
>> Kostenfaktor, der es bei gesetzter Qualität zu minimieren gilt.
>
> Nun ja, die paar Banken, die das noch so sehen, dürften bald Geschichte
> sein (wenn es davon überhaupt noch welche gibt). Wenn 100% der
> Geschäftsfälle in einer IT abgewickelt werden, könnt man schon drauf
> kommen, daß die IT ein wesentlicher Teil des Kerngeschäftes ist.
>
> Oliver

Dein Schluss ist richtig. Banken sind IT-Betriebe, werden aber nicht als 
solche geführt und verfügen oft noch nicht einmal über einen 
IT-Vorstand.

Hier wird alles Wesentliche zusammengefasst:
https://blog.fefe.de/?ts=a0e2f3ff
Man braucht gar nichts mehr selber zum Thema zu sagen.

: Bearbeitet durch User
von Untertürkheimer unter Franken in Unterfranken (Gast)


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Peter M. schrieb:
> https://blog.fefe.de/?ts=a0e2f3ff
> Man braucht gar nichts mehr selber zum Thema zu sagen.
Die Zeit dass die ewig mit ihrer Steinzeittechnik weiterkrebsen ist 
vorbei, die Internetbanken fahren denen mächtig an den Karren das hat 
sie wachgerüttelt. Aktuell sind ALLE Altbanken mächtig ihre IT 
umzustrukturieren, genaugenommen geht das schon seit einigen Jahren so, 
damals noch aus anderen Gründen (u.a. Zentralisierungen der RZs und 
IT-Services) zwar langsam aber die haben es inzw. kapiert dass sie was 
ändern müssen.
Bei einem hauseigenen IT-Dienstleister für eine gewisse Bankengruppe 
sind auch einige Altgediente Bremser rausgeflogen die dachten sie 
könnten ihre Bremsklotzmasche bis zur Rente weiterfahren, das ging 
praktisch über Nacht und gab einige dumme Gesichter bei "Unkündbaren", 
ich hatte da direkten Einblick, manche feierten das richtig mit Sekt als 
die frohe Kunde umging, dass jetzt freie Bahn herrscht.

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Ich versteh' ja, dass man gern über die IT schimpft. Und den unnötigen 
Aufwand, Probleme die man nur wegen denen hat. Ich machs ja auch.

Andererseits: Da fällt viel Arbeit an wenn man es richtig macht. Auch 
Dokumentation, zumindest wenn man die IT sicher und z.B. nach ISO 27001 
zertifizierbar betreiben möchte.
Es ist ein bischen wie Qualitätsmanagement. Als die ISO 9000 eingeführt 
wurde hat auch jeder gemeckert wie unnötig es ist, dass Messschieber 
jetzt regelmäßig nachgemessen werden und dass diese Lächerlichkeit 
zusätzlich auch noch dokumentiert werden muss. Heute ist Produktion ohne 
Qualitätsmanagement undenkbar, außer vielleicht in wirklich kleinen 
Läden.

Wenn man IT nicht richtig macht passiert z.B. Trojanerbefall wie vor 
einigen Jahren beim Automatisierunghersteller Pilz.
Die konnten nichts mehr ausliefern, bis auf das, was sie händisch, mit 
Chat-Apps, Papier und großen Tischen organisiert bekamen.
Der Geschäftsführer erzählt heute die Geschichte, wie er eines Tages zu 
seiner Mutter - Gründergeneration - gehen musste um ihr zu beichten, 
dass er nicht wisse, ob es den Laden am nächsten Tag noch geben würde.

Dass man wegen Cloud keine Admins mehr braucht ist ein Ammenmärchen. 
Zwar spart man Server und die Installation ist auch einfacher, wenn ein 
Browser reicht. Aber organisatorische Themen wie Berechtigungsmanagement 
bleiben.

PS: ich arbeite nicht in der IT. Ich arbeite aber in einer Firma, in der 
50% der Leute genau das für den Mutterkonzern tun, inklusive Hotline.
Die andere Hälfte des Ladens berät Unternehmen darin, wie man 
Informationssicherheitsmanagement, IT-Security und Datenschutz effizient 
zusammenbringt und wie man sichere Produkte baut.

von Reinhard S. (rezz)


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Maximilian schrieb:
> hallo Leute,
>
> nach einigen Jahren Erfahrungen in IT Abteilungen (Industrie, Banken
> etc.) stellte ich fest, dass meistens immer ein echtes Chaos vorhanden
> ist.

Hast du Einblick in andere Abteilungen und kannst daher sagen, das nur 
in der IT Chaos herrscht?

von Untertürkheimer unter Franken in Unterfranken (Gast)


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Tilo R. schrieb:
> Dass man wegen Cloud keine Admins mehr braucht ist ein Ammenmärchen.
> Zwar spart man Server und die Installation ist auch einfacher, wenn ein
> Browser reicht. Aber organisatorische Themen wie Berechtigungsmanagement
> bleiben.
Ausserdem braucht man noch nen Sack voll DevOpshansel, wenn Software 
entwickelt wird die in die Cloud wandert. Das sollte ursprünglich der 
Entwickler nebenbei auch noch machen aber dann schreibt der noch weniger 
Code und gar nix wird fertig.

Deshalb werden auch wie doof Leute gesucht, nur müssen die heute 3 Jobs 
auf einmal machen können. Neulich auch wieder ne Anfrage. Klassisches 
Softwareprojekt, dann kam noch die Frage ob man auch den ganzen 
Kuberneteskram drauf hat, also nicht nur sein Projekt in Docker 
reinhauen und vielleicht noch irgendwie mit K8s verwalten, nein gleich 
den ganzen Zoo an Containern den die da noch bei sich und anderen laufen 
haben mitverwalten, so nebenbei zum SE Projekt. Ja klar kann ich alles, 
voll easy habe ja sonst nix zu tun mit dem SE Projekt, war als Scherz 
gedacht, erst Begeisterung und Jubel bis ich sie aufgeklärt habe ob sie 
noch alle Latten am Zaun hätten.

von Jan (Gast)


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Wir werden alle zwei Wochen vom Mutterkonzern mit einer IT-Schulung 
beglückt.
Unfreiwillig, wer nicht mitmacht aka den Kurs absolviert kriegt 
Anschiss.

Letztens wollten die doch echt, dass ich mir eine Stunde ein Webinar 
ansehe, bei dem jemand das nachblabert, was auf der Powerpoint steht.
Sogar ein Aktivitätslog war dabei, Tab im Hintergrund lassen ging nicht.
Tab muten und in irgendeine Ecke des Monitors schieben ging aber.
Ich hör mir doch nicht eine Stunde Geschwafel an, dessen Message sich 
auf eine Minute eindampfen ließe.
Beschäftigungstherapie für Unfähige.

von Hildegard (Gast)


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Untertürkheimer unter Franken in Unterfranken schrieb im Beitrag 
#6848246:
> Klassisches
> Softwareprojekt, dann kam noch die Frage ob man auch den ganzen
> Kuberneteskram drauf hat, also nicht nur sein Projekt in Docker
> reinhauen und vielleicht noch irgendwie mit K8s verwalten, nein gleich
> den ganzen Zoo an Containern den die da noch bei sich und anderen laufen
> haben mitverwalten, so nebenbei zum SE Projekt.

OK, Boomer.

You build it, you run it. Ist ganz normal.

von Abrissbirne (Gast)


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Chaos, Entropie, Zufall ...
habt ihr schon mal z.B. auf der Intensivstation die Zusände beobachtet?
Für Außenstehende ist das genauso ein Chaos 🤷‍♂️

Die Frage ist: Läuft der Laden? Bekommen die MA das Gehalt regelmäßig 
überwiesen? Funktioniert die Heizung in Winter? Na dann ist das dann 
doch kein Chaos ;-)

von Untertürkheimer unter Franken in Unterfranken (Gast)


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Hildegard schrieb:
> You build it, you run it. Ist ganz normal.
Generation Twitter mal wieder, nach 160 Zeichen setzt das Gehirn aus.
Hättest du den ganzen Text verstanden würdest du nicht so einen 
Schwachsinn schreiben.

Beitrag #6848429 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Hildegard (Gast)


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Untertürkheimer unter Franken in Unterfranken schrieb im Beitrag 
#6848411:
> Generation Twitter mal wieder

Alter weißer Mann mit Angst vorm Aussterben? Deine Agressivität legt 
dies nahe. Bilde dich weiter, dann ist auch k8s keine Teufelszeug.

von (prx) A. K. (prx)


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Hildegard schrieb:
> Alter weißer Mann mit Angst vorm Aussterben? Deine Agressivität legt
> dies nahe. Bilde dich weiter, dann ist auch k8s keine Teufelszeug.

Er hat auch nicht mitbekommen, dass es bei Twitter keine 160 Zeichen 
waren, sondern 140, und längst schon 280 sind. ;-)

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Hildegard schrieb:
> OK, Boomer.
>
> You build it, you run it. Ist ganz normal.

Yo.
Ich weiß natürlich dass ein Entwickler alles kann. War jahrelang selbst 
einer.

Aber die Skills, einen Service sicher zu betreiben unterscheiden sich 
erheblich von denen, eine gute und sichere Anwendung zu bauen.
Und selbst innerhalb der Entwicklung können die notwendigen Fähigkeiten 
so unterschiedlich sein, dass es dafür Experten gibt. Z.B. für UX oder 
Architektur.

*Wenn jeder alles können muss kann keiner irgendwas richtig.*

Und so sehen wir seit Jahren Apps die immer schlechter werden. 
Schlechter bedienbar, mit schlechter Security und z.T. beschissener 
Architektur. Betrieben auf einer wackeligen und unsicheren 
Infrastruktur.
Aber immerhin mit allen Buzzwords.

von Untertürkheimer unter Franken in Unterfranken (Gast)


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Hildegard schrieb:
> Alter weißer Mann mit Angst vorm Aussterben?
Wirken die Drogen von gestern noch oder wie kommt man zu solch wirren 
Sätzen?

> Deine Agressivität legt dies nahe.
Generation Doof. Ohne Autokorrektur sofort überfordert.
Zurück ins Bällebad mit dir, dort gibts keine eingebildete 
"Agressivität".

> Bilde dich weiter, dann ist auch k8s keine Teufelszeug.
Ich empfehle dir mal folgendes Buch:
"Training Deutsch Grundschule. Texte lesen, verstehen und bearbeiten. 2. 
Klasse."

von Hildegard (Gast)


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Untertürkheimer unter Franken in Unterfranken schrieb im Beitrag 
#6848712:
> Generation Doof. Ohne Autokorrektur sofort überfordert.

Wiederkehrende pauschalisierende und abwertende Kritik an jüngeren 
Generationen. Vermeidet typischerweise eine fundierte inhaltliche 
Argumentation.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Hildegard schrieb:
> Wiederkehrende pauschalisierende und abwertende Kritik an jüngeren
> Generationen. Vermeidet typischerweise eine fundierte inhaltliche
> Argumentation.

Diese Kritik trifft allerdings dessen ungeachtet häufig ins Schwarze.

von Hildegard (Gast)


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Ack. Das schönste am Jung sein ist doch, dass man nicht weiß wie dumm 
man ist.

von Abrissbirne (Gast)


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Hildegard schrieb:
> Ack. Das schönste am Jung sein ist doch, dass man nicht weiß wie
> dumm
> man ist.

als ob das im Alter anders wäre ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Abrissbirne schrieb:
> als ob das im Alter anders wäre ;-)

Bei vielen Leuten nimmt mit dem Alter das Wissen zu. Nur bei manchen 
auch das Wissen darum, was man nicht weiss und nicht kann. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Senf D. (senfdazugeber)


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(prx) A. K. schrieb:
> Die Erkenntnis, was man alles nicht weiss und nicht kann, nimmt bei
> manchen Leuten mit dem Alter zu.

Das sehe ich genauso. Auch ich erkenne das an mir im Rückblick auf die 
letzten 20 Jahre. Man lernt mit der Zeit, sich selbst realistischer 
einzuschätzen. Wer noch sehr jung ist, der glaubt eben häufig, dass er 
alles besser wüsste als die Älteren - ein Privileg der Jugend.

von Knowing (Gast)


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Bei einigen nimmt im Alter vor allem die Boshaftigkeit und der Egoismus 
zu. Ein großes Problem für eine alte Gesellschaft, die zugleich jede 
Neuerung für schlecht hält.

von (prx) A. K. (prx)


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Senf D. schrieb:
> Das sehe ich genauso. Auch ich erkenne das an mir im Rückblick auf die
> letzten 20 Jahre. Man lernt mit der Zeit, sich selbst realistischer
> einzuschätzen. Wer noch sehr jung ist, der glaubt eben häufig, dass er
> alles besser wüsste als die Älteren - ein Privileg der Jugend.

Es gibt allerdings auch eine Art Dunning-Kruger Falle zweiter Ordnung 
für Intelligente. Das funktioniert nämlich nur dort, wo man sich 
einigermassen auskennt. Wenn man mit den Jahren merkt, dass man in 
diesen Bereichen recht gut ist, ist die Versuchung gross, dies auch für 
andere Bereiche anzunehmen. Und das kann ziemlich in die Hose gehen, 
wenn man ebendort nicht weiss, was man nicht weiss.

Das ist dann die Hybris des Alters. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Maximilian (Gast)


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Peter M. schrieb:
>> Nun ja, die paar Banken, die das noch so sehen, dürften bald Geschichte
>> sein (wenn es davon überhaupt noch welche gibt). Wenn 100% der
>> Geschäftsfälle in einer IT abgewickelt werden, könnt man schon drauf
>> kommen, daß die IT ein wesentlicher Teil des Kerngeschäftes ist.
>> Oliver
Absolut! Das hat anscheinend ein Bank Aufsichtsrat oder CEO einer Bank 
wohl noch nie begriffen, was ihr Kerngeschäft alles ausmacht.. können 
sie auch nicht da diese Spezies  IT oder Technologie nie verstehen 
werden und möchten.  Das Schöne ist, die Natur wird ihren natürlichen 
Lauf nehmen und die klassischen Banken werden früher oder später von 
richtigen Tech Konzernen wie GAFAM, oder ev. einigen  Fintech Banken 
nahezu ausgelöscht werden..

Wie Billie einst sagte: "Banking is useful, banks are not".

> Hier wird alles Wesentliche zusammengefasst:
> https://blog.fefe.de/?ts=a0e2f3ff
> Man braucht gar nichts mehr selber zum Thema zu sagen.
Sehr gut! Hab sehr ähnliche Erfahrungen gemacht.

von Maximilian (Gast)


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> die IT ein wesentlicher Teil des
> Kerngeschäftes ist. Oliver

 Absolut! Das hat anscheinend ein Bank Aufsichtsrat oder CEO einer Bank 
wohl noch nie begriffen, was ihr Kerngeschäft alles ausmacht.. können 
sie auch nicht da diese Spezies IT oder Technologie nie verstehen werden 
und möchten. Das Schöne ist, die Natur wird ihren natürlichen Lauf 
nehmen und die klassischen Banken werden früher oder später von 
richtigen Tech Konzernen wie GAFAM, oder ev. einigen Fintech Banken 
nahezu ausgelöscht werden..

von wendelsberg (Gast)


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Untertürkheimer unter Franken in Unterfranken schrieb im Beitrag 
#6848135:
> Bei einem hauseigenen IT-Dienstleister für eine gewisse Bankengruppe
> sind auch einige Altgediente Bremser rausgeflogen die dachten sie
> könnten ihre Bremsklotzmasche bis zur Rente weiterfahren, das ging
> praktisch über Nacht und gab einige dumme Gesichter bei "Unkündbaren",
> ich hatte da direkten Einblick, manche feierten das richtig mit Sekt als
> die frohe Kunde umging, dass jetzt freie Bahn herrscht.

Welche?
Wenn da freie Bahn fuer solche Kinder ist, wechsel ich dann lieber weg.

wendelsberg

von Knowing (Gast)


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Wendelsberg = Bremsklotz

von wendelsberg (Gast)


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Knowing schrieb:
> Wendelsberg = Bremsklotz

sagt eines der Chaoskinder.

wendelsberg

von Maximilian (Gast)


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Heute ist Freitag. Und soll ich euch was sagen? Es ist zwar Chaos in der 
Banken IT, aber heute hatte ich früher Feierabend, der relativ (?) gute 
Lohn kommt pünktlich, und mit den Kollegen macht es eigentlich auch 
Spass: nur.. warum wird die Arbeit & Know-how von Ingenieuren & 
Informatikern nicht mehr wertgeschätzt..? Da sie ja substanziell zum 
Unternehmenserfolg & Betrieb beitragen?

Schliesslich halten die den Laden am Laufen wie auch schön hier 
zusammengefasst wurde:

> Hier wird alles Wesentliche zusammengefasst:
> https://blog.fefe.de/?ts=a0e2f3ff
> Man braucht gar nichts mehr selber zum Thema zu sagen.

Und ja.. es ist genauso, und manchmal sogar schlimmer!

von Intimgeruch (Gast)


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Maximilian schrieb:
> warum wird die Arbeit & Know-how von Ingenieuren &
> Informatikern nicht mehr wertgeschätzt..?

weil man es zu läßt, ganz einfach

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Max,

Maximilian schrieb:
> Heute ist Freitag. Und soll ich euch was sagen? Es ist zwar Chaos in der
> Banken IT, aber heute hatte ich früher Feierabend, der relativ (?) gute
> Lohn kommt pünktlich, und mit den Kollegen macht es eigentlich auch
> Spass: nur.. warum wird die Arbeit & Know-how von Ingenieuren &
> Informatikern nicht mehr wertgeschätzt..? Da sie ja substanziell zum
> Unternehmenserfolg & Betrieb beitragen?

es fehlt eine Haftungskaskade von Dir bis zum Vorstand.
Spätestens nach Einführung derselben kriegt die Banken-IT eine ganz 
besondere Wertschätzung.

Ansonsten erwartet man, dass die IT funktioniert. Lob gibt es nicht, nur 
Spott und Häme, wenn es nicht funktioniert.
Oder hat Dir schon einmal zu Weihnachten Schokolade geschenkt, weil es 
kaum oder gar keine Ausfälle gab?

von Maximilian (Gast)


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Intimgeruch schrieb:
> weil man es zu läßt, ganz einfach
Ja leider..  ist leider so. Auf der Uni wurde uns öfters vermittelt, 
wir werden mal hoch angesehene Ingenieure und Informatiker..
P.s. unappetitlicher Nickname.. ! ;-)

Peter M. schrieb:
> es fehlt eine Haftungskaskade von Dir bis zum Vorstand.
> Spätestens nach Einführung derselben kriegt die Banken-IT eine ganz
> besondere Wertschätzung.
Ja hoffentlich!

> Ansonsten erwartet man, dass die IT funktioniert. Lob gibt es nicht, nur
> Spott und Häme, wenn es nicht funktioniert.
> Oder hat Dir schon einmal zu Weihnachten Schokolade geschenkt, weil es
> kaum oder gar keine Ausfälle gab?
Nein leider keine  Schokolade.. 😪🤤
Aber die IT wurde sogar mal löblich erwähnt,  da im letzten Quartal 
alles sehr hohe Produktionsstabilität hatte.

von (prx) A. K. (prx)


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Peter M. schrieb:
> Ansonsten erwartet man, dass die IT funktioniert. Lob gibt es nicht, nur
> Spott und Häme, wenn es nicht funktioniert.

Doch, das gibt es durchaus.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Software wird nie fertig. Es gibt immer etwas zu verbessern oder zu 
korrigieren oder zu erweitern. Das ist Segen und Fluch zugleich. Dieses 
Merkmal wird mit der Informatik leider assoziiert.

Und dann ist Software etwas Imaginäres, welche sich in der Hardware 
versteckt. Unentbehrlich, aber leider kein greifbares Objekt wie ein 
Gegenstand. Selber benötige ich zur Kompensation meiner geistigen Arbeit 
auch Hobbys, in denen ich Ergebnisse sehe.

Maximilian schrieb:
[zu Intimgeruch]
> P.s. unappetitlicher Nickname.. ! ;-)

Stört mich nicht. Im Gegenteil sind die Nicknamen in diesem Forum die 
Highlights.

von MaWin (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> Software wird nie fertig

Unsinn.

Meine Armbanduhr, mein Wecker, mein Taschenrechner, meine 
Funkfernbedienung, mein Längenmessgerät, mein CD-Player, mein 
Motorsteuergerät im Auto (ok, mit neuerer Software könnte es mehr 
schummeln), meine Programme auf dem PC die oftmals über 10 Jahre alt ist 
und immer noch perfekt den Job tut, für den sie geschrieben wurde, ob 
Bildbearbeitung, Datenauswertung, Dokumenterstellung oder 
Automatisierung, ist quasi ewig unverändert und funktioniert einfach.

Nur wenn man  Bananensoftware bekommt (auch moderne Autos zählen dazu) 
wird die nie fertig und wenn man sich auf wackelig veränderbarem 
Untergrund bewegt wie ein Betriebssystem dessen Hersteller absichtlich 
inkompatibel zu Vorversionen ist, dann ist Ärger vorprogrammiert.

von Peter M. (r2d3)


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(prx) A. K. schrieb:
> Peter M. schrieb:
>> Ansonsten erwartet man, dass die IT funktioniert. Lob gibt es nicht, nur
>> Spott und Häme, wenn es nicht funktioniert.
>
> Doch, das gibt es durchaus.

Ich arbeite zwar nicht in einer IT-Abteilung, beneide Dich aber trotzdem 
darum.

Rainer Z. schrieb:
> Selber benötige ich zur Kompensation meiner geistigen Arbeit
> auch Hobbys, in denen ich Ergebnisse sehe.

Den Satz würde ich dreimal unterstreichen, das sehe ich genauso.

von Feiner Zwirn (Gast)


Lesenswert?

Rainer Z. schrieb:
> Selber benötige ich zur Kompensation meiner geistigen Arbeit
> auch Hobbys, in denen ich Ergebnisse sehe.

Ja, z.B. Kampftrinken Leistungsklasse.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Peter M. schrieb:
>>> Ansonsten erwartet man, dass die IT funktioniert. Lob gibt es nicht, nur
>>> Spott und Häme, wenn es nicht funktioniert.
>>
>> Doch, das gibt es durchaus.
>
> Ich arbeite zwar nicht in einer IT-Abteilung, beneide Dich aber trotzdem
> darum

Es gibt auch Gelegenheiten, zu denen ein Unternehmen es wirklich merkt. 
Etwa als die Umstellung auf Homeoffice ziemlich sauber über die Bühne 
ging.

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