Hallo, fahre in meinem PKW schon seit einigen Jahren einen Sinuswechselrichter (ASP Top Class Piccolo) 12V auf 230V spazieren: https://www.shop-muenchner-solarmarkt.de/asp-piccolo-1-5-12-wechselrichter.htm Meine Version ist allerdings ca. 10 Jahre alt und hat ein gelbes Gehäuse. Muss ich bei der Wiederinbetriebnahme etwas beachten? Bei einem SIEMENS Frequenzumrichter (FU) las ich mal im Manual, dass man die Kondensatoren im Zwischenkreis "neu formieren" müsse, wenn der FU längere Zeit nicht in Betrieb genommen, oder gelagert wurde. Man sollte dann den FU an einem regelbaren Trenntrafo "hochfahren", wobei man mit 50V anfängt und dann die Spannung und die Intervalle nach Tabelle steigert. Wie verhält sich das an dem genannten 12V Sinuswechselrichter? Einfach schmerzfrei an 12V anschließen und gut ist? Manfred
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Manfred U. schrieb: > Muss ich bei der Wiederinbetriebnahme etwas beachten? Nein. Plus und Minus nicht verwechseln.
War er 10 Jahre außer Betrieb? Ich habe zwei Fragen zu diesem Thema: 1. Kennt jemand die Topologie solcher Wandler? Also, ob üblicherweise zuerst 12 auf 300 V DC gewandelt wird und dann mit einen geschalteten H-Brücke 230 V AC zu machen? Dann gäbe es Zwischenkreiskondensatoren, die prinzipiell auch gefährdet sein können. 2. Ich habe mich in den letzten Wochen auch mit Wiederinbetriebnahme von älteren, lange nicht mehr in Betrieb gewesenen Geräten befasst. U. A. z. B. mit einem ehemals sehr teuren Spektrumsanalysator. Da wollte ich sehr vorsichtig sein und habe mich zuerst zum Thema formieren alter Elkos befasst. Aber alles, was ich fand (und das war sehr viel), bezog sich auf nicht eingebaute Elkos. Ich kann aber nicht mal soeben den Spekki (oder andere Geräte, bei denen man nicht so einfach an die Elkos kommt), zerlegen. Es wäre sehr hilfreich, mehr Infos bzw. Erfahrungen zu haben, wie da am besten vorzugehen ist. Insofern ist die Bemerkung oben (Siemens: Netzspannung ab 50 V nach Tabelle steigern) schon sehr aufschlussreich. Genau so hatte ich es auch gemacht - nur ohne Tabelle, ohne Erfahrung (und mit nicht besonders viel Geduld). Nun ja, der Spekki hat's überlebt. Immerhin. Hat jemand Tipps, Infos, Erfahrungen oder Links dazu? Die Tabelle z. B.?
Ein Gerät was 10 Jahre nicht in Betrieb war kannst Du problemlos einschalten. Bei Geräten die 30 Jahre nicht in Betrieb waren sieht das anders aus. Die Elkos sollten langsam neu formiert werden. Das geht über einen Trenntrafo der allmählich aufgedreht wird. Wer keinen hat, kennt bestimmt den Trick eine Glühbirne (eine echte!) in Serie zu schalten. Habe ich noch nicht mit 12V ausprobiert, aber es gibt ja auch 12V-Birnen. Noch ein Tipp: eine Glühbirne in Serie und eine parallel zum Gerät.
Mohandes H. schrieb: > Wer keinen hat, kennt bestimmt den Trick eine Glühbirne (eine echte!) > in Serie zu schalten. Habe ich noch nicht mit 12V ausprobiert, aber es > gibt ja auch 12V-Birnen. Die Wechselrichter haben eine Unterspannungsabschaltung.
Mohandes H. schrieb: > Ein Gerät was 10 Jahre nicht in Betrieb war kannst Du problemlos > einschalten. Soso. Bei Siemens Frequenzumrichtern liest sich das etwas anders (s. Bild): Prinzipiell gilt: für einen Lagerungszeitraum bis zu einem Jahr: Es sind keine zusätzlichen Maßnahmen erforderlich. für einen Lagerungszeitraum von 1 - 2 Jahren: 1 Stunde vor dem ersten EIN-Befehl den Frequenzumrichter mit Spannung zu versorgen. für einen Lagerungszeitraum von 2 - 3 Jahren: Mittels einer regelbaren Spannungsversorgung den Frequenzumrichter: 30 Minuten mit 25% der Nennspannung versorgen, danach 30 Minuten mit 50% der Nennspannung versorgen, danach 30 Minuten mit 75% der Nennspannung versorgen, danach 30 Minuten mit 100% der Nennspannung versorgen für einen Lagerungszeitraum von 3 und mehr Jahren: Mittels einer regelbaren Spannungsversorgung den Frequenzumrichter: 2 Stunden mit 25% der Nennspannung versorgen, danach 2 Stunden mit 50% der Nennspannung versorgen, danach 2 Stunden mit 75% der Nennspannung versorgen, danach 2 Stunden mit 100% der Nennspannung versorgen https://support.industry.siemens.com/cs/document/1960441/micromaster-sinamics-v20-g110-g120-g120c-formieren-der-zwischenkreiskondensatoren-?dti=0&lc=de-DE @Der Zahn der Zeit: Ich habe 3 SIEMENS Micromaster in Betrieb, in jedem Handbuch (mehrere hundert Seiten) steht so eine (oder ähnliche) Tabelle. Den Sinuswechselrichter (ASP Top Class Piccolo) habe ich neu gekauft, es waren aber wie üblich keinerlei Schaltungsunterlagen oder eine Schaltungsbeschreibung mit dabei.
Bei den FUs hängen die Zwischenkreiselkos fast direkt am Netz, bei deinem Wechselrichter ist da viel mehr Impedanz.
H. H. schrieb: > ... bei deinem Wechselrichter ist da viel mehr Impedanz. Kann man das etwas genauer ausführen? Impedanz kenne ich von meinem Kopfhörer.
Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb: > 1. Kennt jemand die Topologie solcher Wandler? Also, ob üblicherweise > zuerst 12 auf 300 V DC gewandelt wird und dann mit einen geschalteten > H-Brücke 230 V AC zu machen? Dann gäbe es Zwischenkreiskondensatoren, > die prinzipiell auch gefährdet sein können. Ja, das ist der übliche Weg. Es gibt auf der 12V Seite meist sowas wie einen TL494, der ein paar MOSFets antreibt die Gegentakt auf einen Trafo geben. Der Trafo geht dann auf einen 325V Zwischenkreis aus GR und Elko. Die HV Endstufe wird dann daraus gespeist. Viel falsch machen kann man nicht. Bei einem sehr alten Gerät würde ich das erstemal 12V aus dem begrenzten Labornetzteil einspeisen und ein paar Minuten laufen lassen. Schwank aus meinem Leben - vorgestern ein altes 230V~ auf 5V Netzteil der Weltfirma Melcher (Schweiz) nach 15 Jahren wieder gestartet und schöne Wölkchen von Roederstein Bonbons gehabt.
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Manfred U. schrieb: > Bei einem SIEMENS Frequenzumrichter (FU) las ich mal im Manual, dass man > die Kondensatoren im Zwischenkreis "neu formieren" müsse, wenn der FU > längere Zeit nicht in Betrieb genommen, oder gelagert wurde. Man sollte > dann den FU an einem regelbaren Trenntrafo "hochfahren", wobei man mit > 50V anfängt und dann die Spannung und die Intervalle nach Tabelle > steigert. Das gilt für die meisten Geräte bis in die späten '70er. Hier baut sich bei Nichtbenutzung die Oxidschicht in den Elkos ab und der Leckstrom steigt an. Moderne Elkos haben oxidierende Elektrolyte. Der Vorteil: 15++ Jahre Lagerfähigkeit ohne Strom (eine Forderung für Ersatzteilvorhalt). Der Nachteil: wenn so ein Elko undicht wird, dann greift der Elektrolyt die Platine an, es gibt Korrosion.
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