Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Multiple Leitungen gemeinsam multiplexen 8:1


von Marco M. (marco111)


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Hallo zusammen,

ich plane eine Schaltung, bei der mit 100 individuellen Leitungen 600 
Endpunkte angesteuert werden sollen. Das heißt, jede einzelne dieser 
Leitungen muss auf sechs Punkte umschaltbar sein.
Hierbei wird für alle Leitungen derselbe 3-Bit-Input benutzt, man 
schaltet sozusagen alle auf die ersten 100 Endpunkte, oder auf die 
zweiten 100, die dritten 100 und so weiter.

Jetzt ist das für eine Leitung ziemlich überschaubar, der Multiplexer 
wäre dann wohl ein Standard 8:1 Analog Multiplexer.
Die Anforderungen sind nicht allzu besonders:

- bis zu 100kHz Signal,
- sehr niedrige Spannungen und Stromflüsse (unterer Volt und mA-Bereich)
- Single oder Dual Supply (+/-5V) ist möglich, zur Not kann ich auch auf 
bis zu 12V zugreifen.


Nun mein eigentliches Problem:
Ich würde bei einem 8:1 Multiplexer auf an die 100 Stück rankommen um 
das zu realisieren, wenn ich einen nehme mit 2 Schaltkreisen 2x 8:1, 
komme ich immer noch auf 50, ganz zu schweigen von den unzähligen 
Leitungen, die dahinter entstehen werden :).

Mehr Kanäle für die 8:1 Ausführung hab ich nicht gefunden.

Vielleicht muss ich ja in den sauren Apfel beißen und einfach die 50 
Stück einplanen und routen, aber vielleicht kennt ja jemand von euch 
erfahrenen Elektronikern eine andere, naheliegende Möglichkeit oder 
Richtung, die sich mir momentan noch nicht zeigt, wie man die Vielzahl 
von Signalen gemeinsam schalten kann?!



Vielen Dank schonmal im Voraus für eure Zeit und
beste Grüße

Marco

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Marco M. schrieb:
> ich plane eine Schaltung, bei der mit knapp 100 individuellen Leitungen
> ungefähr 600 Endpunkte angesteuert werden sollen.

Je verschwurbelter man eine Aufgabe beschreibt, umso unbrauchbarer sind 
die Lösungen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Marco M. schrieb:
> Vielleicht muss ich ja in den sauren Apfel beißen und einfach die 50
> Stück einplanen und routen

Oder 100 einzelne 8:1 Analogmultiplexer. Das ist wohl so. Deine 100 + 
600 = 700 Leitungen mußt du ja auch irgendwie routen und anschließen. 
Was hattest du gedacht? Zauberei?

Abgesehen davon zweifle ich daß Analogmultiplexer geeignet sind und daß 
die ganze Mimik überhaupt einen Sinn ergibt.

> Die Anforderungen sind nicht allzu besonders:
>
> - bis zu 100kHz Signal

Das ist ganz schön viel. Schon mal was von kapazitivem Übersprechen 
gehört? Oder den Tiefpass aus Durchgangswiderstand und parasitären 
Kapazitäten überschlagen?

> - sehr niedrige Spannungen und Stromflüsse (unterer Volt und mA-Bereich)

"unterer Volt und mA-Bereich" ist sehr dehnbar.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Marco M. schrieb:
> - bis zu 100kHz Signal
Sinus oder Rechteck?

> bei der mit 100 individuellen Leitungen 600
> Endpunkte angesteuert werden sollen.
Die Signalrichtung ist also hundertmal "aus 1 mach 6"?
Oder muss das bidirektional sein?
Was soll mit den "inaktiven" 500 Leitungen passieren?

: Bearbeitet durch Moderator
von Falk B. (falk)


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Marco M. schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> ich plane eine Schaltung, bei der mit 100 individuellen Leitungen 600
> Endpunkte angesteuert werden sollen. Das heißt, jede einzelne dieser
> Leitungen muss auf sechs Punkte umschaltbar sein.

Ein 100poliger 1 aus 6 Schalter 8-0

> Mehr Kanäle für die 8:1 Ausführung hab ich nicht gefunden.

Ist mir auch nicht bekannt. Aber wo liegt das Problem? KLEIN wird deine 
Platine bzw. dein "Schaltschrank" so oder so nicht, allein wegen der 
Steckverbinder. Vermutlich sollte man das modular mit mehreren Platinen 
aufbauen, z.B. 20 Kanäle/Platine.

> Vielleicht muss ich ja in den sauren Apfel beißen und einfach die 50
> Stück einplanen und routen,

Nimm die 100 8:1, die sind Standard und leicht verfügbar.

Was macht man mit so einem riesigen MUX? Schaltkreistester?

von (prx) A. K. (prx)


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Was genau sollen die Leitungen können? Messeingänge, Ausgänge, 
bidirektionale Signale, Spannungs/Strombereich, Auflösung? Bei 
Alternativlösungen sind solche Informationen entscheidend.

von MaWin (Gast)


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Marco M. schrieb:
> Nun mein eigentliches Problem

Du musst 705 Anschlüsse an deinem Wunschbaustein haben.

Freue dich, dass es preiswert mit nur 50 Standardbauteilen geht

Du könntest so einen 705er Chip vermutlich sowieso nicht auf eine 
selbstentworfene Platine löten.

von Harald W. (wilhelms)


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MaWin schrieb:

> Du musst 705 Anschlüsse an deinem Wunschbaustein haben.

Moderne CPUs haben wohl ähnlich viele "Anschlussbeinchen". Aber
die kann man nicht als Multiplexer verwenden. Für den TE gilt:
Hat man eine spezielle Anwendung, kann man nicht damit rechnen,
das es dafür eine Standardlösung gibt.

von Wolfgang (Gast)


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Marco M. schrieb:
> Mehr Kanäle für die 8:1 Ausführung hab ich nicht gefunden.

Freu dich, je mehr Leitungen sich an einem Chip treffen, um so 
mühseliger ist die Entflechtung

> Vielleicht muss ich ja in den sauren Apfel beißen und einfach die 50
> Stück einplanen und routen

Falscher Ansatz.
Verfolge beim Konzept einen modularen Ansatz. Wenn du auf einer 
Leiterplatte z.B. 20 Kanäle unterbringst, sind das noch 10 Chips. Das 
ist bei systematischer Vorgehensweise Pippifax. Davon baust du 5 Stück 
auf und fertig ist die Laube. Höhere Stückzahl bei der Leiterplatte 
senkt außerdem die Kosten. Und ein "Kuchenblech" zum Anschluss von 700 
Leitungen wäre sowieso kein Spaß, mal ganz abgesehen vom Gehäuse ;-)

von Helmut -. (dc3yc)


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Also ich würde das mit einem FPGA machen. Da muss man nur die Eingänge 
und Ausgänge ans IC führen und der Rest passiert im Sizilium.

von Wolfgang (Gast)


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Helmut -. schrieb:
> Also ich würde das mit einem FPGA machen.

Das würde nur funktionieren, wenn es sich um Digitalsignale mit 
passendem Pegel handelt. Bisher ist das noch nicht klar.

von Stefan F. (Gast)


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Wo ist dein Problem?

Handelsübliche 8:1 Multiplexer sind wesentlich kleiner, als die 
Anschlüsse für die Kabel. Kleinere IC's nützen dir nichts.

von Falk B. (falk)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Handelsübliche 8:1 Multiplexer sind wesentlich kleiner, als die
> Anschlüsse für die Kabel. Kleinere IC's nützen dir nichts.

Vielleicht ist SMD mit TSSOP Gehäusen noch "Neuland" (tm) ;-)

von Georg (Gast)


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Falk B. schrieb:
> allein wegen der
> Steckverbinder

Na und, über einen DIN-Verbinder C64, weit verwendeter Standard, können 
8 x 8 Leitungen gehen, und 8 Multiplexer bringt man sogar im DIL direkt 
daneben unter. Soo gross wird die LP nicht.

Georg

von Rainer V. (a_zip)


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Marco M. schrieb:
> Ich würde bei einem 8:1 Multiplexer

Ob du jetzt 8:1 oder 4:1 oder 16:1 nimmst, 700 Leitungen bleiben 700 
Leitungen! Was für Multiplexer hast du denn im Auge, sprich gibt die 
Technologie die Anforderungen her, die du hast? Wie lang sind überhaupt 
die Leitungen??
Auch ich würde erst mal sagen, plane ein streng Modulares Konzept mit 
wenigen Kanälen, das du Modul für Modul erweitern kannst. Das 
vereinfacht den Aufbau extrem und läßt sich darüber hinaus auch 
hervorragend testen! Vielleicht kommen ja auch noch mehr Infos...
Gruß Rainer

von Erich (Gast)


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Du kannst problemlos 600, 700 oder 1000 identische Platinen bauen, die 
jeweils einen Eingang oder einen Ausgang bedienen und das auf ein 
Busprotokoll oder WLAN bringen.
Gruss

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Ich würde das mit einem Bus machen. Wobei eigentlich völlig unklar ist 
was wirklich erreicht werden soll.

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