Hallo zusammen! Ich bin noch etwas unerfahren im RF-Bereich, deswegen hoffe ich, hier ein wenig Input zu bekommen. Und zwar habe ich hier eine Schaltung (siehe Bild), deren Funktionsweise ich zu verstehen versuche. Ich habe das Ganze in Sektionen unterteilt, von denen ich glaube, dass sie jeweils eine gewisse Funktion erfüllen. Ganz links ist der Antenneneingang inklusive einem 1MOhm Widerstand (R1) und einer TVS Diode (D1). Sehe ich das richtig, dass R1 und D1 eine Art Schutz darstellen? Alles andere ergibt für mich keinen Sinn. In der nächsten Sektion befindet sich ein SAW-Filter (aka AOW-Filter). Die Mittenfrequenz liegt bei etwa 159MHz und das zu emfangende Signal hat eine Frequenz von 162MHz, was laut Datenblatt noch gut innerhalb des Durchlassbereichs des Filters liegt. Dort finden sich auch die Angaben "Source impedance 50 Ohm" und "Load impedance 50 Ohm", die ich noch nicht so ganz deuten kann. Muss die Schaltung/das Layout darauf hin angepasst werden, oder ist das die Impedanz am Ein- bzw. Ausgang des Filters? Ich verstehe noch nicht so ganz, was die seriellen Kapazitäten zu bedeuten haben. Haben diese Bauteile ggf. etwas was mit der Impedanzanpassung zu tun? Die dritte Sektion von links verstehe ich gar nicht. Ist das eine Art Filter, der das Signal aus dem SAW Filter weiter filtert? Auch das ein 100 Ohm Widerstand (R2)zwischen den Abgriffen liegt, macht mich stutzig. Vielleicht erkennt ja jemand, was das sein soll und kann mir diesbezüglich einen Tipp geben. Die Sektion ganz rechts ist die Impedanzanpassung für den differentiellen Eingang des Radio Receiver ICs. So wie es aussieht, wurde hier nur der Application Note AN643 von Silicon Labs gefolgt und ein 3-Elemente-Netzwerk verwendet. Falls jemand ein paar Hinweise für micht hat, wäre das super. Vielen Dank und beste Grüße Jannik
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Jannik Schröter schrieb: > Ganz links ist der Antenneneingang inklusive einem 1MOhm Widerstand (R1) > und einer TVS Diode (D1). Sehe ich das richtig, dass R1 und D1 eine Art > Schutz darstellen? Statikableitung und Schutz gegen Überspannung, richtig. > Dort finden sich auch die Angaben > "Source impedance 50 Ohm" und "Load impedance 50 Ohm", die ich noch > nicht so ganz deuten kann. Das Filter will eine Quelle mit 50 Ohm Innenwiderstand am Eingang sehen, und am Ausgang eine Last von 50 Ohm, damit die Durchlasskurve so aussieht, wie im Datenblatt. > Die dritte Sektion von links verstehe ich gar nicht. Ist das eine Art > Filter, der das Signal aus dem SAW Filter weiter filtert? Auch das ein > 100 Ohm Widerstand (R2)zwischen den Abgriffen liegt, macht mich stutzig. Das ist ein LC-Wilkinson-Teiler. Der Teilt das Signal hinter dem Filter auf die beiden Zweige auf, und hat in jedem Zweig im Idealfall 3 dB Verlust gegenüber dem Eingang.
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Wo ich hier nochmal reinschaue, sehe ich, dass ich eine Frage übersehen habe: Jannik Schröter schrieb: > Ich verstehe noch nicht so ganz, was die seriellen Kapazitäten > zu bedeuten haben. Haben diese Bauteile ggf. etwas was mit der > Impedanzanpassung zu tun? Das sind Koppelkondensatoren, die Gleichspannung abtrennen sollen. Den Kondesator in Reihe am Filterausgang könnte man auch weglassen, weil der Zweig dahinter keinen DC-Pfad nach Masse oder einem anderen Potential hat.
Ah, vielen tausend Dank @rf-messkopf, das hat mich sehr weiter gebracht. Vor allem der hinweis mit dem LC-Wilkinson-Teiler - den kannte ich noch gar nicht, dabei scheint es eine gar nicht so unübliche Schaltung zu sein. Bezüglich Koppelkondensatoren: Wie wirken sich diese auf die Impedanz der Schaltung aus? Und wie ist da der mathematische zusammenhang? Ich frage, weil der Kondensator an sich doch quasi so eine Art High-Pass darstellt, oder? Was mir auch noch nicht so ganz klar ist, ist die Diode am Eingang. Diese hat den Aufdruck "4Wt", allerdings konnte ich dazu nichts finden. Ich vermute, dass es eine TVS-Diode ist, bin ich mir aber auch nicht sicher. Gang generell: Was würde man hier benutzen bzw. nach welchen Kriterien würde man hier eine (TVS-)Diode aussuchen? Grüße JS
Jannik Schröter schrieb: > Bezüglich Koppelkondensatoren: Wie wirken sich diese auf die Impedanz > der Schaltung aus? Und wie ist da der mathematische zusammenhang? Ich > frage, weil der Kondensator an sich doch quasi so eine Art High-Pass > darstellt, oder? Man wählt ihn in der Regel so groß, dass seine Impedanz im interessierenden Frequenzbereich praktisch keine Rolle spielt. Es kann dabei durchaus sinnvoll sein, bei breitbandigen Anwendungen nicht zu kleine Kondensatoren zu wählen (z.B. 100 nF keramisch), und keine teuren low-loss HF-Kondensatoren. Das wurde in gewisser Ausführlichkeit hier erörtert: Beitrag "Gibt es billige DC-Block-Kondensatoren für 2,45 GHz?". > Gang generell: Was würde man hier benutzen bzw. nach welchen > Kriterien würde man hier eine (TVS-)Diode aussuchen? Das kommt darauf an, wogegen man schützen will (ESD, zu große Signalpegel, ...), und wie das Nutzsignal aussieht. Bei höheren Frequenzen spielen die parasitären Eigenschaften der Diode(n) natürlich eine nicht unerhebliche Rolle. HF-Limiter baut man oft mit PIN-Dioden. Als Einstieg siehe z.B. hier: https://www.macom.com/blog/designing-with-diodes-protecting Bei Skyworks gibt es auch eine Reihe von Application Notes zum diesem Thema.
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