Hi, bei RS485 oder RS422 Leitungen kenne ich das so, dass dort ein Abschlusswiderstand reingehört. Typischerweise ist das direkt vor dem Empfänger ein Widerstand von z.B. 120 Ohm zwischen den + und - Leitungen. Jetzt habe ich in einer Schaltung im Netz aber diesen aufwändigen Abschluss (Bild im Anhang) gefunden. C18 und R11 kann ich mir ja noch irgendwie erklären, das filtert ab/bis zu einem bestimmten Frequenzbereich alles raus. Aber was sollen R10 und R12 bewirken? Und eignet sich C18 und R11 auch als Abschluss oder ist das nur ein Filter, der zusätzlich noch einen Abschlusswiderstand bekommen sollte? Den Verursacher der Schaltugn kann ich leider nicht fragen, das stammt von keiner Seite, auf der man irgend jemanden kontatkieren könnte. Danke für die Erleuchtung :-)
R10/R12: Bias wenn kein Transmitter auf der Leitung aktiv ist (nicht alle Receiver sehen eine logische 1 wenn der Eingang offen ist/bei 0V Spannungsdifferenz; die Widerstände sorgen dafür, daß dann sicher eine logische 1 Empfangen wird und nicht fehlerhaft ein Start-Bit erkannt wird) Kondensator: Verminderung der Ruhestromaufnahme, wenn dauerhaft ein Transmitter aktiv ist (Terminierung wirkt nur auf AC-Signal). Eigentlich sinnfrei, wenn man die Bias-Widerstände braucht.
Spacer schrieb: > diesen aufwändigen > Abschluss Failsafe Widerstände und komplexe Terminierung. Ein alter Hut. Komplexe Terminierung hat den Vorteil das man JEDES Gerät am Bus so terminieren kann ohne das der Bus übermäßig belastet wird. Wirkt eben nur auf die Flanken, die ja auch nur das Problem sind bei Signalreflektionen. Goldstandard wenn man Kunden hat, die auch im 20ten Anlauf einfach keine saubere RS485 Installation hinbekommen und denen jede Vorstellung fehlt was Terminierung ist und wo die hingehört. Da bekommt dann eben JEDES Gerät eine komplexe Terminierung. Funzt wunderbar mit >100 Geräten und 9600bps in einem wilden baumförmigen Drahtverhau, der nicht mal verdrillte Leitungspaare kennt.
Prokrastinator schrieb: > Funzt wunderbar mit >100 Geräten und 9600bps in einem wilden > baumförmigen Drahtverhau, der nicht mal verdrillte Leitungspaare kennt. Tatsächlich kommt dieses Schaltplanfragment aus einer Ecke, wo es nur eine 1:1 Verbindung zwischen genau einem Sender und einem Empfänger gibt. Leitungslängen sind unter 10 m, dafür läuft das auch gerne mal mit 2 Mbps. Verdrillte Leitungen sind aber in der Tat nicht sicher vorhanden, da können auch gerne mal Flachbandkabel im Spiel sein.
Spacer schrieb: > Leitungslängen sind unter 10 m, dafür läuft das auch gerne mal mit > 2 Mbps. Die RC-Terminierung ist allerdings nichts für hohe Geschwindigkeiten, da ist ein einfacher Abschlusswiderstand sinnvoller. Unabhängig davon die Bias-Widerstände (üblicherweise nur 1x pro Bus) nicht vergessen und für einen standardkonformen Ruhepegel nicht zu gross machen, Stichwort Spannungsteiler.
Das scheint so ähnlich zu sein: https://www.ramser-elektro.at/shop/hydrothyr-5-und-zubehoer/aktiver-modbus-abschlusswiderstand-modbus-bias-modul/
An einem Modbus-Ende, R10=R12=1k und R11=120. Die Widerstandswerte so einzutragen wie auf dem Bild ist mißverständlich. Das ferne Ende braucht dann nur C + R11.
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