Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Welches europäische Land fürs Auslandssemester?


von Raffael (Gast)


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Hi, ich überlege gerade in welchem europäischen Land ich mein 
Auslandssemester machen soll, und hoffe hier auf ein paar Erfahrungen 
eurerseits.

Da ich aus privaten Gründen ca. alle 3 Wochen für 1-2 Tage in die Heimat 
muss, fallen Länder in Amerika und Asien weg. Die Reisekosten wären 
schlichtweg zu hoch.
Was wäre innerhalb Europas denn halbwegs akzeptabel?
-Ich spreche nur Deutsch und Englisch, sollte mich damit dort gut 
verständigen können
-Als Budget für die 6 Monate habe ich mir ca 8.000€ gesetzt
-Ich möchte im Auslandssemester wirklich etwas lernen, sprich kein 
Saufurlaub am Strand.
-Die wahl der dortigen Uni hat für mich keine riesen Priorität. Muss 
keine "ach so tolle eLiTE, tARgeT Uni" sein von denen gerne gesprochen 
wird. Etwas halbwegs solides reicht mir vollkommen im technischen 
Bereich

Bin für alles offen, habe natürlich bisschen was im Hinterkopf wo es 
hingehen könnte, aber ich würde gerne mal die Erfahrungen anderer lesen.
Danke

von Base64 U. (6964fcd710b8d77)


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Ich war an der SDU, das war recht nett.

Ansonsten, DK und NL ist recht schön mit der Fahrradinfrastruktur und 
Internet. Hatte im Studentenwohnheim Gigabit Symmetrisch im Zimmer für 
7€ oder so im Monat:)

von Alex -. (alex796)


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Was studierst du, und wo in Deutschland wohnst du?

Und in welche Richtung Ausland würdest du gerne erkunden (Skandinavien, 
Osteuropa, Südeuropa etc?)

Hat deine jetzige Uni Partnerunis?

Gruß,

von Weich W. (Firma: Weichwarengesellschaft mbH) (hand_werker)


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Raffael schrieb:
> -Ich möchte im Auslandssemester wirklich etwas lernen, sprich kein
> Saufurlaub am Strand.

Dann kannst du auch in Deutschland bleiben. Im Ausland sollte man 
hauptsächlich "interkulturelle Begegnungen" anstreben! Ungarn ist hier 
sehr empfehlenswert.

: Bearbeitet durch User
von Raffael1 (Gast)


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Alex -. schrieb:
> Was studierst du, und wo in Deutschland wohnst du?
>

Etechnik, ziemlich genau in der Mitte

> Und in welche Richtung Ausland würdest du gerne erkunden (Skandinavien,
> Osteuropa, Südeuropa etc?)
>

Gerne nach links, oben und unten xD Osten würde ich gerne gehen lassen

> Hat deine jetzige Uni Partnerunis?
zu viele um sie aufzuzählen. Jedes Land europaweit mehrere

>


> Gruß,

von ZF (Gast)


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Raffael schrieb:
> Da ich aus privaten Gründen ca. alle 3 Wochen für 1-2 Tage in die Heimat
> muss, fallen Länder in Amerika und Asien weg. Die Reisekosten wären
> schlichtweg zu hoch.
Also vor allem direkt an Deutschland angrenzende Länder, UK (weil nicht 
mehr EU zudem nun deutlich komplizierter) und Schweden werden da 
wahrscheinlich wegen der regelmäßigen Reisen schon zu teuer sein.

> -Ich spreche nur Deutsch und Englisch, sollte mich damit dort gut
> verständigen können
Im Alltag jenseits der Universität kommt man in Dänemark, den 
Niederlanden und Flandern mit Englisch gut zu Recht. Es lohnt sich aber 
auch dort zumindest ein bisschen die Landessprache zu lernen, am Besten 
schon vorher anfangen, die Einheimischen honorieren das und es hilft 
ungemein die Kultur zu verstehen.

Egal wo, auf jeden Fall machen, erweitert den Horizont! 
Partneruniversität ist sinnvoll, erleichtert die Anerkennung von 
Prüfungsleistungen.

von Raffael1 (Gast)


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ZF schrieb:
> Raffael schrieb:
>> Da ich aus privaten Gründen ca. alle 3 Wochen für 1-2 Tage in die Heimat
>> muss, fallen Länder in Amerika und Asien weg. Die Reisekosten wären
>> schlichtweg zu hoch.
> Also vor allem direkt an Deutschland angrenzende Länder, UK (weil nicht
> mehr EU zudem nun deutlich komplizierter) und Schweden werden da
> wahrscheinlich wegen der regelmäßigen Reisen schon zu teuer sein.
>
>> -Ich spreche nur Deutsch und Englisch, sollte mich damit dort gut
>> verständigen können
> Im Alltag jenseits der Universität kommt man in Dänemark, den
> Niederlanden und Flandern mit Englisch gut zu Recht. Es lohnt sich aber
> auch dort zumindest ein bisschen die Landessprache zu lernen, am Besten
> schon vorher anfangen, die Einheimischen honorieren das und es hilft
> ungemein die Kultur zu verstehen.
>
> Egal wo, auf jeden Fall machen, erweitert den Horizont!
> Partneruniversität ist sinnvoll, erleichtert die Anerkennung von
> Prüfungsleistungen.

Vielleicht eine blöde Frage, aber wie wird so ein Auslandssemester in 
einem direktem Nachbarland aufgenommen?
Wenn man jetzt in China war ist es was krasses, aber ein Jahr nur 300km 
westlich ist jetzt nicht sooo die Welt.

von Sebastian S. (amateur)


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Ich würde das von den verfügbaren Verbindungen DEINER Hochschule 
abhängig machen. Da gibt es dann Leute, die Erfahrungen und auch 
Verbindungen haben.
Ist nicht so Doll, wenn Du ein viertel Semester im Hotel verbringen 
musst, weil Du kein Zimmer gefunden hast. Es sei denn Papa Vielgeld ist 
spendabel.

von Siegfried (Gast)


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Raffael1 schrieb:

> Vielleicht eine blöde Frage, aber wie wird so ein Auslandssemester in
> einem direktem Nachbarland aufgenommen?
> Wenn man jetzt in China war ist es was krasses, aber ein Jahr nur 300km
> westlich ist jetzt nicht sooo die Welt.

Ich finde die Frage gar nicht blöd, sondern es zeugt davon, dass du dir 
ernsthaft Gedanken machst. Ich würde dir daher gerne antworten, auch 
wenn die Wahrheit mitunter schmerzhaft sein kann.

Zu meiner Person: Ich bin leitender Angestellter in einem großen 
Elektrokonzern. Ich stelle immer mal wieder Absolventen ein und betreue 
auch Praktikanten und gelegentlich Doktoranten.

Bei der Durchsicht der Lebensläufe interessiert natürlich auch wie das 
Studium mit Auslandssemestern absolviert wurde. Für uns dehalb wichtig, 
weil wir international tätig sind.

Um ganz ehrlich zu sein, wer sein Auslandssemester in Uk, den 
Beneluxländern oder gar Österreich/Schweiz absolviert hat, bringt damit 
zum Ausdruck, dass er lediglich den Weg des geringsten Widerstandes 
gehen wollte. Also für uns uninteressant.

Sehr angesehen, weil technologisch weit entwickelt und kulturell 
herausfordernd, sind Frankreich gefolgt von Spanien, Portugal und 
Schweden.

Weit weniger interessant sind die restlichen Länder, wobei ganz ehrlich 
die osteuropäischen Länder schon quasi ein nogo sind.

Das mag vielleicht nur bei uns so sein, aber vielleicht hilft dir dieser 
Einblick ein wenig und Andere können mit ihrer Erfahrung dies noch 
ergänzen.

von Igm (Gast)


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Ich war vor dem Brexit in UK als Erasmusstudent. Mein Englisch ist 
seitdem super. Essen war schlecht.
Meist mit anderen Auslandsstudenten aus aller Welt die Zeit verbracht.
Orga durch die Gastuni war super, wie z.B. Studentwohnheim auf dem 
Campus.
Spaß und Sprache/Kultur lernen schließen sich nicht aus. Wenn man im 
Ausland die ganze Zeit fachliches Zeug lernt hat man denke ich was 
falsch gemacht.

von ZF (Gast)


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Raffael1 schrieb:
> Vielleicht eine blöde Frage, aber wie wird so ein Auslandssemester in
> einem direktem Nachbarland aufgenommen?
> Wenn man jetzt in China war ist es was krasses, aber ein Jahr nur 300km
> westlich ist jetzt nicht sooo die Welt.
Berechtigte Frage, ein anderer Kontinent macht natürlich mehr Eindruck 
und speziell Österreich, die deutschsprachige Schweiz oder Maastricht 
werden nicht wirklich als Auslandsstudium angesehen, aber wegen
Raffael schrieb:
> Da ich aus privaten Gründen ca. alle 3 Wochen für 1-2 Tage in die Heimat
> muss, fallen Länder in Amerika und Asien weg. Die Reisekosten wären
> schlichtweg zu hoch.
hast Du 9 Hinreisen zum Auslandsort und ebensoviele Rückreisen. Bei nur 
110€ je Reise sind da die ersten 2000€ vom Budget schon weg. Wegen 
dieser Einschränkung bleiben Dir halt nicht mehr so viele Länder zur 
Auswahl. Frankreich ist interessant, dort kommst Du mit Englisch aber 
noch weniger weit als in Deutschland. In Dänemark, den Niederlanden und 
Belgien kommst Du mit Englisch im Alltag jenseits der Hochschule gut zu 
Recht, hast trotzdem eine andere Landessprache (zumindest ein bisschen 
lernen!) und es gibt auch einige für ET angesehene Universitäten.

von mach doch einfach (Gast)


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Vergiss den Karriereaspekt bei der Auswahl des Landes. Das interessiert 
später keinen mehr.

Wenn dich Firma A nicht nimmt, weil du nur in Österreich warst, gehst du 
halt zu Firma B. Gibt immer noch viele Leute komplett ohne 
Auslandssemester, auch viele Entscheider in den Firmen übrigens.

Viel wichtiger sind tatsächlich "interkulturelle Begegnungen" wie oben 
jemand geschrieben hat. Davon profitierst du am meisten und erinnerst 
dich immer wieder gerne daran zurück :)

Nach über 10 Jahren im Job kann ich dir sagen, dass man die Freiheiten 
im Studium bloß nicht für irgendwelche vermeintlich karrierefördernde 
Module verschwenden darf. Später im Job zählt relevante Berufserfahrung, 
nicht der SAP-Kurs der Uni.

Gute Länder fürs Studium sind: Polen, Estland, Lettland, Litauen, 
Ungarn, Italien, Spanien, Portugal, Frankreich, Schweden, Finnland, 
Dänemark und Tschechien.

Gerade in den osteuropäischen Ländern ist das Englisch-Niveau ziemlich 
hoch. Auch das Preisniveau ist niedriger, was dein Budget entsprechend 
schont.

Genieß deine jungen Jahre ...

von Marc (Gast)


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Hoi mitenand,

Ich glaube ich muss hier eine "kleine Lanze" für die Schweiz brechen 
(sagt man das so?), da ich eigentlich hier sehr zufrieden bin.

Die Schweiz ist dreisprachig und auch wenn man in der deutschsprachigen 
Schweiz ist, hat man es viell. 1-2 Stunden bis zur Romandie oder ins 
sonnig warme, italienische Ticino. Viele alltägliche Begriffe stammen 
teilw. aus dem französischen. Teuer ja, wunderschöne Landschaften und 
auch Elite Unis (meine Lieblingsunis: ETHZ in den Top 10 global bzw. 
EPFL Lausanne).

Bei mir war es etwas anders ich ging nach dem Ing. Studium in DE in die 
CH um wegen eines Firmenprojekts für einige Zeit in die 
Auslandsniederlassung zu wechseln. Weil ich schon mal hier bin, dachte 
ich mir absolviere ich noch ein Masterstudium (natürlich internationales 
Publikum, komplett in C2 English) auf der ETHZ. Das war erfolgreich und 
finanzierte mir das teure Unterfangen (zehntausende Franken, war u.a. 
auch eine Management Weiterbildung) durch den IT Job, den ich in der CH 
hatte, nebenbei zum Studium.

Ich lernte nicht nur die CH kennen, sondern auch Frankreich und Italien, 
ist ja alles in der Nähe (ICE bzw. TGV 3-4 Std. in Paris). 
Studienkollegen waren international vertreten von überall (EU, China, 
Japan,  US, Indien etc.)
Wir haben auch einiges zusammen unternommen und ein paar mal indisch 
gekocht.
Waren auch noch von der ETHZ aus für Workshops und Firmenbesichtigungen 
in Shanghai, China und auf einer China Business School.

Durch zusätzlichen ETHZ Abschluss habe ich heute andauernd jede Menge 
Jobangebote und Möglichkeiten (ist ja global bekannt). Da ich mich 
momentan in der CH wohlfühle (sehr hohe Lebensqualität und Löhne) möchte 
ich noch ein Weilchen hierbleiben.

Ziemlich stark,  was an Löhnen in Zürich abgeht und was hier an z.B. 
IT/MINT  Talenten gesucht wird:

https://www.20min.ch/story/techgiganten-angeln-sich-in-zuerich-mit-viel-geld-die-talente-802304383674

Wenn ihr MINT studiert, überlegt euch ev. mal ein Auslandssemester auf 
der ETHZ bzw. EPFL oder ein Auslandspraktikum bei IT Tech / GAFAM 
Konzernen in Zürich.

Für den Fokus Auslandssemester in Schweiz  könnt ihr hier mal schauen:
https://unicheck.unicum.de/studieren-in-der-schweiz

Gruss,
Marc

von Justin S. (Gast)


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Die Perfektheit der Fremdsprache, vor allem das fachliche Vokabular, 
aber auch informelle Phrasen sind das Allerwichtigste.

Oft wird genau der Angestellte, der z.B. Englisch tatsächlich richtig 
gut spricht, versteht und schreibt, zu vielen Events hinzugezogen. Wenn 
man also irgendwie doch so etwas wie Projektleitung anstrebt, ist es das 
A und O.

Sinnvolle Kurse sollte man dort auch vorweisen können, klar. Alles 
andere (wie z.B. Spaß haben, Leute kennenlernen, das Land sehen) ist 
gut, sollte sowieso sein und spielt vor allem für die persönliche 
Entwicklung eine Rolle.

Auch wenn oben gesagt wurde Benelux oder UK sei nicht so dolle, ich sehe 
das anders. Gerade in den Niederlanden (aber auch Dänemark, Schweden, 
...) kann man seine Englisch-Fähigkeiten perfektionieren.

Ich kenne Bewerbungsrunden, bei denen extra native English speakers 
dabei sind und ihre Fragen auf English stellen und Antworten 
entsprechend kommen sollten. Da ist das explizit eine wichtige 
Fähigkeit. Wenn etwas ein NoGo ist, dann Denglisch.

von Andre (Gast)


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Dänemark, Niederlande, Großbritannien oder Schweden. Also ein Land, wo 
es kaum noch Coronamaßnahmen gibt.

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