Forum: HF, Funk und Felder Suche in Frequenzplan


von TO (Gast)


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Es gibt den Frequenzplan von der BNetzA zum herunterladen als PDF.

Gibt es auch eine interaktive Suche (z.B. Webformular) für den 
Frequenzplan? Also z.B. "Finde alle Regelungen, die 2,4 GHz bis 2,485 
GHz (any within range) betreffen".

Ich habe so etwas nicht finden können und mir scheint es fast so, als ob 
wieder jemand im Amt/in der Politik Digitalisierung mit PDF gleichsetzt. 
Die Daten liegen ja bereits digital vor und sie wären leicht zu 
durchsuchen. PDF ist schön und gut, aber ich halte das ehrlich gesagt 
nicht mehr für zeitgemäß, im PDF binär nach dem Frequenzbereich zu 
suchen (das Inhaltsverzeichnis enthält nicht mal Seitenverlinkungen) und 
dann manuell durch zu gehen. Und z.B. bei 2,4 GHz kommen noch weitere 
Regelungen (wg. ISM), die erst ganz am Ende/außerhalb der Reihe genannt 
werden.

von Lotta  . (mercedes)


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Deinem Wunsch zu Folge müsste das PDF in ne Datenbak überführt
werden.
Das ist nicht nur ne technische, sondern auch
ne juristische Frage:
Ist die PDF "public domain"?


mfg

von TO (Gast)


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Lotta  . schrieb:
> Deinem Wunsch zu Folge müsste das PDF in ne Datenbak überführt
> werden.

Ich würde doch stark hoffen, dass die Einträge bereits in einer 
Datenbank sind. Ich hoffe stark, dass die da nicht Praktikanten sitzen 
haben, die das Dokument manuell in Word editieren...

Allerdings findet sich in den PDF-Eigenschaften: "Acrobat PDFMaker 11 
für Word" :((

> Das ist nicht nur ne technische, sondern auch
> ne juristische Frage:
> Ist die PDF "public domain"?

Da es sich um einen hoheitliches Dokument handelt, das in Gesetzen und 
Verordnungen referenziert wird, vermute ich stark, dass kein 
Urheberrecht darauf  erhoben werden kann.

Zu Beginn des PDFs steht aber "Alle Rechte vorbehalten. [...] (C) 
Bundesnetzagentur". Dabei kann es sich eigentlich nur um die 
künstlerische Gestaltung (Schöpfungshöhe) handeln, aber m.M.n. nicht um 
die enthaltenen Daten (Frequenzbereiche, Nutzungsbedingungen, ...).

von Fpgakuechle K. (Gast)


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von Jens B. (dasjens)


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Lotta  . schrieb:
> Deinem Wunsch zu Folge müsste das PDF in ne Datenbak überführt
> werden.
> Das ist nicht nur ne technische, sondern auch
> ne juristische Frage:
> Ist die PDF "public domain"?
>
> mfg

Solange Du die DB nicht veröffentlichst ist alles ihsiepiehsie.

von Jens B. (dasjens)


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TO schrieb:
> Da es sich um einen hoheitliches Dokument handelt, das in Gesetzen und
> Verordnungen referenziert wird, vermute ich stark, dass kein
> Urheberrecht darauf  erhoben werden kann.
>
LOL. Wir leben in Deutschland, und da wird gerne mal mit dem Copyright 
vieles gesperrt, obwohl es das da nicht gibt. Aber hzauptsache 
Informationen vor dem Bürger verstecken.

von TO (Gast)


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TO schrieb:
> Es gibt den Frequenzplan von der BNetzA zum herunterladen als PDF.
>
> Gibt es auch eine interaktive Suche (z.B. Webformular) für den
> Frequenzplan? Also z.B. "Finde alle Regelungen, die 2,4 GHz bis 2,485
> GHz (any within range) betreffen".

TO schrieb:
> Ich würde doch stark hoffen, dass die Einträge bereits in einer
> Datenbank sind. Ich hoffe stark, dass die da nicht Praktikanten sitzen
> haben, die das Dokument manuell in Word editieren...
>
> Allerdings findet sich in den PDF-Eigenschaften: "Acrobat PDFMaker 11
> für Word" :((

Um mir mal selbst teilweise zu antworten:

Jemand hat Ende 2015 nach einem "Datenbankabzug der konkreten 
Frequenzzuteilung der BNetzA" und der Möglichkeit eines API gefragt und 
mitgeteilt bekommen:

https://fragdenstaat.de/anfrage/datenbankabzug-der-konkreten-frequenzzuteilung-der-bnetza/

> Bei Bedarf kann der Frequenzplan auch als gedrucktes
> Exemplar oder DVD bei der Bundesnetzagentur bestellt werden.
> [...]
> Eine Überlassung in maschinenlesbarer Form ist nicht
> vorgesehen. [...] Der Frequenzplan (FreqP) wird aus der
> Datenbankanwendung FIPS nur im Word-Format generiert. Eine
> Bereitstellung in maschinenlesbarem Format (z.B.
> Excel-Tabelle) mit allen Datenfeldern des FreqP ist derzeit
> nur mit entsprechendem Aufwand (ca. 2 Mann-Tage -MT)
> möglich. Dies stellt einen deutlich höheren
> Verwaltungsaufwand dar, als der Download des FreqP im
> PDF-Format von der Internet-Seite der BNetzA.
> [...]
> Ich verweise auch darauf, dass die BNetzA ihrer Pflicht zur
> Veröffentlichung nach § 11 IFG bereits nachgekommen ist,
> indem sie den Frequenzplan in elektronischer Form über ihre
> Internet-Seite allgemein zugänglich gemacht hat.

Zusammengefasst: Es gibt eine Datenbank, die aber nur Word exportieren 
kann. Ein API ist nicht angedacht. Die BNetzA ist der Ansicht, dass sie 
keine maschinenlesbaren Datensätze bereitstellen muss und ein 
maschinenunlesbares PDF ausreicht.

Bzgl. Urheberrechtsanspruch sagte sie

> Der Frequenzplan wurde unter Beteiligung des Bundes und der
> Länder sowie der betroffenen Kreise und der Öffentlichkeit
> aufgestellt.

Meiner Meinung kann sie kein Urheberrecht auf das Dokument beanspruchen:
- Es ist offensichtlich eine amtliche Veröffentlichung.
- Das Layout/die Gestaltung ist generiert, es gibt also keine 
Schöpfungshöhe daran.

Wenn man als Gedankenexperiment dennoch annimmt, sie könnte ein 
Urheberrecht beanspruchen, dann:
- Ist die Ausweisung als "(C) Bundesnetzagentur" fraglich, denn es haben 
Andere als nur der BNetzA mitgewirkt, es handelt sich also eher um ein 
Gemeinschaftswerk.
- D.h. die Miturheber müssten separat aufgeführt werden, oder ihre 
Rechte an die BNetzA übertragen haben.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Was man doch meist wissen will ist, wer sendet auf einer Frequenz 
möglicherweise oder wen werde ich konkret dann stören? Beides ist nicht 
drin zu finden.

Die Version die ich mal runterlud, war sogar druckgesperrt. Menno, 
wollte sie doch weiterfaxen...


Ähnlich der Senderstandortliste, genauso ein Stuß.

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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In der Antwort der Bundesnetzagentur steht doch nirgendwo, dass es sich 
um eine elektronische Datenbank handelt. Ein Zettelkasten, wie er früher 
in jeder Bibliothek herumstand, erfüllt auch die obigen Angaben. Und 
alle paar Jahre setzt sich dann mal jemand für zwei Tage hin, um das 
Word-Dokument zu aktualisieren.

In der ausführlichen Antwort bei fragdenstaat steht außerdem:
> Auch wenn der Arbeitsaufwand vor Bearbeiten des Antrages nicht
> abschließend festgestellt werden kann, kann davon ausgegangen werden,
> dass sich die Gebühren am oberen Rand des vorgegebenen Rahmens
> befinden dürften.

Das heißt doch ganz klar: "So etwas haben wir noch nie gemacht. Wagen 
Sie es bloß nicht, unsere Beamten aus dem wohlverdienten Büroschlaf zu 
wecken! Sonst bekommen wir nur wieder Ärger mit dem Personalrat."

von Timo (Gast)


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In vielen Fällen tut es auch eine Suche in der Datenbank der Schweizer 
Behörde:
https://www.ofcomnet.ch/#/fatTable

von Dennis E. (Gast)


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Alles was "Bundes" vorne dran hat kannste froh sein wenn die eine 
Frontpage Seite mit Tabellen aus den neunzigern haben. Ansonsten heißt 
es Anfrageformular per Fax einsenden und warten bis Kopien für dich 
kommen.

von Marek N. (Gast)


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Der Frequenzplan ist eine Untermenge der ITU Radio-Regulations 
(VO-Funk): Nur, das was in den RR erlaubt ist, darf auch (muss aber 
nicht) in den nationalen Frequenzplänen umgesetzt werden. Andererseits 
darf national keine Funkanwendung im Widerspruch zu den RR stehen.

Bei der ITU kann man eine Datenbank-CD bestellen: 
https://www.itu.int/pub/R-REG-RR5
Sollte eurer Firma Wert sein, schließlich wollt ihr damit Geld 
verdienen.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Dennis E. schrieb:
> Alles was "Bundes" vorne dran hat kannste froh sein wenn die eine
> Frontpage Seite mit Tabellen aus den neunzigern haben. Ansonsten heißt
> es Anfrageformular per Fax einsenden und warten bis Kopien für dich
> kommen.

Wie bitte? Gibt es etwa keine BTX-Seite, über die man ein 
Bestellformular anfordern kann?

Wahrscheinlich sind die auch so modern, dass demnächst, d.h. in den 
nächsten zwanzig Jahren, die Faxgeräte von Gruppe 3 auf Gruppe 4 
umgestellt werden.

von Erwin Lottermann (Gast)


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TO schrieb:
> Gibt es auch eine interaktive Suche (z.B. Webformular) für den
> Frequenzplan? Also z.B. "Finde alle Regelungen, die 2,4 GHz bis 2,485
> GHz (any within range) betreffen".

Eine ebenfalls schöne Suche wäre z.B. "Auf welchen Frequenzen darf man 
mit Allgemeinzuteilung Daten als Dauersignal (ohne Tastgrad) mit 10..100 
mW EIRP senden?"

(Man findet dann wahrscheinlich einige SRD und ISM Bänder, etc.)

Andreas S. schrieb:
> In der Antwort der Bundesnetzagentur steht doch nirgendwo, dass es sich
> um eine elektronische Datenbank handelt. Ein Zettelkasten, wie er früher
> in jeder Bibliothek herumstand, erfüllt auch die obigen Angaben. Und
> alle paar Jahre setzt sich dann mal jemand für zwei Tage hin, um das
> Word-Dokument zu aktualisieren.

"Datenbankanwendung FIPS" klingt für mich nicht nach Zettelkasten, eher 
nach einer amtspezifischen eingekauften Software.
"wird [...] nur im Word-Format generiert" klingt auch nicht nach 
hauptamtlichen Praktikant oder Beamten. Klar könnte man schreiben, dass 
ein mittelalterliches Kloster ein großer Buchgenerator war, aber das 
macht doch keiner. Nicht mal ein (Bundes-)Amt ;-)

Ich frage mich aber, wie die ihre Backups machen, wenn es 2 Personentage 
braucht, um die DB zu dumpen.

> In der ausführlichen Antwort bei fragdenstaat steht außerdem:
>> Auch wenn der Arbeitsaufwand vor Bearbeiten des Antrages nicht
>> abschließend festgestellt werden kann, kann davon ausgegangen werden,
>> dass sich die Gebühren am oberen Rand des vorgegebenen Rahmens
>> befinden dürften.
>
> Das heißt doch ganz klar: "So etwas haben wir noch nie gemacht. Wagen
> Sie es bloß nicht, unsere Beamten aus dem wohlverdienten Büroschlaf zu
> wecken! Sonst bekommen wir nur wieder Ärger mit dem Personalrat."

Wenn man sich die anderen Antworten der BNetzA auf IFG Anfragen auf 
fragdenstaat.de anschaut, dann sind die oft eigentlich gar nicht so 
schlecht (Ton ist freundlich, Anfrage wird relativ zeitnah beantwortet).

von Blechbieger (Gast)


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Erwin Lottermann schrieb:
> Ich frage mich aber, wie die ihre Backups machen, wenn es 2 Personentage
> braucht, um die DB zu dumpen.

Vielleicht stehen vertrauliche Details drin und es dauert so lange weil 
vor Veröffentlichung diese händisch entfernt werden müssen?

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