Forum: Fahrzeugelektronik Welcher Spannungseinbruch ist beim Starten normal?


von Stephan S. (outsider)


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Mein Vater hat in einen Diesel Schlepper eine neue Batterie eingebaut 
weil die alte komplett defekt war. Jetzt bemängelt er, dass die neu 
gekaufte mit 120 Ah und 680 A Starterstrom den Motor nur sehr träge 
durchzieht und im Winter bestimmt nicht anspringen wird. Die Größe ist 
mehr als ausreichend, da waren schon kleinere drin.

Gestern habe ich mir das mal angesehen und er hat Recht, der zieht 
wirklich sehr schlecht durch. Vor dem ersten Start hatte ich eine 
Spannung von 12,80 V gemessen. Gemessene Werte beim Startvorgang sind 
mit einer recht großen Unsicherheit verbunden, da ich nicht sicher bin 
ob das Multimeter schnell genug nach unten folgt.

- beim ersten Startversuch hatte ich etwa 9,0 V an der Batterie 
gemessen.
- nach etwa 5 Startvorgängen war die Spannung mit Motor aus noch auf 
12,55 V
- nach ein paar Versuchen mit dann ein wenig besser anspringendem Motor 
9,8 V an der Batterie während des Startvorganges
- dabei 8,6 V am Ausgang des Anlasserschalters, etwa 9,0 V am Eingang 
des Anlasserschalters.

Das heißt an der Verbindung von Batterie über Klemmen, Leitungen und 
Masse gehen etwa 0,8 V verloren und weitere 0,4 V am Anlasserschalter.

Jetzt frage ich mich: was davon ist normal und wo liegt wohl das 
Problem? Wenn es am Motor selbst läge, dann müsste der sich ja wenn er 
zu sehr gealtert wäre sich mit schwindender Kompression eher leichter 
statt schwerer durchdrehen lassen.

Darf die Spannung bei gestrigen Temperaturen (etwa 8 °C) an der neuen 
Batterie schon so sehr einbrechen? Starterstrom kann ich leider nicht 
messen. Vielleich ist die Batterie defekt?

Als er erstmals angelassen wurde, stieg die Spannung von 12,8 V auf 14,0 
V. Praktisch sofort. An den Polen der Batterie, nicht nur an der Klemme. 
Ist das reell, dass die Bordspannung beim Laden durch die LiMa so 
schnell steigt, oder wäre das schon ein Indiz für einen zu hohen 
Innenwiderstand der Batterie?

Ist das Schlechte Anspringen schon durch diese Spannungen erklärbar, 
oder muss ich nach einem weiteren Fehler suchen, z.B. im Anlasser 
selbst?

Ich habe auch schon darüber nachgedacht ob es noch etwas anderes geben 
könnte, was in Motor, Getriebe etc. eine weitere Last darstellen könnte, 
aber da fällt mir nichts ein. Eigentlich springt der Schlepper gut an. 
Wenn man ihn ein leichtes Gefälle runter rollen lässt und etwa mit 
Schrittgeschwindigkeit die Kupplung kommen lässt im passenden Gang, 
läuft er.

von lk-saurier (Gast)


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12V im Leerlauf? Ich würde den Akku erst mal aufladen!

von Rainer D. (rainer4x4)


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Stephan S. schrieb:
> - beim ersten Startversuch hatte ich etwa 9,0 V an der Batterie
> gemessen.
Beim Dieselmotor nix ungewöhnliches. Bei 30bar Kompressionsdruck muss 
der Anlasser an 12V schon extrem schaffen. Ne neue Batterie braucht 
sowieso zwei, drei Ladezyklen bis zum vollen Startstrom.
Wenn der Startvorgang trotz neuer Batterie zu träge verläuft würde ich 
den Anlasser untersuchen.

von A. S. (Gast)


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Die Aus-Spannung 12.8 ist eigentlich gut, das andere sind Hausnummern.

Ein Trecker ist ja meist älter, schau mal hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Starterbatterie#Probleme_und_Behandlungsm%C3%B6glichkeiten

Welchen Typ hast Du, welchen Typs war die alte? durchaus möglich, dass 
der Regler da jetzt gerade nicht mehr passt. Am Besten mit dem Trecker 
zu einem Boschdienst fahren, die sind geschult.

von MaWin (Gast)


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Stephan S. schrieb:
> Ich habe auch schon darüber nachgedacht ob es noch etwas anderes geben
> könnte, was in Motor, Getriebe etc. eine weitere Last darstellen könnte,
> aber da fällt mir nichts ein

i.A. das alte Öl, zäh wie Honig.

Aber (Batteriewechsel) auch gerne schlecht befestigte Polklemmen.

Wenn der Akku vor dem Starten 12.8, bei laufendem Motor 14 hatte, dann 
ist er heile und voll.

Beim Start darf zwar die Akkuspannung bis auf 7V fallen bevor rs gar 
nicht mehr geht, aber für einen neuen vollen Akku sind 9V schon sehr 
wenig, und ein Zeichen, dass man was tun sollte um demnächst nicht 
liegen zu bleiben.

von Praktiker (Gast)


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Hallo

12,8V für einen nicht ganz frisch geladenen Bleiakkumulator sind i.O.
Und ich meine hier im Forum gelesen zu haben das die Spannung am 
Anlasser (was bei den typischen Strömen eben nicht gleich der Spannung 
an der Batterie ist) 9V betragen darf und der Anlasser darauf ausgelegt 
ist (die Nennleistung bei 9V bringt)- alles aber auf den PKW bezogen.
Das aber die Spannung nach 5 Startvorgängen aber schon auf 12,55 V 
absinkt -ich denke ohne dann starke Belastung (Wie alt ist der Schlepper 
eigentlich und wie groß (Hubraum, Gewicht, Steuergeräte, Elektronik)?) 
wäre das schon etwas viel, die Energiemenge die ein Startvorgang 
benötigt ist erstaunlich gering - im PKW Bereich typischer Weise sehr 
weit unterhalb von 100Wh.

Irgendwie klingt das so als wenn die Batterie einen zu  hohen 
Innenwiderstand hätte - war die Batterie wirklich neu und noch nie 
Tiefentladen (mögen Starterdbatterien überhaupt nicht)?

680A Startstromauslegung klingt jetzt nicht nach einen wirklich großen 
Schlepper sondern irgendwas schon fast historisches in der 25km/h 
Klasse?
Also so eine Art "Hobbyschlepper" für Leute die keine Ruhe finden können 
und immer was zu tun haben müssen ;-)

Auch das der Schlepper so leicht im Gefälle anspringt deutet eher darauf 
hin das die Batterie schon vor geschädigt war bzw. irgendwann mal tief 
entladen wurde und es sich wohl um ein Schlepperchen (Traktor der 25km/h 
Klasse ohne Kabine usw. wie es sie eigentlich im Produktiven Einsatz 
seid über 30 Jahren nicht mehr gibt) handelt der keine besonders hohe 
Startströme benötigt (Die "richtigen" im produktiven Bereich des Jahrs 
2021 genutzten Schlepper nutzen auch eher 24V um die Ströme im 
einigermaßen akzeptablen Bereich zu halten).

Der Spannungsabfall über die Trennstellen geht in Ordnung.

Versuch mal die Batterie an ein externes Ladegerät richtig voll zu laden 
und die Batterie möglichst schnell dann für den Startvorgang zu nutzen - 
bleibt der Durchzug dann weiterhin so lahm:
Batterie "kaputt" bzw. vor geschädigt!
Wenn nicht: Lichtmaschine, Laderegler, Ladeströme überprüfen 
(Zangenamperemeter nutzen bloß nicht das DMM im Strombereich).

Praktiker

von Tobias F. (Gast)


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Stephan S. schrieb:
> Mein Vater hat in einen Diesel Schlepper eine neue Batterie eingebaut

Im Baumarkt oder im Supermarkt eine billige und bereits gefüllte 
Batterie gekauft? Die dort schon einige Jahre vor sich hin gammelt?
Herstellungsdatum auf der Batterie vorhanden?

von Praktiker (Gast)


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Hallo nochmal

Stephan S. schrieb:
> Als er erstmals angelassen wurde, stieg die Spannung von 12,8 V auf 14,0
> V. Praktisch sofort. An den Polen der Batterie, nicht nur an der Klemme.
> Ist das reell, dass die Bordspannung beim Laden durch die LiMa so
> schnell steigt, oder wäre das schon ein Indiz für einen zu hohen
> Innenwiderstand der Batterie?

Ist leider ein recht typisches Erkennungsmerkmal für einen hohen 
Innenwiderstand.
Ruhig mal die Batterie mit gemäßigten Strömen (10A - 20A) auf so etwa 
11V entladen und schauen welche Ströme beim Laden mit einen "normalen" 
Ladegerät -also nicht mit  der Lochmaschine fließen und wie schnell die 
Spannung dabei steigt. (Wenn die Batterie kaputt ist macht das auch 
nichts mehr aus, wenn gut ist das mal halt ein Zyklus der etwas heftiger 
ist)
Wenn kurzfristig ein höherer Ladestrom (was das Ladegerät halt so 
hergibt) fließt dieser Strom aber innerhalb von Minuten stark abfällt 
(1A und weniger) und dabei die Batteriespannung schnell auf etwa 13,8V 
bis  höchstens 14,4 V steigt dann ist die Batterie hochohmig und hat 
unter Last keine vernünftige Kapazität mehr - sprich ist für den 
Einsatzzweck mehr oder weniger Kaputt und wird unter erschwerten 
Bedingungen wie von dein Vater schon vermutet versagen.

von Stephan S. (outsider)


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A. S. schrieb:
> Welchen Typ hast Du, welchen Typs war die alte?

Das kann ich leider nicht mehr nachvollziehen was die alte Batterie für 
ein Typ war, die musste beim Neukauf ja abgegeben werden. Allerdings 
wurde sie ja in der Fachwerkstatt gekauft wo der Schlepper 1980 neu 
gekauft wurde und die würden dann vmtl. keine verkaufen, die nicht 
passt.

> Am Besten mit dem Trecker
> zu einem Boschdienst fahren, die sind geschult.

Das würde ich gerne vermeiden. Da kommt mal ganz schnell eine Rechnung 
über 2000 Euro raus.

MaWin schrieb:
> i.A. das alte Öl, zäh wie Honig.

Das ist nicht alt. Das wurde immer und wird noch immer turnusgemäß 
gewechselt, da der Schlepper seit 1980 gut 20 ha bewirtschaftet.

Praktiker schrieb:
> 12,8V für einen nicht ganz frisch geladenen Bleiakkumulator sind i.O.

Ich habe gerade mal bei meinem Diesel PKW mit Batterie aus 2021 
gemessen: dort habe ich 12,55 V mit voller Batterie vor dem Startvorgang 
und 14,55 V direkt nach dem Starten. Das sieht für mich so aus, als ob 
die 14,0 V beim Schlepper dann kein Problem wären, sondern die Batterie 
eben einfach voll ist und deshalb sobald die LiMa lädt die Spannung nahe 
der Ladeschlussspannung geht.

Praktiker schrieb:
> (Wie alt ist der Schlepper
> eigentlich und wie groß (Hubraum, Gewicht, Steuergeräte, Elektronik)?)

3,8 Liter, 4-Zylinder, Baujahr 1980, Deutz F4L912 mit 53 kW Leistung, 
etwa 3 Tonnen Gewicht. Aber ich kann mir gerade nicht vorstellen, 
inwiefern diese Infos relevant sein sollten, wenn eine neue und 
größtmöglich verbaubare Batterie ihn nicht mehr ordentlich durchdreht.

> Irgendwie klingt das so als wenn die Batterie einen zu  hohen
> Innenwiderstand hätte - war die Batterie wirklich neu und noch nie
> Tiefentladen (mögen Starterdbatterien überhaupt nicht)?

Bei uns wurde sie nicht tiefentladen. Sie ist vom Fachhändler und da das 
ein recht großer Stützpunkt ist, glaube ich auch nicht, dass die dort 
unverhältnismäßig lange gelagert wurde. Aber wenn man wüsste, dass das 
mit den 9 V normal ist, wäre dieses Thema ja eh schon nicht mehr 
relevant, weil die Batterie dann nicht das Problem wäre.

> 680A Startstromauslegung klingt jetzt nicht nach einen wirklich großen
> Schlepper sondern irgendwas schon fast historisches in der 25km/h
> Klasse?
> Also so eine Art "Hobbyschlepper" für Leute die keine Ruhe finden können
> und immer was zu tun haben müssen ;-)

Nunja, für die heutige Zeit ist das natürlich nichts. Trotzdem finde ich 
es recht beachtlich, dass der die genannten gut 20 ha seit über 40 
Jahren bearbeitet und der Motor nach wie vor einwandfrei läuft, zieht, 
kein Öl verbraucht und nicht unverhältnismäßig rußt.

> Auch das der Schlepper so leicht im Gefälle anspringt deutet eher darauf
> hin das die Batterie schon vor geschädigt war bzw. irgendwann mal tief
> entladen wurde und es sich wohl um ein Schlepperchen (Traktor der 25km/h
> Klasse ohne Kabine usw. wie es sie eigentlich im Produktiven Einsatz
> seid über 30 Jahren nicht mehr gibt) handelt der keine besonders hohe
> Startströme benötigt

Er hat eine Kabine, läuft 32 km/h und da er seinen Zweck heute noch 
genauso wie damals erfüllt, haben wir nie einen Grund gesehen ihn zu 
ersetzen. Ewig geht das eh nicht mehr weiter, mein Vater bekommt seine 
Rente und wenn er nicht mehr kann oder will (wobei zweiteres nur 
passieren wird wenn ersteres eingetreten ist), wird eh verpachtet. Eine 
Neuanschaffung wäre da rausgeschmissenes Geld ohne Mehrwert.

> Versuch mal die Batterie an ein externes Ladegerät richtig voll zu laden
> und die Batterie möglichst schnell dann für den Startvorgang zu nutzen -
> bleibt der Durchzug dann weiterhin so lahm:
> Batterie "kaputt" bzw. vor geschädigt!
> Wenn nicht: Lichtmaschine, Laderegler, Ladeströme überprüfen
> (Zangenamperemeter nutzen bloß nicht das DMM im Strombereich).

Ich habe Zweifel inwiefern mich das weiter bringen könnte. Die Lima und 
Laderegler sind ok, das sieht man an der Spannung. Ich sehe nach wie vor 
entweder die Batterie, Verkabelung, Anlasser oder unerwartete Last als 
mögliche Verursacher. Zangenamperemeter habe ich wie ursprünglich schon 
geschrieben keines verfügbar.

Tobias F. schrieb:
> Im Baumarkt oder im Supermarkt eine billige und bereits gefüllte
> Batterie gekauft? Die dort schon einige Jahre vor sich hin gammelt?

Nein, Fachhandel, s.o.

> Herstellungsdatum auf der Batterie vorhanden?

Den Gedanken hatte ich die letzten Stunden auch schon, irgendwo könnte 
da ein Herstellungsdatum eingeprägt sein. Leider hatte ich den Gedanken 
nicht gestern schon als ich dort war. Da müsste ich nochmal 2 Stunden 
Fahrt zum Standort und zurück investieren um das zu prüfen. Muss ich eh, 
aber erst mal weitere Ideen sammeln wie ich sonst der Sache noch näher 
kommen kann.

Praktiker schrieb:
> Ruhig mal die Batterie mit gemäßigten Strömen (10A - 20A) auf so etwa
> 11V entladen und schauen welche Ströme beim Laden mit einen "normalen"
> Ladegerät -also nicht mit  der Lochmaschine fließen und wie schnell die
> Spannung dabei steigt.

Ja das wäre eine Option. Aber ich glaube selbst mit der Methode würde 
man es nicht sehen. Zwischen über 600 und 10-20 A liegt zu viel Abstand. 
Da könnte es mit der Methode noch immer gut aussehen, der Starter aber 
halt doch nur 300 statt 600 A abbekommen.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Stephan S. schrieb:
> Allerdings
> wurde sie ja in der Fachwerkstatt gekauft

> Sie ist vom Fachhändler und da das
> ein recht großer Stützpunkt ist, glaube ich auch nicht, dass die dort
> unverhältnismäßig lange gelagert wurde.

Das wäre für mich der erste Ansprechpartner. Also, wenns geht mit dem 
Schlepper hin fahren, notfalls nur die Batterie zurück bringen. 
Freundlich das Problem schildern. Schließlich hast du sicher noch 
Garantie drauf.

Die Qualität des Fachhändlers wird sich daran zeigen wie sie deine 
Reklamation behandeln. Sagen sie im Prinzip "verpiss dich" oder kümmern 
sie sich drum, überprüfen die Batterie, tauschen sie direkt aus ...?

Einen Batterietester hat auch jede kleine KFZ-Werkstadt. Dieser 
Fachhändler sollte mit Sicherheit welche haben, sonst ist er für mich 
kein Fachhändler. Diese Tester testen unter Last, messen den dynamischen 
Widerstand, Leitwert, Spannungen und was nicht alles. Manche können 
Anlasser und Lichtmaschine mittesten (keine Ahnung ob das bei einem 
Schlepper prinzipiell auch geht, sollte aber). Zumindest viel mehr als 
ein Multimeter zeigen kann.

Meist wird auf einem Papierstreifen ein Prüfprotokoll ausgedruckt. Das 
solltest du dir zeigen lassen wenn die Fachwerkstadt die Reklamation 
verweigert.

Wenn dir der Weg in die Wachwerkstadt zu weit ist, dann frag bei einer 
KFZ-Werkstadt in der Nähe ob die dir deine Batterie testen können. Ich 
schätze mal, dass wird vielleicht 30 Euro kosten. Mit dem Prüfprotokoll 
hast du dann was in der Hand um weiter zu sehen.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Stephan S. schrieb:

> Mein Vater hat in einen Diesel Schlepper eine neue Batterie eingebaut
> weil die alte komplett defekt war. Jetzt bemängelt er, dass die neu
> gekaufte mit 120 Ah und 680 A Starterstrom den Motor nur sehr träge
> durchzieht

Im Auto mache ich zum Testen immer die Innenbeleuchtung an.
Mit der Zeit bekommt man ein Gefühl dafür, wieviel dunkler
die beim Startvorgang werden darf. Im Trecker kann man eine
solche Innenleuchte sicherlich problemlos nachrüsten. Bevor
man solche Startversuche macht, sollte die Batterie natür-
lich voll aufgeladen werden.

von d.c. (Gast)


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Bau das Ding aus und lade, ja 12.8  nach Ruhezeit o. vor erstem Betrieb 
sagt pi mal Daumen ladezustand 70% oder mehr, sollte reichen


> 12,8 V auf 14,0

14V ist doch niedrigst, da kommt doch evtl. die Lima mit dem strom nicht 
nach.



 Bau das Ding aus und lade, dann kannste immer noch philosophieren

> Die Lima und Laderegler sind ok, das sieht man an der Spannung.

Sicher? Erwarten würde man eher um 14,5 V bei 14 gibts nur paar mA 
weiter geladen (falls nötig) wird da kaum.

von Andreas M. (andreas_m62)


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Bei meinem alten Opel Kadett 1.6 Diesel war mineralisches 15W40 als Öl 
drin,
der hat im Winter auch schön georgelt, bis der an war.
Jetzt habe ich einen DACIA 1.5 Diesel mit synthetischem Leichtlauföl 
drin
und der springt im Winter problemlos an.
Akku war/ist bei beiden 12V 63A.
Denn Unterschied spürt man deutlich!

Bei W50-LKWs konnte man früher im Winter eine Lötlampe unter die Ölwanne 
hängen, damit das Öl vorgewärmt wurde.

von Thomas (kosmos)


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ich würde die Batterie auch erstmal reklammieren. Wieso sollte man auf 
dieses Recht verzichten, ist doch im Preis mit einkalkuliert.

Aber unter 10V sollte die Spannung nicht einsacken, das ist ein 
Anzeichen das die Batterie überlastet oder defekt ist.

Aber anstatt da ne Lampe nachzurüsten, baue lieber gleich nen analogen 
Spannungsmesser ein. z.B. 
https://www.amazon.de/Gorgeri-Universal-Voltmeter-Spannungsmesser-Manometer/dp/B08CNFBPMG/ref=sr_1_8?dchild=1&keywords=voltmeter+analog&qid=1635086177&s=automotive&sr=1-8

von xyz (Gast)


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> damit das Öl vorgewärmt wurde
So ein Oelwaermer bringt mehr als eine dicke Batterie.
Fuer Diesel mit hoher Kompression unbedingt empfehlenswert.

Fuer den Winterbetrieb kann es auch nichts schaden, die
Ladeschlussspannung zu erhoehen.
In skandinavischen Laendern ueblich.

von 2aggressive (Gast)


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xyz schrieb:
> Fuer den Winterbetrieb kann es auch nichts schaden, die
> Ladeschlussspannung zu erhoehen.
> In skandinavischen Laendern ueblich.
Afaik ist das bei jeder Lichtmaschine üblich. Die kennt zwar nicht ihren 
geographischen Standort (naja, selbst das ginge heute wohl LOL), aber 
hat ihr Ladeverhalten abhängig von der temperatur der angesaugten 
Luft(-kühlung). Moderne "schlaue" Autos (welche zB beim Beschleunigen 
nicht Laden um mehr Leistung an die Antriebsachse zu bekommen) sollten 
ebenfalls die Umgebungstemperatur beim Laden berücksichtigen. Soviel 
Hirnschmalz traue ich den Herstellern schon zu.

von Hans B. (Gast)


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Ursache könnte auch ein defekter Starter mit zu hoher Stromaufnahme 
sein.
Hinweise zur Batterieleistung (Spannungsabfall) bzw. zum Kälteprüfstrom 
findet man z.B. hier:
http://ecke-batterien.de/index.php/kaeltepruefstrom-in-a

von A. S. (Gast)


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Stephan S. schrieb:
> die würden dann vmtl. keine verkaufen, die nicht passt.

hast Du den Link gelesen? Die können auch erstmal nur die verkaufen, die 
sie haben. Und nicht jeder Verkäufer weiß bei jedem Trecker ob z.B. 
schon der Regler getauscht wurde.

>> Am Besten mit dem Trecker
>> zu einem Boschdienst fahren, die sind geschult.
>
> Das würde ich gerne vermeiden. Da kommt mal ganz schnell eine Rechnung
> über 2000 Euro raus.

Nein. Wie kommst Du darauf? Das sind nichtmal 200€, notfalls halt vorher 
fragen. Die messen halt das, was eine Batterie ausmacht: Strom und 
Spannung beim Anlassen, Ladestrom und Schlussspannung der Lichtmaschine. 
Kannst Du mit einem Oszi auch selber, dann fehlt Dir aber noch das 
know-how dazu.

Falls ein neuer Regler fällig wird, haben die den vermutlich ja sowieso 
nicht vor Ort ;-)

von Thomas (kosmos)


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Was da aber machen kannst ist, die Kabelquerschnitte zu vergrößern um 
den Spannungsabfall etwas geringer zu halten, der Magnetschalter ist ja 
eigentlich das Hochstromrelais des Anlassers. Hier sollten also von der 
Batterie ordentliche Kabel hin verlegt werden.

Ansonsten wäre es auch überlegenswert anstatt einer großen Batterie 2 
kleine parallel zu betreiben, was insgesamt mehr Kaltstartstrom und 
weniger Belastung pro Batterie liefern könnte.

von Stephan S. (outsider)


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Hannes J. schrieb:
>> Sie ist vom Fachhändler und da das
>> ein recht großer Stützpunkt ist, glaube ich auch nicht, dass die dort
>> unverhältnismäßig lange gelagert wurde.
>
> Das wäre für mich der erste Ansprechpartner. Also, wenns geht mit dem
> Schlepper hin fahren, notfalls nur die Batterie zurück bringen.
> Freundlich das Problem schildern. Schließlich hast du sicher noch
> Garantie drauf.
>
> Die Qualität des Fachhändlers wird sich daran zeigen wie sie deine
> Reklamation behandeln. Sagen sie im Prinzip "verpiss dich" oder kümmern
> sie sich drum, überprüfen die Batterie, tauschen sie direkt aus ...?

Da hast du prinzipiell schon Recht. Aber solche Händler gibts nicht 
viele und man hat im Fall der Fälle wenig Ausweichmöglichkeiten, da man 
mit so einem Fahrzeug nicht so weit weg fahren kann. Vielleicht bin ich 
auch ein wenig vorgeschädigt mit dem was ich bei VW alles selbst erlebt 
und von anderen Leuten alles für haarsträubende Geschichten aus 
Kfz-Werkstätten gehört habe. Nach dieser Erfahrung würde es in etwa so 
laufen:

Auskunft dass die Batterie in Ordnung ist, aber der Anlasser kaputt und 
die LiMa bringt auch nicht mehr die volle Leistung. Deshalb Tausch 
Anlasser, Lima, Laderedgler, Leitungen und Klemmen, plus neuen 
Keilriemen, plus einige Stunden Arbeit, jedes einzelne Teil A+E plus 
Fehlersuche, am Ende plus Steuer und dann stehen da mindestens 2000 Euro 
auf der Rechnung.

> Einen Batterietester hat auch jede kleine KFZ-Werkstadt. Dieser
> Fachhändler sollte mit Sicherheit welche haben, sonst ist er für mich
> kein Fachhändler. Diese Tester testen unter Last, messen den dynamischen
> Widerstand, Leitwert, Spannungen und was nicht alles. Manche können
> Anlasser und Lichtmaschine mittesten (keine Ahnung ob das bei einem
> Schlepper prinzipiell auch geht, sollte aber). Zumindest viel mehr als
> ein Multimeter zeigen kann.

Ja, da hast du bestimmt Recht. Wobei als mein Vater angerufen und 
reklamiert hat, meinten die dass wenn da mindestens 13 Volt sind, ist 
sie in Ordnung. Hörte sich nicht unbedingt danach an als ob sie das 
selbst anders machen würden.

> Meist wird auf einem Papierstreifen ein Prüfprotokoll ausgedruckt. Das
> solltest du dir zeigen lassen wenn die Fachwerkstadt die Reklamation
> verweigert.

Naja, wenn es echt die Batterie wäre, glaube ich nicht dass sie einen 
Austausch verweigern. Schwierig ist nur: wenn wir mit dem Fahrzeug dort 
hin fahren, ist es warm und dann springt es natürlich viel besser an und 
man kann es nicht wirklich zeigen wo das Problem liegt.

d.c. schrieb:
> Bau das Ding aus und lade, ja 12.8  nach Ruhezeit o. vor erstem Betrieb
> sagt pi mal Daumen ladezustand 70% oder mehr, sollte reichen

Laut dem verlinkten Wikipedia Artikel sollte egal welche Zellchemie drin 
ist bei dieser Ruhespannung etwa 100% voll sein.

>> 12,8 V auf 14,0
>
> 14V ist doch niedrigst, da kommt doch evtl. die Lima mit dem strom nicht
> nach.
>
>  Bau das Ding aus und lade, dann kannste immer noch philosophieren

Das kann ich natürlich probieren und sollte ich wohl auch, dann kann man 
auf jeden Fall ausschließen dass die Batterie nicht voll wird. Wobei 
eine neue Batterie selbst auf 70% ordentlich durchziehen müsste.

A. S. schrieb:
> Stephan S. schrieb:
>> die würden dann vmtl. keine verkaufen, die nicht passt.
>
> hast Du den Link gelesen? Die können auch erstmal nur die verkaufen, die
> sie haben. Und nicht jeder Verkäufer weiß bei jedem Trecker ob z.B.
> schon der Regler getauscht wurde.

Ja, hab ich gelesen. Aber ich bezweifle dass es für ein 40 Jahre altes 
Fahrzeug mit 45 Jahre alter Technik neue Regler mit angepasster Spannung 
gibt. Und wenn das wirklich ein so relevantes Thema wäre, dann wüssten 
die das und würden beim Verkauf der Batterie danach fragen , weil sie 
sich ja sonst nur selbst Probleme einhandeln würden.

>>> Am Besten mit dem Trecker
>>> zu einem Boschdienst fahren, die sind geschult.
>>
>> Das würde ich gerne vermeiden. Da kommt mal ganz schnell eine Rechnung
>> über 2000 Euro raus.
>
> Nein. Wie kommst Du darauf?

Siehe Erklärung oben.

> Falls ein neuer Regler fällig wird, haben die den vermutlich ja sowieso
> nicht vor Ort ;-)

Soweit ich mich erinnere haben wir den schon mal vor 15-20 Jahren 
getauscht.  Normal haben die solche Standard Verschleißteile schon auf 
Lage.

Thomas O. schrieb:
> Was da aber machen kannst ist, die Kabelquerschnitte zu vergrößern um
> den Spannungsabfall etwas geringer zu halten, der Magnetschalter ist ja
> eigentlich das Hochstromrelais des Anlassers. Hier sollten also von der
> Batterie ordentliche Kabel hin verlegt werden.

Das hatte ich überlegt um mal zu testen ob es dann besser wird. Nur was 
hilft mir das dann. Irgendwas ist anders als zuvor und genau das muss 
ich raus finden. Wenn jetzt z.B. der Anlasser intern wo nen schlechten 
Kontakt hat, ich durch paralleles Starthilfekabel die Leitung dort hin 
verbessere, sodass er dann gut anspringt, habe ich weder die Ursache 
gefunden, noch das Problem behoben.

> Ansonsten wäre es auch überlegenswert anstatt einer großen Batterie 2
> kleine parallel zu betreiben, was insgesamt mehr Kaltstartstrom und
> weniger Belastung pro Batterie liefern könnte.

Gleiches Thema: zuvor ging es. Selbst wenn das helfen würde, es bringt 
mich dem Problem nicht näher.

von Hans B. (Gast)


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Die Spannungsabfälle der Starterleitungen wurden gemessen. Das ist gut.
Aber wurden dabei nur die Plusleitungen gemessen und vielleicht die 
Masseverbindung nicht?
Massebänder (von Rahmen zu Motor) können korrodieren und durch die 
Motorvibrationen brechen.

von Irgendjemand (Gast)


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Hallo

Stephan S. schrieb:
> Das hatte ich überlegt um mal zu testen ob es dann besser wird. Nur was
> hilft mir das dann. Irgendwas ist anders als zuvor und genau das muss
> ich raus finden. Wenn jetzt z.B. der Anlasser intern wo nen schlechten
> Kontakt hat, ich durch paralleles Starthilfekabel die Leitung dort hin
> verbessere, sodass er dann gut anspringt, habe ich weder die Ursache
> gefunden, noch das Problem behoben.

Schöne Einstellung mit der du (eigentlich...) 100% Recht hast und die 
ich auch gerne Lebe (-n würde...) - in der Praxis zählt aber oft das es 
funktioniert, und sei es über ein Provisorium die ja wie allgemein 
bekannt oft zum Dauerzustand werden - eben weil sie letztendlich oft 
auch funktionieren.
Die eigentliche Ursache zu finden wird schnell sehr zeitaufwendig und 
teuer - in der Praxis bei so manchen moderneren "Kram" letztendlich oft 
unmöglich, weil so einiges sehr komplex ist, nicht alles offengelegt 
wird und letztendlich immer Arbeitsteilig konstruiert und aufgebaut wird 
- gerade bei alles was sich irgendwie fortbewegt.
Man muss oft schon glücklich sein wenn die diversen Software und 
Hardwareschnittstellen umgänglich bekannt sind und 100% "immer" so 
funktionieren wie sie es sollen.
Das Modul durch tauschen und einfach so schauen ob es funktioniert ist 
auch bei Profis gelebte Realität und hat nur selten was mit Faulheit 
oder fehlenden Fachwissen zu tun.
Je nach Preis und Komplexität "wandern" dann die Module zum jeweiligen 
Zulieferer und werden dort dann (eventuell...) untersucht und instand 
gesetzt - wenn nicht dort Wissen  und Daten verloren gegangen sind (Was 
erschreckend oft vorkommt - und bei weiten nicht nur in kleinen 
"Frickler Buden") oder sich auf den Modul befindliche Module (z.B. ein 
spezieller DCDC Wandler) nicht mehr beschaffen oder instandsetzen 
lassen.

Auch so "simple" Sachen wie Leitungen , Übergangswiderstände, Ladeströme 
sind gerade im Umfeld von Fahrzeugen (aber auch oft bei Gebäuden) eben 
absolut nicht simpel - schon alleine einfachste Messungen durchzuführen 
kann zur Herausforderung (die aber selten wirklich Spaß macht wenn das 
Fahrzeug laufen muss und nicht reines Hobby ist wo es egal ist ob es 
einige Wochen länger dauert bis das Gefährt sich hoffentlich wider 
bewegt).

Daher sind die Lösungen, so unschön sie ein auch erscheinen und 
letztendlich unbefriedigend sie sein mögen (Es hat ja wie du richtig 
festgestellt hat vorher noch funktioniert  und es sind alles Dinge die 
von Menschen entwickelt und konstruiert worden) doch eben Lösungen die 
das Problem bezahlbar und in endlicher Zeit lösen...

Irgendjemand

von d.c. (Gast)


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Jo 12,8/6=2,13

für die konventionelle Nassbatterie u. die EFBs kommt das hin.
Da wird idR 38% H2SO4 mit 1,285 g/ml verwendet

AGM Batterien mit immobilisiertem Elektrolyt verwenden höhere 
Konzentrationen die Zellspg. liegen dann teils anders.

von daher 70%+ ;)

Mal ne Frage, den Typ der Batterie und des Fzg. zu nennen kommt dir 
nicht in den Sinn?

von Stephan S. (outsider)


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d.c. schrieb:
> Mal ne Frage, den Typ der Batterie und des Fzg. zu nennen kommt dir
> nicht in den Sinn?

Stephan S. schrieb:
> 3,8 Liter, 4-Zylinder, Baujahr 1980, Deutz F4L912 mit 53 kW Leistung,
> etwa 3 Tonnen Gewicht.

Den Typ der Batterie kenne ich gerade nicht, weil ich eine Autostunde 
von dort entfernt bin und nicht drauf sehen kann, sonst hätte ich das 
mittlerweile schon gemacht. Ich werde meinen Vater mal anweisen von 
allem was drauf zu lesen ist ein Foto zu schicken. Mal sehen ob das 
klappt :-)

F4L912 ist der Motor, das Fahrzeug ist ein Deutz D7206.

Hans B. schrieb:
> Aber wurden dabei nur die Plusleitungen gemessen und vielleicht die
> Masseverbindung nicht?

Stephan S. schrieb:
> Das heißt an der Verbindung von Batterie über Klemmen, Leitungen und
> Masse gehen etwa 0,8 V verloren und weitere 0,4 V am Anlasserschalter.

In Summe waren es die 0,8 V auf allen Leitungen, inkl. Masse. Soweit ich 
mich erinnere, war beim Starten der Spannungsfall von der Masseleitung 
mitsamt Polklemme und Anschraubpunkt an der Karosserie bei etwa 0,3 V, 
das heiß gemessen zwischen Batteriepol und Rahmen neben dem 
Anschraubpunkt. Es gibt keine Masseleitung zum Anlasser, der holt die 
Masse aus dem Rahmen, bzw. Motorblock, die bei so nem Fahrzeug eine 
Einheit und im Vergleich zum Auto überaus massiv sind.

: Bearbeitet durch User
von Thomas (kosmos)


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Mein Tipp war als kleiner Zusatz zu verstehen. Klar wenn die Batterie 
nichts ist, weg mit. Aber es gibt eben noch etwas Potential um noch 
etwas mehr rauszuholen.

Beispiel mein erstes Auto hat trotz 55A Lima die Batterie nicht 
ordentlich geladen. Als ich mir das angeschaut habe, viel mir das 
werkseitige sehr dünne Kabel von der Lima zur Batterie auf und da ging 
fast 1V verloren. Gut vielleicht wollten die hier nen kleinen 
Spannungsabfall haben aber wenn man mit einigen Verbrauchern unterwegs 
war wurde die Batterie kaum noch geladen. Als ich dann hier etwas 
dickeres verbaut habe lief es dann prima und eine zu geringe Ladung der 
Batterie war Geschichte. In der Werkstatt hatten Sie mir ne größere Lima 
eingebaut die aber das gleiche Problem mit dem dünnen Kabel hätte zudem 
Lima damals noch richtig Geld kosteten. Heutzutage bekommt man ne neue 
120er für 50€

von d.c. (Gast)


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Stephan S. schrieb:

> F4L912 ist der Motor, das Fahrzeug ist ein Deutz D7206.
>

Kollegen fragen?
So unähnlich werden die sich nicht sein.
Wirst du aber sicher auch gefunden haben.

https://www.deutzforum.de/index.php?thread/51646-deutz-d7206/

---

von Stephan S. (outsider)


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Thomas O. schrieb:
> Beispiel mein erstes Auto hat trotz 55A Lima die Batterie nicht
> ordentlich geladen. Als ich mir das angeschaut habe, viel mir das
> werkseitige sehr dünne Kabel von der Lima zur Batterie auf und da ging
> fast 1V verloren.

Interessanter Aspekt. Darauf hab ich noch garnicht geschaut. Normal 
würde es dann halt nur etwas länger dauern bis die Batterie voll ist, 
aber wenn man eh eine höhere Spannung braucht um die neuen VBatterien 
voll zu bekommen, könnte das ein wenig helfen. Muss ich mal ansehen was 
da für eine Leitung von der LiMa kommt. Verbraucher gibt es aber bei 
diesem Fahrzeug vermutlich garkeine solange man das Licht nicht 
einschaltet. Alles schön mechanisch. Deswegen funktioniert die Maschine 
ja auch noch.

von A. S. (Gast)


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Stephan S. schrieb:
> und 14,55 V direkt nach dem Starten. Das sieht für mich so aus, als ob
> die 14,0 V beim Schlepper dann kein Problem wären, sondern die Batterie
> eben einfach voll ist und deshalb sobald die LiMa lädt die Spannung nahe
> der Ladeschlussspannung geht.

14,0V und 14,55V sind aber ein großer Unterschied.

Was ist denn jetzt eigentlich passiert? Die alte Batterie war plötzlich 
oder schleichend defekt? Vor allem, sie war fast 10 Jahre alt oder 
deutlich jünger?

Dein Vater hat mit Sicherheit ein gutes Gespür für "seinen" Trecker, 
aber das ist halt wenig quantitativ. Für 5 Euro gibt es diese 
LED-Batterietester, deren Schwellen (vor allem beim Starten) einfach 
schneller ablesbar sind.

Oder Du tauschst die Batterien einfach mal (zur Not mit Deinem Diesel) 
und schaust, welche Spannungen sich dann einstellen oder ob der Trecker 
dann "wie früher" startet. Dass Regler, Lima, Batterie UND Anlasser 
einen Schaden haben ist unwahrscheinlich. Und eine gute Batterie 
zurückbringen kann auf Kulanz gehen, kann aber genauso gut auch heißen: 
Wir haben 0 der 30Euro da an Prüfung reingesteckt, die ist OK.

Stephan S. schrieb:
> Wenn es am Motor selbst läge, dann müsste der sich ja wenn er
> zu sehr gealtert wäre sich mit schwindender Kompression eher leichter
> statt schwerer durchdrehen lassen.

die können natürlich auch kaputt gehen, aber die meisten halten die 
ewig. 40 Jahre sind jedenfalls kein Alter

Stephan S. schrieb:
> weil die alte komplett defekt war
Da hak noch Mal nach bei Deinem Vater, wie das kam. Bei Autos ist eine 
defekte Batterie in der Hälft der Fälle Symptom, nicht Ursache (oder ein 
paar Mal ungewollt leergezogen).

von d.c. (Gast)


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Da war noch eine Bedienungsanleitung auf franz.
https://en.calameo.com/read/0033690282fb678f7495c

Alternateur a courant triphase 14 volts - 28Ah
gibt sonst nicht viel her.
---

brauch dringend wieder ne veterama.

von Ryven (Gast)


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Kabel zum Anlasser vergrößern wurde schon genannt. Dann gibt es extra 
noch 9 V Anlasser. Die ziehen dann noch mehr Strom, reisen dafür gerade 
die großen Blocke gut an.
Öl Wechsel wäre auch ne Idee.
Ansonsten sind auch roten Zylinder Akkus gut. Da sind gerollte Platten 
drin.
Mehr Strom bringen dann nur noch die Li Akkus. Damit ist Orgeln dann 
Vergangenheit. Gefühlt läuft dann der Motor mit der ersten Umdrehung.

Auch wenn man in sonst im Sommer vorglühen muss.

von Udo S. (urschmitt)


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Ich hab einen alten Deutz mit einem F3L912 Die Batterie hat mindestens 
600A Startstrom (kann nicht schauen, da ich in der Firma bin). Der 
F4L913 hat einen Zylinder mehr und ist etwas weiterentwickelt, aber im 
Prinzip noch der gleiche Dieselmotor.
Ich würde sagen die "Fachwerkstatt" hat euche eine Batterie mit zu 
kleinem Startstrom eingebaut. 850-1000A Startstrom wäre eher angemessen.

Auch die 14V sind grenzwertig wenig dass die Batterie voll geladen wird.
Evt. braucht ihr eine neue LiMa.

von Udo S. (urschmitt)


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Ryven schrieb:
> Kabel zum Anlasser vergrößern wurde schon genannt.

Der Traktor starte seit 40 Jahren mit dem Kabel, warum sollte das jetzt 
auf einmal zu dünn sein?

von Udo S. (urschmitt)


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Thomas O. schrieb:
> Ansonsten wäre es auch überlegenswert anstatt einer großen Batterie 2
> kleine parallel zu betreiben,

Hat der Deutz keinen Platz für. Ist auch Unfug, da er seit 40 Jahren mit 
der richtigen Batterie einwandfrei funktioniert hat.

von mitlesa (Gast)


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Stephan S. schrieb:
> 3,8 Liter, 4-Zylinder, Baujahr 1980, Deutz F4L912 mit 53 kW Leistung

Mein Opel Diesel moderner Bauart (2012) hat 2.0 Liter Hubraum
und braucht dafür schon eine Batterie mit 80Ah. In diesen Opels
sind in der Serienausstattung schon Batterien mit Kälteprüfstrom
680 bis 800A eingebaut.
Könnte mir schon vorstellen dass so eine Batterie schlechter
Qualität mit dem riesigen Motor ihre Schwierigkeiten hat den
durchzuziehen. Zumal "damals" die Motoren sicherlich nicht so
zündfreudig ausgelegt waren wie heute (z.T. niedrigere
Verdichtung 17:1).

von Thomas (kosmos)


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deswegen denke ich auch das falsche verkauft wurde. Entweder ist die 
Batterie zu schwach oder defekt wobei ich eher zu letzterem tendieren, 
den die Batterietechnologie ist bestimmt die letzen 40 Jahre nicht 
schlechter geworden.

Was du auch machen kannst nimm die Batterie zu jemanden mit der Sie mit 
Prüfprotokoll prüfen, dan legst du das mit hin, ein wiederlegen wird 
dann schon sehr schwierig bzw. müsstest du das dann erstmal zulassen.

von Thomas (kosmos)


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Ansonsten miss auch mal die Spannungeinbruch bei anderen Fahrzeugen. 
z.B. Diesel-Kfz, Nachbars Schlepper,... dann siehst du mal ob es bei 
anderer auch unter 10V runtergeht.

Wurd mich mal interessieren was die Batterien an Kälteprüfstrom vor 40 
Jahren geschafft haben?

Es ist auch nicht ganz abwegig, dass da irgendwo ein Kontaktproblem oder 
Kabelbruch usw. vorliegt. Das Kabel direkt an der Klemme fängt die 
größten Bewegungen auf, schau dir das mal an der Batteriepolklemme an.

von Sönke P. (snke_p)


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Von Schleppern habe ich keine Ahnung, aber bei 'nem Boot hätte ich bei 
so einem Problem mal in Richtung eines möglichen Defekts der 
Dekompressionsautomatik geschaut.

: Bearbeitet durch User
von Jörg K. (joergk)


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Als Besitzer des kleinen Bruders Deines Treckers mit F3L912 hätte ich 
das gleiche Problem.

Hier meine Historie der Fehlersuche und Beseitigung:

1. Batterie mit Ladegerät vollladen
2. Kalten Schlepper kurz starten (ein  zwei Sekunden, Absteller gezogen 
halten, soll nicht anspringen). Dabei Spannung an den Batteriepolen 
messen. Es interessiert der niedrigste Wert, also am Multimeter 
Min-funktion verwenden.
3. 5 Minuten warten
4. Schritt 2 wiederholen,  aber Spannung an Anlasser-plus und Gehäuse 
messen. Auch hier interessiert der niedrigste Wert.
5. Differenz der beiden Messungen: Sollte nicht mehr als 3 Volt sein.
6. Wenn alles gut, Anlasser ausbauen, zerlegen und die verwarzten Kohlen 
und Kohlenschächte reinigen oder ersetzen. Oft hängt eine Kohle...

Alternativ: Auto neben Trecjer, Starthilfekabel dran und starten. 
Startet er jetzt sehr gut -> Batterie platt.

Außerdem alle Kabelschuhe und DSS Masseband im Hauptstrompfad prüfen, 
auch 10..20mm hinter dem Kabelschuh.

Jörg

von Jörg K. (joergk)


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Sönke P. schrieb:
> Von Schleppern habe ich keine Ahnung, aber bei 'nem Boot hätte ich bei
> so einem Problem mal in Richtung eines möglichen Defekts der
> Dekompressionsautomatik geschaut.

Hat der Motor nicht, das muß der Anlasser schaffen

von J. T. (chaoskind)


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Ein Kumpel hat nen Hanomag AL28. Der ist mit der Zeit auch immer 
schlechter angesprungen. Er hatte dann auch die Batterie erneuert, hat 
aber kaum was gebracht. Am Ende stellte sich dann heraus, das dass 
Ventilspiel völlig jenseits von gut und böse war. Nach dem Einstellen 
des Ventilspiels ist der Kasten dann auch bei Eiseskälte angesprungen 
wie ein moderner Benziner. Das fand ich damals sehr beeindruckend.

Evtl geht es bei euch ja auch in diese Richtung, auch wenn der Rest des 
Threads schon in Richtung Batterie deutet.

von Udo S. (urschmitt)


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J. T. schrieb:
> Evtl geht es bei euch ja auch in diese Richtung

In dem Fall eher nicht. Der TO schreibt

Stephan S. schrieb:
> Jetzt bemängelt er, dass die neu
> gekaufte mit 120 Ah und 680 A Starterstrom den Motor nur sehr träge
> durchzieht

träge durchziehen heisst dass der Motor sich langsam dreht, so wie bei 
einer fast leeren Batterie.
Aber die gemessene Spannung vor und nach dem Starten deutet auf eine 
einwandfreie und volle Batterie hin.

von Stephan S. (outsider)


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A. S. schrieb:
> 14,0V und 14,55V sind aber ein großer Unterschied.

Im verlinkten Forum ist auch die Rede von 14 V wenn man etwas Gas gibt. 
Das passt gut zu dem was ich gemessen habe, könnte also normal sein wenn 
der Kollege nicht das gleiche Problem hat wie wir.

> Was ist denn jetzt eigentlich passiert? Die alte Batterie war plötzlich
> oder schleichend defekt? Vor allem, sie war fast 10 Jahre alt oder
> deutlich jünger?

Die alte Batterie hat schleichend den Geist aufgegeben. Zuerst wurde sie 
immer schwächer, dann noch ne Weile mit Ladegerät über die Runden 
gerettet und am Ende hat sie garnichts mehr gemacht. Die war halt 
einfach kaputt. Wie alt sie war, kann ich nicht sagen weil ich sie nicht 
ausgebaut habe und sie auch schon weg ist. Ich weiß noch dass die erste 
fast 20 Jahre gehalten hat, aber ob es die zweite oder dritte ist, weiß 
ich nicht. Wahrscheinlich war sie aber schon über 10 Jahre alt.

> Oder Du tauschst die Batterien einfach mal (zur Not mit Deinem Diesel)
> und schaust, welche Spannungen sich dann einstellen oder ob der Trecker
> dann "wie früher" startet. Dass Regler, Lima, Batterie UND Anlasser
> einen Schaden haben ist unwahrscheinlich. Und eine gute Batterie
> zurückbringen kann auf Kulanz gehen, kann aber genauso gut auch heißen:
> Wir haben 0 der 30Euro da an Prüfung reingesteckt, die ist OK.

Mit dem Auto macht wenig Sinn. Nachdem die 90 Ah und 100 Ah Batterien 
darin auch nie länger gehalten haben, habe ich dieses Mal wieder die 
billigste 72 Ah Batterie gekauft, die ich bekommen habe. Das wäre zu 
wenig. Dann eher mit nem andern Schlepper mit 100 Ah Batterie daneben 
fahren und überbrücken.

Wenn die Batterie defekt wäre, würden sie die bestimmt zurück nehmen.

d.c. schrieb:
> Da war noch eine Bedienungsanleitung auf franz.
> https://en.calameo.com/read/0033690282fb678f7495c
>
> Alternateur a courant triphase 14 volts - 28Ah
> gibt sonst nicht viel her.

Mein Vater hat die Bedienungsanleitung in  Deutsch, muss ich nächstes 
Mal mal mitnehmen. Vmtl. meinen die 28 A und nicht Ah. Nicht viel, aber 
wozu auch? Das Fahrzeug braucht ja keinen Strom außer zum Laden der 
Batterie und selten mal Licht. Mit kompletter Beleuchtung vielleicht 
maximal 250 Watt wenn man 2 Hänger dran hat. Und viel ist aus der 
Batterie nach einem Start normal auch nicht raus. Wenn dann den ganzen 
Tag damit geabeitet wird, ist sie auf jeden Fall wieder voll wenn alles 
arbeitet wie es soll.

Unserer ist auch schon ein ganzes Stück weiter entwickelt als die 
Variante in der Anleitung. Mit richtiger Kabine statt Oldschool 
Lederverdeck mit Klappscheibe, richtigen Türen, Servolenkung und 
hydraulischer Bremse.

Udo S. schrieb:
> Ich würde sagen die "Fachwerkstatt" hat euche eine Batterie mit zu
> kleinem Startstrom eingebaut. 850-1000A Startstrom wäre eher angemessen.

Die Batterie füllt den ganzen Batteriekasten. Hab heute nochmal ein Bild 
der Batterie schicken lassen, da stehen 680 A (EN) drauf. Wenn ich 
Batterien anderer Hersteller und Typen beim Händler ansehe, liegen die 
alle etwa in der Dimension.

Zur Batteriechemie steht nichts drauf. Aber es ist eine Nassbatterie mit 
Schraubkappen, wie es bei NFZ scheinbar noch weiter verbreitet ist als 
in PKW.

mitlesa schrieb:
> Mein Opel Diesel moderner Bauart (2012) hat 2.0 Liter Hubraum
> und braucht dafür schon eine Batterie mit 80Ah.

Er hat sie. Aber wetten er würde auch mit einer 54er einwandfrei 
anspringen? Wir haben auf nem Festivalparkplatz mal einen 2,5er VW Bus 
Diesel mit ner Batterie eines Polo Benziners überbrückt und gestartet, 
selbst das reicht. Gut... Erst als ich gesehen habe dass die es 
erfolglos versucht haben und ich noch mein Überbrückungskabel zusätzlich 
parallel geklemmt habe, aber es ging.

Dein Opel hat halt viele viele Verbraucher, die auch die Batterie 
belasten.

Thomas O. schrieb:
> Es ist auch nicht ganz abwegig, dass da irgendwo ein Kontaktproblem oder
> Kabelbruch usw. vorliegt. Das Kabel direkt an der Klemme fängt die
> größten Bewegungen auf, schau dir das mal an der Batteriepolklemme an.

Da ich zwischen Batteriepolen wie im Eingangsbeitrag beschrieben habe 
nur 0,8 V verliere, gehe ich davon aus dass dort kein großes Problem 
vorliegt. Optisch angesehen habe ich die Klemmen und Crimpungen, aber da 
kann man wenig sagen. Wir haben regelmäßig bei uns in der Arbeit 
schlechte Crimpungen, denen man das nie ansieht, sie aber doch zu 
hochohmig sind und z.B. bei 0,5 mOhm und 300 A Dauerstrom dazu führen, 
dass der Umrichter verbrennt. Beim Anlasser hier hat man zwar jetzt 
keinen Dauerstrom dass was verbrennt, aber dann müsste da ja mehr 
Spannung verloren gehen.

Jörg K. schrieb:
> Als Besitzer des kleinen Bruders Deines Treckers mit F3L912 hätte ich
> das gleiche Problem.

Interessant wie viele Leute hier auftauchen mit ähnlichen Maschinen :-)

> Hier meine Historie der Fehlersuche und Beseitigung:
>
> 1. Batterie mit Ladegerät vollladen
> 2. Kalten Schlepper kurz starten (ein  zwei Sekunden, Absteller gezogen
> halten, soll nicht anspringen). Dabei Spannung an den Batteriepolen
> messen. Es interessiert der niedrigste Wert, also am Multimeter
> Min-funktion verwenden.
> 3. 5 Minuten warten
> 4. Schritt 2 wiederholen,  aber Spannung an Anlasser-plus und Gehäuse
> messen. Auch hier interessiert der niedrigste Wert.
> 5. Differenz der beiden Messungen: Sollte nicht mehr als 3 Volt sein.

So ähnlich hatte ich das gemacht. Nicht ganz so schnell um sehr ähnliche 
Werte von notwendigem Anlasserstrom zu erzeugen, aber ich denke so arg 
weit werde ich trotzdem nicht auseinander sein, da ich nachdem der Motor 
schon kurz lief beide Messungen nochmal direkt nacheinander gemacht 
habe. Da waren die Verhältnisse:

- 9,8 V an den Batteriepolen
- 9,0 V direkt am Anlasser zwischen Anlassereingang und Motorblock wo er 
ran geschraubt ist
- 8,6 V nach dem Anlasserschalter, der direkt auf dem Anlasser montiert 
is und von dem aus das Kabel im Anlassermotor verschwindet

Das heißt deutlich unter 3 Volt Verlust auf der ganzen Strecke. AIst 
aber vmtl. auch zu wenig Strom geflossen, sonst hätte er ja kräftiger 
gezogen. Aber ist ja noch Luft auf die 3 V.

> 6. Wenn alles gut, Anlasser ausbauen, zerlegen und die verwarzten Kohlen
> und Kohlenschächte reinigen oder ersetzen. Oft hängt eine Kohle...

Das ist mal ein wirklich guter Hinweis, könnte mir gut vorstellen, dass 
das des Rätsels Lösung ist. Kann man den einfach ausbauen wie beim Auto, 
oder kommt einem da irgendwelches Motor- oder Getrieböl entgegen? Oder 
andere Teile die man nicht mehr rein bekommt?

Udo S. schrieb:
> J. T. schrieb:
>> Evtl geht es bei euch ja auch in diese Richtung
>
> In dem Fall eher nicht. Der TO schreibt
>
> Stephan S. schrieb:
>> Jetzt bemängelt er, dass die neu
>> gekaufte mit 120 Ah und 680 A Starterstrom den Motor nur sehr träge
>> durchzieht

Genau. Hier wurden so einige Vorschläge gemacht, die nicht plausibel und 
sinnvoll sind in der vorliegenden Situation, da hast du schon einige 
korrekterweise entkräftet.

von mecha (Gast)


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Wenn der Anlasser einen Teildefekt hat, dreht der auch, nur schwächer 
und zieht dabei mehr Strom als er soll. Für das Soll an Ampere beim 
Starten kannst du das Handbuch befragen, alternativ gucken ob es einen 
Unterschied gibt zum Starten mit kaltem Motor und warmen Motor, sollte 
beides gleich schlecht sein, würde ich es nicht auf den Anlasser 
schieben.

von Holger R. (holgerr)


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Dein Vater hat eine moderne LKW Batterie eingebaut.
die geht für alte Trecker nicht.
Ich tippe falsche Batterie eingebaut.

Es ist heute leider so, wenn der Battarie-Typ nicht zum Motor/Anlasser
passt geht garnichts mehr.
Versuche mal einen DB-Sprinter durch einen FIAT 500 oder ein modernes 
Motorrad durch einen DB-Sprinter fremdzustarten, die Fahrzeuge zeigen 
Euch einen Vogel, da geht garnichts.
HolgerR

von Jörg K. (joergk)


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Anlasser kann so ausgebaut werden, der taucht in die Kupplungsglocke ein 
- da ist kein Öl.

Jörg

von Jörg K. (joergk)


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Holger R. schrieb:
> Dein Vater hat eine moderne LKW Batterie eingebaut.
> die geht für alte Trecker nicht.
> Ich tippe falsche Batterie eingebaut.
>
> Es ist heute leider so, wenn der Battarie-Typ nicht zum Motor/Anlasser
> passt geht garnichts mehr.
> Versuche mal einen DB-Sprinter durch einen FIAT 500 oder ein modernes
> Motorrad durch einen DB-Sprinter fremdzustarten, die Fahrzeuge zeigen
> Euch einen Vogel, da geht garnichts.
> HolgerR

Hmm, aber nicht bei einem Schlepper von 1980 - dem fehlt die Intelligenz 
für solche Probleme 😊.

Jörg

von Holger R. (holgerr)


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Jörg K. schrieb:
> Hmm, aber nicht bei einem Schlepper von 1980 - dem fehlt die Intelligenz
> für solche Probleme 😊.

Dem Schlepper vielleicht, aber nicht der Batterie.

Bau mal in eine Honda CB 500 eine Vließ-Batterie ein
oder in eine Honda VFR 800 altes Modell.

Die besten Batterie-Tipps bekommst Du im örtlichen Harley-Klub.

Die Vließ-Batterien werden kaputt geschüttelt.
Also bei der Tour Handy  nicht vergessen,
damit Du jemanden anrufen kannst.

HolgerR

von joergk (Gast)


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Naja,

Ich habe aber auch noch nie Starterakkus in der vom TO genannten Größe 
als Vließ-Akku gesehen.

Jörg

von Udo S. (urschmitt)


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Holger R. schrieb:
> Harley-Klub

Der Deutz hat zwar eine Technik von 1970-1980, aber die ist definitiv 
besser als die eines amerikanischen Kraftstoff-Lärm Wandlers.

von Udo S. (urschmitt)


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joergk schrieb:
> Ich habe aber auch noch nie Starterakkus in der vom TO genannten Größe
> als Vließ-Akku gesehen.

Quatsch da sind noch nachfüllbare Batterien verbaut und das ist gut so.

von Jörg K. (joergk)


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Udo S. schrieb:
> joergk schrieb:
>> Ich habe aber auch noch nie Starterakkus in der vom TO genannten Größe
>> als Vließ-Akku gesehen.
>
> Quatsch da sind noch nachfüllbare Batterien verbaut und das ist gut so.

Sag ich ja...

von Ich_eben (Gast)


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eventuell ist es dieses Problem:
https://www.youtube.com/watch?v=1NcvbfFtlH0
Ich würde nach Möglichkeit die Batterie testweise gegen eine gute 
tauschen oder zumindest über ein Starthilfekabel parallel schalten

von Holger R. (holgerr)


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Udo S. schrieb:
> Der Deutz hat zwar eine Technik von 1970-1980, aber die ist definitiv
> besser als die eines amerikanischen Kraftstoff-Lärm Wandlers.

Deswegen hab ich auch eine Honda.

Hab auch nie das Gegenteil behauptet.
Aber die Jungs wissen welche Batterie
mann wo ein bauen darf und wo nicht.

joergk schrieb:
> Ich habe aber auch noch nie Starterakkus in der vom TO genannten Größe
> als Vließ-Akku gesehen.
Kanst Du auch nicht, denn bei den MB/DB LKW sind die so verbaut, das 
mann da nicht ran kommt. Ich hab mal versucht bei MB/DB Sprinter die 
Batterie aus zubauen und habe es aufgegeben. Wißt Ihr wieviele 
Anschußkabel so eine Sprinter-Batterie hat, mehr als 10.
Gruß HolgerR

Udo S. schrieb:
> Quatsch da sind noch nachfüllbare Batterien verbaut und das ist gut so.
Woher weißt Du was tatsächlich eingebaut wurde.
Gruß HolgerR

von Stephan S. (outsider)


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Holger R. schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> Quatsch da sind noch nachfüllbare Batterien verbaut und das ist gut so.
> Woher weißt Du was tatsächlich eingebaut wurde.
> Gruß HolgerR

Von hier?

Stephan S. schrieb:
> Zur Batteriechemie steht nichts drauf. Aber es ist eine Nassbatterie mit
> Schraubkappen, wie es bei NFZ scheinbar noch weiter verbreitet ist als
> in PKW.

Bei den Händlern sieht es in der Auswahl der LKW-Batterien zumindest so 
aus, als wären sie da noch sehr geläufig:

https://basba.de/lkw-batterie

von Stephan S. (outsider)


Angehängte Dateien:

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So, heute konnte ich mal wieder hin und es könnte sein dass die Ursache 
gefunden ist. Wir haben den Anlasser mal ausgebaut und zerlegt.

Auf den Bildern sieht man an den Positionen "1" die Bohrungen/Gewinde, 
durch die 2 von außen dran geschraubte erschreckend dünne 
Schlitzschrauben die Abdeckung an das Halteblech der Kohlen angepresst 
wird. Da sind 4 Kohlen, wovon 2 durch aus dem Stator kommende Leitungen 
angeschlossen sind und die anderen beiden bekommen offenbar über die 
Abdeckung das Massepotential über die Karosserie. Eine der beiden 
Schrauben war nicht mehr lösbar und hat sich abgedreht beim Versuch sie 
heraus zu schrauben. An den Positionen "2" sieht man, dass dort lokal 
hohe Hitzeentwicklung war, vielleicht auch Lichtbögen. Da sind teilweise 
1 mm tiefe Krater im Material und das Material entweder weg oder auf dem 
Gegenpart aufgeschweißt.

Die Bilder wurden gemacht, nachdem wir alle Sitzflächen abgeschliffen 
und Schweißbatzen entfernt haben. Was dunkel ist und nach Dreck 
aussieht, sind Löcher. Wir haben versucht wieder so viel wie möglich 
Kontakt herzustellen über die Raute, das Kreuz darin und die Ringe um 
die Schrauben.

Er startet jetzt wieder richtig gut durch. Allerdings wurde zuvor die 
Batterie noch einmal 2 Tage geladen, was auch zuvor schon eine Besserung 
des Startverhaltens gebracht hat. Von daher bin ich nicht ganz sicher ob 
vielleicht doch die Batterie von Lima/Laderegler nicht ganz aufgeladen 
wird. Im Prinzip müsste ich sie jetzt einmal auf den vor 2 Wochen 
gemessenen Stand entladen und von da aus noch einmal starten um zu sehen 
ob der Starter dann auch noch durch zieht. Aber gefühlt würde ich sagen, 
dass die Ursache ein schlechter Kontakt war und deshalb darin alles 
verschmort war und zu viel Spannung am Übergang von Deckel zu Ankerblech 
verloren ging.

Ich halte die Konstruktion auch nicht für besonders schlau, wenn diese 2 
M5 Schräubchen oder was das ist die einzige Verbindung ist, die dafür 
sorgt dass die beiden Teile fest genug verbunden sind um den Strom zu 
tragen. Die beiden Laschen die man links und rechts an den Stehbolzen 
sieht, sind im eingebauten Zustand nicht einklemmt, sondern dienen nur 
der Führung und sind vmtl. nur deshalb so verschmorte, weil sich der 
Strom dann darüber einen Weg gesucht hat, obwohl sie nur lose anliegen 
bei dieser Konstruktion.

Die Kohlen waren übrigens noch einwandfrei gängig und haben guten 
Anpressdruck geliefert. Der Anker hatte keinerlei Spuren dass sich die 
Kohlen darin eingelaufen hätten, wie ich das von Waschmaschinenmotoren 
kenne, wo kaum noch Kupfer übrig ist und die Nuten dazwischen oft fast 
ganz zu geschmiert sind. Dieser Anker hatte keinerlei Anzeichen von 
irgendwelchem Abrieb, das Kupfer war nur minimal angelaufen.

Bleibt nur noch die Frage: warum ist das passiert? Hat sich da nach über 
40 Jahren eine der beiden Schräubchen gelockert und dadurch der Kontakt 
verschlechtert? Anders kann ich es mir fast nicht erklären. Jetzt sind 
wir auf jeden Fall erst mal ziemlich glücklich was gefunden zu haben.

Dann noch den beschädigten Bremsflüssigkeitsausgleichsbehälter 
getauscht. Bei Vertragshändler kostet das Teil 40 Euro, im 
Autoteilehandel 13. Identisches Teil von ATE. Muss man nur erst mal 
drauf kommen, dass diverse BMW und Volvo aus den 70ern das gleiche Teil 
verbaut hatten und man die noch immer neu kaufen kann... Dann noch das 
erste mal seit über 40 Jahren die Bremsflüssigkeit gewechselt. Soll man 
nicht für möglich halten, dass das so lange gut ging. Erst Recht bei dem 
Schlamm, der im alten Ausgleichsbehälter drin war. Das war echt mal 
dringend nötig. An den Bremsen wurde nie irgendwas gemacht, immer noch 
die ersten.

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