Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Flachsteckhülse Heizelement Waschmaschine


von Alexander F. (gustin)


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Hallo zusammen,

ich habe hier eine alte Siemens Waschmaschine (WXM1460)
bei der das Heizelement defekt ist.

Das Heizelement hat "normale" 6,3mm Flachstecker,
jetzt hatte aber eine Steckhülse scheinbar so wenig
Kontakt, dass sich diese mit dem Flachstecker regelrecht verschweißt 
hat.
Das Gehäuse der Flachsteckhülse ist komplett weggeschmorrt.
Hier suche ich jetzt Ersatz.

Etwas Bedenken habe ich wegen der Spannung und Leistung die
da rüber geht (230V 2000W), sonst hätte ich da einfach
eine Flachsteckhülse aus dem Baumarkt drauf gecrimpt.

Angaben zur Stromtragfähigkeit findet man da natürlich nicht.
Kann man das trotzdem machen, oder braucht man da was spezielles?

Das Originalteil hat ein "richtiges" Spritzgussgehäuse,
ich konnte da aber bisher nichts vergleichbares finden.

von MaWin (Gast)


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Alexander F. schrieb:
> Etwas Bedenken habe ich

Ja, du brauchst hitzebeständige Flachsteckhülsen aus (vernickeltem) 
Stahl, nicht die billigen aus Messing.

https://www.e-team-shop.de/ERSATZTEILE/Elektrotechnik/Anschlussmaterial/Kabelschuhe/Flachsteckhuelse-6-3mm-1-0-2-5mm-hoch-temperaturbestaendig.html

Und natürlich ordentlich verpressen, nicht in Ermanglung einer 
Crimpzange anlöten.

Die Isoliertüllen aus Nylon schmelzen irgendwann immer, ich lass sie 
weg, denn robustere (Keramik?) gibt es nicht.

von H. H. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Die Isoliertüllen aus Nylon schmelzen irgendwann immer, ich lass sie
> weg, denn robustere (Keramik?) gibt es nicht.

Es gibt welche aus LCP, bis 200°C. Aber in der Waschmaschine sind eh nur 
PVC-Leitungen, da reichen normale Steckhülsen und Nylongehäuse völlig. 
Man darf nur kein billigstes Messingdünnblech nehmen.

von Alexander F. (gustin)


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Super, vielen Dank euch.
Ich habe jetzt Stahlhülsen bestellt wo auch ein Datenblatt bei war.
Dann sollte ich jetzt auf der sicheren Seite sein. :-)

von MaWin (Gast)


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H. H. schrieb:
> Aber in der Waschmaschine sind eh nur PVC-Leitungen, da reichen normale
> Steckhülsen und Nylongehäuse völlig.

Na ja, wenn man an so eine Heizung ran muss, weil der Stecker korrodiert 
keinen guten Kontakt mehr gab, ist halt die Hülse geschmolzen und auch 
die Isolierung vom Kabel ein paar cm weit.

So lange Stecker und Kabel noch in Ordnung war, musste man da ja nicht 
ran.

Also weiss man auch beim Wechseln, wie es nächstes mal wieder aussieht, 
und spart sich die Isoliertülle. Übrigens waren die Kabel, die zu 
Heizungen führten, bisher immer silikonummantelt, kein PVC. Trotzdem 
musste man so 5cm abschneiden brauch, brüchig und das Kupfer oxidiert.

von wendelsberg (Gast)


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MaWin schrieb:
> Und natürlich ordentlich verpressen, nicht in Ermanglung einer
> Crimpzange anlöten.

Auf die Begruendung bin ich wirklich gespannt.

wendelsberg

von H. H. (Gast)


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wendelsberg schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Und natürlich ordentlich verpressen, nicht in Ermanglung einer
>> Crimpzange anlöten.
>
> Auf die Begruendung bin ich wirklich gespannt.

Die Leitung ist bewegt und bricht sonst am Übergang.

von Gerald B. (gerald_b)


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wendelsberg schrieb:
> Auf die Begruendung bin ich wirklich gespannt.

Oder lötet sich selbst ab (da stand Heizelement)

Man kann auch eine unisolierte Ausführung nehmen und die 
temperaturbeständig isoliern. Je nachdem, was man gerade da hat, käme da 
Siliconschlauch, Textil- oder Glasseideverstärkter Lackschlauch, 
Teflonschlauch, oder Kaptontape in Frage.

von Rainer V. (a_zip)


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wendelsberg schrieb:
> Auf die Begruendung bin ich wirklich gespannt.

Ist tatsächlich dein Ernst?? Ich fass' es nicht...
Rainer

von Andre (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> Ist tatsächlich dein Ernst??

Klar, "das ham wa schon immer so gemacht" ist da tief verwurzelt und 
fordert bei so Teufelszeug wie "crimpen" eine schriftliche Begründung.

P.S. natürlich ist crimpen schlecht und nur für schnelle billige 
Produktion erfunden, der echte Fachmann kann das mit der Dachrinnenlöte 
deutlich haltbarer herstellen!

von H. H. (Gast)


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Andre schrieb:
> Rainer V. schrieb:
>> Ist tatsächlich dein Ernst??
>
> Klar, "das ham wa schon immer so gemacht" ist da tief verwurzelt und
> fordert bei so Teufelszeug wie "crimpen" eine schriftliche Begründung.
>
> P.S. natürlich ist crimpen schlecht und nur für schnelle billige
> Produktion erfunden, der echte Fachmann kann das mit der Dachrinnenlöte
> deutlich haltbarer herstellen!

Einbildung ist keine Bildung.

von Thomas B. (thombde)


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Im Ernst jetzt?
Löten?

PS:
Das hält von Heute bis Morgen.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Andre schrieb:


> Klar, "das ham wa schon immer so gemacht" ist da tief verwurzelt und
> fordert bei so Teufelszeug wie "crimpen" eine schriftliche Begründung.
>
> P.S. natürlich ist crimpen schlecht und nur für schnelle billige
> Produktion erfunden, der echte Fachmann kann das mit der Dachrinnenlöte
> deutlich haltbarer herstellen!

Normalerweise ist eine Crimpung deutlich betiebssicherer als ein
Verlöten. Natürlich nur, wenn man die richtigen Flachsteckhülsen
und die richtige Crimpzange verwendet.

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas B. schrieb:

> Löten?
> Das hält von Heute bis Morgen.

Geschickte Konsrukteure schaffen es heutzutage, dasa eine solche
Lötung 25 Monate hält. Damit ist eine Forderung nach Gewährleis-
tung dann nicht mehr möglich. :-)

von Rainer V. (a_zip)


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Andre schrieb:
> natürlich ist crimpen schlecht und nur für schnelle billige
> Produktion erfunden, der echte Fachmann kann das mit der Dachrinnenlöte
> deutlich haltbarer herstellen!

Sorry, aber du tickst nicht sauber! Geh' zurück ins Dachdeckerforum :-)
Gruß Rainer

von Thomas B. (thombde)


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Harald W. schrieb:
> Normalerweise ist eine Crimpung deutlich betiebssicherer als ein
> Verlöten. Natürlich nur, wenn man die richtigen Flachsteckhülsen
> und die richtige Crimpzange verwendet.

Ich habe auch keine Crimpzange von Weidmüller oder Knipex.
Die 300 Euro sind mir auch zu teuer.
Es gibt auch welche für um 60 Euro.
Man muss das halt testen auf Zugbelastung und Widerstand.
Für meine 20 Flachsteckhülsen im Jahr reicht das völlig aus.

Gruß aus OWL
Thomas

von MaWin (Gast)


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wendelsberg schrieb:
> Auf die Begruendung bin ich wirklich gespannt

Einen Flachstecker der bis 340 GradC wärmefest ist an einer Heizung mit 
Lötzinn am Kabel anzulöten wäre megablöd, da schmilzt ja das Lötzinn 
bevor der Stecker wackelt.

Ausserdem lötet man Chrimpstecker sowieso nicht an, das Lötzinn fliesst 
in die Litze, die bricht dann leichter.. Was man im Bootsbau manchmal 
macht, ist am Ende zwischen Crimpung und Steckhülse, etwas Lötzinn zum 
Verschliessen des Drahtendes zu nutzen. Aber so wenig, dass es nicht bis 
zur Knickschutzstelle läuft

von wendelsberg (Gast)


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H. H. schrieb:
> Die Leitung ist bewegt und bricht sonst am Übergang.
OK, aber normalerweise ist die Leitung noch einmal an der beweglichen 
Trommel fixiert, so dass auf die (fiktive) Loetverbindung keine Bewegung 
wirkt.
(Ja, ich weiss, die 2 ct Kosten werden in der Massenfertigung gern 
gespart)

MaWin schrieb:
> Einen Flachstecker der bis 340 GradC wärmefest ist an einer Heizung mit
> Lötzinn am Kabel anzulöten wäre megablöd, da schmilzt ja das Lötzinn
> bevor der Stecker wackelt.
Wenn der so warm wird, ist was anderes oberfaul.

Loeten <-> Crimpen
Das hat schon fast religioese Zuege............

wendelsberg

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Bei der AEG-Maschine meiner Mutter war nach etwa 10 Jahren der Heizstab 
defekt (Korrosionsschaden/Isolationsfehler). Da waren keine Tüllen über 
den Flachsteckern, nur die blanken Stecker und die funktionieren auch 
heute noch prächtig.

Beim Crimpen von neuen Steckern bitte drauf achten, daß die Isolation 
des Kabels von der letzten Halte-Klammer (oder wie man das nennen soll) 
des Steckers mitgegriffen wird. Wenn nicht passiert das gleiche wie beim 
Löten, bei Bewegung bricht das Kabel genau an dieser Stelle.

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