Forum: Haus & Smart Home Akku in mech. Schaltuhr tauschen


von Heinz R. (heijz)


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Ich habe hier eine uralte mechanische (Quartz) Schaltuhr von Grässlin

Aus Nostalgiegründen soll diese repariert werden
(ich weiss, erstzen wäre vernünftiger)

in dieser ist der Akku defekt, der öfter genannte Tipp ihn komplett zu 
entfernen hilft nicht

Der Akku hat ca. die Grüße einer 1/3 AA Zelle, beschriftet leider nur 
mit 8812 Japan

Anbei das Schaltbild - "Uhr" ist die Elektronik die den Motor antreibt

Wird die Elektronik mit 1,5V gespeist läuft sie einwandfrei

Mit was könnte ich den Akku ersetzen?
Der Innenwiderstand muss ja wohl zur gezeigten Schaltung passen?

Evtl. so was:
https://www.akkushop.de/de/n-150aa-akku-nicd-1/3-aa-mignon-mit-loetfahne-u-form-p-11aah-von-accucell/

ein einfacher und günstiger zu bekommender NiMH wird wohl nicht 
funktioneren?

Evtl. den Akku durch einen Widerstand + Elko ersetzen?

Viele Grüße

von H. H. (Gast)


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von Gerald B. (gerald_b)


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Auffällig am Schaltbild ist, das der Akku hier die Funktion eines Elkos 
übernimmt und den Nulldurchgang puffert. Dafür wird er aber auch 
überladen. Hast du irgendwo noch alte, lichtschwache LEDs? Die Modernen 
basieren teils auf blauen LEDs und haben Wandlerposphore, die alten 
Versionen dagegen erzeugen rotes Licht direkt. Löte so eine LED in 
Durchlassrichtung parallel zum Akku. Dann muß der Akku nicht alles 
verheizen, sondern die LED kappt wie eine Zenerdiode die Spannung und 
leitet Strom am Akku vorbei, so das der länger hält. Spannung am Akku 
1,V - Uf einer alten roten LED liegt bei rund 1,4V ;-)

von 2aggressive (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> ein einfacher und günstiger zu bekommender NiMH wird wohl nicht
> funktioneren?
Wird meiner Meinung nach genauso funktionieren.

von Heinz R. (heijz)


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Gerald B. schrieb:
> Hast du irgendwo noch alte, lichtschwache LEDs? ......  Löte so eine LED in
> Durchlassrichtung parallel zum Akku.

Alte LEDs hätte ich noch genügend da - muss dann aber wohl trotzdem erst 
mal den Akku tauschen?

2aggressive schrieb:
> Wird meiner Meinung nach genauso funktionieren.

Mich wundert halt generell an der Schaltung das es hier um eine 
Markenuhr geht die über viele Jahre funktionieren muss

Ich kenne mich mit Akkus zugegeben wenig aus - aber es wird immer ein 
Riesen Hype um die richtige Ladespannung usw gemacht - hier einfach an 
230V über 2 Widerstände angeschlossen den man auch durch einen einzigen 
ersetzen könnte?

Die eigentliche "Elektronik" zieht vermutlich fast keinen Strom - sonst 
wäre sie nicht durch so einen Akku pufferbar?

Was mich am meisten wundert ist das die Elektronik überhaupt noch lebt
Bei hochohmigem Akku liegen da doch wenn ich es recht verstehe 
Halbwellen mit ca. 320V Spitze an?

von 2aggressive (Gast)


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> 2aggressive schrieb:
>> Wird meiner Meinung nach genauso funktionieren.
>
> Mich wundert halt generell an der Schaltung das es hier um eine
> Markenuhr geht die über viele Jahre funktionieren muss
Nur bis zum Ende der Herstellergarantie. Drei Jahre? Fünf Jahre?


> Ich kenne mich mit Akkus zugegeben wenig aus - aber es wird immer ein
> Riesen Hype um die richtige Ladespannung usw gemacht
Siehe oben; wenige Jahre. Die "richtige Ladespannung" gibt es bei den 
hier in Frage kommenden Akkus sowieso nicht. (!)

 - hier einfach an
> 230V über 2 Widerstände angeschlossen den man auch durch einen einzigen
> ersetzen könnte?
Lass das so wie es ist.

> Die eigentliche "Elektronik" zieht vermutlich fast keinen Strom - sonst
> wäre sie nicht durch so einen Akku pufferbar?
Wird entweder eine Interne Begrenzung haben, oder sich auf einen 
anwesenden NiCd-Akku (-NiMh) zur Spannungsbegrenzung verlassen. Ersteres 
Beispiel kostet einen Cent mehr, wäre betreibssicher auch ohne 
angeschlossenen Akku.

Was würdest du als "externe optimierende Person" der Herstellerfirma 
empfehlen, welche Version sollen die in Serie produzieren?


> Was mich am meisten wundert ist das die Elektronik überhaupt noch lebt
> Bei hochohmigem Akku liegen da doch wenn ich es recht verstehe
> Halbwellen mit ca. 320V Spitze an?
Nicht wundern; nimm dein Glück mit. Entweder war der Akku noch nicht 
soweit, oder es gibt "intern" der nachfolgenden Schaltung eine nochnicht 
wegoptimierte Begrenzung. Oder beides.

von michael_ (Gast)


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In deiner Schaltung sehe ich vier Bauteile.
Auf der Platine sehe ich fünf.

Was ist das rechts unten?
Z-Diode?

von Heinz R. (heijz)


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michael_ schrieb:
> In deiner Schaltung sehe ich vier Bauteile.
> Auf der Platine sehe ich fünf.
>
> Was ist das rechts unten?
> Z-Diode?

das ist die eigentliche "Elektronik" - in meinem Schaltplan als Uhr 
bezeichnet

Es ist ein Quarz drauf - keine Ahnung ob das Teil über die 50Hz 
Netzfrequenz synchronisiert ist und der auch nur als Ausfallschutz da 
ist

Eine kleine SMD-Platine - 2 x Eingang wie im Schaltplan - 2 Ausgänge zum 
Motor

von michael_ (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> das ist die eigentliche "Elektronik" - in meinem Schaltplan als Uhr
> bezeichnet

Das da? Elektronik?

von Heinz R. (heijz)


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michael_ schrieb:
> Das da? Elektronik?

ja, eine kleine hochkant eingelötete Platine mit einem schwarzen Klecks 
und halt dem Quarz mit drauf - vermutlich aus einer Armbanduhr geklaut 
:-)

von Taster (Gast)


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Ich vermute, das runde Ding ist eine Z Diode oder ähnliches, die die 
Elektronik vor Spannungsspitzen schützt. Ohne Akku hast Du eine sehr 
hohe Wahrscheinlichkeit das Teil zu zerstören, wenn Du es ans Netz 
hängst.
Zeig doch ein Foto von der Leiterplatte mit Quarz.

von Heinz R. (heijz)


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Taster schrieb:
> ch vermute, das runde Ding ist eine Z Diode oder ähnliches, die die
> Elektronik vor Spannungsspitzen schützt.

Es ist definitiv ein Quarz
Auf der Platine ist ein IC unter einem schwarzen Klecks, und halt der 
Quarz

Habe jetzt mal einen neuen Akku bestellt, bin gespannt

Irgendwie haben die alten Uhren was - man weiss sofort wie man den 
Reiter umstecken muss - ohne jedes Mal erst ewig das Handbuch zu wälzen

Aber die primitive Schaltung erstaunt mich doch zugegeben - so was kommt 
heutzutage nicht mal aus China...

von Gerald B. (gerald_b)


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Ich hatte ein schaltungstechnisch ähnlich "wertiges" Konstrukt in einer 
analogen Quarzuhr in einem Renault 19. Nach 2 Jahren ging die Uhr nach 
dem Mond, als es Herbst wurde.
Da wurden die 12V Bordspannung auf 1,5V per Z-Diode runtergesetzt und 
mit einem 47my Elko stabilisiert. Einer 85 Grad Ausführung, die im 
Arnaturenbrett im Sommer eingetrocknet war.
Ich habe an Stelle des Alu-Elkos eine 47my Tantalperle und parallel noch 
einen 470n KerKo gelötet.
Vermutlich hat die Uhr das Auto überlebt ;-)

von H. H. (Gast)


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Gerald B. schrieb:
> Da wurden die 12V Bordspannung auf 1,5V per Z-Diode runtergesetzt und
> mit einem 47my Elko stabilisiert. Einer 85 Grad Ausführung, die im
> Arnaturenbrett im Sommer eingetrocknet war.

Klingt nach Matra/Jaeger, da war Murks normal.

von Besserwisser (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Ich kenne mich mit Akkus zugegeben wenig aus - aber es wird immer ein
> Riesen Hype um die richtige Ladespannung usw gemacht - hier einfach an
> 230V über 2 Widerstände angeschlossen den man auch durch einen einzigen
> ersetzen könnte?

Quatsch mit Elko!
Das ist ein Akku, der für Dauerladung geeignet ist. Im Datenblatt des 
Akkus steht, wieviel Strom er im Dauerladen verträgt. Da gibt es keine 
Ladeschlußspannung. Man muß aber bei den "neuen" Akkus ins Datenblatt 
schauen, ob die überhaupt für Dauerladen geignet sind, sonst gehts 
schief.
Hier wird halt mit einer Einweggleichrichtung der Strom fürs Dauerladen 
erzeugt. Meistens vertragen sie so knapp unter einem mA, aber im 
Datenblatt wäre der Wert genau spezifieziert.

von H. H. (Gast)


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Besserwisser schrieb:
> Das ist ein Akku, der für Dauerladung geeignet ist. Im Datenblatt des
> Akkus steht, wieviel Strom er im Dauerladen verträgt. Da gibt es keine
> Ladeschlußspannung. Man muß aber bei den "neuen" Akkus ins Datenblatt
> schauen, ob die überhaupt für Dauerladen geignet sind, sonst gehts
> schief.
> Hier wird halt mit einer Einweggleichrichtung der Strom fürs Dauerladen
> erzeugt. Meistens vertragen sie so knapp unter einem mA, aber im
> Datenblatt wäre der Wert genau spezifieziert.

Der 1/3AA des TE verträgt durchaus 5mA Dauerladestrom.

von Heinz R. (heijz)


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Besserwisser schrieb:
> Das ist ein Akku, der für Dauerladung geeignet ist. Im Datenblatt des
> Akkus steht, wieviel Strom er im Dauerladen verträgt. Da gibt es keine
> Ladeschlußspannung. Man muß aber bei den "neuen" Akkus ins Datenblatt
> schauen, ob die überhaupt für Dauerladen geignet sind, sonst gehts
> schief.

Auf dem alten Akku steht leider gar nichts, nicht mal ein Hersteller

In der Schaltung wird der Strom ja durch den Innenwiderstand des Akkus 
bestimmt?

Habe jetzt mal den bestellt:
https://www.akkushop.de/de/n-150aa-akku-nicd-1/3-aa-mignon-mit-loetfahne-u-form-p-11aah-von-accucell/

Da steht leider auch nicht ob er für Dauerladen geeignet ist :-(

von H. H. (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> In der Schaltung wird der Strom ja durch den Innenwiderstand des Akkus
> bestimmt?>

Nein, durch die Vorwiderstände und die Diode.


> Habe jetzt mal den bestellt:
> 
https://www.akkushop.de/de/n-150aa-akku-nicd-1/3-aa-mignon-mit-loetfahne-u-form-p-11aah-von-accucell/
>
> Da steht leider auch nicht ob er für Dauerladen geeignet ist :-(

Das ist der schon, und auch ausreichend für deine Uhr.

Nach 10 Jahren wird er dennoch wieder platt sein.

von michael_ (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Da steht leider auch nicht ob er für Dauerladen geeignet ist :-(

Bei der Bauform mit den Lötfahnen sollte man davon ausgehen.
Übrigens, aus der Zeit, wo deine Uhr herstammt, hat man sich keinen Kopf 
um Dauerladung gemacht.
Man hat sie einfach dafür genommen.

von Manfred (Gast)


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michael_ schrieb:
> Übrigens, aus der Zeit, wo deine Uhr herstammt, hat man sich keinen Kopf
> um Dauerladung gemacht.
> Man hat sie einfach dafür genommen.

Quatschkopf auch zu der Zeit waren schon Daten bekannt und die 
Pufferung von NiCd-Akkus kalkulierbar.

von michael_ (Gast)


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Guten Morgen!
Mußte ja kommen.

Deine Aussage unterstützt ja meine Ansicht.

Übrigens, du mußt ja bei den Moderatoren einen guten Stand haben.
Wenn ich sowas Fettgedrucktes schreibe, wird mein Beitrag gelöscht.

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