Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik AM460 Stromausgang Driftet in ersten 1-2h


von HS123 (Gast)


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Hallo zusammen,

ich benutze den AM460 als I/U Wandler mit einem gefilterten PWM 
Eingangssignal um daraus einen 4...20 mA und einen 0...10V Analogausgang 
zu generieren. Jetzt ist mir aber aufgefallen, dass wenn ich mein PWM 
Signal so konfiguriere, dass der Ausgang auf 20mA ist, der Ausgangsstrom 
in den ersten 1-2 Stunden um ca. 0.15mA nach "unten" driftet, also 
abnimmt. Ich beschalte den AM460 genau wie auf Seite 13 des Datenblatts:

https://www.analog-micro.com/products/ics/uiconverter/am460/am460-datasheet.pdf

Hat jemand eine Idee woran das liegen könnte?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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HS123 schrieb:
> aufgefallen, dass wenn ich mein PWM Signal so konfiguriere
Leg doch mal eine stabile Referenzspannung(**) statt dieser gefilterten 
PWM-Spannung an. Denn wenn du einen Analogwert aus einem PWM-Signal 
erzeugst, dann wirst du darin auch 1:1 Schwankungen der 
Versorgungsspannung finden. Wenn die Versorgung also von 5,0V nur um 
40mV auf 4,96V sinkt, dann hast du da eine Abweichung um 0,75%, was in 
etwa der von dir beobachteten Abweichung entspricht.

Mach zum Test mal Kältespray auf den Spannungsregler der PWM-Versorgung. 
Was passiert?

(**) ich habe habe dafür eine handliche potentialfreie Spannungsquelle 
mit einem TL431, die aus einer 9V-Batterie versorgt wird.

: Bearbeitet durch Moderator
von H. H. (Gast)


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Temperaturdrift des Shunt?

von 2aggressive (Gast)


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Auch mein erster Gedanke: R0 ist möglicherweise ein warmlaufender 
Kohleschichtwiderstand. Kältespray oder Miniaturblasebalg sind gute 
Spürhunde.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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2aggressive schrieb:
> warmlaufender Kohleschichtwiderstand
Wenn der R0 wie im DB irgendwas um 20..30 Ohm ist, dann fallen bei 20mA 
mit P = I²*R gerade mal 8..12mW an. Da erscheint mir ein ein- bis 
zweistündiger Aufwärmvorgang unwahrscheinlich...

: Bearbeitet durch Moderator
von 2aggressive (Gast)


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Es ist noch peinlicher, zun Glück merkt es keiner :D

Lothar M. schrieb:
> 2aggressive schrieb:
>> warmlaufender Kohleschichtwiderstand
> Wenn der R0 wie im DB irgendwas um 20..30 Ohm ist, dann fallen bei 20mA
> mit P = I²*R gerade mal 8..12mW an. Da erscheint mir ein ein- bis
> zweistündiger Aufwärmvorgang unwahrscheinlich...
Ja, ok, 12mW Eigenheizleistung sind auf den ersten Blick erst einmal 
nicht viel für einen (angenommenen) "Ideal-Standard" 
1/4-Watt-Kohleklotz.

Rechnen ist besser als raten
TK Kohlenstoff: - 0,5 · 10−3 /K als Hausnummer.
Der vom TO bemängelte Fehler lag bei 0,15/20= 0,0075 = 7,5 · 10−3, 
entsprechend einer Erwärmung um  7,5/0,5= 15 Kelvin.


Ist das überhaupt plausibel
Geben wir dem selben R das zwanzigfache an Leistung: 20*12mW= 240mW.
Erwärmung 20*15=300 Kelvin, ok 520 Grad Celsius ist ein bisserl viel als 
"maximum rating", aber immerhin noch im Bereich der Hausnummern der 
selben Stadt. Egal, der TK war ja auch nur eine Hausnummer.


Vergesst bitte die Umgebung(-stemperatur) nicht, Zeitkonstanten von 1h 
sind "im Schrank" durchaus erreichbar. Da heizen ja mehr als diese 12mW 
die ganze Kiste auf.




Warum mein Gedankengang von vorhin trotzdem völliger Bullshit ist
Facepalm, zerflixtes Vorzeichen!
Bei Erwärmung nach inbetriebnahme (Erwärmung sollte anzunehmen sein) 
wird ein Kohlewiderstand niederohmiger, der zu erwartende Strom also 
grösser!
Der TO beklagt aber das Gegenteil.
Peinlich, ich bin dann mal wieder in der unsichtbaren Ecke (.)



Immerhin (auf die eigene Schulter klopf): meine Problemerkennung war 
gut, zu den Grössenordnungen durchaus einigermassen passend. Nur das 
Problem war verkehrt, prima dass niemand was merkt!


Fazit für den nächsten Post
Erst Kaffee, dann Bier. Vielleicht klappts dann auch mit den Vorzeichen 
:D

von Peter D. (peda)


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Kann sein, daß das Ding schwingt. Der Kondensator ist ja sehr kritisch 
(1,9..5,0µF).
Bei Kerkos muß man beachten, daß die Kapazität mit der Spannung stark 
abnimmt. 1,9µF dürfen nicht unterschritten werden.

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