Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zu Elektrobackofen und 50Hz Spannung


von Lernender (Gast)


Lesenswert?

Hallo, ich habe vor 2 Tagen auf dem SWR einen Beitrag über die 
Netzstabilisierung geschaut. Dort wurde berichtet, dass sowohl der Strom 
immer teurer wird wie auch die Netzfrequenz nicht mehr so stabil ist wie 
vielleicht noch vor ein paar Jahren.

Im Beitrag wurde ein Bäcker aufgeführt, der sich einen 
Elektro(nik)backofen angeschafft hat, um damit seine Backwaren 
herzustellen. Der Bäcker hat in dem Interview erzählt, dass der Ofen 
regelmässig ausfällt und die Ursache dafür kleinste Störungen in der 
Stromnetzfrequenz sind und dadurch die Elektronik nicht richtig 
funktioniert - dies hätte auch die Fehleranalyse seitens des Herstellers 
ergeben.

Hier ist der Beitrag, ungefähr zu Minute 10:00 kommt der Teil mit dem 
Bäcker:

https://www.youtube.com/watch?v=TUkwNv8NJKU

Meine Frage ist nun, wie kann eine Elektronik so "anfällig" sein? Ich 
hatte gedacht, dass man z.B. die Spannung auf 24V runtertransformiert, 
gleichrichtet und mit Kondensatoren glättet. Gleichen denn Kondensatoren 
keine Störungen der Netzfrequenz nicht aus?

Etwas anderes wäre natürlich, wenn der Strom kurz ausfällt und dann die 
Elektronik ausfällt und neu starten muss wie ein Computer. In einem 
solchen Fall würde ich eine USV in den Ofen mit integrieren. Wenn der 
Strom kurz ausfällt, dürfte dies für die Heizstäbe kein Problem sein.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Fail by Design, würde ich sagen.

von Andreas B. (bitverdreher)


Lesenswert?

Da soll er mal dem Hersteller des Ofens auf Dach steigen. Die 
Netzspannung hat eine erlaubte Toleranz von 5%. Auch wenn ein Ofen bei 
10% rumzickt ist er miserabel designt.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Lernender schrieb:
> - dies hätte auch die Fehleranalyse seitens des Herstellers ergeben

Den Heizwendeln eines Backofens machen Spannungs und 
Frequenzschwankungen im Stromnetz rein gar nichts, wie werden sogar hart 
ein und aus geschaltet um die gewünschte Temperatur zu regeln.

Wie anfällig die Elektronik des Backofens ist, wissen wir nicht, aber 
sie muss nach CE Vorschriften in einem weiten Spannungsbereich (207-253V 
mit Einbrüchen bis 160V) funktionieren, sonst ist sie in der EU nicht 
marktfähig.

Deine Geräte zu Hause hängen am selben Stromnetz und funktionieren auch, 
i.A. ohne Störungen, das zeigt, dass unser Stromnetz nicht unzumutbar 
gestört ist.

Es klingt nach einem Hersteller, der die Verantwortung für seine miese 
Technik abschieben will.

Es gibt Netz-Logger, die eine Aufzeichnung machen und dann knallhart 
sagen können  ob das Gerät nach geltenden Vorschriften hätte 
funktionieten müssen oder nicht.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Lernender schrieb:
> Der Bäcker hat in dem Interview erzählt, dass der Ofen
> regelmässig ausfällt und die Ursache dafür kleinste Störungen in der
> Stromnetzfrequenz sind und dadurch die Elektronik nicht richtig
> funktioniert - dies hätte auch die Fehleranalyse seitens des Herstellers
> ergeben.

Humbug! Wenn dem so wäre, dann wäre das ein massiver 
Konstruktionsfehler.


Und die Netzfrequenz schwankt nicht relevant anders als früher.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Andreas B. schrieb:
> Die
> Netzspannung hat eine erlaubte Toleranz von 5%.

10%!

von Lernender (Gast)


Lesenswert?

Danke für eure Antwoten, für mich war das auch etwas unverständlich, 
warum die Elektronik so "empfindlich" ist.

Ich finde auch die Berichterstattung in diesem Fall etwas problematisch.

von Andreas B. (bitverdreher)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> 10%!

Stimmt. Irgendwie hatte ich im Kopf daß die Toleranz mit der Erhöhung 
der Netzspannung von 220 auf 230V von 10 auf 5% verringert wurde. Wo das 
jetzt wohl herkommt?

Lernender schrieb:
> Ich finde auch die Berichterstattung in diesem Fall etwas problematisch.
Ich auch. ;-)

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Andreas B. schrieb:
> Irgendwie hatte ich im Kopf daß die Toleranz mit der Erhöhung
> der Netzspannung von 220 auf 230V von 10 auf 5% verringert wurde.

War ja auch so, zumindest fast. Zunächst -10%/+6%, und seit 2009 +/-10%.

von HildeK (Gast)


Lesenswert?

Das hat überhaupt nichts mit Frequenz- oder Spannungsschwankungen zu 
tun, sondern nur mit:

Abdul K. schrieb:
> Fail by Design

Andreas B. schrieb:
> Auch wenn ein Ofen bei 10% rumzickt ist er miserabel designt.

Selbst bei kurzfristige (Sekundenbereich) Spannungsausfällen habe ich 
kein Verständnis für eine Fehlfunktion. Auch das kann man bei richtigem 
Design im Griff haben. Zustände und Daten kann man puffern um dann an 
der Stelle weiter zu machen.

Dass der Bäcker von Schwankungen der Netzfrequenz redet, ist seiner 
Unkenntnis geschuldet (oder dem Gelaber des KD-Technikers).

Unser Geschirrspüler hat gerade auch mal rumgezickt. In dem Zusammenhang 
hat ein KD-Mensch meiner Frau mal erzählt: 'Ja, man sollte nicht immer 
das selbe Programm verwenden ...'

von Andreas B. (bitverdreher)


Lesenswert?

HildeK schrieb:
> 'Ja, man sollte nicht immer
> das selbe Programm verwenden ...'
Ist doch logisch, die CPU nutzt sich dann ja einseitig ab.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Lesenswert?

Zufällig habe ich den Kommentar von dem Bäcker auch gesehen. Er hat zwar 
von Netzfrequenzschwankungen gesprochen, meinte aber in Wirklichkeit die 
Netzspannung! (er ist nun mal Bäcker und kein Elektriker). Der Ofen ist 
over engineered und schaltet sich bei Unterspannung ab, weil er denkt, 
dass er das Netz zu stark belastet.

Der Ladevorgang einiger E-Autos wird ebenso geregelt, nur dass sich der 
Ladevorgang bei Unterspannung nicht abschaltet, sondern der Ladestrom 
wird dann einfach nur verringert.

Die Netzfrequenz schwankt übrigens nur im mHz-Bereich. 1Hz wäre schon 
viel!

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Michael M. schrieb:
> (er ist nun mal Bäcker und kein Elektriker)

Ich kenne den Unterschied zwischen Mehl und Wasser.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Lernender schrieb:
> Ich finde auch die Berichterstattung in diesem Fall etwas problematisch.

Das ist heute, in Zeiten von fake news zur Hetze^WMeinungsmache, halt 
üblich und ersetzt die objektive Berichterstattung mit journalistischer 
Sorgfaltspflicht von früher.

Ist auch viel einfacher für die Journaille, man braucht keine 
Fachkenntnis mehr.

von Marek N. (Gast)


Lesenswert?

Wahrscheinlich wird der Backofen eine Art Selbsthale-Schaltung haben, 
damit er nach einem Stromausfall nicht wieder selbsttätig anläuft und 
ewig weiterheizt.
Bin auch mal drauf reingefallen, als ich beim Schwager einen normalen 
Küchen-Backofen angeschlossen habe und das Ding nicht zum Laufen 
gekriegt hab, bis ich die Uhrzeit eingestellt habe facepalm

von Maxe (Gast)


Lesenswert?

Den Beitrag hatte ich auch gesehen, der Zusammenhang zur Enegiewende ist 
schon irgendwie an den Haaren herbeigezogen.

Für den Bäcker ist es natürlich schwierig festzustellen, ob die 
Versorgung tatsächlich nicht den Vorgaben entspricht. Das muss ja noch 
nichtmal am Netz liegen, könnte auch seine eigene Verteilung zu 
schwachbrüstig sein. Er wird Sachverständige einschalten müssen, eine 
einfache Handwerkermeinung wird den Hersteller nicht besonders 
interessieren. Der Bäcker hat jetzt den Weg über die Öffentlichkeit 
gewählt, vielleicht hilfts ihm ja.

Ich frag mich trotzdem, ob der Hersteller überhaupt so argumentiern 
könnte. D.h. ob er sich tatsächlich zu 100% auf die Toleranzen verlassen 
dürfte und nicht etwas robuster auslegen muss. Auf jeden Fall schafft 
man sich mit empfindlichen Versorgungen keine zufriedenen Kunden.

von Roland P. (pram)


Lesenswert?

Scheinbar haben auch manche Vorwerk Geräte Probleme:

https://www.photovoltaikforum.com/thread/56190-st%C3%B6rung-von-elektroger%C3%A4ten-durch-pv-anlage/

Ich kann mir das so vorstellen, dass die Wechselrichter den Netzsinus 
mit PWM nachbilden und "empfindliche" Geräte damit nicht klar kommen. 
(bei Kaco kann man zwischen 9 und 18KHz Arbeitsfrequenz umschalten, je 
nachdem fiept er lauter oder ist im Wirkungsgrad etwas schlechter)
Wer hier Mist gebaut hat, wäre zu klären.

Ich hab auch mal in einem Betrieb gearbeitet, da ging bei ein 0815 
Radiowecker die Uhr zu schnell, wenn er in der Nähe von bestimmte 
Maschinen angesteckt wurde. Hier vermute ich, dass die Frequenzumrichter 
der Motoren was auf das Netz "aufmodulieren"

Gruß Roland

von Bauform B. (bauformb)


Lesenswert?

Maxe schrieb:
> der Zusammenhang zur Enegiewende ist
> schon irgendwie an den Haaren herbeigezogen.

Oder es ist eine vernünftige Erklärung: Großverbraucher ab x kW müssen 
die Netzfrequenz überwachen und notfalls die Leistung reduzieren oder 
abschalten. Das war schon immer (min. seit 1980) so. Im Rahmen der 
Energiewende wird x immer kleiner...

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Bauform B. schrieb:
> Oder es ist eine vernünftige Erklärung: Großverbraucher ab x kW müssen
> die Netzfrequenz überwachen und notfalls die Leistung reduzieren oder
> abschalten. Das war schon immer (min. seit 1980) so. Im Rahmen der
> Energiewende wird x immer kleiner...

Da sind wir aber von den paar 10kW eines Handwerksbackofens noch weit 
weg, sehr weit weg...

von Karl B. (gustav)


Lesenswert?

Maxe schrieb:
> Das muss ja noch
> nichtmal am Netz liegen, könnte auch seine eigene Verteilung zu
> schwachbrüstig sein.

Hi,
kenne 32 kW Pommes-frittes-Öfen für eine Großküche. Nie derartige 
Probleme damit gehabt. Und in der Halle hat auch nie das Licht 
geflackert.

ciao
gustav

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Lesenswert?

Karl B. schrieb:
> kenne 32 kW Pommes-frittes-Öfen für eine Großküche. Nie derartige
> Probleme damit gehabt.

So sollten gut konstruierte Pommes-Frittösen auch laufen. Außer einen 
Thermostat und ein RCD, sollte da im Idealfall nix elektronisches drin 
sein.

von Andreas B. (bitverdreher)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Das ist heute, in Zeiten von fake news zur Hetze^WMeinungsmache, halt
> üblich und ersetzt die objektive Berichterstattung mit journalistischer
> Sorgfaltspflicht von früher.
Ich vermute mal, das liegt an dem Rückgang der Printmedien die früher 
mal Geld eingebracht haben. Heute reicht es nur noch für die Gehälter 
von Praktikanten.
Dazu kommt, daß ohne Sensationen niemand mehr etwas liest. Der ständige 
Internetkonsum stumpft da etwas ab.

Michael M. schrieb:
> So sollten gut konstruierte Pommes-Frittösen auch laufen. Außer einen
> Thermostat und ein RCD, sollte da im Idealfall nix elektronisches drin
> sein.
Und wie machst Du das dann mit dem Bräunungssensor? ;-)

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Karl B. schrieb:
> Maxe schrieb:
>> Das muss ja noch
>> nichtmal am Netz liegen, könnte auch seine eigene Verteilung zu
>> schwachbrüstig sein.


Geh mal in den Keller und guck nach.
Für fünfstöckige Häuser in der Innenstadt durchaus so noch anzutreffen.
Und dann den Ofen dran. Hmmm.

ciao
gustav

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Karl B. schrieb:
> Für fünfstöckige Häuser in der Innenstadt durchaus so noch anzutreffen.
> Und dann den Ofen dran. Hmmm.

Da schließt keiner so einen Ofen an.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

H. H. schrieb:

> Karl B. schrieb:
>> Für fünfstöckige Häuser in der Innenstadt durchaus so noch anzutreffen.
>> Und dann den Ofen dran. Hmmm.
>
> Da schließt keiner so einen Ofen an.

Irgendein Leihe (also einer der sein Wissen nur geliehen hat), schon.

von J. T. (chaoskind)


Lesenswert?

Harald W. schrieb:
> Irgendein Leihe (also einer der sein Wissen nur geliehen hat), schon.

Oder hat er sich das Wissen nur gelait?

von Rainer V. (a_zip)


Lesenswert?

Harald W. schrieb:
> Irgendein Leihe (also einer der sein Wissen nur geliehen hat), schon.

Trotz aller bunten Ideen, scheint mir doch der Ofenhersteller der 
"Bösewicht" zu sein! Warum der Ofen im normalen Betrieb abschaltet, ist 
zwar noch nicht geklärt, der Hersteller mit seiner Mutmassung 
Netzspannung zu klein/schwankt oder Netzfrequenz neben der 50Hz gehört 
allerdings an den Ohren zur Tür herausgezerrt. Zu einer sauberen Analyse 
der Probleme gehört u.a. sicher gleich am Anfang eine Netzüberwachung, 
die jeder Energieversorger umgehend bereitstellt. Dann kann man 
weitersehen. Es ist natürlich nicht auszuschließen, das der frisch 
eingestellte BWL'er ein ganz besonderes Gimick für den Ofen eingebracht 
hat, das jetzt nicht so spielt, wie vorgesehen! Wäre nicht das erste Mal 
:-)
Gruß Rainer

von Spannung wie Bolle (Gast)


Lesenswert?

HildeK schrieb:
> Dass der Bäcker von Schwankungen der Netzfrequenz redet, ist seiner
> Unkenntnis geschuldet (oder dem Gelaber des KD-Technikers).

Vermutlich. Ich gehe eher davon aus, das die Elektroverteilung 
hundsmiserabel ist. Wenn die Verteilung zu klein ausgelegt wurde bricht 
die Spannung zusammen oder eine Last schaltet ab und die Spannung steigt 
schlagartig an. Habe solche Fälle schon erlebt. Oder Einspeiser die 
erhebliche Oberwellen produzieren...

Auch war ich schon in einer Schlosserei, da ist aus dem Zählerschrank 
der Metallstaub gerieselt. Auf den Reinigungshinweis kamen nur dumme 
Kommentare. Ein Produktionsausfall über Tage war denen wohl vielen 
lieber als ein Staubsauger + Putzlappen...

Von daher schiebe ich die Probleme eher auf die Elektroverteilung, als 
auf's Verteilnetz...

von Spannung wie Bolle (Gast)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Karl B. schrieb:
>> Für fünfstöckige Häuser in der Innenstadt durchaus so noch anzutreffen.
>> Und dann den Ofen dran. Hmmm.
>
> Da schließt keiner so einen Ofen an.

Wenn ich dürfte würde ich dir jetzt ein Foto einer Anlage eines 
Einkaufszentrums aus den 50ern zeigen, die heute noch in Betrieb ist.

Eine 2kA Verteilung komplett aus Blech, 10 Meter Breit, blanke 
Sammelschinen mit offen hintergreifbaren "Abdeckungen", 8 
Wandlermessungen, 20 100A Zählerplätze. Kein Schaltplan, keiner kann 
nachvollziehen was Untermessungen sind. Direkt messende Zähler, dessen 
Vor- und Abgangssicherungen sind oft mehr 5 Meter entfernt. Murks hoch 
10, zig mal umgebaut und erweitert. Aber nie nach Norm. Zwischen 
Verteilung und Wand sind auch nur 80cm frei. Also ein 10x0,8m Korridor 
zum "arbeiten"...

Und um den Zähler eines Drogeriemarktes alle 8 Jahre wechseln zu können, 
muss fast alles abgeschaltet werden, da dessen Vorsicherungen hinter 
NH2-Abgangssicherungen von diversen anderen Zählern sitzen. Es sind 
mehrere Trenner auf einem Feld. Und ohne die 8-12 NH-Trenner zu ziehen 
kann man die Blechabdeckungen nicht abnehmen, kommt also nicht an die 
Vorsicherungen. AuS geht nicht, da Blechtafel und bei DER Anlage viel zu 
gefährlich.

Das Beste daran: An besagtem NH-Trenner hängt auch die Verbundkühlanlage 
eines sehr großen Supermarktes. Also ALLE Kühltruhen plus Metzgerei plus 
Bäckerei. Warenwert in den Truhen laut Marktleiter ca. 100.000€. Das war 
kurz vor Weihnachten. Den Zählerwechsel musste ich am 2. Advent 2019 
(das ist ja noch normal) zusammen mit 10 Mitarbeitern von Fremdfirmen 
wechseln. Drei vom Markt, vier vom Kühlanlagenhersteller und nochmal 
drei von einer Elektrofirma, falls etwas kaputt geht. Das war ein Spaß.

Und zurück zum Thema: Die Verbundkühlanlage ist wenige Jahre alt. Deine 
Aussage würde ich also nicht unterschreiben. Aber ich stimme dir zu: so 
ein Scheiß darf nicht sein, sowas macht man neu!!!

Überraschender Weise gab es kein Notstromaggregat für die 
Verbundkühlanlage. Der drohende Ausfall der Verteilung ist doch mehr als 
absehbar. Manche halsen sich ganz schöne Risiken auf. Aber gut, der 
Supermarkt ist nicht der Eigentümer, sondern nur Mieter...

von Manfred (Gast)


Lesenswert?

HildeK schrieb:
> Das hat überhaupt nichts mit Frequenz- oder Spannungsschwankungen zu
> tun, sondern nur mit:
> Abdul K. schrieb:
>> Fail by Design
> Andreas B. schrieb:
>> Auch wenn ein Ofen bei 10% rumzickt ist er miserabel designt.

Ich habe diesen Fernsehbeitrag vor ein paar Wochen gesehen und den Kopf 
geschüttelt.

> Dass der Bäcker von Schwankungen der Netzfrequenz redet, ist seiner
> Unkenntnis geschuldet (oder dem Gelaber des KD-Technikers).

Ich gehe einen Schritt weiter: Das Fernsehteam hat das Thema der Sendung 
und eine Vorgabe des gewünschten Ergebnisses. Natürlich hat der 
Bäckermeister keine Fachkenntnisse der Energieversorgung, der Reporter 
hat sich immerhin etwas Halbwissen angelesen. Da spricht man erstmal 
über die Probleme und bekommt dann, wenn die Kamera an ist, die 
erwartungsgemäßen Aussagen.

Egal, wie schlecht das Netz ist, bleibt die Frequentoleranz 
vernachlässigbar gering unter 0,4%, bei mehr erfolgen Abschaltungen. 
Eine Regelung, die wegen 0,x% abfliegt, kann man nicht bauen.

Ich habe seit Jahren mehrfach im Jahr kurze Wischer, die 
Schreibtischlampe (ESL mit Drossel) flackert und ich höre die USV 
schalten. Das sind sehr kurze Einbrüche, eher ein paar Perioden als eine 
Sekunde. Internetbox und Bildschirm habe ich nicht an der USV, die 
überstehen das einfach so.

Sowas kann ich mir auch beim Bäcker vorstellen. Da sind wir dann wieder 
beim Schaltungsdesign der Ofensteuerung, die muß das wegstecken.

von Rainer V. (a_zip)


Lesenswert?

Spannung wie Bolle schrieb:
> Überraschender Weise gab es kein Notstromaggregat für die
> Verbundkühlanlage. Der drohende Ausfall der Verteilung ist doch mehr als
> absehbar. Manche halsen sich ganz schöne Risiken auf. Aber gut, der
> Supermarkt ist nicht der Eigentümer, sondern nur Mieter...

Ich kann einfach nicht verstehen, dass solche Anlagen tatsächlich eine 
Abnahme bekommen. Beim Neubau unserer Industriehalle hat der 
Geschäftsführer ein Riesen-Fass aufgemacht, weil er die Bauabnahme, 
speziell die Elektrik, vor einem bestimmten Stichtag erledigt haben 
wollte, um neuere Normen, die angeblich das berühmte "Vermögen" gekostet 
hätten, nicht erfüllen zu müssen. Das haben wir von der Belegschaft 
natürlich akzeptiert, denn wer möchte seinen Chef schon ruiniert 
sehen...als dann aber in den diversen Laborräumen pausenlos die 
C-Sicherungen ausgestiegen sind, haben wir den Einbau von B-Automaten 
beantragt, was promt abgelehnt wurde. Begründung: diese Änderung würde 
würde den Umbau der gesamten elektrischen Anlage nach besagter Norm nach 
sich ziehen! Das Elektrounternehmen, dass unsere Anlage gebaut hat, ließ 
sich nicht davon überzeugen, dass das alles nicht stimmt und unser 
Geschäftsführer hat schlicht "Nein" gesagt. Und so springen denn jeden 
Morgen zig Sicherungsautomaten zu Arbeitsbeginn raus und keiner will's 
wissen!
Gruß Rainer

von Manfred (Gast)


Lesenswert?

Spannung wie Bolle schrieb:
> Überraschender Weise gab es kein Notstromaggregat für die
> Verbundkühlanlage.

Das ist wohl die Abschätzung Kosten zu Risiko.

Garnicht so lange her, waren im Lidl die beiden langen Kühlregale mit 
Trassierband und handgemalten Schildchen gekennzeichnet, mehrere 
Mitarbeiter beförderten die Ware in Kartos zur Entsorgung! Da gab es 
zuvor einen längeren Stromausfall, alles raus und neu - eigenes Risiko 
oder Versicherungsschaden weiß ich nicht.

Irgendwie auch schade, einige Artikel hätte ich gerne zu 50% zum 
zeitnahen Verzehr gekauft, die Ware verdirbt ja nicht binnen weniger 
Stunden. Andererseits nachvollziehbar, der Laden darf sich keinem Risiko 
aussetzen.

von Lars R. (larsr)


Lesenswert?

Rainer V. schrieb:
> Trotz aller bunten Ideen, scheint mir doch der Ofenhersteller der
> "Bösewicht" zu sein!

Natürlich, wer denn sonst. Wenn der Bäcker als Eigentümer dieses Ofens 
dieses von ihm unerwünschte Verhalten reklamiert und der Hersteller es 
nicht abschafft, ist es aus meiner Sicht ganz eindeutig das Problem des 
Herstellers. Ob das rechtlich so haltbar ist, kann ich nicht beurteilen. 
Gerade im gewerblichen Bereich sieht es mit Gewährleistung usw. nicht so 
rosig aus...

von Lars R. (larsr)


Lesenswert?

Rainer V. schrieb:
> Ich kann einfach nicht verstehen, dass solche Anlagen tatsächlich eine
> Abnahme bekommen. Beim Neubau unserer Industriehalle hat der
> Geschäftsführer ein Riesen-Fass aufgemacht, weil er die Bauabnahme,
> speziell die Elektrik, vor einem bestimmten Stichtag erledigt haben
> wollte, um neuere Normen, die angeblich das berühmte "Vermögen" gekostet
> hätten, nicht erfüllen zu müssen.

Ich kann das schon verstehen: Der, der die Rechnung zum Schluss zahlt, 
sagt, was gemacht wird. Eigentlich ein ganz normaler Sachverhalt...

von Rainer V. (a_zip)


Lesenswert?

Lars R. schrieb:
> Ich kann das schon verstehen: Der, der die Rechnung zum Schluss zahlt,
> sagt, was gemacht wird. Eigentlich ein ganz normaler Sachverhalt...

Du verstehst es eben nicht. Wenn Normen am Bau eingehalten werden 
müssen, dann ist das so! Und gerade auch bei elektrischen Anlagen gilt, 
dass eine (vielleicht erhebliche) Änderung auch das "Update" auf neu in 
Kraft getretene Normen erzwingt! Bestandschutz gibt es immer nur, wenn 
nichts, aber auch Nichts verändert wird. Ist aber etwas weg vom 
Thema...wenn die Lage aber so wie beschrieben ist, dann ist für mich 
ganz klar der Hersteller in der Pflicht.
Gruß Rainer

von Olipolli (Gast)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Wie anfällig die Elektronik des Backofens ist, wissen wir nicht,

Es könnte ja sein, dass der Ofen seine Zeitbasis aus den 50Hz bezieht 
und da irgendwie ins Schwanken gerät. Sollte aber eigentlich nichts 
machen, wenn die Brötchen ein paar % länger drinne sind.

Eher schon kann ich mir vorstellen, dass der Strom dort komplett 
einbricht und zwar ausserhalb dessen, was der Hersteller angenommen hat 
und das E-Werk angibt.

von Andreas B. (bitverdreher)


Lesenswert?

Olipolli schrieb:
> Es könnte ja sein, dass der Ofen seine Zeitbasis aus den 50Hz bezieht

Das ist alles ziemlich wurscht. Der Ofen ist schlecht designt oder nicht 
richtig angeschlossen. Die Netzfrequenz schwankt am allerwenigsten.

Interessant finde ich ja die Kommentare unter diesem Video. Kein 
einziger der verstanden hat um was es eigentlich geht. Alle stimmen in 
die Mär vom schlechten Stromnetz ein.

von m.n. (Gast)


Lesenswert?

Manfred schrieb:
> Ich habe diesen Fernsehbeitrag vor ein paar Wochen gesehen und den Kopf
> geschüttelt.

Ebenso.
Der Bäcker will sein Brot backen und der Hersteller/Installateur des 
neuen Ofens hat für stabile Zustände zu sorgen.
Mir scheint, die Entwicklung hat nur in der Simulation stattgefunden. 
Dafür gibt es ja bestimmt tolle Programme. Arduino? ;-)

von Karl B. (gustav)


Lesenswert?

Andreas B. schrieb:
> Der Ofen ist schlecht designt

hi,
Steuerungs- und Lastkreise sind nicht umsonst möglichst getrennt zu 
führen.
Steuerung bekommt eine Extra-Strippe. Festinstallation.
Aber wahrscheinlich ist der Backofen an eine CEE-Form 32A 
steckbar/flexibel ausgeführt. Spannungsschwankungen auf der Zuleitung 
sind dann stärker, was die Steuerung nicht mag.
Und dann:
Heizelement-Steuerung müsste das auch wegstecken.
Offensichtlich hat laut Video die Timing-Geschichte nicht funktioniert.
Jede Waschmaschine hat auch "Vorwäsche/Einweichen" mit Zeitvorwahl. Das 
hat bei mir trotz gelegentlichen Umschaltspitzen/lücken immer fehlerfrei 
funktioniert.
Auch da "merkt" sich die Wama, wo Programm unterbrochen wurde und setzt 
es dann an der Stelle fort, ohne von vorne anzufangen.

Vielleicht holt sich der Gerätehersteller einmal ein paar Tips von den 
Wama- Herstellern.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Elektrofan (Gast)


Lesenswert?

"Früher war nicht alles besser" -
jedenfalls das, was noch nicht mal "digital" war.

>>

Viele uralte, mittels zweipunktregeldem Thermostat
(ohne 'smarter' Elektronik, trotzdem immerhin "digital")
betriebene Backöfen laufen immer noch ...

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Der Ofenhersteller wird sein Produkt eben nie an einem instabilen Netz 
getestet haben. Von batteriebetriebenen Geräten kennt man das ja 
täglich. Fangen an zu spinnen, wenn Batterie oder Akku das Ende ihrer 
Lebensdauer erreichen.

von Andreas B. (bitverdreher)


Lesenswert?

Abdul K. schrieb:
> Der Ofenhersteller wird sein Produkt eben nie an einem instabilen Netz
> getestet haben.
Wenn die angesprochenen Probleme überhaupt an den Netz liegen, was ich 
nicht glaube.
So etwas glaube ich erst wenn ich einen U/f-Log am Hausanschluß dazu 
gesehen habe.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Ich könnte mir auch vorstellen,
dass der Hersteller auch noch an immer wichtiger werdenden
Netzfiltern spart.

Zu gering dimensioniert oder auch garnicht vorhanden.

von Karl B. (gustav)


Lesenswert?

Nochmal im Video geschaut:
MIWE Ideal-Ofen.
Zitat:
"...Einfachste Bedienung dank der modernen Touch Control Steuerung MIWE 
TC
mit großem Farbdisplay und intuitiver Benutzerführung.
Jederzeit möglich: manueller Eingriff in den Backvorgang.
[...]
Zugriff geregelt: Klare Benutzerrechte durch integrierte 
Benutzerverwaltung.
Vernetzen leicht gemacht: in die Front integrierte USB-Schnittstelle zur 
Übertragung von Back-programmen sowie Ethernet-Schnittstelle..."
/Zitat
Quelle:
https://www.miwe.de/media/docs/produkte/prospekt/de/produktinformation-ideal-b-de.pdf

BTW: Vermutung:
Vielleicht war gerade das Internet down.
Hat garnichts mit "Strom" zu tun.
Oder einfach mit dicken Fingern den Touchscreen nicht korrekt 
eingestellt.
Ich könnte auf Anhieb mich in den Programmen auch nicht auskennen.
Dazu sollte man schon eine (kurze) Einweisung vor Ort bekommen.
Ist genauso wie beim PC. Meistens liegt das Problem 1m davor.

ciao
gustav

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Karl B. schrieb:
> Touch

ist für mich bis aufs Händy ein Ausschlusskriterium.
Ich hab mal einem einem Herd mit Touchbedienung gestanden.
-grausam!

Da werden auch viele Autos für mich ausscheiden.
Bei letzteren kann ich schon fast hoffen, dass
ich keine Karre aus Altersgründen mehr fahren darf,
wenn es nur noch welche mit Tatsch gibt

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

Eigentlich ist das ein ganz mieses Spiel. Der Hersteller drueckt erst 
mal den Aufwand der Fehlersuche ab indem er es auf das Netz schiebt. Der 
Baecker weiss nicht, wie er sich helfen soll, weil er die technischen 
Kenntnisse nicht hat. Wenn er zu einem Gutachter geht, wird das nichts 
helfen, weil dieser meistens auch Auftraege von Herstellern hat und auf 
dieses Einkommen nicht verzichten kann.

Wer sich auskennt, wird bei der Auswahl eines Backofens dies 
beruecksichtigen. Aus dem Grunde hat sich der Hersteller hier selbst 
einen Baerendienst erwiesen.

von Karl B. (gustav)


Lesenswert?

Hi,
wenn man jetzt eine Steuerung mit PC-Technik vergleicht, dann fällt mir 
auf,
dass beim Notebook offenbar bei Abnippeln des Akkus keine Datenverluste 
entstehen.
Ich ziehe daraus die Schlussfolgerung, dass die derartigen Steuerungen, 
wahrscheinlich mit solch einer "Notebook" Technologie ausgestattet, rein 
versorgungsspannungsmäßig derart immun sind, dass sie sogar ein totales 
Fehlen locker wegstecken, ohne mit Bluescreen oder sonstiger 
Fehlfunktion zu reagieren. Fahren einfach wieder hoch, wenn wieder 
Spannung da ist.
Und die Software erkennt dann den letzten Programmschritt und fährt da 
weiter. Allerdings mit Fehlerprotokolldatei, sowas wie der 
Schuhverlässisch-Anzeige Bildschirm der Wartung bei Win.
(Stecke ich Netzteil rein, liefert mir Netzteil Strom für den Betrieb 
und zusätzlich den Ladestrom für den Akku. Dabei erwärmt sich das 
Netzteil ein wenig mehr.)
Wie gesagt, es gibt schon Lösungen für Netzinstabilität, wenn das 
überhaupt als Störungsursache in Frage kommt.
Und die Steuerungs-PCs-, falls vorhanden, haben doch Schaltnetzteile 
drin mit Weitspannungsbereich.
Was nicht passieren darf, Spannungseinbruch auf 0V über eine Sekunde, 
dann direkt wieder voll auf 230V und das beim DVD-Brennvorgang. Das ist 
nicht gut.
Aber beim Bäcker werden Brötchen und keine DVDs gebacken.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Das ist dann der Vorteil,
wenn der Bäcker meint, dass der 50Jahre alte Backofen nicht mehr taugt.
Der wäre definitiv an geblieben.

Karl B. schrieb:
> und das beim DVD-Brennvorgang

macht das echt noch einer?

von Karl B. (gustav)


Lesenswert?

●DesIntegrator ●. schrieb:
> macht das echt noch einer?

Hi,
die neueren Notebooks haben weder DVD-Laufwerke noch RJ45 LAN-Buchse.
Heute geht alles easy mit Dongles über externes Gedöns via USB.

Ja mir ist beim DVD-Brennen im PC mal eine DVD im Laufwerk zersplittert.
Da wird halt Netzteil voll beansprucht, so dass sich ein 
Spannungsausfall fatal auswirken kann. Keine Reserve.

Meine letzte DVD war eine Notfall DVD. Irgendein iso-Image.
Ab und zu muss das Laufwerk angesprochen werden, sonst rostet es ein.

ciao
gustav

von Icke (Gast)


Lesenswert?

Es hilft an der Stelle mal den gesamten Bericht anzusehen - und auch die 
Einleitung zu berücksichtigen.

Die Aussage zieht sich durch alle Sätze des Skriptes und es werden alle 
möglichen Ausreden dafür genutzt.

Als erstes wird ein Aluminium-Hersteller genannt, der in 2009 einer 
falshen Prognose gefolgt ist (Strompreis entwickelt sich günstiger als 
Gaspreis). Jetzt lag die Prognose falsch und Schuld ist - der böse 
Strompreis... weil
Dann kommt ein Chemiehersteller, der 'empfindliche Geräte' (~8:00) hat 
und der beschwert sich, dass er selber dafür sorgen muss, dass seine 
Sensibelchen ordentlich funktionieren.
Am Ende der Bäcker der 'auf einmal' Probleme hat... genau seitdem er 
seinen neuen Ofen hat. Schuld ist natürlich das Netz, das hat sich 
sprunghaft zum gleichen Zeitpunkt massiv verschlechtert. Udn der Service 
hat ja auch eine 'minimale Stromschwankung' (~9:10) festgestellt mit der 
sein neuer Ofen nicht klar kommt. und die 'kleinen 
Spannungsschwankungen' (~9:20) sorgen bei dem Teil ja schon für völliges 
Versagen. Und alles was er zu den 50Hz erzählt klingt eher als 'Argument 
vom Vertreter' der eine Ausrede gefunden hat.
Und das alles garniert mit 'Befürchtungen für die Zukunft' und schon ist 
der Panik-Bericht fertig...

Und Grund ist eben dass die Erneuerbaren ab 2017 blockiert wurden (siehe 
~2:30), aber das wird schön verdreht... abgesehen davon dass die ganzen 
industriellen Verbraucher eben keine EEG-Umlage zahlen... das geht schön 
an die privaten Verbraucher. Immer schön die ganzen Zahlen vermischen 
und eine Story draus machen. Das macht sich immer gut für ein paar 
Klicks...

Aber jetzt mal zum Netz - da gibt es Normen und die werden vond en 
Energieversorgern eingehalten (mit minimalen Ausnahmen). Kurzzeitieg 
Unterbrechungen kommen vor (seit Jahrzehnten), ernsthafte Ausfälle sind 
eher selten (und lokal begrenzt). Spannungsschwankungen von ±10% sind 
einzurechnen, werden aber fast nie erreicht. Und die Frequenz steht auch 
weitgehend stabil - bis auf konzertierte Maßnahmen der europäischen 
Energieerzeuger weil ein paar Mitspieler ihre Zusagen nicht einhalten... 
dann gehen aber auch in ganz Europa die (netzsynchronisierten) Uhren 
falsch! (war vermutlich Anfang 2018)

Zur Not kann man sich auch online informieren... dann muss man nicht auf 
solche Panik-Berichte zurückgreifen.

https://www.netzfrequenzmessung.de/

von gustav (Gast)


Lesenswert?

Icke schrieb:
> dann muss man nicht auf
> solche Panik-Berichte zurückgreifen.
Zitat Quelle Presse
"...Das Versorgungsunternehmen Westfalen Weser Energie in Paderborn 
teilte auf Anfrage mit, dass die Unterbrechung von 5.38 Uhr bis 7.01 Uhr 
gedauert habe. Um 6.31 Uhr sei ein Großteil der Kunden wieder versorgt 
gewesen.

"Bei Westfalen Weser Netz wird jede Versorgungsunterbrechung genau 
analysiert, um daraus Erkenntnisse für die weitere Optimierung der 
Fehlervermeidung zu ziehen...[...] Westfalen Weser Netz habe
allein im vergangenen Jahr 67 Millionen Euro in Instandhaltung und 
Modernisierung des Netzes investiert. Mit einer durchschnittlichen 
Ausfallzeit von rund 10 Minuten läge der heimische Netzbetreiber nicht 
einmal bei der Hälfte des bundesweiten Durchschnitts..."

Soweit ein Faktencheck.

ciao
gustav

von Icke (Gast)


Lesenswert?

Na da kann ich ein paar 'alternative Fakten' aus der entsprechenden Norm 
nachliefern...
[Zitat]
Die Merkmale der Versorgungsspannung sind in der europaweit geltenden 
Norm EN 50160 beschrieben [6]. Darin sind unter anderem für den 
Normalbetrieb in der Niederspannung folgende Merkmale gelistet (Auszug):
Netzfrequenz 49,5 Hz bis 50,5 Hz
Langsame Spannungsänderung 230 V ± 10 %
Schnelle Spannungsänderung 230 V ± 5 % (selten bis 10 %)
Spannungseinbrüche (≤ 1 min) Einige 10 bis 100 pro Jahr Einbruch (10-60 
%)
Kurze Versorgungsunterbrechung (<3 Min) Einige 10 bis mehrere 100 pro 
Jahr (Spannung < 1 % Uc)
[/Zitat]
entnommen aus
https://www.vde.com/resource/blob/824912/2a9a511f3dd6da0e5c00dab2d4db4398/fnn-fakten-versorgungsqualitaet-2013-03-11-data.pdf

Oder einfach mal auf der Wikipedia-Seite nachschauen, da gibt es auch 
eine Auflistung bezüglich der Netzausfälle über 12 Jahre sowie 
internationale Vergleiche...

Fazit: Wer nicht mit dem relativ stabilen Netz entsprechend der 
zugehörigen Norm in Deutschland klar kommt kann ja gerne ins Ausland 
gehen (wo es möglicherweise billiger, aber noch instabiler ist). Und wem 
eine 99,7% Verfügbarkeit nicht ausreicht und meint, mindestens 100% 
Verfügbarkeit zu brauchen muss eben selber dafür sorgen. Es war halt 
schon immer etwas kostspieliger / aufwändiger einen exquisiten 
Lebenswandel / Anspruch zu haben ;)

Krankenhäuser und andere Einrichtungen funktionieren komischerweise mit 
dem 'Norm-Strom', wie die das wohl machen muss ein gut gehütetes 
Geheimnis sein ...

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Lernender schrieb:
> eine Frage ist nun, wie kann eine Elektronik so "anfällig" sein?

Designfehler, ganz klar.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Von einem längeren Stromausfall sprach der Bäcker nicht. Naja, egal. Er 
lernt dazu.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Abdul K. schrieb:
> Von einem längeren Stromausfall sprach der Bäcker nicht. Naja, egal. Er
> lernt dazu.

Er muss lernen, dass der Ofenhersteller ihn belügt.

von Andreas B. (bitverdreher)


Lesenswert?

Icke schrieb:
> Krankenhäuser und andere Einrichtungen funktionieren komischerweise mit
> dem 'Norm-Strom', wie die das wohl machen muss ein gut gehütetes
> Geheimnis sein ...
Heißt UPS und Notaggregate. ;-)

von Mediennutzer (Gast)


Lesenswert?

Hallo

Icke schrieb:
> Es hilft an der Stelle mal den gesamten Bericht anzusehen - und auch die
> Einleitung zu berücksichtigen.
>
> Die Aussage zieht sich durch...


Schön zu sehen das es auch Leute mit Medienkompetenz gibt - wobei 
zwischen Medienkompetenz und generelle Vorurteile (nett gesagt - was 
z.B. im Zusammenhang mit der Pandemie von so manchen Zeitgenossen auch 
in diesen Forum hier abgelassen wurde und wird ist schon deutlich mehr 
und gefährlicher als "nur" einige Vorurteile...)

Um Medienkompetenz zu Erlangen braucht es aber neben einigen anderen 
universellen Fähigkeiten aber oft auch Fachwissen:
Tja und wie viele Menschen sind z.B. Kraftwerktechniker, 
Nuklearphysiker, Immunsologen oder auch nur einfach Elektriker, 
Straßenbauarbeiter, Fernfahrer...?

Übrigens:
Bei den "leichten" 3 Minuten bis 15 Minuten Berichten, in der 
Unterhaltung und Filme kommen solche normalen Berufe äußerst selten vor 
- maximal in irgendwelchen Komparsenrollen - dafür wird man von Ärzten, 
Juristen, Handwerkern in Nischenbereichen die in wenigen Fällen überlebt 
haben (Hufschmidt, Korbflechter...)und eventuell noch Landwirten (gerne 
aber in "Bio" oder mit vielen Tieren) vor.
Das sagt durchaus etwas darüber aus wie "die" Medienbranche und 
"Künstler" im den Bereichen ticken, aber auch was das Publikum 
verlangt...

Mediennutzer

von Mediennutzer (Gast)


Lesenswert?

Mediennutzer schrieb:
> Schön zu sehen das es auch Leute mit Medienkompetenz gibt - wobei
> zwischen Medienkompetenz und generelle Vorurteile (nett gesagt - was
> z.B. im Zusammenhang mit der Pandemie von so manchen Zeitgenossen auch
> in diesen Forum hier abgelassen wurde und wird ist schon deutlich mehr
> und gefährlicher als "nur" einige Vorurteile...)

schon ein großer Unterschied besteht.

....

von Mediennutzer (Gast)


Lesenswert?

Nochmal Hallo :-)

Icke schrieb:
> Netzfrequenz 49,5 Hz bis 50,5 Hz
> Langsame Spannungsänderung 230 V ± 10 %
> Schnelle Spannungsänderung 230 V ± 5 % (selten bis 10 %)
> Spannungseinbrüche (≤ 1 min) Einige 10 bis 100 pro Jahr Einbruch (10-60
> %)
> Kurze Versorgungsunterbrechung (<3 Min) Einige 10 bis mehrere 100 pro
> Jahr (Spannung < 1 % Uc)
> [/Zitat]
> entnommen aus
> 
https://www.vde.com/resource/blob/824912/2a9a511f3dd6da0e5c00dab2d4db4398/fnn-fakten-versorgungsqualitaet-2013-03-11-data.pdf


Wenn man das liest sollte sich jeder schämen (besser aber schön sein 
Mundwerk halten...) der auch nur ansatzweise behauptet das unser 
Stromnetz anfällig oder gar schlecht ist.
Diese Normen werden hier in Deutschland, wohl aber auch ganz Nord- und 
Westeuropa kaum ausgenutzt und das Netz ist dort viel besser (was die 
privaten Endkundenpreise aber nicht Rechtfertigt - daran sind aber nicht 
die Energieanbieter schuld sondern letztendlich etwa 15%-20% der 
Bevölkerung die solche Preise im wörtlichen Sinne gewählt haben...) als 
es die Normen eigentlich zulassen.
Wobei, ganz egoistisch:
In einer Sternenklaren Nacht würde ich einen gelegentlichen Stromausfall 
der mal über 30min bie 2 Stunden geht richtig gut finden, wobei leider 
die Einrichtungen die ich gerne "off" haben würde besonders oft mit 
"Notstrom" betrieben werden (weil sie halt wenig Energie benötigen) bzw. 
von Prinzip her unabhängig vom Netz sind.
So jetzt kann wer will mal raten welche Auswirkung mir über 30min bis 2 
Stunden in ->Sternenklaren Nächten<- hin und wieder gefallen würden... 
;-)

Mediennutzer

von Andreas B. (bitverdreher)


Lesenswert?

Mediennutzer schrieb:
> So jetzt kann wer will mal raten welche Auswirkung mir über 30min bis 2
> Stunden in ->Sternenklaren Nächten<- hin und wieder gefallen würden...
> ;-)

Du willst die Starlink Satelliten beobachten?
Krieg ich jetzt 'nen Keks?

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

Mediennutzer schrieb:
> So jetzt kann wer will mal raten welche Auswirkung mir über 30min bis 2
> Stunden in ->Sternenklaren Nächten<- hin und wieder gefallen würden...
> ;-)

Das ist doch gaaaanz einfach. Am nächsten Morgen gibt es ungewöhnlich 
viele ausgeschlafene Kids in Kindergarten und Schule, ausgeschlafene 
Jugendliche in Schule und Lehre, ausgeschlafene Erwachsene morgens am 
Frühstückstisch und in der Arbeit, weniger Unfälle auf der Straße.
(Mangels Dattelmöglichkeit oder Glotze bis in den frühen Morgen gucken, 
blieb nichts anderes übrig als schlafen zu gehen. Je länger der Strom 
weg bleibt über Nacht, desto besser die positive Wirkung.)

von Karl B. (gustav)


Lesenswert?

gustav schrieb:
> Zitat Quelle Presse
> "...Das Versorgungsunternehmen Westfalen Weser Energie in Paderborn
> teilte auf Anfrage mit, dass die Unterbrechung von 5.38 Uhr bis 7.01 Uhr
> gedauert habe.

Hi,
Zusatz: Das war 2017. Im genannten Zeitraum wurden im 
Mittelspannungsnetz in der Region umfangreiche Neu-Leitungen gelegt. 
Unter anderem wurde schlussendlich eine Freileitung endgültig vom Netz 
genommen und rückgebaut. Lediglich der zugehörige Trafo-Turm blieb 
stehen und wurde zur Storchennest-Refugium umfunktioniert.
Was hier los ist: Wenn die Sonne scheint, ist Netzspannung ein wenig 
höher, ist es Nacht oder schlechtes Wetter, ein bisschen niedriger. Aber 
immer im Toleranzbereich. Die 2 x 2 MW Solarfelder und die Windräder 
liefern ins Mittelspannungsnetz.

ciao
gustav

von Arben N. (Gast)


Lesenswert?

Angst verkauft sich immer gut, seltsamerweise in einem Land, welches mit 
eine der stabilsten Energieversorgungen weltweit hat. Ok auch die 
teuerste.

Noch dazu sind diese TV-Berichte oft fachlich falsch, Unkenntnis oder 
Absicht, wahrscheinlich von beidem etwas.

Wer sich beschwert, dem empfehle ich, mal eine Weile in Südeuropa bzw. 
dem Westbalkan zu leben, aber nicht in den extra für Touristen 
rausgeputzten Ecken.

Albanien erzeugt zwar fast seinen gesamten Strombedarfe aus Erneuerbaren 
Energien (95% Wasserkraft, 2% PV, lediglich 3% stammen aus einem 
Ölkraftwerk), muss aber Kohlestrom aus dem Kosovo importieren. Und die 
haben dort keine Rauchgasreinigung...

Eigentlich schade, dass PV bei Privatleuten in AL keinen Anklang findet. 
Das Wetter ist allemal zigfach besser als in Deutschland, wo man jedes 
Dach damit zupflastert, aber einfach im Jahresmittel zu wenig 
Sonnenstunden.

Liegt halt am Preis. Strom kostet fast nichts (auch für albanische 
Verhältnisse) und daher ist auch keiner besonders sparsam. Was dann 
wieder in Stromausfällen resultiert, wenn das Netz überlastet ist.

Ach so, Danke an die Impfgegner! So konnte Deutschland erst letzte Woche 
im Rahmen des CoVax Programmes 117.000 Impfdosen nach Albanien liefern. 
Die freuen sich nämlich darüber!

;)

Wenn ich wieder nach AL zurückgehe, werde ich mir aber eine eigene 
PV-Anlage installieren, alleine aus Technikinteresse und um unabhängig 
zu sein. Sonne gibt's genug und nachts kann ich den ohnehin günstigen 
Strom beziehen bzw. mit einem Akku überbrücken. Dann wird auch der 
obligatorische Spannungskonstanthalter (den nur wohlhabende sich leisten 
können, leider) überflüssig. Ach ja, in den wenigen TV-Berichten über 
Albanien wird das Ding oft als "Stromverstärker" bezeichnet. Sag ich ja, 
Unkenntnis gibt es in allen Medien.

Also genießt das Leben in Deutschland und weniger schwarzmalen. Es hilft 
eh nix, man ärgert sich nur und Ärger kostet Lebenszeit. Ist es das 
wert?

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Arben N. schrieb:
> Also genießt das Leben in Deutschland und weniger schwarzmalen. Es hilft
> eh nix, man ärgert sich nur und Ärger kostet Lebenszeit. Ist es das
> wert?

Eine Kernkompetenz der Deutschen: Jammern auf allerhöchstem Niveau.

von Bauform B. (bauformb)


Lesenswert?

Außer, wenn sie ganz offiziell Gelegenheit zum Jammern bekommen, zwecks 
dem "Bericht zur Spannungsqualität 2020"
1
Der für die Umfrage direkt kontaktierte Adressatenkreis setzte
2
sich aus knapp 600 Industrieunternehmen sowie einschlägigen
3
Verbänden zusammen. Der Fragebogen wurde außerdem auf der
4
Homepage der Bundesnetzagentur veröffentlicht und für die
5
Allgemeinheit zugänglich gemacht. Der Bewertungszeitraum umfasst
6
die Jahre von 2018 bis zum ersten Halbjahr 2020. Als Resonanz
7
auf die Umfrage der Bundesnetzagentur haben 69 Unternehmen mit
8
insgesamt 101 Standorten an der Befragung teilgenommen.
Fazit:
1
Nach Aussage einiger Unternehmen hat sich aus deren Sicht
2
die Spannungsqualität in den letzten Jahren jedoch stetig
3
verschlechtert bzw. haben Ereignisse die zu einer Störung
4
führen zugenommen. Demgegenüber stehen Statistiken, die von
5
einer nahezu gleichbleibenden Anzahl netzseitiger Störereignisse
6
ausgehen. Einen Ansatz zur Erklärung dieser Diskrepanz kann
7
in der Modernisierung von Anlagen und Prozessabläufen durch
8
den vermehrten Einsatz von Leistungselektronik bzw.
9
informationstechnikgestützter Systeme begründet werden.
10
Der Einsatz solcher Techniken weist u. a. ein besseres
11
Kosten-Nutzen-Verhältnis und Regelverhalten gegenüber
12
konventioneller Schalttechnik auf. Wesentliche Nachteile
13
sind jedoch Netzrückwirkungen und die hohe Sensitivität
14
gegenüber Änderungen von Spannungsmerkmalen. Hierdurch lässt
15
sich die wahrgenommene Verschlechterung der Spannungsqualität
16
bei nahezu stetiger Qualität aus dem Netz erklären.
https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Energie/Unternehmen_Institutionen/Versorgungssicherheit/Spannungsqualitaet/BerichtSpannungsqualitaet.pdf?__blob=publicationFile&v=3

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Eine Kernkompetenz der Deutschen: Jammern auf allerhöchstem Niveau.

der deutschen Unternehmer?
Die Lohnnebenkosten sind zu hoch, komisch dabei nur das ausgerechnet 
Unternehmer die höchsten Vermögen haben, eben mal einen 100k PKW als 
Firmenwagen steuerlich absetzen können, nicht jeden € der Steuer melden 
müssen, es zu wenig Steuerprüfer gibt.

Klingt wie Sozialneid, ne soll es nicht, mich nervt nur das ich von 
Anbegin meiner Arbeitstätigkeit steuerlich immer offen war und seit 
Jahrzehnten erlebe wie Selbstständige Steuern hinterziehen können und es 
auch ohne wirtschaftliche Not tun

: Bearbeitet durch User
von Rainer V. (a_zip)


Lesenswert?

Joachim B. schrieb:
> und es
> auch ohne wirtschaftliche Not tun

...gerade auch! Das ist bei vielen ein Sport, über den man trefflich 
beim Essen im Golfklub palavern kann...
Merke: mit wirtschaftlicher Not hast du ganz sicher nichts mehr, um 
Sport treiben zu können...
Gruß Rainer

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Manche Leute sind erst zufrieden, wenn sie ganz oben angekommen sind. 
Wenn die eine eigene Ferieninsel haben, für jeden Zweck das passende 
Auto in der Garage, und Personal für Haushalt und Garten.

Andere sind bereits sehr zufrieden, wenn sie ihre Miete bezahlen können 
sich im Supermarkt das Essen kaufen können, das ihnen schmeckt.

Das wird sich nie ändern.

von Karl B. (gustav)


Lesenswert?

Bauform B. schrieb:
> Wesentliche Nachteile
> sind jedoch Netzrückwirkungen und die hohe Sensitivität
> gegenüber Änderungen von Spannungsmerkmalen. Hierdurch lässt
> sich die wahrgenommene Verschlechterung der Spannungsqualität
> bei nahezu stetiger Qualität aus dem Netz erklären.

Hi,
die Installationen sind eben oft nicht nicht auf die erhöhten 
Anforderungen ausgelegt.
Beispiel:
Aufzugsanlagen produzieren beim Anfahren das Aufzugs Spannungseinbrüche, 
die im ganzen Haus wahrnehmbar sind.
Bekommt der Aufzugsmotor eine Extra Zuleitung bis zum Hausanschluss 
verschwinden diese Effekte vollständig.
Oder der Röntgenapparat in der Arztpraxis...bekommt eine 
Extra-Zuleitung.
Unter Umständen sogar ein Austausch der Leitung vom Haus bis zum 
Staßenverteiler nötig. (Statt 35 qmm 50 qmm)
Wenn allerdings im Schnellverfahren einige EVUs Genehmigungen erteilen, 
ohne dass etwas am bestehenden Verteilnetz geändert wird, dann trifft 
diese das.
Beliebiges Beispiel:
Pizzaöfen wurden genehmigt auf "altem" Netz.
Es wurde von einem Gleichzeitigkeitsfaktor weniger als 1 ausgegangen.
Zeitweise war aber dort sogar Faktor 2 anzusetzen, weil der andere 
Bäcker auch sich auch einen Pizzaofen angeschafft hatte, der auch 
genehmigt wurde.
Und dasselbe Problem tritt dann z.B. bei den Wallboxen auf. Hier sollte 
GZF
nicht 0,1, 0,5 sondern besser 1 angesetzt werden.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Lesenswert?

Karl B. schrieb:
> Und dasselbe Problem tritt dann z.B. bei den Wallboxen auf. Hier sollte
> GZF
> nicht 0,1, 0,5 sondern besser 1 angesetzt werden.

Deswegen sollen für 22kW Wallboxen (3×32A) auch 10qmm Kabel eingesetzt 
werden und nicht 6qmm, obwohl dieser Querschnitt auch genügen würde. 
Eine eigene Leitung bis zum Sicherungskasten ist für Wallboxen schon 
deshalb ein Muss, weil der RCD im Sicherungskasten durch den möglichen 
DC-Anteil im Fehlerstrom erblinden könnte!

von Arben N. (Gast)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Manche Leute sind erst zufrieden, wenn sie ganz oben angekommen sind.
> Wenn die eine eigene Ferieninsel haben, für jeden Zweck das passende
> Auto in der Garage, und Personal für Haushalt und Garten.
>
> Andere sind bereits sehr zufrieden, wenn sie ihre Miete bezahlen können
> sich im Supermarkt das Essen kaufen können, das ihnen schmeckt.
>
> Das wird sich nie ändern.

Ein sehr guter Satz, +1 dafür!

Würde ich mir glatt ausdrucken, aber die Farbe ist alle. Egal, schreib 
ich ihn halt ab ;)

PS. Deine Bücher zum Thema Mikrocontroller hab ich gelesen, eine echte 
Hilfe, wenn man wie ich zwar in Elektronik fit ist, aber bisher noch 
nichts mit µCs zu tun hatte. Danke nochmal für den Link.

Beitrag #7356565 wurde von einem Moderator gelöscht.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.