Hallo Leute Ich habe mir ein 600 Watt Kurzwellen-Verstärker-Kit gekauft. Ich habe die fehlenden Komponenten sorgfältig bestückt und verlötet. Danach hab ich wie in der Anleitung beschrieben die Leerlaufspannung für Q1 und Q2 mit den Potis RV1 und RV2 eingestellt (anhand von Messen des Gesamtstromverbrauch des Boards). Leider ist das Board einige Zeit später aufgrund einer falschen Polarität zu Schaden gekommen. Natürlich ist der 470uF explodiert und Q1 ist durchgebrannt. Ich habe in der Folge den 470uF-Elektrolykondensator, Q1 und Q2, den ebenfalls defekten Spannungsregler U2, und zur Sicherheit auch die Diode D6 ausgetauscht. Wenn ich nun erneut versuche, die Leerlaufspannung für Q1 einzustellen (Messen des Stroms des Boards), werden die drei parallelen Widerstände R8a/R8b/R8c sehr heiss. D.h. es fliesst dort offenstichtlich zu viel Strom. Ich habe alle relevanten Bauteile um die zwei Potis RV1 und RV2 geprüft. Die sind in Ordnung. Hat jemand ne Ahnung, was hier noch defekt sein könnte? (Schema ist auf der letzten Seite des PDF) Thanks!
Ein durch R8 fließender Gleichstrom fließt auch durch R10 und den Schleifer von RV1. Wäre er so hoch, daß R8 heiß wird, müßten R10 und RV2 schon fast glühen. Es sieht also eher so aus, als würde der zugehörige MOSFET wild schwingen, und die Erwärmung entsteht durch hochfrequenten Wechselstrom, der über den Abblockkondensator zwischen R8 und R10 nach GND abfließt.
Helge schrieb: > Ja. C8, C9 noch gut? > Sind die Transistoren ein Pärchen? Ich hab C8 und C9 gemessen. Aber in circuit ist das ja eh n ungenauer Wert. Was meinst Du mit Pärchen? Es sind unterschiedliche Typen (MRF300AN und MRF300BN)
Wenn die Leistung nicht gleichmäßig verteilt wurde, wird wohl einer etwas zu viel schwitzen? Deswegen erst mal Daten vergleichen. Außerdem könnTe bei ungünstiger Anordnung oder fehlerhafter Last eine Schwingung das schnelle Ende bringen.
Die beiden sind nur spiegelverkehrt zueinander aufgebaut. Pärchen meinte ich, daß die auf ähnlich ausgemessen sind.
oszi40 schrieb: > Wenn die Leistung nicht gleichmäßig verteilt wurde, Beziehe mich auf dieses Schaltbild. Erst mal L1 entfernen und durch einen Widerstand ersetzen. Über den Spannungsabfall den Strom messen. Ohne HF-Signal (oder C3 und C6 auch entnehmen) sind nun die Leerlaufströme der Mosfets mit den Potis einzustellen. Mache das einmal im Kaltzustand und dann erwärme die Mosfets mit einem Heißlüfter. Notire Dir die Stellpositionen für 10 & 100mA je Mosfet. Wenn das nicht klappt, ist bereits etwas defekt.
Guten Morgen oszi40 Danke für dein Vorschlag! Meinst Du denn, dass durch entfernen, bzw. ersetzen von L1 durch einen Widerstand ein "wildes Schwingen" von Q1 verhindert werden kann? Nur zur Info: Ich habe die Leerlaufspannung für Q1 und Q2 immer ohne HF-Signal am Eingang eingestellt. Bevor ich dummerweise das Board verpolt gespiesen habe, ging das Einstellen des Stroms von 2x 200mA ohne Probleme. Also auch ohne Erwärmung von R8 etc.
Ich würde als erstes mal die beiden Endtransistoren auslöten und schauen ob sich die beiden Gatespannungen zwischen etwa 1,25V und 2,5V ohne Sprünge einstellen lassen. Erst wenn das gewährleistet ist, die beiden Trimmer auf niedrigste Spannung einstellen ( 1,25V ) und die Transistoren wieder einbauen. Jetzt die Trimmer kontinuierlich auf höhere Spannung drehen, bis der zugehörige Ruhestrom des Transistors auf ca 200mA angestiegen ist. Dabei darf der Ruhestrom nicht sprungartig ansteigen. Ansonsten besteht der Verdacht, das die Endstufe ab einen bestimmte Gatespannung zu schwingen anfängt. Am Ausgang ( hinter einen Leistungsabschwächer !! ) einen Spektrumanalyzer anschließen, um zu sehen was da rauskommt. sollte man ohne Ansteuerung der Endstufe hier HF sehen, so ist die Ursache zu suchen und zu beseitigen. Der Leistungsabschwächer ist zur Inbetriebnahme unbedingt ratsam und sollte die 600W Leistung problemlos als Wärme abführen können und mindestens 50db Dämpfung am Messausgang haben. Sollte er nur 30db Dämpfung haben, dann ein 20db Dämpfungsglied dahinter setzen. Achtung Spektrumanalyzer wollen am ersten Mischer selbst maximal 1mW sehen, sonst ist er gefährdet. Der Eingangsabschwächer verträgt selten mehr als 1Watt. Die sollte man aber nicht ausreizen, weil bei falscher Bedienung des Spektrumanalyzers die 1W direkt am ersten Mischer liegen könnte, was der nicht überlebt. Ideal ist wenn der Eingangsabschwächer 10db Dämpfung hat, also am Eingang des Spektrumanalyzers nicht mehr als 10mW anliegt. Wer auf das nötige Equipment, wie Leistungsabschwächer, Spektrumanalyzer, Signalgenerator mit nachgeschalteter 5W Endstufe oder alternativ QRP-Funkgerät mit verlässlicher Leistungsanzeige und HF Leistungsmessgerät keinen Zugriff hat, lässt besser die Finger von solchen Projekten, das werden nur teure Leichen. Auch ein leistungsfähiges Labornetzteil mit stufenlos einstellbarer Strombegrenzung, welche die 48V 25Amp zur Verfügung stellt, wäre auch nicht schlecht. Ralph Berres
Also entweder schwingt das Ding wie Hölle oder einer/beide Transistoren sind hinüber. Schwingungen lassen sich ja recht einfach mit einem Spektrumanalyzer und einem abgeschnittenen Stück Koaxkabel (mit 2 Windungen Kupferlackdraht kurzgeschlossen) nachweisen. Eingangg würde ich der Sicherheit halber mal mit 50R abschließen, am Ausgang ist das sowieso Pflicht. Wie betreibst du das Ding denn? Mit der zugehörigen Ansteuerung? Hast du U2 geprüft?
Hallo Leute Ich konnte die Ursache für das seltsame Schwingverhalten der beiden LDMOS-Transistoren ausmachen. Und zwar waren L2 und L3 etwas zu wenig hoch über dem Board positioniert. Deshalb ist es wohl zu einer induktiven Einstreuung im Bereich der benachbarten Transformatoren T3 und T4 gekommen, die zu einer wilden Eigenschwingung von Q1 und Q2 geführt hat. Leider habe ich nun noch ein weiteres kleines Problem. Die TVS-Suppressor-Diode (D6, CDS0D323-T12C) ist bei den unkontrollierten Schwingungen mit hohem Stromfluss zerstört worden. Aktuell ist das Bauteil bei Mouser und Co jedoch nicht erhältlich. Die selbe Diode, jedoch unidirektional (CDS0D323-12T), ist allerdings erhältlich. Deshalb überlege ich, ob ich zwei dieser Dioden gegengleich einlöten soll. Mir ist bewusst, dass die Kapazität von 3pF sich damit verdoppelt. Seht ihr das kritisch? Danke für euere Inputs!
Moin, ich hatte mal die erste Version aufgebaut. Da fehlte D6 noch. Habe ich dann später nachgerüstet. Wenn man mit kleiner Leistung reingeht, sollte das kein Problem sein ohne diese Diode. Das Eingangssignal darf halte nicht überschwingen. Bei meinem KX3 passiert das nicht. Mich würde mal interessieren, welche Ausgangsleistung hinter entsprechenden LPF auf den einzelnen Bändern zu erreichen sind. Interessant sind Versorgungsspannung, Strom, Wirkungsgrad und natürlich die Eingangsleistung. Gruß Holger
Nabend Holger Vielen Dank für deine Infos! Interessant zu wissen, dass die TVS-Diode erst bei den jüngeren Versionen zum Einsatz kam. Ich werde das Board nun ohne Diode testen. Dafür nehme ich einen Dummy Load, der 600W verträgt und ein entsprechendes LPF-Board für die KW-Bänder. Im Übrigen habe ich zur Darstellung der analogen Signale des Boards zu Temperatur, Gesamtstrom, FWPWR, RFPWR etc. eine auf dem Atmega328 basierende Schaltung mit einem FFT-Display gebaut. Werde hier meine Messdaten durchgeben, sobald ich alles getestet habe. Grüsse Laurin HB9HJY
Hallo Holger Ich habe das Board versucht in Betrieb zu nehmen. Am Eingang habe ich ein 2.5W SSB Signal eingespeist. Doch offenbar überschwingt die Schaltung wieder, denn die drei 33 Ohm Widerstände, die zwischen Gate des LDMOS Q2 und Ground liegen, sind nach kurzer Zeit durchgebrannt. "Das Eingangssignal darf halte nicht überschwingen" - was meinst du damit genau? Und, ist dir das bei deiner älteren Version auch passiert? Vielen Dank! Grüsse Laurin
Laurin E. schrieb: > Ich habe das Board versucht in Betrieb zu nehmen. Am Eingang habe ich > ein 2.5W SSB Signal eingespeist. Doch offenbar überschwingt die > Schaltung wieder, denn die drei 33 Ohm Widerstände, die zwischen Gate > des LDMOS Q2 und Ground liegen, sind nach kurzer Zeit durchgebrannt. was hast du eigentlich an Messmittel zur Verfügung? Ohne entsprechende Hilfsmittel bei der Inbetriebnahme der Endstufe endet das Projekt zwangsläufig in ein Fiasko. Was ich von der Endstufe halten soll weis ich nicht so recht. Schon die Tatsache das man 600W HF-Leistung über eine SMA Buchse führen will lässt mich an dem Konzept zweifeln. Ralph Berres
Hallo Ralph An Messmittel habe ich ein Fluke 87 Multimeter, ein 2 Kanal 50MHz-DSO (Tektronix TBS 1052B) und ein Daiwa SWR&Power Meter bis 2kW. Für den Input habe ich ein Yaesu FT-847, der 2.5W min. Output hat. Ein richtiger Spectrum Analyzer habe ich leider nicht zur Verfügung. Zu den SMA Buchsen: Das hat mich am Anfang auch stutzig gemacht. Doch die meisten Print-Buchsen sind bis 500Vrms gerated. Grüsse Laurin
Laurin E. schrieb: > An Messmittel habe ich ein Fluke 87 Multimeter, ein 2 Kanal 50MHz-DSO > (Tektronix TBS 1052B) und ein Daiwa SWR&Power Meter bis 2kW. > Für den Input habe ich ein Yaesu FT-847, der 2.5W min. Output hat. Ein > richtiger Spectrum Analyzer habe ich leider nicht zur Verfügung. Das ist meiner Meinung nach ein bischen wenig um in einer HF Endstufe erfolgreich Fehler zu suchen. Du hast doch kaum eine Chance festzustellen, was die Endstufe für ein Eigenleben führt. Auserdem womit belastest du die Endstufe? doch hoffentlich nicht mit einer Antenne, wenn du die Ausgangsleistung messen willst. Laurin E. schrieb: > Zu den SMA Buchsen: Das hat mich am Anfang auch stutzig gemacht. Doch > die meisten Print-Buchsen sind bis 500Vrms gerated. Es ist ja nicht nur die maximale Spannung- Bei 600W sind das schon 490VSS Es fließen aber bei 600W 3,46Amp eff Auf Grund des Skineffektes leider nur an der Oberfläche des Steckkontaktes. Ich habe meine Zweifel das die SMA Buchse dafür gebaut ist. Hier wäre mindestens eine N-Norm Buchse sinnvoll. Ich würde da sogar zu 6/16 Norm greifen. Ralph Berres
Ich habe nicht vor die Endstufe mit 600W, sondern nur mit ca. 400W zu betreiben. Ralph B. schrieb: > Auserdem womit belastest du die Endstufe? Mit einem 50R 600W Dummy Load.
Laurin E. schrieb: > "Das Eingangssignal darf halte nicht überschwingen" - was meinst du > damit genau? Und, ist dir das bei deiner älteren Version auch passiert? Es gibt Transceiver, deren Leistung man zwar auf 5W begrenzt hat (RF Power runtergeregelt), die aber trotzdem im ersten Moment eine deutlich höhere Leistung ausgeben.
Ralph B. schrieb: > Was ich von der Endstufe halten soll weis ich nicht so recht. Schon die > Tatsache das man 600W HF-Leistung über eine SMA Buchse führen will lässt > mich an dem Konzept zweifeln. Moin, die sind aber entsprechend spezifiziert und es funktioniert ja auch. Nur sind diese 600W inklusive aller Oberwellen. Realistisch sind so eher 400W hinter dem Oberwellenfilter. Aber für CW ausreichend.
Holger D. schrieb: > Moin, die sind aber entsprechend spezifiziert und es funktioniert ja > auch. Wo kann man diese Information nachlesen? hmm bei Rosenberger kann man unter Spezifikationen nachlesen https://www.rosenberger.com/de/produkt/sma/ u.A. 200W bei 2GHz. Aber selbst das halte ich schon für Grenzwertig.
Ralph B. schrieb: > Wo kann man diese Information nachlesen? M0HZH verwies auf dieses Dokument: https://www.centricrf.com/power-handling-connectors/ Grenzwertig hin oder her. Die SMA-Verbindungen haben bisher gehalten.
Holger D. schrieb: > Es gibt Transceiver, deren Leistung man zwar auf 5W begrenzt hat (RF > Power runtergeregelt), die aber trotzdem im ersten Moment eine deutlich > höhere Leistung ausgeben. Dann macht es wohl Sinn, dass ich den minimalen Output meines FT-847 mal auf dem Oszi anschaue. Vielleicht zeigt das Signal tatsächlich im ersten Moment eine deutliche höhere Spannung. Ich habe zudem noch einen anderen, moderneren Tranceiver (FT-891) zur Verfügung. So könnte ich ggf. vergleichen.
Hallo, ich zitiere mal aus einem Elecraft-Forum: "I just noticed that one of my K3s seems to have a power out issue. Specifically, when keying for the first time, the output power seems to be overshooting what it is set at. If I continue to send CW at the same power it is fine. If I decrease or increase the power the output overshoots what it is set at and them comes back down. If I change bands, even without changing the power level, the power overshoots the power selected for the first few dahs." Exakt so ist es bei meinem Gerät auch. Ich habe auch einen KX3. Der macht das nicht. Gruß Holger
Laurin E. schrieb: > Dann macht es wohl Sinn, dass ich den minimalen Output meines FT-847 mal > auf dem Oszi anschaue. Vielleicht zeigt das Signal tatsächlich im ersten > Moment eine deutliche höhere Spannung. schaue dir das sehr genau an was mit der Ausgangsleistung deines Transceivers passiert, wenn du die PTT drückst. Es war eher die Regel als die Ausnahme, das de Sender, welche auf kleine Leistung runter geregelt wurde, in den ersten ein paar 100 uSek trotzdem die volle Leistung abgibt, ehe er runterregelt. Viele LD-Mos Endstufen sind dadurch schon gestorben, ohne das der Betreiber es sich erklären konnte. Hoffentlich siehst du das mit deinen 50MHz DSO auch. Der hat dann nämlich auch 1. selbst eine Anstiegszeit von 7 nSek. 2. Eine Aufzeichnungslänge 20KPoint ist auch eigentlich viel zu wenig, um die komplette Anstiegsdauer des HF Signales bis zum Ende des Einschwingens aufzuzeichnen Vielleicht hilft hier eine bei deinem Scope hoffentlich vorhandene Peak-Funktion und Persistance-Funktion. Gerade die modernen LD-Mos Transistoren reagieren extrem empfindlich auf zu hohe Spannung zwischen Gate und Source. Es reichen schon wenige Nanosekunden, um solch einen Transistor in die ewigen Jagdgründe zu schicken. Besser als den TRX runterzuregeln wäre ein Leistungsdämpfungsglied zwischen TRX und PA zu schalten, welche die 100W des TRX auf die für Vollaussteuerung notwendige Leistung runterteilt. Ralph Berres
Brennen die Widerstände denn sofort beim Einschalten durch bzw. sofort wenn Eingangsleistung draufgegeben wird oder dauert das einen Moment? Evtl. mal größere verwenden? Wobei ich 3x 1W an dieser Stelle schon ordentlich finde. R8 im anderen Zweig bleibt heil? Das würde dafür sprechen, daß die Endstufe nicht symmetrisch arbeitet, ansonsten würden beide Widerstände durchbrennen oder gar keiner.
Ben B. schrieb: > Brennen die Widerstände denn sofort beim Einschalten durch bzw. sofort > wenn Eingangsleistung draufgegeben wird oder dauert das einen Moment? > Evtl. mal größere verwenden? Wobei ich 3x 1W an dieser Stelle schon > ordentlich finde. genau das wäre noch interessant zu wissen. Wird R8 schon ohne Ansteuerung heiß oder erst mit Ansteuerung? Lassen sich die beiden Ruheströme noch entsprechend einstellen? oder hat ein Transistor überhaupt keinen Ruhestron mehr? Dummerweise lässt sich der nicht messen, ohne die Drains abzuklemmen und zwischen Drain und UB ein Ampermeter zu schalten. Wenn einer der Transistoren gar kein Ruhestrom einstellbar ist, dann würde ich mal auf Kurzschluss zwischen Gate und Source untersuchen. Das wäre eine Folge von zu hoher Eingangsleistung. Und ohne D6 am Eingang würde ich gar kein Signal draufgeben. Ralph Berres
Ben B. schrieb: > Brennen die Widerstände denn sofort beim Einschalten durch bzw. sofort > wenn Eingangsleistung draufgegeben wird oder dauert das einen Moment? Ja, die drei 33R 1W brennen sofort durch wenn ich ein Signal auf den Input gebe. Die anderen bleiben heil. Ich glaube auch, dass die Endstufe nicht symmterisch arbeitet. Als Ursache vermute ich, dass L2 und L3 auf dem Board kritisch nahe beeinander positioniert sind.
Beitrag #6952994 wurde von einem Moderator gelöscht.
Laurin E. schrieb: > Als Ursache vermute ich, dass L2 und L3 auf > dem Board kritisch nahe beeinander positioniert sind. Ich vermute eher einen defekten Transistor. Ralph Berres
Beide LDMOS haben einen Ruhestrom von 200mA. Zudem habe ich beide entlötet und mit einem Transistortester gecheckt. Ralph B. schrieb: > Und ohne D6 am Eingang würde ich gar kein Signal draufgeben. Ich habe leider nur die unipolare TVS-Suppressor Diode (CDS0D323-12T), da die bipolare Version aktuell nicht verfügbar ist. Denkst du ich kann zwei davon gegengleich einlöten? Die Kapazität von 3pF zwischen den Gates der LDMOS wird natürlich verdoppelt..
Brennen die Widerstände ohne Betriebsspannung an der Endstufe auch durch wenn Eingangsleistung draufgegeben wird? Meine, irgendwo muß die Leistung ja herkommen, die die Widerstände verbrennt. Und dann nur R9, nicht R8 in identischer Funktion im gegenseitigen Zweig. Wenn nicht aus der Eingangsleistung, dann ginge nur aus den Transistoren. Der Zweig über R32 und den anderen oben scheidet aus, die würden dabei noch viel schneller abfackeln. Also FETs in Ordnung, kein Gate-Drain-Durchschuss?
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Ben B. schrieb: > Brennen die Widerstände ohne Betriebsspannung an der Endstufe auch durch > wenn Eingangsleistung draufgegeben wird? Das habe ich noch nicht getestet. Aber ich hatte schon den Fall, dass R8a/b/c ohne Inputsignal durchgebrannt sind. Das war, als L2 und L3 umgekehrt eingelötet waren. Also mit den zwei Schlaufen der weissen Litzen über dem Ferrit-Röhrchen nach unten zum Board. Deshalb vermute ich, dass L2 und L3 kritisch sind.
Naja so ist das halt mit Gegentaktaufbauten, wenn man deren Transistoren vorspannt, dann schwingt sowas gerne mal. Ich glaube inzwischen, das Design dieser Endstufe ist einfach nur schlecht. Du kannst ja mal probieren, L2/L3 räumlich weiter voneinander zu trennen, dann sollten sie sich weniger gegenseitig beeinflussen als wenn sich ihre Kerne berühren. Ansonsten mal rechnen, R8/R9 haben 11 Ohm und 3W Belastbarkeit. Wenn ich mich nicht verrechnet habe entspricht das 5,74V und 522mA DC-Äquivalent maximal, sprich wenn sie schnell abrauchen, liegst du noch deutlich darüber. Wenn R10 und R11 stehenbleiben, kann der Strom nur über C4/C7 nach Masse fließen, bedeutet irgendwas mit ganz vielen MHz dank schwingender Endstufe. Wo kommt der her? Wenn nicht aus den MRF300 bliebe nur der Pfad über C3/C6, aber nicht über R31/R32, weil die dank ihren 600 Ohm deutlich früher abrauchen würden. Auch nicht aus dem entgegengesetzten Zweig, sonst würden R8/R9 beide abrauchen. Bliebe nur der Eingangsübertrager, aber so starke Rückkopplung über diese Entfernung? Oder wo soll so viel Energie herkommen? Keine Ahnung, deswegen hasse ich HF-Schaltungen im Selbstbau. Kann passieren man baut ein zweites Board und dieses läuft dann einwandfrei. Evtl. ungeeignete Widerstände verwendet, die einen zu hohen induktiven Anteil haben?
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was passiert, wenn du an dem Pin9 Dissable 5V anlegst und den Ruhestrom damit abschaltest? Wird R8 dann immer noch warm? Ralph Berres
Ben B. schrieb: > Naja so ist das halt mit Gegentaktaufbauten, wenn man deren Transistoren > vorspannt, dann schwingt sowas gerne mal. Ich glaube inzwischen, das > Design dieser Endstufe ist einfach nur schlecht. Also ich habe inzwischen drei dieser Endstufen-Module. Einmal aus Griechenland, einmal aus Rußland und eben die erste Version aus England. Bei allen habe ich ein solches Verhalten nicht feststellen können.
Wenn ich mir das so anschaue, auch nochmal meine eigenen Überlegungen... eigentlich bleiben wirklich nur defekte Transistoren übrig, so daß eine große Menge HF über das Gate ausgekoppelt wird. Weil alles andere über den Eingangsübertrager usw. würde eine symmetrische Belastung von R8/R9 erzeugen und bei identisch aufgebauten Widerständen würden zwangsläufig beide abrauchen. Es ist einfach nichts anderes da außer die Transistoren, wo der Strom herkommen könnte, der nur einen dieser Widerstände zerstört.
Ben B. schrieb: > bleiben wirklich nur defekte Transistoren übrig Ich gehe allmählich auch davon aus, obwohl der Transistortester keinen Defekt anzeigt. Aber dieser kann einen LDMOS wohl auch nur sehr begrenzt testen. Für einen Defekt einer der Transistoren spricht auch, dass mein Gesamt-Ruhestrom des Boards vor dem Einstellen der Gatespannung nur bei 32mA, statt den angegebenen 60mA liegt. Jetzt gilt es nur herauszufinden, welcher defekt ist. Aber es spricht ja fast alles für Q2, zumal R9 durchbegrannt ist.
Holger D. schrieb: > Also ich habe inzwischen drei dieser Endstufen-Module. Einmal aus > Griechenland, einmal aus Rußland und eben die erste Version aus England. > Bei allen habe ich ein solches Verhalten nicht feststellen können. Sind das nicht die Endstufen die allesamt nicht die versprochene Leistung liefern? Laurin E. schrieb: > Für einen Defekt einer der Transistoren spricht auch, dass mein > Gesamt-Ruhestrom des Boards vor dem Einstellen der Gatespannung nur bei > 32mA, statt den angegebenen 60mA liegt. > Jetzt gilt es nur herauszufinden, welcher defekt ist. Aber es spricht ja > fast alles für Q2, zumal R9 durchbegrannt ist. Es wäre interessant zu wissen wo die Endstufe schwingt. Bei kleinen Frequenzen, wo die Verstärkung sehr hoch ist, oder aber im UKW Bereich. Bevor die Transistoren getauscht werden und das ganze Experiment mit dem gleichen Ergebnis endet, könnten ein paar Schaltungsänderungen zur Stabilisierung der Endstufe vorgenommen werden: 1. Einen Gatewiderstand (wenige Ohm) einfügen. 2. Das z.Z. nicht bestückte Eingangsdämpfungsglied einbauen. Die Quellimpedanz (Transceiver) liegt nicht unbedingt bei 50 Ohm. 3. Die Gegenkopplung (R31/32) auf jeweils 2 x 680...820 Ohm (oder auch weniger) erhöhen. Als Nebeneffekt müsste sich dadurch die Eingangsanpassung verbessern. 4. R8/9 auf 3 x 22 Ohm vekleinern. 5. Die Induktivität der Speisedrosseln L2/3 ist, soweit mir bekannt, zu groß. Mit einem UKW-Kern ähnlicher Größe könnten praxisnähere Werte realisiert werden.
Das Problem ist halt, das der TO offensichtlich nicht nur wenig bis keine Erfahrung bei der Inbetriebnahme solch einer Endstufe hat, sondern im auch die messtechnischen Vorraussetzungen weitgehend fehlen. Laurin E. schrieb: > An Messmittel habe ich ein Fluke 87 Multimeter, ein 2 Kanal 50MHz-DSO > (Tektronix TBS 1052B) und ein Daiwa SWR&Power Meter bis 2kW. > Für den Input habe ich ein Yaesu FT-847, der 2.5W min. Output hat. Ein > richtiger Spectrum Analyzer habe ich leider nicht zur Verfügung. OK einen wie auch immer gearteten 50 Ohm Abschlusswiderstand scheint er auch noch zu besitzen ( einen 600W Leistungsteiler mit 40db Dämpfung wäre angebrachter ). Wie verlässlich ein Daiwa SWR&Powermeter bis 2KW ist kann man auch diskutieren. und schön das er ein Fluke Multimeter hat. Aber dann gleich als Ansteuerung einen Amateurfunktransceiver, welches auf 5W runtergeregelt ist zu verwenden, ist der Transistortot eigentlich vorprogrammiert. Ihm fehlt hier ein 13db 100W Leistungsdämpfungsglied für den Ausgang des TRX, um die 100W auf 5W zu reduzieren, ein verlässliches Leistungsmessgerät, welches den Namen auch verdient, einen Richtkoppler mit definierter Auskoppeldämpfung von 40db oder besser gleich ein 600W 40db Leistungsdämpfungsglied und vor allem ein Spektrumanalyzer. Ansonsten bleibt das ein Blindflug, dessen Ausgang nicht vorhersehbar ist. Ein regelbares Netzteil 0-50V 0-25Amp wäre vermutlich auch nicht schlecht. Nur mit einen Spektrumanalyzer sieht man ob der Verstärker zu parasitären Schwingungen neigt, die auch noch Austeuerungs und Lastabhängig sein können. Ein Oszillograf wäre dann eventuell hilfreich, wenn er eine deutlich höhere Grenzfrequenz hätte ( mindestens 200MHz ) da seiner bei 50MHz schon bis zu 3db zu wenig anzeigen wird. Man muss diesen Messpark ja nicht selbst besitzen, jedoch sollte man Zugang zu sowas haben oder einen kennen, der einen diesbezüglich weiterhilft. Ralph Berres
Ich dachte schon, das sei eine uralte Motorola-Applikation von ca. 1980 wie z.B. hier: http://bitsavers.org/components/motorola/_dataBooks/1994_Motorola_RF_Device_Data.pdf aber die Transistoren sind ja ganz neu und von NXP. https://www.nxp.com/docs/en/data-sheet/MRF300AN.pdf https://www.nxp.com/search?keyword=MRF300&start=0 https://community.nxp.com/t5/NXP-Designs-Knowledge-Base/Homebrew-RF-Design-Challenge-Winners/ta-p/1110677 https://saure.org/cq-nrw/2020/03/30/ein-600w-breitband-hf-verstaerker-mit-erschwinglichen-ldmos-geraeten-von-razvan-yo9irf/ dort wird auch auf einen Thread hier verwiesen: Beitrag "Oberwellen bei KW-PA-Schaltungen wie MRF300"
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Bearbeitet durch User
Robert M. schrieb: > Sind das nicht die Endstufen die allesamt nicht die versprochene > Leistung liefern? Genau. Schrieb ich ja oben im Beitrag #6952501.
Ralph B. schrieb: > Ein regelbares Netzteil 0-50V > 0-25Amp wäre vermutlich auch nicht schlecht. DJ0ABR hat eine prima Überstromabschaltung veröffentlicht. https://www.youtube.com/watch?v=g4SGGKL2jS4 Mit einer kleinen Modifikation kann man den Minimal-Strom auch unter 25 A bekommen. Habe 18 A eingestellt. Dann muss man nicht so oft die MRFs kaufen ;-)
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