Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LED-Strahler NT defekt Welches Vorgehen?


von bär (Gast)



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Hallo zusammen,
das eingebaute und leider vergossene Netzteil dieses LED-Strahler ist 
defekt. Vergossen, mehr als ärgerlich!
Nun möchte ich einen (externen) Ersatz finden. Weis aber weder, welche 
Spannung, noch den Strom dazu. Das Teil ist mit 200W beschrieben.
Welches Vorgehen ist nun angesagt?
Irgendwelche Ideen?
Danke schon mal und einen perfekten Sonntag für euch!

von Achim M. (minifloat)


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bär schrieb:
> Welches Vorgehen ist nun angesagt?

Finde heraus, wie die LEDs verschaltet sind. Finde heraus, wieviele LEDs 
in einem SMD-Gehäuse stecken. Danach ein geeignetes Netzteil suchen und 
einbauen. Wenn es keins gibt, wegschmeißen oder alles neu kaufen.

mfg mf

von Gerald B. (gerald_b)


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Dein 2. Foto beinhaltet schon weitestgehend die Lösung. 2835 Bauform der 
LEDs.
28S1 5P besagt, 28 LEDs seriell, 5 Stränge davon parallel. Uf einer 
weißen LED liegt bei 2,8 bis 3V rum. 3x28 gleich 84V. Wenn es wirklich 
200 Watt sind, dann 200/84 macht 2,38 Ampere. Soviel Strom müßte der 
Treiber liefern, wenn nicht bei den Angaben geschummelt wurde.
Suche dir das Datenblatt für weiße LEDs Bauform 2835, suche deren 
maximalen Betriebsstrom und gucke, ob der bei rund 1/5 der 2,38 Ampere 
liegt. Wenn nicht, wurde irgendwo geschwindelt. Was steht denn auf dem 
vergossenen Treiber?

von H. H. (Gast)


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Gerald B. schrieb:
> weiße LEDs Bauform 2835

Die gibt es auch mit drei Dies in Reihe, und 100mA Nennstrom.

von Helge (Gast)


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Hab hier liegen 1-chip, 2chip, 3-chip, 6-chip :)

Netzteil und z.B. 1k Widerstand und Spannung messen.

von Gerald B. (gerald_b)


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28S1 impliziert eine 1 Chip Variante. Meist steht ja hinter dem S nichts 
mehr.
Mit 1 mA Strom kann man nichts kaputtmachen und man sieht damit schon, 
ob die LEDs leuchten, wenn nicht gerade die Sonne draufscheint.
Wenn man kein Labornetzteil hat, Gleichrichterbrücke, Elko dahinter und 
mit 100-200K Vorwiderstand, der mindestens 2 Watt abkann,  gucken, ob 
die LEDs schwach leuchten. Wenn ja, die Spannung am LED Board messen. 
Wenn du die Spannung hast, kannst du auf den benötigten Strom schließen.
da das Ganze galvanisch mit dem Netz verbunden ist, beim Messen Hände 
weg, von der Schaltung und bevor man was anfasst, Elko entladen ;-)

von bär (Gast)


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Ich habe nun mal das defekte Netzteil möglichst gut freigelegt.
Da hat es ordentlich drin gekokelt; schon Scheisse, wenn die Wärme nicht 
weg kann! Das ganze Teil ist von LEDAVANCE.
Was ich herausgefunden habe ist, dass die sekundären Cs mit 450V 
angegeben sind. Voll fett, aber über Netzspannung, was soll das?
 Da komm ich mit meinem Netzteil hinten und vorne nicht hin! Bei 30V 
fliesst nicht ein mA! Das heist, die Durchbruchspannung nicht erreicht… 
Mal versucht einen geschlossenen Block zu zãhlen, sind minimal 28 LEDs 
in Serie. Klar, da sind 30V nichts.

Viele Grüße

von Helge (Gast)


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Eine LED versuchen. Netzteil auf 20V, 1k Widerstand und Spannung über 
die LED messen.

von EmKo (Gast)


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Ich habe gestern eine ähnliche LED- Lampe geöffnet. Im Netzteil verbaut 
war ein PN8360. Im Datenblatt zu dem Chip befindet sich eine Beispiel 
Schaltung.
Vielleicht hilft das ja.

Würde aber etwas besseres verbauen.

Gruß
EmKo

von Rudi Ratlos (Gast)


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bär schrieb:
> Da hat es ordentlich drin gekokelt; schon Scheisse, wenn die Wärme nicht
> weg kann!

Das kannst wegwerfen so wie es ist. Die wurden dafür gebaut.

> dass die sekundären Cs mit 450V
> angegeben sind. Voll fett, aber über Netzspannung, was soll das?
Das ist ja gleichgerichteter Wechselstrom, also weit über 230V~

Bis du da die Verschaltung eruiert hast und -jede einzelne- LED auf 
Funktionsfähigkeit getestet hast, weil sonst brennen sie reihum ab, 
kaufst du dir lieber eine neue.


200W ? Da brauchst eine Kühlfläche von einem knappem Quadratmeter, oder 
einen Hochleistungslüfter, wenn du da dran länger Freude haben willst. 
Jeder billige Baustrahler hat die 10-20? fache LED-Fläche als (gerippte) 
Kühlfläche .

von Rudi Ratlos (Gast)


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Du könntest dir einen Step-Up Converter kaufen, die neueren gehen bis 
100V, kosten aber gute 40,- mit Display/Strom/Spannung , damit könntest 
die Durchschaltspannung ermitteln und dann mit einem billigeren 
(analogen) betreiben. Ersteres würdest noch öfter brauchen in deinem 
Leben, glaube mir.

Andere Chance hast nicht .
Schätze das (Form) ist so eine Stehlampe von Möbelix - Kost´ fast nix´ 
oder OBI , kosten so um die 80,-

von H. H. (Gast)


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Gerald B. schrieb:
> 28S1 impliziert eine 1 Chip Variante.

Da steht 28S15P, man kann die 28*15=420 LEDs sogar zählen...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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H. H. schrieb:
> Da steht 28S15P
Ja, echt blöder Font.
Da sieht sogar die "2017" ganz links aus wie "201 7"

bär schrieb:
> Das Teil ist mit 200W beschrieben.
Das ist entweder der Inrush-Current multipliziert mit 230V oder es sind 
die üblichen Chinawatt, die sich über einen Teiler 2..10 in hierzulande 
übliche Watt umrechnen lassen. Ich würde hier eher 10 als 2 ansetzen.
Denn die LED halten, wenn sie an den Anschlüssen auf 25°C gekühlt 
werden, insgesamt ca 90W (bei den üblichen 3,5V und 60mA) aus. Bei der 
Bestückungsdichte dieser Platine sind diese 25°C für die mittleren LED 
bestenfalls Wunschtraum und der LED-Strom muss reduziert werden.

: Bearbeitet durch Moderator
von H. H. (Gast)


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Wenn das NT nicht gerade völlig abgebrannt ist, dann kann man anhand der 
Schaltung auf Strom und Spannung schließen. Mit den 450V Ausgangselkos 
hat der TE das ja auch schon zum Teil getan.

von bär (Gast)


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Mehr ist leider auch nicht aus dem Fragment abzulesen, weil noch viele 
Vergussreste und eine auf ca. 2qcm komplett durchgekohlte Platine.
Was fūr ein Schrott!
Aber vielen Dank schon mal fūr eure bisherigen Antworten und Kommentare

Viele Grūsse

von bär (Gast)


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H. H. schrieb:
> Gerald B. schrieb:
>> 28S1 impliziert eine 1 Chip Variante.
>
> Da steht 28S15P, man kann die 28*15=420 LEDs sogar zählen...

Ja, das mag passen. Ich habe versucht, eine optisch zusammenhāngende 
Kette zu finden, bin dann auch auf 28 gekommen.
Nur, wie passt das mit den sekundāren Elkos zusammen, die fūr 450V 
ausgelegt sind?
Das erschließt sich mir noch nicht 🙄

von H. H. (Gast)


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bär schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Gerald B. schrieb:
>>> 28S1 impliziert eine 1 Chip Variante.
>>
>> Da steht 28S15P, man kann die 28*15=420 LEDs sogar zählen...
>
> Ja, das mag passen. Ich habe versucht, eine optisch zusammenhāngende
> Kette zu finden, bin dann auch auf 28 gekommen.
> Nur, wie passt das mit den sekundāren Elkos zusammen, die fūr 450V
> ausgelegt sind?
> Das erschließt sich mir noch nicht 🙄

In jeder LED sind mehrere Dies drin, in Reihe geschaltet.

von bär (Gast)


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Helge schrieb:
> Eine LED versuchen. Netzteil auf 20V, 1k Widerstand und Spannung
> über
> die LED messen.

Leider komm ich an die Einzelled nicht wirklich ran. Der Trāger ist eine 
echte Wārmesenke! Es ist mir nicht mal gelungen, mit 60W das 
Anschlusskabel abzuloeten. Da brauch ich es bei dem Aufbau garnicht erst 
versuchen, mir eine EinzelLed zu schnappen!
Vielleicht durch die weisse Isolierung mit ner Messspitze durch und dann 
mal sehen, was geht….

von H. H. (Gast)


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bär schrieb:
> Vielleicht durch die weisse Isolierung mit ner Messspitze durch und dann
> mal sehen, was geht….

So macht man das.

von H. H. (Gast)


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bär schrieb:
> Es ist mir nicht mal gelungen, mit 60W das
> Anschlusskabel abzuloeten.

Ganze Platte vorwärmen, ruhig auf 100°C.

von bär (Gast)


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>
> In jeder LED sind mehrere Dies drin, in Reihe geschaltet.

Nun, selbst wenn ich mit 3 Dies je 3V und 28S rechne, lande ich nur bei 
250V , 200V Sicherheitsreserve? Mag ich ich fast nicht glauben.
Aber ich werde mich dran setzen und mal schauen, wieviele Dies mir mein 
Multimeter impliziert 😉
Danke und Grüße

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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wenn man die LEDs nicht kennt,
kann man das Geleucht mit nem Labornetzteil austesten.

Von 0V bis U-max LANGSAM aufdrehen,
dabei an die Strombegrenzung denken.
Wenn die "Erleuchtung" ausbleibt,
kommt ein weiteres Netzteil in Reihe.

Labornetzteil wieder zurück drehen bis 2. Netzteil und Labornetzteil
die Spannung ergeben, wie U-max beim ersten Durchlauf war.
Dann weiter aufdrehen.

Für sowas (zum Vorschalten) machen sich 32V oder 42V Druckernetzteile 
gut.
Und die findet man alle paar Kilometer an Glascontainern.

Das Poti im Labornetzteil darf dabei gerne NICHT kratzig sein.

von Thomas W. (goaty)


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bär schrieb:
> Nun, selbst wenn ich mit 3 Dies je 3V und 28S rechne, lande ich nur bei
> 250V , 200V Sicherheitsreserve? Mag ich ich fast nicht glauben.
Nur weil auf dem Kondensator 450V aufgedruckt steht, heißt das nicht das 
450V anliegen. Es liegen um die 325V an, damit hat jede LED vermutlich 
weniger als 11V Vorwärtsspannung.

Dieser könnte funktionieren: MeanWell ELG-240-C1050

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (gerald_b)


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H. H. schrieb:
> Gerald B. schrieb:
>> 28S1 impliziert eine 1 Chip Variante.
>
> Da steht 28S15P, man kann die 28*15=420 LEDs sogar zählen...

Hättest du von Anfang an alles gelesen, wäre dir auch mein Posting 
weiter oben aufgefallen: 
Beitrag "Re: LED-Strahler NT defekt Welches Vorgehen?"
Ich habe also nur den relvanten Auschnitt zitiert!

von Gerald B. (gerald_b)


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H. H. schrieb:
> bär schrieb:
>> Vielleicht durch die weisse Isolierung mit ner Messspitze durch und dann
>> mal sehen, was geht….
>
> So macht man das.

Wie eine Alukernplatine aufgebaut ist, weißt du? Der Aluträger hat nur 
eine dünne Isolationsschicht zur Kupferfolie. Schießlich soll ja auch 
die Wärme effektiv abtransportiert werden. Über der Kupferfolie ist dann 
die Lötstoppfolie.
So, was passiert nun, wenn man da mit Messpitzen durch den Lötstopp 
sticht? Bestenfalls schwächt man die darunterliegende Isolationsschicht 
nur. Im Worstcase sind die Flusspannungen der LEDs so hoch, das dort ein 
Durchschlag erfolgt.
So gesehen, ein eher kontraproduktiver Ratschlag

: Bearbeitet durch User
von 2aggressive (Gast)


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bär schrieb:
> Vielleicht durch die weisse Isolierung mit ner Messspitze durch und dann
> mal sehen, was geht….
Warum nicht einfach direkt an die offen zugänglichen Lötstellen der Led? 
Und wenn du dir dabei eine der fünf "ersten" eines Stranges aussuchst 
kannst du eine Krokoklemme an das Kabel anklemmen; damit brauchst du nur 
eine einzige Messspitze seitlich an die passende LED dranhalten; dies 
sollte mit zwei Händen problemlos machbar sein.

von bär (Gast)


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2aggressive schrieb:
> Warum nicht einfach direkt an die offen zugänglichen Lötstellen der Led?

Wenn du mir die offen zugänglichen Lötstellen zeigen kannst, dann bitte! 
Die Pads liegen unter den LEDs!
Võllig hohl bin ich nun doch nicht!
Gute Nacht

von Rudi Ratlos (Gast)


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bär schrieb:
> Võllig hohl bin ich nun doch nicht!

Du willst eine defekte HiPower-Lampe , die Fotos sind 
nummern-offensichtlich nicht von deiner Lampe, weil das Netzteil 
abgebrannt ist - das hat aber meist eine Ursache !- wieder in Betrieb 
setzen.

Du brauchst dazu erstmal ein Netzteil mit etwa 100V-DC und mind. 2A . 
Besser eins mit 120V-DC und 5A , das sich sowohl in der Spannung als 
auch im Strom regeln läßt.

Hast das ?  NEIN . Weil sonst müßtest nicht blöd fragen !

Das Ablöten oder Anzapfen einzelner LED kannst dir -überhaupt- 
abschminken. Also kaufen, oder wegwerfen . .




@ Lothar: die Chinesen geben den Netzteil-Stromverbrauch an, die europ. 
Markenhersteller meist nur den Lichtstrom, weshalb erstere weniger 
Lumen/Watt haben.

von Helge (Gast)


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Die LED haben an beiden Seiten Zinnstellen. Einzelne kontaktieren mit 
Stecknadel.

Ich hatte letztes Jahr LED-Strahler 200W hier zur Reparatur, ca. 
300x400mm groß und mit vielleicht 40mm Kühlrippen auf der Rückseite. Die 
sind so konstruiert, daß man recht schnell neue braucht :-) Aus-2-mach-1 
und Leistung auf 50W reduziert leben die aber endlos.

von 2aggressive (Gast)


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bär schrieb:
> 2aggressive schrieb:
>> Warum nicht einfach direkt an die offen zugänglichen Lötstellen der Led?
>
> Wenn du mir die offen zugänglichen Lötstellen zeigen kannst, dann bitte!
Auf deinen Photos zu sehen:
-das weisse ist der Lötstopplack
-das schwarze sind die Buchstaben
-das gelbe ist die Konversionsschicht der Leds
-das silbern glänzende sind die Lötstellen

> Die Pads liegen unter den LEDs!
> Võllig hohl bin ich nun doch nicht!
Müde?

> Gute Nacht
Dir auch, schlaf mal drüber!

von Harald W. (wilhelms)


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H. H. schrieb:

>> 28S1 impliziert eine 1 Chip Variante.
>
> Da steht 28S15P, man kann die 28*15=420 LEDs sogar zählen...

Ich kann nur bis 100 zählen...  :-)

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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also doch mit nem Netzteil langsam hochdrehen

;-)

von W.S. (Gast)


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bär schrieb:
> Wenn du mir die offen zugänglichen Lötstellen zeigen kannst, dann bitte!
> Die Pads liegen unter den LEDs!
> Võllig hohl bin ich nun doch nicht!

Hmm... vielleicht doch. Auf dem allerersten Bild von dem Ding kann 
zumindest ich die Lötstellen an den LED sehen. Das solltest du 
eigentlich auch können. Es sind ja hoffentlich keine Fake-Lötstellen. 
Oder?

W.S.

von Thomas W. (goaty)


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Für die Kontaktierung einzelner LEDs braucht man feine und spitze 
Meßleitungen. Die Standardmeßleitung vom Elektrikermultimeter könnte da 
zu grobe Spitze haben.

von bär (Gast)


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So, nun liegt hier eine weitere vor mir auf dem Tisch.
Gleicher Hersteller, gleiche Bauform. 10W mehr.
Nachgeschaut: 28S17P
Ok, 17 statt 15 erklärt die 10W mehr.

Das Netzteil ist diesmal sogar beschriftet:
200-260V DC I (rated) 0,93A  Max 260W

0,93A/17*15= 0,82A also 800mA
Gibt es was fertiges dafür?

Viele Grüße

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