Hallo zusammen. Ich werde nicht wirklich klug aus der Sache hier und brauche Hilfe bevor ich den Motor hier grille. Die Sache ist die: Der Motor gehört zu einer Säge die in West-Deutschland hergestellt wurde(So viel zum Alter). Die Säge und ich sind in Norwegen und dort wurde sie die letzten Jahre an einem 3~ 230V IT Netz betrieben. Jetzt habe ich die Säge bei mir zu hause (immernoch Norwegen) stehen und hier habe ich ein 230/400V TN Netz. Ich bin mir unsicher ob es sich hier um einen Polumschaltbaren Motor handelt oder einen Dahlander, aber das Klemmbrett hat eine Zeichnung dass bei der höheren Drehzahl die Sternbrücken eingelegt werden müssen. was mich aber beschäftigt ist wie ich bzw OB ich den Motor so wie er ist an mein 230V/400V TN Netz anschliesen kann. Das Typenschild gibt mir leider nicht den entscheidenden Hinweis.
Marco D. schrieb: > Das Typenschild gibt mir > leider nicht den entscheidenden Hinweis. Da weit und breit nichts von 380 bzw. 400V~ auf dem Motor steht, wird es wohl nur klappen, den wieder an 230V Drehstrom anzuschliessen. Ein Betrieb an 380/400V ist nicht vorgesehen.
In der Beschaltung rechts/hohe Drehzahl sind jeweils 2 Teilwicklungen parallelgeschaltet und das ganze bildet eine Sternschaltung (das geschieht durch die Brücke am Klemmkasten: die Brücke ist die Mitte des Sterns. Vom Phasenanschluss zur Sternmitte sollte jedes (parallelle) Wicklungs(paar) eine Spannung wie Phase-Nulleiter abbekommen (typ. 230Vac) Wenn hier zu viel Spannung angelegt wird, fließt zu viel Strom und die Wicklungen verheizen. In der Beschaltung Links/niedrige Drehzahl sind jeweils 2 Teilwicklungen seriell geschaltet (fix durch die innere Verdrahtung) und das ganze bildet eine Dreieckschaltung. Die Einspesepunkte der 3 Phasen sind nicht mehr die selben wie in der vorherigen Beschaltung, auch die Paarbildung entsteht nicht mit den selben Teilwicklungen wie oben. Von Phasenanschluss zu Phasenanschluss sollte jedes (serielle) Wicklungs(paar) eine Spannung wie Phase-Phase abbekommen (typ. 400Vac), also jede Teilwicklung nur die Hälfte (typ. 200Vac immerhin 15% weniger als oben) --> durch die Serieschaltung der Teilwicklungen könnte es sein dass kurzzeitiger Probebetrieb (ohne Last) noch nicht zur Überhitzung führt... In diesem Zustand die Stromaufnahme messen und mit dem Nennwert vergleichen: fällt sie tatsächlich höher aus so ist die angelegtete Spannung zu hoch. Eine primitive Uberstromschutzschaltung bestünde darin, in jede Phasenzuleitung eine 100W-Glühbirne (z.B.aus alten Baustrahler) seriell einzufügen.... Nat. Nicht für den Dauerbetrieb. Ohne gewähr, auf eigenes Risiko.
Wenn der Motor auf 230V Phase-Phase ausgelegt ist dann sind die Wicklungen für 132V isoliert. Wenn ich den Test mit der Stromaufnahme bei 400V mache, kann es doch theoretisch sein das ich die isolation zerstöre?
Marco D. schrieb: > Ich bin mir unsicher ob es sich hier um einen Polumschaltbaren Motor > handelt oder einen Dahlander, aber das Klemmbrett hat eine Zeichnung > dass bei der höheren Drehzahl die Sternbrücken eingelegt werden müssen. Da steht doch groß dran "Dahlanderschaltung". Was ist daran unverständlich? Und bei https://de.wikipedia.org/wiki/Dahlandermotor kannst du auch sehen, warum du für höhere Drehzahl die Sternbrücken brauchst.
Marco D. schrieb: > Wenn der Motor auf 230V Phase-Phase ausgelegt ist dann sind die > Wicklungen für 132V isoliert. Wenn ich den Test mit der Stromaufnahme > bei 400V mache, kann es doch theoretisch sein das ich die isolation > zerstöre? Diese Überlegung ist korrekt. Es ist jedoch unwahrscheinlich dass ausgerechnet am Iso-Lack des CuL so präzise gespart wurde, schliesslich wirken Kräfte beim anfertigen der Wicklungen (der CuL-Draht wird "gespannt") und bei Erwärmung im Betrieb gibbet die Iso diesem "Druck zwischen Nachbarwindungen" noch ein wenig nach... Dann werden so Aggregate für Netzspannung (welche auch immer) noch einem Hochspannungs-Isolationstest unterzogen (bei seriösen Herstellern jedes Exemplar einzeln). Schliesslich treten in jedem Energieversorgungsnetz Spannungspikes aus diversen Gründen auf. (hey: das sind ja Induktivitäten, welche nicht ausschliesslich in Stromnulldurchgänge abgeschaltet werden!) M.M.n. ist das Risiko eines Spannungsdurchschlages also geringer einzustufen als das Risiko der Überhitzung wg. Überstromes. Zumindest f. ganz Kurze Probeläufe zur Verifikation, mit ausreichenden Pausen dazwischen so dass die thermische Trägheit dieses "Eisenschweins" auch hilft. DASM sind i.a. bekannt für Robustheit und kurzzeitig überlastfähig. Die (max.)Drehzahl ist jedenfalls fix in Relation zu den 50Hz: der Motor wird dir sicher nicht hochdrehen und sich deswegen zerlegen.
Ich kann auf jeden Fall mal die Stromaufnahme messen und sehen ob das mit dem Typenschild übereinstimmt. Ich kann nur nicht verstehen warum jemand einen Dahlandermotor baut den man nicht an 400V anschliessen kann. Mal abgesehen von Norwegen hat doch kein Mensch ein 230V IT Netz, oder? Das heißt diese Säge könnte in Deutschland nicht (ohne weiteres) betrieben werden, oder?
> Das heißt diese Säge könnte in
Deutschland nicht (ohne weiteres) betrieben werden, oder?
Richtig, vermutlich wurde der Motor halt extra für den Export nach
Norwegen gewickelt
Es gab zwar in Ost-Deutschland auch Gegenden mit 220V Dreieck aber der
ist ja aus dem Westen
Marco D. schrieb: > Das heißt diese Säge könnte in Deutschland nicht (ohne weiteres) > betrieben werden, oder? Nimm' einfach einen einphasigen Frequenzumrichter für 230V. Für die (wenn ich es richtig entziffern konnte) 0,7kW sollte das kein Problem sein. Den Motor direkt im (Doppel)Stern anklemmen und die Drehzahl über den Umrichter steuern.
Marco D. schrieb: > Mal abgesehen von Norwegen hat doch > kein Mensch ein 230V IT Netz, oder? Gibts es in Belgien auch noch häufig, und in Frankreich vereinzelt. Und die letzten solchen Netze in Deutschland sind auch noch nicht lange her.
Hi, zum kurzen Test wie bei Beschaltung für niedrige Drehzahl, dann sind die Wicklungen in Reihe und brennen Dir nicht direkt ab. Schau dann mal, ob der Moter noch genügend Drehmoment entwickelt. ciao gustav
Ich habe heute einen günstigen Trafo gefunden, den kann ich die Tage abholen und dann kann ich die Säge zum einen auf 230V betreiben, dann kann ich aber auch die Stromaufnahme bei 230V mit dem Typenschild vergleichen und eventuell auf 400V gehen. Ich kann mich nochmal melden wenn ich das getestet habe falls es wen interessiert, aber ich bedanke mich trotzdem schonmal für die konstruktive Hilfe bisher.
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