Forum: PC Hard- und Software Grafikkarten-Bildsignal über Mainboard ausgeben?


von Mandalore D. (mandalore)


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Guten Abend,

beim Bau meines portablen Mini-PC-Setup bin ich auf folgende 
Herausforderung gestoßen.
Als Bildschirm möchte ich einen Monitor benutzen, der sowohl Bildsignal 
als auch Strom über USB C bekommt. Leider hat weder eine geeignete 
Grafikkarte noch mein Mainboard einen USB C Anschluss über den ein 
Bildsignal ausgegeben werden kann.

Ich weiß, dass es Möglichkeiten gibt, das Bildsignal der Grafikkarte 
über das Mainboard auszugeben. Jetzt sellt sich die Frage, wie das geht 
und ob das auch mit einem nachgerüsteten USB C Port funktioniert.

Hardware:

Cpu: Ryzen 4650 Pro oder 3600

Mainboard: GIGABYTE B450 I AORUS Pro WIFI

Grafikkarte: Gibt noch keine! Würde aber versuchen an eine RTX 3060 Ti 
zu kommen.

Angestrebter Bildschirm: ASUS ROG Strix XG16AHPE-W (o. ä.)

Liebe Grüße

von asdf (Gast)


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von Mandalore D. (mandalore)


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Jup, das wäre dann die Notlösung.
Ich möchte allerdings erreichen, dass so wenige Kabel wie möglich 
benötigt werden. Der PC wird sehr häufig auf und abgebaut. Optimal ist 
es, wenn ich nur zwei Kabel brauche - das USB C Kabel und ein 
Kaltgeräte-Kabel für den PC.

Außerdem interessiert es mich schon länger, wie das funktioniert.
Ob es dieser Bildschirm wird weiß ich noch nicht. Es ging mir darum, 
dass er über USB C Strom und Bild bekommt.

von Εrnst B. (ernst)


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Mandalore D. schrieb:
> Außerdem interessiert es mich schon länger, wie das funktioniert.

das geht über den sog. "display port alternate mode" von USB-C.

Oberflächliche Kurzfassung:
Weil Display-Port und USB 3 (und auch PCIe) Signale elektrisch recht 
ähnlich sind, können alle über ein gutes USB-C-Kabel laufen.

Bedeutet aber auch: Sowohl "Sender" als auch "Empfänger" müssen 
DisplayPort "sprechen", damit da ein Bild über das Kabel wandert.
Die einigen sich dann z.B. darauf, dass von den vier USB3 Aderpaaren nur 
zwei für USB und die beiden anderen für Display-Port verwendet werden.

: Bearbeitet durch User
von Walter T. (nicolas)


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Irgendwie wird ein Bild über "Displayport über USB-C" auch anders 
gepackt als bei normalem Displayport. Bei meinem Monitor, der wahlweise 
über USB-3 oder Displayport angesprochen werden kann (im ersten Fall 
dient er gleichzeitig als Laptop-Ladegerät), ist der Farbumfang bei 
voller Auflösung sichtlich reduziert.

: Bearbeitet durch User
von Ich A. (alopecosa)


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USB-C ist einfach nur ein Typ Stecker. Mit der dahinter liegenden 
Verbindung hat das mal garnix zu tun.

Für (leistungsfähige) Bildübertragung steckt da eher Thunderbolt3 
dahinter.
So bindet man auch gerne (wo technisch möglich) externe GPU an.

von PC-Frickler (Gast)


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Mandalore D. schrieb:
> Ich weiß, dass es Möglichkeiten gibt, das Bildsignal der Grafikkarte
> über das Mainboard auszugeben

Ja, dazu rendert die Grafikkarte das Bild in den Bereich des 
System-RAMs, der von der Mainboard-Grafik dargestellt wird. Funktioniert 
ganz gut, kostet aber ein paar Prozent Grafikleistung. Vorteil dabei 
ist, dass die Grafikkarte komplett abgeschaltet werden kann wenn die 
zusätzliche Grafikleistung nicht benötigt wird, was ein paar Watt 
einsparen kann.

> Jetzt sellt sich die Frage, wie das geht
> und ob das auch mit einem nachgerüsteten USB C Port funktioniert.

Theoretisch wäre das möglich, dazu müsste der Nachrüst-Port nicht nur 
mit den Mainboard-USB-Anschlüssen verbunden werden, sondern auch mit 
einem Grafikausgang (egal ob CPU-Grafik oder zusätzliche Karte). Für 
reine USB-C-Ports habe ich sowas bisher noch nicht gesehen, aber es gab 
mal Thunderbolt 3-Nachrüstkarten, die ein oder zwei Displayport-Eingänge 
besitzen um darüber Videosignale einzuspeisen. Dummerweise sind 
Thunderbolt-Nachrüstkarten wohl ziemlich systemspezifisch und brauchen 
einen zusätzlichen Anschluss auf dem Motherboard.

Walter T. schrieb:
> Irgendwie wird ein Bild über "Displayport über USB-C" auch anders
> gepackt als bei normalem Displayport.

Normales Displayport hat (bis zu) 4 Lanes, bei DP über USB-C muss man 
sich zwischen 4 DP-Lanes plus USB 2.0 oder 2 DP-Lanes plus USB 3 
entscheiden.

> Bei meinem Monitor, der wahlweise
> über USB-3 oder Displayport angesprochen werden kann (im ersten Fall
> dient er gleichzeitig als Laptop-Ladegerät), ist der Farbumfang bei
> voller Auflösung sichtlich reduziert.

Ja, Intel reduziert wohl die Farbtiefe auf 6 Bit pro Farbkanal, wenn die 
erzielbare Displayport-Datenrate nicht ausreicht, was zu streifigen 
Farbverläufen führt. Dummerweise scheint zumindest auf meiner Kiste an 
den Thunderbolt-Anschlüssen kein HBR3-Transfermodus möglich zu sein, so 
dass ich die Wahl habe, den Monitor mit reduzierter Refreshrate zu 
betreiben oder ihn an die nVidia-Grafik zu hängen, wo das Problem nicht 
auftritt.

von Walter T. (nicolas)


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PC-Frickler schrieb:
> Ja, Intel reduziert wohl die Farbtiefe auf 6 Bit pro Farbkanal, wenn die
> erzielbare Displayport-Datenrate nicht ausreicht, was zu streifigen
> Farbverläufen führt.

Danke für die Erläuterung. Das war gutes Google-Futter.

https://www.dell.com/community/Laptops-General-Read-Only/Demystifying-USB-C-and-Thunderbolt-i-e-adapter-and-dock/td-p/5153006

: Bearbeitet durch User
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