Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Richtige Polung DSUB Steckverbinder


von Kevin B. (Gast)


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Gibt es eine Norm wie DSUB 9 Steckverbinder an der gehäusefront 
ausgeführt sein müssen (Male/Female) oder macht das jeder Standard 
anders?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Zu Zeiten, als noch jeder PC eine RS-232-Schnittstelle hatte, war diese 
männlich, das dazugehörige Modem als Gegenseite entsprechend weiblich. 
PS/2 hat sie dann von DB-25 auf DB-9 herunter kastriert.

Wenn man DB-9 sonst irgendwo benutzt hat, dann oft weiblich, damit man 
es nicht mit RS-232 verwechselt. Andererseits wurde es natürlich an 
vielen Geräten, die man mit der RS-232 eines PC verbinden können soll, 
ebenfalls weiblich ausgeführt, damit man ein einfaches 1:1-Kabel 
("Verlängerung") dafür benutzen kann.

CAN benutzt ebenfalls männliche DB-9-Anschlüsse an den Geräten.

von Bernd (Gast)


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Das ist unterschiedlich. Bei der COM-Schnittstelle ist die Buchse im PC 
männlich, der Stecker am Kabel weiblich. An den früher verwendeten 
Modems war die Buchse am Modem weiblich und der Stecker am Kabel 
männlich. Ich arbeite zur Zeit an einem 19-Zoll-Einschub, da sind auf 
der Frontseite etwa 20 Sub-D-Verbinder, wild verteilt männliche und 
weibliche.

Bernd

von Sebastian (Gast)


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Ich würde das von der Spannung abhängig machen. Wird diese von einem 
Gerät erzeugt/ausgegeben, sollte man eine Buchse verwenden. Denn bei 
einem Stecker könnte man leicht einen Kurzschluss verursachen, bei der 
Buchse schon schwieriger.

von Georg A. (georga)


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Sebastian schrieb:
> Wird diese von einem
> Gerät erzeugt/ausgegeben, sollte man eine Buchse verwenden.

Bei einem älteren Mischpult-Core, den ich hier habe (Klotz Aeon) haben 
sie die Audio IOs der Einschübe auf DSUB gelegt. Da aber dann wie bei 
XLR-Audio: Eingänge haben Buchsen, Ausgänge haben Stecker :)

Bei einem neuen DHD sinds auch DSUB, aber da immer Buchsen...

von Wolfgang (Gast)


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Kevin B. schrieb:
> Gibt es eine Norm wie DSUB 9 Steckverbinder an der gehäusefront
> ausgeführt sein müssen (Male/Female) oder macht das jeder Standard
> anders?

Die Norm für die DSub9 Steckverbinder legt u.a. die Abmessungen für 
Buchsen und Steckverbinder fest. Wie die Steckerverbinder zu verwenden 
sind, ist dort nicht vorgegeben und hängt von der Anwendung ab.

von Christian K. (the_kirsch)


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Ob du jetzt eine Buchse oder einen Stecker verbaust, must du selbst 
entscheiden.

Wichtig ist nur, das du sie richtig beschaltest, so dass man zwischen 
Buchse und Stecker immer ein ganz normales Verlängerungskabel verwenden 
kann.

Und wenn man zwei Buchsen oder zwei Stecker mit einander verbindet, ein 
gekreuztes Kabel (Null-Modem-Kabel) benötigt wird.

https://de.wikipedia.org/wiki/RS-232#Verkabelung_und_Stecker
https://de.wikipedia.org/wiki/Nullmodem-Kabel

: Bearbeitet durch User
von klugsteckbuchsler (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Zu Zeiten, als noch jeder PC eine RS-232-Schnittstelle hatte, war diese
> männlich, das dazugehörige Modem als Gegenseite entsprechend weiblich.
> PS/2 hat sie dann von DB-25 auf DB-9 herunter kastriert.

Die Serie der D-Subminiatur Steckverbinder hat unterschiedliche 
Buchstaben um die Polzahl zu unterscheiden. Hier mal nur die gängigen an 
PCs f. Serielle u. Parallele Schnittstellen:
* B: 25 Pole
* E: 9 Pol

Was Jürg meint, heisst in Tat DE-9

Dann sind da noch DA-15 (MAUI, Joystick/MIDI, 15p.), DC-37 und DD-50.

An NeXT Computern findet sich noch die ungenormte Variante in 19p, hat 
meines Wissens auch keinen zugeteilten Buchstaben.

--

Für V.24/RS-232 wurde die Zuteilung M/F festgelegt je nach 
Aufgabe/Funktion des Gerätes.
Es wird unterschieden:
* DCE = Data Communication Equipment, vulgo Modem
* DTE = Data Terminal Equipment, vulgo Computer, Drucker, 
Datensichtgerät, u.v.m.

Leider hat IBM bei der Einführung der DE-9 an den PS/2 die "Sexigkeit" 
nicht gleich der bei DB-25 übernommen sondern umgekehrt...

von Stefan F. (Gast)


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Du könntest die hälfte deiner Geräte männlich und die andere Hälfte 
weiblich bestücken. Dann sind die Feministen, Feministinnen und 
Feministessen zufrieden.

von Helmut -. (dc3yc)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Du könntest die hälfte deiner Geräte männlich und die andere Hälfte
> weiblich bestücken. Dann sind die Feministen, Feministinnen und
> Feministessen zufrieden.

Dann müsste man noch die "diversen" Stecker erfinden, die in einer 
Hälfte männlich und in der anderen weiblich sind.

von Erwin D. (Gast)


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Helmut -. schrieb:
> Dann müsste man noch die "diversen" Stecker erfinden, die in einer
> Hälfte männlich und in der anderen weiblich sind.

Gibt es doch schon länger als den Genderwahn.

von DoS (Gast)


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Helmut -. schrieb:
> Stefan ⛄ F. schrieb:
>
>> Du könntest die hälfte deiner Geräte männlich und die andere Hälfte
>> weiblich bestücken. Dann sind die Feministen, Feministinnen und
>> Feministessen zufrieden.
>
> Dann müsste man noch die "diversen" Stecker erfinden, die in einer
> Hälfte männlich und in der anderen weiblich sind.

Genderchanger sind seit den 90ern ständiger Bestandteil der 
Sub-D-Subkultur :-)

Aber ich finde es natürlicher, wenn die Geräte weiblich und die Kabel 
männlich sind. Ab und zu bricht ja bei Grobmotorikern auch mal ein 
"Glied" ab und dann ist es leichter/billiger das männliche Kabel zu 
tauschen, als das Gerät zu reparieren.

Aber das hat mit rationaler Logik zu tun, und wer jetzt lieber nen 
männlichen Stecker auf ein männliches Kabel stecken will, weil ihm 
weibliche Buchsen zu suspekt sind, soll das machen. Wer kontaktiert hat 
recht, hat schon der Paracelsus Ohm gesagt. Und seit Startreck wissen 
wir, "Widerstand IsT Zwecklos".

von Wolfgang (Gast)


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klugsteckbuchsler schrieb:
> Hier mal nur die gängigen an
> PCs f. Serielle u. Parallele Schnittstellen:
> * B: 25 Pole
> * E: 9 Pol

Dann solltest du auch die High-Density 15-polige Variante mit aufzählen, 
die an jedem PC/Monitor mit VGA-Schnittstelle sitzt.

von Stefan F. (Gast)


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DoS schrieb:
> Ab und zu bricht ja bei Grobmotorikern auch mal ein
> "Glied" ab und dann ist es leichter/billiger das männliche Kabel zu
> tauschen, als das Gerät zu reparieren.

Andererseits verschleißen ab und zu die Federkontakte, deswegen habe 
diese dann lieber leicht austauschbar am Kabel - wie beim Mikro USB.

von klugsteckbuchsler (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> klugsteckbuchsler schrieb:
>> Hier mal nur die gängigen an
>> PCs f. Serielle u. Parallele Schnittstellen:
>> * B: 25 Pole
>> * E: 9 Pol
>
> Dann solltest du auch die High-Density 15-polige Variante mit aufzählen,
> die an jedem PC/Monitor mit VGA-Schnittstelle sitzt.

Aber gerne: einigen wir uns dazu dass es sich dabei um eine mehrfach 
parallele (RGB H V + EDID) pixelserielle Schnittstelle handelt. Dann 
passt sie auch in die Gruppe "ser. UND par."

Dann vergessen wir aber auch nicht die D-Subs mit Kombinationen von 
"standard" Pins und Koax- und Hochstromkontakte: DB13W3 als nur EIN Bsp. 
unter vielen...

von HildeK (Gast)


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Kevin B. schrieb:
> Gibt es eine Norm wie DSUB 9 Steckverbinder an der gehäusefront
> ausgeführt sein müssen (Male/Female) oder macht das jeder Standard
> anders?

Norm: V.24; siehe https://de.wikipedia.org/wiki/V.24
Man unterscheidet zwischen DTE und DCE. DCE sind die 
Kommunikationsgeäte, also die Modems. Alles andere sind DTE, also alles, 
was einen Prozessor, eine Datenverarbeitung o.ä. enthält.

DTEs werden richtigerweise mit männlichen Buchsen ausgestattet - immer. 
Und die DCEs sind mit weiblichen Buchsen ausgestattet.
Zwischen DTE und DCE braucht man also nur ein Verlängerungskabel.
Will man zwei DTEs ohne DCE (Modem) miteinander verbinden, so ist ein 
Nullmodemkabel notwendig. Das hat zwei weibliche Stecker (wie die 
Modemstrecke auch) und kreuzt Rx und Tx. Alles andere trägt in meinen 
Augen nur zur Verwirrung bei!
Solange deine Geräte keine Modems sind: männliche Buchsen an die Geräte!

Jörg W. schrieb:
> Andererseits wurde es natürlich an
> vielen Geräten, die man mit der RS-232 eines PC verbinden können soll,
> ebenfalls weiblich ausgeführt, damit man ein einfaches 1:1-Kabel
> ("Verlängerung") dafür benutzen kann.
Genau damit fingen die Verwirrungen an. Oft ist dann nicht mal 
sichergestellt, dass für Tx und Rx die richtigen Pins verwendet wurden.
Man hat sowohl Verlängerungkabel (1:1, männlich-weiblich) als auch 
Nullmodemkabel (gekreuzt, weiblich-weiblich) im Schrank. Wobei man kaum 
noch mit Modems arbeitet, also braucht man fast nur die Nullmodemkabel.
Andere Kabel darf es nicht geben und die, die DTEs mit weiblichen 
Buchsen ausstatten, gehören bestraft! 😀

von Wolfgang (Gast)


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V.24 ist nur eine Anwendung der DSub Steckverbinder.

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