Forum: /dev/null Ski Abfahrtslauf extrem, 007 kann einpacken [Endet 12.11.]


von Icke ®. (49636b65)


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Wer erinnert sich an die spektakuläre Jagd auf Skiern aus dem Bond-Film 
"In tödlicher Mission"? Für diese Zeit sicher spektakulär, allerdings 
wird sie mittlerweile von etlichen GoPro-bestückten Extremsportlern 
deutlich überboten. Aber nun kann 007 endgültig einpacken, der neue 
Superheld auf dem weißen Parkett heißt Markus Eder. 10 Minuten Wahnsinn 
mit Skills auf höchstem Niveau, "The Most Insane Ski Run Ever Imagined":

https://www.youtube.com/watch?v=fbqHK8i-HdA

: Bearbeitet durch Moderator
von Marc G. (marcm)


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Jo, gibt schon schöne GoPro Videos....

Er hier macht das mit nem Fahrrad, auch nett anzuschauen... 
https://www.youtube.com/watch?v=1CR0QmCaMTs

oder die Typen mit dem Fluganzug... 
https://www.youtube.com/watch?v=nRxSUkZYeOE

von Oliver S. (oliverso)


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Der ein- oder andere von denen wird allerdings irgendwann eine lobende 
Erwähnung bei den Darwin-Awards bekommen.

Oliver

von Le X. (lex_91)


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Oliver S. schrieb:
> Der ein- oder andere von denen wird allerdings irgendwann eine lobende
> Erwähnung bei den Darwin-Awards bekommen.

Nein.
Der Darwin-Award wird nicht an Extrem-Sportler vergeben die sich den 
Risiken die sie eingehen voll bewusst sind und in Kauf nehmen.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Oliver S. schrieb:
> irgendwann eine lobende Erwähnung bei den Darwin-Awards bekommen.

Meine Glaskugel sagt, dass Darwin-Award bald unbenannt werden wird, weil 
die Bezeichnung dieskriminiert und nicht gendermäßig neutral ist. Die 
neue Bezeichnung wird Energie & Ressources Saving Award, kurz ERS-Award, 
lauten. Damit wird der Award einen deutlichen Mehrwert bekommen, weil 
dieser dadurch populärer wird und mehr aktiv Mitmachende finden wird.

¯\_(ツ)_/¯

 ʕ•ᴥ•ʔ  ʕ•ᴥ•ʔ  ʕ•ᴥ•ʔ

von Michael B. (laberkopp)


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Icke ®. schrieb:
> The Most Insane Ski Run

Was für ein übles Zusammengeschnipsel.

von Tim D. (Gast)


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Sind Einzelszenen, jede genau geplant, was die Leistung aber keineswegs 
schmälert. Bestimmt wurden die Routen vorher mit einer Drohne erkundet.

von Icke ®. (49636b65)


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Tim D. schrieb:
> Sind Einzelszenen, jede genau geplant, was die Leistung aber
> keineswegs
> schmälert. Bestimmt wurden die Routen vorher mit einer Drohne erkundet.

Natürlich. Die Jungs haben zwei Jahre an dem Clip gearbeitet und da hat 
sicher nicht alles auf Anhieb funktioniert. Die filmische Umsetzung des 
Runs ist m.E. auf ähnlichem Topniveau wie die sportliche Leistung. 
Hollywood könnte es nicht besser.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Icke ®. schrieb:
> Für diese Zeit sicher spektakulär, allerdings wird sie mittlerweile von
> etlichen GoPro-bestückten Extremsportlern deutlich überboten.

GoPro bedeutet, dass der Sportler mir seinen Skiern in einer Green Box 
steht und die Außenaufnahmen nachträglich mit einem Videomischer oder 
Computer dazu gemischt werden. Man sieht nämlich keine Skispur als er 
übers Hausdach fährt.

Schnee- und Luftaufnahmen eignen sich für so was besser als 
Parcoursaufnahmen in der City mit Asphalt und Häusern im Hintergrund.

von Icke ®. (49636b65)


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Michael M. schrieb:
> Man sieht nämlich keine Skispur als er
> übers Hausdach fährt.

Welche Stelle genau (Minute/Sekunde)?

von Peter M. (r2d3)


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Icke ®. schrieb:
> Aber nun kann 007 endgültig einpacken, der neue
> Superheld auf dem weißen Parkett heißt Markus Eder.

Woran erkenne ich, dass Markus Eder besser ist als Willy Bogner?
Ich sehe das nicht.

https://www.jamesbondfilme.de/interviews/bogner.htm

von Icke ®. (49636b65)


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Peter M. schrieb:
> Ich sehe das nicht.

Dann ist das so.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Icke ®. schrieb:
> Welche Stelle genau (Minute/Sekunde)?

Minute 7:43

Aber auf einem größeren Bildschirm sehe ich gerade, dass auf dem Dach 
der Schnee sowieso schon plattgedrückt ist. Deshalb keine Skispur. An 
anderen Stellen im Film sehe ich jetzt die Skispuren deutlicher. Dann 
lag das wohl nur an dem zu kleinen Smartphone-Bildschirm.

von Icke ®. (49636b65)


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Hätte mich auch gewundert. Zwar kann man mit CGI heute fast alles 
machen, aber mit Red Bull als Produzent ist das unwahrscheinlich. Die 
würden sich ihren Ruf nicht unnötig versauen wollen...

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Icke ®. schrieb:
>  nun kann 007 endgültig einpacken, der neue
> Superheld auf dem weißen Parkett heißt Markus Eder.

Markus Eder wird nicht verfolgt. Ernst Stavro Blofelds Schergen sind 
doch gar nicht hinter ihm her. Weder auf Motorrädern, Bobschlitten, 
Flugzeugen, Helikoptern, Ski oder oder oder und und und.

Willy Bogner hat "For your eyes only" in Cortina mit einer Arri in der 
Hand in der Bobbahn gedreht. RedBull nimmt drølf Drohnen und die Piloten 
sitzen wahrscheinlich irgendwo im warmen. Come on.

und wer erwartet Markus Eder zu Schluss: ein leere weite Schneefläche.
Wer erwartet James Bond?
"James, I need your" - "So does England"

von Kremierer (Gast)


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Le X. schrieb:
> Oliver S. schrieb:
>> Der ein- oder andere von denen wird allerdings irgendwann eine lobende
>> Erwähnung bei den Darwin-Awards bekommen.
>
> Nein.
> Der Darwin-Award wird nicht an Extrem-Sportler vergeben die sich den
> Risiken die sie eingehen voll bewusst sind und in Kauf nehmen.

Wird Zeit das man das nachholt, manches was sich selbstverliebt als 
ExtremSport bezeichnet ist halt eine unnötige Art und Weise aus dem 
Genpool zu scheiden.

Beispielsweise Basejumping, oder Zorbing ,obwohl das nicht als Sport 
zählt: 
https://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article112640480/Russe-stuerzt-mit-PVC-Kugel-in-Schlucht-und-stirbt.html

Free-Climbing wäre auch zu hinterfragen, obwohl es eigentlich klar ist, 
das auf Sicherung verzichten Dummheit ist.

Sport schützt vor Torheit nicht.

von Icke ®. (49636b65)


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Sebastian L. schrieb:
> und wer erwartet Markus Eder zu Schluss: ein leere weite Schneefläche.
> Wer erwartet James Bond?
> "James, I need your" - "So does England"

OK, das Argument laß ich gelten... 8P

von Tobias (. (Gast)


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Icke ®. schrieb:
> Die Jungs haben zwei Jahre an dem Clip gearbeitet

So lange hatten Willi Bogner und die Stuntmen von Roger Moore damals 
aber nicht Zeit :-)

Es kommt immer mehr in Mode, per Schnitt alles zusammenzukloppen! Man 
sieht aber, dass so - wie dort gefahren wird - es niemals möglich ist, 
zu fahren, wenn man nicht die Sprünge gezielt ansetzt, sondern es aus 
der vorherigen Situation machen müsste, wie bei einem echten 
Abfahrtslauf.

Zwei meiner Cousinen der austrianischen Familienlinie in Tirol sind 
früher Alpine Abfahrsrennen gefahren und haben es bis in den 
Intercontinental-CUP geschafft. Wenn du mit denen gefahren bist, weißt 
du, was geht und was nicht und das.

Was da so spektakulär ansieht, ist weder sehr schnell, noch ist es das 
Maximum des Anspruchs. Der Schwerste, was es im Skisport gibt, ist eine 
vereiste Gleitpassage mit perfekt flach aufgelegten Skiern so zu fahren, 
dass du keinen Kantenkontakt erzeugst, damit du total ruhig sitzt und es 
schnell wird. Das erfordert eine super Balance, weil du nur mit der 
minimalen Mehrreibung steuern darfst, die kleine 
Körpergewichtsverlagerungen erzeugen. Das ist wie im Eiskanal auf dem 
Schlitten, nur ohne Kufen und Führung durch die Bahn! Jeder Anfänger 
rutscht da sofort aus, kommt auf eine Kante und da die super scharf 
geschliffen sind, zieht es dir eine Zehntel später die Bretter weg und 
du knallst mit 100 Sachen auf die Eispiste. Ich habe das mal mit 50km/h 
probiert zu fahren und hatte trotz Pflug kaum Stabilität.

Das schaut natürlich im Idealfall aus, als  wäre es total einfach, weil 
keine Bewegung im Körper sichtbar wird. Tatsächlich aber ist es so, dass 
die Regelbewegungen einfach extrem genau und schnell sind, wie bei einem 
Seiltänzer. Das Übel ist, dass bei dem hohen Tempo der Abfahrer jede 
kleine Bodenwelle von wenigen cm schon Störungen erzeugt, weil man so 
schnell drüber brettert.

von MaWin (Gast)


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Tobias N. schrieb:
> Der Schwerste, was es im Skisport gibt, ist eine vereiste Gleitpassage
> mit perfekt flach aufgelegten Skiern so zu fahren,

Das allerdings kam für Markus Eder am Anfang bei 0:52  dran. Es waren 
auch einige übel weite Sprünge drin. Aber es war eben klar erkennbar 
keine durchgehende Performance.

von Icke ®. (49636b65)


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Tobias N. schrieb:
> Zwei meiner Cousinen der austrianischen Familienlinie in Tirol sind
> früher Alpine Abfahrsrennen gefahren und haben es bis in den
> Intercontinental-CUP geschafft.

Ihre Skills will ich nicht anzweifeln, aber in ein unterhaltsames Video 
haben sie es wohl nicht geschafft.

> Was da so spektakulär ansieht, ist weder sehr schnell, noch ist es das
> Maximum des Anspruchs.

Ich bin selbst kein Wintersportler. Dennoch eine Frage der Sichtweise. 
Dazu fällt mir spontan eine ähnliche Diskussion im Musik-Thread ein. 
Dort wurde moniert, Roger Waters wäre kein besonders guter Bassist, weil 
sein Spiel viel zu anspruchslos ist. Aus Sicht eines Musikers, der den 
Anspruch auf eine möglichst komplizierte Spieltechnik reduziert, mag das 
richtig sein. Aus Sicht eines unbedarften Zuhörers ist die Spieltechnik 
jedoch irrelevant, der hört nur zu und fühlt sich mitgenommen oder 
nicht. So betrachte ich bspw. die Bassline von Pink Floyds "Sheep" als 
genial, obwohl sie rein technisch gesehen eher einfach ausfällt. Auf den 
Skisport übertragen, empfinde ich waghalsige Sprünge unterhaltsamer als 
technisch exakte, aber langweilige Rutschpartien auf Eis. Will sagen, 
den Unterhaltungswert bestimmen nicht die nur für Insider 
nachvollziehbaren Schwierigkeitsgrade, sondern das Gesamtkunstwerk.

von Jack V. (jackv)


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Kremierer schrieb:
> Le X. schrieb:
>> Der Darwin-Award wird nicht an Extrem-Sportler vergeben die sich den
>> Risiken die sie eingehen voll bewusst sind und in Kauf nehmen.
>
> Wird Zeit das man das nachholt, manches was sich selbstverliebt als
> ExtremSport bezeichnet ist halt eine unnötige Art und Weise aus dem
> Genpool zu scheiden.

Genau – Anschnallpflicht im Bob! Tempolimit in der Formel 1! Alle 
Risiken, die irgendwer als unnötig erkennt, eliminieren! Sport 
verbieten!

Ironie beiseite: soweit mir bekannt, gibt es im landläufig als 
Extremsport bezeichneten Segment auch nicht nennenswert mehr tragische 
Unglücksfälle, als insgesamt im Sport – im Gegenteil.

: Bearbeitet durch User
von Mehmet K. (mkmk)


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Icke ®. schrieb:
> 10 Minuten Wahnsinn mit Skills auf höchstem Niveau
Ich will die Ästhetik der Aufnahmen nicht in Frage stellen und auch 
nicht die Tatsache, dass bei mir beim Zuschauen der Puls hochging und 
ich mehrmals den Atem anhalten musste.
Während all dem habe ich mich aber immer und immer wieder gefragt: wieso 
macht er sowas? In meinen Augen ist das versuchter Selbstmord :)
Nach 3 Minuten habe dann das Fenster geschlossen.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Mehmet K. schrieb:
> Während all dem habe ich mich aber immer und immer wieder gefragt: wieso
> macht er sowas?

Borderline?

von maqrk (Gast)


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Extreme Leistung des Sportlers, keine Frage. Aber was ist real und was 
sind zusammengeschnittene Filmtricks?

von Icke ®. (49636b65)


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maqrk schrieb:
> Aber was ist real und was
> sind zusammengeschnittene Filmtricks?

Alle Szenen sind real. Natürlich wurde nicht der gesamte Lauf an einem 
Stück gedreht, sondern in Etappen. Und es hat nicht alles sofort 
geklappt, bspw. hat Markus ca. 200 Versuche benötigt, bis die Szene im 
Kasten war, wo er auf der Rail gleitet. Hier zum Making of:

https://www.redbull.com/ca-en/markus-eder-the-ultimate-run-behind-the-scenes

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