Ich möchte mir ein "neues" Osziloskop kaufen. Hauptsächlich arbeite ich mit AVRs oder ab und an auch mal mit einem ARM Nucleo. Hauptsächlich geht es mir darum Signale anzeigen zu lassen und ob Sie dem entsprechen was ich erwarte. Bisher hatte ich ein ganz altes Hameg 1 Kanal Oszi mit 2Mhz Bandbreite. Das ist nun defekt. Jetzt sollte schon etwas besseres her. Die Frage ist, lieber ein altes Hameg wie das 205 oder doch ein ganz neues Owon? Insgesamt möchte ich nicht mehr als ca. 150€ ausgeben. Was denkt ihr ist am besten für mich geeignet? Theoretisch reichen ja 20Mhz Bandbreite, oder doch evtl. besser eins mit 100Mhz kaufen?
:
Verschoben durch Moderator
Hier sind auch gerade viele Tipps gegeben worden, allerdings etwas teurer alles. Beitrag "Kaufempfehlung / Kauftipps für ein Oszilloskop"
Johannes M. schrieb: > Insgesamt möchte ich nicht mehr als ca. 150€ ausgeben. Man sollte sich die Frage stellen: Soll es ein Messgerät oder Schätzeisen werden? Ok, alle schätzen, nur manche tun das etwas besser :-) Meisst reicht für den Hobbybereich ein Rigol, die sind relativ günstig zu haben und decken alles Notwendige ab. Liegt allerdings beim Doppelten deiner Preisspanne. Für ein bischen AVR Geklapper könnte auch ein gutes altes analoges 20MHz Oszi reichen. Die Trigger-/One-Shot- und Speichermöglichkeiten beim DSO sind aber besonders im µC Bereich nicht zu verachten. Ich mag die Tek MSO/MDO, und habe mit Owon und Hameg DSO schlechte Erfahrungen gemacht.
:
Bearbeitet durch User
Ich habe zwar auch ein Rigol DS1054Z, aber für das meiste an Mikrocontroller-Entwicklung nutze ich das Digilent Analog Discovery 2 https://digilent.com/shop/analog-discovery-2-100ms-s-usb-oscilloscope-logic-analyzer-and-variable-power-supply/ Ist das Carola momentan mit 400 Flocken doch recht teuer (ich hatte noch ~300 vor ein paar Jahren gezahlt), aber das Ding erschlägt tatsächlich sehr viele Aufgaben: Für Mikrocontroller spannend: - 2 Kanal Oszi mit 30MHz - 2 Kanal Arbitrary Waveform Generator - 16 Kanal Logic Analyzer mit Bus-Decoding für SPI, I2C, U(S)ART - Pattern Generator - Protokoll-Sprecher und Versteher (Eingebautes Terminal für UART, SPI, CAN, I2C) Praktisch ist auch, dass der Protokoll- oder der Logic-Teil z.B: das Oszilloskop triggern können. Die dazugehörige Software (WaveForms) ist extrem ausgereift und gut durchdacht und bei Bedarf gibt es sogar noch APIs, um das ganze in LabVIEW oder Python einzubinden
Ich habe mir vor einer Weile ein zweikanaliges Scope von Owon aus der 100 MHz-Klasse gekauft. Klar, es kommt nicht an die dicken Brummer von Tek und co dran, die wir auf der Arbeit haben, aber für meine AVR-Projekte (schauen, ob VCC stabil ist, ob der Quarz schwingt, wie das Timing auf I/O-Pins ist, ...) im Hobbybereich vollkommen ausreichend. Gerade bei der Messtechnik ist nach oben eigentlich immer noch irgendwo Luft, aber man braucht ja auch nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen. ;-)
Johannes M. schrieb: > Ich möchte mir ein "neues" Osziloskop kaufen. > > Hauptsächlich arbeite ich mit AVRs oder ab und an auch mal mit einem ARM > Nucleo. Hauptsächlich geht es mir darum Signale anzeigen zu lassen und > ob Sie dem entsprechen was ich erwarte. Bisher hatte ich ein ganz altes > Hameg 1 Kanal Oszi mit 2Mhz Bandbreite. Hört sich so an, als wärst Du mit dem alten Hameg recht gut zurecht gekommen. Beantworte Dir die Fragen ganz ehrlich: Was hat Die da am meisten gefehlt? Bandbreite? 2-ter Kanal? Eine Speichermöglichkeit? Von den Antworten würde ich die Auswahl abhängig machen. Ich persönlich würde mich für ein gebrauchtes Tektronix, hp oder Philips entscheiden: 2-Kanal, 50MHz. Gibt es manchmal für schmales Geld. Auf ebay steht gerade ein Tektronix 485 (350 MHz) drin. Steht aktuell bei € 21,50. Mein Arbeitspferd ist ein Tektronix 2225. War damals für lau. Versorgung mit Unterlagen ist erstklassig. just my 2 ct
Johannes M. schrieb: > Ich möchte mir ein "neues" Osziloskop kaufen. > Bisher hatte ich ein ganz altes Hameg 1 Kanal Oszi mit 2Mhz Bandbreite. > Jetzt sollte schon etwas besseres her. Was ist in deinen Augen besser? Eine Blackbox, die man nach der Garantiezeit in die Tonne kicken kann? > Das ist nun defekt. Tipp: Defekte Geräte kann man reparieren. Gerade die Geräte von Hameg sind erstklassig dokumentiert. Gibt es eine solche erstklassige Dokumentation auch für die von dir anvisierte Blackbox?
Johannes M. schrieb: > Ich möchte mir ein "neues" Osziloskop kaufen. > Was denkt ihr ist am besten für mich geeignet? Die Frage hatten wir ja schon ganz lange nicht mehr. Ich glaube etwa eine Woche. Das muss unbedingt erneut dokumentiert werden. Johannes M. schrieb: > nicht mehr als ca. 150€ ausgeben. > besser eins mit 100Mhz kaufen? Das kannst du vergessen. In der anvisierten Preislage bekommst du höchsten erlogen und erstunkene 100 Mhz. Die Hälfte von dem Geld ja schon für zwei Tastköpfe drauf.
Johannes M. schrieb: > Die Frage ist, lieber ein altes Hameg wie das 205 oder doch ein ganz > neues Owon? Insgesamt möchte ich nicht mehr als ca. 150€ ausgeben. Wenn einem das Hobby so wenig wert ist wie ein Autoreifen... nimm das Hameg nur wenn du da eine sentimentale Bindung zu hast. Praktischer sind sie kleinen DSO.
Ich schmeisse mal wieder das ADALM2000 in den Ring. https://www.analog.com/en/design-center/evaluation-hardware-and-software/evaluation-boards-kits/adalm2000.html#eb-documentation und https://www.digikey.de/product-detail/de/analog-devices-inc/ADALM2000/ADALM2000-ND/7019661
Bratmaxxe schrieb: > Ich schmeisse mal wieder das ADALM2000 in den Ring. Krass, wie teuer die geworden sind. Ich habe eins ganz am Anfang (nachdem die eeeeeeewig gebraucht haben, bis man wirklich welche kaufen konnte) für €105,20 (inlk. MwSt.) bei Mouser erworben.
:
Bearbeitet durch User
Volker S. schrieb: > Krass, wie teuer die geworden sind. Jo, des stimmt. Hab damals auch um die 120€ gezahlt. Sind aber wirklich nicht schlecht muss man sagen.
Nimm auf jeden Fall ein DSO. Mit einem rein analogen Oszilloskop kommst Du bei Mikrocontrollern nicht weit. mfG
Christian S. schrieb: > Nimm auf jeden Fall ein DSO. Mit einem rein analogen Oszilloskop kommst > Du bei Mikrocontrollern nicht weit. Wieso "auf jeden Fall" ein DSO? Wo sind die Vorteile, wo die Nachteile bei: a) Analogsignalen im Vergleich zu einem Profiscope wie z.B. dem oben genannte Tektronix 485 (350 MHz)? b) Digitalsignalen im Vergleich zu einem Saleae LA (~10€) mit Protokollanalyse?
Rudi S. schrieb: > Wieso "auf jeden Fall" ein DSO? Wo sind die Vorteile, wo die Nachteile Analoge Oszilloskope zeigen Signale an, die sich mehrmals pro Sekunde wiederholen. Digitale Oszilloskope unterstützen einen Single-Shot Modus. Sie können ein einmaliges Ereignis erfassen, speichern und danach beliebig lange als Standbild anzeigen. Zudem kann man in der Regel nach links und rechts scrollen (wie weit hängt stark vom Modell ab). Manchmal möchte man sehen können, was kurz vor dem Trigger passierte. Das können analoge Geräte meines Wissens nach gar nicht erfassen.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Manchmal möchte man sehen können, was kurz > vor dem Trigger passierte. Das können analoge Geräte meines Wissens nach > gar nicht erfassen. Die guten hatten dazu eine Verzögerungsleitung. Damit konnte man ein wenig in die Vergangenheit schauen.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Analoge Oszilloskope zeigen Signale an, die sich mehrmals pro Sekunde > wiederholen. > > Digitale Oszilloskope unterstützen einen Single-Shot Modus. Sie können > ein einmaliges Ereignis erfassen, speichern und danach beliebig lange > als Standbild anzeigen. > > Zudem kann man in der Regel nach links und rechts scrollen (wie weit > hängt stark vom Modell ab). Manchmal möchte man sehen können, was kurz > vor dem Trigger passierte. Das können analoge Geräte meines Wissens nach > gar nicht erfassen. Danke für die Info. Nicht-periodische Ereignisse habe ich praktisch nie, außer vielleicht im Digitalen. In dem Fall kram ich halt mein 10€-Saleae raus, weil ich dann oft auch mehrere Kanäle brauche. Mein olles Philips hatte eine Delay-Line eingebaut. Ohne Witz: da waren viele Meter Koaxkabel, wimre dirkt den Y-Platten vorgeschaltet. Damit konnte man tatsächlich sehen, was vor dem Trigger passiert ist. Ich leibäugle ja, wie Johannes M. auch, mit einem neuen Scope. So'n DSO hat natürlich gehörig Spielpotenzial, macht schöne bunte Bilder, die ich dann auch ausdrucken kann. Mit 'nem Analogen brauch ich dazu eine Kamera - geht, ist aber lästig. So ein schnelles Tektronix (Anstiegszeit 1ns) oder Eingangsempfindlichkeit 0,1mV/div hat halt auch was. Mehr als die 500€ für ein Chinesen-DSO muss man dafür sicher nicht anlegen. Du siehst, ich bin noch schwer am überlegen.
Rudi S. schrieb: > Ich leibäugle ja, wie Johannes M. auch, mit einem neuen Scope. So'n DSO > hat natürlich gehörig Spielpotenzial Ja schon, aber wenn ich ein analoges hätte das noch gut ist, würde ich erstmal kein neues kaufen. Wie du schon sagtest ergänzt ein viel billigerer Logic Analyzer das Equipment oft gut genug.
Erich O. schrieb: > Tipp: Defekte Geräte kann man reparieren. Gerade die Geräte von Hameg > sind erstklassig dokumentiert. Gibt es eine solche erstklassige > Dokumentation auch für die von dir anvisierte Blackbox? Hameg Dokus sind in Netz gut verfügbar, erstklassig sieht anders aus! Die (ur)alten Tek und HP Kisten sind erstklassig dokumentiert. Arbeite gerne mit den Hamegs, sind problemlos zu bedienende Gebrauchskartoffeln. Der Hameg ist schon wieder aus bis ich beim Rigol und Konsorten das passende Trigger, Zeitbasis XY Menü gefunden habe. Für Microcontroller mit SPI, I2C ist ein DSO mit Dekodern dagegen unverzichtbar. Tektronixe werden mitunter (leicht defekt) sogar verschenkt, ein 22000µ/25 Elko und die Kiste läuft bis mindestens 2031... Butzo
> Nicht-periodische Ereignisse
Auch ein klassisches Oszi kann die Flanken nicht periodischer
Signale darstellen!
Mit lang nachleuchtenden Roehren geht sogar ein Single-Shot-Modus.
Das sollte man sich aber gut ueberlegen. Das Nachleuchten laesst
sich naemlich nicht einfach abschalten...
Stefan ⛄ F. schrieb: > Digitale Oszilloskope unterstützen einen Single-Shot Modus. Sie können > ein einmaliges Ereignis erfassen, speichern und danach beliebig lange > als Standbild anzeigen. Nur belügen Dich die Billig-DSO's mit der dargestellten Kurve. Mir sind analoge immer noch lieber. Und dann gibts noch von Hameg die Combi-Scope. Meins ist ein älteres 1005er von Hameg. Auf jedenfall würde ich nicht unter 100 MHz gehen. 2 Kanäler sowieso. Und da müsste es von Hameg gebraucht schon was geben.
PC-Freak schrieb: > Und da müsste es von Hameg gebraucht schon was geben. Die Combiscopes sind tolle Geräte, aber wohl auch sehr begehrt und dementsprechend teuer. Bei eBay ist vor kurzem ein gebrauchtes HM1508-2 für 1200 EUR weggegangen.
Rudi S. schrieb: > Stefan ⛄ F. schrieb: ... >> Zudem kann man in der Regel nach links und rechts scrollen (wie weit >> hängt stark vom Modell ab). Manchmal möchte man sehen können, was kurz >> vor dem Trigger passierte. Das können analoge Geräte meines Wissens nach >> gar nicht erfassen. > > Danke für die Info. Digitale Oszi haben nur einen 8bit-Wandler. Dabei gehen oft kleine Spikes und Ripple, die noch auf dem Signal sind verloren. Es bringt daher meistens nichts das nach unten zu verschieben und feiner einzustellen. Das kann ein analoges Oszi immer noch besser. Das oben zitierte ADALM2000 konnte zum Teil auch 12bit Auflösung. Das war natürlich schon besser für analoge Signale. Aber bei mehr Bit Auflösung wird es meistens gleich recht teuer. Dieses Jahr konnte ich ein gebrauchtes Tektronix, zweikanal, 100MHz schwarz/weiss Display ergattern. Für meine Zwecke reicht das. Das ersetzt ein ein CONRAD Voltcraft 1010 – 10 MHz-Einstrahl-Oszilloskop ( irgendwann im 1990 gekauft).
Dr. h.c. servicia schrieb: > Das Nachleuchten laesst > sich naemlich nicht einfach abschalten... Das wussten die Ingeneure von Tektronix wohl nicht und haben es zumindest bei meinem ollen 4-Kanal Analogspeicherscope abschaltbar gemacht. Auch einmalige Ereignisse unter 100ns lassen sich dort sicher einfangen. Allerdings vermatscht der Schnappschuss mit der Zeit. Die leuchtenden Stellen werden durch 'Flutelektronen' weiter am leuchten gehalten, wohingegen die Flut für die dunkelen Stellen nicht ausreicht, diese zum leuchten zu bringen. Diesen Flutstrom kann man einstellen. Und entweder verschwindet das Bild langsam aber sicher oder es blüht aus und die hellen Stellen werden immer fetter. Mit der richtigen Einstellung geht es dann so, dass man sich das noch in Ruhe ansehen kann. Es werden sogar die einzelnen Einstellungen wie (m)V/cm oder ms|µs|ns/cm analog auf den Schirm geschrieben Der Vorteil von analogen Scops ist aber vor allem die Haptik! Ich drehe irgendwo und es passiert sofort etwas! Proportional zu meiner Bewegung! Da kommen die digitalen erst jetzt langsam hin. Dennoch benutze ich das Ding mittlerweile nicht mehr. Vermutlich ist auch schon der nächste Elko trocken. Gruß Jobst
Jobst M. schrieb: > Der Vorteil von analogen Scops ist aber vor allem die Haptik! Alles eine Frage der Gewohnheit. Was ich persönlich beispielsweise als äußerst komfortabel empfinde ist, dass ich das Gerät nach Benutzung einfach in die Schublade packen kann. Vorallem die älteren Analogoszis nehmen permanent nicht unerheblich viel Platz auf dem Tisch ein. Außer man ist so pedantisch, schmeißt jedes Mal die Haube drüber und stellt es in einen extra Geräteschrank :)
Bratmaxxe schrieb: > Außer man ist so pedantisch, schmeißt jedes Mal die Haube drüber und > stellt es in einen extra Geräteschrank :) So sorgt das analoge Oszilloskop analog zu seiner Größe und Massivität seiner Bauart für mehr oder weniger ausgiebiges Rückentraining des Anwenders je nach Höhe des Regalplatzes. Da können nur noch die alten HP DSOs mithalten... So ein Labor-Gabelstapler wäre manchmal eine feine Sache. Mfg
:
Bearbeitet durch User
Bratmaxxe schrieb: > Jobst M. schrieb: >> Der Vorteil von analogen Scops ist aber vor allem die Haptik! > > Alles eine Frage der Gewohnheit. Was ich persönlich beispielsweise als > äußerst komfortabel empfinde ist, dass ich das Gerät nach Benutzung > einfach in die Schublade packen kann. > Vorallem die älteren Analogoszis nehmen permanent nicht unerheblich viel > Platz auf dem Tisch ein. Natürlich haben Digitalscopes Vorteile, sonst hätten sie sich nicht durchgesetzt. Ideal wären natürlich alle Vorteile aus beiden Welten. > Außer man ist so pedantisch, schmeißt jedes Mal die Haube drüber und > stellt es in einen extra Geräteschrank :) ... nachdem man es mit dem Tischwagen dort hin gefahren hat. ;-) ... neben das Multimeter. :-D Oder man hat einfach Platz im Überfluss. Tatsächlich habe ich an meinem Arbeitstisch in der Tiefe ausreichend Platz für das alte Tektronix. Außerdem ist es schmaler als die digitalen und ich kann noch etwas oben drauf stellen, was bei den meisten digitalen Scopes nicht geht. Und die Masse ist von Vorteil, wenn die BNC-Stecker stramm sitzen. Ein Digiscope ergreift dann schon gerne mal die Flucht nach hinten. Dennoch hat das Tektronix bei mir seinen ursprünglichen Dienstsitz auch verlassen müssen. Gruß Jobst
> haben es > zumindest bei meinem ollen 4-Kanal Analogspeicherscope abschaltbar > gemacht. Du kennst den Unterschied zwischen analogen Speicherroehren und Roehren mit lang nachleuchtenden Phosphoren. [ ] Schwaetzer!
Klaus B. schrieb: > Der [analoge] Hameg ist schon wieder aus bis ich beim Rigol und > Konsorten das passende Trigger, Zeitbasis XY Menü gefunden habe. Jobst M. schrieb: > Der Vorteil von analogen Scops ist aber vor allem die Haptik! Ich drehe > irgendwo und es passiert sofort etwas! Proportional zu meiner > Bewegung! Das scheinen mir zwei sehr gute Argumente zu sein. Mit tief verschachtelten Menüs muss man erst mal klarkommen. Mein Ding ist das nicht. Ich hab viel lieber Drehschalter für Zeitbasis und Empfindlichkeit, Poti für Trigger. Ich muss sehen was passiert, wenn ich wo dran drehe. Dieter schrieb: > Digitale Oszi haben nur einen 8bit-Wandler. Dabei gehen oft kleine > Spikes und Ripple, die noch auf dem Signal sind verloren. Es bringt > daher meistens nichts das nach unten zu verschieben und feiner > einzustellen. Das kann ein analoges Oszi immer noch besser. Ich denke, das ist für mich das Killerargument. Ich messe mit meinem Scope in 99% aller Fälle in analogem Kram rum, Verstärker, Netzteile - linear und geschaltet. Wenn da Rauschen auf einem Signal ist, dann will ich das sehen. Manchmal schleife ich ein Scopefilter (passiver Tiefpass) ein um was zu sehen, ein andermal scheinen mir die 10MHz Bandbreite etwas zu lahm. Aber vielleicht täusche ich mich da auch nur ... Jobst M. schrieb: > Tatsächlich habe ich an meinem Arbeitstisch in der Tiefe ausreichend > Platz für das alte Tektronix. Außerdem ist es schmaler als die digitalen > und ich kann noch etwas oben drauf stellen, was bei den meisten > digitalen Scopes nicht geht. > Und die Masse ist von Vorteil, wenn die BNC-Stecker stramm sitzen. Auch bei mir steht das Philips am Arbeitsplatz wie festgewachsen. Oben drauf steht ein Wavetek-Wobbler - zusammen wie ein Fels in der Brandung. Solange ich Platz habe, ziehen die beiden auch nicht um. Jedenfalls, ich warte mal ab, ob mir was Nettes (50MHz+) zuläuft. Zumindest weiß ich nun mal, wonach ich Ausschau halten muss. Eilt bei mir ja nicht, das alte Philips tut noch ganz gut seinen Dienst. Herzlichen Dank für die vielen Tipps - und px!
Rudi S. schrieb: > Ich hab viel lieber Drehschalter für Zeitbasis und > Empfindlichkeit, Poti für Trigger. Die Drehknöpfe sind bei digitalen Geräten in der Regel ebenso vorhanden. Was durch Menüs ersetzt wurde sind die Kipp- und Schiebe-Schalter. Aber nicht alle. Rudi S. schrieb: >> Digitale Oszi haben nur einen 8bit-Wandler. > Ich denke, das ist für mich das Killerargument Ich hätte auch gerne mehr Bits. Aber bedenke: Wenn das wirklich so mega schlecht wäre, warum werden die Geräte dann in großen Mengen verkauft? Warum kommen andere Leute damit offenbar zurecht, während ich mir einbilde, dass es ein No-Go sei? Oszilloskope sind ohnehin nur Schätzeisen, was die Amplitude angeht. Um mehr als 8 Bits vernünftig darstellen zu können (ohne dass es im Eigenrauschen untergeht) muss man verdammt teure Technik verbauen. Da sind wir unendlich weit entfernt von: Johannes M. schrieb: > Insgesamt möchte ich nicht mehr als ca. 150€ ausgeben. Für viel mehr Geld bekommst du auch mehr Bits. Modelle mit mehr als 8 Bit sind durchaus handelsüblich. Insofern: doch kein Killer-Argument, sondern eine Frage des Geldes. Halte so viel Geld bereit wie damals dein analoges kostete (incl. Inflation), und du bekommst was du haben willst.
Rudi S. schrieb: > Dieter schrieb: >> Digitale Oszi haben nur einen 8bit-Wandler. Dabei gehen oft kleine >> Spikes und Ripple, die noch auf dem Signal sind verloren. Es bringt >> daher meistens nichts das nach unten zu verschieben und feiner >> einzustellen. Das kann ein analoges Oszi immer noch besser. > > Ich denke, das ist für mich das Killerargument. Ich messe mit meinem > Scope in 99% aller Fälle in analogem Kram rum, Verstärker, Netzteile - > linear und geschaltet. Wenn da Rauschen auf einem Signal ist, dann will > ich das sehen. Manchmal schleife ich ein Scopefilter (passiver Tiefpass) > ein um was zu sehen, Hmm, Ich denke das ist ein Trugschluß. Ich habe mal meinen Funktionsgenerator auf 50mVss Sinus 10 kHz mit 5 V Offset eingestellt. An meinem Hameg 412-5 sieht man da bei 1V/div kein "Rauschen" Mit 0.5V/div und maximaler Offset-verstellung nach unten liegt der Strahl etwa in Bildschirmmitte. (Ebenfalls ohne sichtbares Rauschen). Bei 0.2V/div ist der Strahl endgültig im "overscan". Erst mit (intuitiver) Umschaltung auf "AC-Kopplung sieht man so ab 0.2V/div daß da "irgendwas ist" Aber AC-Kopplung hat auch jedes Digital-Oszi. "Scopefilter" gibt es beim digitalen Oszi intern entweder als "resolution enhancement" (meistens ein gleitendes Mittelwertfilter) oder im Mathematik-Menü als "Tiefpassfilter". Johannes M. schrieb: > Insgesamt möchte ich nicht mehr als ca. 150€ ausgeben. Im "Markt" verkauft gerade einer sein 35 MHz Analog-Oszi für 40 Eur. Finde ich immer lustig: für ein Smartphone sind viele bereit im Jahreschnitt über die Nutzungsdauer 100-500 Eur / Jahr auszugeben. Für ein Oszi mit 10-20 Jahren Nutzungsdauer hochgerechnet gibt das schon ein ganz schönes Oszi mit 12-16 Bit A/D Auflösung. Gruß Anja
Stefan ⛄ F. schrieb: > warum werden die Geräte dann in großen Mengen verkauft Weil Di nix mehr anderes kriegst. Dank der Mehrheit von den Konsumenten. Würden die consumer richtig entscheiden, wären analoge nach wie vor am Markt.
Pc-Freak schrieb: > Weil Di nix mehr anderes kriegst. Das stimmt nicht. Selbstverständlich gibt es Oszilloskope mit mehr als 8 Bit zu kaufen. Es gibt aber auch einen Markt für Semiprofessionelle Geräte, und ich finde gut dass er bedient wird. Ansonsten müsste ich immer noch auf viele tolle Hilfsmittel verzichten, die ich vor 30 Jahren in der Ausbildung zu nutzen lernte.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Das stimmt nicht. Selbstverständlich gibt es Oszilloskope mit mehr als 8 > Bit zu kaufen. Ich meinte hier die analogen Oszis.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Das stimmt nicht. Selbstverständlich gibt es Oszilloskope mit mehr als 8 > Bit zu kaufen Ich habe es auch klar geschrieben, das ich analoge meinte. Lese bitte richtig.
Pc-Freak schrieb: > Würden die consumer richtig > entscheiden, wären analoge nach wie vor am Markt. Aha.. Analog ist verreckt, weil fast jeder digital wollte bzw. es notwendig wurde digitale Oszis einzusetzen. Wüde es Bedarf geben, würde jemand analog Oszis verkaufen, tut aber keiner. Nur weil irgwendwelche Leute ihre Hamegs immer noch als Maß der Dinge hochhalten, heißt das nicht, dass digitale Geräte alle "schlecht" sind. Der Fehler ist oftmals das ehemalige Top Geräte wie zB. die Tek 2465B mit heutigem Bastelschrott verglichen werden. Die Versessenheit auf "Hameg" habe ich sowieso nie verstanden. Rudi S. schrieb: > Ich denke, das ist für mich das Killerargument. Ich messe mit meinem > Scope in 99% aller Fälle in analogem Kram rum, Verstärker, Netzteile - > linear und geschaltet. Wenn da Rauschen auf einem Signal ist, dann will > ich das sehen. Ja, das kannst du digital auch sehen, wie würden sonst Tausende Entwickler täglich analog Elekronik entwickeln, ganz ohne analog Oszis. Versteht mich nicht falsch, es gibt viele gute analoge Oszis, und fürs Hobby etc. sind die sicher einsetzbar, trotzdem kräht in der Industrie keiner danach. Dazu kommt, dass gerade für analoge Entwicklungen digitale Oszis sehr hilfreich sind, FF/Histogramm/Aufzeichnung/Export/Bode etc.
F. M. schrieb: > Dazu kommt, dass gerade für analoge Entwicklungen digitale Oszis sehr > hilfreich sind, FF/Histogramm/Aufzeichnung/Export/Bode etc. Die analogen Geräte sind bei der grafischen Darstellung der Signale korrekter und haben einige Vorteile, wo die digitalen nicht mitkommen. Es gibt aber auch physikalische Grenzen. Eine Grenze liegt zum Beispiel im unteren GHz-Bereich welche die Ablenkung des Strahls betrifft. Hier mußte früher schon auf sehr schnelle analoge Sample&Hold-Kettenspeicher ausgewichen werden. Die Technik wird heute noch verwendet, nur wird der analoge Speicher von einem A/D-Wandler ausgelesen. Entscheidender für die Verdrängung war der Vorteil die Oszi-Diagramm in die Dokumentation einzubeziehen. D. h. Aufzeichnung, Export war für analoge Geräte aufwendiger. Hinzu kamen die Berechungsfunktionen FF, Histogramm, Aufzeichnung, Export, Bode, die zuerst über den Export und dann durch die Geräte selbst realisiert werden. Für die Schwächen der digitalen Geräte bei nur 8bit gäbe es Tricks den zweiten Kanal hinzuzunehmen, wenn nur ein Kanal gemessen wird. Aber hier befindet man sich in einer anderen Preisklasse.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.