Zwei parallele Elkos 2x 3300 µF waren gebläht - getauscht gegen 3x 2200 µF Weil ich mir ein MB bei einer Lötaktion ruinierte war ich vorsichtiger. Falls wer vor dem Problem steht, es funktioniert so. Die großen Masseflächen beim Minuspol nehmen die Wärme zu gut auf und das filigrane Design um die Pluspole waren schnell weggebrannt. Um das MB beim Löten nicht zu beschädigen legte ich die vier Elkoanschlüsse auf der Montageseite zunächst frei, und lötete zwei parallele Silberdrähte an die freigelegte Anschlüsse auf der Oberseite. - Elkos mittig mit Seitenschneider halbiert, - Wickel mit Pinzette herausgepult, Becherrest und Dichtung abgeschnitten - Die Anschlüsse sind in 5 mm hohen Aluzylinder gepresst, davon liess ich 1,5 mm stehen. - direkt unter dieser Aluverdickung wickelte ich einen 0,8 mm Silberdraht herum als Lötösen - an - und + an + - je Silberdraht drei Ösen geformt und daran die drei Ersatzelkos gelötet, fertig.
Mittels Bauföhn (Heißluft) die Elkos auslöten geht mit etwas Übung recht easy ;-)
Gerald B. schrieb: > Mittels Bauföhn (Heißluft) die Elkos auslöten geht mit etwas Übung recht > easy ;-) Es gibt aber auch manche Geräte mit "Embedded Mainboards", wo man eine Stunde lang rumschraubt, bis man das Ding freigelegt hat. Ich mache die Abzwickmethode von oben inzwischen auch fast überall, wenn die Platine noch drin ist. Wenn die Umgebung nicht gerade dicht gepackt oder auch von oben sehr unzugänglich ist, geht das deutlich schneller. Die paar mm mehr Draht zum Elko machen es dann auch nicht mehr aus.
Gerald B. schrieb: > Mittels Bauföhn (Heißluft) die Elkos auslöten geht mit etwas Übung recht > easy ;-) Garantiert nicht bei doppelseitigen großen Masseflächen und maschinengelöteten Minilötaugen wie bei Motherboards üblich. Das gibt einseitig häßlich aufgeblähtes Epoxy das bestialisch stinkt und Computerschrott.
ELKOLIST schrieb: > Das gibt einseitig häßlich aufgeblähtes Epoxy das bestialisch stinkt und > Computerschrott. Daran erkennt man dann die fehlende Übung.
ELKOLIST schrieb: > Gerald B. schrieb: >> Mittels Bauföhn (Heißluft) die Elkos auslöten geht mit etwas Übung recht >> easy ;-) > > Garantiert nicht bei doppelseitigen großen Masseflächen und > maschinengelöteten Minilötaugen wie bei Motherboards üblich. > > Das gibt einseitig häßlich aufgeblähtes Epoxy das bestialisch stinkt und > Computerschrott. Genau deshalb wird es ja mit einem normalen Lötkolben nichts, weil man nicht genug Wärme aufs Board bekommt, bei viel Kupfer, kleinen Lötaugen und 4 oder 6 Ebenen. Mit etwas Üben an einem Schrottboard funktioniert das, ohne das sich das Board delaminiert. Die Lötaugen mache ich mit einem 0,8er Bohrer frei, den ich zwischen den Fingern drehe, um das Zinn rauszuschälen, aber nicht die Durchkontaktierungen auszubohren. Ich habe so schon bei ca. einem Dutzend Boards ganze Elkobatterien getauscht. Auch fest aufgelötete BIOS Chips habe ich rausgeföhnt, neu geflasht und Sockel aufgelötet.
ELKOLIST schrieb: > Um das MB beim Löten nicht zu beschädigen legte ich die vier > Elkoanschlüsse auf der Montageseite zunächst frei, und lötete zwei > parallele Silberdrähte an die freigelegte Anschlüsse auf der Oberseite. Genau so stand das in der Serviceanleitung für Fernsehgeräte, die eine Firma aus Staßfurt in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhundert herausgebracht hatte.
Gerald B. schrieb: > Die Lötaugen mache ich mit einem 0,8er Bohrer frei, den ich zwischen den > Fingern drehe, um das Zinn rauszuschälen, aber nicht die > Durchkontaktierungen auszubohren. Eine passende Injektionskanüle geht für diesen Zweck super. Bei einseitigen Leiterplatten lassen sich mit so einer Kanüle auch IC's oder andere Bauelemente mit vielen Anlüssen prima auslöten. WEnn man die Kanüle als Auslöthilfe nutzen will, sollte man den spitzen Anschliff entfernen und Kanüle gerade schleifen. Defekte BE in Durchstecktechnik aus Mehrlagenplatten auslöten, geht an besten wenn man die Bauelemente einfach abtrennt und dann die verbleibenden Anschlußreste einzeln auslötet. Ein Lötkolben, der ordentlich Wärme nachliefert, ist natürlich unerläßlich. Die löcher macht man dann mit einer Kanüle oder Absaugpumpe frei. Dieses Verfahren hat sich seit vielen Jahren bestens bewährt. Wenn man mit ordentlichen Lötwerkzeug arbeitet wird die Platine dabei auch nicht beschädigt.
ELKOLIST schrieb: > Falls wer vor dem Problem steht, Falls jemand vor dem Problem steht ... Musste ich schon länger nicht mehr tun, mir war der Lötkolben mit großer Wärmekapazität hilfreich.
Zeno schrieb: > Eine passende Injektionskanüle geht für diesen Zweck super. Aber nicht bei PC-Platinen! Hast das sicher noch nie gemacht. Da ist man froh, wenn das Zinn am Masseanschluß breiig wird.
Manfred schrieb: > Musste ich schon länger nicht mehr tun, mir war der Lötkolben mit großer > Wärmekapazität hilfreich. Leider gibt es diese mit 150 - 200W kaum noch. Ich wollte für meine Spitze, die vom gestorbenen Lötkolben übrig ist, einen neuen haben. Erstmal nichts gefunden.
So eine Lötspitze kann man sich aus einem Kupfer-Rohling passenden Durchmessers auch selbst zurechtfeilen. Aber ich habe bislang gute Erfahrung mit meiner 80W-Lötstation gemacht. Da braucht man nur eine etwas dickere Lötspitze und muß die Temperatur temporär sehr hoch wählen, damit genug Dampf an der Lötspitze ankommt. Was auch sehr hilft, die alten Lötstellen mit frischem Zinn ergänzen, am besten mit bleihaltigem Zinn. Dadurch steigt die Wärme übertragende Fläche und die Mischung schmilzt deutlich leichter als das bleifreie Lot auf dem Mainboard. Bislang habe ich jeden Elko irgendwie rausgepopelt bekommen. Danach kommt das zweite Problem: Löcher frei kriegen. Manchmal ist das schwerer als den Elko auszulöten. Da hilft nur versuchen, das Loch mit dem Lötkolben heißmachen und das Beinchen trotz Zinn durchstecken. Hat sehr oft funktioniert. Wenn man die entsprechende Ausrüstung hat, lässt sich das Mainboard auch mit Infrarot vorwärmen. Ist aber sehr viel Stress für die Platine und es dürfen keine SMD-Teile verrutschen oder abfallen und man verkokelt je nach Genauigkeit alle Plastik-Teile damit. Das gleiche Problem hat man mit Heißluft, um da genug Wärme rein zu bekommen braucht man viel zu viel Hitze und die wirkt auch sehr punktuell, so daß man die oberen Schichten des Epoxy verkokelt, lange bevor irgendwelches Lot über's Schmelzen nachdenkt.
Elkos auf Motherboards tauschen ist eigentlich ganz einfach wenn man nicht versucht von A-Z mit dem Lötkolben zu arbeiten. Auslöten ist ganz einfach weil man am Elko gut ziehen kann. Nachdem man frisches Bleihaltiges Zinn vorher dazu gegeben hat wechselseitig das Zinn verflüssigen und am Elko ziehen. Das größere Problem ist aber das Restzinn in den Löchern. Da jetzt rum zu braten ist der beste Weg zum neu kaufen müssen. Ich entferne das Zinn kalt in dem ich das weiche Zinn mit einem passenden Hartmetallbohrer zwischen den Fingern zwirbelnd vorsichtig heraus bohre. Das geht super. Beim Durchmesser des Bohrers orientiert man sich am Draht des Bauteiles was vorher drinne war. Das garantiert auch , dass die Durchkontaktierung heile bleibt. Schonender geht es nicht.Man kann das ja mal an einem Schrottteil testen.
Von der Idee mit dem Bohrer kann ich nur abraten. Die hatte ich nämlich auch schon und die Durchkontaktierung hat's bei meinem Versuch nicht ausgehalten - glücklicherweise war aber wohl nur die unterste Lage "wichtig", also das Teil hat trotz herausgerissener Durchkontaktierung noch funktioniert.
Ben B. schrieb: > Von der Idee mit dem Bohrer kann ich nur abraten. Die hatte ich nämlich > auch schon und die Durchkontaktierung hat's bei meinem Versuch nicht > ausgehalten - glücklicherweise war aber wohl nur die unterste Lage > "wichtig", also das Teil hat trotz herausgerissener Durchkontaktierung > noch funktioniert. Dann haste du etwas falsch gemacht. Meist ist der Bohrer zu dick, wird schief geführt oder man hat schon vorher so lange rum gebraten, dass die Durchkontaktierung schon beschädigt ist. Ich konnte das immer. 40 Stück habe ich an den unterschiedlichsten Brettern bestimmt schon getauscht. Heute ist das alles kein Problem mehr den seit einigen Jahren werden Polymer Elkos eingesetzt die nicht mehr blähen und sehr sehr lange halten.
Nautilus schrieb: > ELKOLIST schrieb: >> Um das MB beim Löten nicht zu beschädigen legte ich die vier >> Elkoanschlüsse auf der Montageseite zunächst frei, und lötete zwei >> parallele Silberdrähte an die freigelegte Anschlüsse auf der Oberseite. > > Genau so stand das in der Serviceanleitung für Fernsehgeräte, die eine > Firma aus Staßfurt in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhundert > herausgebracht hatte. Mangel an geeigneten Lötkolben? michael_ schrieb: > Manfred schrieb: >> Musste ich schon länger nicht mehr tun, mir war der Lötkolben mit großer >> Wärmekapazität hilfreich. Ja, genau so geht das. Zusätzlich ist noch ne Kerbe in der Lötspitze den Drahr des Elkos einzufangen. > Leider gibt es diese mit 150 - 200W kaum noch. Mir hat bisher bei allen MB der 80W Kolben aus dem Baumarkt gereicht.
Mainboards mit nennenswerter Anzahl von Elkos sind mir seit 2010 nicht mehr untergekommen - selbst die Billigheimer die ich fürs Büro gekauft hatte waren schon Polymer, war ja ein Werbeargument, nachdem die Elko-Krise durch war. Bedrahtete Elkos im speziellen gehen bei Mainboards oft brachial abzureißen oder wie schon beschrieben abzuzwicken (YMMV), die Pins alleine löten sich einfacher aus. Die Boards ab 2000er Baujahr sind ziemlich stabil, nur bei Kram vor Pentium II bzw. AT-Boards und älter wäre ich wirklich vorsichtig. Ansonsten für bedrahtete Teile: Mit einem Bügeleisen, Herdplatte, Föhn, Heißluftpistole oder Heißluftstation vorwärmen und gut, <<100°C reichen, damit der (schmalbrüstige) Lötkolben keine Probleme mehr hat. Dann klappt das auch mit Stationen wie ZD-931/EP5 & Co (größte Lötspitze!). Wenn das Board nur noch lauwarm ist, nochmal nachfassen. Die CPU und Bauteile der Spannungswandler werden im Betrieb auch gut warm, und 40°C Umgebung müssen die Boards ohnehin abkönnen, insofern ist das m.M.n. nicht besonders riskant.... Wenn man das häufiger macht gleich eine Löt/Entlötstation kaufen, ich habe meine billige ZD-8917 nicht bereut. Wenn man priorisieren muss, ist Heißluft aber wichtiger, zumal die Preise im Moment katastrophal sind.
Ben B. schrieb: > So eine Lötspitze kann man sich aus einem Kupfer-Rohling passenden > Durchmessers auch selbst zurechtfeilen. michael_ sagt, dass er einen solch großen Lötkolben nicht mehr bekommt, eine Spitze hat er noch. Der von mir gezeigte Kolben hat einen Griff aus gedrechseltem Holz, ich schätze ihn auf 50 Jahre. > Danach kommt das zweite Problem: Löcher frei kriegen. Manchmal ist das > schwerer als den Elko auszulöten. Da hilft nur versuchen, das Loch mit > dem Lötkolben heißmachen und das Beinchen trotz Zinn durchstecken. Ein Kollege hat aus einem Federstahldraht eine Nadel geschliffen. Da der Draht normal kein Zinn annimmt, funktioniert das gut. Wenn man nicht extrem grobmotorisch ist, bleibt die Durchkontaktierung unbeschädigt.
michael_ schrieb: > Zeno schrieb: >> Eine passende Injektionskanüle geht für diesen Zweck super. > > Aber nicht bei PC-Platinen! > Hast das sicher noch nie gemacht. > Da ist man froh, wenn das Zinn am Masseanschluß breiig wird. Sehr wahrscheinlich öfter als Du denkst. Wenn Du mit Equipment lötest, welches nicht ordentlich die Wärme nachliefert, dann brauchst Du gar nicht erst anzufangen. Wenn Du das Zinn ohne Bauelement nur breiig bekommst, dann wird es mites mit dem anschließenden Einlöten auch nichts richtiges - die kalte Lötstelle ist da vorprogrammiert. Im übrigen leitet die Kanüle mangels Metallmasse die Wärme viel schlechter ab, als ein massiver Bauelementeanschluß. Hast whrscheinlich noch nie eine Kanüle für so etwas benutzt, aber Hauptsache Du hast Deinen Senf dazu gegeben. Ich mache das seit knapp 40 Jahren und dieses Verfahren funktioniert bestens.
Ben B. schrieb: > ... und muß die Temperatur > temporär sehr hoch wählen, damit genug Dampf an der Lötspitze ankommt. Genauso macht man das.
Ich hab das auch schon mit Vorheizen von Wärmeplatten gemacht. Kein Problem. So wird dass auch im Profibereich gemacht. Ca. 80-120 Grad. und dann dass das Board so möglichts gut durchgewärmt ist.
Zeno schrieb: > Ich mache das seit knapp 40 > Jahren und dieses Verfahren funktioniert bestens. Da hast du absolut recht. Das geht sogar schon seit 45 Jahren :D
michael_ schrieb: > Leider gibt es diese mit 150 - 200W kaum noch. Darfs etwas mehr sein: https://www.pollin.de/p/hochleistungs-loetkolben-daytools-lk-300w-840192 Den habe ich zuhause. Leider gerade kein Motherboard zum ausprobieren. Aber Wasserrohre auf Kupfer habe ich damit schon gelötet, kein Problem,
Thomas F. schrieb: > michael_ schrieb: >> Leider gibt es diese mit 150 - 200W kaum noch. > > Darfs etwas mehr sein: > https://www.pollin.de/p/hochleistungs-loetkolben-daytools-lk-300w-840192 Kann du lesen? 150W gegen 300 W! Einen 300W habe ich natürlich. Wollen du Bild, ich machen für dich.
michael_ schrieb: > Kann du lesen? > 150W gegen 300 W! > Einen 300W habe ich natürlich. Der genannte Lötkolben hat also zu viel Heizleistung für deine Zwecke? Gut, verstehe ich nicht, muss auch nicht sein. > Wollen du Bild, ich machen für dich. Warum wirst du jetzt pampig? Danke, ich brauche kein Bild von deinem Lötkolben.
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