Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kochplatte Hysterese 70er


von Jimmy (Gast)


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Hallo allerseits , habe hier für den Notfall eine Tisch-Doppelkochplatte 
aus den 70ern für den Notfall. Musste ich wieder benutzen und absoluter 
Graus.

Habe ich leider nicht vor Ort, und kann nicht reinschauen oder Modell 
nennen.

 Wärmt auf höchster Stufe auf bis zu akzeptapler Temperatur,aber nicht 
zu heiss  und kein glühen, aber dann erlischt die Heizlampe und die 
Temperatur fällt weit ab bevor das Ding wieder heizt. Bratgut erkaltet 
von Brattemperatur auf Siedetemperatur.

Ist das in dem Ausmaß normal für 70er oder was kaputt? Ist in den alten 
Dingern einfach nur Bimetall drin?

von Stefan F. (Gast)


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Normal ist eigentlich, dass sie gar keine Temperatur Regelung haben, 
sondern nur in mehreren Stufen schaltbare Heizleistung. Vielleicht ist 
die Hysterese bei dem Ding mit einer Stellschraube einstellbar.

Wie viel Watt hat die Kochplatte denn? Meine hat 2x 1000 Watt. Das ist 
viel schwächer, als mein Gasherd in der Küche. Dennoch besser als gar 
nicht kochen zu können.

Ehrlich gesagt käme ich nicht auf Idee, damit einen Braten zuzubereiten. 
Ich habe damals (als der Gasanschluss noch fehlte) Eintöpfe, Kartoffeln 
und Nudelgerichte gemacht.

Wenn du wirklich Power brauchst, hole dir besser ein Gerät mit nur einer 
Platte: 
https://www.kodi.de/Kueche-Haushalt-Bad/Kueche/Kuechengeraete/TecTro-Induktionskochplatte.html

von H. H. (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Normal ist eigentlich, dass sie gar keine Temperatur Regelung haben,
> sondern nur in mehreren Stufen schaltbare Heizleistung.

Es gab die auch mit Automatikplatte, mit dem Kapillarfühler in der Mitte 
der Platte.

von Elektrofan (Gast)


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Kochplatten mit 2-Punkt-Regler gibt es schon lange.
Die wurden von Anfang an als 'besser' beworben, als die Kochplatten
mit 7-Takt-Schalter, die jeweils konstante Leistung abgeben.
Wenn die Hysterese gross ist (durch Alterung, Dreck, was auch immer)
ist das halt suboptimal ... -

Meine bessere Hälfte wollte unbedingt ein Glaskeramik-Kochfeld haben.
Die stärkste Platte von unseren (inszwischen waren es 2) Herden
hat 1700 W.
Schaltet aber beim Wasserkochen auch beim Maximum "12"
zwischendurch immer ab. ---
Die Blitzkochplatte mit 2 kW des vorherigen Herdes war da schneller!

von H. H. (Gast)


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H. H. schrieb:
> Stefan ⛄ F. schrieb:
>> Normal ist eigentlich, dass sie gar keine Temperatur Regelung haben,
>> sondern nur in mehreren Stufen schaltbare Heizleistung.
>
> Es gab die auch mit Automatikplatte, mit dem Kapillarfühler in der Mitte
> der Platte.

Siehe Anhang.

von Werner H. (werner45)


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Die alten Kochplatten haben überhaupt keine Regelung, nur 1 oder mehrere 
schaltbare Heizdrähte einzementiert. Die Platten sind meist unkaputtbar.
Bei Deiner Platte ist wohl eine Unterbrechung (Korrosion?) in der 
Heizwicklung oder an der internen Punktschweißstelle, die den Strom in 
der Hitze unterbricht. Normalerweise kommen die Platten ohne Topf bis 
zur schwachen Rotglut (700 °C).

von Stefan F. (Gast)


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H. H. schrieb:
> Siehe Anhang.

Ich erinnere mich, meine Oma hatte so eine am Herd.

von Jimmy (Gast)


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Elektrofan schrieb:
> Wenn die Hysterese gross ist (durch Alterung, Dreck, was auch immer)
> ist das halt suboptimal ... -

Danke sehr für die antworten. Da lese ich ein bischen heraus, daß etwas 
nicht stimmt mit meinen Platten. Ich hatte die Möglichkeit in Erwägung 
gezogen, daß dieser Typ Platte in den 70ern handelsüblich wirklich so 
ein schlechtes Regelverhalten hatte.

Ich schau dann mal bei Gelegenheit rein.

von Stefan F. (Gast)


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Jimmy schrieb:
> Ich hatte die Möglichkeit in Erwägung
> gezogen, daß dieser Typ Platte in den 70ern handelsüblich wirklich so
> ein schlechtes Regelverhalten hatte.

Nee, das stimmt etwas nicht. Die Thermostate waren damals bereits 
ausgereift.

von Klonz (Gast)


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Jimmy schrieb:
> hatte die Möglichkeit in Erwägung gezogen, daß dieser Typ Platte in den
> 70ern handelsüblich wirklich so ein schlechtes Regelverhalten hatte.

Ja genau, damals aßen die Leuten nur Suppe da Braten braten technisch 
nicht möglich war, damals.

von Jens G. (jensig)


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Jimmy schrieb:
> Wärmt auf höchster Stufe auf bis zu akzeptapler Temperatur,aber nicht
> zu heiss  und kein glühen, aber dann erlischt die Heizlampe und die

Glühen tun eigentlich nur die ungeregelten Platten. Deine scheint aber 
geregelt zu sein, so daß die eigentlich eher vorher abschalten, auch bei 
Volldampf.

> Temperatur fällt weit ab bevor das Ding wieder heizt. Bratgut erkaltet
> von Brattemperatur auf Siedetemperatur.
>
> Ist das in dem Ausmaß normal für 70er oder was kaputt? Ist in den alten
> Dingern einfach nur Bimetall drin?

Ein Bimetall-Schalter ist da sicherlich drin. Und die haben 
grundsätzlich eine Hysterese. Allerdings erscheint mir Die Hysterese 
Deines Heizers etwas sehr groß. Vielleicht ist der schon etwas 
gebrochen/gerissen, so daß seine Kennlinie nicht mehr stimmt. Da hilft 
nur reinschauen, und unter die Lupe nehmen.

von Jimmy (Gast)


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Klonz schrieb:
> Jimmy schrieb:
>> hatte die Möglichkeit in Erwägung gezogen, daß dieser Typ Platte in den
>> 70ern handelsüblich wirklich so ein schlechtes Regelverhalten hatte.
>
> Ja genau, damals aßen die Leuten nur Suppe da Braten braten technisch
> nicht möglich war, damals.
Ich meinte damit nur diesen bestimmten Typ der Tisch-Herdplatten

Ganz allgemein, das Gerät ist nur für Notfall bestimmt, nicht für 
regelmässigen Gebrauch. Ich werde auch vorsorglich den Stecker entfernen 
und schriftlich das Gerät kennzeichnen als unsicher, und auch würde ich 
das nur dort betreiben, wo auch im Fall eines Feuers nichts geschehen 
könnte.

Im runden Fenster, fast mittig der Platte, ist möglicherweise eine 
Schraube zu erkennen. Das Teil, in dem die Schraube sitzt, senkt und 
hebt sich analog zum Drehknopf. Auf Stufe 12 ist das Teil maximal 
angehoben nach Richtung Kamera.  Die erwähnte Schraube, falls es eine 
ist, scheint mit einer weissen Masse gesichert zu sein.

Interessant. Gibts ein Diagramm / Beschreibung zur Mechanik oder sowas? 
Könnte es vermutlich weiter auseinandernehmen, aber will natürlich das 
erstmal umgehen.

von H. H. (Gast)


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von Stefan F. (Gast)


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Jimmy schrieb:
> Ich werde auch vorsorglich den Stecker entfernen
> und schriftlich das Gerät kennzeichnen als unsicher,

Wieso unsicher? Mach dir doch nicht in die Hose!

von Harald W. (wilhelms)


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Jimmy schrieb:

> Ganz allgemein, das Gerät ist nur für Notfall bestimmt, nicht für
> regelmässigen Gebrauch.

Das glaube ich nicht. Dort waren die gleichen Platten verbaut
wie in den "Grossen" Herden.

> Ich werde auch vorsorglich den Stecker entfernen
> und schriftlich das Gerät kennzeichnen als unsicher,

Ich glaube nicht, daas es "unsicher" ist. Möglicherweise ist aber
der Thermostat gealteret und funktioniert nicht mehr so gut wie
in "jungen" Jahren.

> und auch würde ich das nur dort betreiben, wo auch im Fall eines
> Feuers nichts geschehen könnte.

Das gilt grundsätzlich für alle Herde und verstärkt für Gasherde.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jens G. schrieb:
> Allerdings erscheint mir Die Hysterese
> Deines Heizers etwas sehr groß.

Das kann auch daran liegen, das der Bimetall viel zu weit weg von der 
Platte montiert ist. Habe ich bei so einer billigen Doppelkochplatte 
auch schon gesehen. Der Bimetall hatte da so gut wie keinen thermischen 
Kontakt zur Platte, sondern hat eher Umgebungsluft gemessen.

von Jimmy (Gast)


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Harald W. schrieb:
>> Ich werde auch vorsorglich den Stecker entfernen
>> und schriftlich das Gerät kennzeichnen als unsicher,
>
> Ich glaube nicht, daas es "unsicher" ist.[...]

Schlecht formuliert von mir. Ich meinte, mein Gerät sei nun allgemein 
unsicher, vor allem weil das Ding vielleicht keine extra Thermosicherung 
hat, was bedeutet, daß rumhantieren am Thermostat eine Einschränkung der 
Sicherheit bedeuten würde

von Stefan F. (Gast)


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Jimmy schrieb:
> weil das Ding vielleicht keine extra Thermosicherung
> hat, was bedeutet, daß rumhantieren am Thermostat eine Einschränkung der
> Sicherheit bedeuten würde

Ach was, mach dir nicht so viele Gedanken. Das schlimmste was passieren 
kann ist, dass sich die Platte aufbläht. Mehr als ein kurzes "Pffft" 
kommt dabei nicht heraus.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Jimmy schrieb:
> Wärmt auf höchster Stufe auf bis zu akzeptapler Temperatur,aber nicht
> zu heiss  und kein glühen, aber dann erlischt die Heizlampe und die
> Temperatur fällt weit ab bevor das Ding wieder heizt. Bratgut erkaltet
> von Brattemperatur auf Siedetemperatur.

Bei schlechtem Wärmeübergang zur aufgesetzten Pfanne oder Topf könnte 
genau dieses Verhalten zu beobachten sein: Die Platte muß sich übermäßig 
erwärmen, da ihre Wärme nicht in genügender Menge abgeführt wird, 
schaltet dann ab und wegen Überhitzung lange nicht mehr ein. Wegen 
schlechtem Wärmeübergang kühlt auch die Bratpfanne ab.

Benutzt Du Elektro-Platten-geeignetes Geschirr, also mit planem 
(gedrehtem) Elektroboden am besten mit Kupferkern?

Elektroniker würden die Verwendung von Wärmeleitpaste empfehlen, 
Hausfrauen und ähnliche Diverse eher nicht.

Das abgebildete Modell ist sicher ein Meilenstein deutscher 
Ingenieurskunst!


mfG

: Bearbeitet durch User
von Schlaumaier (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Wenn du wirklich Power brauchst, hole dir besser ein Gerät mit nur einer
> Platte:
> 
https://www.kodi.de/Kueche-Haushalt-Bad/Kueche/Kuechengeraete/TecTro-Induktionskochplatte.html

Dann pass aber auf das du das Schnitzel nicht verbrennst. Ist mir bei 
der Umstellung passiert. Bei der Induktionsplatte ist die Pfanne locker 
10 x schneller heiß als bei einer normalen runden Kochplatte.

Ich ärgere mich heute noch das ich nicht 10 Jahre früher umgestellt 
habe.

von Stefan M. (derwisch)


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Ganz ehrlich:

Ich bin ein Freund davon, wenn Dinge repariert und erhalten werden 
können.
Mann muss nicht alles gleich wegschmeißen.

Aber in diesen Fall würde ich das Ding bei nächster Gelegenheit dem 
Elektroschrott zuführen und für wirklich schmales Geld etwas 
vergleichbares kaufen.
Sowas wird es evtl. sogar unter der Rubrik "geschenkt" bei der E-Bucht 
Kleinanzeigen geben.

Die alte Kochplatte hat dann vielleicht besser mal ausgedient.

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