Forum: /dev/null Lebensmittelechtheit der Stahlpfanne


von ichich (Gast)


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Ich habe eine alte Pfanne aus dem alten Millenium erhalten. Ist eine Wok 
Pfanne aus Stahl mit Teflon. Aber die Beschichtung ist kaputt deswegen 
wurde sie mir geschenkt. Ich habe Erfahrung mit Schmiedeeisernen Pfannen 
und habe mal versucht an einer Stelle der Pfanne mit einem Brenner eine 
Patina zu machen und das hat geklappt. Ich würde gerne die alte 
Beschichtung entfernen und eine komplette Patina.

Aber kann ich sicher sein dass das Stahl "Lebensmittelecht" ist. Weil 
die Pfanne wurde ja mit Teflon beschichtet zugelassen. Kann der Stahl 
gefährliche Verunreinigungen enthalten oder eine ungeignete Legierung 
sein? In Alu kann ja auch Blei legiert sein

von Klaus W. (mfgkw)


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Egal welcher Stahl wäre mir lieber im Essen als Teflon.

Die ganzen Plastikbeschichtungen sind nach ein paar Jahren ganz anders 
als neu.
Die Art von Chemie will ich sicher aufessen.

Eine Stahlpfanne dagegen ist nach Jahren entweder verdreckt vom 
Nichtreinigen, oder runtergeschliffen vom Scheuern, oder sonst so wie 
sie immer war.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Klaus W. schrieb:
> Die ganzen Plastikbeschichtungen sind nach ein paar Jahren ganz anders
> als neu.
> Die Art von Chemie will ich sicher aufessen.

Wenn man Teflon nicht gerade überhitzt, dann ist es ansicht erst einmal 
inert und der Körper interessiert sich nicht dafür. Abgelöste 
Beschichtungsflöckchen gehen rein und kommen unberührt wieder raus.

Den nackten Stahl mit einer Patina zu versehen und die Pfanne wie eine 
schmiedeeiserne zu behandeln, sollte kein Problem darstellen. Nur mit 
Aluminium würde ich das nicht probieren, das ist dann doch ungesund 
gegenüber Eisen und (intaktem) PTFE.

von Uli S. (uli12us)


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Das kann dir bei Stahl natürlich auch passieren, dürfte bei Blech jedoch 
nicht drin sein. Blei wird bei Automatenstahl verwendet, um einen 
selbstschmiereffekt zu erreichen. Das Problem seh ich eher darin, die 
Beschichtung restlos runterzubringen.

von Hobbykoch (Gast)


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> Ist eine Wok Pfanne aus Stahl mit Teflon

"Wokpfannen" sind gedacht für unwissende Dilettanten und Wichtigtuer,
die munter auf dem Zeitgeist mitschwimmen. Denn die kennen meist
nicht das unvergleichlich leckere Aroma eines Gerichts, das auf einem
echten Wok zubereitet wurde.

Woks haben übrigens keine Beschichtung, da die bei den notwendigen
sehr hohen Temperaturen der Zubereitung sofort wegbrennen würde.

https://de.wikipedia.org/wiki/Wok

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Hobbykoch schrieb:
> "Wokpfannen" sind gedacht für unwissende Dilettanten und Wichtigtuer,
> die munter auf dem Zeitgeist mitschwimmen. Denn die kennen meist
> nicht das unvergleichlich leckere Aroma eines Gerichts, das auf einem
> echten Wok zubereitet wurde.

Wie genau trägt das nun zur Sache bei?

Mein Vermieter wird das nicht so lustig finden, wenn ich mir einen 
Gas-Hockerkocher ins Wohnzimmer stelle, um in den Genuss des echten 
Wok-Aromas zu kommen.

Wokpfannen sind auch bei Nicht-Wok-Gerichten sehr praktisch. Es ist halt 
einfach eine sehr tiefe Pfanne, also perfekt für Geschnetzeltes, Currys, 
gebratene Nudeln und ähnliches. Einfach für alles, was viel ist und was 
nicht aus der Pfanne fliegen soll.

von Hobbykoch (Gast)


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> Mein Vermieter wird das nicht so lustig finden, wenn ich mir einen
> Gas-Hockerkocher ins Wohnzimmer stelle, um in den Genuss des echten
> Wok-Aromas zu kommen.

Es existieren auch spezielle Induktionskochfelder, die für sehr
kleine Woks vorgesehen sind. In der Gastronomie nutzt man XXXL-Koch-
felder, welche schon mal 20kW ziehen.

> Wokpfannen sind auch bei Nicht-Wok-Gerichten sehr praktisch. Es ist halt
> einfach eine sehr tiefe Pfanne, also perfekt für Geschnetzeltes, Currys,
> gebratene Nudeln und ähnliches. Einfach für alles, was viel ist und was
> nicht aus der Pfanne fliegen soll.

Besser geeignet ist hierfür eine Schmorpfanne (aka Hochrandpfanne).

von Arben N. (Gast)


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Wenn die mal mit Teflon beschichtet war, würd ich nicht versuchen den 
Rest abzukratzen. Dann lieber entsorgen, denn:

um echte Stahlpfannen (Guss oder geschmiedet) einzubrennen braucht es 
ein Lagerfeuer, gutes Speiseöl, viel Küchenkrepp und jede Menge Geduld. 
So wird es zumindest in Albanien seit Generationen gemacht.

Danach ist die Pfanne einsatzbereit und wird auch nie mehr gespült, 
sondern nur mit Küchenkrepp (Zewa) ausgewischt. Und bei längerer 
Nichtbenutzung mit etwas Speiseöl eingerieben.

Teflonpfannen bestehen oft aus Aluminium, also schau besser nochmal 
genau nach. Sonst wird das eher ungesund als lecker.

von ichich (Gast)


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Arben N. schrieb:
> Teflonpfannen bestehen oft aus Aluminium, also schau besser nochmal
> genau nach. Sonst wird das eher ungesund als lecker.

Die ist aus Stahl. Erstens hat sie Magnettest bestanden und zweitens 
hatte ich ja schon an einer Stelle eine Patina gebrannt und die ist 
richtig dunkel und kratzfest. Ich glaub oder weiss nicht ob man das bei 
Alu so hinbekommt. Und sie ist verhältnismässig 
schwer(Dichte).Aussortierte Alupfannen hab ich viele, die defekten 
kommen nicht mehr in die Küche.

Uli S. schrieb:
> Das Problem seh ich eher darin, die
> Beschichtung restlos runterzubringen.
Durch erhitzen würd ich das warscheinlich nicht wegen der giftigen 
Dämpfe Polymerfieber, aber mit dem Staub sollte man warscheinlich auch 
aufpassen. Aber eine Stahlpfanne ist mir die Arbeit wert.

von Manfred (Gast)


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ichich schrieb:
> Ich würde gerne die alte
> Beschichtung entfernen und eine komplette Patina.

Wenn Du an einen großen Brenner kommst, versuche, das Ding schön rot 
glühen zu lassen. Natürlich an frischer Luft, der dabei entstehende 
Qualm ist ganz sicher schädlich für die Gesundheit.

> Aber kann ich sicher sein dass das Stahl "Lebensmittelecht" ist.

Egal welcher, da hätte ich wenig Bedenken.

Arben N. schrieb:
> um echte Stahlpfannen (Guss oder geschmiedet) einzubrennen braucht es
> ein Lagerfeuer, gutes Speiseöl, viel Küchenkrepp und jede Menge Geduld.
> So wird es zumindest in Albanien seit Generationen gemacht.

Lagerfeuer sind in deutschen Küchen extrem selten anzutreffen.
"Seit Generationen" und "Küchenkrepp" passt auch nicht wirklich 
zusammen?

Meine Gußpfanne ist um 25 Jahre alt, da sitzt irgendein Fettfilm drin, 
den man nicht ausgewaschen bekommt. Ich habe sie gerne, im Gegensatz zu 
dem modernen Kram aus Alu mit Teflon oder Keramik oder sonstigem 
Modescheiß funktioniert die einfach.

> Danach ist die Pfanne einsatzbereit und wird auch nie mehr gespült,
> sondern nur mit Küchenkrepp (Zewa) ausgewischt.

Ich erlaube mir schon, die mit Spülmittel zu bürsten.

> Und bei längerer Nichtbenutzung mit etwas Speiseöl eingerieben.

Das kommt vielleicht auf das Öl an, da habe ich mal eine sehr schlechte 
Erfahrung gemacht: Öl in der Pfanne gelassen, nach ein paar Tagen hatte 
ich eine zähe, kunststoffartige Schicht, die jeglichen Haushaltsreingern 
widerstand.

Es ist Stahlguss, also was - draußen neben dem Haus den großen 
Gasbrenner an und das Ding zur Rotglut gebracht. Die Asche per 
Drahtbürste ausgefegt, danach war sie wie neu und brauchte etliche 
Benutzungen, bis sie aufhörte zu kleben.

von Arben N. (Gast)


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Manfred schrieb:
> Lagerfeuer sind in deutschen Küchen extrem selten anzutreffen.
> "Seit Generationen" und "Küchenkrepp" passt auch nicht wirklich
> zusammen?

Ach komm, du weißt schon was ich meine. Schonmal gegrillt? Macht man 
auch nicht in der Wohnung, außer Elektrogrill.

Ja, Zewa nimmt man heutzutage, früher haben wir Lappen genommen, die 
danach entsorgt wurden.

Manfred schrieb:
>> Und bei längerer Nichtbenutzung mit etwas Speiseöl eingerieben.
>
> Das kommt vielleicht auf das Öl an, da habe ich mal eine sehr schlechte
> Erfahrung gemacht: Öl in der Pfanne gelassen, nach ein paar Tagen hatte
> ich eine zähe, kunststoffartige Schicht, die jeglichen Haushaltsreingern
> widerstand.

Nein, ich meine wirklich nur eine ganz dünne Schicht Olivenöl oder 
ähnliches. Zumindest bei den Pfannen die wir damals hatten, die hätten 
sonst Rost angesetzt. Also nur damit ausreiben, keinen Ölfilm stehen 
lassen ;)

Wenn man einen Kohleherd hat (kann auch Holz verfeuern), welcher auch 
als Heizung dient, da bin ich froh über die Stahlpfanne. Da sie 
Überhitzung nicht krumm nimmt.

von Uli S. (uli12us)


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Manfred (Gast) 10.11.2021 00:20; Diese zähe kunststoffartige Schicht 
kenn ich ganz gut. Das passiert mit dem guten Sonnenblumenöl sehr 
schnell. Das kriegt man wirklich nur mehr mit roher Gewalt und schwerem 
Gerät weg. Viel besser in der Beziehung verhält sich da Rapsöl. Das 
beste wär Olivenöl, aber das ist halt alles andere als 
Geschmacksneutral. Häufig ist das ja sogar erwünscht, aber in anderen 
Fällen doch besser Rapsöl. Irgendwann mal wird das zwar auch fest, aber 
das dauert wesentlich länger und lässt sich auch leichter wieder 
wegbringen.

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