Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Lasermikrophon


von Ano N. (anonymous21)


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Hallo, Leute, ich bin ganz neu hier und habe zu oben genanntem Thema 
eine Frage. Ich weiß, sie wurde hie schon gestellt, aber ich habe keine 
Antwort gefunden.

Ich habe einen Laserpointer (rot, ich weiß, grün wäre wegen Wellenlänge 
besser, aber es soll nur ein kleiner Test werden).

Zudem habe ich eine Photozelle und Laptop ist ja auch kein Problem. Ich 
muss mir nur noch eine entsprechende Platine besorgen. Um keine selbst 
zu ätzen, würde ich, wie in diesem Video --> 
https://www.youtube.com/watch?v=K-96dX8ltO8

einfach ein Headset nehmen und dieses auseinanderbauen und die Kabel und 
Photozelle anlöten.

Meine eigentliche Frage: ist es einfach ein Headset, das per Bluetooth 
z.B. mit dem Handy funktioniert? weil auf der Packung steht "Amplifier", 
also "Vorverstärker" - ist das in dem Sinne dann etwas anderes? Ich 
bitte um Rückmeldung.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ano N. schrieb:
> ist es einfach ein Headset, das per Bluetooth
> z.B. mit dem Handy funktioniert?

Der Typ benutzt ein Hörgerät, einfach ein Mikrofon, Verstärker und 
Lautsprecher/Ohrhörer in einem Gehäuse.
Bluetooth hat das Dings nicht.
https://www.amazon.com/loud-clear-personal-sound-amplifier/dp/b0026pjalm

: Bearbeitet durch User
von Frank L. (hermastersvoice)


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das ist ein Hörgerät

von Ano N. (anonymous21)


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Hallo, ich danke euch Beiden!

Ja, das ist ein Hörgerät. ich meinte nicht, ob das Teil Bluetooth hat, 
sondenr ich denke, dass dieser Versuch auch mit einem Headset 
funktionieren muss, oder nicht?

Aber falls das mit dem "normalen" Headet nicht geht, dann auf jeden Fall 
damit --> 
https://www.amazon.com/-/de/dp/B0061F6QUG/ref=pd_day0_3/261-2035429-0081231?pd_rd_w=Vb8hY&pf_rd_p=8ca997d7-1ea0-4c8f-9e14-a6d756b83e30&pf_rd_r=CSZ2RPVXQMDSM5K2HC22&pd_rd_r=960aa86c-fad3-4b4b-a2db-658a88aa3a45&pd_rd_wg=LfgAA&pd_rd_i=B0061F6QUG&psc=1


Oder?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ano N. schrieb:
> Oder?
Probiers einfach aus. Den Mutigen gehört die Welt.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Das klappt mit jedem Verstärker, an den man einen Kopfhörer oder 
Lautsprecher anschliessen kann und der einen Mikroeingang hat, der 
genügend empfindlich ist.

: Bearbeitet durch User
von Ano N. (anonymous21)


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Hallo, also erst mal super, dass ihr alle so schnell antwortet!! Haben 
da neulich drüber gesprochen.

Ja, mit jedem Verstärker, sorry könntest du evtl. was empfehlen oder 
halt posten? Würde es dann auch mit nem Headset gehen? In dem Video hat 
a alles keine 20 $ gekostet. Wäre nett, wenn du mir helfen könntest. 
Auch interessant für den Physik Unterrricht :) Also für mich jetzt.

Und also kann ich auch anlöten, das kein Problem.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ein Headset an sich hat erstmal keinen eingebauten Verstärker, sondern 
nur Mikrofon und Hörer. Das einzige, was man davon benutzen kann, ist 
der Hörer. Dann brauchst du noch einen passenden Verstärker mit 
Anschluss für ein Mikro/Fotodiode.
Fertig gibts sowas z.B. bei den Schrottern von Pearl:
https://www.pearl.de/a-NX4405-5250.shtml
https://www.pearl.de/a-NC4950-5250.shtml
https://www.pearl.de/a-NX9088-5250.shtml

Sowas gibts sicher auch beim Buchhändler oder in der Bucht, da suche ich 
jetzt aber nicht für dich.
Und: Je kleiner das Hörgerät, desto fummeliger wird der Umbau.
Ein solcher kleiner Verstärker ist übrigens auch ein geeignetes 
Selbstbau Projekt.

von Ano N. (anonymous21)


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Danke sehr!! Ah, ja, Pearl, hatte ich ganz vergessen - die haben jede 
Menge Schrott^^ Von denen funktioniert nicht mal ein Blatt Papier^^ :-D 
^^

Ja, an den von dir verlinkten Geräten kann man ja eine Fotozelle 
anschließen, diese habe ich auch schon bereit gelegt.

Ich bestelle ein Hörgerät davon, löte Fotozelle und Kopfhörer an und 
teste mal. Hast du noch Dinge, dich ich beachten sollte?

Vielen Dank!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ano N. schrieb:
> Hast du noch Dinge, dich ich beachten sollte?

Nur, das du hoffentlich einen passend feinen Lötkolben hast, denn gerade 
die In-Ear Hörgeräte sind extrem winzig gebaut. Beim ersten Gerät (das 
Porti von Pearl) ist der Umbau vermutlich am einfachsten, aber das ist 
dummerweise auch das teuerste Gerät.

von Ano N. (anonymous21)


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Hallo, Matthias, vielen Dank für deine Antwort!

Ja, ich habe eine feine Lötspitze < 1mm. Ich habe das dritte genommen, 
die XXL Variante, damit sollte es auch gehen. Also ich versuche es.

Bezüglich es Lasers, ich habe einen Laserpointer - würde hier eig. auch 
etwas anderes gehen? Also Laser sollte es ja immer sein, oder?

ERs gilt ja hier Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel. Wie kann ich das 
am Besten machen, also wie kann ich das am Besten fixieren, damit ich 
nicht lange rumwerkeln muss?

Noch eine Frage, ich habe einen Laserpointer, der hier zugelassen ist, 
also < 1mw. Wenn ich das gegen eine Scheibe richte, kann da was 
passieren wegen den Augen? Klar, ich passe auf, aber sowieso, wenn der 
Laser einen halben Meter unter meinem Kopf ist, kann nix passieren, 
denke ich.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Bis 1mW gilt als unbedenklich.

von Stefan F. (Gast)


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Ano N. schrieb:
> ich habe einen Laserpointer ... < 1mw.
> Wenn ich das gegen eine Scheibe richte, kann da was
> passieren wegen den Augen?

Es ist allgemein bekannt, dass Laser Produkte aus Asien oft erheblich 
mehr Leistung abgeben, als drauf steht. Also: Verlass dich nicht darauf, 
dass er harmlos sei.

von Staplerfahrer Klaus (Gast)


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Ano N. schrieb:
> Klar, ich passe auf, aber sowieso, wenn der
> Laser einen halben Meter unter meinem Kopf ist, kann nix passieren,
> denke ich.

Mumpitz, klar kann da was passieren, also besorg die ne Laser 
Schutzbrille, es solle ja auch Menschen von ungeladenen Pistolen 
erschossen worden sein.

von Rainer V. (a_zip)


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Staplerfahrer Klaus schrieb:
> Mumpitz, klar kann da was passieren, also besorg die ne Laser
> Schutzbrille, es solle ja auch Menschen von ungeladenen Pistolen
> erschossen worden sein.

Und sorge wenigstens ansatzweise, dass auch andere Menschen nicht 
einfach in deinen Laser hineinspringen können. Solltest du nicht alleine 
leben, wäre so ein Laserwarnschild an der Hobbyraum-Türe nict 
verkehrt!!!
Gruß Rainer

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ano N. schrieb:
> Wenn ich das gegen eine Scheibe richte, kann da was passieren wegen den
> Augen?
Wenn du diesen Laser gegen eine Scheibe richtest, wird deine Fotodiode 
sowieso nichts mehr empfangen. Denn wenn die Scheibe sauber ist, dann 
geht der Laserstrahl glatt durch (oder wenigstens zu >95%, und der Rest 
ist Streulicht in alle Richtungen).

Gleichzeitig wundert sich der "Auszuspionierende", woher denn der 
Laserpunkt an seiner Wand kommt und was der dort tut...

von Axel R. (axlr)


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http://www.electromax.com/laser.html

sowas haben wir in den "späten 80ern" mal probiert.
Wenn Du einen grünen Laser oder eben halt einen roten nimmst, sieht man 
den im Raum, logisch... also einen IR-Laser.
Auf der Empfangsseite einen Strom-Spannungs-Wandler (TIA 
Transimpedanzwandler) für die (grossflächige) Fotodiode. Vor die 
Fotodiode ein Zielfernrohr. Das ganze auf ein Stativ. Vor die Fotodiode 
muss ein Tageslichtfilter oder eben ein monochromtisches auf die 
Wellenlänge deines Lasers ausgelegtes Filter.
Einfach mal eben so, wie im Video wird das nix. So zum Spielen sicher 
ganz nett. Wenn Du beim Nachbarn auf die Scheibe gehst, ärgere Dich 
nicht, dass du nur den Strassenlärm hören wirst. Die Vibrationen der 
Scheibe auf der Aussenseite der doppelverglasung ist entsprechend dem 
Lärm, der draussen stattfindet und wirst auf die innere Scheibe 
fokussieren müssen oder irgendwie beide scheiben optisch befeuern und 
das voneinander abziehen. Man kann auch ein zusätzliches mikrofon 
installieren, um den strassenlärm ein wenig rauszurechnen.
Zu deinem XXL-Pearl-Verstärker. Bedenke, dass dort im Original ein 
elektretmikrofon sitzt und dieses über einem Widerstand mit Strom 
versorgt wird. Da gibt es also quasi ein PLUS und einen MINUS. Ein 
Fototransistor kommt mit dem Kollektor an Plus, der Widerstand kann 
drinnen bleiben.
Kannst ja spielen, sicher ganz spanend. Wir hatten seinerzeit ein 
Zielfernrohr vor die PIN-Diode montiert und ua. auch mit Hohlspiegeln 
experimentiert. Die Spiegelaufnahme für die Optik hab ich aufgehoben. 
Kann ich gern mal n Foto von hochladen.

edit:
hier noch was akutelles:
https://www.endoacustica.com/laser-microphone.php

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Wenn du diesen Laser gegen eine Scheibe richtest, wird deine Fotodiode
> sowieso nichts mehr empfangen. Denn wenn die Scheibe sauber ist, dann
> geht der Laserstrahl glatt durch (oder wenigstens zu >95%, und der Rest
> ist Streulicht in alle Richtungen).

Lange nicht mehr so einen Unsinn gehört. Bleib lieber bei der 
Elektronik.

Durch den Brechungsindexsprung bekommst du an jeder Grenzschicht 
Luft-Glas eine gerichtete Reflektion (nix "Streulicht in alle 
Richtungen"). Die Stärke der Reflektion hängt vom Brechungsindex des 
Glases (etwa 1.52), der Polarisation und dem Einfallswinkel ab. Bei 
unbeschichteten Doppelglasfenstern sind das für senkrechten 
Strahleinfall also etwas 16 Prozent, die gerichtet zurück kommen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Fresnelsche_Formeln#Spezialfall:_dielektrische_Materialien

von Pandur S. (jetztnicht)


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Bei normalem Glas kommen 4% pro Oberflaeche zurueck.

von Wolfgang (Gast)


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Pandur S. schrieb:
> Bei normalem Glas kommen 4% pro Oberflaeche zurueck.

Das wollte ich mit den 16% sagen (Doppelglas hat bekanntlich 4 
Oberflächen). Bei üblichem Fensterglas mit n=1.52 sind es genau genommen 
4.26% pro Oberfläche.

von Ano N. (anonymous21)


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Hallo, wieder danke an alle!!

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Es ist allgemein bekannt, dass Laser Produkte aus Asien oft erheblich
> mehr Leistung abgeben, als drauf steht. Also: Verlass dich nicht darauf,
> dass er harmlos sei.

Ja, ich passe auf, der Laser ist aber von Conrad, ich gehe davon aus, 
dass dieser definitiv nicht mehr als 1 mW hat,. Aber wie gesagt, ich 
passe auf. Zudem wird der Laser mehr als ein halben Meter unter meinen 
Augen sein, natürlich ohne, dass ich einen Winkel habe, damit es oben 
wieder rauskommt.

Rainer V. schrieb:
> Und sorge wenigstens ansatzweise, dass auch andere Menschen nicht
> einfach in deinen Laser hineinspringen können. Solltest du nicht alleine
> leben, wäre so ein Laserwarnschild an der Hobbyraum-Türe nict
> verkehrt!!!

Also, ich mache das an meinem EIGENEN Fenster, das in den Garten 
rausführt - da ist gar niemand. Zudem werde ich ein Radio als Quelle 
aufstellen

@Wolfgang

Also, das funktioniert schon, oder? Also ist ja eig. auch logisch und 
ich habe das schon in Dokus gesehen - es muss also gehen.

Hast du noch irgendwelche Tipps?

von Wolfgang (Gast)


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Ano N. schrieb:
> Hast du noch irgendwelche Tipps?

Überlege dir, welchen Effekt du nutzen möchtest, um die Vibration der 
Scheibe in eine Helligkeitsänderung auf der Photozelle umzusetzen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Lasermikrofon

von Ano N. (anonymous21)


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Wolfgang schrieb:
> Ano N. schrieb:
>> Hast du noch irgendwelche Tipps?
>
> Überlege dir, welchen Effekt du nutzen möchtest, um die Vibration der
> Scheibe in eine Helligkeitsänderung auf der Photozelle umzusetzen.
> https://de.wikipedia.org/wiki/Lasermikrofon

Hallo, ja, was könntest denn empfehlen? Kenne mich noch nicht so aus. 
Soll möglichst leicht umsetzbar sein.

von meckerziege (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Ano N. schrieb:
>
>> Wenn ich das gegen eine Scheibe richte, kann da was passieren wegen den
>> Augen?
>
> Wenn du diesen Laser gegen eine Scheibe richtest, wird deine Fotodiode
> sowieso nichts mehr empfangen. Denn wenn die Scheibe sauber ist, dann
> geht der Laserstrahl glatt durch (oder wenigstens zu >95%, und der Rest
> ist Streulicht in alle Richtungen).
> Gleichzeitig wundert sich der "Auszuspionierende", woher denn der
> Laserpunkt an seiner Wand kommt und was der dort tut...

Sorry aber das ist falsch.
Eine Scheibe streut nicht. 4% kommen zurück pro Übergang luft-glas. Bei 
doppelt verglasten Scheiben entsprechend mehr aber nicht unbedingt voll 
nutzbar.

Wenn du das Experiment ins uv oder ir schiebst dann ist es auch weniger 
sichtbar.

Der thread starter will experimentieren. Lass ihn doch

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ano N. schrieb:
> Also, ich mache das an meinem EIGENEN Fenster, das in den Garten
> rausführt - da ist gar niemand.
Kein Problem, du musst keine Ausrede suchen. Ich wollte nur sagen, dass 
es mit dem Fenster nicht funktionieren wird.

meckerziege schrieb:
> Eine Scheibe streut nicht. 4% kommen zurück
Ja, sag ich doch.

von Ano N. (anonymous21)


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Also, ganz allgemein, wenn der Laser nicht reflektiert werden würde, 
dann würde es nicht funktionieren - tut es aber sicher!  Man kann sich 
das ja auch für mehrere Tausend Euro kaufen. Zudem gab es damit schon 
Spionagefälle.

Ich werde mal den Verstärker aufmontieren. Kann gerne Bilder uploaden, 
wenn ihr mir helfen wollt.

Meine Frage: hat die Photozelle eigentlich eine Polung wie eine Diode 
oder ist das, wie bei nem Widerstand, egal? Wie muss ich die Photozelle 
anlöten? Akso nicht wo, sondern muss ein bestimmter Anschluss an ne 
bestimmte Stelle? Wo man anlöten muss, wird ja im Video eigentlich gut 
erklärt bzw. gezeigt, gleiches gilt für den Kopfhörer.

Wie berechne ich am Besten den Winkel, auf dem der Laser auftreffen 
soll? Der Laser wird gerade, also quasi von vorne direkt in einer 
Parallele auf das Fenster treffen.

Photozelle habe ich übrigens diese --> 
https://www.conrad.de/de/p/luna-optoelectronics-norps-12-fotozelle-to-18-tht-1-st-250-v-max-l-x-b-x-h-14-38-x-14-35-x-38-mm-1762884.html

Muss ich noch was beachten?

Kann sein, es geht nicht oder bekomme nur "Lärm" -  egal. Habe extra nen 
Laser, den Verstärker und die Photozelle gekauft. Dann will ich auch 
testen, wäre ja doof,wenn nicht. Deswegen hoffe ich auf eure Hilfe. 
Danke.

von Hp M. (nachtmix)


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Ano N. schrieb:
> Photozelle habe ich übrigens diese -->
> 
https://www.conrad.de/de/p/luna-optoelectronics-norps-12-fotozelle-to-18-tht-1-st-250-v-max-l-x-b-x-h-14-38-x-14-35-x-38-mm-1762884.html

Nicht berühmt.
Das ist ein grünempfindlicher CdS Fotowiderstand. *)
Wenig empfindlich für rotes Licht und blind für infrarot.

Fotowiderstände reagieren relativ langsam, weshalb du dort schon Signal 
verlieren wirst. Vermutlich (habs nicht ausprobiert, weil ich nicht auf 
die Idee käme solch ein Ding zu verwenden) rauschen sie auch 
einigermassen stark.

Normalerweise nimmt man für solche Experimente Si-Photodioden, die man 
in Sperrrichtung betreibt. Bei Belichtung erhöht sich der im Dunklen 
sehr geringe Sperrstrom. Die Reaktionszeiten gebräuchlicher Typen liegen 
im Bereich von vllt 20 ns bis 20 µs, und ihr natürliches 
Empfindlichkeitsmaximum liegt im nahen IR in der Gegend um 1000nm.
Etliche Typen sind in einen schwarzen Kunststoff eingegossen, der als 
Tageslichtfilter wirkt und verhindert, dass die Diode durch sichtbares 
Licht geblendet wird. Solche Typen sind dann natürlich auch für rotes 
und grünes Licht unempfindlich.

An Stelle von Photodioden kann man auch Phototransistoren verwenden, die 
nicht gar so schnell reagieren wie Photodioden, aber viel empfindlicher 
sind.
Man spart sich dadurch oft einen zusätzlichen Verstärker.
Die optischen Eigenschaften unterscheiden sie sich kaum von den 
Photodioden, auch sie kommen in wasserklaren oder schwarzen Gehäusen, 
und einige Typen haben sogar nur zwei Beinchen, weil der Basisanschluss 
des Transistors nicht herausgeführt ist.

*) Ich dachte, dass CdS-Widerstände wegen des Cadmiumgehalts längst 
verboten sind.
Die Übergangsfristen von RoHS sollten eigentlich abgelaufen sein, und 
dass C. soviele davon gebunkert hat, dass es für die nächsten 100 Jahre 
reicht, glaube ich nicht.
Weiss da jemand etwas Genaues?

von Wolfgang (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Das ist ein grünempfindlicher CdS Fotowiderstand. *)
> Wenig empfindlich für rotes Licht und blind für infrarot.

Nun mal die Welt mal nicht schwärzer, als sie ist.

Selbst wenn der rote Laserpointer bei einer Wellenlänge von 650nm liegt, 
dürfte der Photowiderstand dort lt. Datenblatt noch 50% seiner 
Peak-Empfindlichkeit besitzen. Im grünen (525nm) liegt die 
Empfindlichkeit bei etwa 75% des Peaks, d.h. der Unterschied zum Roten 
beträgt gerade mal einen Faktor 2/3. Nur mal als Vergleich: Beim 
menschlichen Auge beträgt der Unterschied einen Faktor 1/5. Der 
Photowiderstand sieht das rote Licht im Vergleich zum grünen also 
erheblich besser als das menschliche Auge.

Ano N. schrieb:
> Kann sein, es geht nicht oder bekomme nur "Lärm" -  egal.

Mindestens bekommst du etwas, wenn du irgendetwas in den Laserstrahl 
bringst (Ventilator, Kamm, ...)

Ano N. schrieb:
> Wie berechne ich am Besten den Winkel, auf dem der Laser auftreffen
> soll?

Das kommt drauf an, wie weit du von der Scheibe weg bist. Die Scheibe 
verbiegt sich durch die Schallwellen und dadurch bewegt sich der 
reflektierte Lichtpunkt. Die Bewegung muss so groß sein, dass sich die 
vom Photodetektor empfangene Lichtmenge ändert.

von P4r4d1es4pfel (Gast)


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Ein CdS Fotowiderstand ist für diese Anwendung Mist (außer Du 
interessierst Dich für Infraschall), da er prinzipbedingt super langsam 
ist. Und wie Hp M. schon schrieb, wird das Teil ziemlich sicher auch 
noch toll rauschen.
Besorge Dir das Buch

Günter Wahl - Minispione Schaltungstechnik Band 3, vfh Verlag, ISBN 
9783881803380

und lese dort das Kapitel "Optoelektronische Abhöranlagen" Seite 96ff.
Das Buch gibt es manchmal für 3 Euro auf Ebay und es ist auch online als 
PDF zu finden. Der Kenner erstöberte sein Exemplar natürlich einst mit 
glänzenden Augen in der "Literaturecke" des lokalen Conrad/Völkner. Es 
ist unbestritten das beste Werk aus Günter Wahls Feder und sollte trotz 
seines Alters noch immer zum Standardkanon einer jeden elektronikaffinen 
Jugendzimmerbibliothek gehören.

von Ano N. (anonymous21)


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An alle wieder vielen Dank!!

Wolfgang schrieb:
> Selbst wenn der rote Laserpointer bei einer Wellenlänge von 650nm liegt,

Der Laser hat eine Wellenlänge von  630-680 nm (laut Datenblatt). Zuerst 
wollte ich einen grünen Laser kaufen, aber dieser war dort nicht mehr 
erhältlich.

Wolfgang schrieb:
> Mindestens bekommst du etwas, wenn du irgendetwas in den Laserstrahl
> bringst (Ventilator, Kamm, ...)

Das würd mir als Test reichen, ich will ja nicht wirklich jemanden 
abhören. Es geht um das Interesse an der Sache an sich.

Wolfgang schrieb:
> Das kommt drauf an, wie weit du von der Scheibe weg bist. Die Scheibe
> verbiegt sich durch die Schallwellen und dadurch bewegt sich der
> reflektierte Lichtpunkt. Die Bewegung muss so groß sein, dass sich die
> vom Photodetektor empfangene Lichtmenge ändert.

Kannst du einen Vorschlag machen? Bin recht flexibek. Ein Meter? zwei 
Meter? Einen halben Meter?

P4r4d1es4pfel schrieb:
> super langsam
> ist. Und wie Hp M. schon schrieb, wird das Teil ziemlich sicher auch
> noch toll rauschen.

Wie gesagt, mich stört das nicht soooooo stark.

Aber das Buch scheint interessant zu sein, da schaue ich mal.

von Axel R. (axlr)


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Dann bin ich ja mal gespannt, wie es weitergeht. Auch, wenn nix 
gescheites bei rum kommt, würden mich die nächsten Schritte schon sehr 
interessieren, eben weil 'wir' sowas ja auch schonmal versucht hatten.
Viel Erfolg, viel Spaß und so.
Äxl

von Ano N. (anonymous21)


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P4r4d1es4pfel schrieb:
> Günter Wahl - Minispione Schaltungstechnik Band 3

Habe es mir besorgt :) Also mal ne Frage, rein theoretisch könnte man ja 
Schaltungen nachbauen, wenn man die Bauteile hat und die Platine ätzen 
kann etc. - oder?

von Hp M. (nachtmix)


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Ano N. schrieb:
> Also mal ne Frage, rein theoretisch könnte man ja
> Schaltungen nachbauen, wenn man die Bauteile hat und die Platine ätzen
> kann etc. - oder?

Sicher. Das machen ja tausende Chinesen jeden Tag.

Bauteile wie Transistoren, Widerstände, Kondensatoren kann man in 
brauchbarer Qualität kaum selber machen. Kaufen, Abschwatzen oder 
ausschlachten ist hier angesagt.
Für einfache Schaltungen muss man nicht unbedingt Platinen anfertigen.
Das sieht dann zwar hübsch aus, aber für ein Einzelstück kommt man mit 
einem Drahtverhau oder Lochrasterplatten meist schneller ans Ziel.

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