Hi Leute, vielleicht gibt es hier jemanden der mir Licht ins dunkle bringen kann, bei einer Sache über die ich gerade so nachdenke. Und zwar frag ich mich wie so kurz gesagt wie so der Prozess von einer Fertigen Idee für ein PCB Board bis hin zur fertigen Platine aussieht. Also angenommen der Fertige Schaltplan ist erstellt, dann würde ich wahrscheinlich daraus ein PCB designen mit EAGLE o.ä. Hier schon meine erste Frage, müsste ich da schon genau angeben von welcher Firma die ganzen Widerstände und Kondensatoren oder so kommen? Weil ich kann dann ja mein PCB fertigen lassen bei einer Firma, gibt es dann auch eine Firma die mir die Platine bestückt? Kümmert die sich dann um die Beschaffung der Teile? Also reicht es bei so einfachen Bauteilen wie Widerständen Gehäuse und Widerstandswert, Genauigkeit etc. anzugeben im Schaltplan? Bisschen wirr vielleicht die Frage, wer Lust hat das mal kurz zu erklären, ich bin dankbar. Liebe Grüße
guest schrieb: > müsste ich da schon genau angeben von welcher Firma die ganzen > Widerstände und Kondensatoren oder so kommen? Nein. So lange es die Bauteile inder von dir gewünschten Bauform auch von anderen Herstellern gibt, kannst du auch deren Teile auf die Pads der Platine setzen. Widerstände sind also selten ein Problem, aber Spezial-ICs können eins werden, wenn man die dann nicht kriegt weil man auf keine second source ausweichen kann. > Weil ich kann dann ja mein > PCB fertigen lassen bei einer Firma, gibt es dann auch eine Firma die > mir die Platine bestückt? Kümmert die sich dann um die Beschaffung der > Teile? Also reicht es bei so einfachen Bauteilen wie Widerständen > Gehäuse und Widerstandswert, Genauigkeit etc. anzugeben im Schaltplan? Im grossen und ganzen:Ja. Die haben Standardteile da, und das kann billiger sein als wenn du denen eine Rolle selbst gekaufter schickst. So lange du nichts spezielles willst. Schau dir EasyEDA von JLCPCB an statt Eagle. Dort geht es online vom Schaltplan über das Platinenlayout über die Bauteilauswahl (Standardteile liegen schon in der Bestückungsmaschine, keine Zusatzkosten) bis zur Fertigung bei denen in-House.
guest schrieb: > Weil ich kann dann ja mein PCB fertigen lassen bei einer Firma, gibt es > dann auch eine Firma die mir die Platine bestückt? Nennt sich "Elektronikfertiger". Dem gibst du deine Platinendaten und deine BOM und fragst nach einem Angebot. > Kümmert die sich dann um die Beschaffung der Teile? Im Normalfall schon, weil die die Teile ja auf ihre Automaten oder Möglichkeiten abgestimmt beschaffen wollen. Es bringt denen außer Scherereien nichts, wenn du für 100 Baugruppen Gurtabschnitte mit genau 100 Widerständen beistellst, wenn da beim Einrichten 2 Bauteile verloren gehen... > Also reicht es bei so einfachen Bauteilen wie Widerständen Gehäuse und > Widerstandswert, Genauigkeit etc. anzugeben im Schaltplan? Ja, dann muss eben dein Fertiger die Teile mit seinem Lager abgleichen und dir dann seine BOM zur Freigabe vorlegen. Der Witz ist, dass du sowieso jedes Bauteil prüfen musst, also kannst du gleich gut vorneweg mögliche Bauteile heraussuchen und in der BOM vorgeben, dann weißt du wenigstens, dass es so ein Bauteil überhaupt gibt. Und du siehst bei der Bauteilrecherche, ob das ein "übliches" Bauteil ist, das du an jeder Ecke bekommst und auch schnell einen ersatz findest, oder ob das ein Exot ist, der dir in einem Jahr abgekündigt wird. > Bisschen wirr vielleicht die Frage, wer Lust hat das mal kurz zu > erklären, ich bin dankbar. Ruf bei einem Elektronikfertiger in deiner Nähe an und besprich mit dem, was du willst. Jeder tickt da ein wenig anders. Mancher fängt unter 1000 Stück gar nicht erst an... > gibt es dann auch eine Firma die mir die Platine bestückt? Und der Witz ist dann: wer testet die Baugruppe? Das kannst du dann auch gleich mal anfragen. Denn wenn dein Fertiger einfach nur Bauteile draufklatscht, dann musst du mit einer gewissen Fehlerquote leben. Die ganzen "eingebauten" Prüfverfahren wie z.B. optische Inspektion garantieren eben nicht, dass die Baugruppe hinterher funktioniert.
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Vielleicht ganz interessant als Einstieg (auch wenn es nur um einen Anbieter geht): Hardware Design - An Overview in 20 Minutes https://www.youtube.com/watch?v=wLwKgMBWhpY Hardware Design and JLCPCB Assembly https://www.youtube.com/watch?v=t5phi3nT8OU
guest schrieb: > vielleicht gibt es hier jemanden der mir Licht ins dunkle bringen kann Ähem... es ist doch heute nicht Freitag - oder? Also, ob un bei wem du dein fertiges Leiterplattendesign fertigen lassen kannst/willst, ist dir überlassen. Dann ist das Beschaffen der Bauteile eine typische Kaufmanns-Tätigkeit, die du entweder deinem Kaufmann überlassen darfst oder (je nach eventuellen Verträgen) dem Kaufmann deines Bestückungs-Vertragspartners. Kurzum, alles was man nicht selber machen will und demzufolge man jemand anderem antragen will, ist Verhandlungssache und kann hier von niemandem exakt für deine Verhältnisse passend beantwortet werden. W.S.
guest schrieb: > Bisschen wirr vielleicht die Frage Besonders weil es extrem darauf ankommt, ob das 1 oder 1000 Stück werden sollen.
guest schrieb: > > Also angenommen der Fertige Schaltplan ist erstellt, dann würde ich > wahrscheinlich daraus ein PCB designen mit EAGLE o.ä. Hmm, wenn der "fertige Schaltplan" auch (voll) funktionsfähig wäre, das könnte hilfreich sein... In der Praxis braucht es, je nach Qualität des Entwurfs und Anzahl von "Leichtsinnsfehlern" meist 2-3 Redesigns, bis die Leiterplatte gut ist. Gruss
Beitrag #6875395 wurde von einem Moderator gelöscht.
MaWin schrieb: > guest schrieb: >> müsste ich da schon genau angeben von welcher Firma die ganzen >> Widerstände und Kondensatoren oder so kommen? > > Nein. So lange es die Bauteile inder von dir gewünschten Bauform auch > von anderen Herstellern gibt, kannst du auch deren Teile auf die Pads > der Platine setzen. Widerstände sind also selten ein Problem, aber > Spezial-ICs können eins werden, wenn man die dann nicht kriegt weil man > auf keine second source ausweichen kann. Also bei fast jedem IC außer den Logikgattern, 555 und Operationsverstärkern.
W.S. schrieb: > Kurzum, alles was man nicht selber machen will und demzufolge man jemand > anderem antragen will, ist Verhandlungssache und kann hier von niemandem > exakt für deine Verhältnisse passend beantwortet werden. Das trifft es. Es gibt nicht "den Prozess" sondern ungefähr so viele Prozesse wie Leiterplattenfertiger, Bestücker und Kunden zusammen. Von "ich male den Schaltplan mit Bauteilwerten, Toleranzen etc. auf Papier und alles andere macht der Platinenfertiger mit regelmäßigen Rückfragen zur Freigabe" über "ich schicke dem Platinenfertiger meine Eagle-Datei und 20 Rollen Bauteile" bis "der Platinenfertiger hat eine Liste von Bauteilen, die er auf Lager hat, andere bietet er nicht an, ich muss ihm die Dateien in einem genau definierten Format zuschicken und sonst macht er halt Mist" gibt es alles und auch alle Zwischenstufen. Hanno S. schrieb: > MaWin schrieb: >> Nein. So lange es die Bauteile inder von dir gewünschten Bauform auch >> von anderen Herstellern gibt, kannst du auch deren Teile auf die Pads >> der Platine setzen. Widerstände sind also selten ein Problem, aber >> Spezial-ICs können eins werden, wenn man die dann nicht kriegt weil man >> auf keine second source ausweichen kann. > > Also bei fast jedem IC außer den Logikgattern, 555 und > Operationsverstärkern. ...und vielen Spannungsreglern Spannungswandlern Ladereglern. Damit bleibt auf meinen typischen Platinen fast nur noch ein Mikrocontroller als "Spezial-IC" in dem Sinn, dass es nur einen Hersteller davon gibt. MfG, Arno
guest schrieb: > Geht um gar nichts, interessiert mich nur, wie der Prozess so abläuft Das lässt sich also kurz beantworten: unterschiedlich
Den Prototypen, resp die Prototypen muss man sowieso selbst besteucken. Es gibt aber Fertiger, welche ein Stueck anbieten. Der ist dann eben handbestueckt. Ich muss aufgrund meiner Erfahrungen die Wesentlichen Teile auf dem Tisch haben, bevor ich die Bestellung fuer eine Leiterplatte abschicke. Zu oft ist geschehen, dass ich mich auf die Lieferbarkeit eines Bauteils verliess. Wenn der Prototyp dann laeuft werden die naechsten Leiterplatter fuer eine Nullseie erst bestellt, wenn ich die wesentlichen Bauteile auf dem Tisch habe. Diese wesentlichen Teile liefere ich dann beim Bestuecker auch an. Ah, ja. Wichtig ist beim Bestuecker vorbei gehen zu koennen, Der informiert ueber Fertigungsdetails, welche wesentlich sein koennen. Von Bestuecken in china halte ich nichts.
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Noch als Nachtrag. Es gibt mehrere Möglichkeiten, aus unserem Sortiment als Beispiel. Full Service : Es gibt auch Fertiger, die dir sogar das Layouten abnehmen, du schickst dein Schema, schreibst die Spezifikationen (Vermassung, Wo sollen die Stecker sein usw.) Der Fertiger schickt dir eine Kostenaufstellung. Du Bestellst. Danach erstellt dir der Fertiger(Layouter) das Layout, und schickt es dir zur Freigabe zu und macht den kompletten Rest. Normal Service : Du schickst das Layout und die BOM (Bill Of Materials) Der Fertiger macht dir eine Kostenrechnung, Du gibst den Auftrag. Der Fertiger macht dir den Rest. Low Service : Du schickst die Platinen und die Bestückungsdaten(BOM) und die Place Files und/oder Gerberdaten. Der Fertiger macht dir eine Kostenrechnung. Du gibst den Auftrag. Der Fertiger macht dir den Rest. No Service : Du sendest die BOM und Gerberfiles und Placefile Der Bestücker macht dir die Kostenrechnung. Du Lieferst die Bauteile und die Platinen. Der Bestücker Bestückt, du machst den Rest. Bein ganzen zu Beachten: Es ist nicht Unerheblich , wie schon von Vorpostern erwähnt, Das der Fertiger auch eine Testeinrichtung Bekommt oder macht, damit die PCB's nachehr auch geprüft werden. Hier kann man nach DIN/EN/ISO xxxxxxx Auswählen welche Prüfnormen erfüllt sein müssen. Das ist meist dann der Fall, wenn es um Publikumsprodukte oder "in Verkehr" Produkte sind. Dann kommt ein Komplettes QM dazu, mit E-Test's EMV-Tests IPXX Tests usw. und stellt dir dann ein Zertifikat aus. Dann halt das volle Programm. Da entwickelt dir der Fertiger auch Testgeräte und Abläufe dazu, sofern du diese nicht selbst lieferst. Ansonsten muss der Fertiger auch deine Prüfgeräte Zertifizieren wenn du es nicht selber gemacht und belegt hast. Du siehst Globalisieren kann man so einen Ablauf nicht wirklich. Es hängt damit zusammen ob es "nur" ein Bastelprojekt oder ein Industrieprojekt(OEM) oder eben ein Publikumsprodukt ist.
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