Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Micsig DP10007 oder Alternativen?


von Stefan H. (huste511)


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Moin!

Hab hier ein Rigol DS1104Z und bin Scope Noop.
Ich wollte mir neben der Micsig Stromzange CP2100A noch ein den Micsig 
Differentialtastkopf DP10007 zulegen.

Unsicher bin ich mir noch ob ich wirklich den kleinen mit 70/700V nehmen 
soll, der ist wohl weniger üblich und meist kaum lieferbar.
Oder sollte es nicht eher die Variante 130/1300 bzw. 560/5600V sein?

Anwenung? - Ja, da bin ich mir selbst noch nicht so sicher.
SNT primär bzw. sekundär mit teils einen geerdeten pol, 
Drehzahlzahlregler eher im Kleinspannungsbereich DC, evtl. auch mal 
Wechselrichter oder Solarladeregler etc.
(Zündung Auto sind ja eh ganz andere Welten und hier erst mal nicht 
berücksichtigt.)

Mit bis zu 700V sollte ich doch universell genug aufgestellt sein und 
gleichzeit höhere Auflösung/Genauigkeit haben?

Komischerweise wird für die 120V Läder eher DP10013 und bei 240V sogar 
DP20003 empfohlen. So ganz mitgehen kann ich da aber nicht.


Jemand mit ner Meinung und Hinweis, auf was man beim ersten 
Differentialtastkopf achten sollte?

Gruß

von Rudi Ratlos (Gast)


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Ich habe mir ein DP10013 im warehousedeal um 138,- besorgt.
Ich hab Ende August darüber einen Thread aufgemacht (müßtest oben 
suchen), dort haben die meisten die 700V-Variante gekauft. Reicht 
angeblich.
Du darfst nicht vergessen, daß es sich bei der Spannungsangabe um den 
Spitzenwert (nicht um RMS) handelt.

Das Problem ist auch die Übersetzung, die bei 700V leichter im Kopf 
umzurechnen ist, falls das Oszi diesen Wert nicht eingebaut hat. Da sind 
die beiden größeren Modelle "schwieriger" .

> Anwenung?
Ich weiß auch nicht, was damit genau anfangen, oder anzufangen sein 
soll. Die 138,- haben MIR schon weh getan, andererseits, was man hat, 
das hat man !
230V~ Netzstrom kannst damit nicht messen oder darstellen, das ist das 
Seltsamste daran . Nachdem ich mich vom Schock erholt hatte, hab ichs an 
den Frequenzgenerator gehängt, da bin ich endlich draufgekommen, daß 
dieser verpolte Buchsen hatte, war ein voller MeßErfolg !


Interessanterweise konnte selbst bei 1300V (Achtung: auf dem Gehäuse 
steht: 1000V-CATIII , auch bei den Meßleitungen ), konnten wenige Volt 
absolut präzise dargestellt und gemessen werden. Glaub sogar auch unter 
1V. Das bei immerhin 1:50 wie 1:500 .

Ich weiß auch nicht, was man messen könnte, um das Teil auszuprobieren, 
es ist eben wie mit einem Oszilloskop: da weiß ich auch nicht, was man 
damit messen soll. Und damit ist es gleich wie anfangs mit einem 
Multimeter :
Was soll man damit genau messen ?

Keine Ahnung!

aber ich brauche DMM´s fast täglich, obwohl ich kein Elektroniker bin. 
Darum hab ichs Micsig letzendlich doch gekauft. Oft liegen Dinge 
jahrelang, dann brauchst es täglich, plötzlich!

von Rudi Ratlos (Gast)


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> auf was man beim ersten Differentialtastkopf achten sollte?
Auf den Preis. Und was Billigeres als ein 'Micsig' kriegst sowieso 
nirgends.  Je weniger Geld unnütz in der Gegend herumliegt, desto 
günstiger. Wenn du ein 17,- Multimeter abmurkst, passiert, aber wenn du 
ein 400,-Fluke abmurkst, Pech gehabt. Und wenn drei billige Multimeter 
herumliegen, kommt das -meßtechnisch- meist günstiger als 1 Fluke.


Das Netzteil einer CCFL-Röhre hat übrigens über 800V (RMS?) . Deshalb 
für mich das: 10013.

von malsehen (Gast)


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Rudi, geh doch mal ins Bett.

von Christian M. (likeme)


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Micsig Stromzange CP2100A klar Empfehlung! Ich habe einen direkten 
Vergleich zu Tektronix und Lecroy und bin von dieser echt begeistert vor 
allem wegen der Speisung über USB und dem weiten Frequenzbereich. Den 
Tastkopf habe ich übrigens auch aber nur um damit irgendwo im 
Schaltschrank zu messen. Da benötigt man Messstrippen und 
Potentialfreiheit, deshalb auch hier eine klare Kaufempfehlung! Beides 
sind keine schrottigen Pseudoschnäppchen sondern sehr günstige 
Profigeräte.

: Bearbeitet durch User
von Stefan H. (huste511)


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Rudi Ratlos schrieb:

> Ich hab Ende August darüber einen Thread aufgemacht
Du bist hier nur Gast, man sieht keine Beträge und in der Suche finde 
ich nichts zu diesem Thema von Dir.


> Du darfst nicht vergessen, daß es sich bei der Spannungsangabe um den
> Spitzenwert (nicht um RMS) handelt.

Aber selbst Drehstrom mit 400V hätte zwischen Phasen nur 560Vpp.


> 230V~ Netzstrom kannst damit nicht messen oder darstellen, das ist das
> Seltsamste daran.

Netzstrom ohne Shunt ist klar. Aber wieso sollte man keine 230VAC 
Spannung messen können?


Christian M. schrieb:

> Micsig Stromzange CP2100A klar Empfehlung! Ich habe einen direkten
> Vergleich zu Tektronix und Lecroy und bin von dieser echt begeistert vor
> allem wegen der Speisung über USB und dem weiten Frequenzbereich.

Ich hatte mir erst die Hantek CC-65 angesehen ... aber ...


> Den
> Tastkopf habe ich übrigens auch aber nur um damit irgendwo im
> Schaltschrank zu messen. Da benötigt man Messstrippen und
> Potentialfreiheit, deshalb auch hier eine klare Kaufempfehlung! Beides
> sind keine schrottigen Pseudoschnäppchen sondern sehr günstige
> Profigeräte.


Noch mal so eine generelle Frage an alle.
Wenn ich die Probe auf 70V stelle und sie dann doch mal 100V abbekommt 
ist die dann Schrott oder einfach nur außerhalb vom Messbereich?

Im Datenblatt steht ja nur war von Testspannung und nicht 
Maximalspannung.
Die dort genannten 1000V sind ja nur gegen GND und bei allen Modellen 
gleich.

Messungen an Relais mit 12 oder 230V Spulenspannung sind ohne Diode noch 
ok oder braucht es da was größeres - Stichwort Öffnungsspannung.

Gruß

von Rudi Ratlos (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Du bist hier nur Gast, man sieht keine Beträge und in der Suche finde
> ich nichts zu diesem Thema von Dir.
Du suchst "Name Text" , dann findest da alles an. Ich kann mit w2k nicht 
mehr auf google (Suchfunktion) zugreifen, geblättert: Seite 19 -

Beitrag "Oszi & MagicSmokeProtect"


> Aber selbst Drehstrom mit 400V hätte zwischen Phasen nur 560Vpp.
Ja und? Und beim Hochspannungsteil eines CRT-Monitors hast 2000 V .

Da du den vollen Preis bezahlen mußt (ama: DP10013: 200,- DP20003: 
220,-)
und nicht genau weißt, was messen, würde 'ich für Dich' auf das DP20003 
tippen. Bist du dir meßsicher , kannst immer noch das kleine 
dazukaufen. Du wirst aber überrascht sein, ich hab ja das baugleiche 
Rigol 1102Z-E , wie genau das selbst bei 1:500 noch mißt. Hätte ich 
'das' vorher gewußt, hätte ich -vielleicht- sogar noch diese 80,- 
draufgelegt für das Große.

Beim DP20003 hast eben den Vorteil, daß du mit der
Universal-Einstellung immer 1:200 mißt. Und > bis 560V << keine 
Umschalt-Probleme hast. Auch (vmtl) nicht bis 630V. Nimm mal einen 
1:100-Tastkopf und vergleiche dasselbe Signal mit 1:1-Tastkopf ! Darum 
ist das Große auch preislich das 'Günstigere', finde ich .


> Netzstrom ohne Shunt ist klar. Aber wieso sollte man keine 230VAC
> Spannung messen können?
Wieso Shunt? Geht weder bei 1:50 noch 1:500, zeigte nur optischen und 
meßtechnischen Schwachsinn an.



> Wenn ich die Probe auf 70V stelle und sie dann doch mal 100V abbekommt
> ist die dann Schrott oder einfach nur außerhalb vom Messbereich?
Dann blinkts nur. Mit 1:50 kannst sogar 230V~ Netzstrom 'messen' , 
manchmal blinkts, manchmal nicht. Also fürchten brauchst dich nicht 
wegen ein paar Volt. Man stellt das grundsätzlich sowieso auf die höhere 
Dämpfung, wenn man nicht genau weiß, welche Spannungen da drin sind .


> Messungen sind ohne Diode noch ok
Ein Oszi ist ein Wechselspannungsmeßgerät, da braucht man keine Dioden 
vorschalten. Du brauchst nur einen anderen Tastkopf mit höherer Dämpfung 
(zB Hochspannungstastkopf 1:100) den du im Oszi-Menu einstellen kannst, 
solltest: dann zeigt es auch die richtigen Werte an.


Mir hat, nach Beschwerde, Rigol-EU die Bedienungsanleitung ausgedruckt 
und zugeschickt. Die sollte man imnmer neben dem Oszi liegen haben .. .

von Stefan (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Unsicher bin ich mir noch ob ich wirklich den kleinen mit 70/700V nehmen
> soll, der ist wohl weniger üblich und meist kaum lieferbar.

Der DP10007 ist nur deutlich später auf den Markt gekommen als die 
beiden anderen Modelle. David Jones hat ihn erst Ende letzten Jahres in 
vorgestellt: 
https://www.eevblog.com/forum/testgear/new-eevblog-hv-probe/
Schlechter lieferbar ist wahrscheinlich nur, weil er inzwischen häufiger 
verkauft wird als die anderen.
Mir reicht er auch für Messungen an Geräten mit 230V, ich messe 
allerdings auch nicht an Röhrenmonitoren, alten Oszilloskopen, 
Leuchtstofflampen usw.

Ignoriere Rudis Beiträge, der ist Ratlos.
Natürlich kann man mit den Micsig Differenztasköpfen und einem 
Oszilloskop die Netzspannung messen und sieht dann ganz schnell wie 
stark die inzwischen vom Sinus abweicht.

von Rudi Ratlos (Gast)


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Stefan schrieb:
> und sieht dann ganz schnell wie
> stark die inzwischen vom Sinus abweicht.

Hab ich eh geschrieben: 230V~ Netzstrom kannst damit nicht messen oder 
darstellen , messen konnte ich nur k.A. 70V? ich weiß nimmer, deshalb 
wollt ichs zuerst zurückschicken, auch wegen dem DP20003.

> Schlechter lieferbar ist wahrscheinlich nur, weil
..sowieso alle das 5600V kaufen. 1:200-Dämpfung, reicht ja wohl. Ob 
1:100 oder 1:200, was soll das für einen Unterschied machen? Weiß nicht, 
1:2000 wie sich das auf die Signalqualität auswirkt. Aber bei 2-5kV hast 
eher andere Probleme als 'präzisen Sinus' oder Impulse !

Ich sehe ein, daß ein Profi-Elektroniker bei µC-Spannungen und 
unterschiedlichen Potentialen "andere" Bedürfnisse haben dürfte als der 
Durchschnitt der Bastlergilde .
Letztendlich kannst dir das kleine oder ein noch kleineres mit 1:10 
immer noch dazukaufen .

von Thomas W. (goaty)


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Falls jemand ein Testec TT-SI-9010 braucht, hätte ein gebrauchtes 
abzugeben für 350€.

von Stefan (Gast)


Angehängte Dateien:

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Rudi Ratlos schrieb:
> Stefan schrieb:
>> und sieht dann ganz schnell wie
>> stark die inzwischen vom Sinus abweicht.
>
> Hab ich eh geschrieben: 230V~ Netzstrom kannst damit nicht messen oder
> darstellen , messen konnte ich nur k.A. 70V? ich weiß nimmer, deshalb
> wollt ichs zuerst zurückschicken, auch wegen dem DP20003.

Natürlich kann man damit die Netzspannung messen und darstellen. Im 
angehängten Bild ist blau dargestellt die Netzspannung an der 
Steckdosenleiste an der auch mein PC hängt und magenta ein berechneter 
Sinus mit 230V effektiv. Der "Spitzenwert" ist nahezu gleich, der 
Effektivwert der Netzpannung liegt gerade nach Oszilloskop und Fluke 289 
bei 235V.

von Rudi Ratlos (Gast)


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Stefan schrieb:
> Natürlich
Danke für das Bild .
Ich verstehs auch nicht ganz, warum das nicht funktioniert hat, bei mir 
war das VÖLLIG deformiert, so eine Art rechteckiges Dreieck.

Im warehousedeal hast das Problem, daß du manchmal völlig defekte Geräte 
kriegst. Oft aber auch das nagelneue 1. Stück in einer Palette mit 
zerschnittener Verpackung (wie meins). Oder das letzte Stück am 
Lagerplatz. Ohne ausreichende Testmöglichkeiten bist da : derschmissen .
Aber nachdem es mitm AWG selbst bei geringsten Spannungen eine 
überraschende Signalqualität hatt, habs ichs behalten. Weil MIR für 
meine Meß-Zwecke 220,- einfach zuviel waren.

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