Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Klingel > Gleichrichter > Relais > Arduino - Hin und wieder "Fehlalarm"


von GeherP (Gast)



Lesenswert?

Vorweg, beherrsche nur Grundsätzliches in Sachen Elektronik, bisher ist 
mir noch nichts abgeraucht :-)

Vor einigen Wochen kam mir die Idee, die Klingel abzugreifen und ein "Es 
hat geklingelt!" mir per Telegram zu schicken. Irgendwann bekam ich 
einen riesen Haufen Relais aus einer Vermittlungsstelle der Telekom. 
Gleichrichter gefunden und mal aufgebaut. Tut prinzipiell das, was es 
soll.

Oben vorm Gleichrichter geht es von der Klingel rein, vom Gleichrichter 
aus zum Relais und dann halt zum Arduino zu GND/D2.
(mittlerweile fest verlötet und nicht mehr über ein Mini-Breadboard).

Jetzt kommt aber hin und wieder die Meldung das es geklingelt hat. Hat 
es aber definitiv nicht. Im Code habe ich INPUT_PULLUP aktiviert. Da 
scheint der Fehler also nicht zu liegen. Jemand eine Idee, wo ich da 
ansetzen kann? Pullup am esp8266 oder doch eher irgendwo um den 
Gleichrichter was machen? Wenn ja, was genau? :-)

von Stefan S. (chiefeinherjar)


Lesenswert?

GeherP schrieb:
> Im Code habe ich INPUT_PULLUP aktiviert. Da scheint der Fehler also
> nicht zu liegen.

Doch, wenn die Pullups zu hochohmig sind fangen sie sich gerne mal eine 
Störung ein. Wenn man einen kleineren Pullup extern einbaut und es dann 
funktioniert, weiß man, woran es lag.

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Den Eingang per Timerinterrupt entprellen.
Z.B. wenn im 10ms Raster 4* der gleiche Zustand erkannt wurde, ihn als 
gültig übernehmen und die Flanke melden.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

...oder Quick & Dirty erstmal ein paar nF parallel zum Relaiskontakt. 
Nicht mehr als 22nF oder so benutzen.

von Brain 2.0 (Gast)


Lesenswert?

Wie lang ist das Kabel zwischen Relais und ESP ?
Ein zusätzlicher Pullup-Widerstand ist sicher die einfachste und meist 
auch die optimalste Lösung. Wenns nicht reicht, die beschriebenen 
Kondensatoren dran hängen.

von GeherP (Gast)


Lesenswert?

Brain 2.0 schrieb:
> Wie lang ist das Kabel zwischen Relais und ESP ?

So 5-10cm 1mm Silberdraht (hatte nix anderes in reichweite)… Werde 
morgen mal nen Pullup versuchen, heute kam noch kein Fehlalarm, deswegen 
das Thema beinahe schon wieder vergessen :-)

von my2ct (Gast)


Lesenswert?

GeherP schrieb:
> Bildschirmfoto_zu_2021-11-11_11-20-43.png

Ich erkenne da kein Relais
https://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0207211.htm

von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

es gibt am Relais eine Induktionsspannung wenn es abgeschaltet wird. 
Hier würde erstmal eine Freilaufdiode helfen. Da du aber gleichrichtest 
hätte ich das doch auch gleich etwas geglättet.

Ansonsten dürfte das ganze auf der rechten Seite nicht so hochohmig 
sein, dann fängst du dir auch nicht soviele Störungen ein.

Du kannst das Relais aber auch gleich durch einen Optokoppler ersetzen, 
deine Gleichspannung steuert über nen Widerstand die Diode an und auf 
der anderen Seite beschaltest du es eben so das die hochgezogene 
Kollektorleitung die zum µC führt vom durchgesteuerten Transistor gegen 
Masse gezogen wird.

https://www.vdr-portal.de/index.php?attachment/14392-schaltbild-png/

Widerstände müsste man halt auf deine Spannung anpassen und den 10kOhm 
Widerstand kann man für einen höhere Störunempfindlichkeit noch etwas 
verringern.

von GeherP (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

my2ct schrieb:
> GeherP schrieb:
>> Bildschirmfoto_zu_2021-11-11_11-20-43.png
>
> Ich erkenne da kein Relais


Das tut mir sehr leid für sie, wirklich. Vielleicht mal ein Termin beim 
Augenarzt machen? Hab das Relais im Anhang mal markiert, das sollten sie 
besser erkennen.

von Daniel S. (supernova01)


Lesenswert?

GeherP schrieb:
> Vielleicht mal ein Termin beim
> Augenarzt machen?

Gleich auf der persönlichen Schiene was.

my2ct schrieb:
> Ich erkenne da kein Relais

Er hat das auf ein Bild bezogen.

GeherP schrieb:
> as sollten sie
> besser erkennen.

Vielleicht einfach mal genauer gucken, ein bisschen nachdenken, genau 
lesen und vor allem daran denken das hier freiwillig geholfen wird. In 
dem Schaltplan oben ist kein Relais zu erkennen.
Zudem kein Code angegeben, eigentlich fast nichts, aber dennoch machen 
sich die Leute hier jetzt die Mühe dir alles nach und nach aus der Nase 
zu popeln - denk mal drüber nach!

Gruß
DS

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Im Umfeld von ESP Modulen rate ich immer dazu, Pull-Up Widerstände mit 
höchstens 2,2kΩ zu verwenden. Die internen haben ungefähr 50kΩ.

Gründe:

a) Hochohmige abgeschlossene Leitungen empfangen Radiowellen viel 
stärker als niederohmig abgeschlossene.
b) Die Kontakte im Relais brauchen eine gewisse Mindest-Last um 
langfristig zu funktionieren.

Bei langen Leitungen (> 50 cm zwischen Relais und Mikrocontroller) würde 
ich zudem einen kleinen Kondensator parallel zur Leitung schalten, um 
Radiowellen besser abzublocken. Der Kondensator gehört an das Ende der 
Leitung wo der Mikrocontroller sitzt. 10nF würde ich empfehlen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Dennis S. schrieb:
> In
> dem Schaltplan oben ist kein Relais zu erkennen.

Sagen wir mal lieber, das habt ihr so noch nicht gesehen. In den USA ist 
es verbreitet, Relaiskontakte so zu zeichnen.
https://www.electrical-symbols.com/electric-electronic-symbols/relay-electromagnet-symbols.htm
Runterscrollen bis 'Symbols of Relay Contacts'

von Hannes (Gast)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Dennis S. schrieb:
>> In
>> dem Schaltplan oben ist kein Relais zu erkennen.
>
> Sagen wir mal lieber, das habt ihr so noch nicht gesehen. In den USA ist
> es verbreitet, Relaiskontakte so zu zeichnen.
> 
https://www.electrical-symbols.com/electric-electronic-symbols/relay-electromagnet-symbols.htm
> Runterscrollen bis 'Symbols of Relay Contacts'

Wer unbedingt will, kann das Schaltbild mit Absicht falsch verstehen.

Die Mehrzahl der Foristen zeigte sich aber geistig flexibel und konnte, 
nicht zuletst anhand der Bezeichung RELAY_NONC, ein Relais mit einem 
Wechselkontaktsatz (normally-open / normally-closed) erkennen.

von Egberto (Gast)


Lesenswert?

Nimm doch einen Optokoppler, dann hast du zumindest keinen Stress mit 
der Induktivität und dem Prellen.


VG Egberto

von Egberto (Gast)


Lesenswert?

Ok, habe gesehen, das der Vorschlag im Text (verborgen;-)) schon weiter 
oben kam.

LG Egberto

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

GeherP schrieb:
> Im Code habe ich INPUT_PULLUP aktiviert. Da scheint der Fehler also nicht
> zu liegen.
Doch, im Grunde schon, denn deine Eingangsbeschaltung ist damit viel zu 
hochohmig. Mach doch mal
1. einen Kondesator 100nF zwischen µC-Engang und GND (Störfestigkeit)
2. einen 470 Ohm Pullup nach Vcc (Störfestigkeit)
3. einen 22R Widerstand in Richtung Relaiskontakt (Strombegrenzung)
4. ein hierzulande übliches Relaissymbol in den Schaltplan (Lesbarkeit)
1
                    3V3
2
                     |
3
                    470R
4
                     |
5
        o-----22R----o------ µC-Eingang
6
        |            |
7
Relais \            === 100n
8
        |            |
9
        o------------o------ GND

GeherP schrieb:
> doch eher irgendwo um den Gleichrichter was machen?
Ich würde nach dem Gleichrichter noch einen 100µF Elko einbauen, dann 
summt das Relais nicht so vor sich hin...

: Bearbeitet durch Moderator
von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> Ich würde nach dem Gleichrichter noch einen 100µF Elko einbauen, dann
> summt das Relais nicht so vor sich hin...

Warum sollte das Relais summen. Der Strom fließt auch im Nullduchgang 
weiter durch die Dioden.

von Dietrich L. (dietrichl)


Lesenswert?

Thomas O. schrieb:
> es gibt am Relais eine Induktionsspannung wenn es abgeschaltet wird.
> Hier würde erstmal eine Freilaufdiode helfen.

Das ist bei einem Brückengleichrichter nicht nötig, der liefert die 
Freilaufdiode gleich mit. Und als Luxus sogar 2 in Reihe ;-))

von Helmut L. (helmi1)


Lesenswert?

Vor allen Dingen sollte man auch  mal den Funkensprueher Klingel mal 
selber entstoeren (RC-Glied,Varistor).

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


Lesenswert?

Ähm Wechselspannung Optocoppler? und ein Widerstand für die LED 
Strombegrenzung am Eingang und ein Pull-Up am Ausgang?

Wäre das nicht einfacher und Bauteilsparend?

Nur so als Gedanke, Ja hab gelesen "Waren grad verfügbar"...

73 55

von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

Dietrich L. schrieb:
> Das ist bei einem Brückengleichrichter nicht nötig, der liefert die
> Freilaufdiode gleich mit. Und als Luxus sogar 2 in Reihe ;-))

Und wie lange ist die Stromschleife? Die Diode gehört meiner Meinung 
nach direkt mit ans Relais also aufs Bord mit drauf und dann fließt der 
Strom im kleinsten Kreis.

Durch die 2 Dioden in Reihe fließt ja nicht alles im Kreis unter 
1,2-1,4V wird der Strom ja auch wieder unterbrochen. Also eine Diode die 
schon bei 0,3-0,4V leitet wäre hier besser. Man hat ja gepulste 
1,2V-1,4V auf einer langen Leitung(Antenne).

von Helmut L. (helmi1)


Lesenswert?

Thomas O. schrieb:
> Durch die 2 Dioden in Reihe fließt ja nicht alles im Kreis unter
> 1,2-1,4V wird der Strom ja auch wieder unterbrochen. Also eine Diode die
> schon bei 0,3-0,4V leitet wäre hier besser. Man hat ja gepulste
> 1,2V-1,4V auf einer langen Leitung(Antenne).

Komm, lass mal die Kirche im Dorf. Ob da nun 0.4V oder 1.4V an der Spule 
anliegt ist irrelevant. Ohne Diode haettes du das locker 1kV und mehr, 
aber auch die werden durch die Kapazitaeten der Wicklung begrenzt. Das 
ist hier keine UHF Schaltung.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


Lesenswert?

Thomas O. schrieb:
> Und wie lange ist die Stromschleife? Die Diode gehört meiner Meinung
> nach direkt mit ans Relais also aufs Bord mit drauf und dann fließt der
> Strom im kleinsten Kreis.

Es geht dabei aber nicht um Meinungen, sondern physikalische Grundlagen. 
Die Zuleitungen zu einem Relais gehören auch zu der betreffenden 
Stromschleife. Wenn die Freilaufdiode also am Relais und nicht in der 
Nähe der (geschalteten) Spannungsversorgung hängt, könnte sich die 
Induktivität der Zuleitung bemerkbar machen. Letztendlich geht es ja 
darum, dass der Strom weiterfließen will und wird.

von Nichtverzweifelter (Gast)


Lesenswert?

Ist den das Namensfeld beim Klingeltaster beleuchtet? Ganz klassisch 
mittels Sofittenlampe?

Jene ist dann dem Taster parallelgeschaltet, über die Klingel fliesst 
dann ständig der geringere Lampenstrom.

Am Relais liegt dann eine geringe Gleichspannung an, aber die reicht 
eben schon fast aus, damit es anzieht.

Bei 12 Volt muss es garantiert anziehen, Nennwert, wird das aber schon 
bei weniger als 10 Volt tun.

Die Klingel selbst hat häufig, aber nicht immer, einen 
Unterbrecherkontakt, wäre hier dann unter der abnehmbaren Glocke 
angeordnet. Es reicht dann eine gelegentliche Kontaktunsicherheit dieses 
verstaubten, offenliegenden, billigst gemachten Kontaktes, um eine 
kurzzeitige Spannungserhöhung am Relais hervorzurufen.

Die Relaisspule wäre ja beim Vorhandensein der Klingelschildbeleuchtung 
"vorerregt". Diese Vokabel wird jetzt sicher Einige "erregen" ... 😂😄

Die Leerlaufspannung des kurzschlussgesten Klingeltrafos ist deutlich 
höher als die abgegebene unter Last. Die üblichen Typen geben 8V 1A ab. 
Der TO hat in seinem Plan 14 Volt angegeben.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Peter D. schrieb:
> Warum sollte das Relais summen. Der Strom fließt auch im Nullduchgang
> weiter durch die Dioden.
Richtig, das Relais ist ja sich selbst eine "Glättungsdrossel".

von 2aggressive (Gast)


Lesenswert?

Nichtverzweifelter schrieb:
> Ist den das Namensfeld beim Klingeltaster beleuchtet? Ganz klassisch
> mittels Sofittenlampe?
>
> Jene ist dann dem Taster parallelgeschaltet, über die Klingel fliesst
> dann ständig der geringere Lampenstrom.
Heureka! Ich habe also doch gar keinen Tinnitus im Sinne einer 
Krakheit!!!

Geheimes Youtube-Video: was Hals-Nasen-Ohrenärzte-verschweigen...
URL: https:///dev/null

An alle Tinnitus und Tinnitusssies: : das klingeln in euren Ohren liegt 
möglicherweise nur an einer ständig laufenden Haustürklingel!

Zum ankreuzen:
[ ] Nichtverzweifelter, du ist dir sicher keinen Unsinn zu schreiben

von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

ich kann immer nicht schlafen weil der Tinnutus meiner Frau so laut ist.

von 2aggressive (Gast)


Lesenswert?

Thomas O. schrieb:
> ich kann immer nicht schlafen weil der Tinnutus meiner Frau so
> laut ist.
In dem Fall: Schlage Sie bewussstlos!

Wird auch ihr helfen!

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.