Hallo, ich habe eine "Smarte Steckdose" mit Bluetooth/ANT+ Empfänger gebaut. Das ganze ist auf Basis einer Steckdose mit Wifi entwickelt und dort habe ich quasi das Wifimodul gegen eines mit NRF52832 getauscht (welcher Bluetooth und ANT+ zur Verfügung stellt), und das Relais durch ein SSR für den Phasenanschnitt ersetzt (plus Snubber). Dazu noch eine galvanisch getrennte Nulldurchgangserkennung, um das Arbeiten/Debuggen mit dem Gerät mir etwas einfacher zu machen. Die Stromversorgung übernimmt ein aus der Wifi-Steckdose stammender DC/DC auf Basis des LNK625DG. Das Modul und dessen Beschaltung habe ich unverändert übernommen, inkl. des AMS1117-3.3 auf der Sekundärseite. Nur einen Pi-Filter habe ich da noch hinzugefügt. Die Schaltung hänge ich mal an den Post an. Zum Problem: Wenn ich mit einem Kabel (Laborstrippe, 50cm) den L- oder N-Kontakt berühre (anderes Ende des Kabels offen), stürzt der Mikrocontroller ab, bzw. startet neu. Daraufhin habe ich das Oszi mal an die 3.3V geklemmt, und zwar nach dem Pi-Filter. Ich habe den Messpunkt auch im Schaltplan gekennzeichnet. Resultat: immer wenn ich die L mit dem Kabel berühre, gibt es Spannungsspitzen auf der 3.3V-Leitung. Etwas schwächer auch wenn ich N berühre. Pole ich das Gerät um, also tausche L und N, wandert die "Empfindlichkeit" der Kontakte mit. L ist also der tatsächliche L. Einen Oszilloskopscreenshot habe ich als L.png und N.png angehangen. Ich habe schon probiert: (1) GND der Sekundärseite zur Entstörung auf PE legen (2) 1nF Y-Kondensator zwischen Sekundär-GND und Primär-GND (3) Kombination von (1) und (2) Aber alles hat keine Verbesserung/Veränderung gebracht. Meine Vermutung soweit: die Kabelinduktivität bildet mit einer Kapazität (parasitär oder einem Kondensator) einen Topfkreis auf der Primärseite und die Schwingungen koppeln "irgendwie" nach Sekundär. Hat jemand einen heißen Tipp woran es liegen könnte bzw. was ich noch machen könnte bzw. was ich übersehen habe?
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Hannes W. schrieb: > was ich noch machen könnte Ich würde die Versorgung des Logikteils mal aus einem Labornetzteil nehmen. Und dann schauen, ob diese Störungen immer noch durchkommen. > was ich noch machen könnte Miss mal "Masse gegen Masse". Lass also einfach mal die Feder des Tastkopfs dort auf der Masse, wo sie im Foto ist und halte die Messpitze direkt daneben auch auf diese Masse. Was siehst du auf dem Oszi? BTW: sind auf diesem Funkmodul unter dem µC auf der anderen Platinenseite auch Bauteile? BTW2: schließ mal an den Reset des Moduls einen Kondensator mit 10nF direkt nach GND an. Nicht dass du da mit offenen CMOS-Eingängen unterwegs bist.
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EMV war nie ein Thema, wie's scheint. -> in die Tonne.
Hallo Lothar, vielen Dank für deine schnelle Antwort (und das verschieben des Beitrags). Ich fange mal von unten an, um die allgemeinen Fragen zuerst zu behandeln. Lothar M. schrieb: > BTW: sind auf diesem Funkmodul unter dem µC auf der anderen > Platinenseite auch Bauteile? Auf der Rückseite des Moduls ist eine Massefläche, unterbrochen von ein paar Vias, siehe Modulrueckseite.jpg. Auf meiner PCB ist ebenfalls eine Massefläche direkt unter dem Modul. Auf der Rückseite meiner PCB ist nichts. > > BTW2: schließ mal an den Reset des Moduls einen Kondensator mit 10nF > direkt nach GND an. Nicht dass du da mit offenen CMOS-Eingängen > unterwegs bist. Ohje. Der Chip hat per Default keinen Resetpin. Den muss man erst per Software hinkonfigurieren bzw. in dem SDK konfigurieren - per Default gibt es keinen / ich habe keinen konfiguriert. Naja, mal im SDK-Code die Stelle gesucht wo das konfiguriert wird ein
1 | #error "here"
|
eingefügt und kompiliert - der Reset wird tatsächlich mit reinkompiliert. Da hat doch jemand das Flag im SDK-Makefile hartkodiert anstatt in die Konfigurationsdatei zu schauen :/ Danke jedenfalls für den Hinweis. Den Fehler hätte ich NIE gefunden. Lothar M. schrieb: >> was ich noch machen könnte > Miss mal "Masse gegen Masse". Lass also einfach mal die Feder des > Tastkopfs dort auf der Masse, wo sie im Foto ist und halte die Messpitze > direkt daneben auch auf diese Masse. Was siehst du auf dem Oszi? Aus Spaß habe ich das auch mal gemacht. Den Spike sieht man auch in diesem Fall (obwohl er jetzt keinen Reset mehr auslöst). Wie kommt das? Auf dem Oszi werden da ja gern mal gut 5V angezeigt (bei AC-Kopplung). Screenshot siehe Masse-Masse.png Pandur S. schrieb: > EMV war nie ein Thema, wie's scheint. > -> in die Tonne. Ok. Und nun?
Hannes W. schrieb: > Auf der Rückseite des Moduls ist eine Massefläche Aber keine Blockkondensatoren. Ein gutes Design sieht besser aus. Hannes W. schrieb: > Den Spike sieht man auch in diesem Fall (obwohl er jetzt keinen Reset > mehr auslöst). Wie kommt das? Das ist das, was über die Masseleitung des Oszis und dessen PE Ankopplung "erzeugt" wird. Merk dir diese Messung, sie hilft, Messartefakte zu finden. Hannes W. schrieb: > Pandur S. schrieb: >> EMV war nie ein Thema, wie's scheint. >> -> in die Tonne. > Ok. Und nun? Solange es tut ist es gut genug.
Lothar M. schrieb: > Hannes W. schrieb: >> Auf der Rückseite des Moduls ist eine Massefläche > Aber keine Blockkondensatoren. Ein gutes Design sieht besser aus. Was meinst du? Auf dem Modul selbst sind die verschiedenen Spannungsebenen nach DB entkoppelt (Chip hat interne LDOs/Buck, Kerkos habe ich nachgemessen). Zusätzlich habe ich einen 100nF für das Modul, 100nF an Ein- & Ausgang vom 3.3V LDO + Elkos (470u + 220u). Was würdest du noch zusätzlich hinzufügen? > > Hannes W. schrieb: >> Den Spike sieht man auch in diesem Fall (obwohl er jetzt keinen Reset >> mehr auslöst). Wie kommt das? > Das ist das, was über die Masseleitung des Oszis und dessen PE > Ankopplung "erzeugt" wird. > > Merk dir diese Messung, sie hilft, Messartefakte zu finden. Hm, ja. Aber wie entsteht dies? > > Hannes W. schrieb: >> Pandur S. schrieb: >>> EMV war nie ein Thema, wie's scheint. >>> -> in die Tonne. >> Ok. Und nun? > Solange es tut ist es gut genug. Naja, im Moment ist es noch die Bastelplatine. Falls noch konkrete Vorschläge (ggf mit Googleschlagwort) kommen, kann ich diese durchaus umsetzen. Ich bin ja lernwillig ;)
Hannes W. schrieb: > Auf dem Modul selbst sind die verschiedenen Spannungsebenen nach DB > entkoppelt Es geht besser. Such mal mit Google nach Blockkondensator und Entkopplung
Lothar M. schrieb: > Hannes W. schrieb: >> Auf dem Modul selbst sind die verschiedenen Spannungsebenen nach DB >> entkoppelt > Es geht besser. Such mal mit Google nach Blockkondensator und > Entkopplung Ah, ok. Ich habe deine Seite gefunden. Ich habe das mal auf der Platine umgesetzt. Auf dem Modul ist das natürlich alles "suboptimal". Naja, ich wollte mir die Arbeit mit der Spannungsversorgung des Chips sparen. Im Endeffekt wäre dies aber gar nicht so schlimm gewesen. Keine Ahnung ob ich das Layout in zwei Lagen besser hinbekommen hätte. Das andere war/ist natürlich die PCB-Antenne. Aber vermutlich reicht auf da einfach "Geometrie nachbauen". Nachmessen kann ich sowas jedenfalls nicht, wodurch mir ja nur trial and error bleibt.
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